Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

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KarlRanseier

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

Ein Terraner hat geschrieben:(24 Sep 2018, 13:10)

Definiere Wald, meinst du echten Wald oder ein Dorf im Schwarzwald? Und zu Wirtschaftsstandort, du musst dich ja vielleicht nicht damit rumärgern wenn eine Firma im Ländlichen einen Online Service kauft und man dann Tage damit verbringt 5Gb Software zu übertragen. :mad2:

Nun, es gibt bekanntlich eine Internetsucht, und die nimmt in ihrer Häufigkeit zu. Vater Staat fühlt sich, wie auch beim Tabakkonsum, eher den Interessen der Dealer als denen der Opfer verpflichtet, vermutlich auch hier "wegen der Arbeitsplätze". :rolleyes:

Ich bin allerdings der Meinung, dass im Wald -und damit meine ich den Wald und kein Dorf- nicht unbedingt schnelles Internet verfügbar sein muss, und es ist auch wahrlich keine Katastrophe, wenn es ein paar Funklöcher gibt, das Gejaule anderer Löcher, weil in irgendwelchen Tunnels die Funkverbindung abreißt, ist absurd. :rolleyes:

Außerdem bin ich etwas verwundert und dachte, wir hätten in Deutschland eine "Marktwirtschaft". Wenn es so wäre, würde sich der Staat nicht darum kümmern, Funklöcher zu schließen oder schnelles Internet an jedem Ort zu ermöglichen, das täte der Markt. Funktioniert er etwa in diesem Bereich auch nicht? :?:
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Ein Terraner
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Ein Terraner »

KarlRanseier hat geschrieben:(24 Sep 2018, 21:12)

Nun, es gibt bekanntlich eine Internetsucht, und die nimmt in ihrer Häufigkeit zu. Vater Staat fühlt sich, wie auch beim Tabakkonsum, eher den Interessen der Dealer als denen der Opfer verpflichtet, vermutlich auch hier "wegen der Arbeitsplätze". :rolleyes:

Ich bin allerdings der Meinung, dass im Wald -und damit meine ich den Wald und kein Dorf- nicht unbedingt schnelles Internet verfügbar sein muss, und es ist auch wahrlich keine Katastrophe, wenn es ein paar Funklöcher gibt, das Gejaule anderer Löcher, weil in irgendwelchen Tunnels die Funkverbindung abreißt, ist absurd. :rolleyes:

Außerdem bin ich etwas verwundert und dachte, wir hätten in Deutschland eine "Marktwirtschaft". Wenn es so wäre, würde sich der Staat nicht darum kümmern, Funklöcher zu schließen oder schnelles Internet an jedem Ort zu ermöglichen, das täte der Markt. Funktioniert er etwa in diesem Bereich auch nicht? :?:
Nur weil du das für absurd hältst wenn bei Überlandfahrten wichtige Telefonate nicht unterbrochen werden ist das für andere Menschen nicht genau so. Dieses "Ich brauch das nicht, also haben es andere auch nicht zu brauchen." zieht von dir genau so wenig.

P.S. Und Netzausbau mit Tabakkonsum zu vergleichen ist einfach nur der hinterletzte Dreck.
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Raskolnikof
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

Teeernte hat geschrieben:(24 Sep 2018, 17:38)

Schreib doch einfach mal den Finnischen SATZ für >> FLAT Mobile 100 Mbit......oder dem Günstigsten 20 Giga "Basistarif" hier rein...
(Der überall verfügbar ist)
https://kauppa.telia.fi/yksityisille/tu ... netti.aspx
19,90 Euro ist der reguläre Preis bei Telia. Am R-Kioski (in jedem Dorf) ist das Starterset mit SIM-Karte für einen Monat für 17,95 Euro zu haben.
Der Preis 54,90 Euro beinhaltet neben der Monats-Flat einen mobilen Router von Huawei, der bei uns allein schon mehr kostet.
Verfügbarkeit: Überall dort wo Menschen eine feste Wohnung haben, zumindest im südlichen und mittleren Finnland. Bei den Elchen kann es schon mal langsamer werden. :D
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

Ein Terraner hat geschrieben:(24 Sep 2018, 21:45)

Nur weil du das für absurd hältst wenn bei Überlandfahrten wichtige Telefonate nicht unterbrochen werden ist das für andere Menschen nicht genau so. Dieses "Ich brauch das nicht, also haben es andere auch nicht zu brauchen." zieht von dir genau so wenig.

P.S. Und Netzausbau mit Tabakkonsum zu vergleichen ist einfach nur der hinterletzte Dreck.

Internetsucht und Tabaksucht sind durchaus vergleichbar. Zwar begünstigt Erstere vermutlich nicht Lungenkrebs, sie führt aber dafür zu rapidem geistigem Verfall, das ist heute unbestritten.
Passivrauchen ist gesundheitsschädlich, während die Sackgesichter, die immer und überall telefonieren müssen, ihrer Umgebung nur gehörig auf den Zeiger gehen, weshalb die Handynutzung in immer mehr öffentlichen Verkehrsmitteln verboten ist. Wichtige Zeitgenossen müssen halt zu Hause bleiben.

Die Frage, wieso es in einer Marktwirtschaft Aufgabe des Staates sein soll, bis in den letzten Winkel die Verfügbarkeit des schnellen Internets zu garantieren, konnte bisher auch noch niemand beantworten.
Zuletzt geändert von KarlRanseier am Di 25. Sep 2018, 00:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

Raskolnikof hat geschrieben:(24 Sep 2018, 21:51)

https://kauppa.telia.fi/yksityisille/tu ... netti.aspx
19,90 Euro ist der reguläre Preis bei Telia. Am R-Kioski (in jedem Dorf) ist das Starterset mit SIM-Karte für einen Monat für 17,95 Euro zu haben.
Der Preis 54,90 Euro beinhaltet neben der Monats-Flat einen mobilen Router von Huawei, der bei uns allein schon mehr kostet.
Verfügbarkeit: Überall dort wo Menschen eine feste Wohnung haben, zumindest im südlichen und mittleren Finnland. Bei den Elchen kann es schon mal langsamer werden. :D

