Alltagskultur in Palästina und Israel

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Maxxy01
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Maxxy01 »

Eulenwoelfchen hat geschrieben: Weitere Wahrheiten von Frau Meir:

„Wenn es Frieden gibt, werden wir den Arabern vielleicht noch rechtzeitig verzeihen können, dass sie unsere Söhne getötet haben. Aber es wird schwieriger für uns sein, ihnen zu verzeihen, dass sie uns gezwungen haben, ihre Söhne zu töten.“
...
Manche Politiker sind geradezu genial darin, sich als Friedensengel darzustellen.
Und zu anderen würde sowas wiederum gar nicht passen.
Ich muss wieder an den unsäglichen Donald Trump denken. Der würde nicht einmal im Traum daran denken, sich selber als fleischgewordene Barmherzigkeit zu verkaufen.
Eulenwoelfchen

Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Maxxy01 hat geschrieben:(06 Jul 2020, 15:45)

Manche Politiker sind geradezu genial darin, sich als Friedensengel darzustellen.
Es soll auch welche gegeben haben, die am Jom Kippur-Feiertag, dem höchsten jüdischen Festtag nicht mir
der geradezu tödlichen Unheiligkeit und alles Jüdische in den Dreck tretenden Hinterhältigkeit eines militärischen Angriffs mehrer arabischer Staaten
gerechnet hatten. Selbst auf palästinensisch/arabischer Seite einen religiösen und politischen Restanstand voraussetzten.
Sowas kann sog. Friedensengel den politischen Kopf kosten. Vor allem auch, weil diese allzu wohlmeinende, politisch etwas leichtsinnige Haltung den Staat Israel
beinahe denselbigen gekostet hätte...

Zu Ihrer kruden VS-Theorie, die Anerkennung des Staates Israel durch die Palästinenser wäre nur "geniales" Täuschungsmanöver lese ich hingegen nichts...*plafonds*
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Maxxy01
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Maxxy01 »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(06 Jul 2020, 15:56)

Es soll auch welche gegeben haben, die am Jom Kippur-Feiertag, dem höchsten jüdischen Festtag nicht mir
der geradezu tödlichen Unheiligkeit und alles Jüdische in den Dreck tretenden Hinterhältigkeit eines militärischen Angriffs mehrer arabischer Staaten
gerechnet hatten. Selbst auf palästinensisch/arabischer Seite einen religiösen und politischen Restanstand voraussetzten.
Sowas kann sog. Friedensengel den politischen Kopf kosten. Vor allem auch, weil diese allzu wohlmeinende, politisch etwas leichtsinnige Haltung den Staat Israel
beinahe denselbigen gekostet hätte...
Na siehst du. Also nix Friedensengel, sondern knallharte Abwehr der Aggression.

Ich persönlich halte nämlich überhaupt nichts von Feindesliebe, wie sie der Angenagelte gepredigt hat. Allerdings finde ich geheuchelte Barmherzigkeit auch nicht so toll.
Doch Politiker sind eben so. Sie vertreten ihre Partei oder ihr Land und dabei wird nunmal übertrieben, geheuchelt und gelogen, dass sich die Balken biegen. Ganz normal.
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Vongole
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Vongole »

Der isr. Reporter Zvi Yechezkeli filmte mit versteckter Kamera im Westjordanland, um palästinensische Ansichten über isr. Annexionspläne zu erfahren.
Die Antworten dürften einige überraschen, mich weniger. Es scheint eine große Kluft zwischen den Verlautbarungen der PA und der Einstellung der Bewohner zu geben.
Ein Beispiel:

One Palestinian woman speaking to the reporter by phone estimated that in her village, about 80 percent of people would prefer Israeli citizenship and 20 percent want it but would not say so publicly, according to the report posted on Channel 13 earlier this month. The Kohelet Policy Forum posted the video with an English translation on YouTube on Tuesday.

Die deutlichen Aussagen anderer sind hier in englischer Übersetzung zu hören:
https://www.jns.org/undercover-reporter ... tizenship/
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Orbiter1
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Orbiter1 »

Vongole hat geschrieben:(06 Jul 2020, 17:34)

Der isr. Reporter Zvi Yechezkeli filmte mit versteckter Kamera im Westjordanland, um palästinensische Ansichten über isr. Annexionspläne zu erfahren.
Die Antworten dürften einige überraschen, mich weniger. Es scheint eine große Kluft zwischen den Verlautbarungen der PA und der Einstellung der Bewohner zu geben.
Ein Beispiel:

One Palestinian woman speaking to the reporter by phone estimated that in her village, about 80 percent of people would prefer Israeli citizenship and 20 percent want it but would not say so publicly, according to the report posted on Channel 13 earlier this month. The Kohelet Policy Forum posted the video with an English translation on YouTube on Tuesday.

Die deutlichen Aussagen anderer sind hier in englischer Übersetzung zu hören:
https://www.jns.org/undercover-reporter ... tizenship/
Jetzt müssen sie uns nur noch erzählen die israelische Regierung hat die Absicht die Palästinenser im Westjordanland zu israelischen Staatsbürgern zu machen und die Komplettverarschung ist perfekt.
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Maxxy01
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Maxxy01 »

Vongole hat geschrieben: One Palestinian woman speaking to the reporter by phone estimated that in her village, about 80 percent of people would prefer Israeli citizenship and 20 percent want it but would not say so publicly ...


