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Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Do 30. Mär 2017, 10:19
von H2O
Nach den beliebten Nazivergleichen des Wüterichs am Bosporus gegen die Kanzlerin, gegen Deutschland, gegen Europa und gegen den Westen allgemein gerichtet, hätte man ja achselzuckend zur Tagesordnung übergehen können. Kennt man, ist unseren Griechen auch nicht zu dumm.

Dann aber im Doppelpack die Drohung, daß bei fortgesetzter Unbotmäßigkeit Europäer oder "der Westen" keinen Fuß vor die Tür setzen könne, ohne sich bei Leib und Leben bedroht zu sehen. Wieder sagt man sich vernunftgesteuert: "Ach, der schon wieder; Worte, nichts als Worte." Und die Tatsache, daß türkische Dienste ihre in Deutschland lebenden Landsleute ausspähen, ob die etwa mit dem "Verräter Gülen" Kontakt haben oder gar aktiv für dessen Organisation arbeiten. Was ja bedeutet, daß in Verdacht geratene Türken spätestens bei der Einreise in die Türkei in die Fänge der Polizei geraten würden.

Das I-Tüpfelchen: Auch ethnisch deutsche Politiker im Bundestag stehen unter Beobachtung, wenn sie sich mit dem Thema Türkei professionell befassen. Herrn Cem Özdemir würde ich ohnehin keine Reise in diese Türkei empfehlen. Dem Wüterich am Bosporus ist es Wurst, ob Leute die deutsche Staatangehörigkeit haben... ab in den Knast mit diesen Verrätern und ihrem vergifteten Blut!

Werden wir uns in Deutschland auf Tätlichkeiten von Erdogan's 5. Kolonne gegen all jene, die Erdogan zu Feinden erklärt, einrichten müssen? Also erst einmal Türken und Deutsch-Türken einschüchtern oder sie entführen in die Türkei, um sie dort sachgerecht zu behandeln, oder sie kurzerhand um zu bringen? Oder gleich noch herausragende Türkeikenner mit ins Schußfeld zu ziehen, und wenn das nicht so richtig klappt, dann eben wahllos zu zu schlagen, wie Erdogan das ja angekündigt hat?

Ich frage mich, wie wir unsere loyalen Staatsbürger gegen solche Übergriffe schützen können, wenn diese Drohungen mit zunehmender Gewalt wahr gemacht werden sollten. Und wie wir unsere Erdogan-Verehrer im Lande davon abbringen können, dabei mit zu wirken.

Unser Innenminister hat aus meiner Sicht ein neues Aufgabenfeld im Bereich Innere Sicherheit dazu bekommen. Zumindest wäre es sträflich, sich auf diesen Ausgang der Geschichte nicht gründlich vor zu bereiten. Auch der Justizminister muß seine Vorbereitungen treffen. Mag ja sein, daß diese Beschimpfungen und Bedrohungen und vorbereitenden Maßnahmen der türkischen Dienste dann doch wieder ins Leere laufen, wenn die Türken Erdogan als Alleinherrscher bestätigt haben sollten. Aber völlig unverantwortlich fände ich es doch, sich nicht auf den angedrohten Ernstfall ein zu stellen.

Herabwürdigende, unangemessene Begrifflichkeiten entfernt

Moses
Mod

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Do 30. Mär 2017, 10:48
von Adam Smith
Die Amerikaner spionieren alle wichtigen Deutschen aus. Laut Merkel kann man da nichts machen. Bezogen auf Erdogan gibt es dann noch Verhaftungen in der Türkei. Dann fährt man da einfach nicht mehr hin.

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Do 30. Mär 2017, 12:38
von King Kong 2006
Das gegenseitige ausspionieren oder neutraler ausgedrückt, Informationen und Nachrichten (-> Nachrichtendienste) sammeln ist auch unter "Freunden und Partnern" üblich.

Im hier angesprochenen Falle der Türkei ist die Brisanz die türkische Community, sprich die Integration und innerer Frieden. In Deutschland und Europa. Wenn da Erdogan spaltet und zündelt muß reagiert werden. Das ist ein existentielles Thema für Deutschland. Oder wie Cem Özdemir es ausdrückte "hier spielt die Musik".

Andererseits müssen sich auch Länder wie die Türkei ständig Ratschläge und "Einmischungen" gefallen und anhören. Z.B. in der Kurdenfrage, Rechtsstaatlichkeit. Könnte Erdogan oder Ankara per se auch als Unruhestiftung auffassen.

Den Threadtitel nehme ich mal eher innenpolitisch? Außenpolitisch wären das andere Themen.

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Do 30. Mär 2017, 17:52
von Kardux
H2O hat geschrieben:(30 Mar 2017, 10:19)

Nach den beliebten Nazivergleichen des Wüterichs am Bosporus gegen die Kanzlerin, gegen Deutschland, gegen Europa und gegen den Westen allgemein gerichtet, hätte man ja achselzuckend zur Tagesordnung übergehen können. Kennt man, ist unseren Griechen auch nicht zu dumm.

Dann aber im Doppelpack die Drohung, daß bei fortgesetzter Unbotmäßigkeit Europäer oder "der Westen" keinen Fuß vor die Tür setzen könne, ohne sich bei Leib und Leben bedroht zu sehen. Wieder sagt man sich vernunftgesteuert: "Ach, der schon wieder; Worte, nichts als Worte." Und die Tatsache, daß türkische Dienste ihre in Deutschland lebenden Landsleute ausspähen, ob die etwa mit dem "Verräter Gülen" Kontakt haben oder gar aktiv für dessen Organisation arbeiten. Was ja bedeutet, daß in Verdacht geratene Türken spätestens bei der Einreise in die Türkei in die Fänge der Polizei geraten würden.

Das I-Tüpfelchen: Auch ethnisch deutsche Politiker im Bundestag stehen unter Beobachtung, wenn sie sich mit dem Thema Türkei professionell befassen. Herrn Cem Özdemir würde ich ohnehin keine Reise in diese Türkei empfehlen. Dem Wüterich am Bosporus ist es Wurst, ob Leute die deutsche Staatangehörigkeit haben... ab in den Knast mit diesen Verrätern und ihrem vergifteten Blut!

Werden wir uns in Deutschland auf Tätlichkeiten von Erdogan's 5. Kolonne gegen all jene, die Erdogan zu Feinden erklärt, einrichten müssen? Also erst einmal Türken und Deutsch-Türken einschüchtern oder sie entführen in die Türkei, um sie dort sachgerecht zu behandeln, oder sie kurzerhand um zu bringen? Oder gleich noch herausragende Türkeikenner mit ins Schußfeld zu ziehen, und wenn das nicht so richtig klappt, dann eben wahllos zu zu schlagen, wie Erdogan das ja angekündigt hat?

Ich frage mich, wie wir unsere loyalen Staatsbürger gegen solche Übergriffe schützen können, wenn diese Drohungen mit zunehmender Gewalt wahr gemacht werden sollten. Und wie wir unsere Erdogan-Verehrer im Lande davon abbringen können, dabei mit zu wirken.

Unser Innenminister hat aus meiner Sicht ein neues Aufgabenfeld im Bereich Innere Sicherheit dazu bekommen. Zumindest wäre es sträflich, sich auf diesen Ausgang der Geschichte nicht gründlich vor zu bereiten. Auch der Justizminister muß seine Vorbereitungen treffen. Mag ja sein, daß diese Beschimpfungen und Bedrohungen und vorbereitenden Maßnahmen der türkischen Dienste dann doch wieder ins Leere laufen, wenn die Türken Erdogan als Alleinherrscher bestätigt haben sollten. Aber völlig unverantwortlich fände ich es doch, sich nicht auf den angedrohten Ernstfall ein zu stellen.

