Boykotte und Blockaden

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Tom Bombadil
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Tom Bombadil »

Ein ordinärer Israel"kritiker" also...
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Gutmensch1
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Gutmensch1 »

Vongole hat geschrieben:(14 Mar 2018, 15:24)

Und mal wieder das EU-Parlament:

"Diese Woche war Omar Barghouti, der Gründer der BDS-Bewegung, die anstrebt, den Staat Israel durch einen Boykott von Waren und Personen zu zerstören, im Europäischen Parlament – an einer Konferenz mit dem Titel: „Die israelischen Siedlungen in Palästina und die Europäische Union“. Eingeladen wurde er von der portugiesischen Abgeordneten Ana Gomes von der Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten (S&D)"


https://www.audiatur-online.ch/2018/03/ ... g-israels/
Das EU-Parlament bietet wieder einmal Antisemiten eine Bühne. :rolleyes: Die lernen es nicht.
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tabernakel
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von tabernakel »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Mar 2018, 10:12) Ein ordinärer Israel"kritiker" also...
Na, das was er so von sich gibt ist doch der Normalfall für große Teile der Fatah, der Hamas, und eben auch der BDS-Jünger die daraus eporgekrochen sind. Dass die sich natürlich gerne als "Kritiker" tarnen ist normal, ändert aber nichts dran dass es genau der von ihm geäußerte Rejektionismus ist der eine Lösung des Konflikts unmöglich macht. Im Grunde weist BDS-Gründer Omar Barghouti nur auf denselben Grundkonflikt hin den auch der Israelische US-Botschafter Dermer gerade wieder hervorgehoben hat:
“That is why the Palestinians try to deny any historical connection between the Jewish people and Jerusalem,” he said. “Because to admit this connection is to admit that the Jewish people aren’t foreign colonialists in the Land of Israel; that Israel for the Jewish people is not India for the British, or Algeria for the French, or the Congo for the Belgians – but that this is the land of our ancestors.”
Hier ist die ideologische Basis des Dauerkonflikts: Die Hoffnung vieler Palästinenser dass sich Israel wieder ausradieren lässt, mit welchen Mitteln auch immer. So wie die Hamas vor kurzem verlautbaren lies dass das Völkerrecht natürlich auf sie selbst nicht anwendbar sei weil sie doch "Eingeborene" seien, und damit quasi sakrosankt. Solange die Hoffnung der Palästinenser lebt Israel wieder los werden zu können, so lange wird es keinen Frieden geben, egal was Israel tut. Denn dann finden sich immer willige Scharfmacher die wissen wie sie von diesem Herzenswunsch der Bevölkerung massiv profitieren können. Von daher finde ich's auch gut dass man den Omar hat vor der EU reden lassen, wenn er denn schon mal gewillt war offen über die Ziele seiner Bewegung zu sein. Und vielleicht sollten wir diese Tatsache nach 70 Jahren schlicht mal anerkennen, wenn schon beide Seiten diese unangenehme Wahrheit aussprechen, Hamas wie Fatah ihre Kinder danach erziehen, und die palästinensischen Medien auch nichts anderes zum Konflikt sagen. Und aufhören uns vor zu machen dass der Konflikt doch lösbar wäre wenn man nur die richtigen Details fände, oder die richtige Ansprache. Den deutschen Rejektionismus nach dem 1. Weltkrieg hat auch nur ein weiterer Weltkrieg und noch mehr Verlust kuriert. Zeit sich wieder dran zu erinnern dass wir Deutschen in den 1920ern und 30ern auch unter derselben Eiterblase litten, und wo es uns hingeführt hat.
jellobiafra
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von jellobiafra »

http://www.spiegel.de/panorama/leute/na ... 04140.html
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Für ihr Engagement soll Natalie Portman den hochdotierten Genesis-Preis in Jerusalem erhalten. An der Verleihung im Juni will die Schauspielerin allerdings nicht teilnehmen. Ihre Begründung sorgte in Israel zunächst für Kritik. Nun hat die Schauspielerin ihre Gründe noch einmal genauer benannt.

"Ich habe mich entschlossen, nicht teilzunehmen, weil es nicht so aussehen soll, dass ich Benjamin Netanyahu unterstütze", schrieb Portman auf Instagram. "Israel wurde vor genau 70 Jahren als Zufluchtsort für Flüchtlinge vor dem Holocaust geschaffen", hieß es weiter. "Aber die Misshandlung derjenigen, die unter den heutigen Gräueltaten leiden, stimmt einfach nicht mit meinen jüdischen Werten überein."
Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob es als Boykott zu bezeichnen ist, wenn man an einer Preisverleihung nicht teilnehmen will.
Eulenwoelfchen

Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Eulenwoelfchen »

http://www.spiegel.de/panorama/leute/na ... 04140.html
Weiteres Zitat aus dem vorstehenden Artikel:

"Zunächst hatte es allgemeiner geheißen, Portman sage ihreReise nach Jerusalem aus "politischen Gründen" ab. "Die jüngsten Ereignisse in Israel hat sie als extrem bedauerlich empfunden", teilte Portmans Management am Freitag mit. "Sie fühlt sich nicht wohl dabei, an einer öffentlichen Veranstaltung in Israel teilzunehmen." Portman könne dies nicht mit gutem Gewissen tun."

Frau Portman als nicht in Israel lebende Jüdin mag Ihre Meinung haben. Insbesonders die Distanz und Kritik an Premier Netanjahu. Den man mögen kann oder eben nicht.
Inwieweit Netanjahu tatsächlich persönlich und wie tief gegen israelische Gesetze verstoßend die Verfehlungen des israelischen Premierministers auch immer sein mögen,
ist eine Sache. Und möglicherweise ein guter Grund für Frau Portman, diesem Politiker nicht die Hand reichen zu wollen. Ich kenne die Zusammenhänge und Vorgänge
um Netanjahu und das, was ihm in Israel von seinen Kritikern oder der politischen Opposition vorgeworfen wird, en detail zu wenig. Ganz koscher scheint es nicht zu sein,
was der aktuelle Regierungschef zuweilen so fingerte.

Aber das ist eine Sache. Was ich nicht verstehe, ist die Aussage von Frau Portman, "sie fühle sich nicht wohl, an einer öffentlichen Veranstaltung in Israel (sic!) teilzunehmen".
Damit stellt sie den Staat Israel, dessen Selbstverständnis als einzigem verlässlicher Schutzstaat und letztem Zufluchtsort für Jüdinnen und Juden, seine Menschen und das gesamte Wertesystem des Staates Israel pauschal in den Senkel.

Es scheint also so zu sein, dass der gesamte Staat Israel in den Augen von Frau Portman so schreiendes Unrecht (welche Gräueltaten meinte sie?) begeht, dass man sich dort nur unwohl fühlen könne.
Etwa so, als ob man eine Einladung von Putin oder Erdogan erhielte…

Frau Portmans Haltung zu Netanjahu ist noch nachvollziehbar. Dem Land des Präsidenten Donald Trump, dem Pussy Grabber, indes scheint sie nicht den Rücken kehren zu wollen.
Und diverse Vorgänge bzw. militärische Handlungen in den USA hindern Sie wohl auch nicht, an öffentlichen Auftritten teilzunehmen. Man darf mutmaßen, dass die Haltung der aktuellen amerikanischen Regierung incl. Trump
bei weiten nicht so erschütternd für Ihr generelles Werteverständnis sind. Nur Israel Gräueltaten begehe und sich zu einem extrem negativen Land entwickle.
Während die US-Regierung andernorts Wattebällchen abwirft oder offen auf dem rechten Auge blind ist. Ein Land, in dem rechter Rassismus und besonders die explizite Feindseligkeit gegen Mexikanische Menschen, die in den USA ihr Glück suchen, nur ein Kavaliersdelikt sind?

Wäre vielleicht ganz gut, den Rechtsstaat Israel und seine Menschen, angesichts der besonderen Verteidigungs- und Bedrohungssituation, nicht mit einer besonderen Meßlatte zu messen,
sondern ganz normalen Level auch diesem Staat und seinen Menschen gegenüber gelten zu lassen. Etwas, was man ja anderen Staaten gegenüber ohne große "Bauchschmerzen"
fertigbringt. Besonders dem Land gegenüber, in dem man lebt.

Btw: Das Engagement von Frau Portman für Frauenrechte ist sehr zu loben. Da gibt es noch viel zu tun. Besonders auch in dem Land, in dem sie zwar nicht geboren ist,
aber lebt. Schönen Gruß von Herrn Präsidenten Trump oder Herrn Weinstein ... usw.


---
Edit: Falschen Namen (Porter) in Portman korrigiert. Irgendwie erinnerte uns der Name wohl zu sehr an Cole Porter, obwohl das irgendwie gaga war.
Gemeint ist jedenfalls die Schauspielerin Natalie Portman. Entschuldigung für diesen Fehler. Am Inhalt bzw. dem Unverständnis von Frau Portmans Verhalten
und ihren nachgereichten, detaillierteren Begründungen ändert sich indes nichts. Wir verstehen einfach nicht, wie das in Ihrem Kopf zusammenpasst.
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imp
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von imp »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(21 Apr 2018, 19:08)

http://www.spiegel.de/panorama/leute/na ... 04140.html
Weiteres Zitat aus dem vorstehenden Artikel:

"Zunächst hatte es allgemeiner geheißen, Portman sage ihreReise nach Jerusalem aus "politischen Gründen" ab. "Die jüngsten Ereignisse in Israel hat sie als extrem bedauerlich empfunden", teilte Portmans Management am Freitag mit. "Sie fühlt sich nicht wohl dabei, an einer öffentlichen Veranstaltung in Israel teilzunehmen." Portman könne dies nicht mit gutem Gewissen tun."

Frau Portman als nicht in Israel lebende Jüdin mag Ihre Meinung haben. Insbesonders die Distanz und Kritik an Premier Netanjahu. Den man mögen kann oder eben nicht.
Inwieweit Netanjahu tatsächlich persönlich und wie tief gegen israelische Gesetze verstoßend die Verfehlungen des israelischen Premierministers auch immer sein mögen,
ist eine Sache. Und möglicherweise ein guter Grund für Frau Portman, diesem Politiker nicht die Hand reichen zu wollen. Ich kenne die Zusammenhänge und Vorgänge
um Netanjahu und das, was ihm in Israel von seinen Kritikern oder der politischen Opposition vorgeworfen wird, en detail zu wenig. Ganz koscher scheint es nicht zu sein,
was der aktuelle Regierungschef zuweilen so fingerte.

Aber das ist eine Sache. Was ich nicht verstehe, ist die Aussage von Frau Portman, "sie fühle sich nicht wohl, an einer öffentlichen Veranstaltung in Israel (sic!) teilzunehmen".
Damit stellt sie den Staat Israel, dessen Selbstverständnis als einzigem verlässlicher Schutzstaat und letztem Zufluchtsort für Jüdinnen und Juden, seine Menschen und das gesamte Wertesystem des Staates Israel pauschal in den Senkel.