Interessant.
Was lässt sie vermuten, dass das ihre Lage verbessern würde?
Naja, wer in der Scheiße sitzt, ist dankbar für jeden Strohhalm, an dem er sich eventuell herausziehen kann.
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Maxxy01
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Maxxy01 »

Orbiter1 hat geschrieben:(06 Jul 2020, 18:02)

Jetzt müssen sie uns nur noch erzählen die israelische Regierung hat die Absicht die Palästinenser im Westjordanland zu israelischen Staatsbürgern zu machen ...
Wenn dieses Land an Israel fällt, gibt es wohl keine andere Möglichkeit, denn die Menschen sind schließlich da.
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Vongole
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Vongole »

Orbiter1 hat geschrieben:(06 Jul 2020, 18:02)

Jetzt müssen sie uns nur noch erzählen die israelische Regierung hat die Absicht die Palästinenser im Westjordanland zu israelischen Staatsbürgern zu machen und die Komplettverarschung ist perfekt.
Gut, dann für Sie noch mal in einfachen Worten: Die Reportage sagt nichts anderes aus, als dass Palästinenser lieber unter einer isr. als der augenblicklichen Regierung leben würden, und auch warum das so ist.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Senexx »

Vongole hat geschrieben:(06 Jul 2020, 18:57)

Gut, dann für Sie noch mal in einfachen Worten: Die Reportage sagt nichts anderes aus, als dass Palästinenser lieber unter einer isr. als der augenblicklichen Regierung leben würden, und auch warum das so ist.
Sagt die Reportage nicht.

N=? Jedenfalls eine kleine Zahl nicht repräsentativ ausgewählter Interviewpartner.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von jellobiafra »

Das ist halt das Problem, dass man kein jüdisches, demokratisches Grossisrael haben kann.
Schrieb Broder in "Die Irren von Zion". Ist schon eine Zeitlang her.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Adam Smith »

jellobiafra hat geschrieben:(06 Jul 2020, 21:09)

Das ist halt das Problem, dass man kein jüdisches, demokratisches Grossisrael haben kann.
Schrieb Broder in "Die Irren von Zion". Ist schon eine Zeitlang her.
Für dich ist also ein Israel mit dem Westjordanland ein Grossisrael.

Einige haben sich ja den IS oder das Osmanische Reich zum Vorbild genommen um Grossisrael darzustellen.



Das Völkerbundmandat für Palästina sah so aus.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6 ... C3%A4stina

Wobei zur Region Palästina auch Syrien gehört.

Anzumerken wäre noch, dass das Osmanisch Reich die Bezeichnung Palästina nicht verwendet hat.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von jellobiafra »

Adam Smith hat geschrieben:(06 Jul 2020, 21:28)

Für dich ist also ein Israel mit dem Westjordanland ein Grossisrael.

Einige haben sich ja den IS oder das Osmanische Reich zum Vorbild genommen um Grossisrael darzustellen.



Das Völkerbundmandat für Palästina sah so aus.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6 ... C3%A4stina

Wobei zur Region Palästina auch Syrien gehört.

Anzumerken wäre noch, dass das Osmanisch Reich die Bezeichnung Palästina nicht verwendet hat.
Eine Gleichsetzung Osmanisches Reich = Grossisrael wäre mir neu und ist auch historisch schwer zu begründen. Aber ich lerne gerne dazu.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Adam Smith »

jellobiafra hat geschrieben:(06 Jul 2020, 21:35)

Eine Gleichsetzung Osmanisches Reich = Grossisrael wäre mir neu und ist auch historisch schwer zu begründen. Aber ich lerne gerne dazu.
Wie kommen die sonst auf dieses grosse Gebiet?
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von jellobiafra »

Adam Smith hat geschrieben:(06 Jul 2020, 21:37)

Wie kommen die sonst auf dieses grosse Gebiet?
Antiisraelische Propaganda.

Broder hat das jedenfalls nicht so gemeint.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von JJazzGold »

Orbiter1 hat geschrieben:(06 Jul 2020, 19:26)

Das ist ja wirklich erstaunlich. Offenbar gibt es Menschen die lieber selbstbestimmt in Freiheit leben würden als in einem Staat der zu 100% vom Ausland abhängig sowie von hohen Mauern umgeben ist und den man auch nicht verlassen kann wenn man es möchte. Wer hätte das gedacht?
Jeder, dem bekannt ist, dass schon bei früheren Gebietstausch Gedanken Palästinenser geäussert haben, dann die israelische Regierung zu bevorzugen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Vongole
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Vongole »

JJazzGold hat geschrieben:(06 Jul 2020, 22:20)

Jeder, dem bekannt ist, dass schon bei früheren Gebietstausch Gedanken Palästinenser geäussert haben, dann die israelische Regierung zu bevorzugen.
Die palästinensische Polizei hat übrigens nach Ausstrahlung des Interviews alle Personen verhaftet, die sich pro-israelisch äußerten.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Maxxy01 hat geschrieben:(06 Jul 2020, 16:27)

Na siehst du. Also nix Friedensengel, sondern knallharte Abwehr der Aggression....
Den Schubladen-Käse vom Friedensengel brachten Sie ins Spiel, nicht ich.
Ich halte und hielt Frau Meir immer für eine sehr kluge politische Frau, die im Unterschied zu Ihrer Verächtlichmachung Ihrer politischen Person
nie einen Zweifel daran hatte, dass sie sowohl als Aussenministerin als auch als Premierministerin den Schutz und die Verteidigung
des Staates Israel niemals preisgaben würde oder gar für irgendwelche Friedensträume auf Spiel setzte.
Ob man jemandem wie Frau Meir vorwerfen kann, dass sie als damalige Premierministerin Israels grundsätzlich jede arabische Regung,
sprich Arabische Politiker für unheilbare Verbrecher halten sollte, oder ihnen einen gewissen Restanstand und -verstand zubilligen könne,
der kühlen Kopf bewahrt statt fanatisiert loszurennen, darüber kann man diskutieren.