Herabwürdigende, unangemessene Begrifflichkeiten entfernt

Moses
Mod
Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko? Ist sie das nicht schon längst? Immerhin ist es tausendfach bewiesen, dass die Türkei den Jihadismus in den beiden "failed states" Irak und Syrien geleitet/unterstützt/aufgebaut/gestärkt hat. Die Türkei und die Golfaraber auf der einen Seite und die Iraner und Russen auf der anderen Seite sind für die enorme Radikalisierung im Syrienkonflikt verantwortlich und somit auch für den Riesenexodus der flüchtenden Menschen in Syrien aber auch im Irak. Das dann Wirtschaftsflüchtlinge aus Afrika und Asien auf diesen "Zug" mitaufspringen wollten sollte nicht allzu verwunderlich sein. Die Türkei hat unter allen diesen "playern" ordentlich mitgemischt und sich total verkalkuliert. Und was wird nun mit den vielen radikalisierenden aber auch gut ausgebildeten Jihadisten die vielleicht schon nächstes Jahr das Kriegsgebiet Syrien/Irak endgültig verlassen? Das wird die nächste Trumpfkarte Erdogans sein gegenüber den schwach auftretenden Europäern (speziell Deutschland). Die EU hat es schon lange versäumt ein Zeichen zu setzen. Aber woher wollen wir auch wissen was sich genau hinter den Kulissen abspielt? Fakt ist, dass die deutsche Regierung unter Merkel die Waffenlieferungen an die Türkei angetrieben hat und Erdogan während seiner Wahlpropaganda schon einige male unter die Arme griff. Ich sehe da keine klare Linie. Was ich weiss ist, dass es im oberflächlichen Verhältnis der Türkei zu Deutschland bzw. der EU keine wirklichen roten Linien gibt. Ja, auch Sie werter H2O, feiern ja noch immer die Besonnenheit der Kanzlerin. Wieviele Wangen möchte man denn noch herhalten bis endlich einmal jemand auf den Tisch haut?

Mit ersten Wirtschaftssanktionen schon vor Jahren hätte man ein Zeichen setzen können und Erdogan auf den Boden der Realität zurück holen können, dass hat man vermisst. Jetzt muss man den Unsinn auch Auslöffeln. Die Türkei mit seiner Hamas-freundlichen Politik und seiner Agitation gegenüber Israel zeigte schon vor langer Zeit den Kurs wo es hinsteuert. Heute, im Jahr 2017, und nach der Unterstützung der Türkei für diverse Jihadisten ist es schon grotesk die Frage zu stellen ob die Türkei noch zum Sicherheitsrisiko wird.

Wie vertrauenswürdig eine Erdogan-Türkei für Europa ist zeigten die Anschläge in Paris:

[youtube][/youtube]

[youtube][/youtube]

http://www.al-monitor.com/pulse/origina ... media.html

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Do 30. Mär 2017, 18:21
von Ger9374
Der Risikofaktor ist die Akp. Religiös motiviert in
Kombination mit Osmanischen Auferstehungs Fantasien. Der Nato Pfeiler scheint eine leichte
Schräglage zu erhalten. Die Geheimdienste der Türkei werden auch Rücksichtslos gegen die Gülen Bewegung eingesetzt . Eine Distanzierung zum Verbündeten in fragen der Zusammenarbeit
bei Sicherheitsfragen sollte erwogen werden.
Zu grosse Diskrepanzen in der Bewertung von
Spionage, Verrat, und der PKK und Gülen.

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Do 30. Mär 2017, 18:42
von H2O
Adam Smith hat geschrieben:(30 Mar 2017, 10:48)

Die Amerikaner spionieren alle wichtigen Deutschen aus. Laut Merkel kann man da nichts machen. Bezogen auf Erdogan gibt es dann noch Verhaftungen in der Türkei. Dann fährt man da einfach nicht mehr hin.
Das ist doch sehr vernünftig! Mir ging es auch wirklich um unser Land; dazu muß ich gar nicht verreisen. Aber es gibt eine Warnung an türkische Staatsbürger, besser keine türkischen Konsulate zu betreten. Das sei nämlich praktisch türkisches Staatsgebiet. Ich vermute einmal, daß jemand meint, daß das keine besonders gute Idee ist. Ist sicher vorläufig maßlos übertrieben. :|

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Do 30. Mär 2017, 19:23
von H2O
Kardux hat geschrieben:(30 Mar 2017, 17:52)

Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko? Ist sie das nicht schon längst? Immerhin ist es tausendfach bewiesen, dass die Türkei den Jihadismus in den beiden "failed states" Irak und Syrien geleitet/unterstützt/aufgebaut/gestärkt hat. Die Türkei und die Golfaraber auf der einen Seite und die Iraner und Russen auf der anderen Seite sind für die enorme Radikalisierung im Syrienkonflikt verantwortlich und somit auch für den Riesenexodus der flüchtenden Menschen in Syrien aber auch im Irak. Das dann Wirtschaftsflüchtlinge aus Afrika und Asien auf diesen "Zug" mitaufspringen wollten sollte nicht allzu verwunderlich sein. Die Türkei hat unter allen diesen "playern" ordentlich mitgemischt und sich total verkalkuliert. Und was wird nun mit den vielen radikalisierenden aber auch gut ausgebildeten Jihadisten die vielleicht schon nächstes Jahr das Kriegsgebiet Syrien/Irak endgültig verlassen? Das wird die nächste Trumpfkarte Erdogans sein gegenüber den schwach auftretenden Europäern (speziell Deutschland). Die EU hat es schon lange versäumt ein Zeichen zu setzen. Aber woher wollen wir auch wissen was sich genau hinter den Kulissen abspielt? Fakt ist, dass die deutsche Regierung unter Merkel die Waffenlieferungen an die Türkei angetrieben hat und Erdogan während seiner Wahlpropaganda schon einige male unter die Arme griff. Ich sehe da keine klare Linie. Was ich weiss ist, dass es im oberflächlichen Verhältnis der Türkei zu Deutschland bzw. der EU keine wirklichen roten Linien gibt. Ja, auch Sie werter H2O, feiern ja noch immer die Besonnenheit der Kanzlerin. Wieviele Wangen möchte man denn noch herhalten bis endlich einmal jemand auf den Tisch haut?

Mit ersten Wirtschaftssanktionen schon vor Jahren hätte man ein Zeichen setzen können und Erdogan auf den Boden der Realität zurück holen können, dass hat man vermisst. Jetzt muss man den Unsinn auch Auslöffeln. Die Türkei mit seiner Hamas-freundlichen Politik und seiner Agitation gegenüber Israel zeigte schon vor langer Zeit den Kurs wo es hinsteuert. Heute, im Jahr 2017, und nach der Unterstützung der Türkei für diverse Jihadisten ist es schon grotesk die Frage zu stellen ob die Türkei noch zum Sicherheitsrisiko wird.

Wie vertrauenswürdig eine Erdogan-Türkei für Europa ist zeigten die Anschläge in Paris:

[youtube][/youtube]

[youtube][/youtube]

http://www.al-monitor.com/pulse/origina ... media.html
Vermutlich haben Sie in vielen oder allen Punkten Recht!

Die Sache wurde gemischt, als es darum ging, die Republik Zypern als EU-Partner gewähren zu lassen. Keine zypriotischen Schiffe in türkischen Häfen... na ja, so ein Schmarren eben. Auch kein wirklicher Frieden auf der Insel. Natürlich könnte man auch so manchem Erzgriechen dafür die Ohren lang ziehen, leider.

Mich als eingeschworenen Türken (ich habe da wirklich gute Freunde, um die ich mich sorge!) hat es schon verstört, daß es plötzlich diesen Streit um den Zugang zum Gaza-Streifen gab, wo eigentlich jeder nüchterne Mensch sehen konnte, daß dort eine Mörderbande die Herrschaft ausübt, die jede Gelegenheit nutzt, um Israel zu schaden.

Dann in der Türkei Morde an katholischen Priestern, dem Armenier Hrand Dink, mit viel Erdogan Theater im Gefolge.

Die Türkei wurde genötigt, gebeten ist viel zu zart ausgedrückt, ihre Möglichkeiten in Irak und Syrien zu nutzen, um die Mörderbande IS oder Daesh zu vernichten... nichts. Ist ja auch verwirrend dort.

