Dokumentation über Antisemitismus

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Adam Smith
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Adam Smith »

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X3Q
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von X3Q »

Adam Smith hat geschrieben:(24 Jun 2017, 00:19)

Es geht hier um Kenia.
Nicht Krugman?

--X
Adam Smith
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Adam Smith »

X3Q hat geschrieben:(24 Jun 2017, 00:23)

Nicht Krugman?

--X
Es geht hier nicht um Schulden. Beim Thema Staatsverschuldung ist Krugman ein Thema. Hier nicht.
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Kardux
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Kardux »

Eine sehr gelungene Doku muss man sagen.

Was mich beeindruckte waren die jungen und selbstkritischen Araber in Gaza. Schlaue Palis werden schon bemerkt haben das sie nichts weiter als ein Spielball für verschiedene Akteure sind - seien es linke Antijudaisten aus aller Welt oder Araber die keinen Flüchtlingsstatus haben und der "heilige Kampf" um Quds keine Auswirkungen auf sie hat.

Die palästinensische Zivilgesellschaft muss sich mobilisieren und sich aus den Fängen der korrupten Fatah und Hamas lösen und eigenständig die Zweistaatenlösung mit Israel forcieren. Dies wird aber nicht ohne Zugeständnisse realisierbar sein. Denn, auch die Juden mussten viel einstecken - und da beziehe ich mich nicht einmal auf die Shoah oder die Judenpogrome in Europa, sondern auf die Vertreibung der Juden nach der Ausrufung Israels aus allen arabischen Staaten. Dies wird in der Doku sinnvollerweise erwähnt, aber geht für mich irgendwie nicht weit genug. Ja, diese Menschen hatten alles verloren und von einer Entschädigung ist ja gar keine Rede. Diese Menschen sind auch keine Flüchtlinge. Sie wurden von Israel als vollwertige Bürger aufgenommen. So viel Anstand besaßen Jordanien und andere arabische Staaten zumindest nicht. Sogar innerhalb der Palästinensischen Autononomieregion werden ehemals vertriebene Araber als Flüchtlinge registriert - sogenannte Binnenflüchtlinge. Nur damit die politische Elite weiterhin Gelder aus dem Ausland bezieht.

Die Kernaussagen:

- Die Unterstützung vieler verschiedener Gruppen für die Palästinenser beruht auf einem bewussten oder unterbewussten Antijudaismus.
- Was den Palästinensern wiederfahren ist, kann man mitnichten als Völkermord bezeichnen.
- Die Expansion Israels ist auf Angriffe (oder der Planung von Angriffen) der benachbarten arabischen Staaten zurückzuführen.
- Wenn immer von vertriebenen Palästinensern geschrieben wird, sollte auch das Schicksal der vielen vertriebenen Juden aus den arabischen Staaten thematisiert werden.
- Hamas und Fatah sind korrupt
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von think twice »

Adam Smith hat geschrieben:(24 Jun 2017, 00:32)

Es geht hier nicht um Schulden. Beim Thema Staatsverschuldung ist Krugman ein Thema. Hier nicht.
Genau. Hier ist das Thema : Afrika.
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think twice
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von think twice »

Kardux hat geschrieben:(24 Jun 2017, 00:33)

Eine sehr gelungene Doku muss man sagen.

Die Kernaussagen:

- Die Unterstützung vieler verschiedener Gruppen für die Palästinenser beruht auf einem bewussten oder unterbewussten Antijudaismus.
- Was den Palästinensern wiederfahren ist, kann man mitnichten als Völkermord bezeichnen.
- Die Expansion Israels ist auf Angriffe (oder der Planung von Angriffen) der benachbarten arabischen Staaten zurückzuführen.
- Wenn immer von vertriebenen Palästinensern geschrieben wird, sollte auch das Schicksal der vielen vertriebenen Juden aus den arabischen Staaten thematisiert werden.
- Hamas und Fatah sind korrupt
- Die einfachen Palästinenser werden instrumentalisiert und werden ihren Flüchtlingsstatus nicht los.
Es war aber eine Doku über Antisemitismus in Europa in Auftrag gegeben worden.
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Kardux »

think twice hat geschrieben:(24 Jun 2017, 00:40)

Es war aber eine Doku über Antisemitismus in Europa in Auftrag gegeben worden.
Ja, das stimmt. Ich habe mich bei meinem ersten Punkt nicht klar genug ausgedrückt. Mit den Unterstützern bezog ich mich natürlich auf die neue Rechte und Linke in Europa (speziell in Deutschland). Im Zeitalter der Dekonstruktion benötigen diese beiden radikalen Gruppen wohl auch eine neue Bezeichnung.
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Adam Smith »

think twice hat geschrieben:(24 Jun 2017, 00:36)

Genau. Hier ist das Thema : Afrika.
Kenia z.B. um mal ein Beispiel für Separation zu geben.
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Adam Smith »

think twice hat geschrieben:(24 Jun 2017, 00:40)

Es war aber eine Doku über Antisemitismus in Europa in Auftrag gegeben worden.
Und wer wünscht hier den Juden den Tod?
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Ein Terraner »

Also alles was ich bis jetzt über die Doku erfahren habe soll die qualitativ unterirdisch sein.
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Vongole
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Selina hat geschrieben:(23 Jun 2017, 23:43)

Es hat inzwischen noch eine WDR-Runde (Eingeladen hatte das Grimme-Institut) gegeben, die sich mit der Dokumentation befasst. Sehr zu empfehlen.

Zitat:

Es gibt eine große Debatte um die umstrittene Arte/WDR-Dokumentation „Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“. Der Film hat Fragen auf vielen Ebenen aufgeworfen – inhaltlich, aber vor allem in Bezug auf die journalistische Sorgfaltspflicht. Macht sich tatsächlich ein neuer Antisemitismus in Deutschland und Europa breit? Kann der Film seine Thesen belegen oder gibt es handwerkliche Mängel? Das Grimme-Institut greift die Kontroverse über den Film auf und wird mit einer Runde Journalisten und Beteiligten nicht nur über den Film, sondern auch über den Umgang mit diesem diskutieren. Es geht in der Debatte um das Verhalten der Senderverantwortlichen, die kritische Bewertung des Inhalts der Dokumentation sowie ihre Vorab-Veröffentlichung auf der Internetseite der Bild-Zeitung. In der Volkshochschule Bonn soll es um zentrale Fragen der Verantwortung der Medien gehen, die im Spannungsfeld zwischen Programmauftrag, redaktioneller Freiheit und gesellschaftlicher Verpflichtung agieren. Dazu diskutieren Grimme-Direktorin Frauke Gerlach, WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn, die Journalisten Fitz Wolf, René Martens und Mirna Funk und Marc Neugroschel.

http://www1.wdr.de/mediathek/video/send ... s-100.html
Beitrag entfernt. Begündung: Es hat einfach keinen Zweck.
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Kardux hat geschrieben:(24 Jun 2017, 00:33)

Eine sehr gelungene Doku muss man sagen.

Was mich beeindruckte waren die jungen und selbstkritischen Araber in Gaza. Schlaue Palis werden schon bemerkt haben das sie nichts weiter als ein Spielball für verschiedene Akteure sind - seien es linke Antijudaisten aus aller Welt oder Araber die keinen Flüchtlingsstatus haben und der "heilige Kampf" um Quds keine Auswirkungen auf sie hat.

Die palästinensische Zivilgesellschaft muss sich mobilisieren und sich aus den Fängen der korrupten Fatah und Hamas lösen und eigenständig die Zweistaatenlösung mit Israel forcieren. Dies wird aber nicht ohne Zugeständnisse realisierbar sein. Denn, auch die Juden mussten viel einstecken - und da beziehe ich mich nicht einmal auf die Shoah oder die Judenpogrome in Europa, sondern auf die Vertreibung der Juden nach der Ausrufung Israels aus allen arabischen Staaten. Dies wird in der Doku sinnvollerweise erwähnt, aber geht für mich irgendwie nicht weit genug. Ja, diese Menschen hatten alles verloren und von einer Entschädigung ist ja gar keine Rede. Diese Menschen sind auch keine Flüchtlinge. Sie wurden von Israel als vollwertige Bürger aufgenommen. So viel Anstand besaßen Jordanien und andere arabische Staaten zumindest nicht. Sogar innerhalb der Palästinensischen Autononomieregion werden ehemals vertriebene Araber als Flüchtlinge registriert - sogenannte Binnenflüchtlinge. Nur damit die politische Elite weiterhin Gelder aus dem Ausland bezieht.