Die damaligen Warnungen von jordanischer Seite kurz vor Beginn des Jom-Kippur-Angriffs hielt sie für zu unrealistisch. Was sie letztlich später auch ihr Amt kostete.
Aber eine reine Friedenstaube (in Ihrem Verachtungssprech "Friedensengel") war Golda Meir sicher nicht.
Sondern durchaus wehrhaft bis zum Äussersten. Sie hat damals, als es anfangs für Israael im Jom Kippur-Krieg sehr kritisch wurde,
auch die atomare Gefechtsbereitschaft Israels angeordnet. (Unter anderem mit Kairo und Damaskus als Zielen).

Was die USA dazu bewegte, mit einer gigantischen Luftbrücke über den portugiesischen Stützpunkt der USA
auf den Azoren Israel mit Waffen und Versorgung von kriegswichtigen Material zu stützen. Mit Airforce Begleitschutz ab den Azoren
und einer Schutzkette der Navy, die alle 300 Meilen über die gesamte Mittelmeerroute mit amerikanischen Kriegsschiffen incl. Flugzeugträger
die Lufttransporte schützte. Bis vor die Haustüre Israels. Ab da übernahm dann der Begleitschutz der Luftstreitkräfte unter dem Davidstern
den Weg bis zum Landepunkt Ben Gurion.

Fast alle europäischen Staaten, vor allem auch Deutschland, verweigerten nämlich den USA Hafennutzung oder Lande- bzw. Überflugsrechte.
Als Kotau der Ölerpressung der arabischen Staaten. Lieber Israel über die Klinge springen lassen als auf Öl aus Arabien zu verzichten.
Wenn man so will, war damals Portugal das einzige europäische Land, dass sich der US-Hilfe und damit der Hilfe für Israel nicht
versperrte. DAS sollte man diesem EU-Land bis heute hoch anrechnen. Genauso hoch, wie man speziell Deutschland die
Hilfsverweigerung anlasten sollte. Eine der schlimmsten, und wieder gegen Juden gerichtete Entscheidung eines deutschen Staates.
Unter dem damaligen deutschen Bundeskanzler Herbert Ernst Karl Frahm einer SPD/FDP-Koalition. *Pfui Teufel*

Die USA halfen also faktisch als einzige ernstzunehmende Macht dem Staat Israel in dessen Überlebenskampf. Auch um eine atomare
Eskalation zu verhindern, weil man für diesen Fall ein Eingreifen der UDSSR befürchtete, die Ägypten und Syrien des
Blutdiktators Hafiz al Assad damals als mächtiger Verbündeter und Lieferant neuester, auch für Israel sehr gefährlicher Kriegswaffen, sehr nahe stand.

Allerdings ist es aller Ehren wert, auch darüber nachzudenken, wie man Frieden mit Nachbarn erreichen kann.
Oder sind Sie der generellen Ansicht, dass es bessere Lebensumstände sind, wenn sich Nachbarn, Staaten usw.
regelmäßig und zuverlässig bedrohen und die Köpfe einzuschlagen versuchen, statt dauerhafte und zuverlässige
friedliche Lebensbedinungen zu schaffen?

Immerhinque kostete es zwei Politiker ihr Leben. Anwar al Sadat und Jitzchak Rabin. Politiker, die kriegs- und kampferfahren letzlich umdachten, ohne naiv zu sein.
Frieden als einzigen zukunftsfähigen Ausweg sahen. Obwohl sie beide wussten, was Krieg ist und bedeutet. Einerseits Aggression mit dem Ziel,
den anderen zu zerstören und auf der anderen Seite Verteidigung des nackten Überlebens eines Staates und Schutz seiner Menschen.

Kurz bevor Rabin von einem fanatisierten Attentäter erschossen wurde, hielt er noch eine denkwürdige Rede, in der er sagte:
"Der Weg des Friedens ist dem Weg des Krieges vorzuziehen. Ich sage euch dies als jemand, der 27 Jahre lang ein Mann des Militärs war.“

Israel wurde viermal von vereinigten arabischen und ägyptischen Armeen angegriffen, um es zu vernichten.
Und unzählige Male nachfolgend von palästinensisch-arabischer und mittlerweile auch iranischer Seite,
um das zu vollenden, was mehreren arabischen Armeen nie gelang: Israel zu zerstören. Unter welchem Vorwand einer Rechtfertigung auch immer...

Kurz gesagt, auch wenn Jordanien und vor allem Ägypten Friedensverträge mit Israel schlossen, bedeutete das nur weniger bis keine Bedrohung
von diesen Seiten. Dafür umso mehr von dieser pseudomuslimisch angestrichenen, gottlosen und korrupten Terrorpolitikerkaste der Hamas und PA/Fatah & Co. und deren Unterstützerstaaten - Eine friedensunwillige, politische Erpresser- und Falschspielerkaste incl. der Menschen, die sie angeblich vertreten (und dauerverhetzen). Eine mörderische palästinensische Politiker-Elite, die in summa recht gut davon lebt: Mord, Terror und Friedensunwilligkeit (als Geschäftsmodell).

Realistischer Weise wird es keine Zweistaaten-Friedenslösung geben. Das zeichnet sich immer mehr ab. Es gab seitens der Palästinenser
genügend ernsthafte Handreichungen Israels, die stets mit Terror. Bedrohung und Mord beantwortet wurden. Als Botschaft, dass es keinen
Frieden und Verhandlungen als Lösung geben könne, sondern nur die Zerstörung Israels.

