Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

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schokoschendrezki
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von schokoschendrezki »

Kamikaze hat geschrieben:(18 Jul 2018, 07:36)
Aber wie dem auch sei - das hat eigentlich nichts mit dem Thema Wasserstoff zu tun.
Um zum Thema zurück zu finden:
Gut. Neben der Wasserstoffnutzung muss natürlich auch die Wasserstoffherstellung untersucht werden. (Sorry, wenns dazu schon Beiträge hier gab ... ). Meines Wissens wird das zurzeit und vor allem in Deutschland ganz überwiegend durch Dampfreformierung gemacht. Dabei dienen Kohlenwasserstoffe sowohl als Energielieferanten wie auch als Ausgangsmaterial. Und es entsteht dabei sowohl CO2 wie auch CO. Soll es das sein?

EIn anderes Verfahren ist die Wasser-Elektrolyse durch elektrischen Strom. Wenn ich nicht irre ist das effizient und umweltverträglich vor allem durch Sonnenenergie in sehr heißen Weltregionen machbar. Und da sind wir vor allem wieder bei der Sahara. Und damit bei politischen und energiewirtschaftlichen Problemen im internationalen Maßstab, oder? Ich würde das zu gerne wissen: Ist das Problem der Sonnenenergienutzung in den Sahara-Staaten ein vorwiegend technisches oder ein vorwiegend politisches oder auch ein vorwiegend finanziell-wirtschaftliches?
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H2O
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von H2O »

Das ganz große Projekt, Solarenergie aus der Sahara für Europa, ist doch durch politische Schieflagen aus der Bahn getragen worden. In der Sahelzone toben Bürgerkriege. Dort wird kein vernünftig wirtschaftender Unternehmer sein Geld investieren.

Technisch scheint die Sache gar kein ernstes Problem zu sein: Marokko betreibt solare Dampfkraftwerke. Das Land scheint zumindest sein eigenes Staatsgebiet von Terror freihalten zu können.
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schokoschendrezki
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von schokoschendrezki »

H2O hat geschrieben:(18 Jul 2018, 10:36)

Das ganz große Projekt, Solarenergie aus der Sahara für Europa, ist doch durch politische Schieflagen aus der Bahn getragen worden. In der Sahelzone toben Bürgerkriege. Dort wird kein vernünftig wirtschaftender Unternehmer sein Geld investieren.

Technisch scheint die Sache gar kein ernstes Problem zu sein: Marokko betreibt solare Dampfkraftwerke. Das Land scheint zumindest sein eigenes Staatsgebiet von Terror freihalten zu können.
Gut. Dann müsste man energiepolitisch aber eben nicht nur Technologie befördern sondern irgendwie auch Konzepte zur Befriedung und Kooperation mit den Ländern der Sahara-Region liefern. So schwierig das auch sein mag.
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Kamikaze
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Kamikaze »

Weshalb sollten wir Wasserstoff (oder andere Energie) zum aktuellen Zeitpunkt aus weit entfernten Gebieten importieren?
Deutschland produziert mehr elektrische Energie, als verbraucht wird. >Quelle<
Ich sehe daher keinen Grund diesen Überschuss nicht zur elektrolytischen Wasserstoffproduktion aus Wasser zu nutzen.
In meinen Augen sollte zunächst die effiziente Nutzung (und Speicherung) der örtlich verfügbaren Energie voran schreiten, ehe Hoffnungen in (aktuell utopische) Großprojekte in weiter Entfernung (und damit verbundene Logistik) zu stecken. In sofern wären wir dann doch wieder beim Thema: Technik.
Natürlich machen Großprojekte in entfernten Ländern dennoch Sinn, um den Menschen dort eine Perspektive zu geben - Arbeit und Einkommen (und damit Stabilität) zu schaffen. Ob nun ausgerechnet Kraftwerke die richtigen Projekte hierfür sind, sollte dann wohl doch besser im Außenpolitik-Bereich diskutiert werden. ;)
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H2O
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von H2O »

schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Jul 2018, 10:41)

Gut. Dann müsste man energiepolitisch aber eben nicht nur Technologie befördern sondern irgendwie auch Konzepte zur Befriedung und Kooperation mit den Ländern der Sahara-Region liefern. So schwierig das auch sein mag.
Gut gesagt; dazu gehören aber mindestens zwei. Terrorbanden können mit geringem Aufwand großen Schaden anrichten. Ich würde da nichts investieren, auch keinen Bundeswehreinsatz, nur um dort Frieden für unsere Wirtschaft her zu stellen.
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von schokoschendrezki »

H2O hat geschrieben:(18 Jul 2018, 12:09)

Gut gesagt; dazu gehören aber mindestens zwei. Terrorbanden können mit geringem Aufwand großen Schaden anrichten. Ich würde da nichts investieren, auch keinen Bundeswehreinsatz, nur um dort Frieden für unsere Wirtschaft her zu stellen.
Kurzfristig sind weder Investitionen noch Militäreinsätze in einem Land wie Libyen oder Algerien sinnvoll.

Dennoch: Russland, der Nahe Osten und Nordafrika sind die unmittelbaren Grenzregionen zu Europa. Es müssen zumindest langfristig politische Konzepte des Umgangs gefunden werden.

Aber davon abgesehen: Auch Spanien ist prädestiniert für die Wasserstoffherstellung durch Elektrolyse. Und dann gibts noch ein weiteres (mir bislang unbekanntes) Verfahren: Die solarthermische Erzeugung von Wasserstoff aus Wasser ohne den Umweg über elektrischen Strom. Im südspanischen Almeria gibt es bereits eine derartige Anlage.

Wasserstoff aus fossilen Energieträgern wie Erdgas herzustellen ist jedenfalls ökologisch gesehen Unsinn. Wirtschaftlich gesehen ist dieses Wasserstoff nur eben erheblich preiswerter. Also muss es finanzielle Förderungen für Solaranlagen bzw. umgekehrt Abgaben für andere Erzeugungen geben.

Es ist nur eben so, dass es gerade in der Energiewirtschaft Interessensdurchsetzungen der Großen gibt. Und hinter den großen Energieunternehmen stehen häufig ehemalige und einflussreiche Politiker. Die konservative Regierung in Spanien ruderte deshalb bei der Solarenergie zurück.
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von immernoch_ratlos »

schokoschendrezki hat geschrieben:Gut. Neben der Wasserstoffnutzung muss natürlich auch die Wasserstoffherstellung untersucht werden. (Sorry, wenns dazu schon Beiträge hier gab ... ). Meines Wissens wird das zurzeit und vor allem in Deutschland ganz überwiegend durch Dampfreformierung gemacht.
Unabhängig ob das hier schon mal näher beleuchtet wurde, es gibt ein Wiki dazu : WIKI "Wasserstoffherstellung" - aus dem Inhaltsverzeichnis :
Herstellungsverfahren

2.1 Verwendung von Kohlenwasserstoffen
2.1.1 Dampfreformierung
2.1.2 Partielle Oxidation
2.1.3 Autotherme Reformierung
2.1.4 Gasaufarbeitung
2.1.5 Kværner-Verfahren

2.2 Biomasse
2.2.1 Dampfreformierung
2.2.2 Pyrolyse und Dampfreformierung
2.2.3 Fermentation

2.3 Wasserspaltung
2.3.1 Elektrolyse von Wasser
2.3.2 Chloralkali-Elektrolyse
2.3.3 Thermochemische Verfahren
2.3.4 Photokatalytische Wasserspaltung
2.3.5 Photobiologische Herstellung
Ganz offensichtlich nimmt Wasserstoff eine ganz besondere Stellung ein. Eine Art "Fingerzeig der Natur", wenn man so will. Auch was man damit anfängt, wird kurz gestreift:
Einsatz von WasserstoffWasserstoff wird derzeit vor allem in der chemischen Industrie, beispielsweise für die Herstellung von Stickstoffdünger

oder beim Cracken von Kohlenwasserstoffen in Erdölraffinerien eingesetzt.

Bedeutung hat er als Zwischenstufe bei chemischen Verfahren zur Herstellung von synthetischen Kraftstoffen wie Gas-to-Liquid (GtL), Coal-to-Liquid (CtL) und Biomass-to-Liquid (BtL), die unter anderem die Erzeugung eines wasserstoffreichen Synthesegases erfordern.

Die zunehmende Bedeutung der erneuerbaren Energien macht Energiespeicher notwendig, um Produktions- und Bedarfszeiten aufeinander abzustimmen.

Eine Option zur Stromspeicherung könnte die Elektrolyse von Wasser zu den Gasen Wasserstoff und Sauerstoff (O2) sein, welche gespeichert und später wieder verstromt werden könnten.

Im Rahmen einer sogenannten Wasserstoffwirtschaft könnte der Wasserstoff auch direkt genutzt werden.