Es scheint also so zu sein, dass der gesamte Staat Israel in den Augen von Frau Portman so schreiendes Unrecht (welche Gräueltaten meinte sie?) begeht, dass man sich dort nur unwohl fühlen könne.
Etwa so, als ob man eine Einladung von Putin oder Erdogan erhielte…

Frau Portmans Haltung zu Netanjahu ist noch nachvollziehbar. Dem Land des Präsidenten Donald Trump, dem Pussy Grabber, indes scheint sie nicht den Rücken kehren zu wollen.
Und diverse Vorgänge bzw. militärische Handlungen in den USA hindern Sie wohl auch nicht, an öffentlichen Auftritten teilzunehmen. Man darf mutmaßen, dass die Haltung der aktuellen amerikanischen Regierung incl. Trump
bei weiten nicht so erschütternd für Ihr generelles Werteverständnis sind. Nur Israel Gräueltaten begehe und sich zu einem extrem negativen Land entwickle.
Während die US-Regierung andernorts Wattebällchen abwirft oder offen auf dem rechten Auge blind ist. Ein Land, in dem rechter Rassismus und besonders die explizite Feindseligkeit gegen Mexikanische Menschen, die in den USA ihr Glück suchen, nur ein Kavaliersdelikt sind?

Wäre vielleicht ganz gut, den Rechtsstaat Israel und seine Menschen, angesichts der besonderen Verteidigungs- und Bedrohungssituation, nicht mit einer besonderen Meßlatte zu messen,
sondern ganz normalen Level auch diesem Staat und seinen Menschen gegenüber gelten zu lassen. Etwas, was man ja anderen Staaten gegenüber ohne große "Bauchschmerzen"
fertigbringt. Besonders dem Land gegenüber, in dem man lebt.

Btw: Das Engagement von Frau Portman für Frauenrechte ist sehr zu loben. Da gibt es noch viel zu tun. Besonders auch in dem Land, in dem sie zwar nicht geboren ist,
aber lebt. Schönen Gruß von Herrn Präsidenten Trump oder Herrn Weinstein ... usw.


---
Edit: Falschen Namen (Porter) in Portman korrigiert. Irgendwie erinnerte uns der Name wohl zu sehr an Cole Porter, obwohl das irgendwie gaga war.
Gemeint ist jedenfalls die Schauspielerin Natalie Portman. Entschuldigung für diesen Fehler. Am Inhalt bzw. dem Unverständnis von Frau Portmans Verhalten
und ihren nachgereichten, detaillierteren Begründungen ändert sich indes nichts. Wir verstehen einfach nicht, wie das in Ihrem Kopf zusammenpasst.
Sie fühlt sich nicht wohl. Das ist ein hinreichender Grund, es jetzt nicht zu machen. Ob sie in einigen Jahren in veränderter Lage gern möchte, bleibt abzuwarten.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Vongole »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(28 Jul 2018, 20:52)

Sie fühlt sich nicht wohl. Das ist ein hinreichender Grund, es jetzt nicht zu machen. Ob sie in einigen Jahren in veränderter Lage gern möchte, bleibt abzuwarten.
Sicher, warum sollte sie sich zwingen?
Mit ein wenig mehr Rückgrat hätte sie natürlich auch nach Israel kommen, den Preis entgegen nehmen, und dabei ihre Kritik an Netanjahu äußern können.
So stößt sie ein ganzes Volk vor den Kopf, weil sie dessen Premierminister nicht ab kann, und spielt damit auch noch BDS in die Hände.
Am Yisrael Chai

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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von imp »

Vongole hat geschrieben:(31 Jul 2018, 14:46)

Sicher, warum sollte sie sich zwingen?
Mit ein wenig mehr Rückgrat hätte sie natürlich auch nach Israel kommen, den Preis entgegen nehmen, und dabei ihre Kritik an Netanjahu äußern können.
So stößt sie ein ganzes Volk vor den Kopf, weil sie dessen Premierminister nicht ab kann, und spielt damit auch noch BDS in die Hände.
Die Frau soll für ihr Engagement geehrt werden. Das ist kein Podium für eine politische Debatte.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Vongole »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(31 Jul 2018, 14:50)

Die Frau soll für ihr Engagement geehrt werden. Das ist kein Podium für eine politische Debatte.
Erstens ist auch ihr Engagement politisch zu sehen, zweitens schrieb ich von einem Statement und nicht von einer Debatte.
Am Yisrael Chai

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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Eulenwoelfchen »

So, wie wir Frau Portman verstanden haben, besonders bei ihren nachgereichten Erklärungen, fühle sie sich vor allem deshalb nicht wohl,
weil sie durch die Politik Netanjahus gegenüber den Palästinensern (in ihren Augen schreiendes Unrecht, vermutlich meinte sie die jüngsten Grenzkonflinkte am Gazastreifen) ihre Sicherheit bei einem öffentlichen Auftritt als nicht "sicher" genug ansehe.
Angst vor gewalttätigen Gegenreaktionen seitens der Palästinenser??? ... An denen natürlich Israel in den Augen Portmans schuld wäre.

Egal, zu welchem Anlaß ein solcher Auftritt Portmans anstünde.

Frau Portmans Haltung und Begründung weckt in uns nachwievor Gefühle, die man in Italien als "ambiguo" bezeichnen würde.
Zwiespältig, fadenscheinig, innerhalb faktenorientierter Betrachtung logisch brüchig und ziemlich einseitig.

Eine rein persönliche Show ihrer Emotionen mit allerlei Widersprüchlichkeiten.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von imp »

Vongole hat geschrieben:(31 Jul 2018, 14:57)

Erstens ist auch ihr Engagement politisch zu sehen, zweitens schrieb ich von einem Statement und nicht von einer Debatte.
Da wären die sonstigen Beteiligten an so einer Veranstaltung sicher "begeistert".
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Vongole »

Felix Klein, der Antisemitimus-Beauftragte der Bundesregierung, äußert sich zu der antisemitischen BDS-Kampagne:
Um es ganz klar zu sagen: Die BDS-Bewegung ist in ihren Methoden und Zielen antisemitisch. Die Aufrufe der Kampagne zum Boykott israelischer Künstler oder die „Dont't buy!“-Aufkleber auf Waren aus dem jüdischen Staat sind uneingeschränkt zu verurteilen. Es handelt sich um Methoden aus der Nazi-Zeit, die unerträglich sind und weder geduldet noch toleriert werden dürfen.

Wer wie BDS das Existenzrecht Israels abstreitet, die israelische Politik mit den Nazis gleichsetzt, der übt keine legitime Kritik mehr, sondern agiert im Kern antisemitisch. Und nicht zuletzt: Wenn israelische Staatsbürger, die ja oftmals sehr kritisch gegenüber ihrer eigenen Regierung auftreten, ausschließlich als Vertreter ihres Staates wahrgenommen werden, dann ist auch das im Kern antisemitisch.

Es ist kein Zufall, dass die BDS-Bewegung auch Applaus von Unterstützern der judenfeindlichen Terrororganisationen Hamas und Hisbollah erhält. Es ist kein Zufall, dass Roger Waters als der prominenteste BDS-Unterstützer bei seinen Konzerten ein Plastikschwein mit einem Davidstern bemalt, um es dann symbolisch mit dem Maschinengewehr abzuschießen.
https://www.welt.de/debatte/kommentare/ ... iheit.html

Der Mann scheint seine Aufgabe doch ernst zu nehmen.
Am Yisrael Chai

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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Julian hat geschrieben:(13 Aug 2018, 07:47)

Ich bin ganz klar gegen BDS….Oder geht es nur um den Boykott von Israel, und die Suggestion hier dient anderen Zwecken?
Allein aus dem markierten Wort können Sie ersehen, das BDS klar antisemitisch ist. Es ist übrigens kein Merkmal oder gar ein Beleg gegen klaren, offenen
Antisemitismus, wenn er "nur" gezielt gegen die dort lebende, mehrheitlich jüdische Bevölkerung eingesetzt wird. Es ist und bleibt, was es ist und von Anfang an war:
purer, lupenreiner und übelster Antisemitismus.

Eine Frage, was glauben Sie? Waren für Sie die Aufrufe in Nazideutschland "Kauft nicht bei Juden", nur höchst beschränkt, rein inländisch
gemeint, nur gegen in D lebende Juden gerichtet ? - Und war das überhaupt antisemitisch oder eher nicht?

Als 2003 einige us-amerikanische Politpoltergeister in kurzzeitige geistige Umnachtung fielen und tatsächlich forderten, etwa franz. Wein zu boykottieren oder
french fries ab sofort nur noch freedom fries zu nennen, konnte man sich zwar an den Kopf greifen, nachhaltig bösartig war das Ganze allerdings nicht,
weil selbst die größten Hornochsen in der dortigen Politik irgendwann erkannten, was für ein Schwachsinn das ist, mit dem man sich nur lächerlich machte.
Entsprechend schnell verschwand das auch wieder vom politischen Radarschirm.

Anders verhält es sich bei BDS, dessen systematische Bodenbereitung dauerhaft und möglichst international sowohl antijüdische und antiisraelische Stimmungen
erzeugen soll, mit der Hoffnung und dem Ziel, wenn schon nicht wirtschaftlich der Druck erfolgreich aufgebaut werden kann, wenigstens ethisch-moralisch
die Haltung der Menschen und ihre Meinung (möglichst weltweit) über Israel und Juden generell nachhaltig ins Negative umzupolen.



Julian hat geschrieben:(13 Aug 2018, 07:47)
...
Ich würde mir eine weniger emotionale, mehr faktenbasierte Diskussion wünschen, die die Einbeziehung der Sichtweisen beider Seiten mit einbezieht, ohne dies gleich als Antisemitismus zu verurteilen.
Nochmals die oben schon gestellte Frage an Sie: War die zunächst nur in Nazideutschland grassierende und angeheizte Stimmung gegen die Juden als Sündenbock für Sie noch gar kein Antisemitismus? Y/N?
Weil dies ja zunächst nur die Juden im eigenen Land als Zielscheibe hatte?

Zusatzfrage: Wenn zunächst also das noch kein Antisemitismus gewesen wäre, wäre er für Sie zu Antisemitismus
dann geworden, als klar erkennbar war, das Hilter und seine Massenmörder nicht nur deutsche Juden im Visier hatten, sondern alle. Die in Nazi-D lebenden konnten sie halt am leichtesten und ehesten greifen.

Und noch zwei Fragen:
Glauben Sie im Ernst, dass unverhohlener Antisemitismus nur auf die Juden in Israel beschränkt bleibt, wenn man den Dreck von BDS oder anderen antisemitischen Propagandakreisen
zugeneigt ist oder sogar zustimmt?

