Chancengleichheit im Bildungssystem

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Ralf
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Chancengleichheit im Bildungssystem

Beitrag von Ralf »

@ToughDaddy

Jetzt mal Butter bei de‘ Fische

Ich halte es für völlig ausgeschlossen, dass jemand in Deutschland nicht studieren kann, weil er arme Eltern hat.

Gründe dafür sind höchstens Dummheit, Faulheit, mangelndes Interesse, mangelde Erziehung, religiöser Fanatismus etc.

Viele Kinder werden heutzutage nicht mehr erzogen; stattdessen versucht man die Kinder in endlose Diskussionen zu verwickeln.
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ToughDaddy
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Re: Linksfaschismus im Klassenzimmer

Beitrag von ToughDaddy »

Ralf hat geschrieben:@ToughDaddy

Jetzt mal Butter bei de‘ Fische

Ich halte es für völlig ausgeschlossen, dass jemand in Deutschland nicht studieren kann, weil er arme Eltern hat.

Gründe dafür sind höchstens Dummheit, Faulheit, mangelndes Interesse, mangelde Erziehung, religiöser Fanatismus etc.

Viele Kinder werden heutzutage nicht mehr erzogen; stattdessen versucht man die Kinder in endlose Diskussionen zu verwickeln.
Du hast Dir den Link nicht durchgelesen. Also soweit mit Deinem Butter bei de Fische. Aber immerhin kann man so seine hetzerischen Vorurteile aufrecht erhalten.
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Dampflok94
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Re: Linksfaschismus im Klassenzimmer

Beitrag von Dampflok94 »

Ralf hat geschrieben: Ich halte es für völlig ausgeschlossen, dass jemand in Deutschland nicht studieren kann, weil er arme Eltern hat.
Aber selbstredend gibt es das. Für das Studium bedarf es nämlich Voraussetzungen. Z.B. im Normalfall ein Abitur. Und hier gibt es klare Unterschiede zwischen den Schichten. Das Portemonnaie der Eltern ist mitentscheidend für die Bildungschancen.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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Ralf
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Re: Linksfaschismus im Klassenzimmer

Beitrag von Ralf »

Dampflok94 hat geschrieben:Aber selbstredend gibt es das. Für das Studium bedarf es nämlich Voraussetzungen. Z.B. im Normalfall ein Abitur. Und hier gibt es klare Unterschiede zwischen den Schichten. Das Portemonnaie der Eltern ist mitentscheidend für die Bildungschancen.
Wo ich aufgewachsen bin, haben die „reicheren“ Kinder (mit einer Ausnahme) schlechter in der Schule abgeschnitten, als die ärmeren.
Geld verbessert die Chancen definitiv nicht.

Arme und Reiche, die in der gleichen Gegend wohnen, haben definitv die gleichen Chancen.

Du bist jedoch arm dran wenn die in einer Gegend wohnst, die von Linksradikalen überlaufen ist (Alkohol, Drogen, Kriminalität).

(btw. Als Mod im PF warst Du nicht okay...
parteiisch)
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Thomas I
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Re: Linksfaschismus im Klassenzimmer

Beitrag von Thomas I »

Dampflok94 hat geschrieben: Aber selbstredend gibt es das. Für das Studium bedarf es nämlich Voraussetzungen. Z.B. im Normalfall ein Abitur. Und hier gibt es klare Unterschiede zwischen den Schichten. Das Portemonnaie der Eltern ist mitentscheidend für die Bildungschancen.
Nein. Die Haltung der Eltern zur Bildung ist entscheidend für deren Portemonnaie UND die Chancen ihrer Kinder auf Bildung.
Auch wenn das Umverteilungsfetischisten und Klassenkämpfern nicht passt.
Unser Bildungssystem ist eines der teueresten der Erde - an zu wenig Geld kannn es kaum liegen.
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Pythia
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Re: Linksfaschismus im Klassenzimmer

Beitrag von Pythia »

Ralf hat geschrieben:Wo ich aufgewachsen bin, haben die „reicheren“ Kinder (mit einer Ausnahme) schlechter in der Schule abgeschnitten, als die ärmeren. Geld verbessert die Chancen definitiv nicht.
Nö. Geld hilft wenig, wenn die süßen Kinderchen bei der Einschulung nur Sprüche aus der Muppet-Show kennen und nur gelernt haben, daß sie sich ab und zu einfach mit Heulen oder Frechheit mal Vorteile verschaffen können. Kinder von armen Säcken hingegen, die bei der Einschulung schon Worte Shakespeare oder auch von Wilhelm Busch kennen und gelernt haben, daß Höflichkeit und ein Lächeln ihnen viel Entgegenkommen verschafft, haben gleich bessere Karten.
.
Gute Leitung während der Ausbildung bedeutet dann eigentlich schon Abi in trockenen Tüchern und Staatsexamen suma cum laude. Meine Mutter lernte extra Latein und Französisch, damit sie meine schulische Entwicklung besser steuern konnte. Nicht aus Langeweile. Sie war Steuerberaterin und sehr beschäftigt.
Ralf hat geschrieben:Arme und Reiche, die in der gleichen Gegend wohnen, haben definitv die gleichen Chancen.
Nö. Kinder mit Scheiß-Eltern sind im Nachteil. Egal wieviel Kohle die Alten haben.
Ralf hat geschrieben:Du bist jedoch arm dran wenn die in einer Gegend wohnst, die von Linksradikalen überlaufen ist (Alkohol, Drogen, Kriminalität).
Richtig. Aber Armut zwingt in Deutschland niemand in Slums zu hausen. Da suhlen sich nur diejenigen, die sich in der Brühe wohl fühlen. Auch Manche mit echt viel Kohle. So mancher Slum-Fürst ist Multi-Millionär, mit Kindern auf der Sonderschule.
.
Und da gibt es natürlich Links-Faschismmus pur. Sozialarbeiter und Lehrer leben doch von der Armut. Also fördern sie auch Armut. Erst mal geistige Armut. Die materielle Armut kommt dann von alleine. Und das gibt Sozialarbeitern und Sonderschul-Lehrern Wichtigkeit. Sie können dann Jedem aus erster Hand erklären, wie wichtig mehr Budgets für sie sind.
Europäer werden nicht geboren. Sie werden angelernt. Bin im 65. Lehrjahr.
Andere Meinungen ablehnen ist einfach | Sie kritisch zu erwägen erfordet mehr.
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bakunicus
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Re: Linksfaschismus im Klassenzimmer

Beitrag von bakunicus »

Thomas I hat geschrieben:
Nein. Die Haltung der Eltern zur Bildung ist entscheidend für deren Portemonnaie UND die Chancen ihrer Kinder auf Bildung.
Auch wenn das Umverteilungsfetischisten und Klassenkämpfern nicht passt.
Unser Bildungssystem ist eines der teueresten der Erde - an zu wenig Geld kannn es kaum liegen.

ja ja thomas, die blöden klassenkämpfer.

http://www.hamburger-bildungsserver.de/ ... l-110.html
zitat:
Aber der Bericht beleuchtet auch die weiterhin ungleiche Verteilung dieser Fortschritte. So teilt sich ein Fünftel der Menschheit (die Bevölkerung der reichsten Länder) 86 Prozent des weltweiten privaten Verbrauchs, während auf ein weiteres Fünftel (die Bevölkerung der ärmsten Länder) nur 1,3 Prozent entfallen. Das reichste Fünftel verbraucht oder verfügt über 45 Prozent der weltweiten Fleisch- und Fischbestände (das ärmste Fünftel über 5 Prozent), 58 Prozent der Energie (4 Prozent), 84 Prozent des Papiers (gegen 1,1 Prozent), 87 Prozent der Kraftfahrzeuge (unter 1 Prozent), 74 Prozent aller Telefonleitungen (1,5 Prozent) und so weiter.

