Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

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Wird es in einigen Jahrzehnten Frieden in Israel, Palästina und den Nachbarn geben ?

ja, sie werden irgendwie eine Lösung finden
49
29%
nein, das geht noch ewig so weiter
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71%
 
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Saxon
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Saxon »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(25 Apr 2019, 18:47)

Die waren mit dem Atomabkommen in greifbarer Nähe. Denn der Iran hat gute Gründe sich wirtschaftlich zu entwickeln. Aber jetzt ist wohl erstmal wieder alles beim alten.Da dürften die USA und die Saudis aufatmen. Das treibt schließlich den Ölpreis hoch was beide ja wollen.
Na ja das Abkommen war ne gute Idee zum Anfang. Aber echt gestoppt hätte der Iran sein Programm glaube ich nicht. Jetzt ist es eh vertan alles.
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Liegestuhl
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Liegestuhl »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(25 Apr 2019, 18:44)

Israel. Ist dass eine Frage?
Ja. Für mich ist das größte Opfer die palästinensische Zivilgesellschaft. Die Israelis leiden zwar, aber können mit dem Status quo ungleich besser leben.

Warum kommt von dort kaum etwas?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Bobo
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Bobo »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(25 Apr 2019, 16:57)

Vor allem hat Israel übersehen dass es solche Dauerkonflikte wie mit der Hamas in verschiedener Ausprägung immer wieder vorkommen. Manche wie in Kurdistan gehen immer weiter. Auch nach Jahrzehnten ist keine Ende abzusehen. Andere Konflikte konnten durchaus beendet werden wie in Nordirland. Das ist für mich ein Ergebnis guter Diplomatie und großer Nervenstärke. Und es hat gezeigt dass der erste Schritt immer von der Seite ausgehen muß die eigentlich Opfer des Terrors ist. Das macht die Sache so schwer. Aber es ist möglich. Heute will keiner die alten Zeiten zurück in Nordirland. Und Splittergruppen wie die "new IRA" haben keinerlei Rückhalt mehr in der Bevölkerung. Das ist natürlich ein harter, langer Weg. Und die Narben dort sind immer noch nicht verheilt.

Meinst du London wäre heute sicherer wenn man weiter versucht hätte den Frieden in Nordirland militärisch zu erzwingen?

Du meinst, es gäbe in Israel auch nur einen Bürger oder Politiker, der die Gründe für die Terroranschläge gegen ihr Land weder kennen noch richtig beurteilen? Wie man weiß wurde die Hamas auch in Europa, also auch in Deutschland, als islamistische Terrorgruppe eingestuft. Und genauso agiert sie auch. Trotzdem fließen jährlich horende europäische Steuergelder in die Taschen der Terrorgruppen, und du sieht die diplomatischen Versäumnisse bei den Israelis? Was du Dauerkonflikt nennst, nenne ich islamistischen Dauerterror, maßgeblich von der EU mitfinanziert. Wenn ich recht informiert bin werden die Zahlungen als humanitäre Hilfe deklariert. Wenn das nicht zynisch ist. Muss man den angeblich aufgeklärten Gesellschaften dieser Welt wirklich erklären, dass die sogenannte humanitäre Hilfe für anerkannte Terrorgruppen aktiv zur Ermordung von Juden und zur Delegitimierung ihres Staates Israel beiträgt -, nur weil die Waffen- und Sprengstofflieferanten ihre Rechnungen nicht direkt ins EU-Parlament schicken?

Die DAUER im DAUER - Konflikt hat Israel nicht zu verantworten. Die Verantwortung dafür trägt vor allem auch die EU! Sie sorgt mit Steuergeldern dafür, dass den Terrorgruppen das überaus wichtige Geld für ihre Hassverbrechen nicht ausgeht. Oder hältst du die Unterbrechung des Geldflusses in Terrorkassen nicht für ein probates diplomatisches Instrument? Israel ist nicht Nordirland! Es herrscht kein Krieg in Israel, sondern Dauerterror gegen die bloße Existenz Israels! Einen weiteren Krieg hätten Israels Gegner längst ... du weißt schon. Wie gehabt.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von bennyh »

Liegestuhl hat geschrieben:(25 Apr 2019, 21:45)
Warum kommt von dort kaum etwas?
Das liegt vor allem daran, dass die Araber voller Hass sind. Sie hassen die Israelis mehr als dass sie ihre eigenen Kinder lieben, wie Golda Meir einmal richtig sagte. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Außerdem liegt es daran, dass die EU die Araber der Westbank und Gazas massiv finanziell schmiert, damit sie den Terror aufrecht erhalten und ja nicht von der Maximalforderung - das gesamte Gebiet zwischen Mittelmeer und Jordan - abweichen.
Außerdem verdienen sich Selbstmordattentäter mit terroristischen Anschlägen eine goldene Nase. Dementsprechend ist es erstrebenswerter, seinen Lebensunterhalt mittels Selbstmordanschlägen zu bestreiten als in Frieden zu investieren.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Orbiter1 »

bennyh hat geschrieben:(26 Apr 2019, 14:23)

Das liegt vor allem daran, dass die Araber voller Hass sind.
Vor allem halten die Araber zusammen. Als Antwort auf Israels geminderte Steuerabführung an die Autonomiebehörde in Höhe von 138 Mio $ (https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... erroristen) gibt es jetzt von der Arabischen Liga 100 Mio $ pro Monat (https://www.aljazeera.com/news/2019/04/ ... 27770.html) Wird man ja sehen ob Israel und die USA mit der ständigen weiteren Eskalation und dem Recht des Stärkeren am Ende tatsächlich siegreich bleibt.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Vongole »

Orbiter1 hat geschrieben:(26 Apr 2019, 15:12)

Vor allem halten die Araber zusammen. Als Antwort auf Israels geminderte Steuerabführung an die Autonomiebehörde in Höhe von 138 Mio $ (https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... erroristen) gibt es jetzt von der Arabischen Liga 100 Mio $ pro Monat (https://www.aljazeera.com/news/2019/04/ ... 27770.html) Wird man ja sehen ob Israel und die USA mit der ständigen weiteren Eskalation und dem Recht des Stärkeren am Ende tatsächlich siegreich bleibt.
Du findest es also in Ordnung, dass die PLO mit Steuergeldern Terroristen bezahlt, statt sie der pal. Bevölkerung zugute kommen zu lassen?
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Vongole »

Care about Gaza? Blame Hamas.

