Linker Antisemitismus

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Wolverine
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Wolverine »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Apr 2019, 10:33)

So relativiert man Rassismus.
Ja, so kommt es rüber. Aber ich glaube nicht, dass das die Absicht von Schoko. ist.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Alter Stubentiger »

Wolverine hat geschrieben:(09 Apr 2019, 10:08)

Ja, auch von der gesamten Gesellschaft. Man vergleiche nur die Gewalt in Hamburg mit der Gewalt in Chemnitz. Die Ausschreitungen in Hamburg waren wesentlich schlimmer und gewalttätiger, aber es gab kaum Diskussionen darüber.
Nach Chemnitz stand die Existenz der Demokratie in Frage. Wenn die AfD sich zu Rechtsextremisten bekennt ist das der Weltuntergang. Bekennt sich die Linke zu den Gewalttätern von Hamburg so ist das in den Augen der Bürger normal. Das liegt unter anderem daran, dass die linken Idioten gerne die Autos von reichen Menschen anzünden. Das macht doch jeden Neider glücklich, oder?
Falsche Wahrnehmung. Hamburg wurde nicht weniger wahrgenommen als Chemnitz. Allenfalls etwas zeitversetzt. Das Versagen der Polizei in Hamburg wurde klar als Skandal wahrgenommen und noch Wochen später gab es Interviews mit Bürgern denen das Auto angezündet wurde. Die Fahndungen liefen ebenfalls lange und europaweit.

Warum drängst du die Rechten so in die Opferrolle?
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Alter Stubentiger »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Apr 2019, 10:22)

Wirklich? Deshalb habe ich ja auch die Passage aus dem Fluter-Magazin zitiert und zitiere sie nochmals:

Und "Fluter", wohlgemerkt, ist das kostenlose Jugendmagazin einer so drögen Staatsbehörde wie der "Bundeszentrale für politische Bildung".

Ich halte, wie schon geschrieben, "linken Antisemitismus" vor allem für ein bestenfalls naives, in der Regel aber wohlkalkuliertes Eintreten für angebliche Underdogs und angebliche "nationale Befreiuungsbewegungen". Mit der für jedermann nunmehr offensichtlich gewordenen Tatsache, dass es sich auch beim "Sozialismus des 21. Jahrhunderts" in Venezuela nicht um die "gerechte Sache" irgendeines Volks sondern schlicht um eine Verbrecherklicke handelt, hat auch bei dem einen letzten aus dem evangelisch-linken Bereich, den ich kenne, ein Umdenken eingesetzt.
Das war eigentlich schon zu sehen als Chavez noch lebte. Venezuela war da schon dem Personenkult verfallen. Das ist etwas dass man mit linken oder rechten Ideologien umsetzen kann. Oder mit Religiösen. Das drumherum (Faschismus, Sozialismus, Islamismus) ist dann nur noch Folklore.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Wolverine »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(09 Apr 2019, 10:37)

Falsche Wahrnehmung. Hamburg wurde nicht weniger wahrgenommen als Chemnitz. Allenfalls etwas zeitversetzt. Das Versagen der Polizei in Hamburg wurde klar als Skandal wahrgenommen und noch Wochen später gab es Interviews mit Bürgern denen das Auto angezündet wurde. Die Fahndungen liefen ebenfalls lange und europaweit.

Warum drängst du die Rechten so in die Opferrolle?
Nö, ich nicht. Linke Gewalt genießt in Deutschland einen anderen Stellenwert als die rechte. Das ist eine Tatsache. Das wurde sogar in den Diskussionsrunden öffentlich. Für linke Gewalt gibt es mehr als ausreichendes Verständnis. Eine Jutta Dittfurth machte sogar die Polizei für diese Ausschreitungen verantwortlich, obwohl sie wusste, dass die Autos bereits angezündet wurden, als die Polizei noch gar nicht vor Ort war. Offensichtlich reicht die Präsenz der Polizei für einige abgehalfterte Politiker schon um Gewalt zu rechtfertigen, wenn sie aus der richtigen Ecke kommt.

Die Unterstellung, ich würde die rechten in eine Opferrolle drängen entspringt wohl einem Wunschdenken deinerseits.

