befreit die Brüste

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Selina
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Sep 2018, 09:12)

Zunächst einmal hat es auch nicht wenig mit der geographischen Verteilung von traditionell katholischen und tradtionell reformierten Regionen zu tun. Wie von User H2O schon beschrieben: Während Künstler-Biografien wie die des Film-Regisseurs Andrzej Wajda oder des Jazz/Rock-Musikers Czesław Niemen in der provinziell-miefigen DDR nahezu undenkbar waren, war eben Nackbaderei für Polen im allgemeinen undenkbar.

"Brot und Spiele" heute in der westlichen Welt ... ein Phänomen von umfassender Selbstorganisation und in keinster Weise von irgendeiner staatlichen Vorgelegtheit. Auch Google, Facebook & Co. sind nicht "die Bösen" sondern bestehen als Phänomen zu gleichen Teilen aus sich selbst und ihren Nutzern. Da ist keiner Opfer oder Täter. Wenn man das kritisch sieht, muss man ganz anders herangehen.
Erstens hat es auch in der DDR Künstler-Biografien gegeben, die alles andere als grau-in-grau aussahen. Und es gab ein Künstler-Leben, das zum Teil sehr frei und kreativ war. Ich kenne bildende Künstler, Schauspieler und Literaten von damals, die seit der Wende nicht anders arbeiten und leben, als sie es vorher taten, heute "nur" mit einer schwierigeren sozialen Situation. Und damit meine ich wahrlich keine "staatsnahen" Leute. Nee, ganz "normale" Künstler, zum Teil auch sehr gesellschaftskritische. Und zweitens trifft auf die von dir oft benutzte Formulierung "provinziell-miefige DDR" genau das zu, was du selbst an anderer Stelle sagtest: Alles, was nicht den stets und ständig wiederholten und eingeübten Floskeln und Wertungen entspricht (in diesem Falle "provinziell-miefige DDR"), wirkt eher irritierend auf viele Leute. Deshalb dürfte es dich ebenfalls irritieren, wenn ich sage, es gab durchaus sehr viele Momente, Situationen und Umstände in meinem DDR-Leben und dem meiner Leute, die waren absolut nicht "provinziell-miefig". Im Gegenteil, ich finde vieles heute viel provinzieller und miefiger. Dieses ausschließliche Schauen auf Konsum und Besitz, diese Glückseligkeit beim Anhäufen von Reichtum und dieses Wohlfühlen in der kuscheligen "Mitte", möglichst "unpolitisch", wirkt oftmals sehr viel kleinkarierter, provinzieller und miefiger, als ich es damals erlebt habe. Obwohl es natürlich auch da massenhaft Kleinkariertheit gab, aber diese Erscheinungen sind denen von heute nur zu ähnlich. Die eine Kleinkariertheit war zehn Pfennige, die andere nen Groschen wert (ich weiß gar nicht, obs den Spruch auch in Euro und Cent gibt :D )
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Senexx »

Fuerst_48 hat geschrieben:(07 Sep 2018, 09:35)

Da gab es doch ein Foto von Merkel nackt als Mädchen mit 2 Freundinnen auf einem Badesteg. Das wurde später konfisziert, war aber oft in Foren zu sehen.
Dem Himmel sei dank.

Ich möchte keine/n Politiker/Politikerin nackt sehen.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Fuerst_48 »

Dark Angel hat geschrieben:(07 Sep 2018, 10:34)

Ja und? Ich sehe da nichts Verwerfliches dabei.
Ich hatte es auch nur als Beispiel erwähnt, nicht als etwas Verwerfliches...
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Fuerst_48 »

Senexx hat geschrieben:(07 Sep 2018, 10:52)

Dem Himmel sei dank.

Ich möchte keine/n Politiker/Politikerin nackt sehen.
Augen zu und durch... :D :D :D
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von H2O »

Dark Angel hat geschrieben:(07 Sep 2018, 10:34)

Ja und? Ich sehe da nichts verwerfliches dabei.
Da waren recht hübsche junge Frauen zu sehen!
Alle Achtung!

