Rautenberger hat geschrieben:(21 Apr 2021, 11:26)
Da ist die Frage, ob das noch aktuell ist. Seit 2014 hat sich einiges verändert.
https://www.bpb.de/internationales/euro ... senhandels
Schlicht falsch. Der Don fließt nicht durch die Ukraine.
Das liest sich, als ob ein böser Onkel (EU) ein kleines Mädchen (die Ukraine) mit Süßigkeiten lockt. Die Ukraine ist aber kein kleines Mädchen, sondern ein souveräner Staat, der selbst entscheiden kann und bei niemandem um Erlaubnis fragen muss. Die EU-Assoziierung hatte im ganzen Land Fürsprecher (auch im Osten!) und auch Janukowytsch wollte sie. Und wenn die EU-Assoziierung ein unmoralisches Angebot war, das das Land zerrissen hat, was war dann Putins Bestreben, die Ukraine in seine Eurasische Union aufzunehmen?
Das Asowsche Meer gehört beiden Staaten. Und der Fluss Don kann vom Donbas nicht allzu weit entfernt sein.
Es gibt sogar einen preisgekrönten Film
Ein unmoralisches Angebot
von 1994
Ich Frage mich, ob und warum die EU diese Assozierung wirklich wollte.
Früher hat die EU Mindestkriterien gehabt, die ein Land erfüllen musste bevor es der EU beitreten oder sich assoziieren konnte. Erst einmal müssen die Lebensverhältnisse langsam angeglichen werden. Die beiden kleinen Sorgenkinder Bulgarien und Rumänien hat man trotzdem aufgenommen - und dort sind die Menschen lange nicht so arm wie in der Ukraine. Ergebnis:
Die deutschen Bordelle sind überfüllt mit Rumäninnen und Bulgarinnen. Nicht nur in den Fleischfabriken Deutschlands nähern sich die Arbeitsbedingungen von Rumänen und Bulgaren der Sklaverei an.
Vor fast jedem Rewe sitzt seit vielen Jahren ein Bettler aus Bulgarien, der dort den Lebensunterhalt für seine Familie erbettelt.
Bei so gewaltigen Unterschieden im BIP bedeuten offene Grenzen, dass Ärzte, Lehrer und gut gebildetes Personal im Westen besser bezahlte Stellen suchen.
Freier Handel bedeutet Einbahnstraße: keine Exportmöglichkeit für den armen Beitrittskandidaten, aber für die EU ein neuer Absatzmarkt.
Bevölkerung, Arbeitsplätze und Arbeitskräfte im Beitrittsland verringern sich, die Armut verstärkt sich.
Rumänen und Bulgaren gehen schon seit mehr als einem Jahrzehnt durch eine harte Zeit.
Und die Ukraine? Die Ukraine wird noch viel länger brauchen um die Lebensverhältnisse anzugleichen.
Sie ist viel ärmer und viel größer als Bulgarien und Rumänien.
Wozu also jetzt schon eine Assozierung?
Und Rumänien und Bulgarien waren doch auch 2014 schon warnende Beispiele.
Was genau will die EU von der Ukraine?
Sollte man den Ukrainern nicht reinen Wein einschenken und damit den Konflikt beenden, der das Land zerreißt?