Diese gleiche PEM/SPE Technik in umgedrehter Form wird zur Gewinnung von molekularem Wasserstoff für den Einsatz in der Medizin und der Gesundheitsvorsorge genutzt.
Was ist eigentlich PEM/SPE Technik ? Nun ja "Elektroaktiviertes Wasser - SPE/PEM Mobiltechnik | Wasserstoffwasser" - therapeutischer Wasserstoff - wem´s schmeckt...

Was H2 angeht - besonders wie viel Wasser und welche Energiemenge notwendig ist um H2 im Elektrolyseverfahren herzustellen - was ja die dringendste Frage sein sollte, wenn Strom aus WEA oder PV-Anlagen umgewandelt werden soll : Quelle : cleanenergypartnership.de FAQ
FAQ hat geschrieben:Wie viel Strom / Wasser wird benötigt, um 1 kg H2 im Elektrolyseverfahren herzustellen?

Der Strombedarf für die Herstellung von Wasserstoff im Elektrolyseverfahren direkt an der Tankstelle liegt in der CEP derzeit bei ca. 55 kWh / kg H2 bei einem angenommenem Wirkungsgrad von > 60 Prozent. Für die Erstellung von 1 kg Wasserstoff ist die neunfache Menge Wasser notwendig, also neun Liter.
Die nächste Antwort - ist fraglos richtig, sollte aber die Möglichkeiten die das "Einlagern von Wasserstoff in Wärmeträgeröl Marlotherm" bietet mit ins Kalkül ziehen :
FAQ hat geschrieben:Wie speichert man Wasserstoff? Diffundiert der Wasserstoff nicht durch den Tank?

Weit verbreitet ist die Meinung, dass Wasserstoff durch Materialien hindurchdiffundiert und nicht im Tank bleibt. In der Tat sind die Wasserstoffmoleküle sehr klein. Seit mehr als hundert Jahren wird Wasserstoff jedoch in Stahlflaschen ohne Probleme bei einem Druck von 200 bar und mehr transportiert und gelagert. Bei Metallbehältern ist das Problem der Diffusion ohne jede praktische Bedeutung, da die Geschwindigkeit des Prozesses viel zu gering ist.

Bei modernen Verbundmaterialflaschen, also Fahrzeugtanks, die aus einem Kunststoffkern und um diesen herum gewickelten Kohlefasern bestehen, ist die Diffusionsrate grundsätzlich höher, aber ebenfalls in der Praxis vernachlässigbar.

Andernfalls würden diese Tanksysteme nicht zugelassen werden. Das Sicherheitskonzept der Automobilhersteller sieht grundsätzlich vor, dass Tanks, Leitungen und Ventile vollständig dicht sein müssen. Daher können die Wasserstofffahrzeuge auch ohne Bedenken in Garagen, Tunneln und Parkhäusern einfahren.
Schon im Januar 2016 berichtete die SZ dazu : "Erneuerbare Energien - Wie Wasserstoff zum Treibstoff werden kann"
SZ hat geschrieben:Nur in Druckbehältern von mehreren Hundert Bar oder heruntergekühlt auf minus 253 Grad Celsius lässt sich der Energieträger Wasserstoff bislang problemlos transportieren oder lagern.

Bei Daniel Teichmann sieht das viel einfacher aus. Der Verfahrenstechniker steht in seinem Büro in Erlangen und schwenkt in jeder Hand ein Glas. Im linken schwappt eine leicht gelbliche Flüssigkeit, im rechten eine durchsichtige. Der gelbe Stoff ist ein handelsübliches Industrieöl. Die klare Flüssigkeit ist eine Erfindung. Sie enthält neben dem Öl einige Prozent verflüssigten Wasserstoff. Teichmann ist es gelungen, den Energieträger bei Raumtemperatur und normalem Druck zu speichern.

"Der Clou ist, Wasserstoff handhabbar zu machen, wie heute Benzin oder Heizöl", sagt Teichmann. Anstatt riesige Gasflaschen herumzuschleppen oder den Wasserstoff zu kühlen, "haben wir jetzt eine Flüssigkeit, die man bequem transportieren kann", sagt der 32-Jährige. Man kann diese Flüssigkeit in Heizöltanks lagern, oder mit Tanklastzügen herumfahren, "alles ganz trivial".
Und was ist inzwischen daraus geworden ?
Quelle : H2 MOBILITY (26.04.2018 hat geschrieben:„Erlangen hat vor allem mit einem ganzheitlichen Konzept überzeugt“, sagt Lorenz Jung, der den Aufruf geleitet hat und bei der H2 MOBILITY für den Tankstellen-Roll-out verantwortlich ist. „Wir planen die Wasserstofftankstelle auf dem Campus der Siemens AG und profitieren von den vielen Aktivitäten rund um das Thema Wasserstofferzeugung und -speicherung, die hier im Aufbau sind. Unter anderem wird Siemens mit einer PV-Anlage einen Elektrolyseur betreiben und so Wasserstoff regenerativ erzeugen. Das Unternehmen Hydrogenious Technologies wird mit einer „Release Box“ die Rückgewinnung und Einspeisung von Wasserstoff aus angeliefertem LOHC demonstrieren. Unterstützung erhalten wir aber auch von der Stadt Erlangen und den Stadtwerken, die im Rahmen des Standortaufrufs LOI zum Kauf von Wasserstoff-Pkw unterzeichnet haben.“
Weiter 08.05 2018 : Quelle : bizz energy "Mobilität - Hydrogenious: Deutsche Wasserstoff-Technologie startet in den USA"
bizz hat geschrieben:Das Erlanger Start-up Hydrogenious speichert Wasserstoff in Flüssigkeit. Sein Verfahren soll im Tankstellennetz Einzug halten. Jetzt ist es erstmals kommerziell im Einsatz – bei einem Wasserstoffversorger in den USA.

Wenn das Format der Investoren ein Indikator für das Potenzial eines Start-ups ist, dann stehen die Chancen für Hydrogenious Technologies aus Bayern nicht schlecht: Anglo American zählt zu den größten Rohstoffkonzernen der Welt, Broad Ocean Motor ist einer der wichtigsten Hersteller von Elektroantrieben in China.

Mit diesen Gesellschaftern im Rücken hofft man bei Hydrogenious nun auf ein Wachstum von globalen Ausmaßen. Der der erste Kunde zumindest passt dazu: In der vergangenen Woche hat United Hydrogen in Charleston, Tennessee, die erste kommerzielle Anlage der Erlanger in Betrieb genommen.

Der Wasserstoffversorger setzt auf das LOHC-Verfahren (Liquid Organic Hydrogen Carrier), das Hydrogenious zur Marktreife gebracht hat. Dabei wird der gasförmige Energieträger Wasserstoff (H2) in der Ölmischung Dibenzyltoluol gebunden. Der Vorteil: Durch diese Art der Flüssigspeicherung lässt sich Wasserstoff wesentlich günstiger und sicherer aufbewahren und transportieren als in den bisher üblichen Gas-Hochdrucktanks. Ein gewöhnlicher Tankwagen, gefüllt mit LOHC, kann laut Hydrogenious bis zu 1.800 Kilogramm Wasserstoff aufnehmen – fünfmal so viel wie ein Lkw mit konventionellen H2-Tanks.
Noch eine denkbare Anwendung - ein Filmchen : LOHC als "saubere Rettung" des Verbrennungsmotors - wer also nicht starrsinnig uns rückwärtsgewandt durchs Leben geht, wird feststellen es gibt eine ganze Reihe Lösungen die alle auf EE basieren und für den Technologieexporteur D überlebenswichtig sind. Nochmal als YouTube : "Dr. Daniel Teichmann stellt die LOHC Wasserstoffspeicher von Hydrogenious Technologies vor" (26.03.2016) - ja - Wasserstoff + EE gehört die Zukunft... :thumbup:
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von H2O »

@ Schokoschendretzki:

Ich kann Ihren Überlegungen nur zustimmen! Natürlich hatten wir hier unter uns "Bäckerburschen" niemals eine Zukunft mit Gewinnung von Wasserstoff aus fossilen Kohlenwasserstoffen gedacht. Ich habe mich auch gar nicht in solche Verfahren vertieft, weil ich ohnehin keine derartigen Anlagen bauen werde.

Meine Kenntnisse beruhen auf einer Studie des Wuppertal Instituts für Energie und Umwelt. Die Studie erschien vor etwa 10 Jahren im Auftrag der Stiftung "Brot für die Welt": "Zukunftssicheres Deutschland in einer globalisierten Welt". 5 Jahre zuvor gab es eine ähnliche Studie im Auftrag der Caritas. Damals war die Elektrolyse des Wassers der Lieferant von Wasserstoff, etwa aus Windrädern und PV-Feldern. Und man hat inzwischen erkannt, daß mit Hilfe von Katalysatoren und hoher Temperatur die Systemausbeute energetisch bei 85% (!!!) anlangt. In einer zweiten Stufe kann man aus Wasserstoff und "Abfallprodukten" von Biogasanlagen reichlich CO2 abschöpfen und damit synthetisches Methangas herstellen, mit über alles um 70 % energetischem Wirkungsgrad.