Die Kernaussagen:

- Die Unterstützung vieler verschiedener Gruppen für die Palästinenser beruht auf einem bewussten oder unterbewussten Antijudaismus.
- Was den Palästinensern wiederfahren ist, kann man mitnichten als Völkermord bezeichnen.
- Die Expansion Israels ist auf Angriffe (oder der Planung von Angriffen) der benachbarten arabischen Staaten zurückzuführen.
- Wenn immer von vertriebenen Palästinensern geschrieben wird, sollte auch das Schicksal der vielen vertriebenen Juden aus den arabischen Staaten thematisiert werden.
- Hamas und Fatah sind korrupt
- Die einfachen Palästinenser werden instrumentalisiert und werden ihren Flüchtlingsstatus nicht los.
Endlich mal wieder ein inhalltlicher Beitrag zum eigentlichen Thema. Die Interviews mit den Studenten und Studentinnen in Gaza fand ich auch sehr bemerkenswert. Anders als die Diskussion vermuten lässt, gings in der Doku gar nicht ausdrücklich und nur um Antisemitismus unter Linken sondern um Antisemitismus in Europa in der Mitte der Gesellschaft überhaupt. Auf den Schlips getreten müssten sich eher Hilfsorganisationen und auch die christliche (vor allem evangelische) Kirche fühlen.

Unverständlich ist die Heftigkeit der Reaktion in Frankreich und Deutschland insofern, als dass die Verbreitetheit sowohl von direktem und bewussten als auch von indirektem und unreflektiertem Antisemitismus in Europa seit langem bekannt ist. Zahlreiche Umfrageergebnisse weisen seit Jahren einen erschreckend hohen Anteil von letztendlich antisemitischen Ansichten aus.
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Jekyll »

Selina hat geschrieben:(24 Jun 2017, 00:07)

Genau. Und auf dieselbe Weise stieß ich im Zusammenhang mit Joachim Schroeder (Doku-Autor) auf den Namen des vielzitierten Herrn Broder, dem seit einigen Jahren die Neurechten heftig applaudieren. Die Frage ist einfach: Welches Denken verbindet die Beiden, also den Filmemacher und den Achse-des-Guten-Publizisten?
Eine absolut berechtigte Frage. Die gleiche Skepsis hätte man ja auch an den Tag gelegt, wenn die Doku über Israel handeln und die Macher hinlänglich bekannte "Israelkritiker" wären. Ein völlig normaler Vorgang.

Wolffsohn lobt die Doku in höchsten Tönen...hmm...ist das nicht derselbe Wolffsohn, der noch vor einigen Jahren versucht hatte uns zu verklickern, dass Folter etwas sinnvolles sei?
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Jekyll »

Dark Angel hat geschrieben:(24 Jun 2017, 00:09)

Wenn man die Argumente und Ansichten der Person kennt, die man ablehnt, dann hat man sich ja damit beschäftigt, hat sich damit auseinander gesetzt. Man kann aber nicht daherkommen und sagen "ich lehne denundden ab, weil er jenen gut kennt und/oder gute Kontakte mit diesem pflegt und/oder für jenes Medium schreibt. Dann lehnt man pauschal ab, ohne dessen Argumente und Ansichten zu kennen. Und genau dieses "Argument" wurde im Zusammenhang mit der Doku gebracht.


Nun - manchmal muss man immer wieder beim Urschleim anfangen, nämlich dann, wenn solche Ansichten aufgegriffen und weiter verbreitet werden. Wenn man sich hinstellt und sagt, "das geht mir da vorbei, wo die Sonne nicht hinscheint, damit setze ich mich nicht auseinander", dann schafft man doch neuen Nährboden für solche Ansichten und deren Weiterverbreitung.
Oder irre ich da
Das kann man ja tun, immer wieder beim Urschleim anfangen, wenn man genug Zeit und Laune hat. Ich sehe das eher aus einer pragmatischen, realitätsbezogenen Perspektive. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein notorischer "Moslemkritiker" etwas Sinnvolles und Moderates in der Sache von sich gibt? Wie hoch die Wahrscheinlichkeit, dass ein eingefleischter Antisemit etwas Moderates und Sinnvolles über Juden sagt? Wohl eher gering. Mit der Tendenz gen Null.
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von think twice »

Adam Smith hat geschrieben:(24 Jun 2017, 01:28)

Und wer wünscht hier den Juden den Tod?
"Die antisemitischen Demonstrationen im Sommer 2014 waren kein Import von Antisemitismus, wie häufig unterstellt wird. Vielfach wurde behauptet, dass der Antisemitismus muslimisch-sozialisierten und/ oder muslimisch markierten Communities nichts mit einem europäischen Antisemitismus gemein habe. Der Antisemitismus dieser Communities sei vielmehr via arabischer und islamistischer Satelliten-TV-Sender nach Deutschland importiert worden und daher ausschließlich Ausdruck eines islamisierten Antisemitismus, der in keiner Interaktion mit der Lebensrealität in Deutschland stehe. Demosprüche wie „Hamas, Hamas – Juden ins Gas“ haben jedoch eben nicht ihren Bezugspunkt im Koran, sondern in der deutschen Geschichte. Die bei vielen beliebte Importthese hat für den nicht-muslimisch-sozialisierten Teil der deutschen Gesellschaft etwas sehr verlockendes. Es bietet die Chance den Antisemitismus auf eine eindeutig identifizierte Gruppe abzuschieben und so einer Beschäftigung mit dem eigenen Antisemitismus aus dem Weg zu gehen. Für einen Teil der Gesellschaft bietet es zudem den willkommenen Anlass den eigenen Rassismus politisch zu legitimieren. Es gilt daher, die unterschiedlichen Manifestationen von Antisemitismus der letzten Jahre im öffentlichen Raum zu differenzieren, aber auch Gemeinsamkeiten und Verwobenheit herauszuarbeiten. Eine wichtige Gemeinsamkeit ist, dass es sich allesamt um antisemitische Ausdrucksformen der deutschen Gesellschaft handelt.
"http://www.amadeu-antonio-stiftung.de/a ... bild-2015/
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Selina »

Jekyll hat geschrieben:(24 Jun 2017, 07:07)

Eine absolut berechtigte Frage. Die gleiche Skepsis hätte man ja auch an den Tag gelegt, wenn die Doku über Israel handeln und die Macher hinlänglich bekannte "Israelkritiker" wären. Ein völlig normaler Vorgang.

Wolffsohn lobt die Doku in höchsten Tönen...hmm...ist das nicht derselbe Wolffsohn, der noch vor einigen Jahren versucht hatte uns zu verklickern, dass Folter etwas sinnvolles sei?
Und derselbe Wolffsohn, der sich durchaus auch gerne mal in solchen Online-Zeitungen wie "Tichys Einblick" zu Wort meldet. Sarrazin, Broder, Tichy... Brüder im Geiste.

Zitat:

Der Guardian bemerkte im Zusammenhang mit dem beabsichtigten Start von Breitbart News Network im deutschsprachigen Raum, dass der Markt für rechtsgerichtete Medien dort bereits durch Junge Freiheit, Compact, Politically Incorrect und Tichys Einblick besetzt sei.

Christian Bommarius sieht Tichy im Bestreben, das Eintreten von Bundesjustizminister Heiko Maas und anderen für die Menschenwürde als stasiartige Zensur abzuwerten, in einer „Kampfgemeinschaft“ mit der „rechtsradikale[n] Zeitung Junge Freiheit“, der „islamophobe[n] Achse des Guten“, der „rechtsextremen identitären Bewegung“, dem verschwörungstheoretischen Kopp-Verlag, dem „rassistische[n] Blog politically incorrect“ und „was sich derzeit sonst noch auf dem Markt intellektueller Unredlichkeit und trostloser Unanständigkeit tummelt“.


https://de.wikipedia.org/wiki/Tichys_Einblick
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Selina »

Da das hier etwas untergegangen ist, möchte ich noch mal auf die WDR-Gesprächsrunde zur hier diskutierten Dokumentation verweisen, die als zweite Runde nach der Maischberger-Talkshow vor wenigen Tagen stattfand. Sehr zu empfehlen:

http://www1.wdr.de/mediathek/video/send ... s-100.html
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Laertes »

Jekyll hat geschrieben:(23 Jun 2017, 23:57)

Hm...habe ich wirklich keine Argumente, wenn ich sage, dass ich Adolf (den Österreicher) von vornherein ablehne? Ich denke, es ist schon so, wie think twice es beschrieben hat; man lehnt jemanden ab, weil man seine Argumente und Ansichten bereits kennt und nicht umgekehrt.
Jede Argumentation beruht auf Prämissen. Und ein sinnvoller Dialog (im Sinne eines Austauschs von Argumenten) kann nur stattfinden, wenn die Dialogpartner auf der Basis gemeinsamer Prämissen, die beidseitig akzeptiert werden, argumentieren. Mal unterstellt die zugrunde liegende Prämisse besteht in der allg. Erklärung der Menschenrechte, dann kommt man recht schnell zur gemeinsamen Argumentation, dass Hitler ein diktatorischer Verbrecher und Massenmörder war.