Und was ist, wenn ein Sklave Urlaub in Lappland macht und dort nicht überall das Internet nutzen kann? Dann entgeht seinem Arbeitgeber doch tatsächlich Gewinn, was ein Skandal ist, da der kapitalistische Staat selbstverständlich in erster Linie das finanzielle Wohl seiner wirtschaftlichen Oberschicht zu sichern hat.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

In lappländischen Orten und Siedlungen hast du immer Internet, vielleicht nicht 4G aber du hast es. Bist also für deinen Chef immer zu erreichen. Da musst du eben nach dem richtigen Anbieter fragen, damit du die richtige SIM-Karte erhälst. Und außerhalb jeglicher Zivilisation... nun ja, vielleicht leiht dir ja mal kurz ein Same sein Satellitentelefon aus. ;)
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

Raskolnikof hat geschrieben:(25 Sep 2018, 00:20)

In lappländischen Orten und Siedlungen hast du immer Internet, vielleicht nicht 4G aber du hast es. Bist also für deinen Chef immer zu erreichen. Da musst du eben nach dem richtigen Anbieter fragen, damit du die richtige SIM-Karte erhälst. Und außerhalb jeglicher Zivilisation... nun ja, vielleicht leiht dir ja mal kurz ein Same sein Satellitentelefon aus. ;)

Deswegen fahre ich nicht nach Lappland. Sollen doch Dümmere im Urlaub erreichbar sein...
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Alter Stubentiger »

KarlRanseier hat geschrieben:(25 Sep 2018, 00:04)

Internetsucht und Tabaksucht sind durchaus vergleichbar. Zwar begünstigt Erstere vermutlich nicht Lungenkrebs, sie führt aber dafür zu rapidem geistigem Verfall, das ist heute unbestritten.
Passivrauchen ist gesundheitsschädlich, während die Sackgesichter, die immer und überall telefonieren müssen, ihrer Umgebung nur gehörig auf den Zeiger gehen, weshalb die Handynutzung in immer mehr öffentlichen Verkehrsmitteln verboten ist. Wichtige Zeitgenossen müssen halt zu Hause bleiben.

Die Frage, wieso es in einer Marktwirtschaft Aufgabe des Staates sein soll, bis in den letzten Winkel die Verfügbarkeit des schnellen Internets zu garantieren, konnte bisher auch noch niemand beantworten.
Auch im ländlichen Raum gibt es Firmen. Es würde mehr geben wenn die zeitgemäß zu erreichen wären. Stell dir vor du hast ein Sägewerk im Erzgebirge und brauchst dringend Ersatzteile für eine Maschine. Oder ein potentieller Auftraggeber kann dich gerade nicht erreichen weil deine Firma im Internet nicht erreichbar ist. Das sind echte Probleme für viele Firmen außerhalb der Zentren. Und dann braucht man sich auch nicht mehr zu wundern wenn auch der letzte Arbeitgeber aus Mecklemburg-Vorpommern in die Großstädte wie Hamburg oder München abwandert.

Das Aussterben auf dem Lande hat auch etwas mit der digitalen Erreichbarkeit zu tun. Und ich frage mich warum du immer gegen alles bist.
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...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(25 Sep 2018, 08:24)

Auch im ländlichen Raum gibt es Firmen. Es würde mehr geben wenn die zeitgemäß zu erreichen wären. Stell dir vor du hast ein Sägewerk im Erzgebirge und brauchst dringend Ersatzteile für eine Maschine. Oder ein potentieller Auftraggeber kann dich gerade nicht erreichen weil deine Firma im Internet nicht erreichbar ist. Das sind echte Probleme für viele Firmen außerhalb der Zentren. Und dann braucht man sich auch nicht mehr zu wundern wenn auch der letzte Arbeitgeber aus Mecklemburg-Vorpommern in die Großstädte wie Hamburg oder München abwandert.

Das Aussterben auf dem Lande hat auch etwas mit der digitalen Erreichbarkeit zu tun. Und ich frage mich warum du immer gegen alles bist.

Das Thema ist doch mobiles Internet. Einen Festnetz- sowie einen Internetanschluss hat heute sogar jeder sächsische Hinterwäldler.

Es geht doch hier darum, dass Junkies herumheulen, weil nicht in jedem Tunnel und nicht in jedem Wald flächendeckend mobiles Internet und Mobilfunk verfügbar sind.

Außerdem bleibt noch die Frage, wieso der Staat dafür zuständig sein soll. Genau die gleichen Typen, die immer meinen, der Staat müsse sparen, plärren am lautesten, dass er mehr für die Smartphonezombies tun sollte. Wie passt denn das zusammen? :?: :?:
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Ein Terraner »

KarlRanseier hat geschrieben:(25 Sep 2018, 09:27)

Wie passt denn das zusammen? :?: :?:
Wenn man dir jetzt erkläre das die Leitungen für Hinterwäldler für den aktuellen technologischen Stand nicht viel taugen und das Mobile Netz automatisch besser wird wenn man anfangen würde die Kupferminen durch Glasfaser zu ersetzen da neuere Hardware verbaut werden würde und dadurch mehr Ressourcen frei werden. Bleibst du dann weiter auf der Emotionalen Schiene oder setzt du dich dann fachlich mit dem Thema auseinander ?
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Tom Bombadil »

Das Wort "Mobiles" kann man aus dem Strangtitel getrost streichen.

Außerdem möchte ich "KarlRanseier" bitten, sich etwas zurückzunehmen und wieder auf die sachliche Schiene zurückzufinden.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

KarlRanseier hat geschrieben:(25 Sep 2018, 09:27)

Das Thema ist doch mobiles Internet. Einen Festnetz- sowie einen Internetanschluss hat heute sogar jeder sächsische Hinterwäldler.

Es geht doch hier darum, dass Junkies herumheulen, weil nicht in jedem Tunnel und nicht in jedem Wald flächendeckend mobiles Internet und Mobilfunk verfügbar sind.

