Quo vadis Türkei ?

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Cobra9
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Cobra9 »

McKnee hat geschrieben:(28 Dec 2020, 20:37)

Es gibt kein Recht im Unrecht.
Zumal es Folgen hat für Spanien. Wenn auch nicht sehr ernsthafte
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streicher
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von streicher »

Cem Dean hat geschrieben:(28 Dec 2020, 15:41)

Ist eigentlich Eu-Konform,Eu-Mitglied Spanien handhabt es genauso mit ihren Separatisten,da sieht man wieder die Doppelmoral der EU
Hier geht es erstens um die Türkei und zweitens um einen Urteilsspruch des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte, welcher in der Sache Demirtas versus Türkei am 22.12. eine Pressemitteilung gegeben hat (Interessanter gab es am 23.12. Cyberattacken - siehe Pressemitteilung vom 23.12.).

Zum EGMR:
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) ist ein auf Grundlage der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) eingerichteter Gerichtshof mit Sitz im französischen Straßburg, der Akte der Gesetzgebung, Rechtsprechung und Verwaltung in Bezug auf die Verletzung der Konvention in allen Unterzeichnerstaaten überprüft. Der EMRK sind alle 47 Mitglieder des Europarats beigetreten. Daher unterstehen mit Ausnahme von Weißrussland und dem Vatikanstaat sämtliche international anerkannten europäischen Staaten einschließlich Russlands, der Türkei, Zyperns und der drei Kaukasusrepubliken Armenien, Aserbaidschan und Georgien der Jurisdiktion des EGMR.
Wiki-Eintrag...

In das Urteil können wir ja gerne einen Blick werfen...
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Dietz
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Re: Türkei: Feind des Westens

Beitrag von Dietz »

Kohlhaas hat geschrieben:(01 Sep 2020, 15:38)



Die Meerengen spielen schon seit Jahrzehnten nur noch für die Türkei und für Russland eine größere Rolle. Und bedeutsam ist diese Rolle nur in Friedenszeiten.
Schon die Schlachten von Gallipoli vergessen?

Sie haben Hunderttausend internationale Soldaten das Leben gekostet - und Churchill seinen politischen Kopf. Da sind die türkischen Krieger und Waffen schon mal unterschätzt worden. Ein kleiner (in Deutschland gebauter) Minenleger hat damals mit 26 deutschen Minen an Bord die Welt verändert.

Die Alliierten liefen auf Minen auf und bliesen mit vielen Verlusten panikartig zum Rückzug. Die Resttuerkei war gerettet. Der Boden fuer einen Mustafa Kemal bestellt. Niemand sollte den Offizier vergessen, der seinen Soldaten zubruellte, "Eure Mutter hat Euch nur für diesen Tag des Kampfes geboren". Das ist der türkische Stolz. Daran hat sich auch heute nichts geaendert.
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Re: Türkei: Feind des Westens

Beitrag von Kohlhaas »

Dietz hat geschrieben:(17 Jan 2021, 01:56)

Schon die Schlachten von Gallipoli vergessen?

Sie haben Hunderttausend internationale Soldaten das Leben gekostet - und Churchill seinen politischen Kopf. Da sind die türkischen Krieger und Waffen schon mal unterschätzt worden. Ein kleiner (in Deutschland gebauter) Minenleger hat damals mit 26 deutschen Minen an Bord die Welt verändert.

Die Alliierten liefen auf Minen auf und bliesen mit vielen Verlusten panikartig zum Rückzug. Die Resttuerkei war gerettet. Der Boden fuer einen Mustafa Kemal bestellt. Niemand sollte den Offizier vergessen, der seinen Soldaten zubruellte, "Eure Mutter hat Euch nur für diesen Tag des Kampfes geboren". Das ist der türkische Stolz. Daran hat sich auch heute nichts geaendert.

Ich muss gerade an mich halten....

In Gallipoli wurde zuletzt im Ersten Weltkrieg gekämpft. Wir leben nicht mehr im Ersten Weltkrieg. Weder das "weltumspannende Reich" Großbritanniens noch irgendeine andere Nation macht den Türken heute noch Gallipoli oder den Bosperus oder die Dardanellen streitig. Dazu gibt es rechtsverbindliche internationale Verträge, die auch eingehalten werden. Gallipoli hat auch nicht Churchill den "politischen Kopf" gekostet. Churchill hatte auch 20 Jahre später noch das Sagen in England. Und ganz nebenbei: Die Türkei hat im Ersten Weltkrieg VERLOREN! Wenn das den von Dir beschworenen "türkischen Stolz" begründet....
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von schokoschendrezki »

Die Hochachtung von "Stolz" (und "Ehre" und "Respekt") ist für mich einfach ein Sympton von Zurückgebliebenheit und Ungebildetheit.
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Cobra9
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Cobra9 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Jan 2021, 15:25)

Die Hochachtung von "Stolz" (und "Ehre" und "Respekt") ist für mich einfach ein Sympton von Zurückgebliebenheit und Ungebildetheit.
Nicht unbedingt. Ich bin auch Stolz auf Deutschland, meine Heimat und Region. Ehre, Respekt warum nicht wenn realistisch machbar.

Trotzdem stell Ich weder Deutschland noch die USA oder sonst ein Land so arrogant, selbstverliebt blind sowie idiotisch gloriefiziert in den Fokus.

