Cobra9 hat geschrieben:(22 Sep 2020, 10:02)
Ein Status Quo ohne Gewalt und etwas Zusammenarbeit ist erstmal richtig. Das die USA nicht alles richtig gemacht haben ist bekannt. Finde ich auch nicht so gut.
Aber realistisch gesehen ist es die einzige Lösung miteinander leben zu lernen. Auch die Palästinensische Seite muss das akzeptieren lernen. Ihre Forderung ist nicht erfüllbar.
Mit dem Spruch , ein Frieden zwischen Israel und der arabischen Welt sei nur nach der Schaffung eines Palästinenserstaates möglich, würden EU und Co selbst zum Problem für den Frieden.
Ich bin mit der Komplexität der Problemlage im Nahen Osten vom eigenen Verständnis her ehrlich gesagt etwas überfordert.
Was die israelische Sicht anbelangt, versuche ich mich an den Kommentierungen in der (internationalen Ausgabe der) liberalen Zeitschrift Haaretz zu halten. Dort wird zumindest prinzipiell auf die Notwendigkeit einer Verständigung mit der palästinensischen Seite im Zusammenhang mit dem "Abraham-Abkommen" hingewiesen. (So wird dieses jüngste in Washington unterzeichnete Normalisierungsabkommen zwischen Israel, VAE und Bahrein tatsächlich offiziell genannt). Zitat Netanjahu in Richtung Trump:
Sie haben den historischen Frieden, den wir heute unterzeichnen, erfolgreich vermittelt, einen Frieden, der in Israel, im Nahen Osten, in Amerika – in der Tat auf der ganzen Welt – breite Unterstützung findet… allen Kindern Abrahams Hoffnung bringen wird.
Ja. Judentum, Christentum, Islam werden als "abrahamitische Religionen" bezeichnet. Und dennoch: Sind wir wieder im Mittelalter angelangt? Was ist denn das für eine Formulierung?
Die Solidarität mit Israel wie auch die Anerkennung der Bedeutsamkeit der militärischen Bedrohung Israels durch den Iran ist für mich keine Frage. Ich lasse mir dennoch nicht einreden, dass der Widerstand gegen diese rechtskonservativ-nationalistische Männerclique (Trump, Netanjahu, Bolsonaro, Orbán, Kaczynski und nun einige Machthaber aus sunnitischen Staaten), die noch dazu zutiefst sexistisch veranlagt ist und von denen einer nicht ohne Grund in seiner Heimat vor Gericht steht ... zu diesen Grundsätzen in keinem Widerspruch steht. Wo sind wir denn mittlerweile hingekommen? In was für einer Welt wollen wir denn künfig leben?
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)