Glauben Sie, dass so jemand dann zwischen israelischen Juden und anderen Juden unterscheidet ?
Oder eher so - ganz generell - über Juden denkt: "Zehn von denen in einen Sack und dann draufhauen. Man trifft immer den Richtigen…"

-------------------------------------
ediert: Letzten Satz des Beitrags präzisiert. EW.
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Julian
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Julian »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(13 Aug 2018, 10:43)

Allein aus dem markierten Wort können Sie ersehen, das BDS klar antisemitisch ist. Es ist übrigens kein Merkmal oder gar ein Beleg gegen klaren, offenen
Antisemitismus, wenn er "nur" gezielt gegen die dort lebende, mehrheitlich jüdische Bevölkerung eingesetzt wird. Es ist und bleibt, was es ist und von Anfang an war:
purer, lupenreiner und übelster Antisemitismus.
Hast du noch nie von Sanktionen gegen ganze Länder gehört, weil ihr Handeln als gegen bestimmte Normen gerichtet interpretiert wird? Ist dir nicht bekannt, dass es Sanktionen gegen Russland oder den Iran gibt? Beruhen diese auf Hass gegen Russen und Iraner?

Und noch einmal: Ich lehne BDS ganz klar ab. Im übrigen habe ich mich mit BDS nicht im Detail beschäftigt; es mag da durchaus antisemitische Elemente geben. Es geht hier aber um die Frage, ob der Boykott eines Landes schon an sich als antisemitisch, rassistisch oder anti-sonst etwas eingestuft werden sollte.
Eulenwoelfchen hat geschrieben:(13 Aug 2018, 10:43)
Eine Frage, was glauben Sie? Waren für Sie die Aufrufe in Nazideutschland "Kauft nicht bei Juden", nur höchst beschränkt, rein inländisch
gemeint, nur gegen in D lebende Juden gerichtet ? - Und war das überhaupt antisemitisch oder eher nicht?
Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun? Der Boykott jüdischer Geschäfte im Deutschland der Dreißigerjahre war klar antisemitisch motiviert und eine der ersten Stufen in der Verfolgung und Entrechtung der Juden (oder besser: aller Menschen, die als Juden definiert wurden) in Deutschland.

Gut, immerhin wird damit klar, dass dir in der Tat daran liegt, BDS mit jenem Boykott in Verbindung zu bringen. Dies war ja der Grund meiner Nachfrage; deswegen frage ich noch einmal:

Bezieht sich der Boykott von BDS auf Israel als Staat, der umstrittene Gebiete besetzt hält, oder auf alle Juden, beispielsweise diejenigen, die die deutsche Staatsbürgerschaft haben und in Deutschland ein Geschäft betreiben?
Eulenwoelfchen hat geschrieben:(13 Aug 2018, 10:43)
Als 2003 einige us-amerikanische Politpoltergeister in kurzzeitige geistige Umnachtung fielen und tatsächlich forderten, etwa franz. Wein zu boykottieren oder
french fries ab sofort nur noch freedom fries zu nennen, konnte man sich zwar an den Kopf greifen, nachhaltig bösartig war das Ganze allerdings nicht,
weil selbst die größten Hornochsen in der dortigen Politik irgendwann erkannten, was für ein Schwachsinn das ist, mit dem man sich nur lächerlich machte.
Entsprechend schnell verschwand das auch wieder vom politischen Radarschirm.

Anders verhält es sich bei BDS, dessen systematische Bodenbereitung dauerhaft und möglichst international sowohl antijüdische und antiisraelische Stimmungen
erzeugen soll, mit der Hoffnung und dem Ziel, wenn schon nicht wirtschaftlich der Druck erfolgreich aufgebaut werden kann, wenigstens ethisch-moralisch
die Haltung der Menschen und ihre Meinung (möglichst weltweit) über Israel und Juden generell nachhaltig ins Negative umzupolen.
Wie weiter oben bereits dargelegt: Sanktionen gegen Staaten oder die Forderung danach sind nichts Ungewöhnliches - ganz unabhängig davon, ob diese gerechtfertigt und zielführend sind.
Eulenwoelfchen hat geschrieben:(13 Aug 2018, 10:43)Nochmals die oben schon gestellte Frage an Sie: War die zunächst nur in Nazideutschland grassierende und angeheizte Stimmung gegen die Juden als Sündenbock für Sie noch gar kein Antisemitismus? Y/N?
Weil dies ja zunächst nur die Juden im eigenen Land als Zielscheibe hatte?

Zusatzfrage: Wenn zunächst also das noch kein Antisemitismus gewesen wäre, wäre er für Sie zu Antisemitismus
dann geworden, als klar erkennbar war, das Hilter und seine Massenmörder nicht nur deutsche Juden im Visier hatten, sondern alle. Die in Nazi-D lebenden konnten sie halt am leichtesten und ehesten greifen.
Meine Antwort habe ich oben gegeben: Dieser Boykott war antisemitisch, von daher erübrigt sich die Beantwortung der Zusatzfrage.

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(13 Aug 2018, 10:43)
Und noch zwei Fragen:
Glauben Sie im Ernst, dass unverhohlener Antisemitismus nur auf die Juden in Israel beschränkt bleibt, wenn man den Dreck von BDS oder anderen antisemitischen Propagandakreisen
zugeneigt ist oder sogar zustimmt?

Glauben Sie, dass so jemand dann zwischen israelischen Juden und anderen Juden unterscheidet ?
Oder eher so - ganz generell - über Juden denkt: "Zehn von denen in einen Sack und dann draufhauen. Man trifft immer den Richtigen…"

-------------------------------------
ediert: Letzten Satz des Beitrags präzisiert. EW.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es unter den Organisatoren und Anhängern von BDS sehr viele Antisemiten gibt. Dies allein an der Boykottforderung festzumachen, halte ich aber für verfehlt. Israel hält eben umstrittene Gebiet besetzt und versucht dort, durch immer mehr Siedlungen und Infrastruktur Tatsachen zu schaffen. Dass dies auf Widerstand trifft, ist doch selbstverständlich; dies ist bei den Vereinten Nationen dokumentiert und kann den einen oder anderen durchaus veranlassen, Sanktionen gegen Israel zu fordern, um endlich den Siedlungsbau zu stoppen.

Ich halte solche Sanktionen aus verschiedenen Gründen nicht für richtig, zumal nicht aus deutscher Perspektive. Israel ist ein wichtiger Verbündeter Deutschlands, und seine Gesellschaft steht uns viel näher als die arabische. Von daher ist es eher in deutschem Interesse, wenn sich Israel stabilisiert, wozu eben auch ein verteidigungsfähiges Staatsgebiet - am besten auch das Westjordanland und die Golanhöhen - gehört. Nur behaupte ich eben nicht, diese Haltung sei gerecht, und eine jede andere antisemitisch.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Jemand der bei :cool: jeder Gelegenheit betont. Ich bin kein Antisemit aber froehlich rechtsaussen Positionen vertritt ist in der Regel nicht pro juedisch
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von imp »

Julian hat geschrieben:(13 Aug 2018, 11:35)

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es unter den Organisatoren und Anhängern von BDS sehr viele Antisemiten gibt. Dies allein an der Boykottforderung festzumachen, halte ich aber für verfehlt. Israel hält eben umstrittene Gebiet besetzt und versucht dort, durch immer mehr Siedlungen und Infrastruktur Tatsachen zu schaffen. Dass dies auf Widerstand trifft, ist doch selbstverständlich; dies ist bei den Vereinten Nationen dokumentiert und kann den einen oder anderen durchaus veranlassen, Sanktionen gegen Israel zu fordern, um endlich den Siedlungsbau zu stoppen.
Die BDS-Kampagne fordert das Rückkehrrecht der palästinensischen Flüchtlinge und ihrer Nachkommen in ihre Heimat und zu ihrem Eigentum respektieren, schützen und voranbringen, wie in UN-Resolution 194 vorgesehen. Die ist von 1948, also unmittelbar nach der Gründungszeit. Das würde heute viele Millionen Menschen betreffen und wäre für Israel ein existenzielles Problem. Israel wäre nicht mehr dasselbe, es wäre in seinem Wesen verändert. Und das geht ein wenig unter bei dem Klientel, das doch sonst in jedem einzelnen Ausländer am Busbahnhof eine Überfremdung wittert.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Julian »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(13 Aug 2018, 11:44)

Die BDS-Kampagne fordert das Rückkehrrecht der palästinensischen Flüchtlinge und ihrer Nachkommen in ihre Heimat und zu ihrem Eigentum respektieren, schützen und voranbringen, wie in UN-Resolution 194 vorgesehen. Die ist von 1948, also unmittelbar nach der Gründungszeit. Das würde heute viele Millionen Menschen betreffen und wäre für Israel ein existenzielles Problem. Israel wäre nicht mehr dasselbe, es wäre in seinem Wesen verändert. Und das geht ein wenig unter bei dem Klientel, das doch sonst in jedem einzelnen Ausländer am Busbahnhof eine Überfremdung wittert.
Diese Leute sind geflohen und wurden vertrieben; sie waren in weit größerem Sinne Flüchtlinge als die Leute, die bei uns Einlass begehren. Selbstverständlich würden sie und ihre Nachkommen gerne wieder in ihre alte Heimat zurückkehren.

Natürlich würde das Israel stark verändern, ja, ich halte das für undurchführbar und weder in israelisch noch deutschem Interesse.

Sich dafür auszusprechen, muss doch aber nicht antisemitisch sein. Grotesk wird es, wenn man diesen Leuten das Rückkehrrecht abspricht, nicht aber irgendwelchen Leuten, deren Vorfahren der Legende nach irgendwann einmal, vor tausenden von Jahren, in Judäa gelebt haben, und dies moralisch, u.a. mit dem Vorwurf des Antisemitismus, begründen möchte. Moralisch und gerecht ist das nicht, allenfalls interessengeleitet und pragmatisch.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Bleibtreu »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(13 Aug 2018, 11:38)

Jemand der bei :cool: jeder Gelegenheit betont. Ich bin kein Antisemit aber froehlich rechtsaussen Positionen vertritt ist in der Regel nicht pro juedisch
Das ist ein Irrtum - auch solche RechtsKnaller gibt es und die wenigsten JudenHasser geben oeffentlich zu welche zu sein! Die gerieren sich als eifrige Israel"Kritiker", denen die Palaestinenser wie Geschwister ans Herz gewachsen sind. :cool: Manche zeigen auch ganz schamlos ihren AntiZionismus. Ich habe mich zu diesem Punkt schon oefter im Forum geaeussert, weil mir diese hinterfotzige Nummer unangenehm aufstoesst.

