Russlands Militärhaushalt

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Cobra9
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Re: Russlands Militärhaushalt

Beitrag von Cobra9 »

Sören74 hat geschrieben:(23 Jul 2021, 22:00)

Das sind keine Aussagen, die ich an sich bezweifle. Das was ich anders als Du sehe, habe ich schon mehrfach beschrieben und muss ich auch nicht ständig wiederholen. :)

Wenn Du Russland nicht als Bedrohung siehst teilst Du auch nicht die Meinung von Behörden und Teilen der Regierung aktuell.

Zitate inkl Quelle bzw Berichte mit Quellen sind verlinkt. Wenn unsere Behörden wie Verfassungsschutz, BND oder Verteidigungsministerium wohl Russland als Bedrohung sehen plus Minister dürfte was.

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... China.html

Du siehst es anders. Völlig in Ordnung.

Ich glaube eher den Fachleuten in Behörden, Bundeswehr, Verteidigungsministerium usw. weil sich das mit eigenen Erfahrungen deckt. Wenn Du da nicht was bringst das überzeugt würde ich meine Meinung bestimmt nicht ändern.

Aber man muss nicht der gleichen Meinung privat sein. Ich geh stark davon aus das die nächste Bundesregierung eine deutlich Gewichtung der Bedrohung von Russland noch offener gegenüber steht.
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Kohlhaas
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Re: Russlands Militärhaushalt

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben:(26 Jul 2021, 14:57)

Armee von Nordkorea hat von der Manpower durchaus viel Soldaten.

Allein auf die Anzahl von Menschen in den Streitkräften gesehen die 4 größte Streitkräfte global.


https://www.cfr.org/backgrounder/north- ... pabilities

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Korean_People%27s_Army

Bei der Ausrüstung eher veraltet
Noch viel wichtiger ist die Frage, wie diese Streitkräfte in einem Krieg versorgt werden sollen. Damit meine ich jetzt nicht den "Mampf" für die Soldaten, sondern die Unmengen an Material, die eine Armee im Gefecht benötigt. Sprit, Munition, Ersatz an Waffen und Fahrzeugen, Verbandszeug, Schuhe, Unterhosen... die Liste lässt sich fast beliebig verlängern.

Nordkorea und Russland konnten sich all das Geld vom Munde absparen (im wahrsten Sinne des Wortes!), was für den Aufbau ihrer Armeen nötig war. Aber Russland hat nicht die wirtschaftliche Kraft, sein Militär in einem Konflikt nennenswert lange zu versorgen. Nordkorea schon gar nicht.
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Re: Russlands Militärhaushalt

Beitrag von Sören74 »

Cobra9 hat geschrieben:(26 Jul 2021, 15:03)

Wenn Du Russland nicht als Bedrohung siehst teilst Du auch nicht die Meinung von Behörden und Teilen der Regierung aktuell.
Es macht nicht viel Sinn, hier weiter zu diskutieren, wenn Du mich falsch zitierst oder mich inhaltlich falsch wiedergibst.
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Teeernte
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Re: Russlands Militärhaushalt

Beitrag von Teeernte »

Kohlhaas hat geschrieben:(26 Jul 2021, 15:08)

Nordkorea und Russland konnten sich all das Geld vom Munde absparen (im wahrsten Sinne des Wortes!), was für den Aufbau ihrer Armeen nötig war. Aber Russland hat nicht die wirtschaftliche Kraft, sein Militär in einem Konflikt nennenswert lange zu versorgen. .

Denen fehlt bestimmt Sprit .....denn das Deutsche Heeeeer sitzt ja auf den Ölquellen... :D :D :D
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Cobra9
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Re: Russlands Militärhaushalt

Beitrag von Cobra9 »

Sören74 hat geschrieben:(27 Jul 2021, 01:03)

Es macht nicht viel Sinn, hier weiter zu diskutieren, wenn Du mich falsch zitierst oder mich inhaltlich falsch wiedergibst.
Wir sind Uns nicht einig in den Punkten wie hoch ist der Haushalt von Russland. Bei der Frage ist Russland eine Bedrohung ja oder Nein für die EU, Deutschland hab Ich dich so so verstanden ist keine Bedrohung aufgrund der Aussagen.