Bis Kobane, wo noch nicht einmal völlig klar war, auf welcher Seite die Türkei sich bewegte. So ist das hier jedenfalls angekommen.

Und dann ganz dicke: Politische Morde, neuer Zoff mit der PKK und YPG und wie diese Kampfgruppen auch heißen. Endlich auch ein richtiger Bürgerkrieg gegen die kurdische Minderheit.

Einen russischen Jagdbomber abgeschossen, weil die Russen über türkisches Gebiet geflogen waren. Zoff mir der Atommacht Rußland... und die NATO wollte nicht in einen Krieg ziehen.

Endlich auch Zoff mit dem IS, mit dem es zuvor offenbar ein Schutzabkommen gab. :s Verbot der politischen Kurden-Partei, halbherziger Kampf gegen den IS und die YPG, der von den USA als Partner im Kampf gegen den IS wertgeschätzt wird (und von den Russen wohl auch).

Ein Putsch, den niemand durchschaut, und Abschaffung der unabhängigen Justiz, Polizei, Armee. Zoff mit Deutschland (!), der Kanzlerin, Europa, dem Westen mit finstersten Drohungen.,

Jetzt Rückzug, nix mehr gegen den IS.

Ich habe mir hier einmal Mühe gemacht mit der Ereignisfolge. Ein völlig verrücktes Bild! Das ist kein Freund, sondern ein unzuverlässiger Gegner! Was ist nur aus "meiner" Türkei geworden?

Die Türkei, ein Sicherheitsrisko für Deutschland und Europa? Nicht zu fassen!

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Do 30. Mär 2017, 20:13
von Kardux
H2O hat geschrieben:Bis Kobane, wo noch nicht einmal völlig klar war, auf welcher Seite die Türkei sich bewegte. So ist das hier jedenfalls angekommen.
Ich würde meinen, dass gut informierte Europäer ganz genau wussten und wissen auf welcher Seite sich die Türkei bewegt. Und wenn es noch einen letzten Zweifel an Erdogans Unterstützung für Jihadisten gegeben hatte, hat ihn Can Dündar mit seiner journalistischen Arbeit behoben.
H2O hat geschrieben:Ich habe mir hier einmal Mühe gemacht mit der Ereignisfolge. Ein völlig verrücktes Bild! Das ist kein Freund, sondern ein unzuverlässiger Gegner! Was ist nur aus "meiner" Türkei geworden?
Ich kann Ihren Unmut zwar nachvollziehen, aber denke das die Entwicklung "Ihrer" Türkei dazu beigetragen hat, dass sich in der Türkei keine demokratische Zivilgesellschaft manifestieren konnte. Bei aller Freundschaft zu einer laizistischen Auslegung (die ich als Atheist natürlich auch habe), sollte man nie vergessen das dieses türkische Establishment zu keiner Zeit die Mehrheit der Türkei repräsentiert hat. Das dieses System mit strenger Hand geführt werden musste war absehbar - so wurde der Militarismus, der sowieso schon fest verankert war in der türkischen Gesellschaft nur noch weiter zementiert. Das Militär, das als Hüter des Kemalismus auftrat, und die türkischen Republikaner damit unantastbar machte, torpedierte somit schon von Anfang an das Demokratiebewusstsein dieser Gesellschaft und spaltete diese obendrein auch. Wenn heute westliche Medien davon sprechen das Erdogan die türkische Gesellschaft spaltet (was er auch tut), erwähnen sie niemals das diese Spaltung unter der kemalistischen Elite noch viel drastischer war.

Aus rein westlicher Perspektive muss man jedoch sagen, dass die Türkei, die unter der Herrschaft der kleinen kemalistischen Minderheit stand, ein mehr oder weniger angenehmer und zuverlässiger Partner (wenn man einmal den Zypern-Konflikt ausblendet) war. Aber es ist genau dieses eurozentrierte Denken, das erst viele Konflikte im Nahen Osten anheizte oder verstärkte. Edward Saids Orientalismus scheint, obwohl in den 70er Jahren verfasst, noch sehr aktuell zu sein.

Fakt ist nunmal, dass die sogenannte Stärke Erdogans, nach der sich die Mehrheit aller Türken sehnt, eben genau aus der jahrzehntelangen Politik der Kemalisten resultiert. Sie schufen erst den Nährboden für diese regressive Türkei, deren Schlachtrufe im Jahr 2017 "Allah u akbar" sind. Atatürk würde sich im Grabe drehen - und das sollte er auch!

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Fr 31. Mär 2017, 17:39
von Ger9374
Atatürk war strikt für Trennung von Staat und Kirche! Der Mann hatte Weitsicht.
Aber er war auch Macht Mensch, westlich orientiert und hart wenn es aus seiner Sicht sein musste.

Erdogan hat so ziemlich alles was Atatürk erst möglich machte verdreht. Die moderne Türkei
instrumentalisiert er für seine Osmanischen Träume. Palast wie für einen Sultan wird da einfach hingestellt.Allianzen mit Terroristen.
Die Türkei in eine langsame Isolation geführt.
Deutschland und die E.U sollten mit großem
Abstand diese Tun betrachten. Da fällt mir nur tickende Zeitbombe ein.

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Fr 31. Mär 2017, 22:01
von Kardux
Ger9374 hat geschrieben:Atatürk war strikt für Trennung von Staat und Kirche! Der Mann hatte Weitsicht.
Aber er war auch Macht Mensch, westlich orientiert und hart wenn es aus seiner Sicht sein musste.
Ja, er hatte wirklich Weitsicht. Im Jahr 2017 sehen wir ja sehr deutlich was von Atatürks Laizismus übrig geblieben ist. Schöne Weitsicht...

Der Orient muss seinen eigenen Weg finden, seine eigene Aufklärung durchleben. Nur so kann sich der Fortschritt nachhaltig etablieren. Weder Demokratie noch Fortschritt sind Exportgüter...

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Sa 1. Apr 2017, 09:43
von DieBananeGrillt
Ger9374 hat geschrieben:(31 Mar 2017, 17:39)

Atatürk war strikt für Trennung von Staat und Kirche! Der Mann hatte Weitsicht.
Aber er war auch Macht Mensch, westlich orientiert und hart wenn es aus seiner Sicht sein musste.

Erdogan hat so ziemlich alles was Atatürk erst möglich machte verdreht. Die moderne Türkei
instrumentalisiert er für seine Osmanischen Träume. Palast wie für einen Sultan wird da einfach hingestellt.Allianzen mit Terroristen.
Die Türkei in eine langsame Isolation geführt.
Deutschland und die E.U sollten mit großem
Abstand diese Tun betrachten. Da fällt mir nur tickende Zeitbombe ein.
Wenn sich die Türkei als Schutzmacht aller Muslime versteht, so ist die tickende Zeitbombe schon überall vorhanden. Die Millionen von Schläfern in der EU müssen nur noch aktiviert werden auf ein Zeichen hin von Erdogan, für den diese dann alles tun werden.

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Di 4. Apr 2017, 21:25
von H2O
Kardux hat geschrieben:(31 Mar 2017, 22:01)

Ja, er hatte wirklich Weitsicht. Im Jahr 2017 sehen wir ja sehr deutlich was von Atatürks Laizismus übrig geblieben ist. Schöne Weitsicht...