Seit Jahren spielen sich vermehrt RechtsKnaller als IsraelSupporter auf, weil sie sich einbilden unter diesem DeckMantel gegen ihren aktuellen HauptFeind, Muslime + Araber, angehen zu koennen. Nach dem Motto: Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Wer solche "Freunde" hat, brauch keine Feinde mehr. Viele Juden und Israelis lassen sich ungern zu nuetzlichen Idioten missbrauchen. So bloed wie es sich einige wuenschen sind wir naemlich nicht. :D Erst vor einigen Tagen wieder hatte sich einer von ihnen im AntisemitismusStrang an Chajm und mich rangewanzt http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 1#p4266561 [unteren BeitragsTeil lesen] - die Abfuhr hat ihm dann gar nicht gefallen, seine darauf folgenden Ausfaelligkeiten sind am naechsten Tag in der Ablage gelandet.
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imp
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von imp »

Julian hat geschrieben:(13 Aug 2018, 12:03)

Diese Leute sind geflohen und wurden vertrieben; sie waren in weit größerem Sinne Flüchtlinge als die Leute, die bei uns Einlass begehren. Selbstverständlich würden sie und ihre Nachkommen gerne wieder in ihre alte Heimat zurückkehren.

Natürlich würde das Israel stark verändern, ja, ich halte das für undurchführbar und weder in israelisch noch deutschem Interesse.
Sich dafür auszusprechen, muss doch aber nicht antisemitisch sein.
Wenn man sich für Blockade von Wirtschaft und Kultur zugunsten einer Rückkehrmöglichkeit ausspricht, weil damit Israel als Wohnort für Juden unmöglich wird, sehe ich da schon so ein wenig Antisemitismus. Würde es um die Vertriebenen gehen, könnte man ihnen ja einen Platz bei uns anbieten. Das ist allemal besser, demokratischer, zukunftsträchtiger, als sie da in Nichtstaatland oder in den Nachbarländern zu lassen mit der Aussicht, von Hamas & co weiter drangsaliert zu werden. Aber darum geht es nicht. Israel soll sie nehmen, sonst keine Waren aus Israel mehr. Die wirtschaftliche Blockade ist eine Position, die selbst die Arabische Liga und die meisten ihrer Mitglieder nicht mehr verfolgen. Nun also soll es der Konsument im Lidl richten?
Grotesk wird es, wenn man diesen Leuten das Rückkehrrecht abspricht, nicht aber irgendwelchen Leuten, deren Vorfahren der Legende nach irgendwann einmal, vor tausenden von Jahren, in Judäa gelebt haben, und dies moralisch, u.a. mit dem Vorwurf des Antisemitismus, begründen möchte. Moralisch und gerecht ist das nicht, allenfalls interessengeleitet und pragmatisch.
Niemand, der vor 1000 Jahren irgendwo gelebt hat, kehrt irgendwohin zurück. Israel ermöglicht bestimmten Gruppen eine privilegierte Zuwanderung, wie bei uns die Russlanddeutschen und die jüdischen Kontingentflüchtlinge sie haben - ohne die wäre so manche jüdische Gemeinde in Deutschland heute deutlich kleiner. Ansonsten ist Israels Zuwanderungsrecht eher restriktiv, was dir doch total gefallen könnte - Insgesamt zwischen 25.000 und 30.000 qualifizierte Einwanderer pro Jahr. Die Einwanderungsbehörde heißt Jewish Agency, die Starthilfe für nichtjüdische Einwanderer ist eher schmal. Es sind ganz überwiegend junge europäische Frauen, die da hin wollen, oft wegen einem Kerl. Nichtjuden bekommen eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung mit festem Arbeitsplatz und ausreichend Geld, hohe Qualifikation hilft. Staatsbürgerschaft frühestens nach fünf Jahren und Einzelfallprüfung.
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Chajm
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Chajm »

Bleibtreu hat geschrieben:(13 Aug 2018, 12:10)

Das ist ein Irrtum - auch solche RechtsKnaller gibt es und die wenigsten JudenHasser geben oeffentlich zu welche zu sein! Die gerieren sich als eifrige Israel"Kritiker", denen die Palaestinenser wie Geschwister ans Herz gewachsen sind. :cool: Manche zeigen auch ganz schamlos ihren AntiZionismus. Ich habe mich zu diesem Punkt schon oefter im Forum geaeussert, weil mir diese hinterfotzige Nummer unangenehm aufstoesst.

Seit Jahren spielen sich vermehrt RechtsKnaller als IsraelSupporter auf, weil sie sich einbilden unter diesem DeckMantel gegen ihren aktuellen HauptFeind, Muslime + Araber, angehen zu koennen. Nach dem Motto: Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Wer solche "Freunde" hat, brauch keine Feinde mehr. Viele Juden und Israelis lassen sich ungern zu nuetzlichen Idioten missbrauchen. So bloed wie es sich einige wuenschen sind wir naemlich nicht. :D Erst vor einigen Tagen wieder hatte sich einer von ihnen im AntisemitismusStrang an Chajm und mich rangewanzt http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 1#p4266561 [unteren BeitragsTeil lesen] - die Abfuhr hat ihm dann gar nicht gefallen, seine darauf folgenden Ausfaelligkeiten sind am naechsten Tag in der Ablage gelandet.
Und es faellt immer wieder auf, dass manche sich befleissigen zu sagen, dass man sich eigentlich zu wenig mit dem Thema befasst habe und zu wenig Kenntnisse habe - was aber die mit wenig Kenntnissen Ausgestatteten nicht davon abhaelt, umso eifriger mit ihren Fingern in fremden Nasen zu popeln.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Julian »

Chajm hat geschrieben:(13 Aug 2018, 12:57)

Und es faellt immer wieder auf, dass manche sich befleissigen zu sagen, dass man sich eigentlich zu wenig mit dem Thema befasst habe und zu wenig Kenntnisse habe - was aber die mit wenig Kenntnissen Ausgestatteten nicht davon abhaelt, umso eifriger mit ihren Fingern in fremden Nasen zu popeln.
Tja, komisch - ich dachte, dies sei ein Diskussionsforum, in dem man sich austauschen und auch dazulernen kann. Sollte das nicht der Fall sein?

Und ich bin eben so ehrlich zu sagen, dass ich mich mit BDS nie eingehend beschäftigt habe, weil mich das Thema bisher wenig interessiert hat. Von daher habe ich verschiedene Aspekte abgetrennt, die ich nicht beurteilen kann und will; es bleiben immer noch Aspekte übrig, die man diskutieren kann, beispielsweise die Frage, ob Sanktionen gegen Israel per se schon antisemitisch seien oder nicht.

Im übrigen darfst du mich auch direkt anschreiben und musst mich nicht von der Seite her ansprechen.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Bleibtreu »

Chajm hat geschrieben:(13 Aug 2018, 12:57)

Und es faellt immer wieder auf, dass manche sich befleissigen zu sagen, dass man sich eigentlich zu wenig mit dem Thema befasst habe und zu wenig Kenntnisse habe - was aber die mit wenig Kenntnissen Ausgestatteten nicht davon abhaelt, umso eifriger mit ihren Fingern in fremden Nasen zu popeln.
Richtig - das ist dann das BescheuertenArgument, das nicht mehr zu steigern ist. Es wird vor nichts halt gemacht. Hauptsache, juedische Nasen ausweiden! :D
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Chajm »

Eine Einschaetzung des Bundebeauftragten Felix Klein zu BDS

Herr Klein, die israelfeindliche BDS-Bewegung erfährt auch im Kulturbetrieb zunehmend Unterstützung. Wie bewerten Sie die Boykottaktionen des BDS?
"Die BDS-Bewegung ist in ihren Handlungen und Zielen antisemitisch. Die Aktivisten versuchen, Israel zu isolieren und als angeblichen Apartheidstaat zu diffamieren. Der jüdische Staat soll dadurch Schritt für Schritt delegitimiert werden. BDS nimmt zudem israelische Staatsbürger in Geiselhaft und macht sie pauschal für das Handeln der israelischen Regierung verantwortlich. Ich verurteile all das aufs Schärfste."

Die BDS-Aktivisten selbst sagen, es handele sich bloß um »Israelkritik«. Warum ist das falsch?
"Nun, man kann auch im Kern antisemitisch argumentieren, ohne es selbst zu beabsichtigen. Es ändert aber nichts daran: Wer wie BDS das Existenzrecht Israels abstreitet und die israelische Politik mit den Nazis gleichsetzt, der übt keine legitime Kritik an Israel mehr, sondern agiert im Kern antisemitisch."
https://www.juedische-allgemeine.de/art ... hlight/bds

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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Julian »

Bleibtreu hat geschrieben:(13 Aug 2018, 13:08)

Richtig - das ist dann das BescheuertenArgument, das nicht mehr zu steigern ist. Es wird vor nichts halt gemacht. Hauptsache, juedische Nasen ausweiden! :D
Mir ist derweil aufgefallen, dass manche gerne in dritter Person von anderen sprechen, durchaus auch verbunden mit dem Einstreuen von Beleidigungen. Möglicherweise trauen sich manche nicht, eine offene, auf Argumenten basierende Diskussion zu führen und ziehen es vor, andere indirekt hinter deren Rücken zu diskreditieren.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Julian hat geschrieben:(13 Aug 2018, 11:35)

Hast du noch nie von Sanktionen gegen ganze Länder gehört, weil ihr Handeln als gegen bestimmte Normen gerichtet interpretiert wird?
...
Ich halte solche Sanktionen aus verschiedenen Gründen nicht für richtig, zumal nicht aus deutscher Perspektive. Israel ist ein wichtiger Verbündeter Deutschlands, und seine Gesellschaft steht uns viel näher als die arabische. Von daher ist es eher in deutschem Interesse, wenn sich Israel stabilisiert, wozu eben auch ein verteidigungsfähiges Staatsgebiet - am besten auch das Westjordanland und die Golanhöhen - gehört. Nur behaupte ich eben nicht, diese Haltung sei gerecht, und eine jede andere antisemitisch.
Ich erlaube mir, verkürzt zu zitieren, nicht weil ich Ihre komplette Antwort damit geringschätzen will,
sondern nur noch auf zwei Aspekte Ihres Beitrags eingehe bzw. auf Ihre Eingangsfrage antworte.

BDS ist kein Staat oder keine Staatengemeinschaft, beispielsweise wie die EU, die sich aus guten Gründen nach der Krimannexion für
eine Sanktion dieses militärischen Überfalls von Rußland auf die Ukraien entschied. Soweit sollte Ihnen auch klar sein, dass wir hier von einer
Propaganda-NGO sprechen, die keinerlei Legitimität per Wahl in einem jeweiligen Staat hat, der dann durch eine gewählte oder wenigstens halbwegs
nachvollziehbare Regierungsbildung ggf. Sanktionen gegen ein anderes Land verhängt. Etwaige Querverbindungen oder Zusammenarbeit mit einschlägigen
UN_Organisationen sind ebenso keine Legitimation. Mir ist nicht bekannt, dass BDS im offiziellen Auftrag der UNO ihre - antiisraelische und klar antisemitische Denunzierungs-, Delegitimierungs- und Diffamierungspropaganda
ausführt und damit ausschließlich nur die jüdische Bevölkerung meint. Auch wenn sie damit vermeintliche Gesinnungsverbündete wie arabische oder andersstämmige Israelis mit in die Pfanne hauen. Gemeint sind nur die Juden und -innen.