Tut mir leid aber wenn deine Aussage für Mich ergibt es ist keine potenzielle Bedrohung wirklich ausgehend von Russland dann schreib ich dass so.

Liege ich falsch? Absichtlich geb ich nicht was falsch wieder oder stell es falsch dar. Gut einfache Frage. Ist für dich Russland eine potenzielle Bedrohung der EU, Deutschland bzw der NATO. Ja oder Nein.


Ich sage Ja. Sagst Du nein ? Es gibt eigentlich nur Ja oder nein.

Für viele deutsche Behörden, Nato, EU und wohl auch die Bundesregierung trifft zu das Russland eine potenzielle Bedrohung ist. Das ergeben auch viele andere Grundlagen. Das ist auch meine Meinung.
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Re: Russlands Militärhaushalt

Beitrag von Sören74 »

Cobra9 hat geschrieben:(27 Jul 2021, 08:59)

Wir sind Uns nicht einig in den Punkten wie hoch ist der Haushalt von Russland. Bei der Frage ist Russland eine Bedrohung ja oder Nein für die EU, Deutschland hab Ich dich so so verstanden ist keine Bedrohung aufgrund der Aussagen.
Dann hast Du mich falsch verstanden. Wir haben unterschiedliche Ansichten über die Stärke der Bedrohungslage.
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jorikke
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Re: Russlands Militärhaushalt

Beitrag von jorikke »

Frank_Stein hat geschrieben:(23 Mar 2017, 23:30)

http://www.der-postillon.com/2017/03/mi ... ozent.html

der Postillon schreibt in einem Artikel, dass Russland seine Militärausgaben um 7% reduziert hätte

OK - Postillon ist keine Quelle - aber - wo findet man die tatsächlichen Zahlen?
Wie hoch sind die geplanten Militärausgaben Russlands in diesem Jahr und wenn
es stimmen sollte, dass Russland seine Ausgaben reduziert - warum um Himmels
Willen sollten wir dann unsere Rüstungsausgaben steigern?

Das ergäbe in diesem Fall keinen Sinn! Oder müssen wir uns auf eine
Invasion der Türken vorbereiten?
Der Türken?
Das wäre nicht marktkonform.
Bereiten wir uns lieber auf eine Invasion der Schweiz vor.
Das kommt billiger.
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Cobra9
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Re: Russlands Militärhaushalt

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben:(26 Jul 2021, 15:08)

Noch viel wichtiger ist die Frage, wie diese Streitkräfte in einem Krieg versorgt werden sollen. Damit meine ich jetzt nicht den "Mampf" für die Soldaten, sondern die Unmengen an Material, die eine Armee im Gefecht benötigt. Sprit, Munition, Ersatz an Waffen und Fahrzeugen, Verbandszeug, Schuhe, Unterhosen... die Liste lässt sich fast beliebig verlängern.

Nordkorea und Russland konnten sich all das Geld vom Munde absparen (im wahrsten Sinne des Wortes!), was für den Aufbau ihrer Armeen nötig war. Aber Russland hat nicht die wirtschaftliche Kraft, sein Militär in einem Konflikt nennenswert lange zu versorgen. Nordkorea schon gar nicht.

Nordkorea ist aus genau den Gründen eine relativ stabile Bedrohung.

Es weiß nicht ob China helfen würde und ohne Unterstützung wäre ein konventioneller Angriff wahrscheinlich nicht langfristig erfolgreich. Offensiv glaube ich nicht das China viel Hilfe gewährt.

Russland kann dagegen einen Krieg sehr wohl führen wenn es das will für rund 6 Monate. Am Boden ist man etwas unterlegen, dafür sind Luftwaffe und Marine insgesamt der NATO gegenüber Russland im Vorteil.