Außerdem bleibt noch die Frage, wieso der Staat dafür zuständig sein soll. Genau die gleichen Typen, die immer meinen, der Staat müsse sparen, plärren am lautesten, dass er mehr für die Smartphonezombies tun sollte. Wie passt denn das zusammen? :?: :?:
In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass wir Handy-bzw. Smartphonenutzer froh sein können, dass es diese Smartphonezombies und Kinder und Jugendlichen gibt, denen das Smartphone bereits in der Hand festgewachsen und für sie überlebenswichtig scheint. Der Spiegel schrieb vor Jahren mal, dass wir es gerade diesem Nutzerkreis zu verdanken haben, dass wir alle, wenn auch vergleichsweise nicht billig, aber doch zu erträglichen Preisen mobil telefonieren und surfen können. Wenn es diesen Fun-Nutzerkreis nicht geben würde, die bzw. deren Eltern die mobilen Netze zu einem großen Teil finanzieren, sähe es ganz schlecht mit dem Mobilfunk aus. Allein der Personenkreis, der auf das Smartphone z.B. aus beruflichen Gründen angewiesen ist könnte unsere heutige mobile Telekommunikationstechnik und deren Infrastruktur keinesfalls unterhalten bzw. finanzieren. Wir kämen alle wieder aufs Kabel zurück.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Teeernte »

KarlRanseier hat geschrieben:(24 Sep 2018, 21:12)

Nun, es gibt bekanntlich eine Internetsucht, und die nimmt in ihrer Häufigkeit zu. Vater Staat fühlt sich, wie auch beim Tabakkonsum, eher den Interessen der Dealer als denen der Opfer verpflichtet, vermutlich auch hier "wegen der Arbeitsplätze". :rolleyes:

Ich bin allerdings der Meinung, dass im Wald -und damit meine ich den Wald und kein Dorf- nicht unbedingt schnelles Internet verfügbar sein muss, und es ist auch wahrlich keine Katastrophe, wenn es ein paar Funklöcher gibt, das Gejaule anderer Löcher, weil in irgendwelchen Tunnels die Funkverbindung abreißt, ist absurd. :rolleyes:

Außerdem bin ich etwas verwundert und dachte, wir hätten in Deutschland eine "Marktwirtschaft". Wenn es so wäre, würde sich der Staat nicht darum kümmern, Funklöcher zu schließen oder schnelles Internet an jedem Ort zu ermöglichen, das täte der Markt. Funktioniert er etwa in diesem Bereich auch nicht? :?:
Es gibt Leute, die verdienen mit dem Internet ihr Geld.

Tunnel ist SICHERHEITSVERSORGUNG.....da MUSS das Netz gehen !

Sicher gibt es UNTERSCHIEDE in der Qualität des Netzes..... dafür ist es dann "billiger" ...

Der Notruf MUSS aber in der Fläche überall gehen. Meine Meinung. (Jaaaa...nicht in JEDEM Keller)

Marktwirtschaft ist ja schön - wenn aber der REGULIERER (Staat) die Ausbau der Sicherheit unterbindet - ist das schon "sträflich".

Es sollte - wie beim Strom - einen Grundversorger geben - der die Verbindung in dem Gebiet sicherstellen MUSS.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Alter Stubentiger »

KarlRanseier hat geschrieben:(25 Sep 2018, 09:27)

Das Thema ist doch mobiles Internet. Einen Festnetz- sowie einen Internetanschluss hat heute sogar jeder sächsische Hinterwäldler.

Es geht doch hier darum, dass Junkies herumheulen, weil nicht in jedem Tunnel und nicht in jedem Wald flächendeckend mobiles Internet und Mobilfunk verfügbar sind.

Außerdem bleibt noch die Frage, wieso der Staat dafür zuständig sein soll. Genau die gleichen Typen, die immer meinen, der Staat müsse sparen, plärren am lautesten, dass er mehr für die Smartphonezombies tun sollte. Wie passt denn das zusammen? :?: :?:
Einen Festnetzanschluß mag jeder haben. Damit ist allerdings noch lange kein schneller Internetanschluß verbunden. Manchem bleibt sogar nur eine Modem-Lösung aus der Steinzeit des Internets.

Grafiker oder Webdesigner, die auch mal zu Hause arbeiten, Jugendliche, die Musik und Videos im Internet kaufen, Studenten, die an Teleteaching-Veranstaltungen teilnehmen, freie Hörfunkjournalisten, die ihre Beiträge an den Sender schicken – sie alle sind auf eine leistungsstarke Internetverbindung angewiesen. Wer in der Stadt wohnt, hat inzwischen die Auswahl zwischen Dutzenden Anbietern. Dank Konkurrenz ist der Preis für Flatrate-Anschlüsse in den letzten Jahren deutlich gesunken. Dumm dran ist dagegen, wer in einer der 800 Gemeinden lebt, in denen es keinen einzigen Breitband-Anbieter gibt. Die Hälfte aller deutschen Haushalte muss sich mit Geschwindigkeiten unter zwei Megabit pro Sekunde zufriedengeben, drei bis vier Prozent sind gar auf das klassische Telefonmodem angewiesen – in Zeiten immer schneller wachsender Datenmengen eine quälend langsame Verbindung ins globale Dorf.
https://www.zeit.de/online/2008/11/inte ... elbsthilfe

Den Leuten auf dem Land ist es also egal wo dass Internet her kommt. Wenn es nur überhaupt eine brauchbare Verbindung gibt.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Ein Terraner »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(25 Sep 2018, 11:51)

Den Leuten auf dem Land ist es also egal wo dass Internet her kommt. Wenn es nur überhaupt eine brauchbare Verbindung gibt.
Bei meinem Schwiegervater (Selbstständig, auf das Internet angewiesen) im Dorf wurde eine Straße neu gebaut, die Telekom hat für einen relativ günstigen Preis angeboten Glasfaser mitzulegen. Leider hat sich im Gemeinderat ein alter Bauer quer gestellt, weil man so ein modernes Zeug nicht braucht. Die Straße ist inzwischen fertig und die Telekom hat ihr Angebot auf eine viertel Million erhöht um da nachträglich Glasfaser zu legen und der Bauer ist inzwischen sehr beliebt. :thumbup:
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(25 Sep 2018, 08:24)

Auch im ländlichen Raum gibt es Firmen. Es würde mehr geben wenn die zeitgemäß zu erreichen wären. Stell dir vor du hast ein Sägewerk im Erzgebirge und brauchst dringend Ersatzteile für eine Maschine. Oder ein potentieller Auftraggeber kann dich gerade nicht erreichen weil deine Firma im Internet nicht erreichbar ist. Das sind echte Probleme für viele Firmen außerhalb der Zentren. Und dann braucht man sich auch nicht mehr zu wundern wenn auch der letzte Arbeitgeber aus Mecklemburg-Vorpommern in die Großstädte wie Hamburg oder München abwandert.