Der Orient muss seinen eigenen Weg finden, seine eigene Aufklärung durchleben. Nur so kann sich der Fortschritt nachhaltig etablieren. Weder Demokratie noch Fortschritt sind Exportgüter...
Letzteres ist nun wirklich philosophischer Weitblick, der von vielen Orientkennern gern verkündet wird. Ich zweifele daran schon deshalb nicht, weil mir dieser Weitblick fehlt. Aber mich treibt die Sorge an: "Was machen wir nur mit dieser Rasselbande, bis endlich der fällige Groschen gefallen ist?" Abmurksen? :)

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Mo 24. Apr 2017, 13:37
von Audi
DieBananeGrillt hat geschrieben:(01 Apr 2017, 09:43)

Wenn sich die Türkei als Schutzmacht aller Muslime versteht, so ist die tickende Zeitbombe schon überall vorhanden. Die Millionen von Schläfern in der EU müssen nur noch aktiviert werden auf ein Zeichen hin von Erdogan, für den diese dann alles tun werden.
Meine persönliche Einschätzung ist wie folgt: Erdogan: springt. Deutschtürken: wie hoch? Ich komme aus einer Ecke wo man doch viele Deutsch Türken als Kollegen hat. Von zig Türken, war einer gegen Erdogan. Rest ganz klar pro Erdo. Viele waren auch zu faul um zu wählen, sonst hätten wir weit mehr Ja gesehen

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Di 2. Mai 2017, 17:03
von Postfach
Audi hat geschrieben:(24 Apr 2017, 13:37)

Meine persönliche Einschätzung ist wie folgt: Erdogan: springt. Deutschtürken: wie hoch? Ich komme aus einer Ecke wo man doch viele Deutsch Türken als Kollegen hat. Von zig Türken, war einer gegen Erdogan. Rest ganz klar pro Erdo. Viele waren auch zu faul um zu wählen, sonst hätten wir weit mehr Ja gesehen
Das kann ich so nicht bestätigen und ich finde wir sollten auch vorsichtig sein mit dem verallgemeinern ...
Es ist richtig, dass es unter den Deutsch-Türken auch einige mit extrem konservativen Denkweisen gibt.
Es gibt aber auch viele, die das alles ganz ganz anders sehen und beurteilen.
Viele davon haben aber bereits einen deutschen Pass und konnten oder wollten auch keinen Einfluss auf die Wahl in der Türkei nehmen.
Es haben nur diejenigen gewählt, die keine Interesse an einem deutschen Pass haben oder aus welchen Interessen/Gründen auch immer beide Staatsbürgerschaften
besitzen ... dementsprechend ist unter diesem Personenkreis das Wahlergebnis dann auch ausgefallen bzw. eigentlich keine all zu große Überraschung, oder ?

Das Thema doppelte Staatsbürgerschaft sollte man vielleicht auch mal langsam überdenken (?) Ist zumindestens meine persönliche Meinung ...

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Do 4. Mai 2017, 11:18
von H2O
Postfach hat geschrieben:(02 May 2017, 17:03)

Das kann ich so nicht bestätigen und ich finde wir sollten auch vorsichtig sein mit dem verallgemeinern ...
Es ist richtig, dass es unter den Deutsch-Türken auch einige mit extrem konservativen Denkweisen gibt.
Es gibt aber auch viele, die das alles ganz ganz anders sehen und beurteilen.
Viele davon haben aber bereits einen deutschen Pass und konnten oder wollten auch keinen Einfluss auf die Wahl in der Türkei nehmen.
Es haben nur diejenigen gewählt, die keine Interesse an einem deutschen Pass haben oder aus welchen Interessen/Gründen auch immer beide Staatsbürgerschaften
besitzen ... dementsprechend ist unter diesem Personenkreis das Wahlergebnis dann auch ausgefallen bzw. eigentlich keine all zu große Überraschung, oder ?

Das Thema doppelte Staatsbürgerschaft sollte man vielleicht auch mal langsam überdenken (?) Ist zumindestens meine persönliche Meinung ...
Der doppelten Staatsbürgerschaft kann ich Geschmack abgewinnen, wenn der Doppelstaatler tatsächlich in beiden Staaten zu Hause ist. Das kann in der ersten Generation eines Zuwanderers also ganz sinnvoll sein, vielleicht auch noch in der 2., wenn Onkel, Tanten, Großeltern im engsten Familienkreis in der alten Heimat geblieben sind. Aber danach sollte der Mitbürger mit ausländischen Wurzeln doch Deutscher geworden sein... sonst stimmt doch etwas nicht mit ihm. Eine Staatsbürgerschaft und ein Reisepaß sind doch keine Objekte für Sammler! Und: Wenn es denn ganz verrückt kommen sollte, dann kann er ja den deutschen Paß abgeben und ihn gegen einen anderen tauschen.

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Do 4. Mai 2017, 11:46
von Provokateur
Mal eine kleine Geschichte, die sich garantiert so nicht zugetragen hat:

In einem kleinen Land, nennen wir es mal Osovok, gab es mal eine beträchtliche Präsenz verschiedener Armeen aufgrund vorangegangener und immer noch schwelenden Streitereien zwischen den zwei Hauptethien, die dieses kleine Land bewohnen.
Die Armee von, nennen wir es mal Tschlandland, betrieb ein Feldlager. Irgendwann wurde im Rahmen der Feldlagersicherung ein Abkommen mit einem anderen, "befreundeten" Staat, geschlossen...nennen wir diesen Staat mal Lürcei. Die Soldaten aus der Lürcei sollten das Lager sichern, Feinde draußen halten und die Soldaten aus Tschandland vor jeglichem Unbill schützen. Und so wurde es gemacht.
Ich weise noch einmal darauf hin, dass die nun geschilderten Ereignisse völlig fiktiv sind und sich nie ereignet haben.

So wollten die Soldaten aus Tschlandland eines Tages mit einer Kompanie Gebirgsjäger in die bergige Landschaft von Osovok aufbrechen, um dort Waffenschmuggler aus einem Nachbarland, nennen wir es mal Bananien, zu stellen und ihre Waffenlieferung hochzunehmen, bevor die Schmuggler diese Waffen an die Osovok-Bananer verteilen könnten. Davon hatte man nämlich durch Geheimdienst und Polizei erfahren, und man wollte doch für Frieden sorgen.
Doch, oh Wunder.

Denn der lürcische Torposten wollte die Soldaten aus Tschandland nicht herauslassen. Als diese dennoch fahren wollten, wurden die Waffen durchgeladen. Hinzugezogene Vorgesetzte konnten das Missverständnis nicht aufklären - sollten die Lürcen doch Feinde draußen und nicht Freunde drinnen halten - es gab Verständigungsschwierigkeiten, und lürcische Offiziere waren nicht aufzutreiben.

Als diese dann doch irgendwo gefunden wurden und kamen, um alles zu regeln, war der Sonnenuntergang nicht fern, und die Waffenschmuggler...nun ja, über alle Berge. Das war alles natürlich ein reines Missverständnis, der dumme Torposten, der die tschlandischen Soldaten fast erschießen wollte, wurde nach Aussage der Lürcen bestraft und all dies hatte nix damit zu tun, dass die Lürcen vor langer Zeit diejenigen waren, die die Osovok-Bananier zu ihrer Religion bekehrt haben und sich immer noch als Schutzmacht dieser betrachten. Es hat ebenso wenig etwas damit zu tun, dass die nix dagegen haben, wenn die Osovok-Bananer sich zum Schutz gegen die fiesen...Schergen....bewaffnen.

All das habe ich mir natürlich ausgedacht. Denn wenn so etwas in echt jemals geschehen wäre, dürfte davon niemand erfahren.

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Do 4. Mai 2017, 12:07
von Audi
Provokateur hat geschrieben:(04 May 2017, 11:46)

Mal eine kleine Geschichte, die sich garantiert so nicht zugetragen hat:

In einem kleinen Land, nennen wir es mal Osovok, gab es mal eine beträchtliche Präsenz verschiedener Armeen aufgrund vorangegangener und immer noch schwelenden Streitereien zwischen den zwei Hauptethien, die dieses kleine Land bewohnen.
Die Armee von, nennen wir es mal Tschlandland, betrieb ein Feldlager. Irgendwann wurde im Rahmen der Feldlagersicherung ein Abkommen mit einem anderen, "befreundeten" Staat, geschlossen...nennen wir diesen Staat mal Lürcei. Die Soldaten aus der Lürcei sollten das Lager sichern, Feinde draußen halten und die Soldaten aus Tschandland vor jeglichem Unbill schützen. Und so wurde es gemacht.
Ich weise noch einmal darauf hin, dass die nun geschilderten Ereignisse völlig fiktiv sind und sich nie ereignet haben.