If you ask why such hardships exist in Gaza, the answer will almost always be the same: the Israelis.

Really? The Arabs in Israel generally live normal lives and, in many cases, thrive. In fact, Arab citizens of Israel live freely compared with Arabs in many other countries in the region. The Palestinians in the West Bank are largely progressing in stable cities and communities. Educated workers are finding jobs (though there is much room for improvement — something the Trump administration has tried to help Palestinians with, only to be blocked by the Palestinian Authority). Trade both with Israel and abroad is providing employment and possibilities. Infrastructure has progressively improved. Power is available 24 hours every day in most communities.
Why are others moving forward while Gaza sinks further into despair and disrepair? Because Hamas, the de facto ruler of the Gaza Strip, has made choices. Hamas professes violence and the destruction of Israel as a method of gaining a better life for Palestinians. This “defense” of Palestinians has led to the problems experienced today: a decimated economy, hundreds killed in violence each year and one of the highest unemployment rates in the world. Hamas is to blame for Gaza’s situation.

https://www.nytimes.com/2019/04/22/opin ... srael.html

Ist natürlich nur eine Meinung, die hier geäußert wird, aber vielleicht sollten sich die "Israel-Kritiker" doch einmal fragen, was die Menge der durchaus starken arabischen Staaten daran hindert,
ihren Brüdern und Schwestern im Gaza beim Aufbau eines funktionierenden Staatswesens zu helfen.
Könnte es vielleicht daran liegen, dass diese Staaten erkannt haben, dass unter einer Terror-Regierung Gaza immer das bleiben wird, was es ist, ein failed state?
Könnte es daran liegen, dass immer mehr arab. Staaten die Nase voll haben von Organisationen, die Wasser predigen, aber Wein trinken, Terror und Unruhe weltweit exportieren?
Könnte es daran liegen, dass arab. Staaten erkennen, dass Israel ein weit verlässlicherer Partner in Nahost sein könnte als eine egoistische Terror-Organisation, der es nicht um die eigenen Leute geht, sondern einzig
allein um die Vernichtung Israels, und die zum Frieden nirgendwo beitragen will?
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Orbiter1 »

Vongole hat geschrieben:(26 Apr 2019, 15:18)

Du findest es also in Ordnung, dass die PLO mit Steuergeldern Terroristen bezahlt, statt sie der pal. Bevölkerung zugute kommen zu lassen?
Das finde ich so wenig in Ordnung wie die immer stärkere Besiedlung des Westjordanlandes durch Israel. Die Verwendung der Steuergelder die der Palästinensischen Autonomiebehörde zustehen wird sanktioniert, wer sanktioniert den vom UNO-Sicherheitsrat verurteilten Siedlungsbau?
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Vongole »

Orbiter1 hat geschrieben:(26 Apr 2019, 15:54)

Das finde ich so wenig in Ordnung wie die immer stärkere Besiedlung des Westjordanlandes durch Israel. Die Verwendung der Steuergelder die der Palästinensischen Autonomiebehörde zustehen wird sanktioniert, wer sanktioniert den vom UNO-Sicherheitsrat verurteilten Siedlungsbau?
Wo steht denn, dass das Westjordanland, insbesondere die Zone C, judenfrei zu sein hat? Hat sich das Narrativ, dass Araber und Juden nicht gemeinsam leben, arbeiten und aufbauen könnten, schon dermaßen fest
in den Köpfen etabliert? Es funkioniert doch auch in Israel, also warum nicht auch im Westjordanland?
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Adam Smith »

Vongole hat geschrieben:(26 Apr 2019, 16:13)

Wo steht denn, dass das Westjordanland, insbesondere die Zone C, judenfrei zu sein hat? Hat sich das Narrativ, dass Araber und Juden nicht gemeinsam leben, arbeiten und aufbauen könnten, schon dermaßen fest
in den Köpfen etabliert? Es funkioniert doch auch in Israel, also warum nicht auch im Westjordanland?
So gut wie Judenfrei ist Jordanien sowie Syrien. Israel sorgt dafür, dass sowohl Juden als auch Araber gemeinsam leben können. Woanders ist das ja nicht möglich.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Alter Stubentiger »

Saxon hat geschrieben:(25 Apr 2019, 21:27)

Na ja das Abkommen war ne gute Idee zum Anfang. Aber echt gestoppt hätte der Iran sein Programm glaube ich nicht. Jetzt ist es eh vertan alles.
Der Iran hat sein Programm gestoppt. Das hat die internationale Atomenergiebehörde immer wieder bestätigt. Die waren ja auch immer wieder da.
Aber Israel und Trump sind eben der Meinung dass mehr Konfrontation der Sicherheit Israels dienen würde. Und die Sicherheit Israels ist ja nicht verhandelbar. Die Kriegsrethoriker aller Seiten folgen da ihrer eigenen Logik. Und jetzt drängen im Iran wieder die nach vorne die da nicht zurückstehen wollen.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Adam Smith »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(26 Apr 2019, 16:32)

Der Iran hat sein Programm gestoppt. Das hat die internationale Atomenergiebehörde immer wieder bestätigt. Die waren ja auch immer wieder da.
Aber Israel und Trump sind eben der Meinung dass mehr Konfrontation der Sicherheit Israels dienen würde. Und die Sicherheit Israels ist ja nicht verhandelbar. Die Kriegsrethoriker aller Seiten folgen da ihrer eigenen Logik. Und jetzt drängen im Iran wieder die nach vorne die da nicht zurückstehen wollen.
Dem Iran geht es mehr um Saudi-Arabien und dem IS als um Israel. Trump betrachtet die Wirtschaft und hier kaufen die Saudis sehr viele Waffen von den USA. Saudi-Arabien gibt mehr Geld für die Verteidigung aus als Russland (dieses hauptsächlich in den USA). Und Russland war ja in dieser Hinsicht immer der Gegner schlechthin. Ohne Saudi-Arabien würde Trump vermutlich nichts gegen den Iran haben.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Alter Stubentiger »

Liegestuhl hat geschrieben:(25 Apr 2019, 21:45)

Ja. Für mich ist das größte Opfer die palästinensische Zivilgesellschaft. Die Israelis leiden zwar, aber können mit dem Status quo ungleich besser leben.

