Jekyll hat geschrieben:(19 Jan 2016, 23:45)
Hören Sie auf rumzueiern. Es gibt
nur eine Frage -
warum gibt es die PKK immer noch? Trotz HDP?
Weshalb gibt es noch immer eine PKK ? Weil Erdogan nicht bereit war den Kämpfern in den Qandil- Bergen eine Amnestie zu gewähren und diese Menschen wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Erdogan sprach während der Friedensverhandlungen von "Fortschritten" und Zugeständnissen - umgesetzt hat er kaum etwas. Welche Alternative hat er den Kämpfern in den Bergen geboten und welche Alternative den jungen Kurden in den kurdischen und türkischen Großstädten die ja als potentielle PKK- Kämpfer gelten ? Weshalb gibt es noch immer die PKK ? Gute Frage. Weshalb werden während den sogenannten Friedensverhandlungen wichtige PKK- Kader in Paris exekutiert ? Sieht so etwa eine Deeskalierung aus ? Weshalb baut Erdogan während den Friedensverhandlungen neue Kasernen und baut bestehende Kasernen im Südosten aus ? Weshalb gibt es noch die PKK ? Ohne die PKK gäbe es in Nordsyrien keinen einzigen Kurden mehr und wahrscheinlich auch keine orientalische Christen ! Weshalb unterstützte die türkische Regierung die Vernichtung der Kurden in Syrien aber auch im Irak ? Warum unterstützt man den IS, die Nusra Front, Ahrar al Sham ?
Wieso gibt es die PKK immer noch ? Nun, wieso werden im Wahlkampf der Parlamentswahlen 2015 HDP- Parteilokale von "unbekannten Tätern" angegriffen ? Wieso sterben im Jahr 2015 viele Kurden bei Bombenanschlägen in Amed, Suruc, und mitten in Ankara ? Wieso wird die HDP nach ihrem Wahlerfolg im Sommer 2015 kriminalisiert ? Genau deshalb gibt es die PKK ! Was will denn die HDP machen wenn täglich Parteimitglieder weggesperrt werden ? Was will die HDP ausrichten wenn man für jede Aussage angeklagt wird und mundtot gemacht wird ? Was soll die HDP machen wenn die türkische Armee im Südosten einen Krieg gegen die kurdische Zivilbevölkerung durchführt ? Es ist wie immer Ankara, welche den friedlichen Weg torpedieren ! Die Kurden haben im Juni 2015 mit absoluter Mehrheit für die HDP gestimmt ! So sieht der demokratische Weg aus ! Das ist die Zukunft der "Türkei". Der Südosten war kurdisch und wird immer kurdisch bleiben. Jede demokratische Entwicklung in der Türkei wird diesen Umstand nur bestärken, und wenn man Soldaten nach Kurdistan schickt, ebenfalls !! Es ist ein Teufelskreis. Die Kurden lassen sich einfach nicht türkisieren. Und das ist auch gut so !
Also hören Sie auf mit Ihren Provo-spam- Verhalten in diesem Forum und nützen Sie die Gelegenheit bei der nächsten AKP- Veranstaltung die Frage zu stellen, weshalb es noch die PKK gibt. Die Existenz der PKK liegt einzig und allein in den Händen Ankaras. Wenn man den Kurden Autonomierechte gewährt und das auch so in der Verfassung verankert löst sich die PKK von selber auf. Wenn man aufhört damit die Kurdengebiete in einen Kriegsschauplatz zu verwandeln und somit die Wirtschaft ein wenig aufblühen kann wird es keine Menschen mehr geben die in die Berge gehen. Capiche ?
Jekyll hat geschrieben:Solche Unterstellungen basieren zunächst einmal auf Gegenseitigkeit, wobei Herr Demirtas & Co. da sicher einen deutlich unseriöseren Eindruck machen, auf Marktschreier-Niveau eben. Herr Erdogan versucht es über die Justiz.
Ja, deshalb verklagt Erdogan auch Anwälte und Richter in der Türkei. Von Justiz und Gewaltenteilung versteht Erdogan ziemlich viel. Wer auch nur eine Rede von Erdogan erlebt hat, selbst wenn er/sie kein Türkisch spricht, wird erkennen wer der Marktschreier ist.
Jekyll hat geschrieben:Interessant ist aber, dass die türkische Regierung ihre Kooperationsbereitschaft längst unter Beweis gestellt hat, als sie mit der PKK Friedensverhandlungen initiierte. Mit einer Partei also, die nachweislich "bösen Willen"
Die Friedensverhandlungen waren lediglich ein Spiel auf Zeit ! Wer den bösen Willen gezeigt hat haben wir in Paris, Syrien, und in Suruc erlebt ! Die AKP und jede bisherige regierende Partei der Türkei ist nicht an einer friedlichen Lösung der Kurdenfrage interessiert. Man möchte das Problem auf die altbewährte Methode lösen.