Hier mal was zum Nachdenken

Linke Gewalttaten werden notorisch verharmlost...…..

https://www.welt.de/debatte/kommentare/ ... mlost.html
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(09 Apr 2019, 10:43)

Das war eigentlich schon zu sehen als Chavez noch lebte. Venezuela war da schon dem Personenkult verfallen. Das ist etwas dass man mit linken oder rechten Ideologien umsetzen kann. Oder mit Religiösen. Das drumherum (Faschismus, Sozialismus, Islamismus) ist dann nur noch Folklore.
Ja. Bei diesem Popstar-Antisemitismus a la Roger Waters jedoch ... Es wird insofern "unter den Teppich gekehrt" als dass es die Popularität der entsprechenden Helden kaum vermindert. Ebenso wie bei Schweden-Krimiautor Mankell. Dass der Gründer des IKEA-Unternehmens eine dunkle Nazivergangenheit hat ... das wird nicht nur kaum thematisisert ... die Assoziationen sind auch völlig anders gelagert. Für sehr viele Menschen verbindet sich mit IKEA der Gedanke an Menschenfreundlichkeit, Helle, gute Arbeitnehmerkonditionen, Sozialdemokratie. Die Erzählung von Israel als Agressor und Unterdrücker dagegen scheint einfach in dieses linke Konzept von Solidarität mit den Unterdrückten zu passen. Scheint! In Wirklichkeit bedeutet "Solidarität" vom Begriff her einfach nur so etwas wie Festgefügtheit, Zusammenhalt. "Solidarität" gibt es auch unter Verbrechern, Kriminellen und Terroristen. Die postmoderne Zeit produziert solche Erzählungen, die sich verselbständigen, indem sie Identifizierungsmöglichkeiten anbieten, am laufenden Band. Politisch interessierte Zeitgenossen stehen vor der Aufgabe, solche Erzählungen zu dekonstruieren.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Alter Stubentiger »

Wolverine hat geschrieben:(09 Apr 2019, 10:55)

Nö, ich nicht. Linke Gewalt genießt in Deutschland einen anderen Stellenwert als die rechte. Das ist eine Tatsache. Das wurde sogar in den Diskussionsrunden öffentlich. Für linke Gewalt gibt es mehr als ausreichendes Verständnis. Eine Jutta Dittfurth machte sogar die Polizei für diese Ausschreitungen verantwortlich, obwohl sie wusste, dass die Autos bereits angezündet wurden, als die Polizei noch gar nicht vor Ort war. Offensichtlich reicht die Präsenz der Polizei für einige abgehalfterte Politiker schon um Gewalt zu rechtfertigen, wenn sie aus der richtigen Ecke kommt.

Die Unterstellung, ich würde die rechten in eine Opferrolle drängen entspringt wohl einem Wunschdenken deinerseits.

Hier mal was zum Nachdenken

Linke Gewalttaten werden notorisch verharmlost...…..

https://www.welt.de/debatte/kommentare/ ... mlost.html
Tja. Aber da ist doch Debatte. Auch die Welt gehört zu den Medien. Du widerlegst dich an diesem Punkt selber. Wenn linke Gewalt nicht solche mediale Aufmerksamkeit genießt dann nur weil sie den medialen Auftritt nicht so gut beherrschen wie die Rechten. Gerade mit dem Erscheinen von Pegida und der AfD zelebrieren die ja den Skandal. Sie suchen ganz bewußt mediale Aufmerksamkeit. Und dann hinterher auf die einseitigen Medien zu schimpfen gehört zum Theater dazu. Man sollte sich da nicht vor den Karren der Rechten spannen lassen.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Wolverine »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(09 Apr 2019, 11:33)

Wer kann sich schon mit allem beschäftigen? Wen es interessiert kann sich aber ohne weiteres zu IKEA informieren. Auch zu deren seltsamen Geschäften mit der SED.

Es passiert zu viel in der Welt um alles und jeden zu hinterfragen. Und mit Israel haben nun mal viele ein Problem. Nicht weil sie links und/oder antisemitsch sind. Israel präsentiert sich so offen nationalistisch dass Menschen wie ich einfach erschüttert sind. Ausgerechnet Israel. Wahlwerbung in der offen mit der Auslöschung Gazas oder direkt mit dem Faschismus-Begriff kokketiert wird. Das ist schon sehr befremdlich.
Nun, Israel liegt in einem Gebiet, dass von seinen Feinden dominiert wird. Da kann man weder mit rot noch mit grün punkten. Für das Land ist es überlebenswichtig einen strammen Kurs zu fahren. Mit Weichspülermentalität regiert wäre Israel schon längst kein Staat mehr.

