Anlass der Diskussion ist ein MDR-Beitrag, der vordergründig einen Ukraine-Besuch von Kanzlerin Angela Merkel behandelt. Im Beitrag klingt immer wieder an, die Wahl sei eine Angelegenheit, zu der Deutschland und die EU eine Position haben müssen. Die Rede ist von einer "passablen Option" (lat. optio „freier Wille“, auch: "Auswahl"). Offenbar ist es für Deutschland nicht angemessen, einfach abzuwarten, wen die Ukraine wählt und damit dann zu arbeiten.
Das ist eine anspruchsvolle Haltung gegenüber der freien Wahl einer Bevölkerung. Wir kennen diese offen kommunizierten Ansprichshaltungen aus der Vergangenheit. Etwa wurde anlässlich der Griechenland-Kredite massiv mitgeteilt, welche Parteien die Geberländer nicht gewählt sehen wollen. Auch zur Abstimmung in der Türkei über Verfassungsfragen hatten deutsche Parteien und Regierungsvertreter offen Präferenzen ausgesprochen. Kommunizieren andere Länder wie etwa die Türkei Präferenzen über Wahlen im Ausland, wird dies in Deutschland eher frostig aufgenommen.Im politischen Berlin sowie auch insgesamt im Westen macht man kein Geheimnis daraus, dass ein Wahlsieg der aktuellen Favoritin, der zweifachen früheren Ministerpräsidentin Julia Timoschenko nicht optimal wäre.
Was meint ihr zur Wahl in der Ukraine 2019? Welche Kandidaten gefallen euch? Wie seriös wird die Wahl? Welche Haltung sollte Deutschland zur Wahl und den Kandidaten kommunizieren oder nicht kommunizieren?