Eine unabdingbare gemeinsame Prämisse um einen sinnvollen Dialog zu führen, besteht darin, dass beide Dialogpartner die Regeln der Logik anerkennen, z. B. dass man vom Allgemeinen auf Einzelne schließen darf, aber niemals umgekehrt, dass also z. B. ein Einzelfall niemals ein Beweis für das Verhalten einer Gruppe sein kann.

Nur kann man sich bei der Logik nicht die Regeln rauspicken, die einem gerade passen und den Rest ignorieren (will man sich nicht unglaubwürdig und lächerlich machen). Und zu denen gehört, dass ad personam kein gültiges Argument liefert.

Die Argumentation hier lief folgendermaßen:

1. Joachim Schröder ist mit Henryk M. Broder bekannt
2. Henryk M. Broder hat noch nie etwas geschrieben, dem ich zustimmen konnte
_______________________________________________________
=> Joachim Schröder stellt Fakten in seiner TV Dokumentation falsch dar

Sorry, aber das kein Argument sondern diskutieren auf Kindergartenniveau.
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Bleibtreu »

Laertes hat geschrieben:(24 Jun 2017, 09:34)
[...] Nur kann man sich bei der Logik nicht die Regeln rauspicken, die einem gerade passen und den Rest ignorieren (will man sich nicht unglaubwürdig und lächerlich machen). Und zu denen gehört, dass ad personam kein gültiges Argument liefert. Sorry, aber das kein Argument sondern diskutieren auf Kindergartenniveau.
Eben und das ist noch hoeflich formuliert! :D
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Kardux »

Ein Terraner hat geschrieben:(24 Jun 2017, 01:35)

Also alles was ich bis jetzt über die Doku erfahren habe soll die qualitativ unterirdisch sein.
Ich kann Ihnen versichern, dass diese Doku mehr als nur sehenswert ist.

Speziell die beschriebene Lage der Juden in Frankreich könnte auch im Bezug auf Deutschland richtungsweisend sein - jetzt nachdem es immer mehr Araber nach Deutschland zieht.

Da erscheint der erweiterte Siedlungsbau Israels in einem ganz anderen Licht...
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Jekyll »

Laertes hat geschrieben:(24 Jun 2017, 09:34)

Jede Argumentation beruht auf Prämissen. Und ein sinnvoller Dialog (im Sinne eines Austauschs von Argumenten) kann nur stattfinden, wenn die Dialogpartner auf der Basis gemeinsamer Prämissen, die beidseitig akzeptiert werden, argumentieren. Mal unterstellt die zugrunde liegende Prämisse besteht in der allg. Erklärung der Menschenrechte, dann kommt man recht schnell zur gemeinsamen Argumentation, dass Hitler ein diktatorischer Verbrecher und Massenmörder war.
Für diese Erkenntnis braucht man streng genommen nicht mal die Erklärung der Menschenrechte heranzuziehen, eine gesunde Portion naturgegebenes moralisches Empfinden tut es auch. Und ja, Hitler war ein ganz ganz böser Mensch. Das haben wir längst abgehakt. Die Frage lautet hier: was machen wir mit Leuten, die mit ihm gesinnungstechnisch auf gleichem Niveau liegen? Wieder von vorne anfangen, immer und immer wieder, dabei ernsthaft in Erwägung ziehend, dass da diesmal am Ende vielleicht etwas anderes dabei rauskäme als krankhafter, eliminatorischer Judenhass? Wie hoch wäre die Wahrscheinlichkeit für so einen Fall der Fälle?
Eine unabdingbare gemeinsame Prämisse um einen sinnvollen Dialog zu führen, besteht darin, dass beide Dialogpartner die Regeln der Logik anerkennen, z. B. dass man vom Allgemeinen auf Einzelne schließen darf
Hm...wenn sich jetzt so viele "Moslemkritiker" und obskure Typen sich um diese Doku scharen und sie in höchsten Tönen lobpreisen...was schließen wir dann daraus? Jetzt mal vom Allgemeinen auf das Einzelne folgernd.
aber niemals umgekehrt, dass also z. B. ein Einzelfall niemals ein Beweis für das Verhalten einer Gruppe sein kann.
Da du gerade von Logik redest; ist Joachim Schröder eine Gruppe?
Nur kann man sich bei der Logik nicht die Regeln rauspicken, die einem gerade passen und den Rest ignorieren (will man sich nicht unglaubwürdig und lächerlich machen).
Du gibtst gerade selbst ein gutes Beispiel dafür ab.
Und zu denen gehört, dass ad personam kein gültiges Argument liefert.
Definiere mal ad personam (so wie du es verstehst).
Die Argumentation hier lief folgendermaßen:

1. Joachim Schröder ist mit Henryk M. Broder bekannt
2. Henryk M. Broder hat noch nie etwas geschrieben, dem ich zustimmen konnte
_______________________________________________________
=> Joachim Schröder stellt Fakten in seiner TV Dokumentation falsch dar

Sorry, aber das kein Argument sondern diskutieren auf Kindergartenniveau.
(Ich glaube, da fehlt ein "ist") Hattest du gerade eben nicht geschrieben, in deinem kleinen Exkurs über Logik, dass man sich nicht Dinge rauspicken sollte, die einem gerade passen und den Rest ignorieren, damit eine sinnvolle Diskussion entstehen kann? Wiese hast du dich jetzt z. B. gerade für das Wort "bekannt" entschieden?
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Selina »

Kardux hat geschrieben:(24 Jun 2017, 10:13)

Speziell die beschriebene Lage der Juden in Frankreich könnte auch im Bezug auf Deutschland richtungsweisend sein - jetzt nachdem es immer mehr Araber nach Deutschland zieht.
Na bitte, sag ich ja, dass daher der Wind weht. Was sagt uns das: Die Intention ist, eine weitere Aufnahme von Muslimen zu stoppen. Um diesen allseits bekannten rechten Wunschgedanken zu äußern, bedient man sich jeden erdenklichen Mittels. Warum aber haben die Doku-Autoren eigentlich nicht hier in Deutschland jüdische Mitbürger selbst befragt, was sie an Antisemitismus real erleben und von welchen Seiten dieser kommt? Solche Befragungen fehlen gänzlich im Film, wären aber äußerst wichtig. Auch im Sinne des Filmtitels. Warum ist das nicht geschehen?
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Bleibtreu »

Selina hat geschrieben:(24 Jun 2017, 11:42)

Na bitte, sag ich ja, dass daher der Wind weht. Was sagt uns das: Die Intention ist, eine weitere Aufnahme von Muslimen zu stoppen. Um diesen allseits bekannten rechten Wunschgedanken zu äußern, bedient man sich jeden erdenklichen Mittels.
Niemand schrieb von einem AufnahmeStopp von Muslimen. Was eine unverschaemte Unterstellung, der in ueblicher Manier wieder das braun anschmieren folgt - mal wieder! Was ein schmuddeliger, niedertraechtiger und ebenso entlarvender DiskussionsStil! :x
Warum aber haben die Doku-Autoren eigentlich nicht hier in Deutschland jüdische Mitbürger selbst befragt, was sie an Antisemitismus real erleben und von welchen Seiten dieser kommt? Solche Befragungen fehlen gänzlich im Film, wären aber äußerst wichtig. Auch im Sinne des Filmtitels. Warum ist das nicht geschehen?
Du hast die OriginalDoku gesehen? Offensichtlich nicht wirklich. Es kamen Beispiel fuer den grassierenden JudenHass vor. Aber gut, dir muss wohl erst eine Befragung aller Juden in Europa vorliegen, damit du den wieder deutlicher sichtbaren JudenHass akzeptierst?! Pfui Deibel ueber das, was du hier immer deutlicher offenbarst! :dead:

Vorhandene Probleme muessen angesprochen werden. Nur wer die Fakten anerkennt, ist auch dazu in der Lage etwas dagegen zu unternehmen. Wer die Tatsache leugnet, dass unter Muslimen + auch unter Linken der JudenHass grassiert, kann und will auch nichts dagegen unternehmen. Diese penetranten RealitaetsLeugner sehen den Feind nur von Rechts. Fuer mich als Juedin ist es schockierend so einen Dreck lesen zu muessen. Ihr braucht euch nicht wundern, dass immer mehr Juden von Europa nach Israel ziehen. Wir muessen uns so einen Schmonzes nicht mehr antun - Seht doch zu, wie ihr mit eurem Scheiss klar kommt! Dann ist Europa in wenigen Jahrzehnten so gut wie Juden rein - wie schoen fuer Euch! :)
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

Kardux hat geschrieben:(24 Jun 2017, 00:33)
Die Kernaussagen:

- Die Unterstützung vieler verschiedener Gruppen für die Palästinenser beruht auf einem bewussten oder unterbewussten Antijudaismus.
- Was den Palästinensern wiederfahren ist, kann man mitnichten als Völkermord bezeichnen.
- Die Expansion Israels ist auf Angriffe (oder der Planung von Angriffen) der benachbarten arabischen Staaten zurückzuführen.
- Wenn immer von vertriebenen Palästinensern geschrieben wird, sollte auch das Schicksal der vielen vertriebenen Juden aus den arabischen Staaten thematisiert werden.
- Hamas und Fatah sind korrupt
- Die einfachen Palästinenser werden instrumentalisiert und werden ihren Flüchtlingsstatus nicht los.
Die Unterstützung der "Palästinenser" durch viele verschiedene Gruppen basiert nicht nur auf bewussten oder unterbewusstem Antijudaismus, sonder auf einer einseitigen Sichtweise, bei der die Historie ausgeblendet wird.
Ursprünglich wurde von der UNO eine Zweistaatenlösung angestrebt, dafür wurde das britische Mandatsgebiet geteilt.
Dass eine solche Teilung, mit dem Ziel der Gründung zweier Staaten auch mit Umsiedlungen von Bevölkerungsgruppen verbunden ist, sollte eigentlich klar sein.
Es ist also falsch per se von Flüchtlingen zu sprechen. Was von denjenigen, die ständig fordern, am müsse "beide Seiten betrachten" ausblenden, ist die Tatsache, dass es nicht die Juden/Israelis sind, die sich der Zweistaatenlösung seit 1947/48 verweigern, die diese grunsätzlich ablehnen, sondern die so genannten Palästinenser.
Was diese Gruppen ebenfalls ausblenden, ist die Tatsache, dass Israel seit seinem Bestehen keinen Angriffskrieg geführt hat, sondern immer Verteidigungskriege. Diese Gruppen verwechseln - bewusst oder unbewusst - Aktion mit Reaktion, sie unterschlagen und oder leugnen, dass Israel nicht agiert, sondern reagiert.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Dokumentation über Antisemitismus

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Re: Dokumentation über Antisemitismus

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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

Bleibtreu hat geschrieben:(24 Jun 2017, 12:25)

Niemand schrieb von einem AufnahmeStopp von Muslimen. Was eine unverschaemte Unterstellung, der in ueblicher Manier wieder das braun anschmieren folgt - mal wieder! Was ein schmuddeliger, niedertraechtiger und ebenso entlarvender DiskussionsStil! :x


Du hast die OriginalDoku gesehen? Offensichtlich nicht wirklich. Es kamen Beispiel fuer den grassierenden JudenHass vor. Aber gut, dir muss wohl erst eine Befragung aller Juden in Europa vorliegen, damit du den wieder deutlicher sichtbaren JudenHass akzeptierst?! Pfui Deibel ueber das, was du hier immer deutlicher offenbarst! :dead:

Vorhandene Probleme muessen angesprochen werden. Nur wer die Fakten anerkennt, ist auch dazu in der Lage etwas dagegen zu unternehmen. Wer die Tatsache leugnet, dass unter Muslimen + auch unter Linken der JudenHass grassiert, kann und will auch nichts dagegen unternehmen. Diese penetranten RealitaetsLeugner sehen den Feind nur von Rechts. Fuer mich als Juedin ist es schockierend so einen Dreck lesen zu muessen. Ihr braucht euch nicht wundern, dass immer mehr Juden von Europa nach Israel ziehen. Wir muessen uns so einen Schmonzes nicht mehr antun - Seht doch zu, wie ihr mit eurem Scheiss klar kommt! Dann ist Europa in wenigen Jahrzehnten so gut wie Juden rein - wie schoen fuer Euch! :)
Und diese Probleme, die nicht gesehen werden wollen, kamen insbesondere im letzten Teil der Doku sehr deutlich zum Ausdruck - Rapper in Deutschland und Frankreich, die ihren Hass auf Israel, auf Juden vollkommen unwidersprochen in deutscher, französischer, vor allem aber arabischer Sprache äußern dürfen. Da hocken die drei Affen, wollen nicht sehen, nicht hören und erst recht nichts sagen woher diese Rapper kommen, welcher Religion sie angehören und dass sie - um es mit Mansur auszudrücken - Antisemitismus bereits mit der Muttermilch aufgesogen haben.
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Bleibtreu »

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Dark Angel hat geschrieben:(24 Jun 2017, 13:08)

Und diese Probleme, die nicht gesehen werden wollen, kamen insbesondere im letzten Teil der Doku sehr deutlich zum Ausdruck - Rapper in Deutschland und Frankreich, die ihren Hass auf Israel, auf Juden vollkommen unwidersprochen in deutscher, französischer, vor allem aber arabischer Sprache äußern dürfen. Da hocken die drei Affen, wollen nicht sehen, nicht hören und erst recht nichts sagen woher diese Rapper kommen, welcher Religion sie angehören und dass sie - um es mit Mansur auszudrücken - Antisemitismus bereits mit der Muttermilch aufgesogen haben.
So ist es und was man nicht sieht ist nicht vorhanden, dagegen muss man dann auch nicht angehen. Da wird nicht gegen die Botschaft brachial vorgegangen, sondern gegen den Ueberbringer der Boschaft - erbaermlich. :|
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Jun 2017, 13:06)

In diesem Thread geht es um zunehmend offen zutage tretenden Antisemitismus und der nimmt nachweislich wieder Fahrt auf, wobei die nach Deutschland gezogenen oder geflüchteten Muslime, von den Iranern über die Palästinenser bis zu den Syrern unleugbar ihren Anteil beitragen. Zusätzlich zu den bereits offen agierenden deutschen Bürgern und ihrer exzessiv linkslastigen und rechtslastigen politischen Vertretung.
Es gibt diesen Antisemitismus in allen politischen Gruppierungen, links, rechts, mitte... das hab ich hier nie geleugnet. In der Doku aber fehlt mir der deutlich rechtslastige Antisemitismus. Warum? In einer der wenigen Szenen mit Neurechten befassen sich die Autoren ausgerechnet mit einem zu den Rechten übergelaufenen Ex-Linken. Dabei weiß jeder, dass zu den Neurechten Leute aus allen politischen Richtungen abgewandert sind. Und zum "Fahrt aufnehmen", sagte dieser junge Mann das hier:

Zitat:

Heckmann: Sie stehen ja im Kontakt mit vielen anderen Menschen. Haben Sie das Gefühl, dass das ein Problem ist, das anwächst in Deutschland?