Entlarvend ist natürlich wieder einmal, dass nur Israel unterstellt wird nationalistisch zu sein. Das seine Gegner lupenreine Faschisten sind, wird einfach so ausgeblendet. Das würde ja bei der "Kritik" an Israel nur stören, nicht wahr?
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Wolverine »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(09 Apr 2019, 11:40)

Tja. Aber da ist doch Debatte. Auch die Welt gehört zu den Medien. Du widerlegst dich an diesem Punkt selber. Wenn linke Gewalt nicht solche mediale Aufmerksamkeit genießt dann nur weil sie den medialen Auftritt nicht so gut beherrschen wie die Rechten. Gerade mit dem Erscheinen von Pegida und der AfD zelebrieren die ja den Skandal. Sie suchen ganz bewußt mediale Aufmerksamkeit. Und dann hinterher auf die einseitigen Medien zu schimpfen gehört zum Theater dazu. Man sollte sich da nicht vor den Karren der Rechten spannen lassen.
Nö. Die Sache ist eigentlich ganz einfach. Du hast behauptet, dass linke Gewalt exakt so im Fokus wäre wie rechte. Ich habe Dir nachgewiesen, dass das nicht stimmt. Ich habe mich nicht selbst widerlegt. Das passiert mir nicht.

Linke Gewalt wird notorisch verharmlost und das ist eine Tatsache.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Wolverine »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(09 Apr 2019, 12:04)

Wenn du meinst....
Ich meine das nicht nur, ich habe es sogar anhand einer Quelle nachgewiesen. :)
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Alter Stubentiger »

Wolverine hat geschrieben:(09 Apr 2019, 12:05)

Ich meine das nicht nur, ich habe es sogar anhand einer Quelle nachgewiesen. :)
Nein. Du hast in deinem Sinne interpretiert. Und zwar recht kreativ.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(09 Apr 2019, 09:59)

(..)
Der Link zu Instagramm sagt mir gar nichts. Was soll der ausdrücken?
Internationaler Holocaust-Gedenktag.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Wolverine »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(09 Apr 2019, 13:18)

Nein. Du hast in deinem Sinne interpretiert. Und zwar recht kreativ.
Du musst nicht lügen, wenn es eng wird.
Hier noch mal extra für alle zum Lesen.

https://www.welt.de/debatte/kommentare/ ... mlost.html
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(09 Apr 2019, 10:43)

Das war eigentlich schon zu sehen als Chavez noch lebte. Venezuela war da schon dem Personenkult verfallen. Das ist etwas dass man mit linken oder rechten Ideologien umsetzen kann. Oder mit Religiösen. Das drumherum (Faschismus, Sozialismus, Islamismus) ist dann nur noch Folklore.
Chavez, oder jetzt Maduro, ist ein gutes Beispiel für linken Antisemitismus. Rate mal, wer da als Schuldiger ausgemacht wurde für die Rebellion der Menschen gegen ein Unrechtsregime:
Israel ist mal wieder an allem schuld! Dieser Tweet wurde mit Tausender anderer derselben Sorte von Maduro-Anhängern weltweit verbreitet, ein Sensenmann mit dem Stern Davids. :dead:
https://www.mena-watch.com/wp-content/u ... mitism.jpg
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Alter Stubentiger »

Wolverine hat geschrieben:(09 Apr 2019, 14:12)

Du musst nicht lügen, wenn es eng wird.
Hier noch mal extra für alle zum Lesen.

https://www.welt.de/debatte/kommentare/ ... mlost.html
Das ist ja das schöne wenn du auch mal was verlinkst. Jeder kann es nachlesen.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Alter Stubentiger »

Vongole hat geschrieben:(09 Apr 2019, 14:24)

Chavez, oder jetzt Maduro, ist ein gutes Beispiel für linken Antisemitismus. Rate mal, wer da als Schuldiger ausgemacht wurde für die Rebellion der Menschen gegen ein Unrechtsregime:
Israel ist mal wieder an allem schuld! Dieser Tweet wurde mit Tausender anderer derselben Sorte von Maduro-Anhängern weltweit verbreitet, ein Sensenmann mit dem Stern Davids. :dead:
https://www.mena-watch.com/wp-content/u ... mitism.jpg
Dann ist ja alles gut. Das Böhse ist links.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Wolverine »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(09 Apr 2019, 14:32)

Das ist ja das schöne wenn du auch mal was verlinkst. Jeder kann es nachlesen.
Das hatte ich schon vorher verlinkt. :D
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Wolverine »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(09 Apr 2019, 14:35)

Dann ist ja alles gut. Das Böhse ist links.
Behauptet niemand.
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Beitrag von schokoschendrezki »

Vongole hat geschrieben:(09 Apr 2019, 14:24)