"1960 verfügten die 20 Prozent der Weltbevölkerung, die in den reichsten Ländern lebten, über ein dreißigmal höheres Einkommen als die ärmsten 20 Prozent; 1995 war ihr Einkommen schon zweiundachtzigmal höher." Noch tiefer ist diese Kluft zwischen dem Elend der großen Masse und dem Reichtum einer Handvoll Privilegierter: Das Vermögen der drei reichsten Personen der Welt übersteigt das kumulierte Bruttoinlandsprodukt (BIP) der 48 ärmsten Entwicklungsländer; das Vermögen der fünfzehn reichsten entspricht der Produktion des ganzen subsaharischen Afrika, und das Vermögen der vierundachtzig reichsten liegt höher als das Sozialprodukt Chinas mit seinen 1,2 Milliarden Einwohnern. Am unteren Ende der Einkommensskala "leben noch rund 1,3 Milliarden Menschen mit weniger als 1 Dollar pro Tag [...] und fast drei Milliarden Menschen mit weniger als zwei Dollar pro Tag."

Noch schockierender ist, daß die Befriedigung der Grundbedürfnisse der Bevölkerung sämtlicher Entwicklungsländer (Nahrung und Trinkwasser, Infrastruktur- und Sanitäreinrichtungen, Bildung und Gesundheit, Gynäkologie und Geburtshilfe) schätzungsweise 40 Milliarden Dollar pro Jahr kosten würde, nur 4 Prozent des kumulierten Vermögens der zweihundertfünfundzwanzig größten Vermögen der Welt.

Da es selbst an diesem bißchen aber fehlt, sind "die ärmsten 20 Prozent der Weltbevölkerung von der Konsumexplosion praktisch ausgeschlossen. Weit über eine Milliarde Menschen können ihre elementarsten Konsumbedürfnisse nicht decken. Von den 4,4 Milliarden Menschen in Entwicklungsländern verfügen fast drei Fünftel nicht einmal über die einfachsten Sanitäreinrichtungen. Fast ein Drittel hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Ein Viertel hat keine ausreichende Unterkunft. Ein Fünftel hat keinen Zugang zu modernen Gesundheitsdiensten." Für ungefähr denselben Prozentsatz "ist die Energie- und Proteinzufuhr durch Nahrung unzureichend. Weltweit sind zwei Milliarden Menschen anämisch, 55 Millionen davon in Industrieländern."


wenn du das nicht skandalös findest, so wie die 36 mio. hungertoten jährlich auf dieser welt, dann kann dir auch keiner helfen. wenn das die bilanz des sozialismus wäre würdest du doch zu den waffen greifen, mal gaanz ganz ehrlich.


bakunicus
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Thomas I
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Re: Linksfaschismus im Klassenzimmer

Beitrag von Thomas I »

bakunicus hat geschrieben:

ja ja thomas, die blöden klassenkämpfer.

http://www.hamburger-bildungsserver.de/ ... l-110.html
zitat:
Aber der Bericht beleuchtet auch die weiterhin ungleiche Verteilung dieser Fortschritte. So teilt sich ein Fünftel der Menschheit (die Bevölkerung der reichsten Länder) 86 Prozent des weltweiten privaten Verbrauchs, während auf ein weiteres Fünftel (die Bevölkerung der ärmsten Länder) nur 1,3 Prozent entfallen. Das reichste Fünftel verbraucht oder verfügt über 45 Prozent der weltweiten Fleisch- und Fischbestände (das ärmste Fünftel über 5 Prozent), 58 Prozent der Energie (4 Prozent), 84 Prozent des Papiers (gegen 1,1 Prozent), 87 Prozent der Kraftfahrzeuge (unter 1 Prozent), 74 Prozent aller Telefonleitungen (1,5 Prozent) und so weiter.

"1960 verfügten die 20 Prozent der Weltbevölkerung, die in den reichsten Ländern lebten, über ein dreißigmal höheres Einkommen als die ärmsten 20 Prozent; 1995 war ihr Einkommen schon zweiundachtzigmal höher." Noch tiefer ist diese Kluft zwischen dem Elend der großen Masse und dem Reichtum einer Handvoll Privilegierter: Das Vermögen der drei reichsten Personen der Welt übersteigt das kumulierte Bruttoinlandsprodukt (BIP) der 48 ärmsten Entwicklungsländer; das Vermögen der fünfzehn reichsten entspricht der Produktion des ganzen subsaharischen Afrika, und das Vermögen der vierundachtzig reichsten liegt höher als das Sozialprodukt Chinas mit seinen 1,2 Milliarden Einwohnern. Am unteren Ende der Einkommensskala "leben noch rund 1,3 Milliarden Menschen mit weniger als 1 Dollar pro Tag [...] und fast drei Milliarden Menschen mit weniger als zwei Dollar pro Tag."

Noch schockierender ist, daß die Befriedigung der Grundbedürfnisse der Bevölkerung sämtlicher Entwicklungsländer (Nahrung und Trinkwasser, Infrastruktur- und Sanitäreinrichtungen, Bildung und Gesundheit, Gynäkologie und Geburtshilfe) schätzungsweise 40 Milliarden Dollar pro Jahr kosten würde, nur 4 Prozent des kumulierten Vermögens der zweihundertfünfundzwanzig größten Vermögen der Welt.

Da es selbst an diesem bißchen aber fehlt, sind "die ärmsten 20 Prozent der Weltbevölkerung von der Konsumexplosion praktisch ausgeschlossen. Weit über eine Milliarde Menschen können ihre elementarsten Konsumbedürfnisse nicht decken. Von den 4,4 Milliarden Menschen in Entwicklungsländern verfügen fast drei Fünftel nicht einmal über die einfachsten Sanitäreinrichtungen. Fast ein Drittel hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Ein Viertel hat keine ausreichende Unterkunft. Ein Fünftel hat keinen Zugang zu modernen Gesundheitsdiensten." Für ungefähr denselben Prozentsatz "ist die Energie- und Proteinzufuhr durch Nahrung unzureichend. Weltweit sind zwei Milliarden Menschen anämisch, 55 Millionen davon in Industrieländern."


wenn du das nicht skandalös findest, so wie die 36 mio. hungertoten jährlich auf dieser welt, dann kann dir auch keiner helfen. wenn das die bilanz des sozialismus wäre würdest du doch zu den waffen greifen, mal gaanz ganz ehrlich.

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Zu der Art von Propaganda die du hier betreibst hat Ralf im Eröffnungsbeitrag schon die passenden Worte verloren.
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bakunicus
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Re: Linksfaschismus im Klassenzimmer

Beitrag von bakunicus »

Thomas I hat geschrieben:
Zu der Art von Propaganda die du hier betreibst hat Ralf im Eröffnungsbeitrag schon die passenden Worte verloren.
jetzt mal ganz ehrlich:

das ist das was ich mit deinem beschränkten verstand meinte:

das sind fakten !! und keine propaganda;
du bist es, der das offensichtliche nicht wahrnehmen will:

die bilanz des kapitalismus ist eine armutserklärung. im wahrsten sinne des wortes.

wir könnten ohne probleme 12 mill. menschen ernähren; niemand müsste den hungertod sterben.
jeder verhungerte ist ein politischer toter, ein opfer eines menschenverachtenden systems.

bakunicus
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Thomas I
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Re: Linksfaschismus im Klassenzimmer

Beitrag von Thomas I »

bakunicus hat geschrieben:
jetzt mal ganz ehrlich:

das ist das was ich mit deinem beschränkten verstand meinte:

das sind fakten !! und keine propaganda;
du bist es, der das offensichtliche nicht wahrnehmen will:

die bilanz des kapitalismus ist eine armutserklärung. im wahrsten sinne des wortes.

wir könnten ohne probleme 12 mill. menschen ernähren; niemand müsste den hungertod sterben.
jeder verhungerte ist ein politischer toter, ein opfer eines menschenverachtenden systems.

bakunicus
Sagte jemand das es keine Fakten sind? Aber wie du die Fakten dann miteinander kombiniert und deine Schlüsse daraus präsentiertst, das ist Propaganda.