"Laß doch der Jugend, der Jugend ihren Lauf...
hübsche Mädchen wachsen immer wieder auf"
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von BlueMonday »

schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Sep 2018, 07:56)

Es ist eben noch ein ziemlicher Unterschied: Ganz überwiegend keinen Anstoß daran nehmen, für normal halten und auf der anderen Seite: Der Normalfall sein.

Ich hab doch mal den Versuch einer Überschlagsrechnung gemacht. In dem weiter oben verwiesenen NDR-Artikel war von 40 offiziellen Nacktbadestellen 1982 und 60 1988 die Rede. Dank eines Wasserqualitätskatasters für einzelne Bundesländer kann man online auch die Anzahl öffentlicher Badestellen ermitteln. Das sind für Brandenburg 273 (https://badestellen.brandenburg.de/home/-/bereich/liste). Ganz grob überschlagen dürfte die Zahl von Badestellen auf dem Gebiet der DDR also irgendwo bei ein bis zweitausend liegen. 60 davon sind vielleicht irgendwie um die 5 Prozent (wenn ich mich nicht verrechnet habe). Das in etwa spiegelt die tatsächliche DDR-Realität wieder. Die Affinität zum einen und die Toleriertheit von FKK zum anderen (auch darin besteht noch mal ein Unterschied) steht auf einem ganz anderen Blatt.
.
Ich kann nur bestätigen, dass in der DDR die Badehose bzw. der Badeanzug/Bikini immer der Normalfall blieb. FKK hatte sicherlich eine wachsende Verbreitung und überzeugte Anhängerschaft, aber es war etwas, das extra ausgewiesen wurde, streckenweise auch förmlich erkämpft werden musste. FKK war die Ausnahme, die erst erlaubt werden musste. Es war eine recht breit gewordene, nicht mehr zu übersehende Nische, so würde ich es charakterisieren.
Wer als FKKler in seinem FKK-Exil regelmäßg urlaubte, hatte wohl irgendwann den Eindruck, dass es kaum etwas anderes gab, das mag sein. FKK war so: "Na gut, hier bekommt ihr Verrückten euer Plätzchen, euren Raum, aber bleibt uns Normalos bitte damit vom Hals. Wir wollen das nicht sehen." Der Normalo war der FDGB-Urlauber, der sich seine Badehose lieber in der Umkleidekabine anzog als in der Öffentlichkeit. Und diese Kabinen gab es zuhauf an den Badeseen der DDR.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

BlueMonday hat geschrieben:(07 Sep 2018, 12:57)

Ich kann nur bestätigen, dass in der DDR die Badehose bzw. der Badeanzug/Bikini immer der Normalfall blieb. FKK hatte sicherlich eine wachsende Verbreitung und überzeugte Anhängerschaft, aber es war etwas, das extra ausgewiesen wurde, streckenweise auch förmlich erkämpft werden musste. FKK war die Ausnahme, die erst erlaubt werden musste. Es war eine recht breit gewordene, nicht mehr zu übersehende Nische, so würde ich es charakterisieren.
Wer als FKKler in seinem FKK-Exil regelmäßg urlaubte, hatte wohl irgendwann den Eindruck, dass es kaum etwas anderes gab, das mag sein. FKK war so: "Na gut, hier bekommt ihr Verrückten euer Plätzchen, euren Raum, aber bleibt uns Normalos bitte damit vom Hals. Wir wollen das nicht sehen." Der Normalo war der FDGB-Urlauber, der sich seine Badehose lieber in der Umkleidekabine anzog als in der Öffentlichkeit. Und diese Kabinen gab es zuhauf an den Badeseen der DDR.
Das sehe ich ganz ähnlich bis auf die Tatsache, dass "FDGB-Urlaub" ziemlich verbreitet aber eben auch nicht der "Normalfall" war. In München kommt (Stand 2016) auf etwa 44 Einwohner ein Hund. DIe Stadt ist - wenn ich es recht mitbekommen habe - für ihre Hundeanhängigkeit berühmt. Aber der Hundebesitz als solcher ist eigentlich trotzdem und auch dort eine ziemliche Ausnahme.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(07 Sep 2018, 09:32)

