Dass der Brexit auf beiden Seiten, sowohl in GB als auch in der EU (und auch in D) negative Folgen haben wird, ist ohnehin klar. Egal, welcher Austritt letztlich zustande kommt.
Die ökonomischen Folgen werden aber mit Sicherheit für GB deutlich größer sein als für die EU und auch D. Siehe die Analyse der Bank of England, die deren Häuptling
Carney jüngst veröffentlichte. Mit einem Ergebnis, dass für den Fall eines "no deal" - Brexit alleine einen Wertverlust des Britischen Pfund von ca. 25% prognostiziert.
Einen Anstieg der Arbeitslosigkeit um mehr als das Doppelte des bisherigen Stands und einer Schrumpfung der Britischen Wirtschaft - also eine eher rezessive Entwicklung -
nicht nur für ein Jahr prognostizierte, sondern mindestens für die nächsten zehn Jahre.
Was die EU angeht, hat sie auch nicht das Problem, sämtliche Handelsvereinbarungen neu verhandeln zu müssen, ausser jenes mit den Briten. Immerhin hat die EU erst kürzlich
ein Handelsabkommen mit Japan abgeschlossen, ebenso besteht eines mit CAN. Beide Handelsverträge würden aber nicht für GB gelten, müssten also von Großbritannien
neu verhandelt werden. Und ebenso ein Vertrag mit der EU, dem nachwievor mit Abstand wichtigsten Handelspartner des UK. Der immerhin ca. 40% der Wirtschaftsleistung
Großbritanniens ausmacht.
Dass der nicht von der EU gewünschte oder gar provozierte Austritt der Briten eine politisch und ökonomisch desaströse Entscheidung war, die nur die Briten selbst zu verantworten haben,
dabei nicht nur das eigene Land zurückwerfen und in ökonomisch negative Folgen hineinziehen, vielleicht sogar mittel- bis längerfristig, können nur elitäre Idioten wie der notorische Lügner und Spalter Boris Johnson gut finden,
und seine Thoriebande gleichgesinnter Hardcore-Brexiteers. Denen das Wohlergehen der Menschen in ihrem Land völlig egal ist.
Dass Theresa May zumindest die fatalen Folgen eines "no-deal" - Brexit erkannte und ihr schon immer klar war, kann man einerseits positiv sehen. Auch, welche verheerenden ökonomischen Folgen das für das Land hätte.
Andererseits handelt sie genauso in der Tradition des Thorie-Vollpfostens Cameron, und verschanzt sich aus machttaktischen Gründen als Beauftragte des Volkswillens hinter einer Position, die nie ihre war. Sie war ja erklärte
Gegnerin des Brexit, als darüber abgestimmt wurde.
Aber damals wie heute hatte sie nicht genug Rückgrat, zu ihren eigenen Überzeugungen zu stehen. Stattdessen gierte sie lieber nach dem Amt der Premierministerin. Auch zum Preis der fortgesetzten Lüge, die sie seit dem Referendum den Menschen in GB vorgaukelte, indem sie immer wieder behauptete, für GB ein vorteilhaftes Abkommen aushandeln zu können. Mit all den gewünschten Rosinen und Vorteilen. In der irrigen Annahme, in der EU seien sowieso nur Bürokraten am Werk, die letztlich schon einknicken würden vor dem "großen Empirestaat" UK.
Dass dieser Deal, den May als "pflichtbewusste Dienerin" der britischen Sache (und gegen ihre eigenen Überzeugungen) nur erreichen kann, wenn die EU zur Selbstaufgabe und Zerstörung seiner selbst bereit wäre,
also damit auch klar die Existenzfrage auf der anderen, der EU-Seite verknüpft ist, verschwieg sie ihrem eigenen Volk. Sich selbst gegenüber verdrängte sie diese glasklare Erkenntnis wohl auch so erfolgreich, dass
eben nun eine Situation da ist, die einerseits das Land GB spaltet. Weil sie ihre Ziele und die durch einen Brexit lt. Brexitbefürwortern erreichbare Vorteilsposition GBs gegenüber der EU nicht erreichen konnte.
Selbst wenn sie den ausgehandelten Vertrag durchbringt, wird er dem Land - auch auf längere Sicht - keine Vorteile bringen.
Politisch wird das UK innerhalb der EU ein fortgesetzter, national-egoistischer Spaltpilz sein, und ökonomisch ein Land, dessen Zukunft alles andere als sattelfest sein dürfte. Das Land ist ja seit jahrzehnten eher
auf dem Rückzug als volkswirtschaftliche Macht. Nicht von ungefähr längst und deutlich abgehängt, gerade von D. Ich sehe nirgends eine Position für die vergleichsweise kleine Volkswirtschaft GBs, die ihm im
gnadenlosen globalen Wettbewerb mit weitaus größeren Volkswirtschaften bzw. Wirtschaftsräumen Vorteile brächte. Selbst im Vergleich zu Japan ist und bleibt GB ein Sparringspartner. Ganz zu schweigen von den Schwergewichten wie den USA, die mit Trumps "America first" auch die Briten meinten. Oder den Chinesen. Fraglich dürfte auch sein, ob sie GB ausgerechnet gegenüber der ehemaligen Ausbeutungskolonie Nr. 1,
Indien, als kommender Wirtschaftsgroßmacht (mit fast ebensovielen Menschen wie in China) besser stellen kann, als im Verbund der EU.
Für mich kaum vorstellbar, dass solche Länder wie Indien ausgerechnet GB künftig Rosen auf den ökonomischen Weg streuen werden.
Am Ende bleibt von dieser britischen Irrsinnspolitik, die dem egoistischen Machtstreben bzw. Machterhalt des David Cameron und fortgesetzt durch Theresa May und den Thories, zu verdanken ist:
Es wird nur Verlierer geben. Auch die EU hat daraus keinen Vorteil. Aber der größte Verlierer - auch auf längere Sicht - wird GB sein.
Sofern sich diese unverantwortliche Thorieposition weiterhin in GB verfestigt. Land und Leute dort weiterhin so schamlos über die negativen Folgen belogen werden, die die Menschen zu tragen und zu bezahlen haben werden.
Die notorischen Lügner dieser egozentrischen bzw. exzentrischen Brexiteliten der Oberschicht wird es nicht treffen. Die werden weiterhin existenziell gut gepolstert dahinleben.
Im Grunde kann man sowohl für GB, seine Menschen nur traurig sein. Genauso wie für das Projekt EU. Immerhin hat diese Seite klar erklärt, dass das Zustandekommen des umstrittenen Austrittsabkommens kein Grund zum Feiern ist, sondern ein Tag eines historisch traurigen Ereignisses. Leider nur ein schwacher "Trost"...