Das Aussterben auf dem Lande hat auch etwas mit der digitalen Erreichbarkeit zu tun. Und ich frage mich warum du immer gegen alles bist.
Alter Stubentiger hat geschrieben:(25 Sep 2018, 11:51)
Den Leuten auf dem Land ist es also egal wo dass Internet her kommt. Wenn es nur überhaupt eine brauchbare Verbindung gibt.
Dem muss ich energisch widersprechen, auch wenn ich der Meinung bin, dass D. in Sachen Internetversorgung äußerst rückständig ist. User Tom Bombaldi erwähnte in diesem Strang einen Maschinenbauer, der wegen seiner schlechten internetanbindung extra ein Büro im Nachbarort angemietet habe um dort das Internet besser nutzen zu können. Und jetzt kommst du mit dem Sägewerk im Erzgebirge.

Jetzt komme ich zum wiederholten Mal mit meinem Beispiel aus eigener Erfahrung: Unsere „zweite Heimat“ im ländlichen nördlichen Jütland (Dänemark) verfügt über eine mieserable Internetanbindung. Auch mobiles Internet ist da nicht das Gelbe vom Ei. Deshalb haben wir uns da Satelliten-DSL zugelegt, 69 GB/Monat für 39,90 Euro.
Das klappt natürlich auch bei „deinem“ Sägewerksbetreiber im Erzgebirge oder bei der Sennerin auf einer Alm im Nirgendwo.
Und sollte die Leistung noch nicht reichen gibt’s da ja mehrere Anbieter, z.B. Sky-DSL mit einem Flat-Angebot für 49,90 Euro.
Der wahre Grund für die Abwanderung eines Unternehmens oder dass sich ein Unternehmer erst gar nicht im telekommunikativen Outback ansiedelt ist da wohl eher ein anderer.

Dennoch vertrete ich natürlich die Meinung, dass D. sich hier hinter dem Mond befindet. Die Satellitenschüssel fürs Internet ist schließlich auch nicht das Ei des Kolumbus. Es geht ja auch ums mobile Internet und Telefonie.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Ein Terraner »

Raskolnikof hat geschrieben:(25 Sep 2018, 12:07)

Deshalb haben wir uns da Satelliten-DSL zugelegt, 69 GB/Monat für 39,90 Euro.
Schönwetter DSL, ist auch nicht die Lösung. Man braucht für den Upload trotzdem ein Kabel und bei Regen gibt es die gleichen Probleme wie bei Sat-TV.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

2 MBit/s upload dürfte für die meisten Privatleute und auch Unternehmen ausreichen. Das Wetter ist kein Problem. Ich hatte da noch nie Probleme außer einmal, als sich während eines heftigen Sturms die Schüssel am Mast verdrehte.
Aber grundsätzlich stehe ich hinter dir. D. braucht endlich ein flächendeckendes und schnelles Internet.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Audi »

2 Mbit sollen reichen? Vor allem Firmen? Du weißt schon, dass sehr viel Cloud basiert gearbeitet wird. Wie lange man bei 2 Mbit auf Daten wartet dürfte auch bekannt sein. Das ist der Grund warum ich bei der Telekom bin und bei keinem Kabel Anbieter
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

Ich sprach von Upload, also hochladen von Daten. Download sind via Satellit 50 MBit möglich.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Tom Bombadil »

Raskolnikof hat geschrieben:(25 Sep 2018, 12:07)

Deshalb haben wir uns da Satelliten-DSL zugelegt, 69 GB/Monat für 39,90 Euro.
Das taugt aber nur für den download schnell, "mein" Maschinenbauer, muss auch viel uploaden. 69GB sind auch ein Witz. Um es mal auf den normalen Heimgebrauch zu reduzieren: schonmal ein AAA-Game von Steam runtergeladen? Da sind die 69GB schnell weg, wenn du Pech hast, bekommst du das Spiel nichtmal ganz runtergeladen :D
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Tom Bombadil »

Raskolnikof hat geschrieben:(25 Sep 2018, 12:48)

Ich sprach von Upload, also hochladen von Daten.
Schonmal eine Videokonferenz mit so einer Bandbreite gemacht? Das lässt man ganz schnell wieder und geht zurück zum Telefon. "Mein" Maschbauer verschickt jeden Tag mehrere Gigabyte an Daten, du kannst dir ja mal ausrechnen, wie lange das mit 2MBit/s dauert.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Audi »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Sep 2018, 13:04)

Das taugt aber nur für den download schnell, "mein" Maschinenbauer, muss auch viel uploaden. 69GB sind auch ein Witz. Um es mal auf den normalen Heimgebrauch zu reduzieren: schonmal ein AAA-Game von Steam runtergeladen? Da sind die 69GB schnell weg, wenn du Pech hast, bekommst du das Spiel nichtmal ganz runtergeladen :D
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

Ach komm, es sind wirklich wenige Unternehmen, die das schnellste Internet der Welt benötigen. In meinem Heimatort befindet sich der größte Holzbaubetrieb im Umland. Er besitzt die leistungsfähigste CNC-Abbundstraße für den Lohnabbund und beliefert viele Bauunternehmen mit z.B. fertigen Dachstühlen oder errichtet diese selbst. Zudem stellt er Wohnhäuser in Holzrahmenbauweise her.
Internet? Ja sicher, 16 MBit/s Anschluss. Mehr war da bis vor zwei Jahren nicht möglich. Das hatte bis dahin aber gereicht. Es gab da keine Engpässe. Erst als das Gewerbe- und angrenzende Wohngebiet ausgebaut wurde und die Bandbreite des Standard-DSL-Anschlusses in den Keller ging hatte sich der Unternehmer entschlossen auf den dann angebotenen VDSL-Anschluss mit 100 MBit/s umzustellen.
Wohlgemerkt: Die 16 MBit/s des alten Anschlusses hätten ihm gereicht, wenn denn die 16MBit/s auch tatsächlich ständig zur Verfügung gestanden hätten.