Vor allem nicht wenn man weiß wieviel Dreck und Scheisse das Land inklusive Regierung treibt. Sich aufzugeilen an sowas ist absolut idiotisch. Über was ich mich freuen würde wäre Deutschland, Xy hat ab sofort keine schädliche Energiequellen mehr, nur noch saubere.

Keine soziale Ungerechtigkeit und Probleme. Es ist das Utopia 2.0

Ist unwahrscheinlich. Bleibt mir aber trotzdem zu sagen Linsen mit Spätzle. .. . . MMhmmm
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Re: Türkei: Feind des Westens

Beitrag von Kohlhaas »

Dietz hat geschrieben:(17 Jan 2021, 23:52)Die Türken waren mit ihren deutschen Waffenbruedern spaeter zu Recht "stolz" auf die gewonnene Schlacht.
Was für ein Geschwafel. Meinst Du, sie waren auch zu Recht stolz auf den verlorenen Krieg?
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von JoeHinti »

Es ist so schade, was in der Türkei passiert.

Ich habe während dem Studium zwischen 2001 und 2008 für 3 Sommer lang im Tourismus gearbeitet und einige türkische Freunde gewonnen. Danach war ich noch min. 10mal dort auf Urlaub.
Es hatte sich bis vor 4 Jahren soviel positives entwickelt und die letzten Jahre sind mir nur mehr ein Rätsel.

Es gibt eine Megainflation, die Wirtschaft war vor Corona schon schlecht unterwegs https://de.statista.com/statistik/daten ... r-tuerkei/ , der Tourismus liegt wegen Corona natürlich am Boden und die Menschenrechte und Demokratie liegen am Boden, so dass ich es mir und viele andere überlegen, ob sie nach Corona wieder in die Türkei auf Urlaub fliegen.

Kann mir jemand erklären, warum dieser Mann noch immer im Sessel sitzt?

Es gibt so viele weltumsichtige und international angesehene Personen in der Türkei - warum kann man nicht eine Alternative zur AKP aufstellen?
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Vongole »

Es gibt ja Alternativen, nur überzieht man Oppositionskandidaten gerne mit Prozessen oder sperrt sie gleich ein (Terrorismus-Verdacht wird gerne genommen).
Besonders natürlich dann, wenn es sich um Kurden handelt.
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Re: Türkei: Feind des Westens

Beitrag von Tom Bombadil »

Kohlhaas hat geschrieben:(19 Jan 2021, 11:40)

Auch hier im Forum hat niemand etwas gegen "die Türken" (hoffe ich jedenfalls).
Pauschal gegen "die Türken" kann man nichts haben, das wäre ziemlich dumm, die Türken, die ich bisher kennengelernt habe, waren fast alle sehr nette Menschen. Diesen Jubeltürken, die Reccep, den türkischen Militarismus und Nationalismus abfeiern, kann ich persönlich aber nichts abgewinnen.
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Dietz
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Re: Türkei: Feind des Westens

Beitrag von Dietz »

Tom Bombadil hat geschrieben:(19 Jan 2021, 11:56)

Diesen Jubeltürken, die Reccep, den türkischen Militarismus und Nationalismus abfeiern, kann ich persönlich aber nichts abgewinnen.
Ich habe hier in diesem Strang keinen Beitrag gesehen, der das tut. Recep, Militarismus und Nationalismus sind von niemandem "abgefeiert" worden.

Da klafft ein grosses Missverhältnis zwischen Land und Leuten und einer deutschen Mehrheitsmeinung. Aber es gibt auch rund 6000 Deutsche, die allein in Alanya am Mittelmeer entweder ersten oder zweiten Wohnsitz haben. Und ihre Zahl wächst, es wird gebaut wie verrückt.
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Re: Türkei: Feind des Westens

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(19 Jan 2021, 11:56)

Pauschal gegen "die Türken" kann man nichts haben, das wäre ziemlich dumm, die Türken, die ich bisher kennengelernt habe, waren fast alle sehr nette Menschen. Diesen Jubeltürken, die Reccep, den türkischen Militarismus und Nationalismus abfeiern, kann ich persönlich aber nichts abgewinnen.
Also in meinem Verständnis, stehen sich in der Türkei traditionell Jubeltürken, Militärs, Militarismus, Laizismus auf der einen, kemalistischen ("atatürkischen") Seite und das traditionalistische Programm des politischen Islam Erdogans eigentlich direkt gegenüber. Auch wenn sich das in jüngerer Zeit vielleicht noch mal etwas verschoben hat.

Es könnte aber auch sein, dass Strippenzieher wie Erdogan oder Putin, Wertebegriffe wie "Islam", "Nation", "russisch-orthodoxe Kirche", "Türkentum", "Osmanentum", "Mütterchen Russland" usw. usf. vor allem als Figuren auf dem internationalen Schachbrett der Weltpolitik und noch mehr als Erzählungstoff für ihre Anhänger mehr oder weniger einfach nach Lage der Dinge mal hervorholen und mal wieder weglegen. Ganz sicher sind sowohl Erdogan als auch Putin Opportunisten reinsten Wassers.
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Re: Türkei: Feind des Westens

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Jan 2021, 23:41)

Auch wenn sich das in jüngerer Zeit vielleicht noch mal etwas verschoben hat.
"Etwas" :D
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Re: Türkei: Feind des Westens

Beitrag von schokoschendrezki »

Dietz hat geschrieben:(19 Jan 2021, 22:52)

Ich habe hier in diesem Strang keinen Beitrag gesehen, der das tut. Recep, Militarismus und Nationalismus sind von niemandem "abgefeiert" worden.