Jekyll hat geschrieben:Sie stellen diese Frage sich selbst, Sie stellen sie mir, aber ausgerechnet dem Ideal-Kandidaten stellen sie diese Frage nicht? Merkwürdig. Und natürlich wieder tendenziös.
Vielleicht weil der besagte User H20 genau weiß das den Kurden gar keine Alternative gegeben wird. Ich bin hier nicht der Idealkandidat dem man solch eine Frage stellen sollte, sondern Recep Tayip Erdogan. Also wenn er "euch" das nächste mal in Deutschland besucht wäre es angebracht wenn Sie nicht nur Hände klatschen würden.
Jekyll hat geschrieben:Hoffentlich nicht. Die Türkei braucht eine pro-kurdische Partei, gerade damit das PKK-Problem langfristig ausgemerzt werden kann. Abgesehen davon widerspiegelt so eine Partei die demographisch-kulturellen Gegebenheiten der Türkei. Ihre Existenz ist angemessen und legitim. Sie muss nur darauf Acht geben, dass sie eine möglichst große Distanz zur PKK wahrt und nicht auf die extremistische Schiene abdriftet.
Erdogan meint hierzu:
"Die Terrororganisation PKK und die HDP können niemals unsere kurdischen Brüder repräsentieren"
http://de.euronews.com/2015/10/04/erdog ... rroristen/
Ja, nur ein toter Kurde ist ein guter Kurde (metaphorisch gemeint)...
Jekyll hat geschrieben:Wieso gibt es ausgerechnet bei der kurdischen Minderheit ein Terrorismusproblem und nicht bei anderen Minderheiten (wie etwa den Lazen)?
Die Lazen wurden türkisiert. Begreifen Sie das nicht oder wollen Sie hier bewusst Desinformation betreiben ? Weder Lazen noch Tscherkessen existieren. Darüber gibt es tausende wissenschaftliche Artikel in der Türkei. Wollen Sie diese Tatsache abstreiten ? Alle christlichen- nicht- türkischen Völker die von den Türken zwangsislamisiert wurden haben heute entweder eine große Affinität zu den Türken oder sind selber türkische Ultranationalisten (Albaner, Bosniaken, Tscherkessen, Lazen). Abgesehen davon würde ich Ihnen empfehlen osmanische Geschichte zu lesen. Den Kurden wurde von den Osmanen Autonomie zugesichert, sie hatten ihre eigenen Emirate. Sie können die Stellung der Kurden nicht mit der Stellung der anderen Minderheiten vergleichen. Allein schon was die Siedlungsgebiete und die Einwohnerzahl betrifft sind da extrem große Unterschiede.
Schon Ihr Ansatz ist falsch, wenn Sie von einem Terrorismusproblem schreiben. Bevor die moderne Türkei gegründet wurde versprach Atatürk den Kurden in einer neuen Türkei Gleichheit, Brüderlichkeit und Selbstbestimmung unter einem gemeinsamen Dach. Nicht nur das diese Versprechen nicht eingehalten wurden, nein, plötzlich sahen sich die Kurden in einem Staat wieder, wo nur von Türken die Rede ist. Nachdem die Kurden jahrhundertelang Seite an Seite mit Türken kämpften und innerhalb des Osmanischen Reiches niemals geleugnet wurden und ihre eigenen Emirate hatten und das Wort Kurdistan zu keiner Zeit ein Tabuwort war (schon die Seldschuken bezeichneten das Gebiet so), wurden sie in der modernen Türkei zu Untermenschen abklassifiziert - Bergtürken. Schon die Bezeichnung Kurdenproblem war verboten. Kurden existierten einfach nicht mehr. Es war genau dieser Staatsterrorismus der erst die PKK entstehen liess. Der Terror der PKK war eine Antwort auf den Staatsterror in Ankara. Demzufolge ist das "Terrorismusproblem" sowohl Ankara als auch der PKK zuzuschreiben, die Wurzeln liegen da natürlich im Kurdenproblem bzw. der Kurdenfrage. Ein Volk wurde schlichtweg hintergangen. Also hören Sie auf die Kurden hier so dummdreist mit Terror in Verbindung zu bringen. Für seine Sprache und Kultur einzustehen ist ein legitimes Recht. Gerade Sie sollten im Hinblick auf die Uiyguren wissen wovon ich spreche.