Fakt ist die 1. Welt hat 74% aller Telefonleitungen. Nicht Fakt ist, dass deswegen die 3. Welt kaum welche hat. Das liegt nämlich daran, dass man wegen Korruption, Rechtsunsicherheit und fragwürdigen politischen Systemen da auch nicht investieren mag.
Und 40 - 50 Jahre nach dem Ende der Kolonialzeit für Gestalten wie Idi Amin, Mugabe oder Yahya Jammeh immernoch die Schuld in Europa und den USA zu suchen, das ist Propaganda.

Wenn die 225 reichsten Menschen der Erde (von denen eine ganze Menge übrigends aus den Ländern kommen wo diese Probleme für viele Alltag sind!!!) die 40 Milliarden investieren würden um eine Befriedigung der Grundbedürfnisse der Bevölkerung sämtlicher Entwicklungsländer (Nahrung und Trinkwasser, Infrastruktur- und Sanitäreinrichtungen, Bildung und Gesundheit, Gynäkologie und Geburtshilfe) zu ermöglichen, dann würen 35 Milliarden davon auf Schweizer Bankkonten landen oder sonstwie in den Tachen obskurer Regimes und Militärs verschwinden, manche Länder (wie Burma) würden sich diese Einmischung in inneren Angelegenheiten sogar verbeten.

Ihr Linken tut immer so als müsse man den Reichen nur 40 Mia. wegnehmen und schon wären alle Probleme gelöst.
Das ist Propaganda.
Und selbst wenn es klappen würde: Dank der Befriedigung sämtlicher Grundbedürfnisse würde die Bevölkerung in manchen dieser Länder explodieren, denn ein Mentalitätswandel zu vernünftigen Kinderzahlen ist ja bei dem Paket nicht inklusive.
Also würden bald wieder Menschen hungern und man bräuchte 80 Mia. dann 160 Mia, dann 320 Mia, 640 Mia, 1,3 Bio - und irgendwann reichen die Resssourcen dieser Erde einfach nicht mehr.

Ja man könnte eine Befriedigung der Grundbedürfnisse der Bevölkerung sämtlicher Entwicklungsländer erreichen: Wenn man alle diese Länder wieder zu Kolonien der Länder der Ersten Welt macht, massiv in deren Kulturen eingreift (Drei-Kinder-Politik ähnlich wie in China) und eine Auseinandersetzung mit Religionen nicht scheut.

Wer zahlt muss auch bestimmen können. Sonst kann er zahlen soviel er will und am Ende kommt doch nicht das dabei heraus was er will.
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Jürgen Meyer
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Re: Linksfaschismus im Klassenzimmer

Beitrag von Jürgen Meyer »

Thomas I hat geschrieben:
Nein. Die Haltung der Eltern zur Bildung ist entscheidend für deren Portemonnaie UND die Chancen ihrer Kinder auf Bildung.
Auch wenn das Umverteilungsfetischisten und Klassenkämpfern nicht passt.
Unser Bildungssystem ist eines der teueresten der Erde - an zu wenig Geld kannn es kaum liegen.

Wir haben ein krankes Bildungssystem aus preussischen Ständezeiten, dass die Kinder unmittelbar nach der Grundschule in chancenlose Hauptschüler aus vorwiegend niederen Schichten und Klassen der Gesellschaft und in Gymnasiasten trennt, die ganz andere Bildungschancen und berufliche Perspektiven haben unsd oftmals dem Bildungsbürgertum entstammen

Kinder so früh zu selektieren hat meiner Meinung nach schon unsoziale und gar faschistoide Züge und ist auf jeden Fall menschenverachtend

Grüsse Jürgen u
Bundestagswahl 2009 - PF : Linke 26 % (42 Stimmen ), FDP 17 % (27), Neonazis 17 % (27), MLPD 0 %, Wahlboykotteure 7 % ( 11) , CDU/CSU 11 % (18), SPD 8 % (13), GRÜNE 4 % (6), Sonstige 11% (17), TTl 161 Stimmen
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 24#p676524
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Thomas I
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Chancengleichheit im Bildungssystem1

Beitrag von Thomas I »

Jürgen Meyer hat geschrieben: Wir haben ein krankes Bildungssystem aus preussischen Ständezeiten, dass die Kinder unmittelbar nach der Grundschule in chancenlose Hauptschüler aus vorwiegend niederen Schichten und Klassen der Gesellschaft und in Gymnasiasten trennt, die ganz andere Bildungschancen und berufliche Perspektiven haben unsd oftmals dem Bildungsbürgertum entstammen

Kinder so früh zu selektieren hat meiner Meinung nach schon unsoziale und gar faschistoide Züge

Grüsse Jürgen u
Da stimme ich dir zu. Nur das ändert man nicht in dem man in dieses System mehr Geld pumpt sondern mit Mut zu Reformen.

Und Reformen scheitern da an Lins und Rechts: Die Konservativen wollen am Bildungssystem aus preussischen Ständezeiten festhalten und die Linken fürchten den Zorn der linkslastigen GEW - den eine Reform könnte Arbeit für die Lehrer bedeuten.

Wir brauchen kein rein staatliches Schulsdystem, wir brauchen nur eine Bildungsgarantie des Staates.
Der Staat hat jedem Schüler die Summe x pro Jahr für dessen Bildung zur Verfügung zu stellen. Der Schüler kann sich dann mit seinen Eltern frei eine Schule auswählen die diese Summe dann für die Zeit die dieser Schüler diese Schule besucht zur Verfügung hat.

Mit Kontrollen ähnlich dem Zentralabitur nach den Klassen 6, 8, 10, 11, 12 und/oder 13 prüft der Staat ob die Schulen ihrem Bildungsauftrag nachkommen.

Statt Abitur entscheidet eine Aufnahmeprüfung für welche Uni und welche Studiengang man zugelassen wird.
Die Regelstudienzeit + 25% eines ersten Studiums sollte kostenlos sein.

Das würde eine echte Bewegung in unser Bildungssystem bringen. In der Vielfalt und der Freiheit liegt die Kraft, nicht in Einheitssystemen die allen gerecht werden sollen.
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ToughDaddy
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Re: Linksfaschismus im Klassenzimmer

Beitrag von ToughDaddy »

@ThomasI

Klar, richtige Klassenbildung muss her, ansonsten fühlen sich manche nicht wohl.
Das einzige Sinnvolle ist die Erklärung des kostenfreien Studierens.

Klar in Freiheit liegt die Kraft, aber nicht, wenn die Freiheit durch den Geldbeutel bestimmt wird.
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Dampflok94
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Re: Linksfaschismus im Klassenzimmer

Beitrag von Dampflok94 »

Thomas I hat geschrieben: Unser Bildungssystem ist eines der teueresten der Erde - an zu wenig Geld kannn es kaum liegen.
Man kann beliebig viel Geld ohne Wirkung ausgeben. Das ist also nur ein Indikator. Abgesehen davon ist da in den letzten Jahren auch viel eingespart worden. Von Lehrmittelfreiheit kann keine Rede mehr sein. Und wenn Eltern eben nicht das Geld haben z.B. Bücher zu kaufen, dann hat das Kind eben ein Problem.
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Thomas I
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Re: Linksfaschismus im Klassenzimmer

Beitrag von Thomas I »

ToughDaddy hat geschrieben:@ThomasI

Klar, richtige Klassenbildung muss her, ansonsten fühlen sich manche nicht wohl.
Das einzige Sinnvolle ist die Erklärung des kostenfreien Studierens.

Klar in Freiheit liegt die Kraft, aber nicht, wenn die Freiheit durch den Geldbeutel bestimmt wird.
Offenbar hast du meinen Beitrag nicht verstanden.

Ich schrieb: "Der Staat hat jedem Schüler die Summe x pro Jahr für dessen Bildung zur Verfügung zu stellen. Der Schüler kann sich dann mit seinen Eltern frei eine Schule auswählen die diese Summe dann für die Zeit die dieser Schüler diese Schule besucht zur Verfügung hat."

Inwiefern wird die Freiheit da durch den Geldbeutel bestimmt???