Warum kommt von dort kaum etwas?
In Russland erhob Stalin den Terror gegen die eigene Bevölkerung zur Staatsdoktrin. Und das funktionierte bis zu seinem Tod. Um zu verstehen warum solche Systeme so oft und solange funktionieren muß man sich mal ernsthaft mit dem Wirken solcher Systeme im Inneren auseinandersetzen. Es gibt in Gaza zwar kein Gulag-System aber die grundlegenden Mechanismen der Unterdrückung werden dort so gut umgesetzt dass die Bevölkerung viel zu viel Angst vor der Hamas hat.

Die irrige Vorstellung man müsse den wirtschaftlichen Druck gegen die Bevölkerung in solchen Systemen nur lange genug erhöhen und sie würde die Tyrannen stürzen ist grundfalsch. In der alten BRD hat man da eine andere Politik gemacht. Man hat die Ost-Diktaturen umarmt. "Wandel durch Annäherung". Es gab wirtschaftliche Zusammenarbeit und sogar Kredite aus dem Westen. Dadurch konnten die Ostdiktaturen keinen ausländischen Feind mehr glaubhaft darstellen. Es wurde zwar vom kapitalistischen Ausland und der historischen Überlegenheit des Sozialismus gefaselt in der Propaganda. Aber es hat keiner mehr geglaubt. Und so verfaulten die Machtstrukturen im Inneren und der Ostblock brach fast geräuschlos zusammen.

So funktioniert intelligente Politik. Aber heute kennen viele Politiker, nicht nur im nahen Osten, nur noch primitive Konfrontationspolitik....und stärken so Organisationen wie die Hamas. Die haben dann ganz leichtes Spiel Israel als Buhmann zu präsentieren. Und der Volkszorn richtet sich dann eben gegen Israel.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Adam Smith »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(26 Apr 2019, 16:52)

So funktioniert intelligente Politik. Aber heute kennen viele Politiker, nicht nur im nahen Osten, nur noch primitive Konfrontationspolitik....und stärken so Organisationen wie die Hamas. Die haben dann ganz leichtes Spiel Israel als Buhmann zu präsentieren. Und der Volkszorn richtet sich dann eben gegen Israel.
Schon. Nur würde die Hamas halt mit dem Geld nur Waffen kaufen. Lösen dürfte sich das Problem erst dann, wenn Juden in Gaza leben könnten (das können Juden nicht). Also wenn die Situation sich im Nahen Osten insgesamt ändert.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Alter Stubentiger »

Adam Smith hat geschrieben:(26 Apr 2019, 16:40)

Dem Iran geht es mehr um Saudi-Arabien und dem IS als um Israel. Trump betrachtet die Wirtschaft und hier kaufen die Saudis sehr viele Waffen von den USA. Saudi-Arabien gibt mehr Geld für die Verteidigung aus als Russland (dieses hauptsächlich in den USA). Und Russland war ja in dieser Hinsicht immer der Gegner schlechthin. Ohne Saudi-Arabien würde Trump vermutlich nichts gegen den Iran haben.
Glaube ich nicht. Iran ist aus innenpolitischen Gründen für die jetzige israelische Politikerkaste als Gegner nicht verzichtbar. Und weil auch in Amerika viele Juden wohnen ist die Politik Israels auch für amerikanische Politiker wie Trump so wichtig. Er meint die jüdischen Wähler in Amerika so auf seine Seite ziehen zu können. Aber das Wichtigste bleibt für ihn neben den Waffendeals mit den Saudis (da hast du recht) auch ein Ölpreis der ohne den Großproduzenten Iran schön nach oben geht. Gut für die Saudis. Gut für Amerika. Und America first!
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Orbiter1 »

Vongole hat geschrieben:(26 Apr 2019, 16:13)

Wo steht denn, dass das Westjordanland, insbesondere die Zone C, judenfrei zu sein hat? Hat sich das Narrativ, dass Araber und Juden nicht gemeinsam leben, arbeiten und aufbauen könnten, schon dermaßen fest in den Köpfen etabliert? Es funkioniert doch auch in Israel, also warum nicht auch im Westjordanland?
Sie meinen der UNO-Sicherheitsrat kennt sich im Gegensatz zu ihnen nicht so recht aus bei der Siedlungspolitik der Israelis? Oder wie kommt der sonst zu der Verurteilung und zur x-fachen Forderung keine weiteren Siedlung zu bauen?
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Saxon »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(26 Apr 2019, 16:32)

Der Iran hat sein Programm gestoppt. Das hat die internationale Atomenergiebehörde immer wieder bestätigt. Die waren ja auch immer wieder da.
Aber Israel und Trump sind eben der Meinung dass mehr Konfrontation der Sicherheit Israels dienen würde. Und die Sicherheit Israels ist ja nicht verhandelbar. Die Kriegsrethoriker aller Seiten folgen da ihrer eigenen Logik. Und jetzt drängen im Iran wieder die nach vorne die da nicht zurückstehen wollen.

Die Überwachung des Programms ist ein Problem. Der Iran bestimmt wann, wie und muss immer Tage vorher informiert werden. Wirkungsvolle Kontrollen sehen anders aus.