Ein Krieg wäre natürlich auch rein konventionell für beide Parteien ein Alptraum. Von Atomwaffen zu schweigen.

Aber Putin handelt nicht immer logisch in unserer Denkweise. Wenn Putin glaubt es würde Ihm bzw Clique was bringen würde Er ein Abenteuer riskieren. Testweise einen baltischen Staat angreifen. Schutz der russischen Minderheit.

Irgendwie Blödsinn. Um zu sehen ob die Nato wirklich aktiv werden würde. Ich glaube tatsächlich nicht das Putin einen Full Scale war will derzeit. Lag aber auch falsch mit der Ukraine damals.

Aber Putin hat ganz andere Interessen und Denk bzw Handlungsweisen als Wir es einstufen könnten. Deshalb glaube ich es ist notwendig sich die Fähigkeiten zu verschaffen sich verteidigen zu können und Partner im Rahmen der NATO. Notfalls Härte zu zeigen wenn Optionen Versagen.

Ich bin bestimmt nicht für Krieg. Aber Russland hat sich auch an gewisse Regeln zu halten oder man muss es entsprechend behandeln. Russland Tut ja auch so als wäre die Ukraine der Aggressor. Obwohl Moskau selbst die Verantwortung für den Konflikt im Osten der Ukraine trägt, wirkt das für Putin wie ein Affront wenn man Ihm da Contra bietet.

Wahrscheinlich hatte der Kreml gehofft, mit der Reintegration des Donbass in die Ukraine als Region mit Sonderstatus ein Veto für die außenpolitische Ausrichtung der Ukraine zu erhalten und die Krim wird Russland rechtlich zugerechnet. Das es so nicht passieren wird ärgert Putin. Russland achtet immer weniger auf die Meinung anderer Länder.

Ein Problem ist , zudem wird Putin von seinem Umfeld mit Informationen gespickt, dass ukrainische Nationalisten am liebsten ein Blutbad im Donbass anrichten würden und sieht wohl überall Feinde.

Gut ist auch Politik die man kennt.
Feindbild erzeugen.

Natürlich spielt die Beziehung mit dem Westen bei allen drei Themen, also Ukraine, Nawalny und Belarus, aus russischer Sicht eine wichtige Rolle. Doch zuletzt hat Moskau deutlich gemacht, auf allen drei Gebieten ohne Rücksicht auf äußere Warnungen zu handeln. Vielmehr demonstriert der Kreml, dass er umso entschlossener zu handeln bereit ist, je mehr Kritik und Sanktionsdrohungen aus dem Westen kommen. Wie viel davon bloße Kraftmeierei ist, lässt sich kaum beurteilen


Deswegen wäre es Wahnsinn nicht Russland als potenzielle Bedrohung zu sehen und entsprechend zu reagieren inklusive Vorbereitung.

Das hat nichts damit zu tun das man Krieg führen soll.
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Cobra9
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Re: Russlands Militärhaushalt

Beitrag von Cobra9 »

Sören74 hat geschrieben:(27 Jul 2021, 09:11)

Dann hast Du mich falsch verstanden. Wir haben unterschiedliche Ansichten über die Stärke der Bedrohungslage.
Also ist eine Bedrohung schon gegebene Tatsache kann man so verstehen. Nur in der Stärke sehen wir uns nicht einig. Gut das ist kein Problem.

Da wird sich selbst in Fachkreisen gestritten bzw. geeignete Maßnahmen. Meine Meinung ist die Bundeswehr so weit zu bringen sich verteidigen zu können im Sinne der Bündnisverteidigung mit der NATO und das wirksam.

Dazu Gegenmaßnahmen gegen die russische hybriden Maßnahmen treffen und durchzuziehen. Natürlich nach Gesetz.

Von Tür zu hauen sag ich nichts. Aber ich bin pro EU Kurs was Russland angeht und nicht immer kuscheln.