Da klafft ein grosses Missverhältnis zwischen Land und Leuten und einer deutschen Mehrheitsmeinung. Aber es gibt auch rund 6000 Deutsche, die allein in Alanya am Mittelmeer entweder ersten oder zweiten Wohnsitz haben. Und ihre Zahl wächst, es wird gebaut wie verrückt.
Weil es solche irgendwie zusammenfassbaren "Mehrheitsmeinungen" gar nicht gibt. Eine typische Journalistenfrage wie "Wie denken die Deutschen über die Türkei" lässt sich in keinster Weise beantworten. Umgekehrt," wie denken die Türken über Deutschland" natürlich auch nicht. Es gibt diese nationalen Bühnen nicht oder ncht mehr, auf denen man so etwas wie eine repräsentative "öffentliche Meinung" ausmachen könnte.

Stand 2016 sind in den zehn Jahren davor ungefähr 10 000 Bundesdeutsche in das viel viel keinere Ungarn allein in die Region Plattensee ausgewandert. Es gibt dort nicht nur Immobolienbüros en masse sondern auch deutsche Zeitungen. Ungeachtet aller öffentlichen Kritik an den politischen Entwicklungen in Ungarn.
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Re: Türkei: Feind des Westens

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(19 Jan 2021, 23:53)

"Etwas" :D
Naja, Stand 2018: CHP rund 22 gegenüber 42 Prozent AKP. Trotzdem: "Türkischer Militarismus" ist für mich noch immer fest mit "Kemalismus" und Türkei als NATO-Staat.verdrahtet. Es kommen Phänomene hinzu wie Graue Wölfe, Panturkismus, "tiefer Staat", NATO-Bekenntnis ...hat zunächst mal wenig mit dem religiös verbrämten, tradionalistischen, religiösen, antilaizistischen rechtskonservativ-"osmanentümelnden" Erdogan zu tun.

Und wie gesagt: Wladimir Putin gibt ja auch den gläubigen orthodoxen Christen. Er ist - wie Erdogan - ein opportunistischer Machtmensch, auf Einfluss und sozusagen imperialer Machtentfaltung aus. Aber in beiden Ländern, in Russland wie in der Türkei gibts Falken von noch ganz anderer Machart.
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Jan 2021, 00:11)

Trotzdem: "Türkischer Militarismus" ist für mich noch immer fest mit "Kemalismus" und Türkei als NATO-Staat.verdrahtet.
Das weiß ich doch, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Besonders die NATO scheinst du ganz furchtbar zu finden, obwohl die seit Jahrzehnten den Frieden in Europa garantiert.
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Tom Bombadil »

Dietz hat geschrieben:(19 Jan 2021, 22:52)

Ich habe hier in diesem Strang keinen Beitrag gesehen, der das tut. Recep, Militarismus und Nationalismus sind von niemandem "abgefeiert" worden.
Dann hast du die Beiträge von "Cem Dean" noch nicht entdeckt? Die werden dir sicherlich gefallen!
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Re: Türkei: Feind des Westens

Beitrag von Kohlhaas »

Dietz hat geschrieben:(19 Jan 2021, 22:52)

Ich habe hier in diesem Strang keinen Beitrag gesehen, der das tut. Recep, Militarismus und Nationalismus sind von niemandem "abgefeiert" worden.

Da klafft ein grosses Missverhältnis zwischen Land und Leuten und einer deutschen Mehrheitsmeinung. Aber es gibt auch rund 6000 Deutsche, die allein in Alanya am Mittelmeer entweder ersten oder zweiten Wohnsitz haben. Und ihre Zahl wächst, es wird gebaut wie verrückt.
Oh, es gibt hier sehr wohl Leute, die angesichts der angeblichen türkischen "Waffenmacht" in nationalistische Wallungen geraten. Wie viele Deutsche sich in Alanya ansiedeln, ist hier in dieser Diskussion aber weit weniger spannend, als die Frage, wie viele Deutsche inzwischen in türkischen Gefängnissen sitzen.
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Ammianus
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Ammianus »

Kann dieses Zentnerweise "tu quoque" bitte aufhören ...
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Vongole »

Bezüglich der unzutreffenden Behauptung, "Erdogan selbst verurteile ja niemanden":
Vor allem bei der Rechtsstaatlichkeit bescheinigt die EU-Kommission der Türkei in ihrem jüngsten Fortschrittsbericht eine negative Entwicklung. Die Gewaltenteilung ist praktisch aufgehoben, die Justiz ist der Exekutive unterworfen. Und selbst das Verfassungsgericht soll ausgehebelt werden.
(..)
„Den ernsten Bedenken der EU wegen des anhaltenden Abbaus von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Grundrechten und richterlicher Unabhängigkeit wurde nicht Rechnung getragen; vielfach gab es hier weitere Rückschritte. Die Durchsetzung von Grundrechten wird durch die Zersplitterung und eingeschränkte Unabhängigkeit öffentlicher Institutionen im Bereich der Menschen- und Grundrechte behindert. Zusätzlich erschwert wird die Durchsetzung von Rechten durch das Fehlen einer unabhängigen Justiz.“
https://www.deutschlandfunk.de/tuerkei- ... _id=487077
Verbindliche Urteile des EGMR werden nicht umgesetzt:

"The European Court of Human Rights ruled on Tuesday that Turkey must immediately release prominent Kurdish politician Selahattin Demirtas, saying the justification for his four years in prison was a cover for limiting pluralism and debate."
https://www.reuters.com/article/us-turk ... SKBN28W1PJ

Wer in der Türkei Urlaub machen möchte, kann das gerne tun, (gibt wirklich sehr freundliche Menschen dort), aber er möge uns bitte verschonen mit Lobhudelei über die politisch und rechtsstaatlich unhaltbaren Verhältnisse.
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Dietz »

Vongole hat geschrieben:(20 Jan 2021, 16:29)



Wer in der Türkei Urlaub machen möchte, kann das gerne tun, (gibt wirklich sehr freundliche Menschen dort), aber er möge uns bitte verschonen mit Lobhudelei über die politisch und rechtsstaatlich unhaltbaren Verhältnisse.
Wo finden hier "Lobhudeleien" ueber rechtsstaatliche unhaltbar Verhältnisse statt? Man möge uns bitte verschonen mit der Fehlinterpration geschriebener Beiträge. Sachliche Bestandsaufnahmen sind keine Lobhudeleien.

Wenn meine Meinung im Klartext interessiert und um Missverständnissen entgegenzuwirken folgendes:

N
1.) Die Tuerkei hat sich in den letzten Jahren der AKP-Regierung von einer Rechtsstaatlichkeit im europäischen Sinne (mit Ausnahme von Polen und Ungarn) weit entfernt. Wie früher unser deutscher Teilstaat DDR nach 1945 auch.

3.) Die Aussicht auf eine EU-Mitgliedschaft ist auf beiden Seiten mehrheitlich obsolet geworden. Wie Großbritannien aus der EU ausgeschieden ist, sollte die Tuerkei von sich aus das NATO- Verteidigungsbuendnis verlassen und sich anderen Laendern mit theokratischem Verhaltensmuster anschließen.

Dann sind die Fronten geklärt, den religiösen Verhältnissen und die salonfähig gewordene ständige Verfassungskritik aus der deutsch-französisch-niederlaendischen Ecke Rechnung getragen. Es sei denn, wir fangen nun an, die Verhältnisse in einem anderen Dutzend islamischer Staatsreligionen auch zu kritisieren.

Der Nato-Austritt waere nur konsequent und nicht mehr als recht und billig, auch wenn wirtschaftlich danach ein paar Träume begraben werden müssen. Zunächst stuenden mal Tausende zusätzlicher "Flüchtlinge" bei uns auf der Matte, die bis jetzt "von Erdogan", um mal diese Metapher zu benutzen, mühsam gegen gute Bezahlung dort in Zeltstaedten festgehalten werden. In dieser Frage war er den Europaern ein beliebter Verhandlungspartner.
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Kohlhaas »

Dietz hat geschrieben:(20 Jan 2021, 17:05)Zunächst stuenden mal Tausende zusätzlicher "Flüchtlinge" bei uns auf der Matte, die bis jetzt "von Erdogan", um mal diese Metapher zu benutzen, mühsam gegen gute Bezahlung dort in Zeltstaedten festgehalten werden. In dieser Frage war er den Europaern ein beliebter Verhandlungspartner.
Erinnerst Du Dich, wie das abgelaufen ist, als der "beliebte Verhandlungspartner" die Grenze zur EU für offen erklärt und Flüchtlinge mit Bussen an einen bestimmten Grenzübergang gekarrt hat? Erdo kann das ja gern mal wieder versuchen. Das wird genauso "erfolgreich" ablaufen wie beim letzten Mal. Genau das muss der türkischen Regierung und besonders dem Herrn Erdogan endlich mal klar werden: Die EU ist auf die Türkei nicht angewiesen. Die EU kann bestens ohne die Türkei existieren. Kann die Türkei auch ohne die EU leben? Wenn sie das gern will, dann soll sie es versuchen.
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Dietz »

Kohlhaas hat geschrieben:[url=viewtopic.php?p=4915127#p4915127] (20 Jan 2021, 17:28)[/urlDie

Die EU ist auf die Türkei nicht angewiesen. Die EU kann bestens ohne die Türkei existieren. Kann die Türkei auch ohne die EU leben? Wenn sie das gern will, dann soll sie es versuchen.
Es geht nicht um die EU, in die die Tuerkei doch gar nicht mehr will. Mehrfach erklärt.

Es geht um den Nato-Austritt. Das ist 'ne andere Hausnummer.