So wollten die Soldaten aus Tschlandland eines Tages mit einer Kompanie Gebirgsjäger in die bergige Landschaft von Osovok aufbrechen, um dort Waffenschmuggler aus einem Nachbarland, nennen wir es mal Bananien, zu stellen und ihre Waffenlieferung hochzunehmen, bevor die Schmuggler diese Waffen an die Osovok-Bananer verteilen könnten. Davon hatte man nämlich durch Geheimdienst und Polizei erfahren, und man wollte doch für Frieden sorgen.
Doch, oh Wunder.

Denn der lürcische Torposten wollte die Soldaten aus Tschandland nicht herauslassen. Als diese dennoch fahren wollten, wurden die Waffen durchgeladen. Hinzugezogene Vorgesetzte konnten das Missverständnis nicht aufklären - sollten die Lürcen doch Feinde draußen und nicht Freunde drinnen halten - es gab Verständigungsschwierigkeiten, und lürcische Offiziere waren nicht aufzutreiben.

Als diese dann doch irgendwo gefunden wurden und kamen, um alles zu regeln, war der Sonnenuntergang nicht fern, und die Waffenschmuggler...nun ja, über alle Berge. Das war alles natürlich ein reines Missverständnis, der dumme Torposten, der die tschlandischen Soldaten fast erschießen wollte, wurde nach Aussage der Lürcen bestraft und all dies hatte nix damit zu tun, dass die Lürcen vor langer Zeit diejenigen waren, die die Osovok-Bananier zu ihrer Religion bekehrt haben und sich immer noch als Schutzmacht dieser betrachten. Es hat ebenso wenig etwas damit zu tun, dass die nix dagegen haben, wenn die Osovok-Bananer sich zum Schutz gegen die fiesen...Schergen....bewaffnen.

All das habe ich mir natürlich ausgedacht. Denn wenn so etwas in echt jemals geschehen wäre, dürfte davon niemand erfahren.
Bundeswehr Szenario? =)

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Do 4. Mai 2017, 12:08
von Provokateur
Audi hat geschrieben:(04 May 2017, 12:07)

Bundeswehr Szenario? =)
Eine völlig ausgedachte Geschichte. Nicht umsonst fehlen Zeit- und genauere (erfundene) Ortsangaben.

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Do 4. Mai 2017, 13:02
von Audi
Provokateur hat geschrieben:(04 May 2017, 12:08)

Eine völlig ausgedachte Geschichte. Nicht umsonst fehlen Zeit- und genauere (erfundene) Ortsangaben.
Ich habe es schon verstanden... Es hört sich an wie Gefechtsdienst bei meiner BW Zeit )

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Do 4. Mai 2017, 16:51
von Postfach
H2O hat geschrieben:(04 May 2017, 11:18)

Der doppelten Staatsbürgerschaft kann ich Geschmack abgewinnen, wenn der Doppelstaatler tatsächlich in beiden Staaten zu Hause ist. Das kann in der ersten Generation eines Zuwanderers also ganz sinnvoll sein, vielleicht auch noch in der 2., wenn Onkel, Tanten, Großeltern im engsten Familienkreis in der alten Heimat geblieben sind. Aber danach sollte der Mitbürger mit ausländischen Wurzeln doch Deutscher geworden sein... sonst stimmt doch etwas nicht mit ihm. Eine Staatsbürgerschaft und ein Reisepaß sind doch keine Objekte für Sammler! Und: Wenn es denn ganz verrückt kommen sollte, dann kann er ja den deutschen Paß abgeben und ihn gegen einen anderen tauschen.
Wie kann man in zwei Staaten zuhause sein ? Du meinst in einem Leben und im anderen Arbeiten ?
Wer aber nur zum Arbeiten kommt und vor hat irgendwann wieder zurück in die Heimat (Zuhause) zurück zu kehren, benötigt doch kein deutschen Pass bzw. kann wunderbar auch ohne diese zweite Staatsangehörigkeit klar kommen.
Falls diese Person noch unsicher ist, bezüglich einer vermeindlichen Rückkehr in die Heimat und hier viele viele Jahre gelebt und seine steuern bezahlt hat, kann die Entscheidung auch noch später treffen ...
Das gleiche gilt dann auch für die zweite Generation bzw. die Kinder, die dann in einem gewissen alter diese Entscheidung für sich selbst treffen können.
Alles andere ergibt für mich keinen Sinn bzw. fördert das Gefühl doch nur noch stärker, sich hier nicht wirklich integrieren zu wollen / müssen.

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Do 4. Mai 2017, 17:16
von H2O
Postfach hat geschrieben:(04 May 2017, 16:51)

Wie kann man in zwei Staaten zuhause sein ? Du meinst in einem Leben und im anderen Arbeiten ?
Wer aber nur zum Arbeiten kommt und vor hat irgendwann wieder zurück in die Heimat (Zuhause) zurück zu kehren, benötigt doch kein deutschen Pass bzw. kann wunderbar auch ohne diese zweite Staatsangehörigkeit klar kommen.
Falls diese Person noch unsicher ist, bezüglich einer vermeindlichen Rückkehr in die Heimat und hier viele viele Jahre gelebt und seine steuern bezahlt hat, kann die Entscheidung auch noch später treffen ...
Das gleiche gilt dann auch für die zweite Generation bzw. die Kinder, die dann in einem gewissen alter diese Entscheidung für sich selbst treffen können.
Alles andere ergibt für mich keinen Sinn bzw. fördert das Gefühl doch nur noch stärker, sich hier nicht wirklich integrieren zu wollen / müssen.
Die ersten Türken kamen nach D, um hier zu arbeiten; manche holten später Ihre Frauen nach, träumten aber zeitlebens von einer Rückkehr in die Heimat mit Häuschen und Garten... bis sie sich im deutschen Altersheim wiederfanden. Auch wurde ihnen bis in die 90er Jahre der Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft nicht gerade leicht gemacht. Wenn ein Mensch dann 10, 15 Jahre unbescholten in D gelebt hat, dann kann man ihm doch unbesehen die deutsche Staatsbürgerschaft anbieten, ohne seinen unrealistischen Traum von einer Heimkehr in die alte Heimat zu zerstören.

Ich meine, daß das eine Sache der Mitmenschlichkeit ist. Und seine Kinder wachsen dort hinein mit der Option, mit ihrer Volljährigkeit den geerbten fremden Paß gegen den deutschen ein zu tauschen. Denn daß Menschen, die einmal hier unter Deutschen aufgewachsen und hier auch ins Arbeitsleben eingebunden sind, dann viel später in die Heimat ihrer Eltern umsiedeln, das ist doch beliebig unwahrscheinlich. In diesen wenigen Ausnahmefällen gibt es eben etwas mehr Bürokratie.

Die nächste Generation darf schon gar nicht mehr mit einer fremden Staatsangehörigkeit aufwachsen. Wenn diese Regelung nicht hinnehmbar ist, dann sollte das Bleiberecht für Eltern und Kinder entzogen werden. Sie müssen also in die Heimat der Großelterngeneration zurück geführt werden. Warum soll unser Land sich denn auch viele Gerationen lang mit diesen Faxen befassen?

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Fr 5. Mai 2017, 13:33
von Postfach
H2O hat geschrieben:(04 May 2017, 17:16)

Die ersten Türken kamen nach D, um hier zu arbeiten; manche holten später Ihre Frauen nach, träumten aber zeitlebens von einer Rückkehr in die Heimat mit Häuschen und Garten... bis sie sich im deutschen Altersheim wiederfanden. Auch wurde ihnen bis in die 90er Jahre der Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft nicht gerade leicht gemacht. Wenn ein Mensch dann 10, 15 Jahre unbescholten in D gelebt hat, dann kann man ihm doch unbesehen die deutsche Staatsbürgerschaft anbieten, ohne seinen unrealistischen Traum von einer Heimkehr in die alte Heimat zu zerstören.