Wie wäre es wenn du dich mal damit auseinandersetzen würdest was ich schreibe und nicht mit dem was du dir denkst dass ich geschrieben haben müsste???
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Re: Linksfaschismus im Klassenzimmer

Beitrag von Pythia »

@ bakunicus, zu Deinen hier vorgetragenen Zahlen:
.
Ein toller Erfolg der Menschheit: wir ernähren also nun über 4 mrd. mehr Menschen als vor 100 Jahren, währen die Leute größer, älter, stärker und leistungsfähiger wurden, Kindersterblichkeit auf einen kleinen Prozentsatz der damaligen Zahlen schrumpfte, und die Mehrheit auf ein reicheres, bequemeres und erfüllteres Leben hoffen kann, mit dem Rest der Welt verbunden über Billigflüge, Äther, Print-Medien und Plakate.
.
Und es könnte noch besser sein, wären wir nicht seit Mitte 60er in die falsche Richtung gelaufen, mit 68ern und Hippies in der westlichen Welt als geistige Führer, die nur noch reine Sebstverwirklichung predigten, also Radikal-Egoismus auf Kosten der Zukunft. Da halfen natürlich kräftig alle Ideologen der Faulheit: "Fortschritt machte uns produktiver, mit weniger Leistung schaffen wir mehr, 7 Knopfdrücke schaffen die Leistung ganzer Arbeiter-Heere, also bitte mehr Kohle für weniger Leistung!"
.
Wahrscheinlich bisher eine der fatalsten Entwicklungen der Menschheits-Geschichte. Die richtige Vorgabe wäre ja gewesen: "Mit gleicher Leistung, die wir ja erwiesenermaßen erbringen können, viel mehr produzieren und endlos imer Neues produzieren, damit mehr Leute was davon haben und die Preise für Alle immer weiter herab gehen!"
.
Mit dieser bis in die 60er üblichen Grundeinstellung könnten wir nun schon auf dem Mars Urlaub machen, selbst die Ärmsten der Armen besser versorgen, bräuchten kein Öl, keine Kohle und kein Holz mehr zu verbrennen, wären noch gesünder, kräftiger, gebildeter und wohl auch glücklicher. So wie Anfang der 60er, als wir hoffnungsvoll in die Zukunft schauten.
.
Das haben uns die linken Ideologen mit ihrer Neid- und Faulheit-Propagierung versaut. Ob wir es schaffen das Ruder wieder herum zu reißen und wieder auf den richtgen Weg zu kommen? Mit Platitüden wie "Nehmt den Reichen, gebt den Armen!" schaffen wir es ganz sicher nicht. Auch nicht, solange wir Selbstverwirklichung nur mit Faulheit und Verantwortunglosigkeit anstreben, also immer eifrig Andere verantwortlich machen statt selbst Verantwortung zu übernehmen.
Europäer werden nicht geboren. Sie werden angelernt. Bin im 65. Lehrjahr.
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ToughDaddy
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Re: Linksfaschismus im Klassenzimmer

Beitrag von ToughDaddy »

Thomas I hat geschrieben: Inwiefern wird die Freiheit da durch den Geldbeutel bestimmt???

Wie wäre es wenn du dich mal damit auseinandersetzen würdest was ich schreibe und nicht mit dem was du dir denkst dass ich geschrieben haben müsste???
Es tut mir leid, wenn Du nur bis zum Betrag x denkst. Was das bedeutet, sieht man sehr gut in der USA.
Jene die Betrag x vom Staat haben und nicht mehr, bekommen eine Grundausbildung ala Hauptschule oder schlechter, der Rest kann sich mehr leisten. Ist doch nicht so schwer.

Und Dummheit kannst jemand anders unterstellen.


@theodrich

Ja so einfach kann man es sich auch machen. Dann braucht man wenigstens keine Argumente vorbringen.
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Thomas I
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Re: Linksfaschismus im Klassenzimmer

Beitrag von Thomas I »

ToughDaddy hat geschrieben:
Es tut mir leid, wenn Du nur bis zum Betrag x denkst. Was das bedeutet, sieht man sehr gut in der USA.
Jene die Betrag x vom Staat haben und nicht mehr, bekommen eine Grundausbildung ala Hauptschule oder schlechter, der Rest kann sich mehr leisten. Ist doch nicht so schwer.
Wie man den Betrag x festlegt, können wir gerne diskutieren. Ich habe daran gedacht, das zu nehmen was derzeit in diesem Land pro Schüler und Jahr ausgegeben wird. Um eine runde Summe zu haben: 5000 EUR/Schuljahr pro Schüler.
Eine Erhöhung der Summe alle drei Jahre nach Maßgabe der Inflation.
Für behinderte Schüler einen Zuschlag der einerseits eine fixe Komponenten hat und andererseits den prozentualen Grad ihrer Behinderung berücksichtigt (Also jemand der zu 50% behindert ist dann 12500 EUR/Schuljahr pro Schüler = Basissatz von 5000 EUR + fixe Komponente von 5000 EUR + 50% vom Basisatz wegen dem Grad der Behinderung).
Für Schulen in sozial schwierigen Bezirken ein Erschwerniszuschlag von 1/3 auf den Basissatz, also dann 6667 EUR/Schuljahr pro Schüler.

Jede anerkannte Schule, egal ob Staatschule, Waldorfschule, katholisches Internat oder französische Schule, Montessori-Schule oder was auch immer, bekäme diese Sätze pro Schuljahr und bei ihr angemeldetem Schüler zugewiesen.

Das es trotzdem immernoch welche gibt die sich dann zusätzliche Investitionen in die Bildung ihrer Kinder leisten können und die nach Salem oder an eine Privatuni schicken, wird man nicht verhindern können.
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ToughDaddy
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Re: Linksfaschismus im Klassenzimmer

Beitrag von ToughDaddy »

@ThomasI

Eben. Am Ende bleiben dann nur noch Staatsschulen, welche mit dem Grundeinsatz arbeiten. Die besten Lehrer gehen dann nur noch an Privatschulen, wo man kräftig löhnt. Und die Veruntreuung von Geld kann man wenigstens so auch noch stärken.

Aber immerhin kann man so die Klassenzugehörigkeit noch besser zum Ausdruck bringen und die Klassentrennung besser erreichen.

Ein besseres Schulsystem für alle, wie es eigentlich mal vorhanden war, wäre auch zu absurd.
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Re: Linksfaschismus im Klassenzimmer

Beitrag von adal »

theoderich hat geschrieben:Neid ist ist nicht das Problem - wenn Neid mit Fleiß gepaart ist - Missgunst ist das Problem.
Richtig. Ich amüsiere mich auch immer über den mit grämlicher Miene vorgebrachten Vorwurf "Neiddebatte", wenn es einer wagt, verteilungspolitische Überlegungen anzustellen. Ist "Neid" doch ein geradezu konstitutierendes Movens marktwirtschaftlicher Systeme.
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Thomas I
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Re: Linksfaschismus im Klassenzimmer

Beitrag von Thomas I »

ToughDaddy hat geschrieben:@ThomasI

Eben. Am Ende bleiben dann nur noch Staatsschulen, welche mit dem Grundeinsatz arbeiten. Die besten Lehrer gehen dann nur noch an Privatschulen, wo man kräftig löhnt. Und die Veruntreuung von Geld kann man wenigstens so auch noch stärken.
Es gibt auch jetzt schon Privatschulen. Nach deiner Logik müssten die besten Lehrer da also jetzt schon sein.
Ein Verbot von Privatschulen würde auch gegen die Verfassung verstossen.

Die meisten derzeitigen Privatschulen würden aber auf Schulgelder verzichten können, wenn sie vom Staat dieselbe Summe Geld pro Schüler und Schuljahr bekämen wie eine staatliche Schule.

Ich halte eine Vielfalt von Schulformen mit unteschiedlichen pädagogischen Ansätzen für eine große Bereicherung. Ein Einheitskonzept dass allen Schülern gerecht wird gibt es nicht, kann es in einer heterogenen Gesellschaft garnicht geben.
Im übrigen finde ich das der Staat Bildung finanzieren soll, das organisieren der Bildung soll den Bürgern überlassen bleiben. Die Gefahren die auftreten wenn der Staat die Bildung unserer Kinder und Jugendlichen beherrscht hat sch in der Vergangenhieit zu oft gezeigt.
ToughDaddy hat geschrieben: Aber immerhin kann man so die Klassenzugehörigkeit noch besser zum Ausdruck bringen und die Klassentrennung besser erreichen.