Langer: Nein. Antisemitismus ist keine Lawine. Antisemitismus ist nicht etwas, was wächst. Antisemitismus ist ein konstanter Bodensatz in der Gesellschaft, der seit Jahrhunderten hier präsent ist und nie verschwunden ist, auch nicht nach dem Holocaust. Wir würden das natürlich gerne denken, dass wir aus der Geschichte gelernt hätten, aber das ist nicht so. Es gibt jährlich in Deutschland ungefähr 1.000 bis 1.500 antisemitische Straf- und Gewalttaten und das ist 1.000 bis 1.500 mehr als ideal. Aber die Zahl wächst nicht. Die Zahl wächst nur in Jahren, in denen es einen Konflikt in Gaza gibt.


http://www.deutschlandfunk.de/juden-in- ... _id=383021
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Selina »

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elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Jekyll hat geschrieben:(24 Jun 2017, 07:23)
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein notorischer "Moslemkritiker" etwas Sinnvolles und Moderates in der Sache von sich gibt?
Ein Vollkäse, der nicht mal jene Löcher hat, über die Kurt Tucholsky eine wunderschöne Geschichte schrieb…

Leider nur schnöder Leerdamer. Der durch seinen suggestiven Duft auffällt. In gesinnungschnüffelnder
Solidarität mit dem WDR, um diese Dokumentation und vor allem die Filmautoren zu entwerten. Auch, um damit
die erschütternden Ergebnisse dieser Dokumentation des Antisemitismus im Europa anno 2017
darzustellen als

"unwahr", "übertrieben", "unzutreffend", "wahrheitswidrig",
"nicht bewiesen", "nicht belegt", "Betroffene nicht zu Wort kommen lassen habend", handwerklich fehlerhaft", "auftragsbetrügend", "ungenügend gegenüber geforderten journalistischen Mindeststandards",
"ideologisch einseitig proisraelisch", "einseitig antipalästinensisch", "NGO-diffamierend", "UN-Hilfswerkdenunzierend" usw.

Kurzum: reine projüdische …ähm …prozionistische/proisraelische Propaganda. Die so nebenbei den Koran und
das Palästinensische Volk ins Mittelmeer versenken will. Oder in der Negev verbuddeln, mit dem Hinweisschild:
"Hier liegt der palästinensische Befreiungskampf aller weltweit unterdrückten Völker".
gez. Tayyip Wladimir Netanjahu und die sieben Zionberger
(dieses Grabmal wird ihnen präsentiert von ihrem Weltfinanztum)

Klaro! - So sieht es nunmal aus, wenn man seine TV-Glotzaugen mal für einen Moment auf wirklichen Empfang schaltet.
Denn das wissen all diese berufenen Antisemitismus- und Koranexperten für globale Israelkritik, von linksaussen bis AfD und neonazirechts,
von katholisch-christlich bis lutherisch-humanitär, von NGO-menschenrechts bis EU-solidarisiert (und sehbehindert) in diesem Fall
ganz genau:

Wer alleine schon aufgrund objektiv zustandegekommener Ergebnisse der Schubladenforschungsgruppe
"der Anti-Broder- und vereinigten antikapitalistischen Gutmenschifada" das rechtlastige und muslimkritische
Stück und Ursache der missglückten Dokumentation ist: Broder.

Ihn zu kennen, besonders seine Aussagen zu Antisemitismus und Judenfeindlichkeit, welcher
Prägung auch immer, kann am Ende des Tages nur seine Motiv in rechter Gesinnung, Bilderbergeranbetung,
inniger Liebe zum Weltfinanztum und …jessasna…fast hätt' ich's vergessen, gepflegter Islamophobie (sog. Mulimkritik)
haben.

Das trifft natürlich nicht nur auf einen wie Broder zu, sondern auch auf Mansour. Der als völlig unglaubwürdiger Alibi-Mohammedaner
nicht nur als sog. "Moselkritiker" auffällig wurde, sondern mit seiner Koranphobie regelrecht ins eigene Nest scheißt wie eine
Katze, der Stubenreinheit nie beigebracht wurde. Wobei er offen zugab, dass ihn die Juden in Tel Aviv während seines Studiums
umgedreht haben. Sie sind einfach unglaublich gerissen. Gell.

Was er bei der Maischberger-Diskussion zu der Arte/WDR-Dokumentation eindrucksvoll bewiesen hat:
Muslimkritiker, besonders wenn sie korankritisch entartet sind, sind die schlimmsten Antisemitismusaufbauscher.

Wenn dann noch ein 70-jähriger Rentner wie Wolffsohn, dessen Name
eigentlich schon alles sagt, von Israel in die Diskussion eingeschleust wird, um auch in der Blümaltersgruppe
die Zuschauer gepflegt anschwärzen zu können, ohne das der herzensgute Norbert gegen die antipalästinensische
Blasphemie als Jessas-Christ auch nur den Hauch einer humanitären Chance hätte, ist im Prinzip alles gesagt.
Sagen wir mal so: Fast alles.

Aber wenigstens haben wir heute in diesem hervorragendem Forum die Antwort auf diese Frage gelernt:
"Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein notorischer "Moslemkritiker" etwas Sinnvolles und Moderates in der Sache von sich gibt?
Antwort von Radio Eriwan: Im Prinzip gibt es diese Wahrscheinlichkeit nicht. Aber sie ist unter Null.

Frei abgewandelt nach Kurt Tucholsky möchte man da sagen:
"Da sagt man einmal was, schon sitzt halb (WDR-) Deutschland ziemlich öffentlich-rechtlich auf dem Sofa ...und ist beleidigt"

Wo wird diese Doku-Diskussion enden? - Oder anders gefragt:
"Wo kann ich eine eidestattliche Distanzierungserklärung gegenüber dem bilderbergernden Weltbrodertum ablegen?"
Damit ich weiter an diesem neutralen und objektiven Meinungsaustausch rund um diese Lügen-Dokumentation teilnehmen kann.

Hagalil.com hat - sinngemäß zitiert - recht: Egal, was noch alles zu dieser Dokumentation gesagt und geschrieben wird.
Eines hat diese Dokumentation (vor allem aber die Diskussion um sie) bewiesen:
Es wird nie ein normales Leben für Juden in Deutschland und in Europa geben.

btw:
Der bekanntermaßen zu "israel- und judenobjektiver Haltung" neigende GUARDIAN ist alles andere als ein
Kronzeuge. Gut, für linksdrehende Joghurt-Reklame vielleicht schon…
Zuletzt geändert von elmore am Sa 24. Jun 2017, 13:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Tom Bombadil »

Danke für diesen Beitrag! :thumbup:
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(24 Jun 2017, 13:23)

Es gibt diesen Antisemitismus in allen politischen Gruppierungen, links, rechts, mitte... das hab ich hier nie geleugnet. In der Doku aber fehlt mir der deutlich rechtslastige Antisemitismus. Warum? In einer der wenigen Szenen mit Neurechten befassen sich die Autoren ausgerechnet mit einem zu den Rechten übergelaufenen Ex-Linken. Dabei weiß jeder, dass zu den Neurechten Leute aus allen politischen Richtungen abgewandert sind. Und zum "Fahrt aufnehmen", sagte dieser junge Mann das hier:

Zitat:

Heckmann: Sie stehen ja im Kontakt mit vielen anderen Menschen. Haben Sie das Gefühl, dass das ein Problem ist, das anwächst in Deutschland?

Langer: Nein. Antisemitismus ist keine Lawine. Antisemitismus ist nicht etwas, was wächst. Antisemitismus ist ein konstanter Bodensatz in der Gesellschaft, der seit Jahrhunderten hier präsent ist und nie verschwunden ist, auch nicht nach dem Holocaust. Wir würden das natürlich gerne denken, dass wir aus der Geschichte gelernt hätten, aber das ist nicht so. Es gibt jährlich in Deutschland ungefähr 1.000 bis 1.500 antisemitische Straf- und Gewalttaten und das ist 1.000 bis 1.500 mehr als ideal. Aber die Zahl wächst nicht. Die Zahl wächst nur in Jahren, in denen es einen Konflikt in Gaza gibt.


http://www.deutschlandfunk.de/juden-in- ... _id=383021
Achja - die "Rechten" und "Neurechten" - wie blind kann man eigentlich sein?
Antisemitismus in Deutschland ist kein Bodensatz - im Gegenteil, er ist wieder salonfähig geworden, bis in höchste politische Kreise der SPD und damit der Regierung.
Ein Bundeskanzler Willy Brand hat vor dem Mahnmal der Opfer der Warschauer Ghettos noch niedergekniet, ein Bundespräsident Steinmeier hingegen legt einen Kranz am Grab des Terrorostenführeres Arafat nieder und ein Außenminister Gabriel zieht es bei seinem Antrittsbesuch in Israel vor, sich mit antisemitischen/antizionistischen Gruppierungen (so genannten "Menschnrechtsorganisationen") zu treffen, statt mit dem israeleischen Regierungschef, ein Kanzlerkandidat Schulz findet die Rede eines Abbas vor dem EU-Parlament "inspirierend".
Und es gibt keinen Aufschrei in Deutschland, es ist den Medien - wenn überhaupt - nur eine Randnotiz wert. Aber in Deutschland gibt es keinen wachsenden Antisemitismus - nein gar nicht.
Kriegt hier irgendeiner, vor lauter Tolerenzbesoffenheit, noch irgend etwas mit?
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Jekyll »

