Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

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Vongole
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Re: Sammelstrang: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?"

Beitrag von Vongole »

Brainiac hat geschrieben:(15 Jul 2018, 15:32)

Ausgangspunkt war die Frage nach Belegen für antisemitische Aussagen Jebsens im 5er. Daher das Eingangsbeispiel, das ich dann aus dem dortigen Strang abgetrennt habe. Des weiteren bin ich im Zweifel eher für Antworten als Wegwischen, aber das muss die hiesige Moderation entscheiden.
Danke für die Antwort.
Das bin ich normalerweise auch, aber ich halte es eben für kontraproduktiv, krude Post-Auschwitz-Judenfeindschaft und Israelhetze in einer "Diskussion" zu verbreiten, daher mein Widerspruch.
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Kritikaster
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Re: Sammelstrang: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?"

Beitrag von Kritikaster »

EinePerson hat geschrieben:(15 Jul 2018, 13:39)

Brainiac, Ken führt einen Vergleich an - ich stimme dir zu, dass der unpassend ist - aber dass damit eine Dämonisierung der Regierung Israels statt gefunden habe, kann ich nicht sehen. Ken spricht von "Nationalzionisten" DU setzt das gleich http://www.politik-forum.eu/ucp.php?i=ucp_notifications

Brainiac, wenn du meine Beiträge liest, dann wirst du sicher merken, dass ich selbst zwar gerne auch mal scharfe Kritik übe, aber meine Sprache nie (oder fast nie, ich will keine Einzelfälle ausschließen, an die ich mich jetzt nicht mehr erinnere) ausfallend wird. Ich selbst halte es für wenig hilfreich eine (stark) ausfallenden Sprache zu benutzen. Dessen ungeachtet steht es weder mir noch dir zu anderen vorzuschreiben, welche Worte und Vergleiche sie benutzen (Einschränkungen bilden die geltenden Gesetze).
Welche Art "Vergleiche" in diesem Forum als unzulässiger Antisemitismus bzw. Antizionismus betrachtet und bei Nichtbeachtung entsprechend geahndet wird, ist in den "Bekanntmachungen" jedes einzelnen Sachforums nachzulesen:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=27&t=64940
Grundlage möglicher Sanktionierungen ist die inhaltliche Aussage der geposteten Beiträge. Wie diese stilistisch gestaltet sind, ist hierfür unwesentlich.
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Re: Sammelstrang: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?"

Beitrag von Jekyll »

Hier mal eine andere, objektivere Quelle zum Vorfall:
Jebsen wies die Vorwürfe erneut zurück und kündigte an, seine Sendung im Internet fortzusetzen. Der Satz zum Holocaust sei ein Zitat eines anderen gewesen. Der Sender rbb habe bisher keinen konkreten Kündigungsgrund belegt. Man habe ihm weder die einzuhaltenden journalistischen Standards noch die Kündigungsgründe näher erläutert. Er klagte vor dem Arbeitsgericht Potsdam gegen seine Entlassung. Das Verfahren endete mit einer außergerichtlichen Einigung, über deren Details Stillschweigen vereinbart wurde.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ken_Jebse ... _durch_rbb

Die Angelegenheit ist also doch nicht so eindeutig und klar wie es uns der werte Kollege Kritikaster bzw. die taz weißmachen wollen.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Kritikaster
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Re: Sammelstrang: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?"

Beitrag von Kritikaster »

Jekyll hat geschrieben:(16 Jul 2018, 06:31)

Hier mal eine andere, objektivere Quelle zum Vorfall:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ken_Jebse ... _durch_rbb

Die Angelegenheit ist also doch nicht so eindeutig und klar wie es uns der werte Kollege Kritikaster bzw. die taz weißmachen wollen.
Die TAZ hat den entsprechenden Rechtsstreit gewonnen. Punkt! :)
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Vongole »

@EinePerson

Ich hab mir jetzt den ganzen Sermon durchgelesen und mich gegen eine Antwort entschieden.
Erstens bin ich nicht bereit, Ihnen Geschichtsunterricht zu erteilen, auch nicht in Bezug auf Israel, besonders, da vieles in den Subforen des 35ers schon nachzulesen ist.
Zweitens diskutiere ich nicht mit Foristen, die ihre "Weisheiten" aus den hetzerischen Thesen eines Jebsen beziehen, und/oder aus uralten Fundstücken aus dem www.
In diesem Sinne, EOD.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Paperbackwriter »

bennyh hat geschrieben:(12 Dec 2017, 14:35)

Man sollte vielleicht einen Unterschied machen zwischen denjenigen, die auf Demos "Juden ins Gas" rufen und denjenigen, die ganz normal Kritik etwa an der Besatzungspolitik im Westjordanland äußern. Letztere richtet sich nicht gegen alle Israelis oder Juden in aller Welt, sondern gegen die Politik, genauso wie im Falle Russlands, Amerikas oder Deutschland (die im Übrigen auch nicht nur durch Putin, Trump und Merkel im Alleingang geleitet wird).
Als Jordanien die heute sogenannte Westbank besetzt hielt, in der Zeit von 1948 - ^967, gab es da eine Resolution oder gar Kritik an der Besatzung durch Jordanien? Oder gibt es diese "Kritik" nur, wenn Israel etwas macht?
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Wolverine
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Wolverine »