Chavez, oder jetzt Maduro, ist ein gutes Beispiel für linken Antisemitismus. Rate mal, wer da als Schuldiger ausgemacht wurde für die Rebellion der Menschen gegen ein Unrechtsregime:
Israel ist mal wieder an allem schuld! Dieser Tweet wurde mit Tausender anderer derselben Sorte von Maduro-Anhängern weltweit verbreitet, ein Sensenmann mit dem Stern Davids. :dead:
https://www.mena-watch.com/wp-content/u ... mitism.jpg
Bezeichnenderweise tritt innerhalb der Linkspartei gerade die Stellvertretende Fraktionsvorsitzende Heike Hänsel als Schutzpatronin für das "sozialistische" Maduro-Regime ein. Erinnert sich noch jemand an die "Toilettenaffäre" 2014? Richtig: Heike Hänsel gehörte zu denen, die Gregor Gysi bedrängten, weil dieser sich gegen eine antizionistische Veranstaltung wandte.

Heike Hänsel ist eine typische Vertreterin dieser klassisch altlinken "Friedensbewegten". Sie brauchen diese Erzählung von einem entrechteten, für seine Freiheit kämpfenden Volk für ihre eigene Selbstidentifiikation. Warum auch immer. Das ist leider das Problem von sehr vielen Altlinken. Es ist allerdings auch schäbig, dass Medien wie etwa n-tv auch sämtliche sonstigen und vor allem jüngeren Linken quasi in Mithaftung nehmen, die sehr wohl ein kritisches und vor allem realistisches Bild von Regimes wie in Venezuela haben.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von JJazzGold »

Passt meines Erachtens gut zu linkem Antisemitismus.

Auszug 1

Das Europäische Parlament hat am Mittwochabend in Brüssel mit großer Mehrheit das Luftverkehrsabkommen der EU mit Israel gebilligt. Ein Antrag von Linken, Sozialdemokraten und Grünen, aus Protest gegen die Annektierungspläne der Netanjahu-Regierung im Westjordanland die endgültige Ratifizierung des Abkommens hinauszuschieben, wurde zurückgewiesen.

Auszug 2

Weniger kontrovers ging es im Parlament bei den Abstimmungen über die Luftverkehrsabkommen der EU mit anderen Ländern zu. So wurden ohne Aussprache die entsprechenden Verträge mit der Volksrepublik China, Jordanien und Georgien vom Parlament durchgewunken. Im Gegensatz zum Abkommen mit Israel äußerte dabei keiner der Abgeordneten völkerrechtliche Bedenken oder hatte ein Bedürfnis zu protestieren.

https://www.juedische-allgemeine.de/isr ... srael/?amp
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Kloß mit Soß »

Wolverine hat geschrieben:(09 Apr 2019, 11:43)
Linke Gewalt wird notorisch verharmlost und das ist eine Tatsache.
Richtig, und nicht nur bei uns:
"27 police officers injured during largely peaceful anti-racism protests" (BBC)
Wenn das keine "anti-racism" Demos gewesen wären, würde die Hütte brennen.
Wer das nicht sieht hat jeden Bezug zur Realität aufgegeben.
Zuletzt geändert von Kloß mit Soß am Do 18. Jun 2020, 15:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Gutmensch1 »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Jun 2020, 14:35)

Passt meines Erachtens gut zu linkem Antisemitismus.

Auszug 1

Das Europäische Parlament hat am Mittwochabend in Brüssel mit großer Mehrheit das Luftverkehrsabkommen der EU mit Israel gebilligt. Ein Antrag von Linken, Sozialdemokraten und Grünen, aus Protest gegen die Annektierungspläne der Netanjahu-Regierung im Westjordanland die endgültige Ratifizierung des Abkommens hinauszuschieben, wurde zurückgewiesen.
Sehr gut!
Auszug 2

Weniger kontrovers ging es im Parlament bei den Abstimmungen über die Luftverkehrsabkommen der EU mit anderen Ländern zu. So wurden ohne Aussprache die entsprechenden Verträge mit der Volksrepublik China, Jordanien und Georgien vom Parlament durchgewunken. Im Gegensatz zum Abkommen mit Israel äußerte dabei keiner der Abgeordneten völkerrechtliche Bedenken oder hatte ein Bedürfnis zu protestieren.

https://www.juedische-allgemeine.de/isr ... srael/?amp
Wie erwartet, die Linken und ihr antiimperialistischer Reflex, sie denken und handeln nach der Devise, der Feind meines Feindes, ist mein Freund. Daran erkennt man die pure Heuchelei ihres zu Unrecht gepachteten, humanistischen Anspruchs. :rolleyes:
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Moses »