Es wäre gut, ein Fortschritt, wenn Ihnen in diesem Zusammenhang wenigstens klar wäre, auf welcher Legitimations- bzw. Nichtlegitimationsgrundlage BDS agiert, und was allein daraus
abzuleiten ist. Und was nicht.

Zu Ihrem Normenhinweis eine kurze Gegenfrage: Wie schlicht und schwarzweiss darf es denn in einer Diskussion um BDS noch werden, um diese antisemitische, antijüdische, antizionistische und antiisraelische
Propaganda-Kolonne mit möglichen Berechtigungsschwaden zu umhüllen?

Welche Normen? Von wem sind die? Sie wollen jetzt nicht behaupten, dass ausgerechnet BDS dafür zuständig sei, normenwidriges Handeln des demokratischen Rechtsstaats Israel festzustellen? *augenroll

----
Ich gehe jetzt Werkstattkran "basteln". Wenn ich bohre, schweisse, säge, fräse, kenne ich kein Forum mehr…
Und abends muss ich Shakshuka - "Marmelade" machen. *Eckzähne wetz…
Eine eventuelle Antwort kann darob dauern...
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Julian »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(13 Aug 2018, 14:54)

Ich erlaube mir, verkürzt zu zitieren, nicht weil ich Ihre komplette Antwort damit geringschätzen will,
sondern nur noch auf zwei Aspekte Ihres Beitrags eingehe bzw. auf Ihre Eingangsfrage antworte.

BDS ist kein Staat oder keine Staatengemeinschaft, beispielsweise wie die EU, die sich aus guten Gründen nach der Krimannexion für
eine Sanktion dieses militärischen Überfalls von Rußland auf die Ukraien entschied. Soweit sollte Ihnen auch klar sein, dass wir hier von einer
Propaganda-NGO sprechen, die keinerlei Legitimität per Wahl in einem jeweiligen Staat hat, der dann durch eine gewählte oder wenigstens halbwegs
nachvollziehbare Regierungsbildung ggf. Sanktionen gegen ein anderes Land verhängt. Etwaige Querverbindungen oder Zusammenarbeit mit einschlägigen
UN_Organisationen sind ebenso keine Legitimation. Mir ist nicht bekannt, dass BDS im offiziellen Auftrag der UNO ihre - antiisraelische und klar antisemitische Denunzierungs-, Delegitimierungs- und Diffamierungspropaganda
ausführt und damit ausschließlich nur die jüdische Bevölkerung meint. Auch wenn sie damit vermeintliche Gesinnungsverbündete wie arabische oder andersstämmige Israelis mit in die Pfanne hauen. Gemeint sind nur die Juden und -innen.

Es wäre gut, ein Fortschritt, wenn Ihnen in diesem Zusammenhang wenigstens klar wäre, auf welcher Legitimations- bzw. Nichtlegitimationsgrundlage BDS agiert, und was allein daraus
abzuleiten ist. Und was nicht.

Zu Ihrem Normenhinweis eine kurze Gegenfrage: Wie schlicht und schwarzweiss darf es denn in einer Diskussion um BDS noch werden, um diese antisemitische, antijüdische, antizionistische und antiisraelische
Propaganda-Kolonne mit möglichen Berechtigungsschwaden zu umhüllen?

Welche Normen? Von wem sind die? Sie wollen jetzt nicht behaupten, dass ausgerechnet BDS dafür zuständig sei, normenwidriges Handeln des demokratischen Rechtsstaats Israel festzustellen? *augenroll
Selbstverständlich handelt es sich um eine Nichtregierungsorganisation, die Lobbyarbeit, man könnte auch sagen: Propaganda betreibt. Objektiv und neutral ist diese Organisation nicht. Gibt sie denn vor, objektiv und neutral zu sein?

Und nein, BDS ist kein staatlicher Akteur und hat keine demokratische Legitimation, deswegen klappt es ja auch nicht mit der Umsetzung der Maßnahmen. Ich finde aber nicht, dass eine Nichtregierungsorganisation generell nicht das Recht hat, Sanktionen oder ähnliches gegen einen Staat zu fordern. Ich bin mir sicher, dass es auch andere Nichtregierungsorganisationen gibt, die dies tun, sei es über Einwirkung auf einen Staat oder zwischenstaatliche Organisationen, oder aber, etwas ungewöhnlicher, durch Appelle an die Verbraucher. Die Staaten bzw. die Verbraucher können dann natürlich selbst entscheiden, wie sie die Forderung bewerten. Ich würde mich als Verbraucher an Boykotten generell nicht beteiligen.

Von welchen Normen ich rede? Nun, da gibt es ein Vielzahl - wobei man den Kontext betrachten muss und fast keine Normen absolut sind. Mich wundert die Frage etwas, denn so schwierig kann es doch nicht sein, sich in einen Araber hineinzuversetzen, dessen Familie vom heutigen Staatsgebiet Israels vertrieben worden ist, oder der in seinem täglichen Leben im Westjordanland durch alle möglichen Kontrollen und Einschränkungen behindert wird.

Dass Flüchtlinge ein Recht auf Rückkehr haben, dass ein Land nicht unbegrenzt besetzt werden und seine Bevölkerung über Jahrzehnte Maßnahmen unterworfen werden kann, die man als willkürlich empfinden kann: Das sind doch alles Normen, die man grundsätzlich nachvollziehen kann.

Wie ich oben schrieb (und wie auch freundlicherweise von dir zitiert), heißt das nicht, dass ich auf solchen Normen basierende Forderungen in diesem konkreten Fall unterstützen würde, einfach deswegen, weil die Situation komplex ist.

Die Israelis haben auch Rechte, und ein Rückkehrrecht für alle Flüchtlinge und deren Nachkommen würde den Staat Israel zu zerstören drohen, nicht zuletzt wegen der radikalen Einstellung vieler Araber gegenüber Israel. Auch die Besetzung des Westjordanlandes halte ich für weitgehend angemessen, auch in moralischer Hinsicht, da die Alternative wohl eher so etwas wie in Gaza wäre. Die immer weitere Besiedlung des Westjordanlandes halte ich für moralisch mindestens fragwürdig, aber verständlich vor den strategischen Interessen Israels.

Es mag sein, dass BDS antisemitisch ist; wie ich schon sagte, habe ich mich damit nicht eingehend auseinandergesetzt. Grundsätzlich halte ich es jedoch nicht für antisemitisch, sich als Palästinenser für seine Rechte einzusetzen, und wenn dazu auch ein gewaltfreier Boykott oder ähnliches gehört, dann kann ich das vielleicht richtig oder falsch, zielführend oder abträglich, aber nicht gleich antisemitisch nennen, wenn nicht noch andere Faktoren dazukommen.

Ich werbe einfach dafür, die Dinge in ihrer Komplexität zu sehen und nicht voreilig in vorbereitete Schubladen zu stecken. Der Ausgangspunkt, warum ich zu diesem Thema überhaupt geschrieben habe, war eher eine Metathema - eben meine Beobachtung, dass es sehr schwierig zu sein scheint, über dieses Thema zu diskutieren, ohne in Beschimpfungen und Vorwürfe des Antisemitismus abzugleiten.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Paperbackwriter »

Der BDS ist nichts weiter als eine Ansammlung psychisch kranker Realitätslegastheniker, die sich selbst als Helden betrachten, die einem angeblich von Israel unterdrückten Volk (unterdrückt wird dieses Volk von seinen eigenen Führern) zu Hilfe eilen wollen.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Vongole »

Berliner Verfassungsschutz stuft BDS als antisemitisch ein, und folgt damit dem VS von Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg:

https://www.jpost.com/International/Ber ... tic-565994
Klaus Lederer, the cultural senator of Berlin’s Left Party, has termed BDS “structural antisemitism.”

After the Post reported on widespread BDS activity in Berlin in 2017, the city’s mayor Michael Müller said that the BDS tactic of “standing with antisemitic signs in front of Berlin shops” is the functional equivalent of “the intolerable methods used in the Nazi era.”
Berlin wird nun, wie schon München und Frankfurt, alles tun, um die Verwendung öffentlicher Räume und Mittel zugunsten der BDS zu unterbinden.
Vielleicht rüttelt das auch die Bundesregierung endlich wach.
Am Yisrael Chai

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Senexx

Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Senexx »

Chajm hat geschrieben:(13 Aug 2018, 13:12)

Die BDS-Aktivisten selbst sagen, es handele sich bloß um »Israelkritik«. Warum ist das falsch?
"Nun, man kann auch im Kern antisemitisch argumentieren, ohne es selbst zu beabsichtigen. Es ändert aber nichts daran: Wer wie BDS das Existenzrecht Israels abstreitet und die israelische Politik mit den Nazis gleichsetzt, der übt keine legitime Kritik an Israel mehr, sondern agiert im Kern antisemitisch."
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Kannte das BDS bisher nicht. Habe nun auf ihrer Website ein wenig gelesen.

Wo genau kann ich nachlesen, dass sie das Existenzrecht Israels bestreiten?
Bobo
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Bobo »