Wieder andere Quellen beschreiben die Grätz-Zelle als Teil einer sehr preisgünstigen bionischen Wandlung von Licht in Strom. Bis zu 35% energetischer Wirkungsgrad sind in Aussicht gestellt. Da tut sich also überall etwas, was auch in unseren Breiten preisgünstige Anwendungen verspricht.

Wir sind offenbar nicht genötigt, uns in südlichen Ländern ein zu schmeicheln, um von dort Energie beziehen zu können. Und wir können großherzig know-how für erneuerbare Energien verschenken, weil uns dieses know-how hier doch nicht wesentlich weiter hilft. Oder unsere Wirtschaft stellt solche Anlagen her für den Export in südliche Länder... warum nicht?

Ich bin unseren deutschen Forschern dankbar und auch ein wenig stolz, daß wir einigermaßen zuversichtlich in die Zukunft mit Wasserstofftechnik und Energie aus Licht durch Photosynthese blicken können. So gesehen können wir strittige Themen wie Nord Stream II ohne Existenzängste weiter verfolgen. Erpressbar sind wir damit jedenfalls nicht.
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von schokoschendrezki »

@H2O:

Auch als "Bäckerbursche" ist mir klar, dass für die Herstellung von Wasserstoff aus Wasser immer und unabhängig vom Herstellungs-Verfahren ein Energieaufwand nötig ist. Man kann diesen Aufwand für eine gegebene Menge von Wasserstoff sogar absolut exakt in kJ angeben. (Nämlich 145 pro 1g Wasserstoff). Und zweitens: Dieser Energieaufwand ist ebenso grundsätzlich höher als die mit dieser Menge an Wasserstoff verfügbare Energie. Das heißt: Wasserstofftechnologie bietet den Vorteil einer sehr effizienten und umweltverträglichen Energiespeicherung. Ähnlich wie etwa ein Pumpspeicherkraftwerk. Es verschiebt jedoch das eigentliche Problem der Energiegewinnung nur.
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Jul 2018, 09:01)

@H2O:

Auch als "Bäckerbursche" ist mir klar, dass für die Herstellung von Wasserstoff aus Wasser immer und unabhängig vom Herstellungs-Verfahren ein Energieaufwand nötig ist. Man kann diesen Aufwand für eine gegebene Menge von Wasserstoff sogar absolut exakt in kJ angeben. (Nämlich 145 pro 1g Wasserstoff). Und zweitens: Dieser Energieaufwand ist ebenso grundsätzlich höher als die mit dieser Menge an Wasserstoff verfügbare Energie. Das heißt: Wasserstofftechnologie bietet den Vorteil einer sehr effizienten und umweltverträglichen Energiespeicherung.
....und man macht diesen Vorteil mit einer hohen Verdichtung und durch eine längere Lagerung zu Nichte....
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von schokoschendrezki »

Teeernte hat geschrieben:(19 Jul 2018, 09:13)

....und man macht diesen Vorteil mit einer hohen Verdichtung und durch eine längere Lagerung zu Nichte....
bitte mal näher erklären ...
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Jul 2018, 09:47)

bitte mal näher erklären ...
1g Wasserstoff sind 22,4 L (ein Mol) ....willst du also ein Kilo "mitnehmen" - 22,4L x 1000 .....22.400 L ....22,4 Kubikmeter.... muss es verdichtet werden - das ist nun nicht so einfach wie bei Luft... da benötigt man schon ein paar Pascal mehr.

Die Verdichtungsarbeit benötigt Energie - die später bei der "Entspannung" des Gases nicht wieder gewonnen - also verloren sind.

Bei längerer Lagerung (Woche) im Auto ist ein merklicher Verlust der Füllung durch Diffusion bemerkbar. (20% ?....Quelle muss ich schauen..)

Tabelle auf Seite 5 https://www.energieverbraucher.de/files ... 837944.pdf
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von BingoBurner »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Jul 2018, 14:27)

Die eigentlich Zukunft lautet "Öffentlicher Nah- und Fernverkehr" und Zurückdrängung von privat betriebenen Verkehrsmitteln. Schon jetzt kann man mit konventionell angetrieben öffentlichen Verkerhsmitteln wie "Bahn" mehr Ressourcen sparen als auch langfristig mit einer technologischen Umrüstung von Privatfahrzeugen.
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Perkeo »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Jul 2018, 09:01)

@H2O:

Auch als "Bäckerbursche" ist mir klar, dass für die Herstellung von Wasserstoff aus Wasser immer und unabhängig vom Herstellungs-Verfahren ein Energieaufwand nötig ist. Man kann diesen Aufwand für eine gegebene Menge von Wasserstoff sogar absolut exakt in kJ angeben. (Nämlich 145 pro 1g Wasserstoff). Und zweitens: Dieser Energieaufwand ist ebenso grundsätzlich höher als die mit dieser Menge an Wasserstoff verfügbare Energie. Das heißt: Wasserstofftechnologie bietet den Vorteil einer sehr effizienten und umweltverträglichen Energiespeicherung. Ähnlich wie etwa ein Pumpspeicherkraftwerk. Es verschiebt jedoch das eigentliche Problem der Energiegewinnung nur.
Das ist zwar richtig, aber die Relevanz sollte man nicht so einfach runterspielen. Mit erneuerbaren Energieträgern brauchen wir Speicher, um die Abhängigkeit vom Wetter zu minimieren. Und schließlich wollen wir ja auch nur im Winter heizen, selbst wenn es im Sommer am meisten Solarstrom gibt.
Was auch den Charme von Wasserstoff ausmacht: Das Gasnetz kann heute schon einen gewissen Prozentsatz Wasserstoff vertragen, und diesen Anteil zu erhöhen wäre nicht sehr schwer, da offenbar nur wenige Verbraucher Probleme kriegen würden. D.h. wir könnten einen fließenden Übergang darstellen, ggf. auch abhängig von der Jahreszeit.
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Teeernte »

Perkeo hat geschrieben:(17 Aug 2020, 19:26)

Das ist zwar richtig, aber die Relevanz sollte man nicht so einfach runterspielen. Mit erneuerbaren Energieträgern brauchen wir Speicher, um die Abhängigkeit vom Wetter zu minimieren. Und schließlich wollen wir ja auch nur im Winter heizen, selbst wenn es im Sommer am meisten Solarstrom gibt.
Was auch den Charme von Wasserstoff ausmacht: Das Gasnetz kann heute schon einen gewissen Prozentsatz Wasserstoff vertragen, und diesen Anteil zu erhöhen wäre nicht sehr schwer, da offenbar nur wenige Verbraucher Probleme kriegen würden. D.h. wir könnten einen fließenden Übergang darstellen, ggf. auch abhängig von der Jahreszeit.
Heee.....die Kosten der Speicher "Sozialisieren" und die Gewinne Monopolisieren .

Braucht der heimische Herd einen Speicher ? - wenn der Strom für "Entsorgungspreis" verkauft würde ?

Die INDUSTRIE braucht Speicher. Privatleute können sich einrichten - wenn Waschmaschine oder Geschirrspüler eingeschalten wird.
Nur dazu muss der ÜBERFLUSS Strom billig werden !

EE Strom + Wandlung,Speicher,Rückwandlun KOSTEN >> Sauteuer Strom.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Perkeo »

Teeernte hat geschrieben:(17 Aug 2020, 21:09)

Heee.....die Kosten der Speicher "Sozialisieren" und die Gewinne Monopolisieren .

Braucht der heimische Herd einen Speicher ? - wenn der Strom für "Entsorgungspreis" verkauft würde ?

Die INDUSTRIE braucht Speicher. Privatleute können sich einrichten - wenn Waschmaschine oder Geschirrspüler eingeschalten wird.
Nur dazu muss der ÜBERFLUSS Strom billig werden !
EE Strom + Wandlung,Speicher,Rückwandlun KOSTEN >> Sauteuer Strom.
Ja, Speicherung kostet Geld, und deshalb wird das Speicherproblem auch nicht gelöst, weil keiner es bezahlen möchte - oder gar erleben, dass man dann doch noch die Haltung zur Kernenergie überdenkt.

Aber das ändert nichts daran dass man Speicher braucht. Ich würde eine Waschmaschine kaufen, die sich mit dem intelligenten Stromzähler abspricht, wenn es denn solche Waschmaschinen und Stromzähler schon gäbe und wenn die entsprechenden Gebühren nicht zehnfach höher als die erreichbare Einsparung wären. Aber ich verschiebe mein Mittagessen nicht in die Nacht wenn der Tag bewölkt ist und der Wind erst spät Abends weht. Schon gar nicht würde ich im Sommer heizen, weil es dann so vielen Solarstrom gibt.
Und auch die Industrie nützt nicht nur Aktionären, sondern jedem der dort arbeitet oder die Produkte benutzt.
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Papaloooo »

Also ich persönlich wäre ja für hybridfahrzeuge, regenerativ erzeugt das Methan, + Elektrizität.