Israel müsste eine Regelung für den Umgang mit dem Iran finden. Im Gegenzug könnte der Iran seine Unterstützung der Hamas runterfahren.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Adam Smith »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(26 Apr 2019, 16:58)

Glaube ich nicht. Iran ist aus innenpolitischen Gründen für die jetzige israelische Politikerkaste als Gegner nicht verzichtbar. Und weil auch in Amerika viele Juden wohnen ist die Politik Israels auch für amerikanische Politiker wie Trump so wichtig. Er meint die jüdischen Wähler in Amerika so auf seine Seite ziehen zu können. Aber das Wichtigste bleibt für ihn neben den Waffendeals mit den Saudis (da hast du recht) auch ein Ölpreis der ohne den Großproduzenten Iran schön nach oben geht. Gut für die Saudis. Gut für Amerika. Und America first!
Es gibt wesentlich mehr lateinamerikanische Wähler als jüdische Wähler in den USA. 2% dürften für Trump jetzt nicht entscheidend sein. Ein hoher Ölpreis ist für die USA eher schlecht. Aus dem Grund dürftest du eher wenig Ahnung haben.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Alter Stubentiger »

Adam Smith hat geschrieben:(26 Apr 2019, 16:56)

Schon. Nur würde die Hamas halt mit dem Geld nur Waffen kaufen. Lösen dürfte sich das Problem erst dann, wenn Juden in Gaza leben könnten (das können Juden nicht). Also wenn die Situation sich im Nahen Osten insgesamt ändert.
Es geht nicht nur um Geld. Die BRD hat sich ganz bewußt als Freund der Völker im Osten präsentiert. Was denkst du wie viele Alt-Nazis und Nationalisten diese Politik nicht verstanden und die Willy Brand als Vaterlandsverräter bezeichnet haben? Israel muß sich ganz anders präsentieren um auch positiv wahrgenommen zu werden. Dazu braucht es nicht mal so viel Geld. Es ist eine politische Frage. Und in der Knesset sitzen eben Leute die ganz andere Vorstellungen von Politik haben.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Julian »

Vongole hat geschrieben:(24 Apr 2019, 18:46)

Beim Thema Israel ist doch wirklich nichts zu dämlich, als dass es hier nicht gepostet werden muss. :rolleyes:
Das haben Sie ja sicher nicht auf meinen Beitrag bezogen. :)
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Vongole »

Orbiter1 hat geschrieben:(26 Apr 2019, 16:59)

Sie meinen der UNO-Sicherheitsrat kennt sich im Gegensatz zu ihnen nicht so recht aus bei der Siedlungspolitik der Israelis? Oder wie kommt der sonst zu der Verurteilung und zur x-fachen Forderung keine weiteren Siedlung zu bauen?
Ja, genau das hab ich mich auch schon öfter gefragt. Und übrigens auch, was Abbas 2008 davon abhielt, Olmerts Angebot anzunehmen:

Olmert offered Abbas more than 100% of West Bank,and Abbas still refused peace deal
http://www.palwatch.org/main.aspx?fi=157&doc_id=27617
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Adam Smith »

Orbiter1 hat geschrieben:(26 Apr 2019, 16:59)

Sie meinen der UNO-Sicherheitsrat kennt sich im Gegensatz zu ihnen nicht so recht aus bei der Siedlungspolitik der Israelis? Oder wie kommt der sonst zu der Verurteilung und zur x-fachen Forderung keine weiteren Siedlung zu bauen?
Die Anzahl der Araber verringert sich also.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Adam Smith »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(26 Apr 2019, 17:06)

Es geht nicht nur um Geld. Die BRD hat sich ganz bewußt als Freund der Völker im Osten präsentiert. Was denkst du wie viele Alt-Nazis und Nationalisten diese Politik nicht verstanden und die Willy Brand als Vaterlandsverräter bezeichnet haben? Israel muß sich ganz anders präsentieren um auch positiv wahrgenommen zu werden. Dazu braucht es nicht mal so viel Geld. Es ist eine politische Frage. Und in der Knesset sitzen eben Leute die ganz andere Vorstellungen von Politik haben.
Es geht hier darum, ob Juden in Gaza leben können. Und du kommst mir mit Israel.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Vongole »

Adam Smith hat geschrieben:(26 Apr 2019, 17:08)

Es geht hier darum, ob Juden in Gaza leben können. Und du kommst mir mit Israel.
Juden wollen doch gar nicht im Gaza leben, das Gebiet gehört ganz allein den Palästinensern und dient als "gutes" Beispiel dafür, wie ein pal. Staat aussehen könnte:

Sie schlugen zu, verhafteten Tausende und folterten Hunderte: Wie die Hamas eine der grössten Demonstrationswellen des Gazastreifes zum Schweigen brachte.
https://www.nzz.ch/international/gaza-h ... ld.1476729
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Alter Stubentiger »

Adam Smith hat geschrieben:(26 Apr 2019, 17:08)

Es geht hier darum, ob Juden in Gaza leben können. Und du kommst mir mit Israel.
Diese Frage stellt sich doch gar nicht zu diesem Zeitpunkt. 1968 war es auch undenkbar dass Deutsche wieder in Schlesien wohnen können. Nach dem Kniefall von Warschau erst recht.
Diese Frage hat sich nach dem EU-Beitritt Polens zur EU in Luft aufgelöst.

In einem echten Frieden ist die freie Wahl des Wohnorts selbstverständlich. Dann können Juden überall wohnen. Die Araber aber auch! Wenn sie es sich leisten können!
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Saxon »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(26 Apr 2019, 17:23)

Diese Frage stellt sich doch gar nicht zu diesem Zeitpunkt. 1968 war es auch undenkbar dass Deutsche wieder in Schlesien wohnen können. Nach dem Kniefall von Warschau erst recht.
Diese Frage hat sich nach dem EU-Beitritt Polens zur EU in Luft aufgelöst.

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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Adam Smith »

Vongole hat geschrieben:(26 Apr 2019, 17:16)

Juden wollen doch gar nicht im Gaza leben, das Gebiet gehört ganz allein den Palästinensern und dient als "gutes" Beispiel dafür, wie ein pal. Staat aussehen könnte:

Sie schlugen zu, verhafteten Tausende und folterten Hunderte: Wie die Hamas eine der grössten Demonstrationswellen des Gazastreifes zum Schweigen brachte.
https://www.nzz.ch/international/gaza-h ... ld.1476729
Aber wenn Juden hier leben könnten, dann wäre ja vieles möglich.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Adam Smith »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(26 Apr 2019, 17:23)

Diese Frage stellt sich doch gar nicht zu diesem Zeitpunkt. 1968 war es auch undenkbar dass Deutsche wieder in Schlesien wohnen können. Nach dem Kniefall von Warschau erst recht.
Diese Frage hat sich nach dem EU-Beitritt Polens zur EU in Luft aufgelöst.