Ein besseres Schulsystem für alle, wie es eigentlich mal vorhanden war, wäre auch zu absurd.
Eine inhaltliche Auseinandersetzung kann ich wohl bei dir nicht mehr erwarten? Du hast das Stichwort "Privat" gehört und lässt deine ideologieverseuchten Propagandaphrasen vom Stapel... :roll: :roll:
garfield335

Re: Chancengleichheit im Bildungssystem

Beitrag von garfield335 »

In diesem Thread soll es jetzt um das Thema gehen, ob Reiche bessere Bildungschancen haben als Arme und ob es eine Ungleichbehandlung gibt, deren Ursachen und was man dagegen unternehmen soll.
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Thomas I
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Re: Chancengleichheit im Bildungssystem

Beitrag von Thomas I »

Garfield335 hat geschrieben:In diesem Thread soll es jetzt um das Thema gehen, ob Reiche bessere Bildungschancen haben als Arme und ob es eine Ungleichbehandlung gibt, deren Ursachen und was man dagegen unternehmen soll.
Darum geht es doch auch gerade oder?
Ursprünglich ging es in diesem Strang aber auch um Lehrinhalte. Schade dass du hier zwei Stränge willkürlich vermengt hast und dann wieder aufgeteilt hast.

Meine Antworten beziehen sich jetzt z.T. auf Beiträge von mir und anderen die nicht mehr da sind.
garfield335

Re: Chancengleichheit im Bildungssystem

Beitrag von garfield335 »

Thomas I hat geschrieben:
Darum geht es doch auch gerade oder?
Ursprünglich ging es in diesem Strang aber auch um Lehrinhalte. Schade dass du hier zwei Stränge willkürlich vermengt hast und dann wieder aufgeteilt hast.

Meine Antworten beziehen sich jetzt z.T. auf Beiträge von mir und anderen die nicht mehr da sind.
Ich dachte eher es ginge ursprünglich um Lehrinhaltem, nun also es wurde kein einziger Beitrag gelöscht
Zeta

Re: Linksfaschismus im Klassenzimmer

Beitrag von Zeta »

bakunicus hat geschrieben: http://www.hamburger-bildungsserver.de/ ... l-110.html
zitat:
Aber der Bericht beleuchtet auch die weiterhin ungleiche Verteilung dieser Fortschritte. So teilt sich ein Fünftel der Menschheit (die Bevölkerung der reichsten Länder) 86 Prozent des weltweiten privaten Verbrauchs, während auf ein weiteres Fünftel (die Bevölkerung der ärmsten Länder) nur 1,3 Prozent entfallen. Das reichste Fünftel verbraucht oder verfügt über 45 Prozent der weltweiten Fleisch- und Fischbestände (das ärmste Fünftel über 5 Prozent), 58 Prozent der Energie (4 Prozent), 84 Prozent des Papiers (gegen 1,1 Prozent), 87 Prozent der Kraftfahrzeuge (unter 1 Prozent), 74 Prozent aller Telefonleitungen (1,5 Prozent) und so weiter.

"1960 verfügten die 20 Prozent der Weltbevölkerung, die in den reichsten Ländern lebten, über ein dreißigmal höheres Einkommen als die ärmsten 20 Prozent; 1995 war ihr Einkommen schon zweiundachtzigmal höher." Noch tiefer ist diese Kluft zwischen dem Elend der großen Masse und dem Reichtum einer Handvoll Privilegierter: Das Vermögen der drei reichsten Personen der Welt übersteigt das kumulierte Bruttoinlandsprodukt (BIP) der 48 ärmsten Entwicklungsländer; das Vermögen der fünfzehn reichsten entspricht der Produktion des ganzen subsaharischen Afrika, und das Vermögen der vierundachtzig reichsten liegt höher als das Sozialprodukt Chinas mit seinen 1,2 Milliarden Einwohnern. Am unteren Ende der Einkommensskala "leben noch rund 1,3 Milliarden Menschen mit weniger als 1 Dollar pro Tag [...] und fast drei Milliarden Menschen mit weniger als zwei Dollar pro Tag."

Noch schockierender ist, daß die Befriedigung der Grundbedürfnisse der Bevölkerung sämtlicher Entwicklungsländer (Nahrung und Trinkwasser, Infrastruktur- und Sanitäreinrichtungen, Bildung und Gesundheit, Gynäkologie und Geburtshilfe) schätzungsweise 40 Milliarden Dollar pro Jahr kosten würde, nur 4 Prozent des kumulierten Vermögens der zweihundertfünfundzwanzig größten Vermögen der Welt.

Da es selbst an diesem bißchen aber fehlt, sind "die ärmsten 20 Prozent der Weltbevölkerung von der Konsumexplosion praktisch ausgeschlossen. Weit über eine Milliarde Menschen können ihre elementarsten Konsumbedürfnisse nicht decken. Von den 4,4 Milliarden Menschen in Entwicklungsländern verfügen fast drei Fünftel nicht einmal über die einfachsten Sanitäreinrichtungen. Fast ein Drittel hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Ein Viertel hat keine ausreichende Unterkunft. Ein Fünftel hat keinen Zugang zu modernen Gesundheitsdiensten." Für ungefähr denselben Prozentsatz "ist die Energie- und Proteinzufuhr durch Nahrung unzureichend. Weltweit sind zwei Milliarden Menschen anämisch, 55 Millionen davon in Industrieländern."


wenn du das nicht skandalös findest, so wie die 36 mio. hungertoten jährlich auf dieser welt, dann kann dir auch keiner helfen. wenn das die bilanz des sozialismus wäre würdest du doch zu den waffen greifen, mal gaanz ganz ehrlich.
Das sind alles Fakten, doch du ziehst die falschen Schlüsse daraus. Das die Schere zwischen arm und reich immer größer wird, liegt
1. an der 3welt- Bevölkerungsexplosion
2. an rückständigen Kulturen (Islam, Stammesdenken etc.)
3. an Westlern wir Karl Heinz Böhm, die alle dunkelhäutigen Menschen per se als arme Opfer des weißen Mannes darstellen und ihnen somit die Motivation nehmen, ihr eigenes Schicksal zu meistern.

Für mich bedeutet die große Kluft:
1. der Westen entwickelt sich schnell
2. trotz Entwicklungshilfe tun dies die 3weltler nicht.
Daran können wir als Westler nichts ändern, da ist der schwarze Mann gefragt.
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Frank_Stein
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Re: Chancengleichheit im Bildungssystem

Beitrag von Frank_Stein »

Ralf hat geschrieben:@ToughDaddy

Jetzt mal Butter bei de‘ Fische

Ich halte es für völlig ausgeschlossen, dass jemand in Deutschland nicht studieren kann, weil er arme Eltern hat.

Gründe dafür sind höchstens Dummheit, Faulheit, mangelndes Interesse, mangelde Erziehung, religiöser Fanatismus etc.

Viele Kinder werden heutzutage nicht mehr erzogen; stattdessen versucht man die Kinder in endlose Diskussionen zu verwickeln.

Faulheit, Ablenkung - alternative Interessen - spielen seit World of Warkraft ... eine immer größere Rolle.
Du hast aber Recht - die Leitungen der Schüler hängen nicht vom Geldbeutel der Eltern ab.
Das nennt man auch eine Scheinkorrelation.
Viele Eltern sind arm, weil sie selbst ihr Leben nicht im Griff haben, selbst Alkoholiker sind, faul, ADS, bzw. einfach zu dumm. Diese Eigenschaften vererben sich oft auf die Nachkommen.