Und dann für den Aufbau von Stromtrassen auf Straßen.
Eine induktive Übertragung auf das Fahrzeug wäre denkbar.

So wären dann gleich drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Teeernte »

Papaloooo hat geschrieben:(18 Aug 2020, 08:34)


Eine induktive Übertragung auf das Fahrzeug wäre denkbar.
Bei konstanter Spannung U steigt der Blindstrom Im in dem Maße an, wie L mit μeff, (z. B. bei Verbreiterung des Luftspaltes), abnimmt.

Bei niedrigen Frequenzen haben die Leerlauf- oder magnetischen Verluste zwei Ursachen: 1. die Wirbelströme und 2. die Hysterese. Durch beides wird das Eisenjoch erwärmt, was einer unerwünsch- ten Wirkleistung entspricht.
Je kleiner der SPALT zwischen den Spulen - (Mikrometer) - um so besser der Wirkungsgrad/Energiedichte....Niedrige Frequenzen benötigen grosse Spulen - höhere erzeugen ein großes Störspektrum.
Im Jahr 1999 hat der Rat der Europäischen Union (EU) eine Empfehlung zum Schutz der Bevölkerung bei Einwirken elektromagnetischer Felder (1999/519/EG) verabschiedet.
Der Wert ist 100 Mikro Tesla.

1T = 1Vs/m2

Niederlande und Dänemark präferieren einen Wert (von an Orten, an denen sich Kinder für lange Zeit aufhalten, sollen) bei neu geplanten Leitungen 0,4 µT nicht überschritten werden.


Die Frage ist - dann - ob eine Induktive Ladeschale im Kinderzimmer (für eine iWatch ) noch ohne Last betrieben werden darf !

Auto FAHREND auf Strasse laden - ......ein LKW//Bahn könnte den "SCHUTZ" Raum für solche Ladung möglicherweise abdecken bei einem Spalt von 1 cm zur Strasse ist das Fahrzeug aber nicht mehr StVZO .

Nein - der Wurstblinker wird auch nicht zugelassen !
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Teeernte »

Perkeo hat geschrieben:(18 Aug 2020, 07:29)

Ja, Speicherung kostet Geld, und deshalb wird das Speicherproblem auch nicht gelöst, weil keiner es bezahlen möchte - oder gar erleben, dass man dann doch noch die Haltung zur Kernenergie überdenkt.

Aber das ändert nichts daran dass man Speicher braucht. Ich würde eine Waschmaschine kaufen, die sich mit dem intelligenten Stromzähler abspricht, wenn es denn solche Waschmaschinen und Stromzähler schon gäbe und wenn die entsprechenden Gebühren nicht zehnfach höher als die erreichbare Einsparung wären. Aber ich verschiebe mein Mittagessen nicht in die Nacht wenn der Tag bewölkt ist und der Wind erst spät Abends weht. Schon gar nicht würde ich im Sommer heizen, weil es dann so vielen Solarstrom gibt.
Und auch die Industrie nützt nicht nur Aktionären, sondern jedem der dort arbeitet oder die Produkte benutzt.
Bring doch einfach WERTE.

Bsp.
Ungenutzt waren 2019 [b]6.482 GWh [/b] (Wind - 20% See , 80% Land) - der "Speicherfähige" Teil.

4,2 "Tage" Strom - 1,1% Last im Jahr.

DIE EEFörderungen laufen aus - die BÖRSE wird die "Regelleistung" treiben - AUSSCHREIBUNGEN der Regierung werden unterstützen.

Die zukünftige EIGENVERMARKTUNG der EE Erzeuger muss hier eine Entlastung bringen.

Sprich - >> der BILLIGSTE ANBIETER wird den "ABFALLSTROM " umsetzen.

Lesenswert >> VIRTUELLE Kraftwerke. https://www.pwc.de/de/energiewende/asse ... twerke.pdf

https://www.regelleistung.net/ext/ :D :D :D

Der Hauptteil des Ungenutzten "Anteils" entsteht innerhalb von 3 Wochen im Jahr.


Zusammengefasst - für Unbedarfte - die von Börsentricks keine AHNUNG haben >>

Man BAUT ein "Virtuelles" Kraftwerk - mit EINEM LAPTOP - kauft an der Börse von einigen Windkraft - Leuten preiswert Strom -
den man dann - wenn zuviel Strom da ist - "ABSCHALTEN" lässt - man kann ja mit SEINEM Strom machen was man will. (Heute noch - bei geförderten Anlagen MUSS EE gekauft werden.....in ZUKUNFT nicht mehr...Auslaufen der Förderung)

Hier liegt ein Potential von rund einer Milliarde Euro.

DAS ist einfacher als ein WERK mit H2 zu errichten und Läuft an der Börse in Konkurrenz dagegen.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Papaloooo »

Teeernte hat geschrieben:(18 Aug 2020, 16:22)

Je kleiner der SPALT zwischen den Spulen - (Mikrometer) - um so besser der Wirkungsgrad/Energiedichte....Niedrige Frequenzen benötigen grosse Spulen - höhere erzeugen ein großes Störspektrum.



Der Wert ist 100 Mikro Tesla.

1T = 1Vs/m2

Niederlande und Dänemark präferieren einen Wert (von an Orten, an denen sich Kinder für lange Zeit aufhalten, sollen) bei neu geplanten Leitungen 0,4 µT nicht überschritten werden.


Die Frage ist - dann - ob eine Induktive Ladeschale im Kinderzimmer (für eine iWatch ) noch ohne Last betrieben werden darf !

Auto FAHREND auf Strasse laden - ......ein LKW//Bahn könnte den "SCHUTZ" Raum für solche Ladung möglicherweise abdecken bei einem Spalt von 1 cm zur Strasse ist das Fahrzeug aber nicht mehr StVZO .

Nein - der Wurstblinker wird auch nicht zugelassen !
Da bist du nicht ganz auf dem Laufenden:

https://www.smarter-fahren.de/induktives-laden/

Beim Fahren noch Utopie, aber an Rastplätzen und Parkplätzen wäre das für entsprechend ausgestattete E-Autos schon eine tolle Sache!
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Teeernte »

Papaloooo hat geschrieben:(18 Aug 2020, 18:04)

Da bist du nicht ganz auf dem Laufenden:

https://www.smarter-fahren.de/induktives-laden/

Beim Fahren noch Utopie, aber an Rastplätzen und Parkplätzen wäre das für entsprechend ausgestattete E-Autos schon eine tolle Sache!
Ich schrieb :
Auto FAHREND auf Strasse laden - Nein
Dein "Beispiel" >> Die Technik verlangt: sauber parken

Du bemerkst sicher selbst den Unterschied der Technik ??

Ja - Kabel stöpseln muss nicht - wird aber 25% teuerer.....dauert 10 mal länger.
Zuletzt geändert von Teeernte am Di 18. Aug 2020, 18:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Tom Bombadil »

Bitte zurück zum Thema "Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?"
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Papaloooo »

Teeernte hat geschrieben:(18 Aug 2020, 18:18)

Ich schrieb :

Dein "Beispiel" >> Die Technik verlangt: sauber parken

Du bemerkst sicher selbst den Unterschied der Technik ??

Ja - Kabel stöpseln muss nicht - wird aber 25% teuerer.....dauert 10 mal länger.
Jetzt sind wir schon so weit off-topic, das vermutlich gleich die Moderatoren eingreifen.

Also das mit dem sauber parken leuchtet mir nicht ganz ein, wenn eine automatisierte räumliche Nachjustierung der Boden-Spule wäre einfacher, als dieses Rumkurven einem Fahrer zu überlassen.

Und ja, eine Stromtrasse ist sicherlich der bessere Weg zum aufladen. Für strombetriebene Busse und LKWs auch bestimmt attraktiv. Bei Pkws ist da schon eine längere Strecke zum überbrücken.

Die Frage, ab wann elektromagnetische Wellen für Menschen gefährlich werden können, ist nicht allein eine Frage der Stärke, sondern auch der Frequenz. Hier kann also auch noch nach entsprechenden effektiven Frequenzbereichen, dir mehr Leistung übertragen, gesucht werden.

Aber ich gebe dir Recht, die induktive Aufladung, während dem Fahren, ist ehrlich sehr schwierig.

Möglicherweise wird die Lösung auch eine ganz andere sein, ich denke mal z.b. an kurze Laserblitze von der Straße aus auf den Boden des Fahrzeuges dann, wenn sich ein Fahrzeug, mit entsprechender Technik, darüber befindet.