Ja ich weiß, für Online-Zocker ist das natürlich nichts. Die wollen noch mehr, auch wenns nicht nötig ist. Das ist ja auch mein Reden. Schließlich sind es die Kinder und Jugendlichen, die allen anderen Nutzern die Netze finanzieren, jedenfalls die mobilen. Ich finde es einfach ätzend, auf diesen Kundenkreis, von dem wir letztlich alle profitieren, derart herabzuschauen.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Audi »

Raskolnikof hat geschrieben:(25 Sep 2018, 14:41)

Ach komm, es sind wirklich wenige Unternehmen, die das schnellste Internet der Welt benötigen. In meinem Heimatort befindet sich der größte Holzbaubetrieb im Umland. Er besitzt die leistungsfähigste CNC-Abbundstraße für den Lohnabbund und beliefert viele Bauunternehmen mit z.B. fertigen Dachstühlen oder errichtet diese selbst. Zudem stellt er Wohnhäuser in Holzrahmenbauweise her.
Internet? Ja sicher, 16 MBit/s Anschluss. Mehr war da bis vor zwei Jahren nicht möglich. Das hatte bis dahin aber gereicht. Es gab da keine Engpässe. Erst als das Gewerbe- und angrenzende Wohngebiet ausgebaut wurde und die Bandbreite des Standard-DSL-Anschlusses in den Keller ging hatte sich der Unternehmer entschlossen auf den dann angebotenen VDSL-Anschluss mit 100 MBit/s umzustellen.
Wohlgemerkt: Die 16 MBit/s des alten Anschlusses hätten ihm gereicht, wenn denn die 16MBit/s auch tatsächlich ständig zur Verfügung gestanden hätten.

Ja ich weiß, für Online-Zocker ist das natürlich nichts. Die wollen noch mehr, auch wenns nicht nötig ist. Das ist ja auch mein Reden. Schließlich sind es die Kinder und Jugendlichen, die allen anderen Nutzern die Netze finanzieren, jedenfalls die mobilen. Ich finde es einfach ätzend, auf diesen Kundenkreis, von dem wir letztlich alle profitieren, derart herabzuschauen.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Tom Bombadil »

Raskolnikof hat geschrieben:(25 Sep 2018, 14:41)

Ach komm, es sind wirklich wenige Unternehmen, die das schnellste Internet der Welt benötigen.
Na, das wird "meinen" Maschbauer sicher sehr trösten...
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

Sag ich doch! :)
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von jack000 »

Die ganze Diskussion über "5G bis in den letzten Zipfel" und "Glasfaser überall" ist sinnlos, weil kurzfristig nicht umsetzbar und wir sind hier nicht bei "Wünsch dir was".
=> Wir müssen erstmal die realen Lücken schließen, die bedeuten dass Löcher und Edge verschwinden und wenigstens 3G überall (außer im tiefsten Wald) vorhanden ist und das mindestens 16 MBit/s DSL überall verfügbar ist!
=> Ich habe mal DSL-Verfügbarkeit in der Pampa auf den Homepages der Anbieter prüfen lassen und festgestellt das der "worst Case" eine 16er Leitung DSL ist, die aber 5€ mehr kostet weil zusätzliche Infrastruktur genutzt werden muss aber damit sollte man leben können
=> Für Firmen in der Pampa die (aus welchen Grund auch immer) höhere Übertragungsraten benötigen kann man individuelle Lösungen finden

Daher:
=> Schließen wir doch erstmal die Masse an Lücken und Edge bevor Visionen gefolgt wird die sowieso in absehbarer Zeit keine Chance auf Umsetzung haben!

Ich habe im Hauptbahnhof Stuttgart bei der U-Bahn keinen Empfang für Internet überhaupt, daher reden wir hier über Luxusprobleme!
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Ein Terraner »

jack000 hat geschrieben:(25 Sep 2018, 20:38)

Die ganze Diskussion über "5G bis in den letzten Zipfel" und "Glasfaser überall" ist sinnlos, weil kurzfristig nicht umsetzbar und wir sind hier nicht bei "Wünsch dir was".
=> Wir müssen erstmal die realen Lücken schließen, die bedeuten dass Löcher und Edge verschwinden und wenigstens 3G überall (außer im tiefsten Wald) vorhanden ist und das mindestens 16 MBit/s DSL überall verfügbar ist!
=> Ich habe mal DSL-Verfügbarkeit in der Pampa auf den Homepages der Anbieter prüfen lassen und festgestellt das der "worst Case" eine 16er Leitung DSL ist, die aber 5€ mehr kostet weil zusätzliche Infrastruktur genutzt werden muss aber damit sollte man leben können
=> Für Firmen in der Pampa die (aus welchen Grund auch immer) höhere Übertragungsraten benötigen kann man individuelle Lösungen finden

Daher:
=> Schließen wir doch erstmal die Masse an Lücken und Edge bevor Visionen gefolgt wird die sowieso in absehbarer Zeit keine Chance auf Umsetzung haben!

Ich habe im Hauptbahnhof Stuttgart bei der U-Bahn keinen Empfang für Internet überhaupt, daher reden wir hier über Luxusprobleme!
Wäre aber Sinnvoll die Lücken gleich mit neuer Technologie zu stopfen und nicht erst das alte Zeug weiter zu verbauen.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von H2O »

Ich vermute einmal, daß Tom Bombadil einen großen Maschinenbauer im Blick hat, der mit einer eigenen Abteilung CAD-Daten bis hin zu Steuerdaten für numerisch gesteuerte Werkzeugmaschinen an seine Zulieferer verschickt.