In einem echten Frieden ist die freie Wahl des Wohnorts selbstverständlich. Dann können Juden überall wohnen. Die Araber aber auch! Wenn sie es sich leisten können!
Schon. Sind aber die Araber dazu in der Lage? Hier können ja noch nicht mal Schiiten oder Jesiden überall leben.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Adam Smith »

Saxon hat geschrieben:(26 Apr 2019, 17:27)

In Israel darf kein Araber einreisen
Leben schon aber nicht einreisen. Und der Beleg?
Das ist Kapitalismus:

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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Bobo »

Orbiter1 hat geschrieben:(26 Apr 2019, 17:04)

Ja, mit dem eingeführten Apartheidsystem klappt das recht gut. https://www.welt.de/politik/deutschland ... egime.html
Hmmm. Ganz weit unten! Siegmar Gabriel hat sich einlullen lassen. War sicher nicht schwer mit dem späteren Gesprächspartner der "Kauft nicht beim Juden" Fraktion. Offenbar glauben linke Spinner die Allüren der NS-Ganoven besser (sauberer?) wieder gesellschaftsfähig machen zu können. Wie armselig.
Zuletzt geändert von Bobo am Fr 26. Apr 2019, 18:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Orbiter1 »

Vongole hat geschrieben:(26 Apr 2019, 17:06)

Ja, genau das hab ich mich auch schon öfter gefragt.
Dann lesen sie mal die Resolution des UNO-Sicherheitsrasts (14 Ja-Stimmen, 1 Enthaltung (USA)) über die Verurteilung des israelischen Siedlungsbaus durch (sind nur 2 1/2 Seiten), dann kommen sie vielleicht noch drauf. https://www.un.org/webcast/pdfs/SRES2334-2016.pdf
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Vongole »

Saxon hat geschrieben:(26 Apr 2019, 17:27)

In Israel darf kein Araber einreisen
Das stimmt nicht, nur umgekehrt wirds kritisch: Wer im deutschen Pass einen Einreisestempel Israels hat, darf in viele arabische Länder nicht einreisen.
Ebenso ist Israelis die Einreise in viele arabische Staaten verboten, außerdem die Beförderung durch einige arabische Fluglinien, selbst wenn das Ziel in Europa liegt.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Keoma »

Orbiter1 hat geschrieben:(26 Apr 2019, 18:07)

Dann lesen sie mal die Resolution des UNO-Sicherheitsrasts (14 Ja-Stimmen, 1 Enthaltung (USA)) über die Verurteilung des israelischen Siedlungsbaus durch (sind nur 2 1/2 Seiten), dann kommen sie vielleicht noch drauf. https://www.un.org/webcast/pdfs/SRES2334-2016.pdf
Wen oder warum der Israel - besessene Laberklub verurteilt, ist doch völlig irrelevant.
Die Mehrheit der vertretenen Staaten erfüllen nicht einmal Mindeststandarts in Demokratie und Menschenrechten.
Die muslimischen Länder mit ihrer "Erklärung der Menschenrechte" sollten überhaupt die Klappe halten.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Adam Smith »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(26 Apr 2019, 17:06)

Es geht nicht nur um Geld. Die BRD hat sich ganz bewußt als Freund der Völker im Osten präsentiert. Was denkst du wie viele Alt-Nazis und Nationalisten diese Politik nicht verstanden und die Willy Brand als Vaterlandsverräter bezeichnet haben? Israel muß sich ganz anders präsentieren um auch positiv wahrgenommen zu werden. Dazu braucht es nicht mal so viel Geld. Es ist eine politische Frage. Und in der Knesset sitzen eben Leute die ganz andere Vorstellungen von Politik haben.
Müssen sich Jesiden anders präsentieren um als positiv wahrgenommen zu werden?
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Vongole »

Orbiter1 hat geschrieben:(26 Apr 2019, 18:07)

Dann lesen sie mal die Resolution des UNO-Sicherheitsrasts (14 Ja-Stimmen, 1 Enthaltung (USA)) über die Verurteilung des israelischen Siedlungsbaus durch (sind nur 2 1/2 Seiten), dann kommen sie vielleicht noch drauf. https://www.un.org/webcast/pdfs/SRES2334-2016.pdf
Och, die Resolutionen kenne ich alle, trotzdem danke für die Nachhilfe.
Sehr bezeichnend übrigens, dass Sie den Rest meines Posts offensichtlich für unwichtig hielten.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Bobo »

Orbiter1 hat geschrieben:(26 Apr 2019, 18:07)

Dann lesen sie mal die Resolution des UNO-Sicherheitsrasts (14 Ja-Stimmen, 1 Enthaltung (USA)) über die Verurteilung des israelischen Siedlungsbaus durch (sind nur 2 1/2 Seiten), dann kommen sie vielleicht noch drauf. https://www.un.org/webcast/pdfs/SRES2334-2016.pdf

Lesen Sie die auch mal und versuchen Sie die auch zu verstehen, dann kommen Sie vielleicht dahinter, welch halbgarer Mumpitz das ist. Die Resolution richtete sich übrigens an alle Parteien. Gleichen Sie die mit den Präambeln der beteiligten ab und schon erkennen Sie, dass die Resolution ein satirischer Rohrkrepierer ist. Besonders interessant scheint die Hervorhebung der Bemühungen der russischen Föderation. Das meint vermutlich die Annektion der Krim und der Ostukraine, oder was denken Sie, von welchen Bemühungen die Rede sein könnte? Gütiger Himmel. Ist das nicht dieselbe UN, die 1993 den Völkermord in Ruanda zurückwies und den Kommandeuren der Blauhelme empfahl, die örtlichen Behörden zu informieren?
Orks raus aus der Ukraine!
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Saxon hat geschrieben:(26 Apr 2019, 17:00)

Die Überwachung des Programms ist ein Problem. Der Iran bestimmt wann, wie und muss immer Tage vorher informiert werden. Wirkungsvolle Kontrollen sehen anders aus.
Das ist absolut richtig und wird immer wieder verdrängt. Es war auch von Anfang an ein Schwachpunkt des Atomabkommens, der besonders von iraelischer und US-amerikanischer Seite
zurecht kritisiert wurde.