Und sollte "Erdogan" seine EU-suventionierten Zeltstaedte wirklich räumen lassen, dann brennt in Berlin im Kanzleramt jetzt vor der Wahl der Baum. Denn dann waere die Regierung schon so gut wie abgewählt. Wer kann in diesem Spiel ohne wen?
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Kohlhaas »

Dietz hat geschrieben:(20 Jan 2021, 18:20)

Es geht nicht um die EU, in die die Tuerkei doch gar nicht mehr will. Mehrfach erklärt.
Wer hat das mehrfach erklärt? Du oder Erdogan? Erdogan gibt sich gerade wieder große Mühe, sich bei der EU einzuschleimen. Natürlich gehört die Türkei nicht der EU an. Sie gehört auch nicht den USA an, und trotdem versucht Erdo gerade, sich auch da wieder einzuschleimen. Aus Bidens Schattenkabinett sind aber schon so bezeichnende Aussagen gekommen wie "sogenannter strategischer Partner". Der neue US-Außenminister ist noch nichtmal im Amt und haut schon so ein Ding raus. Erdo sollte sich ganz warm anziehen. Sein Bewunderer und Busenfreund Trump sitzt bald in Haft. Dann ist auch für Erdogan schluss mit lustig.
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Dietz »

Kohlhaas hat geschrieben:(20 Jan 2021, 19:16)

Wer hat das mehrfach erklärt? Du oder Erdogan?
Natuerlich die Tuerkei. Unsere Meinung ist so wirkungsvoll wie das Anbellen des Mondes durch unsere Haushunde.
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Kohlhaas »

Dietz hat geschrieben:(20 Jan 2021, 19:22)

Natuerlich die Tuerkei.
Ah, verstehe. Und seit wann darf man dem nicht mehr widersprechen? Du hast ja recht. In der Türkei darf man das tatsächlich nicht mehr. Ich lebe aber in Deutschland.
Unsere Meinung ist so wirkungsvoll wie das Anbellen des Mondes durch unsere Haushunde.
Meine Hunde bellen nicht den Mond an. Wenn sie es täten, würde ich mir trotzdem erlauben, eine eigene Meinung zu haben. Wie "wirkungsvoll" die ist, ist mir völlig wurscht.
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Teeernte »

Dietz hat geschrieben:(20 Jan 2021, 18:20)

Es geht nicht um die EU, in die die Tuerkei doch gar nicht mehr will. Mehrfach erklärt.

Es geht um den Nato-Austritt. Das ist 'ne andere Hausnummer.

Und sollte "Erdogan" seine EU-suventionierten Zeltstaedte wirklich räumen lassen, dann brennt in Berlin im Kanzleramt jetzt vor der Wahl der Baum. Denn dann waere die Regierung schon so gut wie abgewählt. Wer kann in diesem Spiel ohne wen?
Mitlerweile hat D mehrere Zerschellschichten organisiert - mit Geld.

Wenn die Türken das Geld nicht wollen... Andere nehmens gern.

...und die Türken bleiben im Gegenzug auch wieder draussen. (Schengen)
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Cobra9 »

Dietz hat geschrieben:(20 Jan 2021, 18:20)

Es geht nicht um die EU, in die die Tuerkei doch gar nicht mehr will. Mehrfach erklärt.

Es geht um den Nato-Austritt. Das ist 'ne andere Hausnummer.

Und sollte "Erdogan" seine EU-suventionierten Zeltstaedte wirklich räumen lassen, dann brennt in Berlin im Kanzleramt jetzt vor der Wahl der Baum. Denn dann waere die Regierung schon so gut wie abgewählt. Wer kann in diesem Spiel ohne wen?
1- da widersprechen Dir aber Erdogan und sein Außenminister mit nicht mehr gewünschten Beitritt zur EU.

Wer hat in der Türkei was zu sagen. Du nicht.

Sicherlich nicht. Die EU-Mitgliedschaft bleibt eine strategische Priorität für die Türkei. Wir wollen unsere Beziehungen zur EU im Einklang mit unserer Beitrittsperspektive ausbauen. Wie Präsident Erdoğan kürzlich betonte, wollen wir unsere Zukunft gemeinsam mit der EU gestalten.

https://www.euractiv.de/section/eu-auss ... litisiert/


Ja was jetzt. Du bist mehrfach falsch in der Annahme wohl.


2- Nato Austritt ist leider derzeit nicht möglich.

Aber ein Nato Mitglied das so agiert auch mit Nato Partnern wie mit Feinden..... Braucht man das wirklich.
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Dietz »

Cobra9 hat geschrieben:(20 Jan 2021, 20:40)

Wer hat in der Türkei was zu sagen. Du nicht.

.
Unsachliche polemische Beitraege werden von mir grundsätzlich negiert. Entweder sachlich oder gar nicht diskutieren.
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Cobra9 »

Dietz hat geschrieben:(20 Jan 2021, 22:36)

Unsachliche polemische Beitraege werden von mir grundsätzlich negiert. Entweder sachlich oder gar nicht diskutieren.

Ich bin sachlich. Wenn Du nicht mal zu Aussagen von Dir selbst stehst und Behauptungen einstelltst die sich als falsch erweisen - Dein Problem.





Re: Quo vadis Türkei ?

Dietz
Zitat

#303 BeitragMi 20. Jan 2021, 19:20


Es geht nicht um die EU, in die die Tuerkei doch gar nicht mehr will. Mehrfach erklärt
.

Es geht um den Nato-Austritt. Das ist 'ne andere Hausnummer.

https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 1#p4915161

Du hast nachlesbar behauptet die Türkei will keinen EU Beitritt. Dein Zitat, deine Aussage.


Ich habe lediglich belegt die Türkei in Form von Erdogan und Außenminister sagen was ganz anderes und wer in der Türkei das Sagen hat bist wohl sicher nicht Du.

Was ist denn da unsachlich, polemisch wenn man Dir dumme Behauptungen wiederlegt.

Dein Beitrag fliegt Dir um die Ohren. Ja gut ist unangenehm. Aber Tipp damit muss man rechnen das es Widerspruch gibt und krude, falsche Behauptungen entlarvt werden.