Jedoch auch hier muss die Technik bezüglich der Energiegewinnung diesbezüglich noch voranschreiten.
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von schokoschendrezki »

Perkeo hat geschrieben:(17 Aug 2020, 19:26)

Das ist zwar richtig, aber die Relevanz sollte man nicht so einfach runterspielen. Mit erneuerbaren Energieträgern brauchen wir Speicher, um die Abhängigkeit vom Wetter zu minimieren. Und schließlich wollen wir ja auch nur im Winter heizen, selbst wenn es im Sommer am meisten Solarstrom gibt.
Was auch den Charme von Wasserstoff ausmacht: Das Gasnetz kann heute schon einen gewissen Prozentsatz Wasserstoff vertragen, und diesen Anteil zu erhöhen wäre nicht sehr schwer, da offenbar nur wenige Verbraucher Probleme kriegen würden. D.h. wir könnten einen fließenden Übergang darstellen, ggf. auch abhängig von der Jahreszeit.
Vor der rein technischen Frage der Antriebstechnologie sollte die systemische Frage einer vernünftigen Verkehrsstruktur stehen. Wasserstoffbusse, Hydrails und andere ÖPNV-Wasserstoff-Vehikel sind meines Wissens bereits über zehn Jahren im praktischen Einsatz. Während ein Unternehmen wie BMW seit 20 Jahren erfolglos an einem bezahlbaren Wasserstoff-PKW herumbastelt. Mit der simplen Überlegung, dass es unsinnig ist, einzelne Menschen in Blechkisten zu sperren statt sie in größeren Einheiten zu transportieren, lässt sich erstmal und einfach so ein Riesenfortschritt erzielen. Jetzt braucht man nur noch hinzudenken, dass künftig wohl immer weniger tausende von Versicherungsberatern mit Individualfahrzeugen in irgendwelche Versicherungsbüros fahren müssen, um Versicherte zu beraten, die mit ihren Autos in diese Büros zu Besprechungsterminen fahren. Das ganze grundsätzliche Konzept, dass physikalische Personen physikalisch und vor allem einzeln irgendwo hingebracht werden müssen ... ist in Frage zu stellen bzw. zu relativieren.
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Tom Bombadil »

Vergiss es, die meisten Menschen werden nicht freiwillig auf die Bequemlichkeit eines eigenen Autos verzichten, die Zeiten sind auch vorbei, als sich nur Fürsten und Kirchenfürsten so etwas leisten konnten. Das scheint auch ein Grundbedürfnis zu sein, wie man angesichts des Autobooms in aller Herren Länder während eines wirtschaftlichen Aufschwungs sehen kann.
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Kohlhaas »

Es geht dabei ja auch nicht nur um die "Bequemlichkeit", ein eigenes Auto zu besitzen. Hat doch in hohem Maße mit der Flexibilität zu tun, die berufstätigen Menschen in heutiger Zeit abverlangt wird. Schließlich sind die Zeiten längst vorbei, in denen junge Leute in ihrer Geburtsstadt oder im eigenen Dorf Arbeit gefunden haben und dort dann bis zur Verrentung beschäftigt blieben. Es ist für berufstätige Menschen zur Regel geworden, dass sie pendeln müssen - von ganz unterschiedlichen Wohnorten zu ganz unterschiedlichen Zielen, und das auch noch zu unterschiedlichen Zeiten. In Großstädten kann man das vielleicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erledigen. Aber wie soll das auf dem flachen Land funktionieren? Wollte ich die Strecke zwischen meinem Wohnort und meinem Arbeitsort mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen, müsste ich dreimal umsteigen. Zweimal mit der Bahn, einmal mit dem Bus. Mit allen damit verbundenen Wartezeiten. Der Weg zur Arbeit würde mich mindestens zwei Stunden kosten, der Heimweg nach der Arbeit nochmal zwei Stunden. Es ist eine Utopie, dass der Individualverkehr abgeschafft und durch öffentliche Verkehrsmittel ersetzt werden könnte. Daran glauben nur "Privilegierte", die ganz in der Nähe ihrer Arbeitsstelle wohnen. Und selbst diese Privilegierten würden vermutlich nicht gern den Bus nehmen wollen, wenn sie mal eine Kiste Wasser und eine Kiste Bier einkaufen wollten...

Ist aber alles auch wieder ein bisschen offtopic. Wie schon erwähnt, ist Wasserstoff nicht nur dafür geeignet, umweltfreundlichen Individualverkehr zu ermöglichen. Aus meiner Sicht ist Wasserstoff in erster Linie eine Möglichkeit, regenerativ erzeugte Energie zu speichern. Ohne so eine Möglichkeit zur Speicherung von regenerativ erzeugter Energie wird es nie möglich sein, auf die Nutzung fossiler Brennstoffe zu verzichten. Mir fällt auch auf Anhieb keine andere sinnvoll erscheinende Speichertechnik ein. Wasserstoff hat den großen Vorzug, dass man das Zeug in jeden Energieträger "verwandeln" kann, der in unserer Industriegesellschaft benötigt wird. Man kann damit Strom erzeugen, Heizungsanlagen betreiben, Schiffe und Flugzeuge antreiben, Aluminium-Produktionsstätten mit Energie versorgen... etc.pp
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Neandertaler »

Kohlhaas hat geschrieben:(25 Aug 2020, 12:58)

.... In Großstädten kann man das vielleicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erledigen. Aber wie soll das auf dem flachen Land funktionieren? Wollte ich die Strecke zwischen meinem Wohnort und meinem Arbeitsort mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen, müsste ich dreimal umsteigen. Zweimal mit der Bahn, einmal mit dem Bus. Mit allen damit verbundenen Wartezeiten. Der Weg zur Arbeit würde mich mindestens zwei Stunden kosten, der Heimweg nach der Arbeit nochmal zwei Stunden.
Was nur heißt das heute die Infrastruktur im öffentlichen Nahverkehr nicht dem flexiblen Anforderungen von heute Standhält und nur Ergänzung ist. Sagt aber nichts über Zukünftige Entwicklungen aus. In der Stadt werden die Konzepte zuerst getestet heißt aber nicht das die nie das Land erreichen. Ich habe zuerst Sammeltaxis aller Moia im Blick zudem verändern Home Office, Lieferservice, co workingspace etc. auch die Anforderungen. Und sicher wird es noch andere Entwicklungen geben.
Es ist eine Utopie, dass der Individualverkehr abgeschafft und durch öffentliche Verkehrsmittel ersetzt werden könnte.
Es gab eine Welt vor dem benzingetriebenen Individualverkehr ich lerne mich glaube nicht allzu weit aus dem Fenster wenn ich sage es wird auch eine Welt danach geben, und ich denke ich werde sie noch erleben.

Back to Topic: Wassertoff wird sicher nicht dafür sorgen das alles so bleibt wie es ist,, nur wir eben Benzin durch Wasserstoff ersetzen.
Ich bin linksliberal, ich habe mich testen lassen.
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Tom Bombadil »

Neandertaler hat geschrieben:(25 Aug 2020, 13:52)

Es gab eine Welt vor dem benzingetriebenen Individualverkehr ich lerne mich glaube nicht allzu weit aus dem Fenster wenn ich sage es wird auch eine Welt danach geben, und ich denke ich werde sie noch erleben.
Jo, Individualverkerh nur für Reiche, dass das nochmal so kommt, wage ich zu bezweifeln, sollte es keinen extremen Wirtschaftscrash geben.
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Kohlhaas »

Neandertaler hat geschrieben:(25 Aug 2020, 13:52)

Was nur heißt das heute die Infrastruktur im öffentlichen Nahverkehr nicht dem flexiblen Anforderungen von heute Standhält und nur Ergänzung ist. Sagt aber nichts über Zukünftige Entwicklungen aus.
Ich habe nicht bestritten, dass solche Lösungen möglich wären. Ich habe nur gesagt, dass sie Utopie sind. Wir kennen doch genug Science-Fiction-Filme, in denen das Problem als "gelöst" dargestellt wird. Das ist nur leider Utopie oder Science-Fiction.
In der Stadt werden die Konzepte zuerst getestet heißt aber nicht das die nie das Land erreichen. Ich habe zuerst Sammeltaxis aller Moia im Blick zudem verändern Home Office, Lieferservice, co workingspace etc. auch die Anforderungen. Und sicher wird es noch andere Entwicklungen geben.
Ich lebe in einer Stadt. Diese Stadt hat aber nunmal auch Stadtteile. Die Stadtteile sind über den Busverkehr an die Kernstadt angebunden. Allerdings im STUNDENTAKT! Und die Busse transportieren fast nur "warme Luft", weil dieser Stundentakt nicht ausreicht, Menschen in angemessener Zeit dorthin zu bringen, wo sie hinwollen. Das wäre z.B. der Hauptbahnhof in der Innenstadt. Von dort aus müsste ich persönlich nochmal auf die nächtste Bahn warten, dann am nächsten Bahnhof erneut umsteigen (mit entsprechender Wartezeit) und schließlich am Zielbahnhof in einen Bus steigen, der mich dann so nah an meine Arbeitsstätte bringt, dass ich die restliche Strecke zufuß zurücklegen kann.