Der "Holzwurm" kann dieses Geschäft an seinem Ort abwickeln mit seinem Hausnetz an seinen CAD-Stationen und seinen numerisch gesteuerten Sägen und Fräsen. Sicher eine sehr anspruchsvolle Angelegenheit ohne ausgelagerte Zulieferbetriebe für gefertigte Teile. Aber der Holzwurm braucht Internet mehr für die e-mail und sein Rechnungswesen, vielleicht auch die Lohnbuchhaltung als ausgelagerte Leistung.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von el loco »

H2O hat geschrieben:(25 Sep 2018, 20:47)

Ich vermute einmal, daß Tom Bombadil einen großen Maschinenbauer im Blick hat, der mit einer eigenen Abteilung CAD-Daten bis hin zu Steuerdaten für numerisch gesteuerte Werkzeugmaschinen an seine Zulieferer verschickt.

Der "Holzwurm" kann dieses Geschäft an seinem Ort abwickeln mit seinem Hausnetz an seinen CAD-Stationen und seinen numerisch gesteuerten Sägen und Fräsen. Sicher eine sehr anspruchsvolle Angelegenheit ohne ausgelagerte Zulieferbetriebe für gefertigte Teile. Aber der Holzwurm braucht Internet mehr für die e-mail und sein Rechnungswesen, vielleicht auch die Lohnbuchhaltung als ausgelagerte Leistung.
Architektur- und Designbüros, Ingenieurbüros überall wo CAD zum Einsatz kommt, benötigt man richtig schnelles Internet. Das kann auch ein selbstständiger Tragwerksplaner auf dem Land sein, auch der braucht schnelles Internet und als
Steuerzahler hat er auch den Anspruch darauf.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von H2O »

el loco hat geschrieben:(25 Sep 2018, 20:56)

Architektur- und Designbüros, Ingenieurbüros überall wo CAD zum Einsatz kommt, benötigt man richtig schnelles Internet. Das kann auch ein selbstständiger Tragwerksplaner auf dem Land sein, auch der braucht schnelles Internet und als
Steuerzahler hat er auch den Anspruch darauf.
Ja, das ist ein zu sehen. Im Grunde ist es auch widersinnig, eine im wesentlichen geistige Leistung Tag für Tag in einem Industriegebiet und innerhalb eines Fertigungsbetriebs zu erbringen. Man kann sich sogar vorstellen, daß Leute zu Hause über Internet zu Teams verbunden sind, die den Fertigungsbereich mit Daten versorgen. Angesichts der heute notwendigen Pendelverkehre zwischen Arbeitsplatz und Wohnung wäre eine solche Lösung doch ein wirklicher Segen für alle Beteiligten.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

Teeernte hat geschrieben:(25 Sep 2018, 11:49)

Es gibt Leute, die verdienen mit dem Internet ihr Geld.

Tunnel ist SICHERHEITSVERSORGUNG.....da MUSS das Netz gehen !

Sicher gibt es UNTERSCHIEDE in der Qualität des Netzes..... dafür ist es dann "billiger" ...

Der Notruf MUSS aber in der Fläche überall gehen. Meine Meinung. (Jaaaa...nicht in JEDEM Keller)

Marktwirtschaft ist ja schön - wenn aber der REGULIERER (Staat) die Ausbau der Sicherheit unterbindet - ist das schon "sträflich".

Es sollte - wie beim Strom - einen Grundversorger geben - der die Verbindung in dem Gebiet sicherstellen MUSS.

Das mit der "Sicherheitsversorgung" halte ich für vorgeschoben. Das Risiko, in einem Tunnel zu Schaden zu kommen, weil es
dort kein Netz gibt, ist doch wohl eher theoretischer Natur, und man darf getrost bezweifeln, dass das überhaupt schon ein
einziges Mal in Deutschland passiert ist.

Da verhält es sich ähnlich wie bei dem Paternosterverbot. Sicher, ein gehbehinderter Blinder, der sturzbesoffen einen Paternoster
nutzen will, geht damit ein erhebliches Risiko ein, das tut er allerdings auch, wenn er die Treppe nutzt. Jedes Jahr brechen sich
in der EU bei der Treppennutzung Menschen den Hals, aber noch niemand hat ein generelles Treppenverbot gefordert, obwohl
das technisch durchaus umsetzbar wäre. Der Sicherheitsgedanke ist halt immer äußerst selektiv, die wahren Gefahren werden
ausgeblendet, vermutlich zur Ablenkung.

Wer das Risiko liebt, der lässt sich in einem deutschen Krankenhaus operieren. Das Risiko, sich dort mit MRSA zu infizieren,
einem Keim, den man in entwickelten Ländern längst im Griff hat, und dann für den Rest seines Lebens nur noch ein einziges
Problem zu haben, ist absolut real, aber darüber spricht man nicht, weil die Lösung dieses Problems mit Kosten verbunden
wäre und nicht irgendwelchen Amigos Millionen oder Milliarden in die Kassen spülen würde... :rolleyes:
KarlRanseier

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

el loco hat geschrieben:(25 Sep 2018, 20:56)

Architektur- und Designbüros, Ingenieurbüros überall wo CAD zum Einsatz kommt, benötigt man richtig schnelles Internet. Das kann auch ein selbstständiger Tragwerksplaner auf dem Land sein, auch der braucht schnelles Internet und als
Steuerzahler hat er auch den Anspruch darauf.

Wieso hat er einen Anspruch darauf? Hat ein Grundschüler auch einen Anspruch darauf, dass direkt vor seiner Haustür eine Grundschule steht?

Und hat ein Arbeitnehmer auch einen Anspruch darauf, zuhause arbeiten zu können, oder darf man ihm, im Gegensatz zum Selbständigen, zumuten, jeden Tag seine trägen alten Knochen in Bewegung setzen zu müssen, um an seinen Arbeitsplatz zu gelangen? :?:
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von H2O »

KarlRanseier hat geschrieben:(26 Sep 2018, 08:54)

Wieso hat er einen Anspruch darauf? Hat ein Grundschüler auch einen Anspruch darauf, dass direkt vor seiner Haustür eine Grundschule steht?

Und hat ein Arbeitnehmer auch einen Anspruch darauf, zuhause arbeiten zu können, oder darf man ihm, im Gegensatz zum Selbständigen, zumuten, jeden Tag seine trägen alten Knochen in Bewegung setzen zu müssen, um an seinen Arbeitsplatz zu gelangen? :?:
Gottlob ist unser Staat in der Sache doch einsichtiger; so etwas steht sogar im Regierungsprogramm!
Zuletzt geändert von H2O am Mi 26. Sep 2018, 09:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

H2O hat geschrieben:(26 Sep 2018, 09:33)

Gottlob ist unser Staat in der Sache doch einsichtiger!