Ob dieses Kalkül aufgeht, ist zu bezweifeln. Denn egal, wer in Israel das politische Sagen hat oder haben wird,
an oberster Stelle wird immer der Schutz und die Verteidigung des Rechtsstaates Israel, seiner Menschen und seiner
demokratischen Freiheitsrechte stehen.
Die IDF heisst ja nicht umsonst, und gemäß ihres Daseinszwecks, so wie sie eben heisst: Defense Force...

Ob und wie lange die schon angesprochenen antisemitischen Dauerlügner und politischen Falschspieler und Hassverbreiter auf der palästinensischen Seite
ihren Terror nach innen und aussen weiter vollführen können, wird sehr von den Entscheidungen der Finanzgeber und Unterstützerstaaten abhängen.
Solange die USA die einzige politische Macht sind, die mehr und mehr von der finanziellen Unterstützung "Geld gegen Frieden" Abstand nehmen,
damit alleine sind. Vor allem die EU ungerührt weiterhin die politischen Lügen und leeren Versprechungen von HAMAS und PA/Fatah glaubt oder auf
den gespielten Friedenswillen hereinfällt, wird es so weitergehen. No real future für die heutigen und morgigen Generationen der Menschen in den
sog. palästinensischen Autonomiegebieten und dem hamasterrorisierten Gaza.
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JJazzGold
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von JJazzGold »

Vongole hat geschrieben:(07 Jul 2020, 00:21)

Die palästinensische Polizei hat übrigens nach Ausstrahlung des Interviews alle Personen verhaftet, die sich pro-israelisch äußerten.
Das ist die Gefahr bei den Interviews. Kein Wunder, dass die Menschen Angst haben, sich zu äussern. Es sei denn im Gebrüll gegen Israel. Ich habe vor kurzem einen Bericht über die Al-Azhar Universität gelesen. Dort wird willkürlich von der Hamas Gesinnungspolizei verhaftet, von Professoren bis Studenten. Da wirken solche Auftritte

https://www.sueddeutsche.de/politik/isr ... 945202!amp

nicht mehr nur peinlich, sondern menschenverachtend.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Senexx »

JJazzGold hat geschrieben:(07 Jul 2020, 07:44)

Das ist die Gefahr bei den Interviews. Kein Wunder, dass die Menschen Angst haben, sich zu äussern. Es sei denn im Gebrüll gegen Israel. Ich habe vor kurzem einen Bericht über die Al-Azhar Universität gelesen. Dort wird willkürlich von der Hamas Gesinnungspolizei verhaftet, von Professoren bis Studenten. Da wirken solche Auftritte

https://www.sueddeutsche.de/politik/isr ... 945202!amp

nicht mehr nur peinlich, sondern menschenverachtend.
Einschränkung der Meinungsfreiheit kann durchaus auch positive Aspekte haben.

Ich würde mich nicht wundern, wenn die Mehrheit der Ägypter die Vernichtung Israels begrüßen würden.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von JJazzGold »

Senexx hat geschrieben:(08 Jul 2020, 09:40)

Einschränkung der Meinungsfreiheit kann durchaus auch positive Aspekte haben.

Ich würde mich nicht wundern, wenn die Mehrheit der Ägypter die Vernichtung Israels begrüßen würden.
Das kann ich mir auch gut vorstellen. Ich habe, zwangläufig in einem begrenzten Umfeld, die Erfahrung gemacht, dass die Kopten eher pro Israel sind und muslimische die Mittel- und Unterschicht eher gegen Israel eingestellt ist.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Fuerst_48 »

JJazzGold hat geschrieben:(06 Jul 2020, 22:20)

Jeder, dem bekannt ist, dass schon bei früheren Gebietstausch Gedanken Palästinenser geäussert haben, dann die israelische Regierung zu bevorzugen.
Genauso wie die in Israel lebenden Araber. Nur die Drusen am Golan verhalten sich eher skeptisch.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Senexx »

Religiöser Extremismus als Brandbeschleuniger für Corona?

Israel hat extrem hohe Covid-Zahlen und befindet sich mehr oder minder im Lockdown.

Gerade lese ich, dass 40 Prozent der yinfitierten Orthodoxe seien, die lediglich 12 Prozent der Bevölkerung stellen. Ihr Lebens--und Glaubensstil sei hauptverantwortlich für die Ausbreitung des Virus, gepaart mit ihrer Armut, die hauptsächlich daher rührte, das die weniger von Arbeit, sondern von Sozialleistungen des Staates lebten, den sie ablehnten.

Netanjahus Koalition ist aber abhängig von den Sitzen der Orthodoxen, so dass er nicht gegensteuern kann.

Im Land wachse die Wut auf die Wut auf die Orthodoxen.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Senexx »

Siedler attackieren palästinensische Olivenbauern und Sicherheitskräfte schauen zu

https://www.sueddeutsche.de/politik/pal ... -1.5101125
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Tom Bombadil »

Die SZ ist in Sachen Israel und Palästina nicht objektiv und das ist noch sehr freundlich ausgedrückt.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Senexx »

Tom Bombadil hat geschrieben:(02 Nov 2020, 19:18)

Die SZ ist in Sachen Israel und Palästina nicht objektiv und das ist noch sehr freundlich ausgedrückt.
Sie meinen, der Bericht sei gelogen?
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Tom Bombadil »

Senexx hat geschrieben:(02 Nov 2020, 19:19)

Sie meinen, der Bericht sei gelogen?
Nein, aber ich vermute starke Einseitigkeit, eine wie auch immer geartete Vorgeschichte wird nicht erzählt, da kommen die bösen Juden einfach aus dem heiteren Himmel und verprügeln die armen Palis.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Senexx »