Das Problem ist natürlich wenn diverse EU Länder verschiedene Standings politisch verfolgen wirds unmöglich zusammen via EU aktiv zu sein
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Re: Russlands Militärhaushalt

Beitrag von peter.ismus »

Frank Stein Do 23. Mär 2017
der Postillon schreibt in einem Artikel, dass Russland seine Militärausgaben um 7% reduziert hätte

OK - Postillon ist keine Quelle - aber - wo findet man die tatsächlichen Zahlen? Wie hoch sind die geplanten Militärausgaben Russlands in diesem Jahr und wenn es stimmen sollte, dass Russland seine Ausgaben reduziert - warum um Himmels Willen sollten wir dann unsere Rüstungsausgaben steigern?
Hallo,

wenn man diesen Thread durchsieht, glaube ich, dass Du auf Deine Frage nach den russischen Verteidigungsausgaben fast 5 Jahre lang keine Antwort bekommen hast. Eigentlich müssten hier Zahlen über mehrere Jahre genannt werden, um die Dynamik von Verteidigungsausgaben aufzuweisen – also das Russische Statistische Jahrbuch herangezogen werden und siehe da, es werden diese Ausgaben gar in englischer Sprache nachgewiesen:

https://rosstat.gov.ru/storage/mediaban ... k_2020.pdf

Zu Deutsch wären also auf der Seite 524 die Verteidigungsausgaben in Milliarden Rubel enthalten:

2017: 2854,2
2018: 2828,4
2019: 2998,9

Nur `mal so nebenbei. Im Statistischen Jahrbuch für die Bundesrepublik werden seit 2009 keine Angaben mehr zu den Verteidigungsausgaben gemacht. Da müsste man schon Jahr für Jahr den Einzelplan 14 bemühen.
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Tom Bombadil
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Re: Russlands Militärhaushalt

Beitrag von Tom Bombadil »

Weniger Rüstungsausgaben als Deutschland...
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Re: Russlands Militärhaushalt

Beitrag von Kohlhaas »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Dec 2021, 15:24)

Weniger Rüstungsausgaben als Deutschland...
Das würde ich so nicht unterschreiben...

https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... usa-europa
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Tom Bombadil
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Re: Russlands Militärhaushalt

Beitrag von Tom Bombadil »

Okay, das mag sein.
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Re: Russlands Militärhaushalt

Beitrag von Teeernte »

Kohlhaas hat geschrieben:(13 Dec 2021, 15:38)

Das würde ich so nicht unterschreiben...

https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... usa-europa
:thumbup:

Da fehlt aber noch eine Menge - da die regionalen örtlichen Verteidigungshaushalte auch örtlich regional bezahlt werden und aus dem Verteidigungshaushalt rausfallen...

:D
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Re: Russlands Militärhaushalt

Beitrag von Adam Smith »

Die nationalen Verteidigungsausgaben im russischen Staatshaushalt erreichten im Jahr 2020 etwa 3,2 Billionen russische Rubel, was einen Anstieg in den letzten Jahren darstellt. Im beobachteten Zeitraum erreichten die Ausgaben 2016 mit fast 3,8 Billionen russischen Rubel in diesem Jahr ihren Höhepunkt.

Ausgaben in Milliarden russischer Rubel

2020 3.168,8
2019 2.997.4
2018 2.827
2017 2.852,3
2016 3.775.3
2015 3.181,4
2014 2.479,1
2013 2.103,6
https://www.statista.com/statistics/104 ... penditure/

https://www.finanzen.net/waehrungsrechn ... _us-dollar

1 RUB = 0,013600 USD

3,8 Billionen × 0,0136 USD = 0.052 Billionen USD

Verteidigungsausgaben von Deutschland im
Kalenderjahr 2020 in USD = 52,8.
Russlands Haushalt 2020