Kann sein das Du zu lange in der Türkei unter Erdogan warst um das noch zu wissen. Ich weiß ja da ist es mit Diskussionen bißchen anders.

Besser keine Kritik am Regime ;)
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Cem Dean »

Die Doppelmoral der EU,die eigenen Separatisten sind Böse,die anderen die guten ;)
EU-Parlament hebt Puigdemonts Immunität auf

Stand: 09.03.2021 10:50 Uhr

Drei katalonischen Politikern im EU-Parlament ist ihre Immunität aberkannt worden - unter ihnen Ex-Regionalpräsident Puigdemont. Damit ist der Weg für die Fortsetzung der Strafverfahren in Spanien gegen die Separatisten frei.

https://www.tagesschau.de/ausland/eu/eu ... t-101.html
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Cobra9 »

Cem Dean hat geschrieben:(15 Mar 2021, 11:19)

Die Doppelmoral der EU,die eigenen Separatisten sind Böse,die anderen die guten ;)
Kein Mensch hat Gut oder Böse bewertet. Aber in der EU gibt's Regeln. Die hat man einzuhalten.

Gut das ist wahrscheinlich in der Türkei mit Erdogan der frei dreht teilweise nicht nachvollziehbar. Seltsam ist aber das die Türkei in die EU will wenn es so schlimm ist passt da was nicht.

Ich kann gut auf die Türkei verzichten als Mitglied der EU
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von streicher »

Möglicherweise steht ein Verbot der HDP bevor.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 46ab7070f6
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Tom Bombadil »

Die Türkei ist aus dem Istanbuler Frauenschutz-Abkommen ausgetreten. Wo bleibt der Aufschrei der GleichstellungsrechtlerInnen?
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Kohlhaas »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Mar 2021, 14:00)

Die Türkei ist aus dem Istanbuler Frauenschutz-Abkommen ausgetreten. Wo bleibt der Aufschrei der GleichstellungsrechtlerInnen?
Ach, das ist doch schon seit Wochen bekannt gewesen und längst erwartet worden. An den realen Verhältnissen in dem Land ändert das doch sowieso nichts. Wer soll da jetzt noch aufschreien?

Interessanter finde ich die Meldung, dass Erdo wiedermal einen Notenbankchef gefeuert hat, weil der wenige Stunden zuvor eine Erhöhung der Leitzinsen angekündigt hat. Dass sich die Lira nach der Ankündigung sofort stabilisiert hat, interessiert den Sultan nicht...

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 55137.html
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Misterfritz »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Mar 2021, 14:00)

Die Türkei ist aus dem Istanbuler Frauenschutz-Abkommen ausgetreten. Wo bleibt der Aufschrei der GleichstellungsrechtlerInnen?
Noch ein Grund mehr, weshalb die Türkei nicht in die EU gehört.
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von H2O »

Die Türkei Erdogans gehört nicht in die EU, weil sie Grundsätze unserer westlichen demokratischen Gesellschaftsordnung bricht; sie gehört auch nicht mehr in die NATO, seit sie im laufenden Konflikt die USA und Deutschland außer Landes geekelt hat. Eine gesellschaftspolitische Selbstverständlichkeit wie der Schutz abhängiger Frauen gegen häusliche und öffentliche Gewalt schlägt nun dem Faß die Krone ins Gesicht!
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Bolero »

Und noch ein Grund mehr, keinen Urlaub mehr in der Türkei zu machen!
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von streicher »

Auf den Punkt gebracht:
Bundestagsvizepräsidentin Roth sagte, der Austritt zeige, "wie hohl und substanzlos die bisherigen Behauptungen und Ankündigungen von Erdogan und seiner Regierung sind, man arbeite an der Wiederannäherung zu Europa und an einem neuen Menschenrechtsplan". In einer gemeinsamen Erklärung mit dem Ex-Grünen-Chef Cem Özdemir heißt es, der Austritt aus der Istanbul-Konvention sei "ein weiteres Zeichen dafür, dass die universalen Menschenrechte für die türkische Regierung nichts als ein Störfaktor sind".
Kritik an Erdogan-Entscheidung
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Cobra9 »


Alles richtig. Aber das wird Erdogan und Co Anhänger nicht mehr erreichen.
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Cem Dean »

Bolero hat geschrieben:(20 Mar 2021, 14:28)

Und noch ein Grund mehr, keinen Urlaub mehr in der Türkei zu machen!
Dann musst du ja bald,die hälfte der Eu als Urlaubsziel rausstreichen :rolleyes:

7 EU-Länder haben dieses Abkommen nicht unterzeichnet und andere Länder möchten auch austreten wie z.b Kroatien und Polen.
Slowakei lehnt Ratifizierung der „Istanbul Konvention“ ab

Die „Istanbul Konvention“ wurde bereits von allen EU-Mitgliedstaaten unterzeichnet, wobei sechs EU-Länder – Bulgarien, Tschechien, Ungarn, Litauen, Lettland und die Slowakei – die Konvention noch nicht ratifiziert haben. Mit der Slowakei hat nun eines dieser Länder die Ratifizierung explizit abgelehnt.

https://www.ief.at/slowakei-lehnt-ratif ... ention-ab/

Istanbul-Konvention: Polen will aus europäischem Abkommen für Frauenrechte austreten
https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... -europarat

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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Kohlhaas »

Cem Dean hat geschrieben:(21 Mar 2021, 14:42)