Das ist doch alles völlig lächerlich! Da setze ich mich doch lieber in mein Auto, fahre bequem und mit laufender Musik zur Arbeit und spare mir täglich vier Stunden an "Transfer" zwischen Wohn- und Arbeitsort!
Es gab eine Welt vor dem benzingetriebenen Individualverkehr ich lerne mich glaube nicht allzu weit aus dem Fenster wenn ich sage es wird auch eine Welt danach geben, und ich denke ich werde sie noch erleben.
Stimmt. Es gab eine Welt davor. Woran mag es wohl liegen, dass es diese Welt heute nicht mehr gibt? Ich kenne persönlich noch Leute, die das Nachbargrundstück gekauft haben, damit dort der Sohn oder die Tochter mal ein Haus drauf bauen kann. Und nun stellen diese Leute fest, dass Sohn oder Tochter nie mehr nach Marburg zurückkehren werden, weil sie nach dem Studium Anstellungen in München oder in Kiel gefunden haben....
Back to Topic: Wassertoff wird sicher nicht dafür sorgen das alles so bleibt wie es ist,, nur wir eben Benzin durch Wasserstoff ersetzen.
Genau DAS ist die Kernfrage! Bezüglich Energieversorgung der gesamten Bundesrepublik gibt es im Grunde nur zwei Möglichkeiten zur Gestaltung der Zukunft.

Möglichkeit Nummer eins: Wir kehren zu den Verhältnissen zurück, die vor 100 oder vor 50 Jahren geherrscht haben. Das bedeutet zwangsläufig Verzicht.
Möglichkeit Nummer zwei: Wir nutzen moderne Technologie, um die heute erkennbaren Problem zu lösen. Die Geschichte lehrt, dass Verzicht und "Rückkehr" zu alten Lösungen nie eine Lösung von aktuellen Problemen gebracht haben. So wird das auch bei der Energieversorgung sein.

Unsere Energie-Probleme werden wir nur durch neue Technologie lösen können. Gretas Idee vom "Verzicht" ist absurd. Und Wasserstoff ist nunmal eine Möglichkeit, fossile Energieträger zu ersetzen. Eine andere Möglichkeit fällt mir nicht ein.
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Teeernte »

Kohlhaas hat geschrieben:(25 Aug 2020, 14:28)


Möglichkeit Nummer eins: Wir kehren zu den Verhältnissen zurück, die vor 100 oder vor 50 Jahren geherrscht haben. Das bedeutet zwangsläufig Verzicht.
Möglichkeit Nummer zwei: Wir nutzen moderne Technologie, um die heute erkennbaren Problem zu lösen. Die Geschichte lehrt, dass Verzicht und "Rückkehr" zu alten Lösungen nie eine Lösung von aktuellen Problemen gebracht haben. So wird das auch bei der Energieversorgung sein.

Unsere Energie-Probleme werden wir nur durch neue Technologie lösen können. Gretas Idee vom "Verzicht" ist absurd. Und Wasserstoff ist nunmal eine Möglichkeit, fossile Energieträger zu ersetzen. Eine andere Möglichkeit fällt mir nicht ein.
Wasserstoff ist nur ein Zwischenschritt für EE Fuel.
Als E-Fuels werden synthetische Kraftstoffe bezeichnet, die mittels Strom aus Wasser und Kohlenstoffdioxid (CO2) hergestellt werden. Dieser Prozess wird als Power-to-Fuel bezeichnet und kann abhängig davon, ob gasförmige oder flüssige Brennstoffe synthetisiert werden, via Power-to-Gas- oder Power-to-Liquid-Technologie realisiert werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/E-Fuel

Der Wasserstoff hat 50% Verlust - die EINE Stufe Umwandlung macht es dann auch nicht mehr.

Die FRAGE die sich stellt - wer den PREISVERLUST Strom >> 50% Verlust >> Wasserstoff >> EE Fuel >> Tankstelle bezahlen soll.

Die Anderen hoffen dass es eine VOLLKOMMEN NEUE Struktur "Auto" gibt.

Es bleibt noch lange beim EE-Fuel VERBRENNER ! :D :D :D
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Kohlhaas »

Teeernte hat geschrieben:(25 Aug 2020, 14:36)

Wasserstoff ist nur ein Zwischenschritt für EE Fuel.
Genau das habe ich doch geschrieben: Lässt sich in jeden heute benötigten Energieträger verwandeln.
Der Wasserstoff hat 50% Verlust - die EINE Stufe Umwandlung macht es dann auch nicht mehr.
Erstens stimmt das so längst nicht mehr. Die Wirkungsgrade sind deutlich besser geworden.
Zweitens ist das egal. Besser man nutzt die regenerativ gewonnene Energie zur Speicherung in Form von Wasserstoff, als Windräder und Solaranlagen bei hoher Ernergiegeausbeute einfach abzuschalten.
Drittens stellt sich die Frage, was denn die Alternative sein soll.
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Teeernte »

Kohlhaas hat geschrieben:(25 Aug 2020, 15:29)

Genau das habe ich doch geschrieben: Lässt sich in jeden heute benötigten Energieträger verwandeln.


Erstens stimmt das so längst nicht mehr. Die Wirkungsgrade sind deutlich besser geworden.
Zweitens ist das egal. Besser man nutzt die regenerativ gewonnene Energie zur Speicherung in Form von Wasserstoff, als Windräder und Solaranlagen bei hoher Ernergiegeausbeute einfach abzuschalten.
Drittens stellt sich die Frage, was denn die Alternative sein soll.

Markt - teuer Strom - bei geringem Angebot - billig bei hohem Angebot, ->> Börsenhandel - ....stimmt gibts schon. :D :D :D

....und da wird es Wege geben - die das hohe Angebot gut nutzen .

Ich gehe NICHT davon aus - dass Firmen bei teuerem Strom daraus Wasserstoff erzeugen. (Teurer Strom ist wenn kein//wenig Wind weht >> .... 2/3 im Jahr)

Zu einem "Überangebot" von Solarstrom wird es in Zukunft in unseren Nördlichen Breiten nicht kommen.

Nach dem MARKT kommt der NUTZEN (in dem der Wirkungsgrad eine Rolle spielt)
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Kohlhaas »

Warum habe ich es eigentlich versucht? War doch klar, dass als Antwort nur wirres Gestammel kommen würde.
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Teeernte »

Kohlhaas hat geschrieben:(25 Aug 2020, 20:31)

Warum habe ich es eigentlich versucht? War doch klar, dass als Antwort nur wirres Gestammel kommen würde.
Welchen Teil konntest Du nicht erfassen ?
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Atue001 »

Teeernte hat geschrieben:(25 Aug 2020, 14:36)

Es bleibt noch lange beim EE-Fuel VERBRENNER ! :D :D :D
Für die Mobilität und deren wesentliche Antriebe sind weltweit relativ wenige Firmen und wenige Märkte wirklich relevant. Zu diesen Märkten gehört China, die EU, Japan, Indien und die USA - zu den Firmen die üblichen Verdächtigen in dieser Branche. Der zugehörige Markt wird deutlich geprägt von politischen Entscheidungen, die meist auch langfristig wirken, weil die entsprechenden Investitionen sich regelmäßig immer erst nach vielen Jahren wirklich rechnen.

Alle relevanten Märkte und Unternehmen stellen sich mehr und mehr auf die politisch gewollte Entscheidung ein, dass Elektromobilität speziell im Sektor des privaten Verkehrs die entscheidende Größe sein wird.
Nun dauert es im Schnitt 10-20 Jahre, bis sich neue Antriebsarten weitestgehend durchgesetzt haben - doch den Punkt der Entscheidung haben wir längst weltweit überschritten.

Verbrenner spielen in diesem Sektor zukünftig keine relevante Rolle mehr - was aber nicht gleich bedeutend damit ist, dass sie keine Rolle mehr spielen. In Nischen wird es auch noch in 50 Jahren Verbrenner geben - und diese werden auch mal Diesel, mal Benzin, mal Gas verbrennen.
Ob Brennstoffzellenfahrzeuge eine relevante Größenordnung erreichen werden, ist derzeit eher unwahrscheinlich, wenn auch noch nicht final ausgeschlossen. Wie hoch der Anteil an EE-Fuel sein wird, ist relativ offen.

Verbrenner werden mittelfristig für viele Einsatzzwecke schlicht und einfach unwirtschaftlich sein, weil bei Großserienproduktionen E-Mobilität einfach mit viel weniger Bauteilen und weniger Komplexität auskommt, und deshalb ganzheitlich gesehen billiger ist. Schwierig ist nur die Umstellungsphase, weil hier hohe Investitionen in neue Techniken gegen niedrige Kosten bei abgeschriebenen Technologien konkurrieren - was über Jahre hinweg den Umstieg verzögert. Trotzdem wird er kommen - weil die Neuinvestitionen schon am Fließen sind. Und nichts wäre schlimmer für die Industrie, als wenn Neuinvestitionen ins Leere laufen würden.....deshalb gibt es inzwischen ein gemeinsames Interesse der Politik und der Unternehmen, in allen relevanten Märkten und damit weltweit, die E-Mobilität auf Basis von Batterietechnik zur führenden Mobilitätstechnik im privaten Sektor zu machen.
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Kohlhaas »

Teeernte hat geschrieben:(25 Aug 2020, 20:58)

Welchen Teil konntest Du nicht erfassen ?
Den Mittelteil zwischen "M" und ")"
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Teeernte »

Kohlhaas hat geschrieben:(26 Aug 2020, 01:18)

Den Mittelteil zwischen "M" und ")"
Nun dann eben langsam voran.