Julius schrieb:
Selbstverständlich handelt es sich um eine Nichtregierungsorganisation, die Lobbyarbeit, man könnte auch sagen: Propaganda betreibt. Objektiv und neutral ist diese Organisation nicht. Gibt sie denn vor, objektiv und neutral zu sein?
Ja. Die Organisation bedient sich vermeintlich seriöser, auf jedem Fall aber willfähriger“ Strohmänner", die dem Treiben einen europakonformen Anstrich verleihen. Da wären vor allem Linke zu nennen. Mach dir bitte nichts vor. Demos und Veranstaltungen des BDS fänden ohne Linke Strohmänner in ganz Europa keinen nennenswerten Zulauf durch Einheimische. Linke jedoch ziehen zumindest jene an, die das vorgefertigte und recht einseitig anmutende Bild eines armen unterdrückten Volkes vor Augen haben, deren Führer jedoch in Wahrheit brutale und gewissenlose Terroristen sind, die nicht vor dem Versuch zurückschreckten auch Europäer zu ermorden und Europa für ihre menschenverachtende Sache in Geiselhaft durch Angst nehmen wollten. In dem Zusammenhang verweise ich auf die linken Terrorgruppen Made in Germany, die sich willfährig mit den palästinensischen Terrororganisationen zusammenschließen. Auch unvergessen, Kapitän Schuhmann, der vor Europas Augen nach einem Genickschuss vornüber aus dem Flugzeug auf das Rollfeld fiel.
Julian schrieb
Und nein, BDS ist kein staatlicher Akteur und hat keine demokratische Legitimation, deswegen klappt es ja auch nicht mit der Umsetzung der Maßnahmen. Ich finde aber nicht, dass eine Nichtregierungsorganisation generell nicht das Recht hat, Sanktionen oder ähnliches gegen einen Staat zu fordern. Ich bin mir sicher, dass es auch andere Nichtregierungsorganisationen gibt, die dies tun, sei es über Einwirkung auf einen Staat oder zwischenstaatliche Organisationen, oder aber, etwas ungewöhnlicher, durch Appelle an die Verbraucher. Die Staaten bzw. die Verbraucher können dann natürlich selbst entscheiden, wie sie die Forderung bewerten. Ich würde mich als Verbraucher an Boykotten generell nicht beteiligen.
Die BDS als bloße Nichtregierungsorganisation zu verharmlosen, obwohl bekanntermaßen palästinensische Terrorgruppen und deren Sympathiesanten zu den Gründungsvätern gehören, halte ich gelinde gesagt für grob fahrlässig und einen offensichtlichen Täuschungsversuch, der bei dir erkennbar verfing. Die Urväter des BDS sind palästinensische Terrorgruppen! Ich täte mich als Verbraucher sehr wohl an Boykotte beteiligen, wenn sie mir gerecht und sinnvoll erscheinen. Mit der BDS jedoch haben die Palästinenser eine zweite eindeutig antisemitische Front gegen Israel eröffnet. Terror über Europa auszuweiten, hat sich als Bumerang erwiesen.
Julian schrieb:
Von welchen Normen ich rede? Nun, da gibt es ein Vielzahl - wobei man den Kontext betrachten muss und fast keine Normen absolut sind. Mich wundert die Frage etwas, denn so schwierig kann es doch nicht sein, sich in einen Araber hineinzuversetzen, dessen Familie vom heutigen Staatsgebiet Israels vertrieben worden ist, oder der in seinem täglichen Leben im Westjordanland durch alle möglichen Kontrollen und Einschränkungen behindert wird.
Dann solltest du vielleicht beginnen, den richten Kontext herzustellen. Der findet sich in den arabischen Kriegen und dem Terror gegen Israel bzw. Juden. Man muss nicht jeden Schritt einer beteiligten Seite unterstützen, aber man sollte mindestens versuchen, sie zu verstehen. Zunächst mal wäre die Frage zu klären, wessen Familie denn wirklich vertrieben wurde? Dann war es ja nicht so, dass die Israelis aus langeweile kämpften, sondern sich gegen arabische Angriffskriege mit dem Zwecke, die Juden ins Meer zu jagen, erwehren mussten und einen verdammt hohen Blutzoll zahlen mussten. Zwischen und nach den Kriegen folgte Terror im Einzelfall und im großen Stil! Siehe Intifada und anderen Unsinn. Und ja. Auch ich sah Filme über kontrollen, deren Durchführung mir während des Betrachtens zunächst affektiv überzogen erschienen, aber sobald ich den Bildern die Situation hinzufügte, die für jeden erkennbar gänzlich durch die Araber und ihrem religiösen Wahn ausgelöst und herbeigeführt wurde, musste ich einräumen, dass ich mich vermutlich kein Stück anders verhalten hätte als die Soldaten am Checkpoint. Dies ach so harmlos daher kommenden Araber halten es für Geburtsrecht und heilige Pflicht, Juden allen Alters und Geschlecht zu töten, wann immer sich die Gelegenheit bietet. Das lässt den Juden keine Wahl, als ihnen möglichst keine Möglichkeit zu bieten und klarzustellen, dass man auf der Hut ist. Ob Soldat, Araber oder Europäer in einem Kuhdorf! Jeder hat nur ein Leben, und das verteidigt er natürlich mit allen Mitteln, wenn er klar bei Verstand ist. Nicht die Juden trachten den Arabern unermüdlich mit allen denkbare und undenkbaren Methoden nach dem Leben, sondern umgekehrt. Bekanntlich weiß heute niemand mehr, wie der Attentäter ausschaut, der dich als Jude morgen töten wird. Weder Alter noch Geschlecht taugen zum Indiz für einen mörderischen Attentäter. Wenn die von dir zitierten Araber also Frieden möchten und ohne harte Grenzkontrollen leben möchten, werden sie ihren Terrorwahn – womöglich auch nur Opportunismus ablegen und was dafür tun müssen. Das hieße, gegen die Terroristen in den eigenen Reihen vorgehen, sei auffliegen lassen und sogar Kooperation mit der IDF. Wir wissen beide, dass das nicht geschieht und so springen die arabischen Palästinenser unverdrossen weiter von der Brücke und jammern über ihre nassen Klamotten.
Julius schrieb:
Dass Flüchtlinge ein Recht auf Rückkehr haben, dass ein Land nicht unbegrenzt besetzt werden und seine Bevölkerung über Jahrzehnte Maßnahmen unterworfen werden kann, die man als willkürlich empfinden kann: Das sind doch alles Normen, die man grundsätzlich nachvollziehen kann.
Das sind keine Normen. Die sogenannten Flüchtlinge gehören in ihr Mandatsgebiet, das noch immer Jordanien heißt, und sie, die damaligen Flüchtlinge, haben sich an einen Vernichtungskrieg gegen Juden beteiligt. Außer bei den arabischen Palästinensern ist der Flüchtlingsstatus wohl nirgendwo vererbbar und auf diesem Planeten eine Illusion. Oder wurden den vertriebenen Deutschen je die Rückkehr in polnische und andere Ostgebiete angeboten? Nein. Und das obwohl die Deutschen im Gegensatz zu den Palästinensern ihre Lektion gelernt haben! Folgerichtig wird das auch mit sogenannten arabisch palästinensischen Erbflüchtlingen mit völliger Gewissheit nicht geschehen. Zurecht!
Julius schrieb
Die Israelis haben auch Rechte, und ein Rückkehrrecht für alle Flüchtlinge und deren Nachkommen würde den Staat Israel zu zerstören drohen, nicht zuletzt wegen der radikalen Einstellung vieler Araber gegenüber Israel. Auch die Besetzung des Westjordanlandes halte ich für weitgehend angemessen, auch in moralischer Hinsicht, da die Alternative wohl eher so etwas wie in Gaza wäre. Die immer weitere Besiedlung des Westjordanlandes halte ich für moralisch mindestens fragwürdig, aber verständlich vor den strategischen Interessen Israels.

Die Besiedlung des Westjordanlandes halte ich für die einzig wirksame Methode der Befriedung und überdies für eine wirkungsvolle Maßnahme gegen die Wahrung eines unerträglichen Status quos, der nichts anderes als die Bewahrung des Kriegszustands ist.
Julius schrieb
Es mag sein, dass BDS antisemitisch ist; wie ich schon sag
te, habe ich mich damit nicht eingehend auseinandergesetzt. Grundsätzlich halte ich es jedoch nicht für antisemitisch, sich als Palästinenser für seine Rechte einzusetzen, und wenn dazu auch ein gewaltfreier Boykott oder ähnliches gehört, dann kann ich das vielleicht richtig oder falsch, zielführend oder abträglich, aber nicht gleich antisemitisch nennen, wenn nicht noch andere Faktoren dazukommen.
Wenn Hamas und Fatah antisemitisch ist, ist es die BDS euch. Mehr gäbe es dazu nicht zu sagen. Man sollte sich aber damit auseinandersetzen, bevor man über die vermeintlich grundlosen Kontrollen der auch so armen Araber an den Checkpoints äußert. Zumindest sollte man sich in die Rolle eines kontrollierenden Soldaten und dem nicht nachlassenden arabischen Hass auf Juden einlassen. Wer am Checkpoint einen Fehler macht stirbt und reißt womöglich Kameraden mit in einen sinnlosen Tod!
Julius schrieb
Ich werbe einfach dafür, die Dinge in ihrer Komplexität zu sehen und nicht voreilig in vorbereitete Schubladen zu stecken. Der Ausgangspunkt, warum ich zu diesem Thema überhaupt geschrieben habe, war eher eine Metathema - eben meine Beobachtung, dass es sehr schwierig zu sein scheint, über dieses Thema zu diskutieren, ohne in Beschimpfungen und Vorwürfe des Antisemitismus abzugleiten.
Aber du tust doch genau das Gegenteil von dem, was du beteuerst. Du beschwerst dich darüber, dass Araber an den Checkpoints zu Unrecht kontrolliert werden, allenfalls Schikanen erleiden, versäumst es aber, die Ereignisse in den erforderlichen Kontext zu setzen, du siehst nichts Verdächtiges hinter der BDS, hast dich aber nie wirklich damit auseinander gesetzt usw. Wartest du darauf, dass sich dir der Kontext als eine völlig überraschende Einsicht am frühen Morgen nach dem Erwachen offenbart? Das wird wohl nie geschehen. Die arabischen Palästinenser haben in mehr als siebzig Jahren bewiesen, dass sie zu allen fähig sind, und auch Flugpassagiere, Flugkapitäne, Sportler usw. überall auf der Welt ermorden, wenn sie nur glauben, dem Ziel zur Vernichtung der Juden näher zu kommen. Grund war nicht irgendeine Siedlung, sondern der von Generation zu Generation weitergereichte religiös motivierte Hass auf die Juden. Die Siedlungen sind nur der Vorwand, tatsächlich aber (nur meine Meinung) eine friedfertige und unblutige Maßnahme, die den Arabern in aller Klarheit signalisiert, dass sie es nicht ewig so weiter treiben können, ohne zu riskieren alles zu verlieren. Es wird aller höchste Zeit, dass das aufhört und den Islamisten klar wird, dass es für sie nirgendwo einen sicheren Platz gibt. Egal welcher Herkunft oder welches Ziel sie für ihre mörderische Verwirrung verfolgen.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von King Kong 2006 »

Helmut Lotti hat Bedenken.
Boykottaufruf

Dutzende Künstler gegen Eurovision Song Contest in Israel

Israel verletze die Menschenrechte der Palästinenser - mit dieser Begründung fordern prominente Künstler den Boykott des Eurovision Song Contest in einem offenen Brief. Sechs Unterzeichner stammen aus Israel selbst.

http://www.spiegel.de/kultur/musik/euro ... 27187.html
Davon abgesehen ist es mir immer noch schleierhaft, wie Länder wie Israel, Aserbaidschan oder auch Australien, bei einem Wettbewerb wie dem EUROvision mitmachen können. Man könnte ja noch darüber nachdenken, Staaten außerhalb Europas einzuladen, wenn sie wenigstens in ihrer Heimatsprache singen würden. Mit originären Melodien und Weisen. Sonst könnte man es gleich Britischer-Popsong-Contest nennen. Oder man nennt es gleich Global-Contest. Bei einem afrikanischen Contest machen ja auch nicht Südkorea oder Dänemark mit...

Allerdings haben die israelischen Kritiker, Brian Eno oder hier Herr Lotti einen anderen Hintergrund in der Kritik dabei.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Vongole »

Was hat der israelische, bzw. jüdische Hintergrund der Künstler mit der Tatsache zu tun, dass sie wirkliche Menschenrechtsverletzungen der Palästinenser (sowohl an Israelis als auch am eigenen Volk),
negieren, und statt dessen Israel ungerechtfertigt an den Pranger stellen?
Es ist und bleibt eine antisemitische Aktion.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von JJazzGold »

King Kong 2006 hat geschrieben:(08 Sep 2018, 17:50)

Helmut Lotti hat Bedenken.