Was aber noch entscheidender ist, wird kaum erwähnt:
Dass der Iran den Zugang zu Bereichen oder Anlagen oder Arrealen vollständig verweigern kann, sobald dies die nationale Sicherheit
des Landes gefährdet. Niemand weiss, was dort geschieht, ausser der Iran und dessen Dienste. Die Internationale Atomenergiebehörde oder wer auch immer den Iran auf die Einhaltung
des Abkommens hin kontrolliert und prüft, kann also gar nicht zweifelsfrei feststellen, dass der Iran nicht doch heimlich an der Weiterentwicklung und Forschung einer A-Bombe und den
damit zusammenhängenden ebenfalls sehr wichtigen Technolgoien arbeitet, wie z.B. der Entwicklung geeigneter Trägerraketen (welcher Reichweite und welchen Verwendungstyps auch immer), die man atomar bestücken kann.

Aus vorstehender Erläuterung ergibt sich daher zwingend eine sicherheitspolitische Wahrnehmung und Ausrichtung anhand der tatsächlichen Faktenlage:
Einem klar auf die Vernichtung Israels festgelegtem Staat wie Iran, der die Tilgung des Staates Israel von der Landkarte von offizieller, höchster politischer Entscheiderseite immer wieder propagiert, einfach zu glauben, dass man dem Iran als klarem und vernichtungswilligem Feind Israels dahingehend vertraut oder vertrauen sollte, ohne den Iran hinsichtlich seiner Aktivitäten bei der Kernwaffenforschung/Entwicklung wirklich vollständig und tatsächlich sicher kontrollieren zu können, wäre diplomatischer Leichtsinn hochdrei und sicherheitspolitischer Selbstmord.

Gerade einem Land gegenüber, dessen radikalklerikale Mullahdiktatur als eigentlichen Hauptgegner den Satan USA ansieht. Der eng verbündet mit Israel ist. Uand ausserdem die einzig ernstzunehmende und glaubwürdige militärische bzw. sicherheitspolitische Schutzmacht des demokratischen, jüdischen Rechtsstaates Israel.
Eulenwoelfchen

Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(26 Apr 2019, 16:52)

...In der alten BRD hat man da eine andere Politik gemacht. Man hat die Ost-Diktaturen umarmt. "Wandel durch Annäherung". Es gab wirtschaftliche Zusammenarbeit und sogar Kredite aus dem Westen. Dadurch konnten die Ostdiktaturen keinen ausländischen Feind mehr glaubhaft darstellen. Es wurde zwar vom kapitalistischen Ausland und der historischen Überlegenheit des Sozialismus gefaselt in der Propaganda. Aber es hat keiner mehr geglaubt. Und so verfaulten die Machtstrukturen im Inneren und der Ostblock brach fast geräuschlos zusammen.

So funktioniert intelligente Politik. ...
Man muss schon irgendwo in einem - auch in historischer Hinsicht - völlig vernebelten, Wolkenkuckucksheim herumflattern, um einen so irrwitzigen und völlig untauglichen Vergleich des Verhältnisses der vormaligen BRD und der DDR
mit der Situation Israels und seinen palästinensichen Terrorgegnern zu vergleichen. Um dann auch noch eine politische Umarmung als intelligentere Politik (Israels) anzudienen. Die, falls dieser Staat endlich - ausgerechnet einer DEUTSCHEN Blaupause folgend - gegenüber Fatah, PFLP, Al Aksa-Brigaden und besonders den Terrordiktatoren von Gaza, der HAMAS einen politischen Wandel durch Annäherung und "Umarmung" einleiten würde. Völlig hirnverbrannte Vergleiche und Vorschläge gibt es natürlich immer wieder. Aber der hier hat schon was besonderes, von der Art "politisch vollgaga".

Haben Sie schon mal die Charta der HAMAS durchgelesen? Y/N? Das ist das politische Programm und so etwas wie deren "Verfassung", oder auch die des autonomen "Pseudo-Staates" Gaza. - Nein? Dann lesen Sie mal nach! Dort steht nicht nur, jede Verhandlung mit Israel abzulehnen, sondern als einzigen Lösungweg den bewaffneten Kampf zu gehen. Ebenso wie die Aufforderung und Pflicht, Juden, wo immer man sie trifft, zu töten und zu vernichten. Was auch geschieht, soweit man von HAMAS-Seite dazu in der Lage ist, eigene Leute so weit gehirnzuwaschen, dass sie dann auch "freiwillig" jede Gelegenheit nutzen, um Juden abzustechen, zu erschießen oder in die Luft zu sprengen.

Ich habe nirgends gelesen, dass der damalige Staat DDR seine Bürgerinnen und Bürger damals dazu aufgefordert hat oder hätte, BRD-ler oder -innen umzubringen, wo immer man sie antrifft. Als staatsbürgerliche (und moralische/ethische oder gar religiöse) Pflicht. Am Balaton oder anderswo traf sich der DDR-Mensch mit dem Pendant WEST, aber statt sich gegenseitig abzustechen, paarte man sich höchstens einvernehmlich. :thumbup:
Egal wie unterschiedlich die politischen Ansichten und Systemgegensätze waren und vor allem im Mauerstaat von Kindesbeinen an in das Hirn gekloppt wurden: Westler zu ermorden stand nicht im Erziehungsplan.

Hamas oder Fatah politisch zu umarmen ist ungefähr so intelligent wie sich das Messer gleich selbst in den Bauch zu rammen. Sich freiwillig ermorden zu lassen, ist zwar in gewissem Sinne auch ein "Wandel durch Annäherung", aber ein höchst ungesunder. Ich empfehle diesen Wandel keinesfalls... :dead:
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Alter Stubentiger »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(27 Apr 2019, 14:56)

Man muss schon irgendwo in einem - auch in historischer Hinsicht - völlig vernebelten, Wolkenkuckucksheim herumflattern, um einen so irrwitzigen und völlig untauglichen Vergleich des Verhältnisses der vormaligen BRD und der DDR
mit der Situation Israels und seinen palästinensichen Terrorgegnern zu vergleichen. Um dann auch noch eine politische Umarmung als intelligentere Politik (Israels) anzudienen. Die, falls dieser Staat endlich - ausgerechnet einer DEUTSCHEN Blaupause folgend - gegenüber Fatah, PFLP, Al Aksa-Brigaden und besonders den Terrordiktatoren von Gaza, der HAMAS einen politischen Wandel durch Annäherung und "Umarmung" einleiten würde. Völlig hirnverbrannte Vergleiche und Vorschläge gibt es natürlich immer wieder. Aber der hier hat schon was besonderes, von der Art "politisch vollgaga".