Tom Bombadil hat geschrieben:(02 Nov 2020, 19:23)

Nein, aber ich vermute starke Einseitigkeit, eine wie auch immer geartete Vorgeschichte wird nicht erzählt, da kommen die bösen Juden einfach aus dem heiteren Himmel und verprügeln die armen Palis.
Achso, Die Palis sind schuld.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Vongole »

Senexx hat geschrieben:(02 Nov 2020, 19:28)

Achso, Die Palis sind schuld.
Es könnte schlicht sein, dass die Geschichte hinter der Geschichte eine andere ist.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Tom Bombadil »

Senexx hat geschrieben:(02 Nov 2020, 19:28)

Achso, Die Palis sind schuld.
Merkwürdiger Logikkurzschluss.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Ausgerechnet die SZ und eine dermaßen dick aufgetragene, rührselige Geschichte, die monstranzartig das Narrativ von den bösen Juden und den geknechteten Palästinensern bedient. Wenn da nicht die völlig gewaltfreie, private Prügelknaben-Bürgerwehr gewesen wäre, wären die alle schon umgebracht worden... Gut, dass uns die SZ darüber so objektiv in einem schlichten Nebensatz informierte.

Ich hatte schon mit erstochenen, nichtsahnenden Olivevbauern gerechnet.
Kennt man ja, diese radikaljüdische "Siedler"-Charta, gegen die demokratische Hamas-"Verfassung" wie ein Kinderbuch wirkt:
"Nur ein toter Pali ist ein guter Pali".

Danke, liebe SZ!
Kam gerade richtig in diesen Zeiten, in denen Corona den Lesern zum Hals herauszuhängen beginnt.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Adam Smith »

Senexx hat geschrieben:(02 Nov 2020, 19:45)

Sie sprachen von einer Vorgeschichte. Was kann das bloß heißen?
Man findet sehr wenig dazu.

2. März 2016,

Jerusalem – Zwei Palästinenser sind am Mittwoch nach einem Angriff auf israelische Siedler im Westjordanland von Soldaten erschossen worden. Die beiden Männer seien in die Siedlung Eli südlich von Nablus eingedrungen, teilte die israelische Armee mit. Dort hätten sie einen Mann attackiert. Ein weiterer Siedler sei verletzt worden, als er zu Hilfe kam. Soldaten töteten schließlich die beiden Palästinenser.

Seit Oktober wurden in Israel und den Palästinensergebieten bei politisch motivierten Gewalttaten und bei Protestaktionen gegen die anhaltende Besatzung 180 Palästinenser sowie 28 Israelis, ein US-Bürger, ein Eritreer und ein Sudanese getötet. Bei der Mehrzahl der palästinensischen Opfer handelt es sich um erwiesene oder mutmaßliche Attentäter, die meist mit Stichwaffen und in einigen Fällen auch mit Autos oder Schusswaffen Israelis attackierten. (APA, 2.3.2016)
https://www.derstandard.at/story/200003 ... r-getoetet

Obwohl sich dieses sehr extrem liest.
Das ist Kapitalismus:

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Senexx

Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Senexx »

Adam Smith hat geschrieben:(02 Nov 2020, 20:37)

Man findet sehr wenig dazu.



https://www.derstandard.at/story/200003 ... r-getoetet

Obwohl sich dieses sehr extrem liest.
Wo ist der Bezug zur SZ-Geschichte?
Adam Smith
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Adam Smith »

Senexx hat geschrieben:(02 Nov 2020, 20:43)

Wo ist der Bezug zur SZ-Geschichte?
Passt das besser?
Für die israelischen Streitkräfte war der Einsatz in Jabed eine Routineoperation. Die nahe Jenin gelegene palästinensische Kleinstadt gilt laut Aussage eines Armeesprechers als Hochburg des Widerstands; von hier stammen viele Personen, die Steine auf israelische Siedler an der nahe gelegenen Straße werfen
https://m-faz-net.cdn.ampproject.org/v/ ... 66635.html
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Adam Smith »

Senexx hat geschrieben:(02 Nov 2020, 21:00)

Nö.
Dass die andere auch fleißig wirft passt demnach nicht. Was würde denn passen?
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Eulenwoelfchen

Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Senexx hat geschrieben:(02 Nov 2020, 20:43)

Wo ist der Bezug zur SZ-Geschichte?
Vielleicht war es nur als Hintergrundinformation gedacht=dass es in der Westbank schon länger einen schwelenden Konflikt zwischen Siedlern und Palästinensern gibt. Und nicht immer nur jüdische Siedler gewalttätige Benzinkanisterträger sind. Das von der SZ aufgegriffene Vorkommnis eine Folge davon sein könnte. Was natürlich nicht den Übergriff rechtfertigen kann, so er tatsächlich - von der SZ etwas zu suggestiv geschildert, so passierte: Völlig grundlos... ;)
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Tom Bombadil
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Tom Bombadil »

Das Gewaltproblem rund um die Siedlung fing wohl damit an, dass 1998 zwei junge Siedler erschossen wurden: https://en.wikipedia.org/wiki/Yitzhar#1998 Wenn man sich den weiteren Verlauf durchliest, muss man aber feststellen, dass auch die Siedler nicht unschuldig an der Situation sind, es ging hin und her.