@ all

Bitte wieder zurück auf die sachliche Diskussionsebene.
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

Tom Bombadil hat geschrieben:(24 Jun 2017, 13:47)

Danke für diesen Beitrag! :thumbup:
Dem kann ich mich nur anschließen und nicht nur, was diesen Beitrag des Users elmor betrifft.
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Bleibtreu »

Diesen Artikel aus der Frankfurter Rundschau wollte ich schon vor Tagen einstellen, leider war der Strang geschlossen worden. Das hole ich hiermit nach. :)

Wäre der Film keine Provokation, müsste man ihn verbieten. Eine Fernseh-Dokumentation über „Antisemitismus in Europa“, die sein Anschwellen – nicht seine Rückkehr, denn er ist niemals weg gewesen – in den europäischen Gesellschaften verschwiege, die nicht darauf verwiese, dass der Antisemitismus seit Jahrhunderten zum ideologischen Handgepäck linker und rechter Intellektuellen gehört, die auch kein Wort darüber verlöre, in welchen Kostümierungen er auftritt, würde zu Recht verboten.

Eine Dokumentation über Antisemitismus muss eine Provokation sein – für alle Antisemiten, die als „Israel-Kritiker“, als um das Wohl der Palästinenser besorgte Unterstützer der Hamas oder als Kritiker des internationalen Finanzkapitals in die Öffentlichkeit treten. Mit anderen Worten: Ein Film, der über Antisemitismus so „ausgewogen“ berichtet, dass sich kein Antisemit von ihm behelligt fühlt, der also nicht entschieden gegen den Antisemitismus Partei ergreift, darf sich nicht über den Vorwurf beklagen, selbst antisemitisch zu sein.

Der deutsch-französische TV-Sender Arte weigert sich, die von einer deutschen Fernsehproduktionsgesellschaft erstellte und von der Arte-Redaktion des Westdeutschen Rundfunks (WDR) betreute Dokumentation über „Antisemitismus in Europa“ auszustrahlen. Der Programmdirektor von Arte, Alain Le Diberder, verhindert die Sendung der 90-minütigen Dokumentation mit der Begründung, sie sei zu wenig ausgewogen, also eine Provokation.

Die „Bild“-Zeitung hat die Dokumentation jetzt ins Netz gestellt. Sie ist unausgewogen im besten Sinne. Sie ist unausgewogen, weil sie entschieden gegen den Antisemitismus Partei ergreift. Sie ist unausgewogen im besten Sinne, weil sie linke und rechte, arabische und europäische Antisemiten zu Wort kommen lässt, die sich damit selbst als Antisemiten überführen. Die Dokumentation ist ein anspruchsvoller, wichtiger Beitrag zur Aufklärung über den grassierenden Antisemitismus. Umso verstörender ist die Zensur des Arte-Programmdirektors, der die Ausstrahlung verhindert, und umso verdienstvoller die Entscheidung der Bild-Zeitung, ihn der Öffentlichkeit nun doch noch zugänglich zu machen.


Treffender kann der unsaegliche Eklat zur Dokumentation und die Reaktionen darauf nicht zum Ausdruck gebracht werden.
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Sa 24. Jun 2017, 13:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Jekyll »

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bennyh

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von bennyh »

elmore hat geschrieben:(24 Jun 2017, 13:38)
Aber wenigstens haben wir heute in diesem hervorragendem Forum die Antwort auf diese Frage gelernt:
"Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein notorischer "Moslemkritiker" etwas Sinnvolles und Moderates in der Sache von sich gibt?
Antwort von Radio Eriwan: Im Prinzip gibt es diese Wahrscheinlichkeit nicht. Aber sie ist unter Null.
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein notorischer "Israelkritiker" etwas Sinnvolles und Moderates in der Sache von sich gibt?
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Liegestuhl »

Selina hat geschrieben:(24 Jun 2017, 11:42)
Warum aber haben die Doku-Autoren eigentlich nicht hier in Deutschland jüdische Mitbürger selbst befragt, was sie an Antisemitismus real erleben und von welchen Seiten dieser kommt? Solche Befragungen fehlen gänzlich im Film, wären aber äußerst wichtig. Auch im Sinne des Filmtitels. Warum ist das nicht geschehen?
Bis wann könntest du diese Frage beantworten?
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(24 Jun 2017, 13:23)

Es gibt diesen Antisemitismus in allen politischen Gruppierungen, links, rechts, mitte... das hab ich hier nie geleugnet. In der Doku aber fehlt mir der deutlich rechtslastige Antisemitismus. Warum? In einer der wenigen Szenen mit Neurechten befassen sich die Autoren ausgerechnet mit einem zu den Rechten übergelaufenen Ex-Linken. Dabei weiß jeder, dass zu den Neurechten Leute aus allen politischen Richtungen abgewandert sind. Und zum "Fahrt aufnehmen", sagte dieser junge Mann das hier:

Zitat:

Heckmann: Sie stehen ja im Kontakt mit vielen anderen Menschen. Haben Sie das Gefühl, dass das ein Problem ist, das anwächst in Deutschland?

Langer: Nein. Antisemitismus ist keine Lawine. Antisemitismus ist nicht etwas, was wächst. Antisemitismus ist ein konstanter Bodensatz in der Gesellschaft, der seit Jahrhunderten hier präsent ist und nie verschwunden ist, auch nicht nach dem Holocaust. Wir würden das natürlich gerne denken, dass wir aus der Geschichte gelernt hätten, aber das ist nicht so. Es gibt jährlich in Deutschland ungefähr 1.000 bis 1.500 antisemitische Straf- und Gewalttaten und das ist 1.000 bis 1.500 mehr als ideal. Aber die Zahl wächst nicht. Die Zahl wächst nur in Jahren, in denen es einen Konflikt in Gaza gibt.


http://www.deutschlandfunk.de/juden-in- ... _id=383021
Ich habe bereits in einem von mir eröffneten Thread die Meinung vertreten, dass Antisemitismus in Deutschland latent immer vorhanden war und nur sukzessive wieder salonfähig gemacht wurde. Dazu gehören antisemitische Linke, wie diese Free Gaza, der IHH angeschlossenen Linksausleger ebenso wie die antisemitischen Altrechtsausleger der NPD, wie auch die antisemitischen Neurechtsausleger der AfD. Nichts desto trotz lässt der Fakt, dass Antisemitismus durch die von mir erwähnten Zuwanderer und Flüchtlinge anteilig Zuwachs bekommen hat, nicht leugnen.

Es ist meines Erachtens Augenwischerei, anzunehmen, dass erstens durch die Duldung offener antisemitischer Bekundungen, sowie zweitens antisemitischen Zuzugs, der Anteil antisemitischer Ausbrüche, von verbal bis physisch aktiv konstant bliebe.

Es gäbe eine Reihe von Maßnahmen, die dem entgegenwirken könnten, aber auch wurde wieder einmal jahrzehntelang geschlafen bis geduldet. Es ist zum Kotzen. Und wenn die Reportage auch nur die Diskussion anregt und dadurch bewirkt, dass striktere Maßnahmen angedacht werden, dann hat sie ihr Ziel schon erreicht.

Das wird Ihen ggfls. nicht passen, aber hätte ich das Sagen, dann wäre eine Maßnahme nach einer geradezu läppischen aktuellen Stunde gewesen, dass Höger, Peach und Konsorten hochkant aus dem Bundestag und den jeweiligen Länderparlamenten und am besten für die Die Linke auch gleich noch aus der Partei geflogen wären.