Wirklich ganz toll - du nimmst das Wasserqualitätskataster der einzelnen Bundesländer her und willst daraus rückwirkend ermitteln, wieviele öffentliche Badestellen es zu DDR-Zeiten gab, dass das gar NICHT funktionieren KANN - auf die Idee kommst du gar nicht erst. Öfentliche Badestelle heißt bewirtschaftete Badestelle, mit Rettungsschwimmer etc. und da gab es zu DDR-Zeiten sehr viel weniger als heute.
Mir ist die Ungenauigkeit der Abschätzung sehr wohl bewusst. Dass es im Schnitt zu DDR-Zeiten weniger öffentliche Badestellen mit Rettungsschwimmern usw. gab als heute auf dem Gebiet der ehemaligen DDR ... nun gut: Das hätte ich jetzt eigentlich eher nicht vermutet. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, als in jedem einzelnen Straßenbahnwaggon (!) ein Fahrkartenschalter mit einer natürlichen Person vorhanden war. Als es noch ein ganzes Stück mehr Kleinbahnstrecken gab und jeder Kleinstreckenbahnhof einen Bahnhofsvorsteher, Fahrkartenverkäufer und Schrankenwärter hatte. Wenn ich da vom jetzigen Deutsche-Bahn-Bahnhofsverzeichnis ausgehen würde, würde ich mich auch verrechnen. Aber in die andere Richtung. Personal war in der DDR bekanntlich so gut wie kostenlos und reichlich vorhanden.
Die meisten Badestellen - egal ob Textil oder FKK waren so genannte "wilde Strände", die in der Statistik gar nicht auftauchen.
Ich wäre im Leben nicht auf die Idee gekommen, an einem "wilden Strand" und dann vielleicht noch mit Kindern baden zu gehen. Gut. Ich bin offensichtlich doch ein Exot gewesen.
Ob du es nun wahrhaben willst oder nicht, in der DDR WAR nackt baden NORMAL. Daran ändert auch deine Abneigung gegen den nackten menschlichen Körper und deine Politisierung desselben nichts.
Wirklich belegbare Zahlen hast auch du nicht. Also was ist schon normal?

Politisierung? DIe Politisierung des Themas besteht für mich in dem auch für mich etwas rätselhaften Ost-West-Fass, das der Autor des Beitrags "Die Rückkehr der Schamhaftigkeit" in DLF "Politisches Feuilleton" heute aktuell und zig Jahre nach dem Ende der DDR aufmachte. Das war der Grund für mich, den Thread wieder hochzuholen. Zur Erinnerung: https://www.deutschlandfunkkultur.de/te ... _id=426084
Und NEIN - es hat KEINEN anderen Grund "Nacktbaden in der DDR als Normalfall" zu beschreiben - es WAR die Realität - ob dir das nun passt oder nicht! Da helfen dir deine Gehirnverrenkungen auch nicht weiter!
DU bist derjenige, der ein Randthema der DDR-Geschichte zum Politikum aufbauscht - vergiss dass bitte nicht.
Nein. Siehe oben.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Sep 2018, 16:15)