Ich meine, daß das eine Sache der Mitmenschlichkeit ist. Und seine Kinder wachsen dort hinein mit der Option, mit ihrer Volljährigkeit den geerbten fremden Paß gegen den deutschen ein zu tauschen. Denn daß Menschen, die einmal hier unter Deutschen aufgewachsen und hier auch ins Arbeitsleben eingebunden sind, dann viel später in die Heimat ihrer Eltern umsiedeln, das ist doch beliebig unwahrscheinlich. In diesen wenigen Ausnahmefällen gibt es eben etwas mehr Bürokratie.

Die nächste Generation darf schon gar nicht mehr mit einer fremden Staatsangehörigkeit aufwachsen. Wenn diese Regelung nicht hinnehmbar ist, dann sollte das Bleiberecht für Eltern und Kinder entzogen werden. Sie müssen also in die Heimat der Großelterngeneration zurück geführt werden. Warum soll unser Land sich denn auch viele Gerationen lang mit diesen Faxen befassen?
Da geb ich dir völlig recht, aber zwei Staatsbürgerschaften benötigt man trotzdem nicht ... wenn man mit dem Gedanken spielt wieder ins Heimatland zurück zu gehen, benötigt man auch keinen deutschen Pass ...
wenn man nach vielen Jahren feststellt, dass Deutschland doch der Lebensmittelpunkt ist und bleibt, dann darf man sich um den deutschen Pass bemühen bzw. sich auch dazu klar bekennen.
Alles andere ist nichts halbes und nichts ganzes ... man bekennt sich damit zu gar nichts und wechselt die Seiten wie es einem gerade in den kram passt.
Das ist meiner Meinung nach der falsche Weg und auch ein ganz falsches Zeichen. Integration sollte so nicht aussehen ...

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Fr 5. Mai 2017, 13:41
von H2O
Postfach hat geschrieben:(05 May 2017, 13:33)

Da geb ich dir völlig recht, aber zwei Staatsbürgerschaften benötigt man trotzdem nicht ... wenn man mit dem Gedanken spielt wieder ins Heimatland zurück zu gehen, benötigt man auch keinen deutschen Pass ...
wenn man nach vielen Jahren feststellt, dass Deutschland doch der Lebensmittelpunkt ist und bleibt, dann darf man sich um den deutschen Pass bemühen bzw. sich auch dazu klar bekennen.
Alles andere ist nichts halbes und nichts ganzes ... man bekennt sich damit zu gar nichts und wechselt die Seiten wie es einem gerade in den kram passt.
Das ist meiner Meinung nach der falsche Weg und auch ein ganz falsches Zeichen. Integration sollte so nicht aussehen ...
Ganz so entschieden mag ich in diesen Dingen nicht vorgehen. Da schließe ich lieber Kompromisse.

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Fr 5. Mai 2017, 13:51
von Postfach
H2O hat geschrieben:(05 May 2017, 13:41)

Ganz so entschieden mag ich in diesen Dingen nicht vorgehen. Da schließe ich lieber Kompromisse.
Warum ?

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Fr 5. Mai 2017, 13:58
von H2O
Postfach hat geschrieben:(05 May 2017, 13:51)

Warum ?
Weil ich mitfühlen kann, wenn Leute der Not gehorchend ihre Heimat verlassen müssen, und man ihnen nun auch noch den letzten Rest formaler Anbindung an Heimat und Familie nehmen müßte. Da sollte man Übergangsregelungen ermöglichen. Natürlich nicht ausgedehnt über ...zig Generationen.

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Fr 5. Mai 2017, 14:31
von Postfach
H2O hat geschrieben:(05 May 2017, 13:58)

Weil ich mitfühlen kann, wenn Leute der Not gehorchend ihre Heimat verlassen müssen, und man ihnen nun auch noch den letzten Rest formaler Anbindung an Heimat und Familie nehmen müßte. Da sollte man Übergangsregelungen ermöglichen. Natürlich nicht ausgedehnt über ...zig Generationen.
Aber das muss man doch gar nicht ? Man darf doch seine Staatsbürgerschaft behalten und kann trotzdem eine unbegrenzte Aufenthaltserlaubnis besitzen ?
Man kann hier sein ganzes Leben unbeschwert verbringen ohne einen deutschen Pass zu besitzen ... niemand wird bedrängt.
Aber ich empfinde es als sehr wichtig, dass wenn man sich eingesteht, dass Deutschland mehr ist als nur ein Ort zum arbeiten ... dann sollte man dazu klar stehen
mit allen Konsequenzen bzw. auch Vorteilen die das mit sich bringt.
Man kann auch in der Türkei leben mit einem deutschen Pass ... man kann auch dort problemlos Grundstücke erwerben ... also für was eine doppelte Staatsbürgerschaft ?

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Fr 5. Mai 2017, 19:11
von H2O
Postfach hat geschrieben:(05 May 2017, 14:31)

Aber das muss man doch gar nicht ? Man darf doch seine Staatsbürgerschaft behalten und kann trotzdem eine unbegrenzte Aufenthaltserlaubnis besitzen ?
Man kann hier sein ganzes Leben unbeschwert verbringen ohne einen deutschen Pass zu besitzen ... niemand wird bedrängt.
Aber ich empfinde es als sehr wichtig, dass wenn man sich eingesteht, dass Deutschland mehr ist als nur ein Ort zum arbeiten ... dann sollte man dazu klar stehen
mit allen Konsequenzen bzw. auch Vorteilen die das mit sich bringt.
Man kann auch in der Türkei leben mit einem deutschen Pass ... man kann auch dort problemlos Grundstücke erwerben ... also für was eine doppelte Staatsbürgerschaft ?
Solche Übergänge sind doch nicht sprunghaft; man gewöhnt sich ein, die Kinder gehen zur Schule, es gibt kommunale Entwicklungen, die man gut oder schlecht heißt, man nimmt Anteil an der wirtschaftlichen Entwicklung und an den Rechten der Arbeitnehmer oder Arbeitgeber (auch das gibt es ja). Und dann möchte man dort mitbestimmen, wo man lebt und arbeitet. Dieses Zwitterdasein kann ich mir gut vorstellen, auch weil ich selbst in eine solche Rolle hineinwachse.

Ich habe ein nettes Haus in Polen gebaut, und als Deutscher werde ich dort sehr gut behandelt in Behörden und unter Nachbarn. Gar kein Problem. Aber wenn jetzt siedlungstechnische Veränderungen anliegen: Straßenpflaster, Kanalisation, Wasser, Strom, Gas... dann würde ich schon sehr gern mitbestimmen, was gemacht werden soll. Oder jetzt, wo sich ein Dauerstreit Polens mit der EU anbahnt... davon wäre möglicherweise die Nutzung meines mit viel Arbeit aufgebauten Eigentums betroffen... also, da würde ich schon ganz gern mit mischen.

Meine Rolle ist dennoch viel einfacher als die eines aus Not zugewanderten Ausländers, der hier Fuß gefaßt hat und nicht in einem Wutanfall sein Eigentum verkauft und abhaut. Bei dem hängt die wirtschaftliche Existenz daran. Ich meine, daß man dann großzügig sein soll... so wie ich eben auch auf die Großzügigkeit der polnischen Behörden und Nachbarn hoffe.

Das Leben von Menschen verläuft doch nicht im Schwarz-Weiß-Wechsel.

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Fr 12. Mai 2017, 16:13
von Ger9374
Die Türkei als Natopartner hat sich in soweit
als Risiko dargestellt wenn die Kurden ins Spiel
kommen. Dann brennen alle Lampen Rot in Ankara!
Eindringen Militärisch in Syrien, teilweise Tolerierung von IS Tätigkeit auf Türkischen
Staatsgebiet. Die verbalen Attacken auf halb Europa so nebenbei.Die Pkk, Ypg als Todfeinde
bringen das Türkische Blut zum Kochen.
Vertrauen ist da verlorengegangen.