Welchen PREIS wird ein "Elektrolyseur" für Strom zahlen und wo wird er kaufen ?
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Neandertaler »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Aug 2020, 14:02)

Jo, Individualverkerh nur für Reiche, dass das nochmal so kommt, wage ich zu bezweifeln, sollte es keinen extremen Wirtschaftscrash geben.
Warum muss ich Grade so stark an Kaiser Wilhelm denken Das Auto hat keine Zukunft, ich setze aufs Pferd.
Wilhelm II. (Deutsches Reich) :)

Wir haben es überstanden das Pferd als Hauptverkehrsmittel abgelöst wurde auch wenn sich das manch Fantasieloser Zeitgenosse damals nicht vorstellen konnte, wir werden es auch überstehen das das Auto als Hauptverkehrsmittel abgelöst wird auch wenn sich das mancher Fantasieloser Zeitgenosse heutzutage nicht vorstellen kann.

Die heutige Infrastruktur für den Benzin getrieben Individualverkehr wird sicher nicht für ein paar Reiche aufrecht gehalten werden so wie auch heute nicht mehr die Infrastruktur für ernstzunehmenden pferdegestützten Verkehr besteht.

Ich denke das hier dahingehend ein Denkfehler besteht das die Wahl des Verkehrsmittels eine Individuelle persönliche ist. Tatsächlich ist sie aber maßgeblich von der staatlich bereitgestellten Infrastruktur abhängig. Ich kann z.b. das Pferde gar nicht mehr wählen wie mein. Uropa.
Das z.b. soviele Kopenhagen das Fahrrad wählen hat maßgeblich mit der vorhandenen Infrastruktur zu tun, es ist Ökonomisch individuell sinnvoll, nicht damit das Kopenhagener sich kein Auto leisten können.

Das anderseits z.b. Deutschland und USA Autoländer gewurden sind hängt damit zusammen das dies stark gefördert wurde (Autobahnbau, Autogerechte Stadt etc.) Während alternativen teilweise regelrecht sabotiert wurden.
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Neandertaler »

Kohlhaas hat geschrieben:(25 Aug 2020, 14:28)

Ich habe nicht bestritten, dass solche Lösungen möglich wären. Ich habe nur gesagt, dass sie Utopie sind. Wir kennen doch genug Science-Fiction-Filme, in denen das Problem als "gelöst" dargestellt wird. Das ist nur leider Utopie oder Science-Fiction.
So viel Utopie wie es vor 80 Jahren war das sich die Menschen überwiegend per PKW fortbewegen, unlösbare Probleme gibt es da nicht!


...
Das ist doch alles völlig lächerlich! Da setze ich mich doch lieber in mein Auto, fahre bequem und mit laufender Musik zur Arbeit und spare mir täglich vier Stunden an "Transfer" zwischen Wohn- und Arbeitsort!
richtig es ist lächerlich, heutzutage! Sie wie der PKW vor gut 100 Jahren als ernsthaftes Transportmittel lächerlich war. Natürlich können nicht alle einfach von heute auf Morgen den PKW stehen lassen und umsteigen die Infrastruktur steht gar nicht zur Verfügung. Das ein Prozess genau wie der Umstieg von Pferd auf den PKW einer war.
...fest, dass Sohn oder Tochter nie mehr nach Marburg zurückkehren werden, weil sie nach dem Studium Anstellungen in München oder in Kiel gefunden haben....
Die Menschen sind mobiler geworden und die Mobilitätsanforderungen an sie wurden grosser, ob dieser Trend weiter anhält weiß ich nicht, allerdings sehe ich davon unabhängig das der PKW seine Zeit gehabt hat.
Genau DAS ist die Kernfrage! Bezüglich Energieversorgung der gesamten Bundesrepublik gibt es im Grunde nur zwei Möglichkeiten zur Gestaltung der Zukunft.

Möglichkeit Nummer eins: Wir kehren zu den Verhältnissen zurück, die vor 100 oder vor 50 Jahren geherrscht haben. Das bedeutet zwangsläufig Verzicht.
Möglichkeit Nummer zwei: Wir nutzen moderne Technologie, um die heute erkennbaren Problem zu lösen. Die Geschichte lehrt, dass Verzicht und "Rückkehr" zu alten Lösungen nie eine Lösung von aktuellen Problemen gebracht haben. So wird das auch bei der Energieversorgung sein.
Das "Lösung 1" keine Lösung ist sind wir ins zumindest einig. Und Lösung 2 wird eben nicht bedeuten alles bleibt im Grunde beim alten, neue Technologien verändern, auch das lehrt uns die Geschichte.
Unsere Energie-Probleme werden wir nur durch neue Technologie lösen können. Gretas Idee vom "Verzicht" ist absurd. Und Wasserstoff ist nunmal eine Möglichkeit, fossile Energieträger zu ersetzen. Eine andere Möglichkeit fällt mir nicht ein.
Wasserstoff wird bestimmt eine steigende Rolle spielen grade da wo Elektromotoren an ihre Grenzen stoßen nur muss er eben selbst erst ernergieaufwendig hergestellt werden, ist darum eher Ernergiespeicher als primäre Ernergieträger/Ernergiegewinnung.
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Tom Bombadil »

Neandertaler hat geschrieben:(26 Aug 2020, 11:12)

Wir haben es überstanden das Pferd als Hauptverkehrsmittel abgelöst wurde auch wenn sich das manch Fantasieloser Zeitgenosse damals nicht vorstellen konnte, wir werden es auch überstehen das das Auto als Hauptverkehrsmittel abgelöst wird auch wenn sich das mancher Fantasieloser Zeitgenosse heutzutage nicht vorstellen kann.
Wo ist denn die Fantasie, wenn vom ÖPNV als allein glücklich machendem Hauptverkehrsmittel vorgeschwärmt wird? Und warum steigen sie überall, wo ein bisschen Wohlstand Einzug hält, auf das eigene Auto um? Das Pferd war auch nie das Hauptverkehrsmittel der Normabürger, die latschten zu Kaiser's Zeiten per pedes durch die Gegend.
Die heutige Infrastruktur für den Benzin getrieben Individualverkehr wird sicher nicht für ein paar Reiche aufrecht gehalten werden so wie auch heute nicht mehr die Infrastruktur für ernstzunehmenden pferdegestützten Verkehr besteht.
Und der elektrisch angetriebene ÖPNV fliegt durch die Luft, oder wie?
Tatsächlich ist sie aber maßgeblich von der staatlich bereitgestellten Infrastruktur abhängig.
Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass in den nächsten 50 Jahren alle Straßen verschwunden sein werden.
Das z.b. soviele Kopenhagen das Fahrrad wählen hat maßgeblich mit der vorhandenen Infrastruktur zu tun, es ist Ökonomisch individuell sinnvoll, nicht damit das Kopenhagener sich kein Auto leisten können.
Kopenhagen ist eine winzige Stadt im Flachland, mit Deutschland nicht zu vergleichen.

Außerdem kommen wir hier weit vom Thema "Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?" ab.
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Perkeo »

Neandertaler hat geschrieben:(26 Aug 2020, 11:41)
So viel Utopie wie es vor 80 Jahren war das sich die Menschen überwiegend per PKW fortbewegen, unlösbare Probleme gibt es da nicht!

richtig es ist lächerlich, heutzutage! Sie wie der PKW vor gut 100 Jahren als ernsthaftes Transportmittel lächerlich war. Natürlich können nicht alle einfach von heute auf Morgen den PKW stehen lassen und umsteigen die Infrastruktur steht gar nicht zur Verfügung. Das ein Prozess genau wie der Umstieg von Pferd auf den PKW einer war.

Die Menschen sind mobiler geworden und die Mobilitätsanforderungen an sie wurden grosser, ob dieser Trend weiter anhält weiß ich nicht, allerdings sehe ich davon unabhängig das der PKW seine Zeit gehabt hat.