Wenig verwunderlich, dass die SZ diese Vorgeschichte verschwiegen hat, so etwas hatte ich mir schon gedacht.
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Bleibtreu
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Bleibtreu »

Da das Thema hier besser, als im IslamStrang aufgehoben ist, stelle ich meinen Beitrag dazu hier ein :)
Papaloooo hat geschrieben:(28 Nov 2020, 08:27)

Nein sorry, da rudere ich (teilweise) zurück bzgl. -"ismus".
Für die Rohingyas ist allerdings der Buddhismus durchaus gefährlich.
Für die Palästinenser ist es der Judaismus.
[...]
Chajm hat geschrieben:(29 Nov 2020, 19:46)

Definieren/erklaeren Sie den Begriff "Judaismus" und leiten sie aus dieser Definition ab, inwiefern jener dann fuer Palaestinenser gefaehrlich sein kann.
Papaloooo hat geschrieben:(29 Nov 2020, 20:02)

Ich bitte um Entschuldigung, wenn das so rüberkäme,
als hätte ich etwas gegen Juden, keineswegs.
Hab eine ganze Liedersammlung von meinen Reisen mit Hebräischen Liedern und Niguns mitgebracht,
die ich gelegentlich mit der Gitarre begleitet singe.

Nein!

Aber es wäre schön, wenn sich Juden und Palästinenser nicht mehr als Feinde gegenüberstünden.
Eine Zwei-Saaten-Lösung wäre gut,
noch besser wäre natürlich, wenn man diese gar nicht bräuchte,
und dennoch nicht mehr voreinander Angst haben müsste.

Ich denke, dass hier mal wieder - wie so oft - religiöse Vereisungen
der Auslöser sind für ein auf beiden Seiten verankertes Elitäres denken,
dass jeweils den anderen als niederwertiger ansieht.
Viel Rumgeeier, aber leider keine Antwort auf Chajms Frage, die ich gerne wiederhole:
Chajm hat geschrieben:(29 Nov 2020, 19:46)

Definieren/erklaeren Sie den Begriff "Judaismus" und leiten sie aus dieser Definition ab, inwiefern jener dann fuer Palaestinenser gefaehrlich sein kann.
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Papaloooo »

Bleibtreu hat geschrieben:(29 Nov 2020, 20:24)

Da das Thema hier besser, als im IslamStrang aufgehoben ist, stelle ich meinen Beitrag dazu hier ein :)

Viel Rumgeeier, aber leider keine Antwort auf Chajms Frage, die ich gerne wiederhole:
Das tue ich aber nicht, weil ich nichts gegen Juden habe!

Das Ganze war einfach ein Auszug aus einem Posting,
wo ich aufgeführt habe, dass religiöse Überzeugungen immer wieder zu Gewalt geführt haben.
Aber: arbeite mal in Israel in orthodoxen Vierteln am Sabbat irgendwas vor deinem Haus.
Da kam es auch manchmal tu tumultartigen Szenen und die Leute wurden verprügelt.

Dies ist keine Anklage gegen eine einzelne Religion.
Ich hatte auch aufgeführt, wie sich in Irland Katholiken und Protestanten bekriegen.
Und die Buddhisten gegen die Rohingyas.
Es ist die Feststellung, dass Religion grundsätzlich oftmals ein Konfliktpotential ist.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Bleibtreu »

Papaloooo hat geschrieben:(29 Nov 2020, 20:38)

Das tue ich aber nicht, weil ich nichts gegen Juden habe!

Das Ganze war einfach ein Auszug aus einem Posting,
wo ich aufgeführt habe, dass religiöse Überzeugungen immer wieder zu Gewalt geführt haben.
Aber: arbeite mal in Israel in orthodoxen Vierteln am Sabbat irgendwas vor deinem Haus.
Da kam es auch manchmal tu tumultartigen Szenen und die Leute wurden verprügelt.
[...]
Und wieder Ausweichen, statt einer Antwort zu deiner These

Das sind die streng religioesen Chassiden. Uebrigens eine ErweckungsBewegung aus dem 18. Jahrhundert. Deren Unbill richtet sich gegen JEDEN. Auch gegen andere Juden, die nicht zu deren Gemeinschaften gehoeren und ihre Regeln befolgen. Du schriebst aber explizit:
Papaloooo hat geschrieben:(28 Nov 2020, 08:27)

Nein sorry, da rudere ich (teilweise) zurück bzgl. -"ismus".
Für die Rohingyas ist allerdings der Buddhismus durchaus gefährlich.
Für die Palästinenser ist es der Judaismus.
[...]
Du bezogst dich NUR auf die Palaestinenser. Also noch Mal:
Wo ist der Judaismus [das Judentum] speziell fuer Palaestinenser gefaehrlich ;)
Und dabei bitte nicht vergessen, dass es nicht nur muslimische Palaestinenser gibt!
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Chajm »

Papaloooo hat geschrieben:(29 Nov 2020, 20:38)

Das tue ich aber nicht, weil ich nichts gegen Juden habe!

Das Ganze war einfach ein Auszug aus einem Posting,
wo ich aufgeführt habe, dass religiöse Überzeugungen immer wieder zu Gewalt geführt haben.
Aber: arbeite mal in Israel in orthodoxen Vierteln am Sabbat irgendwas vor deinem Haus.
Da kam es auch manchmal tu tumultartigen Szenen und die Leute wurden verprügelt.