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Sa 13. Mai 2017, 22:05
von H2O
Ger9374 hat geschrieben:(12 May 2017, 16:13)

Die Türkei als Natopartner hat sich in soweit
als Risiko dargestellt wenn die Kurden ins Spiel
kommen. Dann brennen alle Lampen Rot in Ankara!
Eindringen Militärisch in Syrien, teilweise Tolerierung von IS Tätigkeit auf Türkischen
Staatsgebiet. Die verbalen Attacken auf halb Europa so nebenbei.Die Pkk, Ypg als Todfeinde
bringen das Türkische Blut zum Kochen.
Vertrauen ist da verlorengegangen.
"Vertrauen ist da verloren gegangen" halte ich für eine verharmlosende Formulierung! Nachdem türkischstämmige Moscheebesucher in Deutschland von dort Dienst tuenden türkischen Imamen ausgeforscht wurden, wie weit sie als Anhänger Erdogans ein zu ordnen sind, nach nicht nur dümmlichen Nazi-Vorhaltungen gegen Deutschland als Gastland für über eine Million Türken, nach offener Drohung mit Lebensgefahr im Westen durch Terror... ist höchstes Mißtrauen angesagt, was die Türkei etwa in nächster Zeit mit ihren Erdogan-Anhängern in Deutschland bewegen will. Ich kann nur hoffen, daß unser Verfassungsschutz und auch der BND da sehr genau hinsehen.

Die völlig zwielichtige Rolle der Türkei im Kampf gegen den IS in Syrien und Irak hätte schon längst durch Verzicht auf türkische Beteiligung an den Planungen und Einsatzplanungen in diesem Konflikt führen müssen. Auch auf die Nutzung türkischer Basen für Einsätze der Koalition gegen den IS hätte längst verzichtet werden müssen. Inzwischen entsteht der Eindruck, daß vor Ort mit den Russen und russischen Interessen leichter um zu gehen ist als mit der Türkei und türkischen Interessen.

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Mo 15. Mai 2017, 12:15
von Eiskalt
Die Bundeswehr will nun Ihre Truppen in der Türkei abziehen:

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... l#Comments

Hoffen wir das es so kommt!

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Mo 15. Mai 2017, 13:06
von DarkLightbringer
Als Ausweichplätze bieten sich Standorte in Jordanien, Zypern oder Kuweit an.

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Mo 15. Mai 2017, 13:12
von Kardux
Eiskalt hat geschrieben:(15 May 2017, 12:15)

Die Bundeswehr will nun Ihre Truppen in der Türkei abziehen:

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... l#Comments

Hoffen wir das es so kommt!
Und täglich grüßt das Murmeltier...

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Di 16. Mai 2017, 15:41
von H2O
DarkLightbringer hat geschrieben:(15 May 2017, 13:06)

Als Ausweichplätze bieten sich Standorte in Jordanien, Zypern oder Kuweit an.
Vor allem muß die NATO ihre Abwehrkraft erhöhen, denn da geht ein Land mit einer Armee von etwa 1 Mio Soldaten von der Fahne, läuft womöglich zum weltpolitischen Gegner über.

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Di 16. Mai 2017, 15:49
von Eiskalt
H2O hat geschrieben:(16 May 2017, 15:41)

Vor allem muß die NATO ihre Abwehrkraft erhöhen, denn da geht ein Land mit einer Armee von etwa 1 Mio Soldaten von der Fahne, läuft womöglich zum weltpolitischen Gegner über.

Naja ausser Gewehre bauen die ja nichts selber!

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Di 16. Mai 2017, 15:56
von H2O
Eiskalt hat geschrieben:(16 May 2017, 15:49)

Naja ausser Gewehre bauen die ja nichts selber!
Bitte etwas besser nachforschen; Ihnen werden die Augen übergehen!

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Di 16. Mai 2017, 16:34
von Eiskalt
H2O hat geschrieben:(16 May 2017, 15:56)

Bitte etwas besser nachforschen; Ihnen werden die Augen übergehen!
Das heißt?
Klären Sie mich auf!

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Di 16. Mai 2017, 17:42
von H2O
Eiskalt hat geschrieben:(16 May 2017, 16:34)

Das heißt?
Klären Sie mich auf!
So ganz tief möchte ich das nicht; die Türkei hat seit 2005 damit begonnen, eigenes Wehrmaterial her zu stellen, nachdem Kaufverträge mit Fertigungsbeteiligung der türkischen Industrie und know-how-Vermittlung als Vorbedingung für die Auftragserteilung zugestanden wurden. Ich bin fast sicher, daß sich die Türkei zu Wasser, zu Lande und in der Luft weitgehend eigenständig versorgen könnte. In den entsprechenden Unternehmen sind hochintelligente und fähige Ingenieure und Techniker am Werk. Nicht beurteilen kann ich, wie weit diese Leute dem Verfolgungswahn Erdogans zum Opfer gefallen sind. Wenn er die gehätschelt haben sollte, dann gilt meine Aussage!

Diese Unabhängigkeit war Staatsraison der Türkei... heute sicher noch mehr als gestern.

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Di 16. Mai 2017, 17:45
von Audi
H2O hat geschrieben:(16 May 2017, 15:41)

Vor allem muß die NATO ihre Abwehrkraft erhöhen, denn da geht ein Land mit einer Armee von etwa 1 Mio Soldaten von der Fahne, läuft womöglich zum weltpolitischen Gegner über.
Meinen Sie Russland als Gegner? über 1000 mlrd vs 60 mlrd. Knapp 2 Millionen Soldaten vs 800 000. Und die NATO muss ihre Abwehrkraft erhöhen? :?: Sind die NATO Jünglinge total beschränkt?

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Di 16. Mai 2017, 17:56
von H2O
Audi hat geschrieben:(16 May 2017, 17:45)

Meinen Sie Russland als Gegner? über 1000 mlrd vs 60 mlrd. Knapp 2 Millionen Soldaten vs 800 000. Und die NATO muss ihre Abwehrkraft erhöhen? :?: Sind die NATO Jünglinge total beschränkt?
Rußland ist nur einer davon; ich hoffe, daß Sie den Rest auch gelesen haben.

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Di 16. Mai 2017, 18:03
von Audi
H2O hat geschrieben:(16 May 2017, 17:56)

Rußland ist nur einer davon; ich hoffe, daß Sie den Rest auch gelesen haben.
zum weltpolitischem Gegner... Wer soll das sein?
Und zu wem genau läuft die Türkei über?
Selbst wenn die Türken gehen hat die NATO über 1000 Mlrd Etat. Man braucht sich gar nicht so bedroht fühlen oder dieses Bedrohungsspiel spielen

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Di 16. Mai 2017, 18:20
von H2O
Audi hat geschrieben:(16 May 2017, 18:03)

zum weltpolitischem Gegner... Wer soll das sein?
Und zu wem genau läuft die Türkei über?
Selbst wenn die Türken gehen hat die NATO über 1000 Mlrd Etat. Man braucht sich gar nicht so bedroht fühlen oder dieses Bedrohungsspiel spielen
Sie müssen das ja auch nicht, wenn Sie nicht in der Verantwortung für die Sicherheit von 400 Mio Europäern stehen. Was sich vor unser aller Augen abspielt, das ist bitterer Ernst.

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Di 16. Mai 2017, 18:39
von Audi
Von wem fühlen sie sich denn bedroht?

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Di 16. Mai 2017, 18:52
von watisdatdenn?
Provokateur hat geschrieben:(04 May 2017, 11:46)

Mal eine kleine Geschichte, die sich garantiert so nicht zugetragen hat:

In einem kleinen Land, nennen wir es mal Osovok, gab es mal eine beträchtliche Präsenz verschiedener Armeen aufgrund vorangegangener und immer noch schwelenden Streitereien zwischen den zwei Hauptethien, die dieses kleine Land bewohnen.
Die Armee von, nennen wir es mal Tschlandland, betrieb ein Feldlager. Irgendwann wurde im Rahmen der Feldlagersicherung ein Abkommen mit einem anderen, "befreundeten" Staat, geschlossen...nennen wir diesen Staat mal Lürcei. Die Soldaten aus der Lürcei sollten das Lager sichern, Feinde draußen halten und die Soldaten aus Tschandland vor jeglichem Unbill schützen. Und so wurde es gemacht.
Ich weise noch einmal darauf hin, dass die nun geschilderten Ereignisse völlig fiktiv sind und sich nie ereignet haben.