Das "Lösung 1" keine Lösung ist sind wir ins zumindest einig. Und Lösung 2 wird eben nicht bedeuten alles bleibt im Grunde beim alten, neue Technologien verändern, auch das lehrt uns die Geschichte.
Aber umgekehrt lehrt uns die Geschichte auch, dass eine technische Entwicklung nicht einfach deshalb kommt, weil die großen Denker und Lenker - bzw. diejenigen die sich dafür halten - es so beschließen. Sonst würden wir alle in Atomautos rumfahren.
Viele Totgesagten sind noch quicklebendig, und das benzingetriebene Familienauto gehört dazu. Ich sehe im Moment noch nicht einmal den Trend, dass die Leute sich nur so viel Auto kaufen wie sie tatsächlich brauchen, sonst hätten wir nicht so viele SUVs. Der PKW-Bestand ist weiterhin steigend.
Neandertaler hat geschrieben:(26 Aug 2020, 11:41)

Wasserstoff wird bestimmt eine steigende Rolle spielen grade da wo Elektromotoren an ihre Grenzen stoßen nur muss er eben selbst erst ernergieaufwendig hergestellt werden, ist darum eher Ernergiespeicher als primäre Ernergieträger/Ernergiegewinnung.
Kleine Oberlehrer-Korrektur: Natürlich ist Wasserstoff nie ein primärer Energieträger, sondern ein Sekundärenergieträger.
Aber im Kern stimmt es: Speicher brauchen wir eh. Und das wird kein noch so intelligentes Stromnetz lösen. Wir können nicht das Champignons League Finale verschieben, wenn genug Wind weht um all die Fernsehgeräte zu versorgen, und schon gar nicht kann die Industrie ihre Produktion wesentlich drosseln, wenn das Wetter nicht stimmt. Also entweder wir bezahlen so dermaßen hohe Überkapazität, dass selbst im schlimmsten Fall für alle unverzichtbaren Verbraucher genug Strom da ist, oder wir leben damit dass bis in alle Ewigkeit fossile Energie einen großen Anteil hat - oder wir bauen Speicher.
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H2O
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von H2O »

...oder wir bauen Speicher
Das gegenwärtige Ringen geht doch um die wirtschaftlich günstigste Speichertechnik... ob nun Batterien der unterschiedlichsten Art oder Pumpspeicherwerke oder Speicher für grünen Wasserstoff oder Speicher für synthetisches Methangas (Die wir schon haben als Kavernen für importiertes Erdgas). Wir erfinden derzeit im Grunde unsere gesamte Energieversorgung neu.
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Hensch »

BingoBurner hat geschrieben:Elektrischer Strom ......der bewegt sich mit Lichtgeschwindigkeit
Nur zur Klarstellung: Während sich der antreibende Potentialunterschied fast mit Lichtgeschwindigkeit durch den Leiter ausbreitet, geht es bei der gerichteten Bewegung der Elektronen eher gemütlich zu. In einem Kupferkabel mit einem Querschnitt von 1 Quadratmillimeter und einem Strom von 1 Ampere legen die Elektronen in einer Stunde gerade einmal 26,5 cm zurück.
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Teeernte »

Neandertaler hat geschrieben:(26 Aug 2020, 11:41)

So viel Utopie wie es vor 80 Jahren war das sich die Menschen überwiegend per PKW fortbewegen, unlösbare Probleme gibt es da nicht!
.
16,91 Kilometer
Im Schnitt legt jeder Pendler 16,91 Kilometer pro Strecke zurück. Das sind fast drei Kilometer mehr als im Jahr 1999. Die Zahl der Fernpendler, die mehr als 150 Kilometer für den einfachen Arbeitsweg zurücklegen, ist von rund einer Million zur Jahrtausendwende auf 1,3 Millionen gewachsen.
Viel Spass mit nem Hollandrad auf der Tour.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(30 Aug 2020, 20:48)

Das gegenwärtige Ringen geht doch um die wirtschaftlich günstigste Speichertechnik... ob nun Batterien der unterschiedlichsten Art oder Pumpspeicherwerke oder Speicher für grünen Wasserstoff oder Speicher für synthetisches Methangas (Die wir schon haben als Kavernen für importiertes Erdgas). Wir erfinden derzeit im Grunde unsere gesamte Energieversorgung neu.
Benzinsynthese ist ja nun nicht neu. 1,50 RM der Liter - früher.
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(19 Apr 2021, 23:04)

Benzinsynthese ist ja nun nicht neu. 1,50 RM der Liter - früher.
Wirtschaftlich aber nicht vorstellbar: Bei Monatslöhnen 1935 um 150 RM 1% des Monatslohns..
Heute also bei Monatslöhnen 2020 um 2.000 € ein Abgabepreis um 20 €. Gegenwärtig vorstellbar wäre ein Abgabepreis um 3 € als Luxusprodukt. Man stelle sich vor: Eine einzige Tankfüllung meines LUPO 3Ls für ~100 €. >500 € nicht mehr zu stemmen.
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(20 Apr 2021, 07:53)

Wirtschaftlich aber nicht vorstellbar: Bei Monatslöhnen 1935 um 150 RM 1% des Monatslohns..
Heute also bei Monatslöhnen 2020 um 2.000 € ein Abgabepreis um 20 €. Gegenwärtig vorstellbar wäre ein Abgabepreis um 3 € als Luxusprodukt. Man stelle sich vor: Eine einzige Tankfüllung meines LUPO 3Ls für ~100 €. >500 € nicht mehr zu stemmen.
Kaufkraft. Die Kaufkraftäquivalente einer Reichsmark werden von der Deutschen Bundesbank bezogen auf die Kaufkraft des Euro zum Stand Januar 2021 wie folgt angegeben: 1 Reichsmark 1924 = € 4,20. 1 Reichsmark 1928 = € 3,60.
Ja...1940 könnte die Kaufkraft bei 3,70 gelegen haben. 1,50 RM der Liter - 5,55 €. Der Liter E-Benzin.

Das sind 8,5 kwh -> ....0,65 € die kWh.Strom - Passt ! Der Einfachheit des Verfahrens wird es aber Methanol werden. - Methanol - der langzeit/transportspeicher für Wasserstoff.

Das sind Zukunftspreise auf die wir uns einstellen müssen. :D :D :D
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von H2O »

Ok, für Methan spricht der einfachere Prozeß in der Kette Strom-Wasserstoff-Methan. Darüber hatte ich vor etwa 1,5 Jahren etwas zusammengetragen... energetischer Wirkungsgrad der Kette bei 75%, wenn ich mich noch richtig erinnere; mit CO2-Zugabe als Nebenprodukt aus Biogasgeneratoren. Welche Einbußen bis zum Methanol noch anstehen... keine Ahnung!
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Cobra9 »

H2O hat geschrieben:(30 Aug 2020, 20:48)

Das gegenwärtige Ringen geht doch um die wirtschaftlich günstigste Speichertechnik... ob nun Batterien der unterschiedlichsten Art oder Pumpspeicherwerke oder Speicher für grünen Wasserstoff oder Speicher für synthetisches Methangas (Die wir schon haben als Kavernen für importiertes Erdgas). Wir erfinden derzeit im Grunde unsere gesamte Energieversorgung neu.

Nicht nur günstig sondern realistisch. Was bringen Speicher Technologien wo man global nur begrenzt Rohstoffe hat. Ergo nach wenigen Jahren der Nachschub stockt.

Nachhaltigkeit plus Förderung bzw Erzeugung spielen auch ne Rolle. Bei Wasserstoff noch was. Das Problem bei Wasserstoff bisher ist bestimmt bekannt. Es sind sehr hoher Druck oder extrem niedrige Temperaturen nötig, um möglichst viel Gas auf vertretbaren Raum zu speichern. LOHC ist interessant.


Oder das

https://www.tuningblog.eu/kategorien/ti ... te-328308/
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
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Re: Gehört dem Wasserstoff die Zukunft?

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(20 Apr 2021, 14:04)

Ok, für Methan spricht der einfachere Prozeß in der Kette Strom-Wasserstoff-Methan. Darüber hatte ich vor etwa 1,5 Jahren etwas zusammengetragen... energetischer Wirkungsgrad der Kette bei 75%, wenn ich mich noch richtig erinnere; mit CO2-Zugabe als Nebenprodukt aus Biogasgeneratoren. Welche Einbußen bis zum Methanol noch anstehen... keine Ahnung!

Neeee...

Viel EINFACHER.

https://t3n.de/news/e-fuels-siemens-bau ... x-1363148/
Der Wasserstoff gelangt durch eine Membran und wird dann mit aus der Luft abgeschiedenem CO2 zusammengebracht. Aus dem Ergebnis produziert die Anlage synthetisches Methanol – die Grundlage für E-Diesel, E-Benzin oder E-Kerosin. Ab 2022 soll Haru Oni 130.000 Liter E-Methanol herstellen.

Der GEWINN ergibt sich aus dem VERKAUF des Methanol und der GUTSCHRIFT des CO2 . MAN ENTZIEHT das CO2 was beim Konsum erzeugt wird.
Ein Kreislauf des CO2.

Der Transport ist einfach - und geht ohne die Verdichterverluste beim H2 man kann VOLLE Tonnage in Zügen realisieren. (Beim H2 sinds auf nem Eurotruck max 3,2 t)
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