Plant Putin einen Nuklearschlag?

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conscience
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Re: Plant Putin einen Nuklearschlag?

Beitrag von conscience »

H2O hat geschrieben:(27 Sep 2019, 19:39)

Das ist doch unvermeidlich so; kaum vorstellbar, daß jemand für viele Milliarden ein Waffensystem aufbaut und dann verblüfft feststellt: "Wat nu?" Hoffen wir, daß alle Beteiligten nur den Zweitschlag planen. Auch das ist keine Lebensversicherung, wie wir lernen mußten. Ein russischer Oberst hat ganz einfach den angezeigten Angriff nicht anerkannt. Wer weiß, wie ein solcher simulierter Angriff in das Einsatzzentrum eingeschleust werden kann...
Korrekt und daher hängt alles davon ab, wie man in diesem Fall die russische Politik einschätzt.


Meiner Meinung nach ist das Russland unter dem Autokraten Putin ein sehr unfreundliches Gemeinwesen.

Putin wird alles versuchen und alle ihm zur Verfügung stehende Mittel, die ihm angemessen erscheinen, nutzen, um seine Ziele durchzusetzen, dazu gehört m.E. auch die Drohung mit der russischen Militärmacht inklusive des russischen Nuklear-Potentials. Und in einer internationalen Krise kann jede beteiligte Macht schnell in eine konventionelle und nukleare Auseinandersetzung hineingeraten.

Da Nuklearwaffen heute theoretisch und praktisch "unendlich" klein (dazu findet man im Netz nur Bruchstücke) gebaut werden können bzw. skalierbar sind, so dass ihre Sprengkraft von einigen hundert Tonnen bis zu Mega-Tonen reichen, ist die Gefahr eines Atomkrieges größer als vor 1989.
Zuletzt geändert von conscience am Fr 27. Sep 2019, 20:28, insgesamt 1-mal geändert.
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H2O
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Re: Plant Putin einen Nuklearschlag?

Beitrag von H2O »

Tja, zu dieser Erkenntnis paßt die Entwicklung atomarer Gefechtsfeldwaffen. Wer gibt den Einsatzbefehl, wenn sie einmal der räumlich verteilten Truppe in Stückzahl übergeben wurden? Die schleppt doch niemand als Klotz am Bein mit sich herum!
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imp
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Re: Plant Putin einen Nuklearschlag?

Beitrag von imp »

conscience hat geschrieben:(27 Sep 2019, 19:57)
Da Nuklearwaffen heute theoretisch und praktisch "unendlich" klein (dazu findet man im Netz nur Bruchstücke) gebaut werden können bzw. skalierbar sind, so dass ihre Sprengkraft von einigen hundert Tonnen bis zu Mega-Tonen reichen, ist die Gefahr eines Atomkrieges größer als vor 1989.
Je nach dem, was du hernimmst, bist du allein beim Spaltmaterial irgendwo zwischen Kilo- und Tonnenbereich als untere Grenze (kritische Masse plus Toleranz). Dazu brauchst du entsprechend einen Steuermechanismus, damit dir das Zeug nicht in der Garage losreagiert. Du brauchst reichlich Gas um die Geschichte hochzupotenzieren. Außen rum mindestens einen Bombenkoerper, besser eine Feststoff-Rakete, die fuer ihren Vortrieb wieder einen Brennstoff mitbringen muss. Also sooo klein wird's dann auch wieder nicht.

Die Gefahr eines Atomkonfliktes ist aber insgesamt sehr hoch, zu hoch.
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conscience
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Re: Plant Putin einen Nuklearschlag?

Beitrag von conscience »

Je geringer die Menge an Spaltstoff desto anspruchsvoller ist das Bombendesign;
je anspruchsvoller das Bombendesign desto mehr muss man um die eigentliche Bombe drumherum bauen.

Außerdem halte ich für möglich dass man Wasserstoffbomben mit konventionellen Sprengstoff zünden kann, d.h. ohne nukleare Zündpille - aber das ist reine Spekulation und ergibt sich m.E. aus der Tatsache der zunehmenden Verkleinerung der A-Waffen und der begrenzten Nutzlast von Raketen und immer mehr Sprengköpfe pro Rakete mit MIRV/MARV Fähigkeiten.
Zuletzt geändert von conscience am Sa 28. Sep 2019, 09:51, insgesamt 1-mal geändert.
Ger9374

Re: Plant Putin einen Nuklearschlag?

Beitrag von Ger9374 »

Der Sinn der Atomwaffen ist der reine
Abschreckungseffekt.
Im Kalten Krieg bewährte sich dies über
Jahrzehnte.Mit der stärkeren Verbreitung von Atomwaffen stumpft dieser Effekt wahrscheinlich ab. Die Gefahr eines wenn auch territorial begrenzten Einsatzes von Atomwaffen steigt.Damit meine ich explizit nicht die grossen Atommächte.
Von den kleinen sehe ich eine größere Gefahr ausgehen.
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