Verwunderlich ist der linke Antisemitismus auf keinen Fall. Wenn man sich die Ikone der Linken mal ansieht.

https://www.n-tv.de/politik/politik_per ... 48678.html

bin echt gespannt wann die linken Denkmalstümer das erste Karl-Marx-Denkmal niederreißen.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Gutmensch1 »

Moses hat geschrieben:(18 Jun 2020, 15:14)

Verwunderlich ist der linke Antisemitismus auf keinen Fall. Wenn man sich die Ikone der Linken mal ansieht.

https://www.n-tv.de/politik/politik_per ... 48678.html

bin echt gespannt wann die linken Denkmalstümer das erste Karl-Marx-Denkmal niederreißen.

Das ist erschütternd und sehr enttäuschend, hätte ich Karl Marx nicht zugetraut. Jemand, der Kraft eigener Suppe, komplexe wirtschaftliche Zusammenhänge entlarvt und die Grundlage zu politischen Systemen neu erschafft, müsste nach meinem Dafürhalten klug genug sein, um Menschenfeindlichkeit zu durchschauen und rundheraus abzulehnen. So kann man sich irren.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Moses hat geschrieben:(18 Jun 2020, 15:14)

Verwunderlich ist der linke Antisemitismus auf keinen Fall. Wenn man sich die Ikone der Linken mal ansieht.

https://www.n-tv.de/politik/politik_per ... 48678.html

bin echt gespannt wann die linken Denkmalstümer das erste Karl-Marx-Denkmal niederreißen.
Gar nicht, schließlich muss man doch auch seine guten Seiten sehen. :rolleyes: :cool:
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Elmar Brok »

Moses hat geschrieben:(18 Jun 2020, 15:14)

Verwunderlich ist der linke Antisemitismus auf keinen Fall. Wenn man sich die Ikone der Linken mal ansieht.

https://www.n-tv.de/politik/politik_per ... 48678.html

bin echt gespannt wann die linken Denkmalstümer das erste Karl-Marx-Denkmal niederreißen.
Unabhängig von der Frage, wie rassistisch war Marx, würde ich diesen reißerischen Artikel nicht als Diskussionsgrundlage nutzen.

Ansonsten. Ich bin links. Fordere aber (wie viele andere auch) keinesfalls, Bismarck oder Kant Statuen abzureißen. Komisch.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Billie Holiday »

Elmar Brok hat geschrieben:(18 Jun 2020, 15:39)

Unabhängig von der Frage, wie rassistisch war Marx, würde ich diesen reißerischen Artikel nicht als Diskussionsgrundlage nutzen.

Ansonsten. Ich bin links. Fordere aber (wie viele andere auch) keinesfalls, Bismarck oder Kant Statuen abzureißen. Komisch.
Also sollte man den Rassismus eines Marx schon differenzierter betrachten als den anderer. :thumbup:
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Elmar Brok »

Billie Holiday hat geschrieben:(18 Jun 2020, 15:44)

Also sollte man den Rassismus eines Marx schon differenzierter betrachten als den anderer. :thumbup:
Wo habe ich soetwas behauptet?
Wieso müssen diese billigen Provokationen und Unterstellungen immer sein? Es geht doch auch ohne.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Billie Holiday »

Elmar Brok hat geschrieben:(18 Jun 2020, 15:45)

Wo habe ich soetwas behauptet?
Wieso müssen diese billigen Provokationen und Unterstellungen immer sein? Es geht doch auch ohne.
Reißerischer Artikel...
Was unangenehm ist, ist immer reißerisch und Hetze.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Elmar Brok »

Billie Holiday hat geschrieben:(18 Jun 2020, 15:51)

Reißerischer Artikel...
Was unangenehm ist, ist immer reißerisch und Hetze.
Schau dir alleine schon die Überschrift an. Was ist daran nicht reißerisch?
Wird irgendwie auf den Kontext der Zeit (oder auch der Zitate) eingegangen?
Tatsächlich sind mir Diskussionen auf diesem Niveau unangenehm. Genauso wie der Versuch Bismarck Statuen aufgrund eines angeblichen Rassismus abzureißen. Und jetzt?
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Gutmensch1 »

Elmar Brok hat geschrieben:(18 Jun 2020, 15:52)

Schau dir alleine schon die Überschrift an. Was ist daran nicht reißerisch?
Wird irgendwie auf den Kontext der Zeit (oder auch der Zitate) eingegangen?
Aus unserer Perspektive ist es leicht andere Menschen zu verurteilen, die Kinder zeitgenösischer Paradigmen waren. Wir sind auch Kinder unseres Zeitgeistes. Dennoch ist blanker Antisemitsmus nichts anderes als Menschenhass und damit zweifelsohne das Produkt eines menschenverachtenen Bewusstseins.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Elmar Brok »