Jekyll hat geschrieben:Sie schwurbeln jetzt. Für Sie ist es "normal", wenn "ein Türke" solche Aussagen tätigt. Das ist selbstverständlich eine Verallgemeinerung (eine Haltung, die "normal", also typisch für einen Türken sein soll).
Nein, es ist eine Tatsache das die Mehrheit der Türken ein Problem mit der kurdischen Existenz im Südosten hat. Selbst moderate Türken fragen immer und immer wieder wo das Problem ist, und weshalb die Kurden nicht still halten, immerhin könne man als "Kurde" in der Türkei erreichen. Das sind die Gedankengänge der Mehrheit der Türken im Bezug auf die Kurden. Das die Kurden in der Verfassung geleugnet werden, ihre Sprache deshalb offiziell nicht anerkannt ist und deshalb irgendwann die Menschen im Südosten die Sprache vollkommen verlernen ist da gar kein Problem. Das ist eine Vernichtung. Genau so vernichtet man auf "legalem" und weichen Weg ein Volk. Deshalb gibt es die PKK, HDP, usw.
Tatsache ist auch das sich die türkische Zivilbevölkerung mitnichten mit den Kurden im Irak oder Syrien solidarisiert haben. Wo blieben die Demos wo die Solidaritätsbekundungen ? Außer einigen wenigen links- gerichteten Türken kam in der Hinsicht gar nichts ! Und die Antwort bekamen diese liberalen Türken auch prompt (siehe Anschläge in Ankara und Suruc). Weshalb demonstrieren Türken für Libanesen oder Palis, weshalb aber nicht für die bedrohten Kurden im Irak oder Syrien ? Die Antwort kennen Sie. Also sparen Sie sich Ihre Vorwürfe von wegen "Pauschalisierungen" und Türkei- Hetze. Mir wäre es auch lieber gewesen wenn sich unsere Nachbarn, die Türke,n mit uns solidarisiert hätten und uns geholfen hätten, aber so kam es nicht.
Jekyll hat geschrieben:Dann betonen Sie noch, dass die "Vernichtung der Kurden" durch den IS (!), womit natürlich nur die physische Vernichtung gemeint sein kann (da IS, nix mit Assimilation), eine "Traumvorstellung für die Türkei" sei. Man braucht da wirklich nicht viel zu interpretieren, um zu der Erkenntnis zu gelangen, dass Sie sowohl den Türken als auch dem türkischen Staat eine Motivation unterstellen, die die (physische) Vernichtung der Kurden zum Ziel hat. Dass Sie hier so nebenbei auch zwischen PKK und Kurden nicht differenzieren (wollen), dient ebenfalls zu diesem Zweck (aus einem Kampf gegen die PKK wird ein Kampf gegen das kurdische Volk). Astreine antitürkische Propaganda auf Hetz-Niveau.
1. Die Türkei erkennt bis zum heutigen Tag keine Kurden in der sogenannten "Türkei" an. Fakt.
2. Die moderne Türkei ging in den ersten Jahrzehnten nach ihrer Gründung systematisch gegen die Kurden vor. Der Massenmord in Dêrsim Ende der 1930er Jahre war hier der traurige Höhepunkt. Nachfolgend betrieb die Türkei eine Deportationspolitik in großem Stil. Man veränderte die Demographie des Ostens und Südostens nachhaltig. Städte wie Erzurum z.B. oder auch Bingöl haben heute gar keinen kurdischen Charakter mehr, genauso auch Malatya, Adiyaman, Antep, usw. In Regionen wie Wan oder Culemêrgê wurden viele kurdisch- patriotische Stämme in den Westen deportiert oder nach Zentralanatolien. In den 1990er Jahren hat die türkische Armee über 3000 Dörfer vernichtet. Sie hat somit die extreme Urbanisierung zu verantworten und somit auch die Bildung von Slums in kurdischen und türkischen Großstädten. Ich unterstelle der Türkei und den Türken nicht die Motivation welche die Vernichtung der Kurden zum Ziel hat, es ist die traurige Wahrheit. Die Fakten liegen alle auf dem Tisch. WO bitteschön bleiben die Solidaritätsbekundungen der Türken gegenüber ihren Brüdern im Südosten ? Vielerorts im Südosten wurde Wasser, Strom, usw. abgestellt. Es ist ein Krieg gegen das kurdische Volk ! Das ist eine Vernichtung. Man möchte den kurdischen Freiheitswillen vernichten, man möchte die kurdische Identität vernichten. Und wer nach Frieden ruft, dem wird der Mund zugehalten. Die 1000 liberalen Türken die sich mit dem kurdischen Volk solidarisiert haben salutiere ich, aber es ist leider eine mikroskopisch kleine Minderheit. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
Make Kurdistan Free Again...