Polibu hat geschrieben:(13 Dec 2017, 18:31)

Die Amerikaner oder auch anderen Staaten hätten die Palästinenser schon längst weggefegt, wenn sie an Israels Stelle wären. Israel hat schon sehr viel Geduld mit den Palästinensern. Fast täglich fliegen palästinensische Raketen auf Israels Boden. Ich frage mich warum Israel sich das überhaupt noch gefallen lässt. Denen hätte ich schon längst Manieren beigebracht. Völlig egal was die UNO zu mucken hat. Die haben gar nichts zu sagen. 1967 hat sich die UN auf Befehl Nassers verkrümelt und Israel seinem Schicksal überlassen. Und dann meldet sich die UNO wieder und schwafelt was von Völkerrechtsverletzungen. Sind die noch ganz dicht im Kopf?

Israel hat das Land im Krieg erobert und dort hat niemand anders mehr irgendwelche Besitzansprüche ausser Israel allein. Und deshalb kann Israel dort Siedlungen bauen wie sie wollen. Die Palästinenser haben von Israel rein gar nichts zu erwarten und trotzdem werden Palästinenser in Israel operiert, wenn sie krank sind und nicht in Ägypten.

Warum riegelt denn Ägypten die Grenze ab? Immer wird von Israel gesprochen, aber was tut Ägypten damit es den Palästinensern besser geht? Nicht viel. Die Palästinenser werden von ihren arabischen Brüdern im Stich gelassen und missbraucht. Warum fliegen dann keine Raketen nach Ägypten?

Frieden im nahen Osten kann es nur mit einem starken Israel geben. Ich bin auch dafür, dass es den Palästinensern besser geht, aber einen eigenen Staat haben sie nicht verdient. Die Hamas wird ja nicht von Mainzelmännchen gewählt.

Normalerweise sollte sich Europa und Amerika gegen jeden arabischen Staat erheben, der auch nur daran denkt Israel anzugreifen. Stattdessen will man den Iran zur Atommacht machen. Die UN stänkert gegen Israel wo sie nur kann und schwächt Israel damit. Millionen europäische Gelder werden in den Gazastreifen geliefert und für Waffen verwendet.

Mir kann keiner mehr erzählen, dass bei der UNO nicht ein Haufen Antisemiten sitzen. Auch in Deutschland sitzen genug Antisemiten in der Regierung. Oder warum wird den antisemitischen sogenannten Demos in Deutschland nicht klar und deutlich Einhalt geboten?
Alles richtig, soweit............Eine Empfehlung. Ich habe die erste Ausgabe gelesen und war begeistert. https://diekolumnisten.de/2016/03/31/ew ... endenbock/
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von PeterK »

Selina hat geschrieben:(31 Oct 2018, 10:10)

Richtig. Vom Ansatz her stimme ich dir voll und ganz zu. Diese deutsche Attitüde, ständig über andere Nationen und andere Regierungen urteilen zu müssen, und das auch noch auf zum Teil herablassende und diffamierende Weise, das finde ich auch entsetzlich. Ist aber auch irgendwo typisch für viele Deutsche. Warum es hier im Moment dazu kam, so etwas über Netanjahu zu äußern, hängt mit dem ständigen Antisemitismus-Vorwurf zusammen, sobald man etwas an politischen Haltungen und einzelnen Politikern kritisiert. Mich nervt das ungeheuer, weil ich eine sehr konsequente Gegnerin jeglicher judenfeindlichen Äußerung und Handlung bin und im Alltag sofort dagegen vorgehe, aber ich mir trotzdem nicht den Mund verbieten lassen möchte, wenn ich die gegenwärtige Politik der israelischen Regierung kritisiere. Da sollte man schon klar unterscheiden.
Ich ziehe das mal in diesen Thread rüber, ok?

Ich sehe das ein bisschen anders und frage mich dann doch hin und wieder, woher diese Obsession stammt, die Regierung bzw. die Politik des einzigen demokratischen Rechtsstaats in der Region "kritisieren" zu wollen.
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Selina
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Selina »

PeterK hat geschrieben:(31 Oct 2018, 10:18)

Ich ziehe das mal in diesen Thread rüber, ok?

Ich sehe das ein bisschen anders und frage mich dann doch hin und wieder, woher diese Obsession stammt, die Regierung bzw. die Politik des einzigen demokratischen Rechtsstaats in der Region "kritisieren" zu wollen.
Jetzt hast du aber meine Antwort ja oben drüber über deine Äußerung gestellt, wo ich ja meinte, dass ich solches Tun ebenfalls ablehne.