Die Ausführung der Ausgaben belief sich auf 22,82 Billionen Rubel (310 Mrd. USD), was 116,1 % des Gesamtbetrags der genehmigten Ausgaben und 95,7 % des konsolidierten Haushaltsplans unter Berücksichtigung der Änderungen entspricht.
https://tass-com.cdn.ampproject.org/v/s ... %2F1247359
2021
Ausgaben
in Tausend Euro
547.725.714
https://www.bundeshaushalt.de/#/2021/so ... lplan.html
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Adam Smith
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Re: Russlands Militärhaushalt

Beitrag von Adam Smith »

Die US-Regierung gibt deutlich mehr Geld aus. Nicht nur für das Militär.
Im Jahr 2021 gab die Regierung 6,82 Billionen Dollar aus
https://datalab.usaspending.gov/america ... /spending/

Zudem verfügt Russland über ähnlich viele Atomwaffen wie die USA und muss fast so viele Soldaten finanzieren. Da bleibt kaum noch Geld übrig für zum Beispiel Flugzeugträger. Hier sieht man den Unterschied zu den USA am deutlichsten. Grossbritannien kann sich zwei Flugzeuträger leisten, weil Grossbritannien seine Ausgaben stark auf die Marine konzentriert.

Das war aber in Bezug auf die Flugzeugträger schon so als es noch die Sowjetunion gab. Der einzige Flugzeuträger Russlands befindet sich seit 2018 in einer Werft und soll repariert werden oder auch nicht.
ist der einzige Flugzeugträger der russischen Marine. Es ist das Typschiff der nach ihr benannten Admiral-Kusnezow-Klasse. Das zweite Schiff dieser Klasse, die Liaoning, ex Warjag, wurde 1998 von China angekauft, fertiggestellt und am 25. September 2012 in Dienst gestellt.

Nach dem Einsatz vor Syrien bewertete die russische Denkfabrik Centre for Analysis of Strategies and Technologies den militärischen Nutzen des Trägers als eher gering.

Die Kusnezow wurde als Flottenbegleitträger konzipiert, ihre Kampfflugzeuge dienen dem Schutz der Flotte gegen feindliche Flugzeuge. Nach dem Ende des Kalten Krieges wurden zusätzliche Systeme installiert, um auch andere Aufgaben wahrnehmen zu können. Dennoch gilt die Verteidigung gegen feindliche Flugzeuge und Schiffe weiterhin als Hauptaufgabe der Kusnezow.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Admiral_Kusnezow

Die Flugzeuträger der USA werden von einer Flottenverband begleitet und haben einen grossen militärischen Nutzen.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Russlands Militärhaushalt

Beitrag von peter.ismus »

Vielleicht sollte ein Teil des verehrten Auditoriums 'mal versuchen, die russische Sicht zu verstehen. Die Geschichte zeigt, dass der Flugzeugträger eine Angriffswaffe par exelence ist, wer die Beispiele aus der Kriegsgeschichte sehen will, wird es bestätigen. Darum hat der Flugzeugträger für die russische Seite eher einen geringen militärischen Nutzen bei der Abwehr von Bedrohungen.
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Re: Russlands Militärhaushalt

Beitrag von peter.ismus »

Vielleicht sollte ein Teil des verehrten Auditoriums 'mal versuchen, die russische Sicht zu verstehen. Da wurde nach meinen Ausführungen zum russischen Militärhaushalt erstmal "bewiesen" wie Preise heruntergerechnet werden. Umgekehrt wird ein Schuh daraus man sollte - wenn man es sehen will - Beispiele suchen, wie in den USA die Preise hochgerechnet werden. Ich habe schon in alten Zeitungen wie die Time oder die International Herald Tribune Entrüstungen bzgl. überhöhten Preisen gesehen, z.B.:

Hughes Aircraft verkaufte Stromunterbrecher für 2543$ statt 3,64$
Pratt & Wittney verkaufte Kunststoffverschlüsse für 1118$ statt 22 Cent
McDonnell Douglas verkaufte Schraubenmuttern für 2043$ statt 13 Cent
den absoluten Bolzen haute General Dynamics `raus: Bolzen für 7417$, die im Metallwarenladen 3 Cent kosten - die Bolzen waren nicht `mal vergoldet