Dies ist keine Anklage gegen eine einzelne Religion.
Ich hatte auch aufgeführt, wie sich in Irland Katholiken und Protestanten bekriegen.
Und die Buddhisten gegen die Rohingyas.
Es ist die Feststellung, dass Religion grundsätzlich oftmals ein Konfliktpotential ist.
Um 19:46Uhr https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 8#p4883008 hatte ich Sie um Folgendes gebeten:
"Definieren/erklaeren Sie den Begriff "Judaismus" und leiten sie aus dieser Definition ab, inwiefern jener dann fuer Palaestinenser gefaehrlich sein kann."
Bislang hat mich das von Ihnen geaeusserte noch nicht einmal ansatzweise ueberzeugt, geschweige denn ueberhaupt in irgend einer Form zur Klaerung der von mir gestellten Frage beigetragen.
Gaebe es Schulnoten dazu...! :rolleyes:

PS: Zu Ihrer Aussage , dass Sie nichts gegen Juden haetten - lesen Sie sich diesen Artikel https://taz.de/Kommentar-Antisemitismus/!5516058/der taz durch und denken Sie darueber nach!
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von H2O »

Wozu ein Streitgespräch doch gut sein kann! Was ist Judaismus... solides Unwissen meinerseits. Die Antwort findet man hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Judaismus

Zusammengefaßt:
  • Es gab zu neutestamentlicher Zeit christliche Juden, die aus dem überlieferten Judentum neu gewonnene Christen nur über deren Beschneidung in ihre Gemeinschaft aufnahmen: Judenchristen. Der Begriff Judaismus muß offenbar diesen Gemeinschaften zugewiesen werden... wenn wiki die Wahrheit wiedergibt.

    Heidenchristen verzichteten auf diese Überlieferung. So gesehen sind wir europäischen Christen von Haus aus vermutlich den Heidenchristen zu zu ordnen. ;)

    Und nun kommt es einigermaßen verwirrend: Antijudaismus beschreibt nicht etwa die Ablehnung der Judenchristen, sondern richtet sich gegen das unveränderte Judentum... wieder unter dem Vorbehalt, daß wiki damit richtig liegt.

    Damit aber nicht genug: Beim Googeln mit "Judaismus" landet man unmittelbar beim Judentum, nicht etwa bei der Gemeinschaft der Judenchristen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Judentum

    Und wenn man sich dort über die Überschrift hinaus vorwagt, dann findet man, daß die altgriechische "Schreibweise" für das Judentum "ioudaismos" ist... das vermutlich in unsere Kirchengeschichte so eingeführt wurde.
Schon diese äußerst oberflächliche Suche zeigt, daß man viele Dinge lernen muß, bevor man in Sachen Judaismus trittsicher durch vermintes Gelände gehen kann. Aber ein religionswissenschaftliches Studium will ich mir und den Lesern dieses Beitrags nicht zumuten... zumal sich der klassische Gottesglaube als Massenerscheinung in Religionsgemeinschaften aufzulösen scheint, zumindest in unserem europäischen Kulturkreis.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Papaloooo »

Chajm hat geschrieben:(29 Nov 2020, 21:16)

Um 19:46Uhr https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 8#p4883008 hatte ich Sie um Folgendes gebeten:
"Definieren/erklaeren Sie den Begriff "Judaismus" und leiten sie aus dieser Definition ab, inwiefern jener dann fuer Palaestinenser gefaehrlich sein kann."
Bislang hat mich das von Ihnen geaeusserte noch nicht einmal ansatzweise ueberzeugt, geschweige denn ueberhaupt in irgend einer Form zur Klaerung der von mir gestellten Frage beigetragen.
Gaebe es Schulnoten dazu...! :rolleyes:

PS: Zu Ihrer Aussage , dass Sie nichts gegen Juden haetten - lesen Sie sich diesen Artikel https://taz.de/Kommentar-Antisemitismus/!5516058/der taz durch und denken Sie darueber nach!
Ich arbeite übrigens morgen wieder in einem jüdischem Heim,
wo ich Patienten behandele.

Nein.

Ich kritisiere Dogmatismus als solchen.
Und da ist es mir völlig egal, in welcher Religion dieser stattfindet.
Glaubensinhalte sollten nicht zu Denkverboten führen.
Und bitte nochmal mein Posting lesen, es richtete sich an viele Religionen,
worunter ich auch noch schrieb, ich möchte weder für den einen noch für den anderen Stellung beziehen.

Zweifellos bringt heute der Islam die meiste Gewalt hervor.
Zweifellos war es noch vor Jahrhunderten das Christentum.
Es ist verkehrt, wenn in Israel eine Expansionspolitik betrieben wird,
wobei die Palästinenser zurückgedrängt werden und ihnen auch vom Wasser zu wenig übrig gelassen wird.
Und es ist unglaublich, dass Muslime heute noch Juden als den Feinde ansehen,
nur, weil ihr Prophet vor Jahrtausenden gegen Juden, aus welchen Gründen auch immer, gekämpft hatte.

Nun kann man jede Kritik immer gleich als Ablehnung einer ganzen Menschengruppe ansehen.
So macht es z.Zt. z.B. Erdogan wegen der Meinungsfreiheit in Frankreich, dass er behauptet, man sähe dort Hass gegen den Islam.
Nein, das ist es nicht.
Es ist das Recht, auf freie Meinungsäußerung, und diese müssen auch Glaubensangehörige nun mal ertragen können.
Angebracht wäre es übrigens auch, Menschen wie den "Heiligen" Moses zu hinterfragen, ob dieser wirklich so heilig war:
"So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die schon einen Mann erkannt und bei ihm gelegen haben; 18aber alle Mädchen, die noch nicht bei einem Mann gelegen haben, die lasst für euch leben." (4 Mos 31.17-18)
Aber das wollen auch die Christen oft nicht wissen.
Aus heutiger Sicht wäre das ein klares Kriegsverbrechen.
Gut, damals galten andere Maßstäbe,
aber das zeigt zugleich, dass manche Glaubensinhalte eben veraltet sind.
Diese Erkenntnis wünsche ich derzeit vor allen den Muslimen.