PS: Sorry, irgendwie bin ich jetzt ein wenig durcheinander gekommen mit diesem Thread-Wechsel. Altes Gehirn :D Muss aber auch erstmal was Wichtiges erledigen. Vielleicht bis später ;)
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von PeterK »

Selina hat geschrieben:(31 Oct 2018, 10:23)

Jetzt hast du aber meine Antwort ja oben drüber über deine Äußerung gestellt, wo ich ja meinte, dass ich solches Tun ebenfalls ablehne.

PS: Sorry, irgendwie bin ich jetzt ein wenig durcheinander gekommen mit diesem Thread-Wechsel. Altes Gehirn :D Muss aber auch erstmal was Wichtiges erledigen. Vielleicht bis später ;)
Alles klar :).

IMO sind wir hiermit
Selina hat geschrieben:(31 Oct 2018, 10:17)
Ich finde zum Beispiel den Siedlungsbau im Westjordanland falsch.
... dann vollständig "umgezogen".
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Watchful_Eye »

Diese Israelkritikerin sitzt übrigens jetzt im Repräsentantenhaus :? :
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Vongole »

Watchful_Eye hat geschrieben:(07 Nov 2018, 14:08)

Diese Israelkritikerin sitzt übrigens jetzt im Repräsentantenhaus :? :


Die Dame ist bekannt, ist nicht ihr erster "kritischer" Ausfall, rund um Bernie Sanders tummeln sich so einige Israelhasser.

Der GOP-Kandidat Mike Harris hat auch einen Friedensplan für Israel, Juden und Muslime sollen zum Christentum konvertieren. :rolleyes:
https://www.haaretz.com/us-news/gop-can ... -1.6618083
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Fuerst_48 »

Vongole hat geschrieben:(07 Nov 2018, 15:49)

Die Dame ist bekannt, ist nicht ihr erster "kritischer" Ausfall, rund um Bernie Sanders tummeln sich so einige Israelhasser.

Der GOP-Kandidat Mike Harris hat auch einen Friedensplan für Israel, Juden und Muslime sollen zum Christentum konvertieren. :rolleyes:
https://www.haaretz.com/us-news/gop-can ... -1.6618083
Falls dieser Mike Harris das ernst meint, sollte man ihm einen wirklich guten Psychiater empfehlen.
bennyh

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Fuerst_48 hat geschrieben:(25 Nov 2018, 22:23)

Falls dieser Mike Harris das ernst meint, sollte man ihm einen wirklich guten Psychiater empfehlen.
Ich nehme an, er ist eher auf Stimmenjagd.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Fuerst_48 »

Auch das ist ein lächerliches Unterfangen.
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imp
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von imp »

Vongole hat geschrieben:(07 Nov 2018, 15:49)

Die Dame ist bekannt, ist nicht ihr erster "kritischer" Ausfall, rund um Bernie Sanders tummeln sich so einige Israelhasser.

Der GOP-Kandidat Mike Harris hat auch einen Friedensplan für Israel, Juden und Muslime sollen zum Christentum konvertieren. :rolleyes:
https://www.haaretz.com/us-news/gop-can ... -1.6618083
In der Szene der Liberals gehören bestimmte Positionen fast immer dazu: Pro Frauenrechte, Pro Integration con Schwarzen und anderen Gruppen, Pro LGBT, Pro Palästinenserstaat, Kritik an Polizeigewalt. Anders als in Europa gibt es weniger logische Zusammenhänge zwischen den Positionen bei den einzelnen Themen. Es ist viel weniger Ismus dabei, viel mehr ebenfalls fragwürdige Klempnerei. Das halten sie wohl für pragmatisch dort.
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Wolverine
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Wolverine »

Zum Siedlungsbau im WJL gibt es einen älteren, sehr interessanten Strang mit dem "Darf Israel in...........siedeln, oder so ähnlich.
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Liegestuhl
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

Wolverine hat geschrieben:(15 Jan 2019, 12:01)

Zum Siedlungsbau im WJL gibt es einen älteren, sehr interessanten Strang mit dem "Darf Israel in...........siedeln, oder so ähnlich.
Darf Israel in Cisjordanien, Gazaa etc. siedeln.

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=12&t=24191

:)
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Wolverine »

Liegestuhl hat geschrieben:(15 Jan 2019, 13:42)

Darf Israel in Cisjordanien, Gazaa etc. siedeln.

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=12&t=24191

:)
Ah, ja. Danke Dir. :)
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Fuerst_48 »

Vongole hat geschrieben:(07 Nov 2018, 15:49)

Die Dame ist bekannt, ist nicht ihr erster "kritischer" Ausfall, rund um Bernie Sanders tummeln sich so einige Israelhasser.