Dann hätte man bereits einen Präzedenzfall zur Hand, um nicht nur bei der NPD, sondern auch heutzutage bei der AfD entsprechend zu handeln. Aber man schläft ja in Deutschland lieber den Schlaf des Gerechten, oder verläuft sich in “handwerklich ungenügend“, bis es mal wieder so richtig knallt.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Sa 24. Jun 2017, 14:28, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Selina »

Dieser Kommentar in der Süddeutschen ist meines Erachtens eine recht ausgewogene Geschichte, mit der vielleicht auch einige der hier diskutierenden Seiten leben können:

Wir brauchen einen Diskursknigge zu Israel

Wichtig wie selten zuvor oder ein Hauptproblem im Nahostkonflikt: Israel spaltet die Gesellschaft. Die Seiten müssen lernen zu diskutieren.

Kommentar von Matthias Drobinski

Skandale bringen Ärger und Verdruss; das Gute an ihnen aber ist, dass ans Licht kommt, woran da Anstoß genommen wird. So hat auch die erst abgesetzte und nun doch gezeigte Arte-Sendung über den Antisemitismus in Europa bei allen handwerklichen Mängeln ihr Gutes: Die Frage nach dem linken und auch dem muslimischen Antisemitismus wird offen und breit diskutiert; auch, worin sich dieser von der legitimen, gar notwendigen Kritik an der Politik der israelischen Regierung unterscheidet.

Und noch etwas ist sichtbar geworden: Wie sehr sich der Blick der jüdischen Minderheit in Deutschland mittlerweile von der Mehrheit im Land unterscheidet; wie groß die Sorge dort geworden ist, das im Zweifel liberale und linke Bürgertum im Kampf gegen den Antisemitismus als Verbündeten zu verlieren.

Der Riss, der sich da auftut, ist 50 Jahre alt; er entstand nach dem Sechstagekrieg von 1967, als Israel zur Besatzungsmacht wurde und die Sympathie für ein bedrohtes Land verlor. Für die Linke wurde Israel zur Marionette des amerikanischen Imperialismus und zum Unterdrückerstaat, die Palästinenser wurden zu Opfern und Freiheitskämpfern.

Für die Juden in Deutschland blieb Israel die Lebensversicherung, sollten Judenhass und Judenverfolgung zurückkehren; gegen den Vorwurf aus Israel, im Land der Mörder zu leben, wappneten sie sich mit besonderer Solidarität.

Die Wahrnehmungen haben sich auseinanderentwickelt in den vergangenen Jahren: Für viele jüdische Gemeinden ist die Solidarität mit Israel das einigende Band, wenn durch die Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion die religiöse Einheit brüchig wird.

Die antisemitischen Demonstrationen während des Gaza-Krieges 2014, die Gewalt gegen kippatragende Juden oder das Mobbing gegen jüdische Schüler durch muslimische Mitschüler hat den Eindruck vieler Juden verstärkt: Nie war dieses Israel so wertvoll wie heute.

In der Mehrheitsgesellschaft hat es dagegen eine merkwürdige Verschiebung gegeben. Solidarität mit Israel ist zu einer Angelegenheit der Konservativen, gar der Rechten geworden, so sehr, dass jüdische Vertreter sich falsche Freundschaften verbitten müssen.

Von gemäßigt konservativ bis ganz links gilt mittlerweile Israel als Hauptproblem des Nahostkonflikts - dort fühlt man sich von der Antisemitismuskeule bedroht, wenn einer diese Selbstgewissheit hinterfragt. Dass die Regierung Netanjahu in Israel tatsächlich gerne ihre Kritiker aus dem Ausland als antisemitisch abtut, macht die Lage nicht einfacher.

Es bräuchte eine Art Diskursknigge, um Brücken über den Graben zu bauen. Warum nennen die Israel-Kritiker nicht einfach einen Rechtsbruch und eine Menschenrechtsverletzung, was sie sind: ein Rechtsbruch und eine Menschenrechtsverletzung? Warum muss man vom Ghetto reden und Nazivergleiche bemühen - weil man den Juden sagen will, dass sie die neuen Nazis sind?

Es erstaunt, wie leicht solche Vergleiche Deutschen immer wieder über die Lippen flutschen. Es erstaunt, wie wenig Sensibilität es gibt, wenn Boykottaktionen gegen Israel Ziele verfolgen, die das Existenzrecht des Landes infrage stellen würde. Es ist eigentümlich, mit welcher Obsession Israel zum Täterland stilisiert wird, wie den Juden erklärt wird, der Antisemitismus wäre weg, wenn sie sich nur etwas besser benehmen würden.

Andersherum gilt aber auch: Die meisten, die Israels Politik gegenüber den Palästinensern scharf und emotional kritisieren, sind keine Antisemiten. Es ist auch längst nicht alles antisemitisch, was einseitig daherkommen mag. Mehr noch: Es gibt Menschen, die Israel kritisieren, weil ihnen das Land am Herzen liegt und das Schicksal der Menschen dies- und jenseits der Mauern.


http://www.sueddeutsche.de/politik/anti ... -1.3555940
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Danke für die Anteilnahme. :D

Ich kann es leider nicht anders sagen, seit dieser Dokumentation, besser gesagt, all das,
was jetzt innerhalb der Diskussion in Bezug auf Antisemitismus, hier in Europa, in Deutschland,
in Frankreich und generell auch in Nahost bittere Tatsache ist, entsetzt und verstört mich
nur noch. Ich bin nicht mehr fähig, in nachrichtenneutralem Ton darüber zu diskutieren.

Manchmal bin ich soweit, resigniert jede Hoffnung aufzugeben, Sinn darin zu sehen, gegen Antisemitismus
aufzustehen und anzuschreiben. Es ist wie ein Kampf gegen Windmühlen…

Und blöderweise kann ich nicht nach Israel gehen. Bin leider, avabelegt, blond, blauäugig und
biodeutsch dazu. Da könnte ich manchmal richtig neidisch werden, weil ich diese Zufluchtsoption
nicht habe.

Aber ich kann jeden jüdischen Menschen verstehen, tief drin, wo das Herz schlägt,
der beschließt, Europa, Deutschland, besonders auch Frankreich, angewidert den Rücken zu kehren
und nach Israel zu gehen, um endlich ein normales Leben leben zu können.
(Ohne diesen Antisemitismus).

Was mir besonders in dieser Doku zu schaffen machte, obwohl mir der größte Teil
der Fakten ja bekannt war, das waren diese jüdischen Kinder in Frankreich,
die noch so jung sind, und alles andere haben sollten, als diesen Gedanken,
aus Frankreich zu flüchten und nach Israel zu gehen, weil sie jüdisch sind und
nur deshalb bedroht und angefeindet werden. Allein schon die Tatsache, das
bereits Kinder das lernen und erfahren müssen, ist so unendlich traurig.

Ich glaube, ich geh jetzt besser in den Garten und spreche mit meinen Tomaten-, Chili- und
Paprikafreunden.

Schönes WE allseits
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Nomen Nescio »

Adam Smith hat geschrieben:(24 Jun 2017, 01:28)

Und wer wünscht hier den Juden den Tod?
ich will wenig sagen, nur daran erinnern daß es im WK II »eufemistische« phrasen gab wie vernichtung durch arbeit.
vernichtung ist deutlich, aber arbeit... ausbeuten wäre besser. wer weiß was menschen tun wenn sie die möglichkeit haben.

um es auf einen anderen plan zu bringen: millionen einwöhner der USA können sterben weil man ihnen notwendige betreuung entzieht.
»aber nein, wie kommst du dabei... wir wollten absolut nicht (solche !) menschen dem tod ausliefern«.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Cobra9 »

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Ich habe wieder aktiv werden müssen. Drittes Mal heute und wieder in nicht geringer Zahl habe Ich diverse Beiträge rausgenommen.
Bitte letztmalig das man die Regeln einhält.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von JJazzGold »

elmore hat geschrieben:(24 Jun 2017, 14:30)

Danke für die Anteilnahme. :D

Ich kann es leider nicht anders sagen, seit dieser Dokumentation, besser gesagt, all das,
was jetzt innerhalb der Diskussion in Bezug auf Antisemitismus, hier in Europa, in Deutschland,
in Frankreich und generell auch in Nahost bittere Tatsache ist, entsetzt und verstört mich
nur noch. Ich bin nicht mehr fähig, in nachrichtenneutralem Ton darüber zu diskutieren.