Kinder kluger Eltern werden auch dann einen ordentlichen Schulabschluss schaffen, wenn die Eltern arm sind.
Z.B. ist es meist kein Nachteil für die Kinder, wenn sie ohne Fernseher und ohne Computerspiele aufwachsen.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
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Zeta

Re: Chancengleichheit im Bildungssystem

Beitrag von Zeta »

Eltern mit besserem Einkommen verbringen deutlich mehr Zeit mit ihren Kindern und, vor Allem, helfen sie ihnen bei den Hausaufgaben, beim Erklären von Zusammenhängen und motivieren. Würden Hartz4ler ihre Kinder derartig unterstützen, wären die Resultate die Gleichen.
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Re: Chancengleichheit im Bildungssystem

Beitrag von Talyessin »

Zeta hat geschrieben:Eltern mit besserem Einkommen verbringen deutlich mehr Zeit mit ihren Kindern und, vor Allem, helfen sie ihnen bei den Hausaufgaben, beim Erklären von Zusammenhängen und motivieren. Würden Hartz4ler ihre Kinder derartig unterstützen, wären die Resultate die Gleichen.
Einspruch - denn meistens sind es Eltern der normalen Mittelschicht, die eben nicht so viel Zeit für ihren Nachwuchs verwenden können, da beide Berufstätig sind. Ein Hartz IV Ehepaar hat genug Zeit, seinen Kinder die nötige Nähe zum Lernen vermitteln zu können.

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Re: Chancengleichheit im Bildungssystem

Beitrag von Talyessin »

theoderich hat geschrieben:

Faulheit, Ablenkung - alternative Interessen - spielen seit World of Warkraft ... eine immer größere Rolle.
Du hast aber Recht - die Leitungen der Schüler hängen nicht vom Geldbeutel der Eltern ab.
Das nennt man auch eine Scheinkorrelation.
Viele Eltern sind arm, weil sie selbst ihr Leben nicht im Griff haben, selbst Alkoholiker sind, faul, ADS, bzw. einfach zu dumm. Diese Eigenschaften vererben sich oft auf die Nachkommen.

Kinder kluger Eltern werden auch dann einen ordentlichen Schulabschluss schaffen, wenn die Eltern arm sind.
Z.B. ist es meist kein Nachteil für die Kinder, wenn sie ohne Fernseher und ohne Computerspiele aufwachsen.
Den ersten Absatz finde ich etwas weit hergeholt. Es gibt gerade in den wirklich armen Haushalten viele Kinder die etwas werden wollen - eben weil der Gegensatz sichtbar ist.
Aber das hängt nicht an Krankheiten, tut mir leid.

Dein anderes Beispiel, das man nicht unbedingt einen Fernseher benötigt um gut in der Schule zu sein, das kann man unterschreiben.

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Frank_Stein
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Re: Chancengleichheit im Bildungssystem

Beitrag von Frank_Stein »

Zeta hat geschrieben:Eltern mit besserem Einkommen verbringen deutlich mehr Zeit mit ihren Kindern und, vor Allem, helfen sie ihnen bei den Hausaufgaben, beim Erklären von Zusammenhängen und motivieren. Würden Hartz4ler ihre Kinder derartig unterstützen, wären die Resultate die Gleichen.
Aber woher sollen Harz4-ler die viele Zeit nehmen? :-)
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Frank_Stein
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Re: Chancengleichheit im Bildungssystem

Beitrag von Frank_Stein »

Talyessin hat geschrieben:
Den ersten Absatz finde ich etwas weit hergeholt. Es gibt gerade in den wirklich armen Haushalten viele Kinder die etwas werden wollen - eben weil der Gegensatz sichtbar ist.
Aber das hängt nicht an Krankheiten, tut mir leid.

Dein anderes Beispiel, das man nicht unbedingt einen Fernseher benötigt um gut in der Schule zu sein, das kann man unterschreiben.

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Erfolgreiches Lernen setzt sich zusammen aus dem Produkt von

Ausbildungsinhalt (was lerne ich - und wie)
Motivation (wie viel zeit invstiere ich ins Lernen)
angeborene Fähigkeit Intelligenz zu entwickeln (wie schnell verstehe ich)

Den letzten Punkt sollte man nicht vernachlässigen. Die beiden oberen Punkte kann man nachträglich über die Umweltfaktoren (investiere Geld ins Bildungssystem ...) beeinflussen -der letzte Punkt lässt sich nachträglich nicht mehr ändern.

http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/4469/

>>Jena (22.07.02) Dass wichtige menschliche Merkmale, darunter Persönlichkeit und Intelligenz, genetischen Einflüssen unterliegen, ist inzwischen unbestritten. So zeigen etwa Zwillings- und Adoptionsstudien in überzeugender Weise, dass insbesondere im Erwachsenenalter Unterschiede zwischen Menschen zu einem großen Teil auf ihren Erbanlagen beruhen. Diese Erkenntnis leugnet nicht den Einfluss von Umweltfaktoren für die Entwicklung dieser Merkmale. Sie macht jedoch deutlich, dass der Versuch, Unterschiede zwischen Menschen allein mit Umwelteinflüssen zu erklären, zu kurz greifen muss.<<
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Tantris
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Re: Chancengleichheit im Bildungssystem

Beitrag von Tantris »

theoderich hat geschrieben:
Aber woher sollen Harz4-ler die viele Zeit nehmen? :-)
Ein leben unterhalb des existenzminimuns ermöglicht seltsamerweise keine vorbildliche ausbildung der kinder.

Wer hätte das gedacht?
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Frank_Stein
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Re: Chancengleichheit im Bildungssystem

Beitrag von Frank_Stein »

Tantris hat geschrieben:
Ein leben unterhalb des existenzminimuns ermöglicht seltsamerweise keine vorbildliche ausbildung der kinder.

Wer hätte das gedacht?
Hier wir Ursache und Wirkung verwechselt.
Wenn jemand wegen seiner Unfähigkeit nicht in der Lage ist Kinder zu erziehen und eben wegen dieser Unfähigkeit auch nicht in der Lage ist einen Job zu finden - dann wird eher ein Schuh daraus.
Es gibt aber durchaus auch Fälle, wo jemand "schuldlos" in die Armut gerät - aber gerade deswegen besonders stark in die Bildung der eigenen Kinder investiert (Zeit und Liebe).
Bildung hat weniger mit Geld – denn mit Fleiß und Intelligenz zu tun.
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Re: Chancengleichheit im Bildungssystem

Beitrag von Gammel »

theoderich hat geschrieben:
Erfolgreiches Lernen setzt sich zusammen aus dem Produkt von

Ausbildungsinhalt (was lerne ich - und wie)
Motivation (wie viel zeit invstiere ich ins Lernen)
angeborene Fähigkeit Intelligenz zu entwickeln (wie schnell verstehe ich)

Den letzten Punkt sollte man nicht vernachlässigen. Die beiden oberen Punkte kann man nachträglich über die Umweltfaktoren (investiere Geld ins Bildungssystem ...) beeinflussen -der letzte Punkt lässt sich nachträglich nicht mehr ändern.

http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/4469/

>>Jena (22.07.02) Dass wichtige menschliche Merkmale, darunter Persönlichkeit und Intelligenz, genetischen Einflüssen unterliegen, ist inzwischen unbestritten. So zeigen etwa Zwillings- und Adoptionsstudien in überzeugender Weise, dass insbesondere im Erwachsenenalter Unterschiede zwischen Menschen zu einem großen Teil auf ihren Erbanlagen beruhen. Diese Erkenntnis leugnet nicht den Einfluss von Umweltfaktoren für die Entwicklung dieser Merkmale. Sie macht jedoch deutlich, dass der Versuch, Unterschiede zwischen Menschen allein mit Umwelteinflüssen zu erklären, zu kurz greifen muss.<<
nach wie vor ist aber eben der gen anteil an der inteligenz strittig - im allgemeinen geht man von 50/50 bis 70/30 gen/umwelt aus - die bedeutung des einflusses der umwelt ist als ganz erheblich (kann man sich ausrechnen)
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Re: Chancengleichheit im Bildungssystem