Der GOP-Kandidat Mike Harris hat auch einen Friedensplan für Israel, Juden und Muslime sollen zum Christentum konvertieren. :rolleyes:
https://www.haaretz.com/us-news/gop-can ... -1.6618083
Findet sich für den (seltsamen) Vogel kein Therapeut?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Wolverine »

Fuerst_48 hat geschrieben:(17 Jan 2019, 17:06)

Findet sich für den (seltsamen) Vogel kein Therapeut?
Das größte Problem ist der Antisemitismus innerhalb der UN. Dort werden völkerrechtswidrige Handlungen terroristischer Gruppen mit erhobenem Zeigefinger kommentiert, während man Israel gleichzeitig Kriegsverbrechen vorwirft, wenn sie ihr Recht auf Landesverteidigung ausüben. In solchen Fällen hilft nur das finanzielle Aushungern der Terrorgruppen. Aber das wird nicht passieren. Wie viele Hundert Mio. die EU schon an die PLO geliefert hat in der Gewissheit, dass damit die Renten von Märtyrer-Angehörigen bezahlt werden und der größte Anteil des Geldes in den Terrorismus versickert vermag ich nicht zu beurteilen, aber es ist definitiv falsch. Hier ist das größte Übel die Unkenntnis über die Mandatszeit und die Negierung der Verweigerungshaltung der Araber, egal zu welcher Zeit.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von nietoperz »

Wolverine hat geschrieben:(18 Jan 2019, 13:14)

Das größte Problem ist der Antisemitismus innerhalb der UN. Dort werden völkerrechtswidrige Handlungen terroristischer Gruppen mit erhobenem Zeigefinger kommentiert, während man Israel gleichzeitig Kriegsverbrechen vorwirft, wenn sie ihr Recht auf Landesverteidigung ausüben. In solchen Fällen hilft nur das finanzielle Aushungern der Terrorgruppen. Aber das wird nicht passieren. Wie viele Hundert Mio. die EU schon an die PLO geliefert hat in der Gewissheit, dass damit die Renten von Märtyrer-Angehörigen bezahlt werden und der größte Anteil des Geldes in den Terrorismus versickert vermag ich nicht zu beurteilen, aber es ist definitiv falsch. Hier ist das größte Übel die Unkenntnis über die Mandatszeit und die Negierung der Verweigerungshaltung der Araber, egal zu welcher Zeit.
Man sollte sich in die Angelegenheiten des Nahen Ostens nicht einmischen, gemäß der bekannten Startrek-Direktive, dass jegliche Einflußnahme auf fremde Kulturen zu unterbleiben hat. Palästinenser und Israelis müssen das unter sich ausmachen. Erst wenn dort Frieden herrscht, dürfen sie wieder Kontakt zu uns aufnehmen. Ich glaube auch, dass der Konflikt nur deshalb so langlebig ist, weil er immer wieder vom Westen befeuert wird.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Bleibtreu »

Dieser Strang hat das Thema: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
nietoperz hat geschrieben:(18 Jan 2019, 13:27)

Man sollte sich in die Angelegenheiten des Nahen Ostens nicht einmischen, gemäß der bekannten Startrek-Direktive, dass jegliche Einflußnahme auf fremde Kulturen zu unterbleiben hat.
Die oberste Direktive bezieht sich auf fremde Voelker, die auf ANDEREN Planeten leben. Die westl. Staaten, Israel & pal AutonomieGebiete existieren auf DEMSELBEN Planeten - der Erde. Und sie sind auch keine fremden Spezies. :|

Kein Raumschiff darf sich in die natürliche Entwicklung von außerirdischem Leben oder Gesellschaften einmischen.
Die Oberste Direktive untersagt es, sich in die Entwicklung anderer Spezies einzumischen und regelt die Kontaktaufnahme zu anderen Völkern, insbesondere der Präwarp-Zivilisationen. [Also Zivilisationen, die noch keine Warp-Technologie besitzen]
Palästinenser und Israelis müssen das unter sich ausmachen.

Der Meinung kann man sein
Erst wenn dort Frieden herrscht, dürfen sie wieder Kontakt zu uns aufnehmen.
:?:
Ich glaube auch, dass der Konflikt nur deshalb so langlebig ist, weil er immer wieder vom Westen befeuert wird.
Nie was von den Einmischungen der arab. Liga und des Irans gehoert?

Also nochmal: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Stell deinen Beitrag in diesen Zusammenhang, dann bist du hier richtig.
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Wolverine »

Israel ist ein demokratischer Staat. Israel entspricht allgemein den Wertvorstellungen einer Demokratie. Kritik an der Politik Israels wird in hohem Maße analog zu anderen Demokratien ausgesprochen - wohlgemerkt unter Auslassung der besonderen Situation in der sich Israel befindet - um unverhohlen seinen latenten Antisemitismus auszuleben. Dabei nutzt man das Deckmäntelchen des Antizionismus um sich selbst eine Berechtigung für diese Art von "Kritik" zu verschaffen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Fuerst_48 »

Wolverine hat geschrieben:(18 Jan 2019, 13:14)