Gutmensch1 hat geschrieben:(18 Jun 2020, 16:06)

Aus unserer Perspektive ist es leicht andere Menschen zu verurteilen, die Kinder zeitgenösischer Paradigmen waren. Wir sind auch Kinder unseres Zeitgeistes. Dennoch ist blanker Antisemitsmus nichts anderes als Menschenhass und damit zweifelsohne das Produkt eines menschenverachtenen Bewusstseins.
Und was bedeutet das jetzt konkret?
Antisemitismus/Rassismus oder auch grundsätzlich Hass ist unabhängig vom zeitlichen Kontext zu bewerten? Also immer negativ. Was heißt das für unser von Marx (und anderen) vermitteltes Bild?
Spielt es eine Rolle, wie ich meine Menschenverachtung ausgelebt habe?
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Selina »

Elmar Brok hat geschrieben:(18 Jun 2020, 15:39)

Unabhängig von der Frage, wie rassistisch war Marx, würde ich diesen reißerischen Artikel nicht als Diskussionsgrundlage nutzen.

Ansonsten. Ich bin links. Fordere aber (wie viele andere auch) keinesfalls, Bismarck oder Kant Statuen abzureißen. Komisch.
Selbstverständlich war Marx kein Rassist und auch kein Antisemit. Da hat der Herr Weimer wohl einiges nicht verstanden und aus dem Zusammenhang gerissen. Vielleicht hätte er sich mal die Jahreszahlen der Marxschen Veröffentlichungen anschauen und sich mit dem geschichtlichen und philosophischen Kontext dieser Äußerungen befassen sollen. Aber damit wäre der brave Herr Weimer ganz sicher überfordert gewesen. Hier mal zwei interessante Blog-Texte dazu:

https://www.freitag.de/autoren/elisanow ... in-rassist

https://solidaritaet.info/2020/06/war-k ... r-rassist/
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Billie Holiday »

Elmar Brok hat geschrieben:(18 Jun 2020, 16:15)

Und was bedeutet das jetzt konkret?
Antisemitismus/Rassismus oder auch grundsätzlich Hass ist unabhängig vom zeitlichen Kontext zu bewerten? Also immer negativ. Was heißt das für unser von Marx (und anderen) vermitteltes Bild?
Spielt es eine Rolle, wie ich meine Menschenverachtung ausgelebt habe?
Konkret heißt das, wenn schon Statuen vom Sockel gestoßen werden, dann seine auch.
Es geht ja nicht um deine persönlichen Befindlichkeiten, nur sind linke Menschen sehr aktiv zur Zeit, rassistisch-antisemitische Persönlichkeiten der Weltgeschichte von den Sockeln zu holen. Es stellt sich die Frage, wie konsequent.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von locutusvonborg »

unbeholfene relativerungsversuche

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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Elmar Brok »

Billie Holiday hat geschrieben:(18 Jun 2020, 16:20)

Konkret heißt das, wenn schon Statuen vom Sockel gestoßen werden, dann seine auch.
Es geht ja nicht um deine persönlichen Befindlichkeiten, nur sind linke Menschen sehr aktiv zur Zeit, rassistisch-antisemitische Persönlichkeiten der Weltgeschichte von den Sockeln zu holen. Es stellt sich die Frage, wie konsequent.
Also ein reiner irrationaler Racheakt? Es ist völlig egal, ob und wie Marx rassistisch war. Wenn die Statue irgendeines Rassisten abgerissen wird, dann gefälligst auch jede Statue von Personen, die irgendwann mal den Begriff Neger benutzt haben?

Die Forderung, Bismarck-Statuen abzureißen vernehme ich kaum stärker als sonst. Das ist momentan eher ein englisches/amerikanisches Ding.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Selina hat geschrieben:(18 Jun 2020, 16:18)

Selbstverständlich war Marx kein Rassist und auch kein Antisemit. Da hat der Herr Weimer wohl einiges nicht verstanden und aus dem Zusammenhang gerissen. Vielleicht hätte er sich mal die Jahreszahlen der Marxschen Veröffentlichungen anschauen und sich mit dem geschichtlichen und philosophischen Kontext dieser Äußerungen befassen sollen. Aber damit wäre der brave Herr Weimer ganz sicher überfordert gewesen. Hier mal zwei interessante Blog-Texte dazu:

https://www.freitag.de/autoren/elisanow ... in-rassist

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Aber selbstverständlich nicht, schließlich hat die Partei, und nur die, immer recht!
Ausgerechnet Augsteins freitag als Quelle, wär's nicht zum Heulen, wär's zum Lachen.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Selina »