Der Staat ist das Machtinstrument der herrschenden Klasse. Deshalb ist das wenig verwunderlich.

So weit wie die Franzosen vor gut 200 Jahren ("Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit") sind wir noch lange nicht. :(
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Ein Terraner »

KarlRanseier hat geschrieben:(26 Sep 2018, 08:54)

Wieso hat er einen Anspruch darauf? Hat ein Grundschüler auch einen Anspruch darauf, dass direkt vor seiner Haustür eine Grundschule steht?

Und hat ein Arbeitnehmer auch einen Anspruch darauf, zuhause arbeiten zu können, oder darf man ihm, im Gegensatz zum Selbständigen, zumuten, jeden Tag seine trägen alten Knochen in Bewegung setzen zu müssen, um an seinen Arbeitsplatz zu gelangen? :?:
Wieso bist du so vehement gegen Fortschritt und Ausbau unsere Digitalen Infrastruktur, was hat die dir getan ?
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von H2O »

KarlRanseier hat geschrieben:(26 Sep 2018, 09:38)

Der Staat ist das Machtinstrument der herrschenden Klasse. Deshalb ist das wenig verwunderlich.

So weit wie die Franzosen vor gut 200 Jahren ("Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit") sind wir noch lange nicht. :(
Deshalb ist in französischen Blättern gelegentlich vom Modell Deutschland die Rede. Manchen Franzosen geht dieses Gerede geradezu auf die Nerven!
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

Ein Terraner hat geschrieben:(26 Sep 2018, 09:40)

Wieso bist du so vehement gegen Fortschritt und Ausbau unsere Digitalen Infrastruktur, was hat die dir getan ?

Ich bin nicht generell gegen Fortschritt, nur die ganze Hysterie ist nicht nachvollziehbar.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

H2O hat geschrieben:(26 Sep 2018, 09:45)

Deshalb ist in französischen Blättern gelegentlich vom Modell Deutschland die Rede. Manchen Franzosen geht dieses Gerede geradezu auf die Nerven!



Vive la France! Mögen sich deutsche Freiheitsgegner und Besitzstandswahrer vor Wut an der Tischkante die Zähne ausbeißen! :D
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Ein Terraner »

KarlRanseier hat geschrieben:(26 Sep 2018, 09:48)

Ich bin nicht generell gegen Fortschritt, nur die ganze Hysterie ist nicht nachvollziehbar.
Vielleicht weil du mit dem Thema nichts zu tun hast ?
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

KarlRanseier hat geschrieben:(26 Sep 2018, 08:54)
Und hat ein Arbeitnehmer auch einen Anspruch darauf, zuhause arbeiten zu können, oder darf man ihm, im Gegensatz zum Selbständigen, zumuten, jeden Tag seine trägen alten Knochen in Bewegung setzen zu müssen, um an seinen Arbeitsplatz zu gelangen? :?:
Ein Arbeitnehmer hat kein Recht daraug, seine Arbeit, welcher Art auch immer, zuhause zu verrichten, wenn der Arbeitsort im Arbeitsvertrag konkret bestimmt ist (z.B. Schreibtisch beim Arbeitgeber). Wenn allerdings eine Tätigkeit im Home-Office vertraglich vereinbart wurde, kann dies nur im Einvernehmen mit dem Mitarbeiter geändert werden.
Quelle: https://www.wiwo.de/finanzen/steuern-re ... 11570.html
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

Raskolnikof hat geschrieben:(26 Sep 2018, 09:59)

Ein Arbeitnehmer hat kein Recht daraug, seine Arbeit, welcher Art auch immer, zuhause zu verrichten, wenn der Arbeitsort im Arbeitsvertrag konkret bestimmt ist (z.B. Schreibtisch beim Arbeitgeber). Wenn allerdings eine Tätigkeit im Home-Office vertraglich vereinbart wurde, kann dies nur im Einvernehmen mit dem Mitarbeiter geändert werden.
Quelle: https://www.wiwo.de/finanzen/steuern-re ... 11570.html

So ist es. Und warum hat dann angeblich ein Selbständiger einen Anspruch darauf, zu Hause, wo auch immer das sein mag, jegliche Infrastruktur vorzufinden, die er für seine berufliche Tätigkeit benötigt?
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

Ein Terraner hat geschrieben:(26 Sep 2018, 09:56)

Vielleicht weil du mit dem Thema nichts zu tun hast ?

Ich würde mal behaupten, dass 99,5% aller Menschen mit dem Thema nichts zu tun haben. Klar, viele Firmen sind auf das Internet angewiesen. Wenn ich aber eine Firma im Urwald errichte, so kann ich nicht vom Staat verlangen, dass er mir umgehend eine Autobahn dorthin baut sowie schnelles Internet ermöglicht, oder? Für solche Forderungen muss man schon systemrelevant sein, also z.B. deutscher Autobauer, Energieriese, Pleitebänker oder FDP-Großspender...
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Ein Terraner »

KarlRanseier hat geschrieben:(26 Sep 2018, 10:02)

So ist es. Und warum hat dann angeblich ein Selbständiger einen Anspruch darauf, zu Hause, wo auch immer das sein mag, jegliche Infrastruktur vorzufinden, die er für seine berufliche Tätigkeit benötigt?
Infrastruktur? Strom Wasser Heizung Internet ?
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Ein Terraner »

KarlRanseier hat geschrieben:(26 Sep 2018, 10:05)

Ich würde mal behaupten, dass 99,5% aller Menschen mit dem Thema nichts zu tun haben.
Da schätzt du gewaltig falsch, das Internet der Dinge wird immer präsenter. Selbst zu meiner Zahnbürste gibt es schon eine App, auch wenn die Kacke ist. Die Anforderung an mehr Bandbreite wächst von Tag zu Tag, auch wenn man das nicht mit bekommt.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

Ein Terraner hat geschrieben:(26 Sep 2018, 10:13)

Da schätzt du gewaltig falsch, das Internet der Dinge wird immer präsenter. Selbst zu meiner Zahnbürste gibt es schon eine App, auch wenn die Kacke ist. Die Anforderung an mehr Bandbreite wächst von Tag zu Tag, auch wenn man das nicht mit bekommt.