Das größte Problem ist der Antisemitismus innerhalb der UN. Dort werden völkerrechtswidrige Handlungen terroristischer Gruppen mit erhobenem Zeigefinger kommentiert, während man Israel gleichzeitig Kriegsverbrechen vorwirft, wenn sie ihr Recht auf Landesverteidigung ausüben. In solchen Fällen hilft nur das finanzielle Aushungern der Terrorgruppen. Aber das wird nicht passieren. Wie viele Hundert Mio. die EU schon an die PLO geliefert hat in der Gewissheit, dass damit die Renten von Märtyrer-Angehörigen bezahlt werden und der größte Anteil des Geldes in den Terrorismus versickert vermag ich nicht zu beurteilen, aber es ist definitiv falsch. Hier ist das größte Übel die Unkenntnis über die Mandatszeit und die Negierung der Verweigerungshaltung der Araber, egal zu welcher Zeit.
Das ist mit einer Gründe, warum man sich so zäh auf einen (möglichen) Friedensvertrag zubewegt.
Wobei ich Israel schon verstehe, dass sie sich nicht mit Terroristen an den Verhandlungstisch setzen, die als Prämisse die Vernichtung Israels im Sinn haben !!
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von schokoschendrezki »

Ganz klar zeigt sich berechtigte Kritik an der Politik der israelischen Regierung anhand der Beziehungen Israels zu Osteuropa. Im Juli 2018 war Netanjahu zu Besuch in Budapest. Ein Freundschaftsbesuch. Und das Statement lautete:
Ich definiere Partner anhand gemeinsamer Werte. Wer unsere Werte teilt, ist ein potenzieller Partner.“ Die Antwort: Israel und die Visegrád-Staaten Ungarn, Polen, Tschechien und die Slowakei verfolgen gemeinsame Interessen.
So absurd es auch klingen mag: Diese "gemeinsamen Interessen" schließen offen antisemitische Kampagnen ein, Gegen Soros. Man muss die israelische Regierung Netanjahus kritisieren, weil sie antisemitistische Bestrebungen unterstützt. Ich bin mir der Paradoxie einer solchen Behauptung durchaus bewusst. Auch der verstorbene Lech Kaczynski bezeichnete sich als großen Freund Israels und war es auch und beide Kaczynskis stehen doch einem offen und unverholen antisemtisch-katholischem Hetzsender wie Radio Marya nahe. Man darf sich nicht alles erzählen lassen sondern mit dem Finger direkt auf die verlogenen Allianzen zeigen.

Dass in dem einen Land Europas, wo man meint verrückt werden zu müssen, weil es Staatskampagnen mit offen antisemitischen Plakaten gibt ,., ausgerechnet ein israelischer Premier als "Freund" anreist ... bitte, Die Welt ist offensichtlich aus den Fugen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Vongole »

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Jan 2019, 00:09)

Ganz klar zeigt sich berechtigte Kritik an der Politik der israelischen Regierung anhand der Beziehungen Israels zu Osteuropa. Im Juli 2018 war Netanjahu zu Besuch in Budapest. Ein Freundschaftsbesuch. Und das Statement lautete:

So absurd es auch klingen mag: Diese "gemeinsamen Interessen" schließen offen antisemitische Kampagnen ein, Gegen Soros. Man muss die israelische Regierung Netanjahus kritisieren, weil sie antisemitistische Bestrebungen unterstützt. Ich bin mir der Paradoxie einer solchen Behauptung durchaus bewusst. Auch der verstorbene Lech Kaczynski bezeichnete sich als großen Freund Israels und war es auch und beide Kaczynskis stehen doch einem offen und unverholen antisemtisch-katholischem Hetzsender wie Radio Marya nahe. Man darf sich nicht alles erzählen lassen sondern mit dem Finger direkt auf die verlogenen Allianzen zeigen.

Dass in dem einen Land Europas, wo man meint verrückt werden zu müssen, weil es Staatskampagnen mit offen antisemitischen Plakaten gibt ,., ausgerechnet ein israelischer Premier als "Freund" anreist ... bitte, Die Welt ist offensichtlich aus den Fugen.
Aber nein, gar nicht. Es scheint einfach nicht in manche Köpfe zu wollen, dass es auf der ganzen Welt auch Juden gibt, die dem Staat Israel feindlich gegenüber stehen, warum auch immer.
Zu diesen Personen gehört Soros, indem er Organisationen unterstützt, die dem Staat schaden, unter anderem BDS.
https://www.nationalreview.com/2017/07/ ... riticized/

Der Unterschied zwischen Orban und Netanjahu besteht darin, dass Orban Soros ablehnt, weil der Jude ist, Netanjahu lehnt Soros aus den genannten Gründen ab, obwohl der Jude ist.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von nietoperz »

Vongole hat geschrieben:(20 Jan 2019, 02:15)

Aber nein, gar nicht. Es scheint einfach nicht in manche Köpfe zu wollen, dass es auf der ganzen Welt auch Juden gibt, die dem Staat Israel feindlich gegenüber stehen, warum auch immer.
Zu diesen Personen gehört Soros, indem er Organisationen unterstützt, die dem Staat schaden, unter anderem BDS.
https://www.nationalreview.com/2017/07/ ... riticized/