Beitrag von Gammel »

theoderich hat geschrieben:
Hier wir Ursache und Wirkung verwechselt.
Wenn jemand wegen seiner Unfähigkeit nicht in der Lage ist Kinder zu erziehen und eben wegen dieser Unfähigkeit auch nicht in der Lage ist einen Job zu finden - dann wird eher ein Schuh daraus.
Es gibt aber durchaus auch Fälle, wo jemand "schuldlos" in die Armut gerät - aber gerade deswegen besonders stark in die Bildung der eigenen Kinder investiert (Zeit und Liebe).
Bildung hat weniger mit Geld – denn mit Fleiß und Intelligenz zu tun.
es gibt genügend "working poor" die eben weder Zeit haben noch das geld für nachhilfe ausserschulische aktivitäten
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Re: Chancengleichheit im Bildungssystem

Beitrag von Zeta »

Talyessin hat geschrieben: Einspruch - denn meistens sind es Eltern der normalen Mittelschicht, die eben nicht so viel Zeit für ihren Nachwuchs verwenden können, da beide Berufstätig sind. Ein Hartz IV Ehepaar hat genug Zeit, seinen Kinder die nötige Nähe zum Lernen vermitteln zu können.
Ein Hartzpaar hat die Zeit, aber oft nicht das Wissen und die Motivation zur Hilfe.
In der Mittelschicht sind einige Paare berufstätig, doch, auch in meinem Unfeld, geht die Frau meist nur halbtags arbeiten. Zudem kann man nachmittags/abends noch etwas powern.

Die Lehrer an unserer Grundschule sagen auch klipp und klar (hinter vorgehaltener Hand), das sie bei Kandidaten zwischen Realschule und Gymnasium nur eine Gymnasialempfehlung geben, wenn sie den Eindruck haben, das die Eltern dahinterstehen. Find ich auch gut, so bleiben den Kindern Enttäuschungen erspart.
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Frank_Stein
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Re: Chancengleichheit im Bildungssystem

Beitrag von Frank_Stein »

Zeta hat geschrieben: Ein Hartzpaar hat die Zeit, aber oft nicht das Wissen und die Motivation zur Hilfe.
In der Mittelschicht sind einige Paare berufstätig, doch, auch in meinem Unfeld, geht die Frau meist nur halbtags arbeiten. Zudem kann man nachmittags/abends noch etwas powern.

Die Lehrer an unserer Grundschule sagen auch klipp und klar (hinter vorgehaltener Hand), das sie bei Kandidaten zwischen Realschule und Gymnasium nur eine Gymnasialempfehlung geben, wenn sie den Eindruck haben, das die Eltern dahinterstehen. Find ich auch gut, so bleiben den Kindern Enttäuschungen erspart.

Was ist eigentlich besser?
Gute Noten in der Realschule – oder schlechte Noten im Gymnasium?

Je älter wir werden, desto stärker bestimmen unsere Gene welche Umwelt wir uns suchen - (in der wir uns am wohlsten fühlen).
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Re: Chancengleichheit im Bildungssystem

Beitrag von Zeta »

theoderich hat geschrieben:
Was ist eigentlich besser?
Gute Noten in der Realschule – oder schlechte Noten im Gymnasium?
Je älter wir werden, desto stärker bestimmen unsere Gene welche Umwelt wir uns suchen - (in der wir uns am wohlsten fühlen).
Ich würde für die guten Realschulnoten plädieren, aber entscheidend ist, was man daraus macht.
Ich halte die Gene nicht für entscheidend, sondern ehr die Frage, ob man sich für die Folgen von seinen Taten verantwortlich fühlt.
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Re: Chancengleichheit im Bildungssystem

Beitrag von Lutze »

abitur und fachhochschulreife geben heutzutage schon lange keine auskunft mehr über die studierfähigkeit. akademikerkinder erhalten bei gleichem gemessenen intellekt eine sechseinhalbfach höhere chance, das abitur zu erreichen. aber auch das abi sagt nichts über den intellekt aus. so beklagt die bundeswehr rechtschreibfehler im hohen zweistelligen bereich bei abiturienten. die ZVS muss studenten in zusammenhang mit der abgabe der unterlagen simples wie "waagerecht und senkrecht" erklären. fast 50% der grundschüler erhalten eine falsche empfehlung. bei gleichem intellekt besucht die hälfte der kinder aus der gehobenen mittelschicht das gymnasium, aber nur 10% der kinder von arbeitern.
wenn hochintelligente in die sonderschule als "unbeschulbar" abgeschoben werden, dann kann dieses system nicht gerecht sein.
es sollte bestreben sein, allen kindern die gleichen bildungschancen zu ermöglichen!
*die wirklichkeit interessiert mich nicht*
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Re: Chancengleichheit im Bildungssystem

Beitrag von mabf61 »

Lutze hat geschrieben:abitur und fachhochschulreife geben heutzutage schon lange keine auskunft mehr über die studierfähigkeit. akademikerkinder erhalten bei gleichem gemessenen intellekt eine sechseinhalbfach höhere chance, das abitur zu erreichen. aber auch das abi sagt nichts über den intellekt aus. so beklagt die bundeswehr rechtschreibfehler im hohen zweistelligen bereich bei abiturienten. die ZVS muss studenten in zusammenhang mit der abgabe der unterlagen simples wie "waagerecht und senkrecht" erklären. fast 50% der grundschüler erhalten eine falsche empfehlung. bei gleichem intellekt besucht die hälfte der kinder aus der gehobenen mittelschicht das gymnasium, aber nur 10% der kinder von arbeitern.
wenn hochintelligente in die sonderschule als "unbeschulbar" abgeschoben werden, dann kann dieses system nicht gerecht sein.
es sollte bestreben sein, allen kindern die gleichen bildungschancen zu ermöglichen!
Jepp, aber Bildung kann in verschiedene Richtungen gehen. Abitur ist nicht unbedingt notwendig. Wichtiger sind heute ausgebildete HANDwerker. Denn die werden immer gebraucht.
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Re: Chancengleichheit im Bildungssystem

Beitrag von Lutze »

mabf61 hat geschrieben: Jepp, aber Bildung kann in verschiedene Richtungen gehen. Abitur ist nicht unbedingt notwendig. Wichtiger sind heute ausgebildete HANDwerker. Denn die werden immer gebraucht.
da gebe ich dir recht. handwerksbetriebe haben, als ich die erste lehre gemacht habe, lehrlinge als billige arbeitskraft "verheizt". das wichtigste wurde uns nicht beigebracht.
wichtig war nur der umsatz....

ein paar jahre nachdem ich meinen ersten gesellenbrief in der hand hatte, suchte meine lehrfirma händeringend gesellen.
hab mich da gemeldet.....und zu hören bekommen: "sorry, aber dieses und jenes kannst du nicht(logisch-wurde mir ja nie beigebracht)."

die handwerksfirmen jammern, das keine fähigen facharbeiter zu finden sind. dabei lag es doch vor 10-20 jahren in ihrer hand, ihren lehrlingen dementsprechend alles beizubringen.
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Re: Chancengleichheit im Bildungssystem

Beitrag von mabf61 »

Lutze hat geschrieben:
da gebe ich dir recht. handwerksbetriebe haben, als ich die erste lehre gemacht habe, lehrlinge als billige arbeitskraft "verheizt". das wichtigste wurde uns nicht beigebracht.
wichtig war nur der umsatz....

ein paar jahre nachdem ich meinen ersten gesellenbrief in der hand hatte, suchte meine lehrfirma händeringend gesellen.
hab mich da gemeldet.....und zu hören bekommen: "sorry, aber dieses und jenes kannst du nicht(logisch-wurde mir ja nie beigebracht)."

die handwerksfirmen jammern, das keine fähigen facharbeiter zu finden sind. dabei lag es doch vor 10-20 jahren in ihrer hand, ihren lehrlingen dementsprechend alles beizubringen.
Richtig. Ich habe auch eine Handwerkslehre hinter mir. Daher kann ich Dir aus Erfahrung recht geben.
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Re: Chancengleichheit im Bildungssystem