Das meiste davon ist kompletter Mumpitz, der nur gepusht wird, weil es momentan ein Wachstumsmarkt ist, an den man sich klammern will.

Wenn ich nicht mehr weiss, wie ich meine Zähne putzen soll, wenn ich nicht mehr bemerke, wenn der Mülleimer voll ist oder wenn ich in meiner Wohnung nicht mehr ohne technische Hilfe das Klo finde, dann begebe ich mich in stationäre Behandlung...
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Ein Terraner »

KarlRanseier hat geschrieben:(26 Sep 2018, 10:22)

Das meiste davon ist kompletter Mumpitz, der nur gepusht wird, weil es momentan ein Wachstumsmarkt ist, an den man sich klammern will.
Da mag schon sein, er schafft trotzdem bedarf. Und jetzt sag mal ehrlich wo dein Problem liegt, wieso streubst du dich so dagegn das die Grundversorgung erhöht wird ? Irgend einen rationales Grund? Bisher kam von dir nur ein "das braucht man nicht"
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

KarlRanseier hat geschrieben:(26 Sep 2018, 10:02)

So ist es. Und warum hat dann angeblich ein Selbständiger einen Anspruch darauf, zu Hause, wo auch immer das sein mag, jegliche Infrastruktur vorzufinden, die er für seine berufliche Tätigkeit benötigt?
Der Staat sichert seinem Volk gewisse Grundbedürfnisse zu. Dazu zählen u.a. Ernährung, Unterkunft und Bekleidung. Wir sprechen da vom Existenzminimum.
Unsere Regierung definiert da aber auch noch andere Grundbedürfnisse wie Gesundheits- und Bildungseinrichtungen und lebenswichtige Dienstleistungen. Zu letzterem zählen u.a. Postzustellung bis zur entlegensten Alm sowie Telekommunikationsanschluss (Telefon). Seit mehreren Jahren sind sich die Gerichte auch dahingehend einig, dass auch das Internet zum Alltag gehört und der Zugang zu diesem ein Grundbedürfnis darstellt.
Zitat: „Internet und Telefon sind für die Lebensführung von zentraler Bedeutung. Beides zähle zu den wenigen Wirtschaftsgütern, bei denen sich ein Ausfall typischerweise auf die materielle Grundlage der Lebenshaltung signifikant auswirkt, (…) Ähnlich wie beim Auto sei auch bei Telefon und Internet die "ständige Verfügbarkeit für die Lebensgestaltung von zentraler Bedeutung". Der überwiegende Teil der Einwohner Deutschlands nutze das Internet täglich, argumentierte der BGH. Damit habe es sich zu einem das Leben eines Großteils der Bevölkerung entscheidend mitprägenden Medium entwickelt. Ein Ausfall mache sich sich "signifikant im Alltag bemerkbar".
Quelle: Bundesgerichtshof, Az.: III ZR 98/12

Was derzeit aussteht ist die Frage, welcher Mindestqualität, also welche Mindestbandbreite jedem Bürger zusteht. Kann er VDSL mit 50, 100 oder noch mehr GBit/s verlangen oder muss er sich mit einem analogen Telefonanschluss und Modem fürs Internet zufrieden geben?
Ich bin gespannt, wann sich unsere höchsten Richter dieser Frage annehmen müssen und was dabei herauskommt.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von immernoch_ratlos »

Ein Terraner hat geschrieben:Infrastruktur? Strom Wasser Heizung Internet ?
Ganz ohne Fragezeichen - Infrastruktur Strom Wasser Heizung Internet - wobei für mich die in D meist unterirdische Verkabelung Teil der Infrastruktur ist. Vorzugsweise mittels Glasfaserverbindungen inklusive der sog. "letzten Meile".

Das darüber auch Zugang zum WWW möglich sein soll ist bei genauer Betrachtung längst ein starker Nebeneffekt geworden. Ob das durch Mobilfunk ersetzbar ist - es gibt ja auch einiges was "sicherheitslastig" übertragen werden muss - bezweifle ich. Mobilfunk ist eine Ergänzung und das Fragment "Mobil" deutet darauf hin, was der eigentliche Grund für diese Technologie ist. Das damit Lücken, welche dadurch entstanden sind, weil sich der Staat aus dieser wichtigen hoheitlichen Aufgabe "verabschiedet" hat - ist was es nur sein kann - übergangsweise Lücken schließen :dead:

In einem Land der angeblich "ersten Welt" ist Infrastruktur ein Pflichtveranstaltung. Eine einfache Formel könnte da hilfreich sein - wo eine öffentliche Straße hinführt und sich menschliche Siedlungen (Dörfer und mehr) befinden, muss neben elekt. Energie auch eine geeignete Datenverbindung hinführen. Mobilfunk, der sich in privater Hand befindet - weil man die zugehörigen Frequenzen - auch Teil des Tafelsilbers - dummerweise statt "verliehen" verkauft hat, ist damit weitgehend dem staatlichen Eingriff entzogen und das späte Geheule über Funklöcher ist leider Teil der üblichen - zu spät - zu unbedacht usw. usf.

Die Könige vergangener Zeiten waren da schlauer - sie hatten "Lehnsherren" - in diesem Sinn hätte die Demokratie durchaus ein auf diese Regierungsform zugeschnittenes "Lehnswesen" beibehalten können - ich meine müssen.

Morgen wird dann User KarlRanseier und Konsorten womöglich argumentieren "zu Hause, wo auch immer das sein mag, also jedes Kaff, mit einer Straße zu "versorgen" sollen gefälligst die abgehängten Bewohner finanzieren".

Tun sie ja eigentlich schon jetzt - jedenfalls, dann, wenn sie die Steuern pflichtgemäß entrichten. Nennt sich bei Unternehmen (und darunter fallen "Selbstständige") nun mal "Gewerbesteuer".

Die Frage ist ganz einfach - was taugt eine Staat - besonders eine Demokratie, wenn essentielle Teile seiner "Hardware" dauerhaft seinem Einfluss entzogen werden :?:
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
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