Der Unterschied zwischen Orban und Netanjahu besteht darin, dass Orban Soros ablehnt, weil der Jude ist, Netanjahu lehnt Soros aus den genannten Gründen ab, obwohl der Jude ist.
Für die Rechtsextremen im Internet, für AfD-Fanboys und Putin-Freunde, ist Soros ein rotes Tuch. Die Kombination Jude, dickes Bankkonto und Israelfeind stachelt ihren Hass erst richtig an. Leuten wie Zuckerberg (reicher Jude aber kein Insraelfeind), schlägt weniger Hass entgegen. Obwohl viele Rechte Antisemiten sind, finden sie offenbar sogenannte "Nestbeschmutzer" noch schlimmer.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Vongole »

nietoperz hat geschrieben:(20 Jan 2019, 03:21)

Für die Rechtsextremen im Internet, für AfD-Fanboys und Putin-Freunde, ist Soros ein rotes Tuch. Die Kombination Jude, dickes Bankkonto und Israelfeind stachelt ihren Hass erst richtig an. Leuten wie Zuckerberg (reicher Jude aber kein Insraelfeind), schlägt weniger Hass entgegen. Obwohl viele Rechte Antisemiten sind, finden sie offenbar sogenannte "Nestbeschmutzer" noch schlimmer.
Nein, das hat andere Gründe.
Nachdem die Welt "großzügigerweise" Israel nach der Shoah einen eigenen Staat zugestand, hat sich dieser Staat gefälligst wie das biblische "Licht unter den Völkern" zu verhalten.
Aber Staaten haben nunmal selten Freunde, sie haben Interessen, und der jüdische Staat muss leider froh um jeden Verbündeten in einer Welt voller Feinde sein.
Natürlich wird dieser hohe Maßstab nur an Israel gelegt, wenn z.B. Deutschland Erdogan mit militärischen Ehren und Geprotze empfängt, mit Putin Geschäfte macht etc.pp, interessiert das vielleicht wenige,
aber die öffentliche Empörung bleibt aus.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von nietoperz »

Vongole hat geschrieben: Nein, das hat andere Gründe.
Nachdem die Welt "großzügigerweise" Israel nach der Shoah einen eigenen Staat zugestand, hat sich dieser Staat gefälligst wie das biblische "Licht unter den Völkern" zu verhalten.
Das mag eine generelle Forderung der Israelhasser sein, hat aber mit dem Hass auf Soros doch nichts zu tun. Wegen seiner Gegnerschaft zu Israel sollten die Rechten Soros eigentlich gern haben, aber es gibt Gründe die dies verhindern. Soros ist Philanthrop und unterstützt mit seinem Geld internationale Initiativen für Frieden und Völkerverständigung. Aus Sicht der Rechten outet sich Soros damit auch noch als Agent der "jüdischen Weltverschwörung". Jude, reich, antinationalistisch - für stramme Rechte gibt es nichts Schlimmeres.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Vongole »

nietoperz hat geschrieben:(20 Jan 2019, 04:37)

Das mag eine generelle Forderung der Israelhasser sein, hat aber mit dem Hass auf Soros doch nichts zu tun. Wegen seiner Gegnerschaft zu Israel sollten die Rechten Soros eigentlich gern haben, aber es gibt Gründe die dies verhindern. Soros ist Philanthrop und unterstützt mit seinem Geld internationale Initiativen für Frieden und Völkerverständigung. Aus Sicht der Rechten outet sich Soros damit auch noch als Agent der "jüdischen Weltverschwörung". Jude, reich, antinationalistisch - für stramme Rechte gibt es nichts Schlimmeres.
Komisch, gestern klang das irgendwie anders bei dir, da hast du eher den Eindruck vermittelt, dass man AfD- und Putin-Fan sein muss, um Israel zu mögen, da lehnten die Rechtsextremen Soros ab, weil er ein Israelfeind ist.
Meiner Ansicht nach braucht Antisemitismus/Antizionismus keine Gründe, was gestern das Gerücht über die Juden war, ist heute zusätzlich das Gerücht über Israel.
Über Soros kann man streiten, sobald man aber seine Handlungen am Judentum festmacht, ist es einfach Judenhass, da gibt sich rechts und links gar nichts.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben:(20 Jan 2019, 15:47)

Über Soros kann man streiten, sobald man aber seine Handlungen am Judentum festmacht, ist es einfach Judenhass, da gibt sich rechts und links gar nichts.
So sieht es aus :thumbup:
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von nietoperz »

Vongole hat geschrieben: Über Soros kann man streiten, sobald man aber seine Handlungen am Judentum festmacht, ist es einfach Judenhass ...
Nicht nur am Judentum, auch wenn man behauptet, dass Juden "irgendwie anders" sind als andere Menschen, ist das im Kern schon Antisemitismus. Aussagen wie "Juden sind besonders klug und können gut mit Geld umgehen", mögen auf den ersten Eindruck zwar positiv sein, doch oft werden gerade diese Aussagen benutzt, um Juden zu verteufeln. Und letztlich ist es auch eine falsche Verallgemeinerung.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von schokoschendrezki »

Vongole hat geschrieben:(20 Jan 2019, 02:15)