Ich verstehe nun umgekehrt nicht.
Weshalb du bei meinem Posting ausgerechnet das Judentum herauspickst und sagst, es sei gegen das Judentum bzw. Antizionistisch.
Dieses Posting wäre dann aber genauso Antichristlich und Antimuslimisch und Antibuddistisch.
Das fällt aber dann unter den Tisch.
Warum nur?
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Adam Smith
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Adam Smith »

Israel nimmt niemanden Wasser weg. Es verfügt nur über mehr Wasser als Jordanien, weil Israel Meerwasser entsalzt.

https://m.geo.de/natur/oekologie/545-rt ... re-kaempft

Israel müsste natürlich auch für Jordanien Meerwasser entsalzen.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Senexx

Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Senexx »

Adam Smith hat geschrieben:(30 Nov 2020, 09:31)

Israel nimmt niemanden Wasser weg. Es verfügt nur über mehr Wasser als Jordanien, weil Israel Meerwasser entsalzt.

https://m.geo.de/natur/oekologie/545-rt ... re-kaempft

Israel müsste natürlich auch für Jordanien Meerwasser entsalzen.
Wieso "müsste" es das tun? Wo es doch noch nicht einmal die Hälfte seines Wasserbedarfs durch Entsalzung decken kann?

Jordanien hat Zugang zum Meer. Die könnten das selber tun. Da müsste man sich halt mal am Riemen reißen und investieren. Statt die archaische Gesellschaft weiter zu pflegen und das Geld mit dicken Autos und Klunkern zu verschwenden.

Ich finde, die Forderung, andere müssten für die, die selber nichts hinkriegen in die Bresche springen, reichlich daneben.

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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Cobra9 »

Adam Smith hat geschrieben:(30 Nov 2020, 09:31)

Israel nimmt niemanden Wasser weg. Es verfügt nur über mehr Wasser als Jordanien, weil Israel Meerwasser entsalzt.

https://m.geo.de/natur/oekologie/545-rt ... re-kaempft

Israel müsste natürlich auch für Jordanien Meerwasser entsalzen.

Müssen auf welcher Grundlage?

Das müssen seh ich nicht gegeben
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Adam Smith »

Cobra9 hat geschrieben:(30 Nov 2020, 14:02)

Müssen auf welcher Grundlage?

Das müssen seh ich nicht gegeben
Vielleicht sollte Israel weniger Wasser entnehmen. Laut diesem Artikel liefert Israel Wasser um die Lage zu entspannen.

22.04.2016

Die israelische Trinkwassergesellschaft „Mekorot“ hat angekündigt, die Wasserlieferungen nach Jordanien in den kommenden Jahren schneller als vereinbart zu verdoppeln. Das haschemitische Königreich zählt zu den zehn wasserärmsten Ländern der Welt. Durch die 600.000 syrischen Flüchtlinge, die seit 2011 in das Land gekommen sind, hat sich der Wasserbedarf erhöht.
https://www.israelnetz.com/politik-wirt ... jordanien/
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Cobra9 »

Adam Smith hat geschrieben:(30 Nov 2020, 14:14)

Vielleicht sollte Israel weniger Wasser entnehmen. Laut diesem Artikel liefert Israel Wasser um die Lage zu entspannen.



https://www.israelnetz.com/politik-wirt ... jordanien/

Das ist nicht im Kontext zu meiner Frage. Warum muss Israel aus seiner Produktion an Wasser den Jordanien irgendwie Wasser liefern.

Wenn Israel Wasser generiert in seinen Anlagen besteht meiner Meinung nach keine Verpflichtung jemand was abzutreten.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von PeterK »

Papaloooo hat geschrieben:(29 Nov 2020, 20:38)
Das tue ich aber nicht, weil ich nichts gegen Juden habe!
Aber die Frage, inwiefern Deiner Ansicht nach der Judaismus (also das Judentum) eine Gefahr für "die Palästinenser" darstellt, ist doch berechtigt und eine Antwort wäre interessant. Ich habe Dir dazu ja schon geschrieben:
PeterK hat geschrieben:(28 Nov 2020, 10:19)
Ich denke, für "die Palästinenser" ist eher der Islamismus gefährlich.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Adam Smith »

Cobra9 hat geschrieben:(30 Nov 2020, 14:25)

Das ist nicht im Kontext zu meiner Frage. Warum muss Israel aus seiner Produktion an Wasser den Jordanien irgendwie Wasser liefern.

Wenn Israel Wasser generiert in seinen Anlagen besteht meiner Meinung nach keine Verpflichtung jemand was abzutreten.
Weil Menschen auf die Idee kommen könnten, dass die Aufbereitungsanlagen Wasser nach Jordanien liefern, wenn sie im Besitz von Jordanien sind.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Adam Smith
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Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Adam Smith »

Oder hier.

Mit dieser Frage hat sich die Konrad Adenauer Stiftung und das Institut EcoPeace in einem Forschungsprojekt auseinander gesetzt. „Wie kann der Wasser-Energie-Nexus dazu beitragen, die regionalen Wasserprobleme zu überwinden“, lautete die Herausforderung. Am Ende stand ein Lösungsvorschlag, der einfach formuliert lautet: Solar-Energie aus Jordanien oder dem Gaza-Streifen könnte israelischen Meerwasserentsalzungsanlagen geliefert werden, um im Gegenzug Trinkwasser zu erhalten. Auch die Küste von Gaza könnte sich künftig als Investitionsort für Entsalzungsanlagen anbieten. Jetzt wirken sie auf die Realisierung dieser Idee mit Hilfe internationaler Unterstützung hin (siehe auch dieses Video).
https://www.lebensraumwasser.com/chance ... s-loesung/
Das ist Kapitalismus:

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