Haben Sie schon mal die Charta der HAMAS durchgelesen? Y/N? Das ist das politische Programm und so etwas wie deren "Verfassung", oder auch die des autonomen "Pseudo-Staates" Gaza. - Nein? Dann lesen Sie mal nach! Dort steht nicht nur, jede Verhandlung mit Israel abzulehnen, sondern als einzigen Lösungweg den bewaffneten Kampf zu gehen. Ebenso wie die Aufforderung und Pflicht, Juden, wo immer man sie trifft, zu töten und zu vernichten. Was auch geschieht, soweit man von HAMAS-Seite dazu in der Lage ist, eigene Leute so weit gehirnzuwaschen, dass sie dann auch "freiwillig" jede Gelegenheit nutzen, um Juden abzustechen, zu erschießen oder in die Luft zu sprengen.

Ich habe nirgends gelesen, dass der damalige Staat DDR seine Bürgerinnen und Bürger damals dazu aufgefordert hat oder hätte, BRD-ler oder -innen umzubringen, wo immer man sie antrifft. Als staatsbürgerliche (und moralische/ethische oder gar religiöse) Pflicht. Am Balaton oder anderswo traf sich der DDR-Mensch mit dem Pendant WEST, aber statt sich gegenseitig abzustechen, paarte man sich höchstens einvernehmlich. :thumbup:
Egal wie unterschiedlich die politischen Ansichten und Systemgegensätze waren und vor allem im Mauerstaat von Kindesbeinen an in das Hirn gekloppt wurden: Westler zu ermorden stand nicht im Erziehungsplan.

Hamas oder Fatah politisch zu umarmen ist ungefähr so intelligent wie sich das Messer gleich selbst in den Bauch zu rammen. Sich freiwillig ermorden zu lassen, ist zwar in gewissem Sinne auch ein "Wandel durch Annäherung", aber ein höchst ungesunder. Ich empfehle diesen Wandel keinesfalls... :dead:
Keiner fordert einer Blaupause zu folgen. Ich möchte nur dass darüber nachgedacht wird ob das Beharren auf einen Konfrontationskurs wirklich alternativlos ist. Das hätte man in der alten BRD ja auch machen können. Gab ja genug alte Betonköpfe die auf den Grenzen von 1938 beharrten und jede Form von Zugeständnissen ablehnten. Was mich stört dass man so fixiert darauf ist einen Weg der seit Jahrzehnten niemanden weiter bringt bedingungslos weiter zu folgen.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Tom Bombadil »

Wurde die BRD denn dreimal aus dem Ostblock heraus angegriffen mit dem Ziel der totalen Zerstörung? Wurden danach andauernd Raketen von der DDR auf die BRD abgefeuert? Wurden andauernd Selbstmordattentäter losgeschickt?
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Alter Stubentiger »

Saxon hat geschrieben:(26 Apr 2019, 17:00)

Die Überwachung des Programms ist ein Problem. Der Iran bestimmt wann, wie und muss immer Tage vorher informiert werden. Wirkungsvolle Kontrollen sehen anders aus.

Israel müsste eine Regelung für den Umgang mit dem Iran finden. Im Gegenzug könnte der Iran seine Unterstützung der Hamas runterfahren.
Meinst du bei der IAEO arbeiten Idioten? Die Iraner haben dies gerade zu Beginn der Kontrollen versucht. Aber die Satellitenüberwachung ist da schon ziemlich perfekt. Überraschender Verkehr an den verdächtigen Anlagen fällt sofort auf. Was Leute wie Netanjahu nicht davon abhält immer wieder "Beweise" zu präsentieren die sich längst alle als falsch erwiesen haben.

Deine Argumentation erinnert so an die Argumentation der USA im Irak-Krieg als man keine Chemiewaffenlabors fand und dann eben das Märchen von den mobilen Labors in die Welt setzte.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Alter Stubentiger »

Tom Bombadil hat geschrieben:(27 Apr 2019, 16:46)

Wurde die BRD denn dreimal aus dem Ostblock heraus angegriffen mit dem Ziel der totalen Zerstörung? Wurden danach andauernd Raketen von der DDR auf die BRD abgefeuert? Wurden andauernd Selbstmordattentäter losgeschickt?
Jedes Beispiel hinkt. Beispiele wie Nordirland, das Baskenland oder die Ostpolitik der BRD präsentiere ich nur als Anregung darüber nachzudenken ob man die Sache nicht doch mal anders angehen müßte.
Ich registriere aber nur dem Wunsch einiger hier den Konfrontationskurs um jeden Preis....um jeden Preis....weiter zu verfolgen.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Tom Bombadil »

Warum verlangt man denn nicht einfach von den Palis, dass sie nach 70 Jahren dann endlich mal mit ihrem Terror aufhören? Ist das wirklich zu viel verlangt?
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Tom Bombadil »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(27 Apr 2019, 17:05)

Warum verlangt man von den Sizilianern nicht einfach die Mafiosi die sich unter ihnen verstecken an die Polizei auszuliefern?
Ist doch alles so einfach laut Tom Bombadil.
Ich seh's ja ein, du bist der Meister der beknackten Beispiele und Vergleiche, bloß keine konkrete Antwort liefern. Solange die Palis Terror und Rabatz machen, solange wird es keinen Frieden geben.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Vongole »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(27 Apr 2019, 16:55)

Jedes Beispiel hinkt. Beispiele wie Nordirland, das Baskenland oder die Ostpolitik der BRD präsentiere ich nur als Anregung darüber nachzudenken ob man die Sache nicht doch mal anders angehen müßte.
Ich registriere aber nur dem Wunsch einiger hier den Konfrontationskurs um jeden Preis....um jeden Preis....weiter zu verfolgen.
Mach doch mal einen Vorschlag.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Adam Smith »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(27 Apr 2019, 17:05)

Warum verlangt man von den Sizilianern nicht einfach die Mafiosi die sich unter ihnen verstecken an die Polizei auszuliefern?
Ist doch alles so einfach laut Tom Bombadil.
Und was sollte die italienische Regierung jetzt machen? Mach mal einen Vorschlag. Italien ist übrigens sehr hoch verschuldet.