Aber nein, gar nicht. Es scheint einfach nicht in manche Köpfe zu wollen, dass es auf der ganzen Welt auch Juden gibt, die dem Staat Israel feindlich gegenüber stehen, warum auch immer.
Zu diesen Personen gehört Soros, indem er Organisationen unterstützt, die dem Staat schaden, unter anderem BDS.
https://www.nationalreview.com/2017/07/ ... riticized/

Der Unterschied zwischen Orban und Netanjahu besteht darin, dass Orban Soros ablehnt, weil der Jude ist, Netanjahu lehnt Soros aus den genannten Gründen ab, obwohl der Jude ist.
Wirklich, glaubs mir. Da bist Du völlig auf dem Holzweg. Orbán inszenierte diese Anti-Soros-Staatskampagne keineswegs deshalb, weil Soros Jude ist. Nicht im allermindesten! Soros könnte genausogut auch Rumäne oder Slowake sein. Völlig egal. Ihm geht es um seine Macht. Orbán ist kein Antisemit sondern ein populistischer Identitätspolitiker. Und Netanjahu, das sagt er explizit, ging es bei dem Freundschaftsbestätigungsbesuch in BUdapest um Identitätspolitik. Identitätspolitik als gemeinsame Sache und Angelegenheit. Deshalb steht er den Visegrád-Staaten näher als Westmitteleuropa oder dem vergangenen Obama-Amerika.

Ich hatte öfter schon den Eindruck, dass Kritik an Staat und Regierung aus irgendwelchen Gründen, den Bürgern Israels und den Juden in der Welt nicht zugebilligt wird. Israel ist ein demokratisches Land, es herrscht Pressefreiheit und politisch gibts wie überall auf der Welt Differenzen, Proteste, Krach und Polemiken. Volles Rohr. Zum Glück!
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Jan 2019, 15:54)

So sieht es aus :thumbup:
Und deshalb geht ein Freundschaftsbesuch eines israelischen Premiers in Budapest (im Gegensatz zu einerm Arbeitstreffen) einfach nicht, Es geht einfach nicht! Und dabei gehts auch nicht nur um Soros sondern auch um das Thema "Jobbik" und geduldeten offenen und gewaltbereiten Antisemitismus. Man fängt an, zu überlegen. Man kommt auf ganz grundsätzliche Überlegungen zur Art und Weise, wie internationale Politik eigentlich betrieben wird. Unabhängig vom Thema "Israel".

Ein großer Teil dessen, was man als jüdisch geprägtes intellektuelles, kosmopolitisches und literarisches Leben in Budapest kennt, ist durch die Politik Orbáns vertrieben worden. Die berühmten Cafés und Literatenclubs. Das jüdisch-intellektuell geprägte Kulturleben Osteuropas, Aus meinem Verständnis eine der faszinierendsten Weltkulturtraditionen überhaupt. Und nun kommt ein israelischer Premier nach Budapest und schüttelt der Regierung die Hand. 2018. Ich glaub es einfach nicht!
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von schokoschendrezki »

Das Konzept "Open Society" als "israelfeindlich" auszulegen ... mann, das muss man erstmal hingedacht bekommen.
Der Topos vom wurzellosen Kosmopoliten ist in der Geschichte des Antisemitismus fest verankert und wird im Fall Soros noch von einer antisemitisch grundierten Kapitalismusvorstellung ergänzt. Da stellt sich schon die Frage, warum es nicht mehr Empörung gibt, wenn ein solches Programm im EU-Land Ungarn von der Regierung in Gesetze gegossen wird. Warum schweigt dazu auch die israelische Regierung? Bei einem Besuch Orbans in Israel wurde der ungarische Premier von seinem Kollegen Netanyahu als Freund empfangen. Und warum gelingt es Rechten überall in Europa, Orban zu kopieren? Sie gerieren sich als die besten Freunde Israels und bekämpfen umso vehementer gegen Soros und die angeblich von ihm beeinflussten Institutionen.
https://www.heise.de/tp/features/Soros- ... ?seite=all Klare Worte!

Schon mal nachgedacht: Viktor Orbán war mal selbst Stipendiat der Soros-Stiftungen. Fetullah Gülen war mal Weggefährte Erdogans. Heute sind Soros und Gülen jeweils Staatsfeinde Nummer Eins. Kazzynski und Walesa waren mal die wichtigsten oppositionelle Verbündeten in Polen. Heute prozessieren sie gegeneinander. Trump, Netanjahu, Orbán, Kaczynski, Erdogan ... Wie schäbig und verachtenswert ist es, vollmundig große politische Parolen und Phrasen zu dreschen ... in Wirklichkeit und realiter aber einfach die Lakaien und Laufburschen alternder eitler Männer mit dem Intellekt von 13jährigen zu sein, die aber eben über Macht verfügen und Alphatiere sind. Die nur ihren Status als Alphatiere unter keinen Umständen verlieren wollen ...
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Jan 2019, 03:00)

Und deshalb geht ein Freundschaftsbesuch eines israelischen Premiers in Budapest (im Gegensatz zu einerm Arbeitstreffen) einfach nicht, Es geht einfach nicht!
Netanjahu ist mMn. ja auch kein guter Premierminister.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Jan 2019, 09:03)

Netanjahu ist mMn. ja auch kein guter Premierminister.
In einer der aktuellen Ausgabe des Haaretz kann man ziemlich heftige Sachen zu Netanjahu (Bezeq- und Deutsche-U-Boot Affäre). Da gehts ans Eingemachte.