Beitrag von Lutze »

mabf61 hat geschrieben: Richtig. Ich habe auch eine Handwerkslehre hinter mir. Daher kann ich Dir aus Erfahrung recht geben.
handwerksfirmen die jetzt rumjammern..................paahhh :angry:

aber zurück zum thema.
chancengleichheit im jetzigen bildungssystem gibt es nicht!
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Re: Chancengleichheit im Bildungssystem

Beitrag von Xandru »

Ralf hat geschrieben:@ToughDaddy

Jetzt mal Butter bei de‘ Fische

Ich halte es für völlig ausgeschlossen, dass jemand in Deutschland nicht studieren kann, weil er arme Eltern hat.
Ob dus glaubst oder nicht, aber es ist so.
Ein Studium kostet Geld, und das nicht wenig. Denk mal ein bißchen nach, was ein Studium - wenn man die Uni nicht vor der Tür hat - im Monat kostet... 400, 500 Euro?
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Re: Chancengleichheit im Bildungssystem

Beitrag von Xandru »

theoderich hat geschrieben:Bildung hat weniger mit Geld – denn mit Fleiß und Intelligenz zu tun.
Sind es aber nicht vornehmlich ärmere Gesellschaftsschichten, die unter einer schlechten oder gar keiner Bildung leiden???
Zeta

Re: Chancengleichheit im Bildungssystem

Beitrag von Zeta »

Xandru hat geschrieben:
Sind es aber nicht vornehmlich ärmere Gesellschaftsschichten, die unter einer schlechten oder gar keiner Bildung leiden???
Das liegt aber nicht daran, das die armen Schichten keine Bildungschancen haben, sondern das sie diese mangelhaft umsetzen. Kinder brauchen die Motivation der Eltern, wenn diese nicht gegeben ist, werden viele die Schule abbrechen, nicht aufpassen etc.. Der ANsatz mit arm und reich ist daher vollkommen falsch. Man muss sich anschauen, wieviele Kinder von daheim aus unterstützt werden. Da reichere Eltern meist mehr EIgeninitiative haben, geben sie ihren Kindern mehr auf den Weg. Ich sitze auch jede Woche einige Stunden mit meinen Kiddies und pauke, anstatt in die Kneipe oder die Moschee zu gehen.
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Re: Chancengleichheit im Bildungssystem

Beitrag von Xandru »

Zeta hat geschrieben: Das liegt aber nicht daran, das die armen Schichten keine Bildungschancen haben, sondern das sie diese mangelhaft umsetzen. Kinder brauchen die Motivation der Eltern, wenn diese nicht gegeben ist, werden viele die Schule abbrechen, nicht aufpassen etc.. Der ANsatz mit arm und reich ist daher vollkommen falsch. Man muss sich anschauen, wieviele Kinder von daheim aus unterstützt werden. Da reichere Eltern meist mehr EIgeninitiative haben, geben sie ihren Kindern mehr auf den Weg. Ich sitze auch jede Woche einige Stunden mit meinen Kiddies und pauke, anstatt in die Kneipe oder die Moschee zu gehen.
Naja.
Zeta

Re: Chancengleichheit im Bildungssystem

Beitrag von Zeta »

Xandru hat geschrieben: Naja.
Na, doch. :|
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Re: Chancengleichheit im Bildungssystem

Beitrag von Xandru »

Zeta hat geschrieben: Na, doch. :|
Das, was du da geschrieben hast, ist nicht falsch. Aber die ganze Wahrheit ist es mMn nicht.

Armut kann sehr wohl die Chancen auf eine gute Ausbildung verschlechtern. Unmöglich ist gar nichts, aber schwieriger wird es allemal. Doch der Bogen Armut-Bildung ist ein so weit gespannter, die Gründe, wie Armut die Bildungschancen verschlechtern kann, führen über so viele Ecken, dass das für viele nur sehr schwer nachvollzogen werden kann.

Und naja... ich weiß sehr gut, von was ich da rede. Weiter unten als die Gosse, in der ich anfangs aufgewachsen bin, waren nur noch illegale Einwanderer. Und da übertreibe ich mitnichten!
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Re: Chancengleichheit im Bildungssystem

Beitrag von Peddargh »

Bis hier her habe ich jetzt viel richtiges, viel falsches aber auch interessantes gelesen.
Einem denkenden Menschen(für einen solchen halte ich mich wie euch) sollten sich, zumindest latent, Ursachen sowie die nötigen Reformen erschliessen.

Wir Menschen sind unterschiedlich. Es gibt den "geborenen" Hilfsarbeiter der vollkommen zufrieden ein ganzes Leben damit zubringen kann tagsüber dem Maurer Stein und Mörtel zu reichen. Das heißt nicht zwangsläufig, das dessen Kinder nie Physik studieren werden. Ebenso gibt es den Professoren, der seine Kinder auf die Sonderschule schickt.

Der Mensch ist ein Herdentier und rottet sich in Schichten zusammen. Gleich und gleich gesellt sich gern.
Dieses Gleich wird über die Finanzkraft definiert.
Aus diesem Grunde kann es geschehen ein hochinteressantes philosophisches Gespräch mit einem Geflügelschlächtergehilfen in einer Plattenbausiedlung zu führen, sowie es einem passieren kann von der bornierten und arroganten Dummheit eines Berufssohns, in seiner Villa am See, nur noch angekotzt zu sein.

Ein im Grunde richtiges "gleiches Recht für alle" findet hier seine Grenzen.
Ein intelligenter junger Bewohner eines Stadtteils, eher armlicher Ausrichtung, hat viel zu tun den Konventionen seines Umfelds zu entfliehen. Hier herrschen andere Regeln als in den reichen Vororten.
Ich für meinen Teil kenne viele Menschen, bei denen sich ihr Abi nur durch ihre Herkunft erklärt(gekauft) und andersrum kenne ich viele Menschen, mit Hauptschulabgangszeugnis, die in der Lage sind mir Dinge zu erklären.
So kommt es zustande, dass einige in diesem Thread auf jene schimpfen, die sich aufgegeben haben und, was viele dabei schlicht ignorieren aufgegeben wurden.
Manche von euch erdreisten sich sogar die Schuld an dieser Aufgabe einzig bei den Aufgegebenen zu suchen. Widerlich!

Es ist die größte Schande für die Politik an diesen üblen Zuständen nicht mal etwas ändern zu wollen:
Ja, man kann sich mittlerweile darauf verlassen, das wenn etwas getan wird, sicherlich das falsche getan wird.
Beispiele:
Vor einigen Jahren kam die Pisa-Studie in die Diskussion.
Reaktion unserer Politiker: Studiengebühren, Zentralabi und anderer Mumpitz.
Arbeitslosigkeit nahm besorgniserregende Dimensionen an.
Reaktion unserer Politiker: HartzIV, Renteneitrattsalter herauf setzen und anderer Mumpitz.
Es ist offensichtlich für wen hier Politik gemacht wird.
Und damit sich diese weiterhin über gute Profite freuen können brauchen Sie:
1. Viele Menschen, die Ihre Arbeitsleistung möglichst umsonst anbieten.
2. Viele Menschen, die vor ihren Glotzen hocken und tatsächlich glauben, sie bräuchten den Scheiß der ihnen dort angepriesen wird.

Wir sprechen hier von der Verhausschweinung des Menschen.
Und gerade die Menschen die darunter leiden werden zu allem Übel auch noch genau dafür beschimpft.

Lösungen könten einfach sein. Dafür muß man aber als Volk dazu stehen, dass wir uns eine Wirtschaft aufgebaut haben um unsere Bedürfnisse zu decken damit wir friedlich miteinander leben können.
Dies wurde uns aber aus der Hand genommen.
Jetzt haben wir eine Wirtschaft, die unser aller Konkurenzdenken fördert auf dass die Wirtschaft wachse.
Und je mehr diese Wirtschaft, so wie wir sie betreiben, wächst muß an anderer Stelle etwas gemindert werden.
Und das ist, man kann es in diesem Thread, wie in vielen anderen, hervorragend beobachten, die Menschlichkeit.
I learned long ago, never to wrestle with a pig. You get dirty, and besides, the pig likes it.
(der George Bernard Shaw (?))
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