Die Gewalt gegen den Staat in Italien hatte mit dem zweiten Mafiakrieg angefangen. Der Staat griff hier hart durch.
Der Zweite Große Mafiakrieg auf Sizilien ist in Italien auch als ‚mattanza‘ (die ‚blutigen Ernten‘) bekannt. Das Bündnis der „Corleonesi“ unter Riina setzte sich in einem blutigen Krieg, der wohl laut Giovanni Falcone mehr als 1000 Menschen das Leben kostete, gegenüber den traditionellen Palermitaner Familien (Achse Bontade-Inzerillo-Badalamenti) durch und errang die Vorherrschaft.
Wie bereits 1958 in Corleone, schaltete der militärische Arm das wirtschaftlich und politisch weit mächtigere Handelssyndikat der Organisation aus, indem man äußerst aggressiv und brutal vorging. 150 offizielle Opfer zählte man im Jahre 1981, 120 im Jahre 1982, 130 im Jahre 1983. Dazu kommen über 500 Entführte, die spurlos verschwanden. Sie wurden umgebracht, ihre Leichen versteckt, in Säure aufgelöst oder in tiefe Schluchten im Landesinnern geworfen. Lupara Bianca wird dies im Mafiajargon genannt. In den Jahren 1982 und 1983 ereignete sich in Palermo durchschnittlich alle drei Tage ein Mafiamord. Palermo wurde zentraler Schauplatz eines Machtkampfs zwischen zwei Fraktionen, unterteilt in 40 Gruppen.
Die Corleonesi gingen dabei für Mafiaverhältnisse äußerst brutal vor und führten einen regelrechten Vernichtungsfeldzug. Ganze Clans wurden nahezu ausgelöscht und auch Unbeteiligte und entfernte Verwandte ermordet, um mögliche Racheakte von vornherein zu verhindern. Alle, die sich ihrem Herrschaftsanspruch entgegenstellten, wurden systematisch eliminiert. Unterstützt wurden sie dabei auch durch Verräter aus den ‚Verliererfamilien‘, die sich heimlich den Corleonesi angeschlossen hatten. Aus den fast dreijährigen blutigen Machtkämpfen gingen die Corleonesi als führende Vertreter der dynamischen Landmafia gegenüber der städtischen Mafia Palermos als Sieger hervor.
Die Führung der Organisation übernahm nun Bernardo Provenzano. Er führte die Cosa Nostra zurück in die Anonymität. Die Attentate auf Vertreter des Staates und die Bombenanschläge auf öffentliche Einrichtungen wurden komplett eingestellt. Weitere größere bereits geplante Anschläge, wie auf den Schiefen Turm von Pisa und auf die antiken Tempelanlagen von Selinunt, wurden aufgegeben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Cosa_Nost ... _1981–1983
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von DarkLightbringer »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(27 Apr 2019, 17:05)

Warum verlangt man von den Sizilianern nicht einfach die Mafiosi die sich unter ihnen verstecken an die Polizei auszuliefern?
Ist doch alles so einfach laut Tom Bombadil.
Ein gutes Beispiel. Die Mafia hat sicherlich Einfluß, dennoch sagt man nicht, man müsse sich halt mit Kriminellen einigen.
Gerade in Italien gab es sogar schon Großdemonstrationen gegen die Mafia - nicht für, gegen die Mafia.
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[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Alter Stubentiger »

Vongole hat geschrieben:(27 Apr 2019, 17:09)

Mach doch mal einen Vorschlag.
Ich kann nicht mehr tun als Anregungen geben.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Alter Stubentiger »

DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Apr 2019, 17:31)

Ein gutes Beispiel. Die Mafia hat sicherlich Einfluß, dennoch sagt man nicht, man müsse sich halt mit Kriminellen einigen.
Gerade in Italien gab es sogar schon Großdemonstrationen gegen die Mafia - nicht für, gegen die Mafia.
Aber es verlangt keiner dass die Bevölkerung die Mafiosi ausliefert. Obwohl jeder in Corleone weiß wo der Pate sich aufhält. Jeder weiß dass das nicht geht.
Aber der gute Tom tut so als hätten die Palästinenser die Wahl. Haben sie aber nicht. Die Einwohner der UDSSR hatten sie unter Stalin auch nicht. Solche Systeme funktionieren weil sie einerseits "das Volk" mit Terror ängstigen und andererseits die Untergebenen innerhalb des Machtapparats abhängig machen vom System. Das Volk hat also Angst vor dem Apparat und hasst ihn zugleich. Und die Mächtigen wissen das das Volk sich rächen wird an ihnen wenn das Volk eine Revolution gewinnt. Meistens gehen solche Systeme erst kaputt wenn die Mächtigen zu alt sind und nicht mehr die Kraft haben so ein System am Laufen zu halten. Kann man im Moment in Afrika sehen wo seit geraumer Zeit viele Alt-Diktatoren weggejagd werden. Die Frage ist dann allerdings werden die neuen Regierungen besser? Oder kommen doch wieder nur die größten Schreihälse und Opportunisten nach oben die ihre Stunde kommen sehen.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Alter Stubentiger »

bennyh hat geschrieben:(27 Apr 2019, 18:22)

Das wird eben nicht passieren, da man mit Terror zu viel Geld verdienen kann. Die Araber des WJL&Gaza stehen vor der Wahl, mit ehrlicher Arbeit ein geringes monatliches Gehalt zu verdienen oder als Selbstmordattentäter auf einen Schlag eine große Summe zu kassieren. Da entscheidet man sich natürlich lieber für die schnelle Summe, da deutlich weniger Arbeit anfällt und mehr Freizeit übrig bleibt. Solange das so ist, wird der Terror nicht aufhören.
Das ist Quatsch. Die Jugend in Gaza hat keine Perspektive. Wer irgendwass erreichen will muß Gaza irgendwie verlassen oder zwangsweise zur Hamas gehen. Und die mental Schwächsten der Jugendlichen lassen sich dann genau da für das Märtyrertum begeistern. Das Geld für die Familien.....ich denke kaum eine Mutter ist in Wirklichkeit froh über dass Geld. Sagen wird es aber keiner.
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