Davon abgesehen ist es mir immer noch schleierhaft, wie Länder wie Israel, Aserbaidschan oder auch Australien, bei einem Wettbewerb wie dem EUROvision mitmachen können. Man könnte ja noch darüber nachdenken, Staaten außerhalb Europas einzuladen, wenn sie wenigstens in ihrer Heimatsprache singen würden. Mit originären Melodien und Weisen. Sonst könnte man es gleich Britischer-Popsong-Contest nennen. Oder man nennt es gleich Global-Contest. Bei einem afrikanischen Contest machen ja auch nicht Südkorea oder Dänemark mit...

Allerdings haben die israelischen Kritiker, Brian Eno oder hier Herr Lotti einen anderen Hintergrund in der Kritik dabei.
Nicht Dänemark oder Südkorea, aber die USA.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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King Kong 2006
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von King Kong 2006 »

JJazzGold hat geschrieben:(08 Sep 2018, 19:09)

Nicht Dänemark oder Südkorea, aber die USA.
Nein zur USA zu sagen, auch wenns nicht passt, kann teuer werden.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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Eulenwoelfchen

Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Jetzt könnte man natürlich fragen, was ausgerechnet der Erz-Antisemit Roger Waters von Pink Floyd mit
dem Eurpean Song Contest am Hut hat? - Musikalisch ist das ja wohl eher nicht seine Baustelle...

Aber als anerkannter und ausgewiesener Judenhasser lässt Herr Waters natürlich keine Gelegenheit aus,
eingehüllt in den propagandistischen "St. Martinsmantel" des propalästinensischen BDS, alte Nazizeiten wieder hochleben zu lassen.
Der Unterschied, den er und andere, gleichgesinnte Boykottkumpane als Künstler hier machen,
ist die Neucodierung, mit der der einstige Naziaufruf "kauft nicht bei Juden" in sog. Iraelkritik
umgebräunt wird: "kauft nicht bei Israelis".

Was aber im Endeffekt selbst für Dreiviertelblinde sichtbar und erkennbar der gleiche alte, braune Dreck ist.
Jeder weiss, dass im jüdischen Staat Israel die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung jüdisch ist.
Israel zu boykottieren ist also nichts anderes als Juden zu boykottieren. Wie eben die Nazis im Dritten Reich auch.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Bobo »

King Kong 2006 hat geschrieben:(08 Sep 2018, 17:50)

Helmut Lotti hat Bedenken.



Davon abgesehen ist es mir immer noch schleierhaft, wie Länder wie Israel, Aserbaidschan oder auch Australien, bei einem Wettbewerb wie dem EUROvision mitmachen können.
Aber warum denn? Ist doch nur der Name der Veranstaltung. Laufen beim Hamburg-Marathon oder Berlin- Marathon nur Hamburger und Berliner? :D
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Liegestuhl »

King Kong 2006 hat geschrieben:(08 Sep 2018, 17:50)
Davon abgesehen ist es mir immer noch schleierhaft, wie Länder wie Israel, Aserbaidschan oder auch Australien, bei einem Wettbewerb wie dem EUROvision mitmachen können.
Weil es beim EUROVision um Musik geht und nicht um einen Geographiewettbewerb für Nationalisten.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von schokoschendrezki »

Liegestuhl hat geschrieben:(11 Sep 2018, 10:51)

Weil es beim EUROVision um Musik geht und nicht um einen Geographiewettbewerb für Nationalisten.
Naja. Sagen wir mal um Spaß daran.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Liegestuhl »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Sep 2018, 11:11)

Naja. Sagen wir mal um Spaß daran.
Und wenn man Spaß daran hat, was spricht dann dagegen auch andere Länder, die das gerne möchten, daran teilhaben zu lassen?
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von schokoschendrezki »

Liegestuhl hat geschrieben:(11 Sep 2018, 11:16)

Und wenn man Spaß daran hat, was spricht dann dagegen auch andere Länder, die das gerne möchten, daran teilhaben zu lassen?
Überhaupt nix. Der Eurovision Song Contest ist schon vom Begriff her kein "Schlagerwettbewerb in Europa" sondern wird von der Runfunkorganisation "Eurovision" ausgerichtet und veranstaltet. Und auch die "Europäische Rundfunkunion", auf der die Teilnahmeberechtigungen beruhen, schließt weder vom Namen noch von Sinn und Ausrichtung eine weltweite Erweiterung aus.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von King Kong 2006 »

Sind für mich alles keine stichhaltigen Argumente. ;)
Bobo hat geschrieben:(11 Sep 2018, 09:54)

Aber warum denn? Ist doch nur der Name der Veranstaltung. Laufen beim Hamburg-Marathon oder Berlin- Marathon nur Hamburger und Berliner? :D
Dann soll man es eben Musikvision nennen. Manchmal ist weniger mehr. Gilt nicht nur für die Europäische Union (Türkei? Israel?), sondern auch für den Eurovision. In Hamburg kann jeder rumlaufen, sprichwörtlich, wie er mag. Oder in Berlin. Ich finde, das ist etwas anderes.
Liegestuhl hat geschrieben:(11 Sep 2018, 10:51)

Weil es beim EUROVision um Musik geht und nicht um einen Geographiewettbewerb für Nationalisten.
Wenn bei einer südamerikanischen Meisterschaft nicht Südkorea antritt hat das für mich rein gar nichts mit südamerikanischen Nationalismus zu tun... In der Tat ist das aber Geografie! Nicht Nationalismus. Das doch der Spaß am Sport vorrangig sein sollte ist ja metaphysisch vielleicht richtig, aber...
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von imp »

King Kong 2006 hat geschrieben:(11 Sep 2018, 17:44)

Sind für mich alles keine stichhaltigen Argumente. ;)



Dann soll man es eben Musikvision nennen. Manchmal ist weniger mehr. Gilt nicht nur für die Europäische Union (Türkei? Israel?), sondern auch für den Eurovision. In Hamburg kann jeder rumlaufen, sprichwörtlich, wie er mag. Oder in Berlin. Ich finde, das ist etwas anderes.



Wenn bei einer südamerikanischen Meisterschaft nicht Südkorea antritt hat das für mich rein gar nichts mit südamerikanischen Nationalismus zu tun... In der Tat ist das aber Geografie! Nicht Nationalismus. Das doch der Spaß am Sport vorrangig sein sollte ist ja metaphysisch vielleicht richtig, aber...
Komm, sieh es ein: Dieser Wettbewerb ist eine halbpolitische Resterampe für was der nationale Markt sonst ignoriert hätte. Die Punktevergabe ist seit Jahrzehnten immer mehr am politischen Zeitgeschehen als am Musikmarkt orientiert, 2/3 des Mülls, der da den Abend füllt, käme übers Jahr sonst nicht in deine Playlist und wenn man es nicht anschaut und bloß am nächsten Tag Zeitung oder Ticker liest, hat man nichts verpasst und ist noch nicht mal überrascht.
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Eulenwoelfchen

Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Bobo hat geschrieben:(06 Sep 2018, 11:52)

Die BDS als bloße Nichtregierungsorganisation zu verharmlosen, obwohl bekanntermaßen palästinensische Terrorgruppen und deren Sympathiesanten zu den Gründungsvätern gehören, halte ich gelinde gesagt für grob fahrlässig und einen offensichtlichen Täuschungsversuch, der bei dir erkennbar verfing. Die Urväter des BDS sind palästinensische Terrorgruppen! Ich täte mich als Verbraucher sehr wohl an Boykotte beteiligen, wenn sie mir gerecht und sinnvoll erscheinen. Mit der BDS jedoch haben die Palästinenser eine zweite eindeutig antisemitische Front gegen Israel eröffnet. Terror über Europa auszuweiten, hat sich als Bumerang erwiesen.

...

Wenn Hamas und Fatah antisemitisch ist, ist es die BDS auch.
Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, wenn ich Ihrem sehr guten Beitrag noch ein paar Ergänzungen hinzufüge, und aus Focussierungsgründen auf BDS und dessen
glasklaren und strategischen Antisemitismus verkürzt zitierte.

Boykott gegen Juden und die damit verbundenen Ziele, Juden aus Nahost und speziell jenen Gebieten und Lebensräumen zu vertreiben, sprich diese judendfrei zu machen,
die z.B. das vormalige brit, Mandatsgebiet umfassten, das man einfach "Palästina" bezeichnete, und auf dem auch das Gebiet des heutigen Staates Israel liegt, dieser Boykott als
eine mehrerer Kampfformen gegen Juden entstand bereits Ende des 19, Jahrhunderts. Eine antisemitisch attackierende Strategieform - die damals wie heute ihrem tatsächlichen Wesen nach keineswegs GEWALTFREI zu nennen
nennen ist. Eine Boykottidee, deren tatsächliches Ziel auch heute unverändert die Auslöschung des Staates Israel und mindestens die Unterwerfung der Juden bzw. ihre Vertreibung ist. Diese Ziele sind elementarer Kern und Daseinszweck des BDS und auch von dieser Seite bis heute unwidersprochen bzw, fehlt jedwede Distanzierung von diesen Zielen. Die heutige BDS-Bewegung geht auf die nach Ende von WWII neu gegründete Arabische Liga zurück, die noch deutlich vor der Gründung des Staates Israel diese Boykottidee als Kampfform gegen Juden wiederbelebte und als Mastermind organisierte. Einer jener Mitgestalter der Boykottidee, die von der Arabischen Liga zur offiziellen politischen Leitlinie erhoben wurde (und bis heute formal besteht), war auch ein gewisser ägyptischer Rechtswissenschaftler namens Boutros Boutrous-Ghali, später auch "honoriger" UN-Generalsekretär. Dieser stellte 1954 fest: "Das Ziel des Boykotts ist der wirtschaftliche Zusammenbruch Israels". Später, etwa zu Beginn der 2. Intifada wurde vom damaligen "Friedensengel" Yassir Arafat die Gründung eines sog. Boykott-Councils autorisiert, das auch heutigen BDS-Gruppen und mit diesen gemeinsam gegen Israel gerichtete NGOs zu mehr Effizienz und Unterstützung im Boykott gegen den Judenstaat verhelfen sollte. Damalige und bis heute bestehende Gründungsmitglieder dieses BDS-nahen "Council of National and Islamic Forces in Palestine", das gerne unter dem Deckmantel der sog. liberalen, palästen. "Zivilgesellschaft" antritt, und sich wie auch BDS, gerne als Interessenvertretung für soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte darstellt, gegen Unterdrückung und Rassismus auftritt ...und natürlich auch den unermüdlichen Kampf für Frieden und Freiheit aller Menschen - ausser Juden - auf seine Demo-Fahnen schmiert, sind u.a. DFLP, PFLP, Palästinensisch-Islamischer Jihad, Fatah und ...HAMAS usw. - Bei Propaganda-Veranstaltungen von BDS-Gruppen auch in Deutschland werden dann diese selbst von der propalästinensich gepolten EU als Terrorgruppen eingestufte Gruppen wie PFLP, deren Verbrechenskerbholz ebenso tief wie mies ist, gerne zu linksgerichteten Parteien oder Menschenrechtsgruppen umdeklariert. Offenkundige, militante, bis heute jeden Frieden mit Juden oder Israel ablehnende Gruppen, die gemeinsam mit BDS jedes Mittel für legitim und angebracht halten, solange es dem gemeinsamen Ziel der Vernichtung des Staates Israel dient.
Soviel zur sog. irrigen Einbildung, BDS vertrete oder unterstütze nur gewaltfreie politische Aktionen und Ziele.