Dann musst du ja bald,die hälfte der Eu als Urlaubsziel rausstreichen :rolleyes:

7 EU-Länder haben dieses Abkommen nicht unterzeichnet und andere Länder möchten auch austreten wie z.b Kroatien und Polen.
Wie schön, dass Griechenland nicht auch in Deiner Liste steht. Dann kann ich ja mal wieder dort Urlaub machen, wenn Corona endlich vorbei ist... :D
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben:(21 Mar 2021, 17:12)

Wie schön, dass Griechenland nicht auch in Deiner Liste steht. Dann kann ich ja mal wieder dort Urlaub machen, wenn Corona endlich vorbei ist... :D

Sehr gute Idee :)

Kreta ist richtig schön und das Land ist nicht so militant
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von schokoschendrezki »

Cobra9 hat geschrieben:(21 Mar 2021, 20:03)

Sehr gute Idee :)

Kreta ist richtig schön und das Land ist nicht so militant
Ich habe einmal in meinem Leben eine Bombenexplosion live erlebt. In einem Hotel in Athen vor ungefähr zehn oder fünfzehn Jahren. Irgendeine Gewerkschaft hat eine Forderung gestellt. Die nicht erfüllt wurde. Und dann fünf oder zehn Minuten vor der Explosion der Polizei eine Meldung gegeben, dass der Platz vor dem Hotel zu räumen sei. Und dann ging die Bombe hoch. Sämtliche Scheiben in den ersten zwei Etagen des Hotels gingen zu Bruch. Es war wirklich eine gewaltige Detonation, die mich da aus dem Schlaf gerissen hat.

Griechenland hat mit die höchsten Militärausgaben pro Kopf in Europa. Griechenland erhebt nicht nur einen (zugegebenermaßen völkerrechtlich anerkannten) Anspruch auf Zypern. Mit Griechenland ist auch nicht zu spaßen, wenns um Mazedonien geht. Nicht militant?

Oder war das jetzt ironisch gemeint?
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von schokoschendrezki »

Zu Quo Vadis Türkei nochmal: Süleyman Soylu, der Innenminister der Türkei, ein wirklich "harter Hund", nicht so sehr aus dem politischen Islam kommend sondern vom türkischen Nationalismus ... ist seit einiger Zeit der Kronprinz Erdogans. Nicht zuletzt, weil er bei der ländlichen Bevölkerung äußerst populär ist. Er geht mit harter Hand gegen die Kurden und die sonstigen als Feinde der Nation wahrgenommenen Leute vor. Das Bemerkenswerte: Kronprinz ist nicht mehr der zurückgetretene Finanzminister und Schwiegersohn Erdogans Albayrak. Das alles ist natürlich nicht Zeichen der Stärke sondern der Schwäche Erdogans. Wie in vielen anderen Ländern auch, muss der Autokrat sich auf die Untersützung der ländlichen Bevölkerung zurückziehen. Das wird aber nix nützen. Nicht in der Türkei, nicht in den USA, nicht in Russland, nicht in Ungarn oder Polen. Den Wandel in der Welt werden sie nicht aufhalten. Die urbane Bevölkerung steht für die Zukunft.
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Cobra9 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Mar 2021, 20:27)

Ich habe einmal in meinem Leben eine Bombenexplosion live erlebt. In einem Hotel in Athen vor ungefähr zehn oder fünfzehn Jahren. Irgendeine Gewerkschaft hat eine Forderung gestellt. Die nicht erfüllt wurde. Und dann fünf oder zehn Minuten vor der Explosion der Polizei eine Meldung gegeben, dass der Platz vor dem Hotel zu räumen sei. Und dann ging die Bombe hoch. Sämtliche Scheiben in den ersten zwei Etagen des Hotels gingen zu Bruch. Es war wirklich eine gewaltige Detonation, die mich da aus dem Schlaf gerissen hat.

Griechenland hat mit die höchsten Militärausgaben pro Kopf in Europa. Griechenland erhebt nicht nur einen (zugegebenermaßen völkerrechtlich anerkannten) Anspruch auf Zypern. Mit Griechenland ist auch nicht zu spaßen, wenns um Mazedonien geht. Nicht militant?

Oder war das jetzt ironisch gemeint?

Verhält sich Griechenland wie die Türkei?

Will man Großmacht spielen und ist in Lybien, Syrien aktiv ect.

Das Terror teilweise vorkommt ist nicht unbedingt ein Zeichen das ein Staat militant ist. Oder ist die RAF etwa Berlin unterstellt gewesen :)

Sorry die Türkei unter Erdogan ist auf dem Weg wo mir nicht gefällt
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von schokoschendrezki »

Cobra9 hat geschrieben:(21 Mar 2021, 20:42)

Verhält sich Griechenland wie die Türkei?

Will man Großmacht spielen und ist in Lybien, Syrien aktiv ect.