So wollten die Soldaten aus Tschlandland eines Tages mit einer Kompanie Gebirgsjäger in die bergige Landschaft von Osovok aufbrechen, um dort Waffenschmuggler aus einem Nachbarland, nennen wir es mal Bananien, zu stellen und ihre Waffenlieferung hochzunehmen, bevor die Schmuggler diese Waffen an die Osovok-Bananer verteilen könnten. Davon hatte man nämlich durch Geheimdienst und Polizei erfahren, und man wollte doch für Frieden sorgen.
Doch, oh Wunder.

Denn der lürcische Torposten wollte die Soldaten aus Tschandland nicht herauslassen. Als diese dennoch fahren wollten, wurden die Waffen durchgeladen. Hinzugezogene Vorgesetzte konnten das Missverständnis nicht aufklären - sollten die Lürcen doch Feinde draußen und nicht Freunde drinnen halten - es gab Verständigungsschwierigkeiten, und lürcische Offiziere waren nicht aufzutreiben.

Als diese dann doch irgendwo gefunden wurden und kamen, um alles zu regeln, war der Sonnenuntergang nicht fern, und die Waffenschmuggler...nun ja, über alle Berge. Das war alles natürlich ein reines Missverständnis, der dumme Torposten, der die tschlandischen Soldaten fast erschießen wollte, wurde nach Aussage der Lürcen bestraft und all dies hatte nix damit zu tun, dass die Lürcen vor langer Zeit diejenigen waren, die die Osovok-Bananier zu ihrer Religion bekehrt haben und sich immer noch als Schutzmacht dieser betrachten. Es hat ebenso wenig etwas damit zu tun, dass die nix dagegen haben, wenn die Osovok-Bananer sich zum Schutz gegen die fiesen...Schergen....bewaffnen.

All das habe ich mir natürlich ausgedacht. Denn wenn so etwas in echt jemals geschehen wäre, dürfte davon niemand erfahren.
Danke fürs Teilen.. Starkes Stück.
Ist doch schon wen man offen seine Erfahrungen teilen kann.. Dafür gibt es ja Meinungsfreiheit.

Überraschend ist diese völlig fiktive Geschichte leider nicht..

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Mi 17. Mai 2017, 08:42
von H2O
Audi hat geschrieben:(16 May 2017, 18:39)

Von wem fühlen sie sich denn bedroht?
Am allermeisten von Blinden!

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Di 6. Jun 2017, 19:36
von H2O
Heute ist die Entscheidung gefallen, daß die deutschen Einrichtingen vom türkischen Stützpunkt Incirlik nach Jordanien verlegt werden, weil Meinungsverschiedenheiten mit der Türkei die weitere Zusammenarbeit im Kampf gegen IS / Daesh verhindern. Angeblich braucht die Bundeswehr 1/4 Jahr Zeit, um den Betrieb in Jordanien auf die Leistungsfähigkeit von Incirlik zu bringen. Mein Schluß: Es gibt nicht noch einmal 300 Soldaten und 5 Tornado-Aufklärer, die man nach Jordanien verlegen könnte, während die deutschen Soldaten sich mit ihrem Material aus Incirlik zurück ziehen. Es gibt aber auch keine andere NATO-Streitmacht, die in Jordanien von jetzt auf gleich die Aufgabe dieser kleinen Truppe übernehmen könnte.

Ein Stück aus dem Tollhaus... welche Streitkräfte hat die Bundesregierung denn da nur aufgebaut? Zum Schämen! Aber auch die NATO muß sich schämen... eine tolle Zusammenarbeit, und so planvoll, zumal der Wackelkandidat Türkei ja nicht erst seit gestern querschießt, insbesondere im Kampf gegen den IS, wo er kurdische Kämpfer angreift, die erfolgreich gegen den IS vorgehen. Die USA haben entschieden, ihren Kampf gegen den IS mit wesentlicher Unterstützung der Kurden in Syrien zu führen, und sie mit schweren Waffen zu versorgen, damit der Sturm auf die IS-Hochburg Rakka erfolgreich endet. Die Bundesregierung verfolgt im Irak eine sehr ähnliche Strategie, indem sie kurdische Peschmerga zum Kampf gegen den IS in Mossul ausbildet und bewaffnet.

In beiden Fällen geschieht das gegen den ausdrücklichen Wunsch der Türkei. Ich meine, daß inzwischen deutsche Interessen und NATO-Interessen sich sehr deutlich von türkischen Interessen unterscheiden, so daß es ehrlicher wäre, die Verhandlungen für einen EU-Beitritt der Türkei auf unbekannte Zeit zu verschieben und man die Zusammenarbeit in der NATO nicht erst nach einem offenen Verrrat durch den türkischen Partner abbricht. Die Türkei ist kein Freund und Partner mehr, sondern derzeit nur noch lästig... und ein Sicherheitsrisiko!

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Fr 16. Jun 2017, 20:37
von Cat with a whip
Die USA-Justiz zeigt dem NATO-Partner jedenfalls was ein Rechtsstaat ist: Die Gorillas des Erdowahns. die neulich Demonstrierende niederschlugen haben Haftbefehle bekommen.

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Sa 24. Jun 2017, 00:26
von Alpha Centauri
Naja jedenfalls spielt die Türkei in Falle von Syrien ein doppeltes Spiel, einerseits kämpft als Nato Mitglied treu an der Seite der Natopartner inklusive den USA gegen Assad und den IS anderseits bekämpft die Türkei genau jene Kurdenstreitkräfte die gegen den IS kämpfen und von den USA und der Nato sogar unterstützt werden, also genau jenem Bündnis dem die Türken selbst angehören. Ich glaube auch deshalb wollte man Erdogan wegputschen, weil man.in Washington und anderen Orts wohl gemerkt hat der Sultan vom Bosporus spielt ein doppeltes, verräterisches Spiel

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: So 16. Jul 2017, 16:56
von Nomen Nescio
Alpha Centauri hat geschrieben:(24 Jun 2017, 00:26)

Naja jedenfalls spielt die Türkei in Falle von Syrien ein doppeltes Spiel, einerseits kämpft als Nato Mitglied treu an der Seite der Natopartner inklusive den USA gegen Assad und den IS anderseits bekämpft die Türkei genau jene Kurdenstreitkräfte die gegen den IS kämpfen und von den USA und der Nato sogar unterstützt werden, also genau jenem Bündnis dem die Türken selbst angehören. Ich glaube auch deshalb wollte man Erdogan wegputschen, weil man.in Washington und anderen Orts wohl gemerkt hat der Sultan vom Bosporus spielt ein doppeltes, verräterisches Spiel
damit sagst du, der westen organisierte den »sogenannten« putsch.

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Sa 22. Jul 2017, 09:54
von H2O
Nomen Nescio hat geschrieben:(16 Jul 2017, 16:56)

damit sagst du, der westen organisierte den »sogenannten« putsch.
Das würde ich so nicht unterstützen wollen; aber so erklärt sich doch die verhältnismäßjg geringe innere Beteiligung der Europäer an den dramatischen Abläufen in der Türkei.

Mich ließe es ziemlich kalt, wenn morgen Präsident Erdogan den innertürkischen Streitigkeiten zum Opfer fiele. Warum ist das wohl genau so?

Aber ich habe viel Mitgefühl für unsere türkischen Freunde, die diesem Wahnsinnigen ausgeliefert zu sein scheinen.

Re: Wird die Türkei zum Sicherheitsrisiko?

Verfasst: Sa 22. Jul 2017, 10:03
von imp
Das ist eine Kampagne.