Jawohl, werter Herr (oder werte Frau?) Bobo,
sie stellen das alles richtig dar. BDS ist antisemitisch bis ins Mark, wie auch Fatah, PFLP oder Hezbollah und wer noch so alles unter dem hinterhältigen Deckmantel des BDS herumläuft und die Welt politisch gegen Juden und Israel vergiftet.
Bobo
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Bobo »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(14 Sep 2018, 03:14)

Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, wenn ich Ihrem sehr guten Beitrag noch ein paar Ergänzungen hinzufüge, und aus Focussierungsgründen auf BDS und dessen
glasklaren und strategischen Antisemitismus verkürzt zitierte.
Wie könnte ich was dagegen haben, wo wir in einer Zeit leben, in der rechte Spinner durch Chemnitz laufen und "frei, sozial, national" brüllen und vorwiegend linke Spinner und Naivlinge sich von arabisch palästinensischen Terrorpaten instrumentalisieren lassen und sich unter den Banner der BDS versammeln, auf denen für jeden Grundschüler erkennbar "kauft nicht beim Juden" steht. Die kläglichen Unterschiede zu damals, liebe BDS- Sympathisanten, liegn im Schriftbild und Verbrämung.

Leider bin ich zu blöd, eines der unvergesslichen Bilder von SA-Schergen mit den Schildern vor dem Wanst hier einzustellen.

(Herr Bobo)
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Eulenwoelfchen

Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Bobo hat geschrieben:(14 Sep 2018, 12:06)

Leider bin ich zu blöd, eines der unvergesslichen Bilder von SA-Schergen mit den Schildern vor dem Wanst hier einzustellen.

(Herr Bobo)
Sehr wertgeschätzter Herr Bobo,
es tut mir fast schon körperlich weh, wenn Sie sich als zu blöd bezeichnen. Denn das sind Sie ganz und gar nicht.

Beim Bilderwunsch kann ich vielleicht helfen:
Quelle: Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland/ Deutsches Historisches Museum / Bundesarchiv der Bundesrepublik Deutschland

https://www.dhm.de/fileadmin/medien/lem ... /613_1.jpg
Deutsches Reich, April 1933
Fotografie
13 x 18 cm
© Deutsches Historisches Museum, Berlin
Inv.-Nr.: F 78/266 (BA104366)
Nach nationalsozialistischer Auffassung war auch der Bolschewismus ein von Juden gesteuertes Werkzeug zur Zerstörung der europäischen Völker. Jede Unterstützung von Juden - wie etwa ein Kauf in jüdischen Geschäften - war für sie "Volksverrat". Schon durch ihre Anwesenheit verlieh die SA dem Boykott spürbaren Nachdruck. Den gesamten Boykott stellte die deutsche Propaganda als Reaktion auf die "jüdische Gräuelpropaganda" der westlichen Staaten gegen das nationalsozialistische Deutschland dar.



https://www.dhm.de/fileadmin/medien/lem ... /612_2.jpg
Joseph Schorer
Hamburg, 1. April 1933
Fotografie
18 x 24 cm
© Deutsches Historisches Museum, Berlin
Inv.-Nr.: Schorer 39/12
Nach Januar 1933 machte die neue nationalsozialistische Reichsregierung die Juden für den wirtschaftlichen Verfall und die hohe Arbeitslosigkeit verantwortlich. Am 1. April 1933 folgte ein staatlich organisierter Boykott von jüdischen Geschäften, Anwaltskanzleien und Arztpraxen. Schon durch ihre Anwesenheit verlieh die SA dem Boykott spürbaren Nachdruck.
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Vongole
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Vongole »

Es regt sich weiterer öffentlicher Widerstand gegen die antisemitische BDS-Bewegung: :thumbup:
Der nordrhein-westfälische Landtag hat angekündigt, die israelfeindliche BDS-Bewegung zu verurteilen. Am Nachmittag soll im Plenum ein fraktionsübergreifender Antrag verabschiedet werden.

»Die BDS-Bewegung ist in ihren Methoden und Zielen nicht nur antiisraelisch, sondern klar antisemitisch«, heißt es in dem entsprechenden Entwurf von CDU, FDP, SPD und Grünen. Der Aufruf zum Boykott von israelischen Waren, Unternehmen sowie von israelischen Wissenschaftlern oder Künstlern sei klar und deutlich zu verurteilen.

Aufruf Aus diesem Grund sollen Einrichtungen des Landes Nordrhein-Westfalen der BDS-Kampagne künftig keine Räumlichkeiten mehr zur Verfügung stellen und keine ihrer Veranstaltungen oder von Gruppierungen, welche die Ziele des BDS verfolgen, unterstützen. Zugleich ruft der nordrhein-westfälische Landtag alle Städte, Gemeinden, Landkreise und alle öffentlichen Akteure dazu auf, sich dieser Haltung anzuschließen.
https://www.juedische-allgemeine.de/art ... w/id/32803

Auch Paypal reagiert:
The US online payment service PayPal has closed the account of the Germany-based NGO International Alliance – an organization that sympathizes with the Popular Front for the Liberation of Palestine terrorist organization and supports boycotting Israel.
https://www.jpost.com/International/EXC ... sts-567647
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
bennyh

Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von bennyh »

Vongole hat geschrieben:(22 Sep 2018, 17:25)

Es regt sich weiterer öffentlicher Widerstand gegen die antisemitische BDS-Bewegung: :thumbup:


https://www.juedische-allgemeine.de/art ... w/id/32803

Auch Paypal reagiert:

https://www.jpost.com/International/EXC ... sts-567647
Sehr gute Entscheidung :thumbup:

.......,Provo Spam entfernt
Lady Madonna
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Registriert: So 23. Sep 2018, 17:07

Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Lady Madonna »

Die ganze BDS Mischpoke ist ein Sammelsurium der verschiedensten Antisemiten. Die schlimmsten Antisemiten in Deutschland bekleiden Ämter in der Regierung und in der SPD.
Lady Madonna
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Lady Madonna »

bennyh hat geschrieben:(23 Sep 2018, 14:39)

Sehr gute Entscheidung :thumbup:
Hier noch einmal der Hinweis, dass es sich bei BSD keineswegs um eine "gewaltfreie" Form des Widerstandes handelt, da jegliche Art von Boykott oder Sanktion nachweislich aus völkerrechlicher Sicht eine Kriegserklärung darstellt. Sämtlich Duldung dieser Organisation, auch in Form einer unterbliebenen öffentlichen Verurteilung dieser genozidären Organisation, kann nur als Evidenz übelster antisemitischer Gesinnung gewertet werden. Das betrifft im Übrigen auch die User dieses Forums, bzw. den Teil, der das Subforum 35 frequentiert.
Bist Du sicher, dass Du nicht krank bist? :s
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King Kong 2006
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von King Kong 2006 »

Propagandaschlacht im Anmarsch?
The Ban on Lara Alqasem Is a Gift for BDS, and a Disaster for Israel

What exactly is the threat posed by allowing a 22 year-old American student to study at Hebrew University? How will she harm the economy? Damage the Mideast's strongest military? What's so frightening about someone who wants to learn more about Israelis and Palestinians?

https://www.haaretz.com/israel-news/.pr ... -1.6567298
Eigentlich müsste Lara Alqasem, 22, gerade an der Uni sein. Am Montag startete ihr Semester im Masterprogramm "Menschenrechte und Übergangsjustiz" an der Hebrew University in Jerusalem. Alqasem ist US-Staatsbürgerin, besitzt ein gültiges Studentenvisum vom israelischen Konsulat in Miami. Doch seit zwei Wochen sitzt sie am Flughafen von Tel Aviv fest. Der Vorwurf: Die Studentin soll eine Gefahr für Israel sein.
Über Alqasem heißt es dort, dass sie an der University Florida zwischen 2014 und 2017 an Veranstaltungen der "Studenten für Gerechtigkeit in Palästina" teilgenommen habe, eine mit BDS verbundene Gruppe, und ihr 2016 bis 2017 vorstand. Der Gruppe wird vorgeworfen, Terroristen zu unterstützen, Israel zu verteufeln und Gewaltaufrufe zu teilen.

Drei Professoren widersprechen

Ihre Lehrkräfte aus der Heimat zeichnen ein ganz anderes Bild: "Sie ist eine der talentiertesten und vielversprechendsten Studenten, die ich je unterrichtet habe", sagt Eric Kligerman. Lara Alqasem hatte bei ihm unter anderem einen Kurs über den Holocaust belegt. "Ich kann mir keine Studentin vorstellen, die besser qualifiziert wäre als Lara, um Brücken des Verständnisses und des Austausches zu bauen zwischen verschiedenen Gruppen." Alqasems Großeltern waren als palästinensische Flüchtlinge aus Haifa in die USA gezogen.
Die Uni würde sie gern im Hörsaal haben

Nach langem Zögern habe sich die 22-Jährige entschieden, ihren Master in Israel zu machen, um vor Ort noch mehr über Land und Leute zu lernen. Dafür sei sie von manchen BDS-Aktivisten in ihrem Umfeld kritisiert worden, sagt Sorek.

"Ich bin schockiert darüber, was passiert ist. Das ist nicht das Israel, das ich kenne", sagt Jack Kugelmass, der das "Center for Jewish Studies" an der University Florida leitet, an dem Lara Alqasem studierte. Auch Israel hat in den vergangenen Jahren einen zunehmenden Rechtsruck erlebt; und auch dort denken nicht alle gleich: Während die Regierung die 22-Jährige abschieben will, spricht sich die Hebrew University für Alqasems Einreise aus. Andere israelische Universitäten unterstützen sie ebenfalls.

Alqasem will weiterhin möglichst schnell ihr Studium antreten, sagt Yotam Ben-Hillel, einer ihrer beiden Anwälte

http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 33496.html
Ich kann mir nicht vorstellen, das man nach dem Theater sie ihrem Wunsch entsprechend an einer israelischen Uni studieren lässt. Aber abwarten. Ob TV-Komiker Trump sie da auch aus der Zelle rausholt? ;)
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