Das Terror teilweise vorkommt ist nicht unbedingt ein Zeichen das ein Staat militant ist. Oder ist die RAF etwa Berlin unterstellt gewesen :)

Sorry die Türkei unter Erdogan ist auf dem Weg wo mir nicht gefällt
Natürlich verhält sich Griechenland in Hinsicht auf Großmachtanspruch nicht wie die Türkei. Aber eine gewisse Militanz in der nationalen Kultur lässt sich wirklich nicht absprechen. Es lässt sich sowohl in den Nachfolgestaaten Ex-Jugoslawiens wie auch in Griechenland wie auch in der Türkei ein für uns oder zumindest für mich völlig unnachvollziehbares emotionales Verhältnis zur eigenen Geschichte und zu dem beobachten, was als "eigene Nation" wahrgenommen wird. Von 69 bis 74 gabs in Griechenland eine Militärdiktatur. Mit allem drum und dran. Man muss nur aufpassen, dass man diese Phänomene nicht kurzschlüssig kulturalistisch deutet. Es gibt einfach verschiedene Interessenslagen, die solche Phänomene möglich machte.
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Cobra9 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Mar 2021, 20:55)

Natürlich verhält sich Griechenland in Hinsicht auf Großmachtanspruch nicht wie die Türkei. Aber eine gewisse Militanz in der nationalen Kultur lässt sich wirklich nicht absprechen. Es lässt sich sowohl in den Nachfolgestaaten Ex-Jugoslawiens wie auch in Griechenland wie auch in der Türkei ein für uns oder zumindest für mich völlig unnachvollziehbares emotionales Verhältnis zur eigenen Geschichte und zu dem beobachten, was als "eigene Nation" wahrgenommen wird. Von 69 bis 74 gabs in Griechenland eine Militärdiktatur. Mit allem drum und dran. Man muss nur aufpassen, dass man diese Phänomene nicht kurzschlüssig kulturalistisch deutet. Es gibt einfach verschiedene Interessenslagen, die solche Phänomene möglich machte.

Das ist richtig. Aber Griechenland verhält sich im Gegensatz zur Türkei beherrscht. Hält sich an die Spielregeln.

Ich würde auch abraten in die Türkei zu fahren wenn gewisse Vorbelastungen hergegeben wären. Deutsche wurden schon verhaftet.

Ich bin gespannt was aus der Türkei wird
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von schokoschendrezki »

Cobra9 hat geschrieben:(21 Mar 2021, 21:01)

Das ist richtig. Aber Griechenland verhält sich im Gegensatz zur Türkei beherrscht. Hält sich an die Spielregeln.

Ich würde auch abraten in die Türkei zu fahren wenn gewisse Vorbelastungen hergegeben wären. Deutsche wurden schon verhaftet.
Die Frage ist natürlich interessant. So wie für wahrscheinlich nicht wenige Menschen, steht auch für mich Istanbul noch auf einer Sehnsuchtsliste. Ich halte es aber für absolut keine gute Idee, irgendwelche Besuchsverweigerungen auf ganze Staaten zu beziehen. Das wäre eine schlimme Art von Sippenhaftung. Als wenn die vielen Protestierenden in der Türkei gegen den Ausstieg aus der Istanbul-Konvention stellevertretend für ihre Regierung stünden. Und dasselbe gilt für viele andere Staaten mit kritisch zu sehenden Regierungen. Im Gegenteil: Es handelt sich in den meisten Fällen dann de facto um eine Entsolidarisierung mit der Opposition.
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Re: Quo vadis Türkei ?

Beitrag von Adam Smith »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Mar 2021, 22:31)

Die Frage ist natürlich interessant. So wie für wahrscheinlich nicht wenige Menschen, steht auch für mich Istanbul noch auf einer Sehnsuchtsliste. Ich halte es aber für absolut keine gute Idee, irgendwelche Besuchsverweigerungen auf ganze Staaten zu beziehen. Das wäre eine schlimme Art von Sippenhaftung. Als wenn die vielen Protestierenden in der Türkei gegen den Ausstieg aus der Istanbul-Konvention stellevertretend für ihre Regierung stünden. Und dasselbe gilt für viele andere Staaten mit kritisch zu sehenden Regierungen. Im Gegenteil: Es handelt sich in den meisten Fällen dann de facto um eine Entsolidarisierung mit der Opposition.
Vielleicht denkst du darüber anders, wenn du im Gefängnis sitzt. Erdogan ist es übrigens vollkommen egal, ob du in Deutschland wegen mehrfachen Mordes gesucht wirst, den Holocaust leugnest (Attila Hildmann), Rentner um ihre Erspanisse bringst usw. Erdogan sind andere wichtig.
Die durch unsere Steuern finanzierte Agentur meldete auch nicht, dass die Journalistin Çigdem Akbayrak zu einem Jahr Haft verurteilt wurde, weil sie Erdogan als Diktator bezeichnet hatte. Ebenso wenig, dass für einen Arbeiter, der Erdogan in den sozialen Medien kritisiert hatte, zwölf Jahre Gefängnis gefordert werden. Sie berichtete nicht über den Mann, der Kritik an Innenminister Süleyman Soylu übte, woraufhin wegen Terrorismus gegen ihn ermittelt und seine Wohnung durchsucht wurde, sämtliche persönlichen Daten der Familie wurden publik gemacht. Sie meldete auch nicht, dass die Wohnung eines Bürgers gestürmt wurde, der sich bei einer Straßenumfrage über die Wirtschaftslage beklagt hatte.
https://m-faz-net.cdn.ampproject.org/v/ ... 37834.html

Auch in Bezug auf Frauenrechte tickt Erdogan anders.
Gesetzesentwurf in der Türkei: Straffreiheit für Vergewaltiger, wenn sie das Opfer heiraten
https://www-stern-de.cdn.ampproject.org ... 10132.html
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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