Überhaupt: Wenn davon die Rede ist, (sinngemäß) "einige Juden in und außerhalb von Israel würden sich zu Kritikern der Regierungspolitik Israels hinreißen lassen" ... dann liest sich das aus meiner Sicht eher als die Unterstellung, Israel wäre kein demokratischer Staat mit Meinungs- und Pressefreiheit sondern ein Staat mit einer unausgesprochenen Konsenseinforderung. Es reicht aus, ab und zu die unterschiedliche Meinung in den internationalen Ausgaben einmal im eher liberalen Haaretz und einmal in der eher konservativen Jerusalem Post zu verschiedenen Themen zu lesen und gegeneinander zu halten, um einzusehen, dass dem []nicht[/i] so ist. Im Gegenteil, es ist der einzige Staat mit Meinungsvielfalt in der Region.

Orbán übrigens gehört zu den ersten Regierungschefs, die dem offen faschistischen neuen Präsidenten Brasiliens spontan einen Freundschaftsbesuch abstatteten. Seine Freunde in der EVP und in der israelischen Regierungspartei werden es mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen haben.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

Man darf aber auch die Lage Israels nicht vergessen, man lebt dort seit Staatsgründung mit Krieg und in einem kriegsähnlichen Zustand. Dass es dort trotzdem noch eine Demokratie und einen Rechtsstaat gibt, ist bemerkenswert.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Wolverine »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jan 2019, 13:17)

Man darf aber auch die Lage Israels nicht vergessen, man lebt dort seit Staatsgründung mit Krieg und in einem kriegsähnlichen Zustand. Dass es dort trotzdem noch eine Demokratie und einen Rechtsstaat gibt, ist bemerkenswert.
Darüber gibt es nicht den geringsten Zweifel.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Haegar »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jan 2019, 13:17)

Man darf aber auch die Lage Israels nicht vergessen, man lebt dort seit Staatsgründung mit Krieg und in einem kriegsähnlichen Zustand. Dass es dort trotzdem noch eine Demokratie und einen Rechtsstaat gibt, ist bemerkenswert.
Oder auch anders gesagt: Wenn Israel keine Demokratie und kein Rechtsstaat wäre, gäbe es diesen Staat nicht mehr.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Vongole »

Man muss Antisemitismus nicht von Israelkritik unterscheiden, man kann beides zusammen ganz wunderbar ausleben:

UNO-Holocaustgedenktag: Israelischer Wein unerwünscht

During a U.N. Holocaust memorial event sponsored by Austria and Norway earlier this week, an Israeli-made wine was served. However, "Golan Heights Winery," where the wine was produced, appears to have been blacked out on the label so it can no longer be viewed, according to pictures.
https://freebeacon.com/issues/u-n-censo ... ust-event/

Die österreichische UN-Missionsvertretung entschuldigte sich, aber weder die Vertretung Norwegens noch das Holocaust- and United Nations Outreach Programme reagierten auf Interviewanfragen.
Anne Bayefsky – Direktorin des Touro Institute for Human Rights and Holocaust und Präsidentin von Human Rights Voices, fand klare wahre Worte zu diesem Vorgang:
"The incident reveals the duplicity of U.N. Holocaust events that use and abuse the memory of Jewish dead decades ago to erase the reality of Jews under attack today,"
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Wolverine »

Vongole hat geschrieben:(05 Feb 2019, 15:10)

Man muss Antisemitismus nicht von Israelkritik unterscheiden, man kann beides zusammen ganz wunderbar ausleben:

UNO-Holocaustgedenktag: Israelischer Wein unerwünscht

During a U.N. Holocaust memorial event sponsored by Austria and Norway earlier this week, an Israeli-made wine was served. However, "Golan Heights Winery," where the wine was produced, appears to have been blacked out on the label so it can no longer be viewed, according to pictures.
https://freebeacon.com/issues/u-n-censo ... ust-event/

Die österreichische UN-Missionsvertretung entschuldigte sich, aber weder die Vertretung Norwegens noch das Holocaust- and United Nations Outreach Programme reagierten auf Interviewanfragen.
Anne Bayefsky – Direktorin des Touro Institute for Human Rights and Holocaust und Präsidentin von Human Rights Voices, fand klare wahre Worte zu diesem Vorgang:
"The incident reveals the duplicity of U.N. Holocaust events that use and abuse the memory of Jewish dead decades ago to erase the reality of Jews under attack today,"
Da kommt mir glatt das Mittagessen hoch.
If Israel were to put down its arms there would be no more Israel.
If the Arabs were to put down their arms there would be no more war.
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