Vongole hat geschrieben:(18 Jun 2020, 16:27)

Aber selbstverständlich nicht, schließlich hat die Partei, und nur die, immer recht!
Ausgerechnet Augsteins freitag als Quelle, wär's nicht zum Heulen, wär's zum Lachen.
Ausgerechnet der ach so liberale Herr Weimer. Wärs nicht zum Heulen, wärs zum Lachen :D
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Selina hat geschrieben:(18 Jun 2020, 16:29)

Ausgerechnet der ach so liberale Herr Weimer. Wärs nicht zum Heulen, wärs zum Lachen :D
Zumindest steht Herr Weimer nicht auf der Liste der 10 schlimmsten Antisemiten des Simon-Wiesenthal-Zentrums.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Selina »

Vongole hat geschrieben:(18 Jun 2020, 16:34)

Zumindest steht Herr Weimer nicht auf der Liste der 10 schlimmsten Antisemiten des Simon-Wiesenthal-Zentrums.
Nein, aber auf der Achsen-Autoren-Liste.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Elmar Brok »

Selina hat geschrieben:(18 Jun 2020, 16:18)

Selbstverständlich war Marx kein Rassist und auch kein Antisemit. Da hat der Herr Weimer wohl einiges nicht verstanden und aus dem Zusammenhang gerissen. Vielleicht hätte er sich mal die Jahreszahlen der Marxschen Veröffentlichungen anschauen und sich mit dem geschichtlichen und philosophischen Kontext dieser Äußerungen befassen sollen. Aber damit wäre der brave Herr Weimer ganz sicher überfordert gewesen. Hier mal zwei interessante Blog-Texte dazu:

https://www.freitag.de/autoren/elisanow ... in-rassist

https://solidaritaet.info/2020/06/war-k ... r-rassist/
Ob er Rassist war? Keine Ahnung. Vermutlich ist etwas dran. Was das für unser Erinnern bedeutet? Noch viel weniger Ahnung.

Wie diese Debatte geführt wird, ist aber mehr als peinlich. Reinstes Schubladendenken und dem Narrativ eines linken vs rechten Kulturkampfs folgend. Der ist rechts —> abreißen, der ist links—> abreißen. Ziemlich peinlich eigentlich. Hatte das Niveau hier und in Deutschland eigentlich höher eingeschätzt.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Moses »

Selina hat geschrieben:(18 Jun 2020, 16:38)

Nein, aber auf der Achsen-Autoren-Liste.
Mit solchen Gleichsetzungen wäre ich vorsichtig.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Selina »

Elmar Brok hat geschrieben:(18 Jun 2020, 16:38)

Ob er Rassist war? Keine Ahnung. Vermutlich ist etwas dran. Was das für unser Erinnern bedeutet? Noch viel weniger Ahnung.

Wie diese Debatte geführt wird, ist aber mehr als peinlich. Reinstes Schubladendenken und dem Narrativ eines linken vs rechten Kulturkampfs folgend. Der ist rechts —> abreißen, der ist links—> abreißen. Ziemlich peinlich eigentlich. Hatte das Niveau hier und in Deutschland eigentlich höher eingeschätzt.
Ja. Man könnte auch sagen, eine moderne Bilderstürmerei. So ein Käse, das mit der Denkmal-Abreißerei. Besser wäre: Alles stehenlassen und sich inhaltlich auseinandersetzen mit den Leuten. Da gibts meistens sehr widersprüchliche Hintergründe, nix Schwarz-Weißes. Und würde man ein wenig in der Geschichte der alten Bundesrepublik "blättern", fände man ebenfalls jede Menge Rassismus.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Elmar Brok hat geschrieben:(18 Jun 2020, 16:38)

Ob er Rassist war? Keine Ahnung. Vermutlich ist etwas dran. Was das für unser Erinnern bedeutet? Noch viel weniger Ahnung.

