Beitragvon Vongole » Fr 12. Jan 2018, 00:26
Das Problem besteht auch darin, dass Polizisten mit dem Begriff "antisemitische Straftat" kaum umgehen können oder wollen.
Bei Anzeigen wird regelmäßig versucht, dem Kind möglichst einen anderen Namen zu geben.
Beispiel aus eigenem Erleben:
Polizist: Also, sie wollen xyz wegen Beleidigung anzeigen.
Ich: Das auch, aber wegen anitisemitischer Beleidigung, xyz hat N. u.a. ein jüdisches Schwein genannt, es wäre ja bekannt, dass Juden immer betrügen.
Polizist: Na, das ist eine klare Beleidigung, jemanden ein Schwein zu nennen, was hat denn jüdisch damit zu tun? Er hätte ja auch katholisches Schwein sagen können.
Ich: Nehmen sie nun die Anzeige auf, wie ich sie stelle, als antisemitische Beleidigung?
Polizist: Wenn sie drauf bestehen, gute Frau, also Frau V. stellt Anzeige gegen XYZ wegen Beleidigung.
Der Freund, um den es ging, sprach nicht sehr gut deutsch, zog mich aber genervt aus der Polizeiwache.
Ich weiß aus meinem Bekanntenkreis, dass hier viele Juden diese und/oder ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
Ein Rabbi aus meiner Stadt wurde von musl. Männern zusammengeschlagen, er war durch die Kippa erkennbar.
Für die Polizei ein Fall schwerer Körperverletzung, antisemitische Motivation sei nicht erkennbar, obwohl die Angreifer "Drecksjude" gerufen haben.
Insofern glaube ich diesen Statistiken nicht, die Zahl der antisemitischen Straftaten auf beiden Seiten liegt weit höher.