Man konnte zum damaligen Zeitpunkt der Veröffentlichungen davon ausgehen, dass 40% aller Verträge überzogen waren.
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Re: Russlands Militärhaushalt

Beitrag von Kohlhaas »

peter.ismus hat geschrieben:(14 Dec 2021, 14:51)

Vielleicht sollte ein Teil des verehrten Auditoriums 'mal versuchen, die russische Sicht zu verstehen. Da wurde nach meinen Ausführungen zum russischen Militärhaushalt erstmal "bewiesen" wie Preise heruntergerechnet werden. Umgekehrt wird ein Schuh daraus man sollte - wenn man es sehen will - Beispiele suchen, wie in den USA die Preise hochgerechnet werden. Ich habe schon in alten Zeitungen wie die Time oder die International Herald Tribune Entrüstungen bzgl. überhöhten Preisen gesehen, z.B.:

Hughes Aircraft verkaufte Stromunterbrecher für 2543$ statt 3,64$
Pratt & Wittney verkaufte Kunststoffverschlüsse für 1118$ statt 22 Cent
McDonnell Douglas verkaufte Schraubenmuttern für 2043$ statt 13 Cent
den absoluten Bolzen haute General Dynamics `raus: Bolzen für 7417$, die im Metallwarenladen 3 Cent kosten - die Bolzen waren nicht `mal vergoldet

Man konnte zum damaligen Zeitpunkt der Veröffentlichungen davon ausgehen, dass 40% aller Verträge überzogen waren.
Stichwort Flugzeugträger (Kusnetzow): Dieses Schiff ist gar nicht als Flugzeugträger deklariert, sondern als Flugdeckkreuzer. Sonst dürfte es nicht durch den Bosperus. Für den Angriff (gegen Landziele) ist die Kusnetzow nur sehr eingeschränkt einsetzbar, weil von ihrem Deck nur leichte (nicht voll beladene) Flugzeuge starten können.

Richtig teuer sind Flugzeugträger zudem nicht so sehr durch den Bau, sondern vor allem durch den laufenden Betrieb. Wollte Russland eine Trägerflotte unterhalten, würde das die finanziellen Möglichkeiten des Landes bei weitem überfordern.

Ein weiterer Punkt: Aufgrund der reinen Größe des Landes muss Russland eine große Zahl von Soldaten und Waffensystemen besitzen. Deshalb sind russische Rüstungsprojekte meist so gestaltet, dass die Waffen nicht höchsten technischen Ansprüchen genügen sollen, sondern relativ preisgünstig zu bauen und zu unterhalten sind. Das ist jetzt gar nicht abwertend gemeint.

Was die Kosten für die von Dir genannten Flugzeugteile betrifft: Ja, die Rüstungsunternehmen rufen ziemlich hohe Preise für ihre Produkte auf. Das liegt aber auch daran, dass in solchen Flugzeugen nicht "Standardschrauben" aus dem Baumarkt verbaut werden. Das sind Spezialanfertigungen, die nur in kleinen Stückzahlen hergestellt werden. Man erinnere sich daran, dass mal die Mehrzahl der deutschen Eurofighter am Boden bleiben musste, weil lumpige kleine Gummidichtungen fehlten. Die Herstellerfirma war nämlich pleite gegangen.

Das ist in Russland grundsätzlich ähnlich, fällt dort nur nicht so stark ins Gewicht, weil "einfache Bauweise" bevorzugt wird. Trotzdem könnte Russland mit dem offiziell ausgewiesenen Rüstungsetat sein Militär nicht bezahlen.
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Re: Russlands Militärhaushalt

Beitrag von Teeernte »

peter.ismus hat geschrieben:(14 Dec 2021, 14:51)

Hughes Aircraft verkaufte Stromunterbrecher für 2543$ statt 3,64$
Wenn Extraanforderungen kommen - ist das gerechtfertigt. aber was hat das mit Russlands Militärhaushalt zu tun ?
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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