Manchmal bin ich soweit, resigniert jede Hoffnung aufzugeben, Sinn darin zu sehen, gegen Antisemitismus
aufzustehen und anzuschreiben. Es ist wie ein Kampf gegen Windmühlen…

Und blöderweise kann ich nicht nach Israel gehen. Bin leider, avabelegt, blond, blauäugig und
biodeutsch dazu. Da könnte ich manchmal richtig neidisch werden, weil ich diese Zufluchtsoption
nicht habe.

Aber ich kann jeden jüdischen Menschen verstehen, tief drin, wo das Herz schlägt,
der beschließt, Europa, Deutschland, besonders auch Frankreich, angewidert den Rücken zu kehren
und nach Israel zu gehen, um endlich ein normales Leben leben zu können.
(Ohne diesen Antisemitismus).

Was mir besonders in dieser Doku zu schaffen machte, obwohl mir der größte Teil
der Fakten ja bekannt war, das waren diese jüdischen Kinder in Frankreich,
die noch so jung sind, und alles andere haben sollten, als diesen Gedanken,
aus Frankreich zu flüchten und nach Israel zu gehen, weil sie jüdisch sind und
nur deshalb bedroht und angefeindet werden. Allein schon die Tatsache, das
bereits Kinder das lernen und erfahren müssen, ist so unendlich traurig.

Ich glaube, ich geh jetzt besser in den Garten und spreche mit meinen Tomaten-, Chili- und
Paprikafreunden.

Schönes WE allseits
Nur so am Rande, es gibt auch blonde, blauäugige Juden.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
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Laertes
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Laertes »

Jekyll hat geschrieben:(24 Jun 2017, 11:28)
Für diese Erkenntnis braucht man streng genommen nicht mal die Erklärung der Menschenrechte heranzuziehen, eine gesunde Portion naturgegebenes moralisches Empfinden tut es auch.
Ich habe kein Problem ausschließlich subjektiv (z. B. durch moralisches Empfinden) begründete Urteile zu teilen - nur sind die kein rationales Argument, dem sich irgendjemand wegen ihrer allgemeingültigen Überzeugungskraft anschließen müsste. Allen Menschen ein mit deinem identisches naturgegebenes moralisches Empfinden zu unterstellen nennt man eine petitio principii wenn ich das richtig verstanden habe. Und wer deine Meinung nicht teilt, verfügt nicht über eine gesunde Portion davon, ist also schon als pathologisch diskreditiert.
Die Frage lautet hier: was machen wir mit Leuten, die mit ihm gesinnungstechnisch auf gleichem Niveau liegen?
Dass sie auf gleichen Niveau liegen wäre ja argumentativ erst einmal nachzuweisen. Im gegebenen Beispiel wird das ohne Nachweis einfach behauptet.
Hm...wenn sich jetzt so viele "Moslemkritiker" und obskure Typen sich um diese Doku scharen und sie in höchsten Tönen lobpreisen...was schließen wir dann daraus? Jetzt mal vom Allgemeinen auf das Einzelne folgernd.
Was du daraus schließt kann ich nur vermuten. Logisch kann daraus schließen, dass pauschalisierende "Moslemkritiker" sich bestätigt fühlen durch einen Bericht, der bestimmten Moslems Antisemitismus unterstellt. Logisch natürlich ein Fehlschluss. Was man daraus nicht ableiten kann ist, dass die Inhalte des Berichts falsch sind oder der Autor selber in die Riege der pauschalisierenden "Moslemkritiker" gehört.
Definiere mal ad personam (so wie du es verstehst).
Argument a von P kann nicht wahr sein, weil P Eigenschaft e hat, die gar nicht Teil seines Arguments ist. Aber Daniel-Pascal Zorn hat es viel besser auf den Punkt gebracht, als ich das könnte:
Ein Argument gegen die Person versucht, ein Argument zu schwächen, indem es die Person des Gesprächspartners angreift oder delegitimiert. Unter das Argument gegen die Person fallen Versuche (...) feststehende ideologische Einstellungen zu unterstellen.
Wiese hast du dich jetzt z. B. gerade für das Wort "bekannt" entschieden?
Im Orginalbeitrag wurde das ohne Quellenangabe als 'gute Kontakte zueinander haben' formuliert. Ändert es was, wenn man 'bekannt' durch den Wortlaut ersetzt?
Zuletzt geändert von Laertes am Sa 24. Jun 2017, 15:05, insgesamt 2-mal geändert.
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Bleibtreu
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Bleibtreu »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Jun 2017, 14:49)

Nur so am Rande, es gibt auch blonde, blauäugige Juden.
Und nicht Wenige und es gibt auch rothaarige mit gruenen Augen, wie meiner Eine, was oft unglaeubiges Staunen hervorruft. :)
Ich verweise dann immer gerne auf die Geschichte von Kishon und seinem rothaarigen Sohn Amir; "Koenig David hatte schon flammend rote Haare". Diese Geschichte ist zu koestlich. :D
Nomen Nescio hat geschrieben:(24 Jun 2017, 14:34)

ich will wenig sagen, nur daran erinnern daß es im WK II »eufemistische« phrasen gab wie vernichtung durch arbeit.
vernichtung ist deutlich, aber arbeit... ausbeuten wäre besser. wer weiß was menschen tun wenn sie die möglichkeit haben.

um es auf einen anderen plan zu bringen: millionen einwöhner der USA können sterben weil man ihnen notwendige betreuung entzieht.
»aber nein, wie kommst du dabei... wir wollten absolut nicht (solche !) menschen dem tod ausliefern«.
Wie bitte?! :|
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Jun 2017, 14:49)

Nur so am Rande, es gibt auch blonde, blauäugige Juden.
Ach! :D :D :D
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Nomen Nescio
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Nomen Nescio »

Bleibtreu hat geschrieben:(24 Jun 2017, 15:04)

Wie bitte?! :|
ich denke an wölfe im schafspelz. nein, sie diskriminieren nicht (geschweige von schlimmer). wenn es aber eine möglichkeit gibt...

ich hatte einen onkel der ein scharfer antisemit war. er war heftig gegen alles was jüdisch war, klang, roch, usw.
hätte er eine möglichkeit gehabt, dann wäre garantiert der anstandsfirnis sofort abgeschüttelt.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Kardux
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Kardux »

Selina hat geschrieben:(24 Jun 2017, 11:42)

Na bitte, sag ich ja, dass daher der Wind weht. Was sagt uns das: Die Intention ist, eine weitere Aufnahme von Muslimen zu stoppen. Um diesen allseits bekannten rechten Wunschgedanken zu äußern, bedient man sich jeden erdenklichen Mittels. Warum aber haben die Doku-Autoren eigentlich nicht hier in Deutschland jüdische Mitbürger selbst befragt, was sie an Antisemitismus real erleben und von welchen Seiten dieser kommt? Solche Befragungen fehlen gänzlich im Film, wären aber äußerst wichtig. Auch im Sinne des Filmtitels. Warum ist das nicht geschehen?
Sie wissen woher der Wind weht, weil ich vom Antijudaismus innerhalb der arabischen Welt schreibe? Das können wir gerne ausdiskutieren, falls Sie diese Tatsache hiermit infrage stellen. Ansonsten ist die Stigmatisierung Ihrerseits (rechter Wunschgedanken) einfach nur langweilig und darüberhinaus nichtssagend.

Ansonsten gebe ich Ihnen Recht. Die Doku hätte vielleicht noch um eine Stunde erweitert werden müssen, um weitere Aspekte anzusprechen. Die vertriebenen Juden aus den arabischen Staaten kamen gewiss zu kurz! Interviews mit Juden in Deutschland wären auch interessant gewesen um ihre Erfahrungen zu schildern. Vielleicht hätten die Doku-Autoren auch noch darüber berichten sollen, weshalb sich so viele Gruppen in Deutschland nicht für andere unterdrückte Völker einsetzen? Sind die Palästinenser etwa das am schlimmsten verfolgte Volk der Welt? Den Anschein hat es zumindest wenn man sich die europäische Obsession mit dem Palästina-Konflikt betrachtet! Wer ein wenig Allgemeinwissen besitzt dürfte wohl wissen, dass es weltweit viel schlimmere Schicksale gibt. Verbessert das die schlechte Lage der Palästinenser? Nein, gewiss nicht. Aber man darf als Aussenstehender wohl schon die Frage stellen, weshalb der Palästina-Konflikt so wichtig ist - bzw. gemacht wird? Oder weshalb erhält die Hamas Steuergelder aus Deutschland?
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