Wie diese Debatte geführt wird, ist aber mehr als peinlich. Reinstes Schubladendenken und dem Narrativ eines linken vs rechten Kulturkampfs folgend. Der ist rechts —> abreißen, der ist links—> abreißen. Ziemlich peinlich eigentlich. Hatte das Niveau hier und in Deutschland eigentlich höher eingeschätzt.
Ich bin überhaupt nicht - mit wenigen Ausnahmen - für abreißen, aber für eine Auseinandersetzung mit den jeweiligen Thesen/Aussagen, sei es nun Marx oder Churchill.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Billie Holiday »

Selina hat geschrieben:(18 Jun 2020, 16:38)

Nein, aber auf der Achsen-Autoren-Liste.
Und die ist vergleichbar mit Untersuchungen des Simon-Wiesenthal-Zentrums bezüglich der Aufarbeitung des Holocaust.
:|
Das ist peinlich..
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Selina »

Billie Holiday hat geschrieben:(18 Jun 2020, 16:45)

Und die ist vergleichbar mit Untersuchungen des Simon-Wiesenthal-Zentrums bezüglich der Aufarbeitung des Holocaust.
:|
Das ist peinlich..
Ich habe nichts verglichen. Peinlich ist es eher, in dieser Autorengemeinschaft mitzuwirken.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Keoma »

Selina hat geschrieben:(18 Jun 2020, 16:52)

Ich habe nichts verglichen. Peinlich ist es eher, in dieser Autorengemeinschaft mitzuwirken.
Da wäre es mir schon peinlicher, auf der Liste des Wiesenthal-Instituts zu stehen.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Selina »

Moses hat geschrieben:(18 Jun 2020, 16:41)

Mit solchen Gleichsetzungen wäre ich vorsichtig.
Ich setze nichts gleich. Ich stelle nur fest, dass der hochgelobte Autor an einer Online-Zeitung mitwirkt, die sich inhaltlich im Grenzbereich erzkonservativ bis neurechts bewegt. Und diesem Mann soll ich dann eine Marx-Analyse glauben?
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Elmar Brok »

Vongole hat geschrieben:(18 Jun 2020, 16:43)

Ich bin überhaupt nicht - mit wenigen Ausnahmen - für abreißen, aber für eine Auseinandersetzung mit den jeweiligen Thesen/Aussagen, sei es nun Marx oder Churchill.
Dann kam es vielleicht falsch rüber. Die Auseinandersetzung unterstütze ich. Ich halte sie für sehr spannend. Habe aber mehr Fragen als Antworten. Aus dieser Perspektive ist der ntv-Artikel durchaus eine Anregung/eine Provokation, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Er sollte aber auf keinen Fall als Diskussions- oder gar Faktenlage gelten. Intention des Autors dürfte klar sein. Benennt er ja auch selbst. Gefährlich sind ebenfalls Aussagen wie, wenn Churchill fällt, dann fällt auch Marx (oder umgekehrt). Oder: Bismarck war Rassist, aber Marx war doch viel schlimmer. Genau auf diese Ebene sollte die Diskussion nicht rutschen. Denn dann wird es ein reines Kräftemessen. Deshalb halte ich auch das Abreißen ohne einen demokratischen und gesellschaftliche Prozess, der dem vorher geht, für fatal. Wobei die Situation in den USA nochmal eine andere sein kann.

Mir ist durchaus bewusst, dass diese Diskussion mühsam ist. Wahrscheinlich wird sie auch zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis kommen. Wichtig ist es zwar, gleiche Maßstäbe anzuwenden, jede Persönlichkeit individuell und ihrem Kontext entsprechend zu bewerten.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Moses »

Selina hat geschrieben:(18 Jun 2020, 16:57)

Ich setze nichts gleich. Ich stelle nur fest, dass der hochgelobte Autor an einer Online-Zeitung mitwirkt, die sich inhaltlich im Grenzbereich erzkonservativ bis neurechts bewegt. Und diesem Mann soll ich dann eine Marx-Analyse glauben?
Wenn Du meinen Hinweis nicht verstanden hast oder nicht verstehen willst, ich kann ihn gerne auch in grün wiederholen.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Linker Antisemitismus

Beitrag von Elmar Brok »

Selina hat geschrieben:(18 Jun 2020, 16:43)

Ja. Man könnte auch sagen, eine moderne Bilderstürmerei. So ein Käse, das mit der Denkmal-Abreißerei. Besser wäre: Alles stehenlassen und sich inhaltlich auseinandersetzen mit den Leuten. Da gibts meistens sehr widersprüchliche Hintergründe, nix Schwarz-Weißes. Und würde man ein wenig in der Geschichte der alten Bundesrepublik "blättern", fände man ebenfalls jede Menge Rassismus.
Richtig, vielleicht müssen wir uns damit abfinden, dass die allermeisten historischen Persönlichkeiten nicht gut oder böse waren, sondern facettenreich und durchaus ambivalent, was die Bewertung angeht.
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