Mir ist die Ungenauigkeit der Abschätzung sehr wohl bewusst. Dass es im Schnitt zu DDR-Zeiten weniger öffentliche Badestellen mit Rettungsschwimmern usw. gab als heute auf dem Gebiet der ehemaligen DDR ... nun gut: Das hätte ich jetzt eigentlich eher nicht vermutet. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, als in jedem einzelnen Straßenbahnwaggon (!) ein Fahrkartenschalter mit einer natürlichen Person vorhanden war. Als es noch ein ganzes Stück mehr Kleinbahnstrecken gab und jeder Kleinstreckenbahnhof einen Bahnhofsvorsteher, Fahrkartenverkäufer und Schrankenwärter hatte. Wenn ich da vom jetzigen Deutsche-Bahn-Bahnhofsverzeichnis ausgehen würde, würde ich mich auch verrechnen. Aber in die andere Richtung. Personal war in der DDR bekanntlich so gut wie kostenlos und reichlich vorhanden.
Sorry, aber den "Fahrkartenschalter mit einer natürlichen Person in jedem Straßenbahnwagon" kenne ich schon seit den späten Sechzigern nicht mehr und Schrankenwärter an jeder Kleinbahnstrecke auch nicht. Ab Mitte der Siebziger wurden zunehmend automatische Halbschranken installiert.
Du scheinst wirklich in einer anderen Welt gelebt zu haben!
schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Sep 2018, 16:15)Ich wäre im Leben nicht auf die Idee gekommen, an einem "wilden Strand" und dann vielleicht noch mit Kindern baden zu gehen. Gut. Ich bin offensichtlich doch ein Exot gewesen.
Es gab mehr "wilde" Strände/Badestellen als öffentliche Freibäder und natürlich sind da auch Familien mit Kindern baden gegangen. Selbst an den Seen in der Umgebung von Berlin war vorwiegend "Baden auf eigene Gefahr" und damit keine öffentliche Badestelle, auch wenn die von Tausenden Berlinern genutzt wurde.
schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Sep 2018, 16:15)Politisierung? DIe Politisierung des Themas besteht für mich in dem auch für mich etwas rätselhaften Ost-West-Fass, das der Autor des Beitrags "Die Rückkehr der Schamhaftigkeit" in DLF "Politisches Feuilleton" heute aktuell und zig Jahre nach dem Ende der DDR aufmachte. Das war der Grund für mich, den Thread wieder hochzuholen. Zur Erinnerung: https://www.deutschlandfunkkultur.de/te ... _id=426084
Tut mir schrecklich leid, aber ich kann in dem verlinkten Artikel keine Politisierung des Themas erkennen.
Schamhaftigkeit hat nichts mit Politik zu tun, wohl aber mit Moralvorstellungen.
Ja - der Autor mag die "Westler" als prüder, verklemmter als die damaligen DDR ansehen, das hat jedoch nichts mit Politik zu tun, sondern mit ganz individuellen und/oder tradierten Moralvorstellungen und die [Moralvorstellungen] sind privat, NICHT politisch!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(07 Sep 2018, 19:59)

Sorry, aber den "Fahrkartenschalter mit einer natürlichen Person in jedem Straßenbahnwagon" kenne ich schon seit den späten Sechzigern nicht mehr und Schrankenwärter an jeder Kleinbahnstrecke auch nicht. Ab Mitte der Siebziger wurden zunehmend automatische Halbschranken installiert.
Du scheinst wirklich in einer anderen Welt gelebt zu haben!


Es gab mehr "wilde" Strände/Badestellen als öffentliche Freibäder und natürlich sind da auch Familien mit Kindern baden gegangen. Selbst an den Seen in der Umgebung von Berlin war vorwiegend "Baden auf eigene Gefahr" und damit keine öffentliche Badestelle, auch wenn die von Tausenden Berlinern genutzt wurde.


Tut mir schrecklich leid, aber ich kann in dem verlinkten Artikel keine Politisierung des Themas erkennen.
Schamhaftigkeit hat nichts mit Politik zu tun, wohl aber mit Moralvorstellungen.
Ja - der Autor mag die "Westler" als prüder, verklemmter als die damaligen DDR ansehen, das hat jedoch nichts mit Politik zu tun, sondern mit ganz individuellen und/oder tradierten Moralvorstellungen und die [Moralvorstellungen] sind privat, NICHT politisch!
Das politisch relevante am Thema besteht in der Art und Weise der Zuschreibungsmechanismen. Vor allem auch der Selbstzuschreibungen. Der Herbeierinnerungen (FKK in der DDR) wie auch der "Hinwegerinnerungen" (Kolonialmacht Belgien).
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von unity in diversity »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Sep 2018, 07:04)

Das politisch relevante am Thema besteht in der Art und Weise der Zuschreibungsmechanismen. Vor allem auch der Selbstzuschreibungen. Der Herbeierinnerungen (FKK in der DDR) wie auch der "Hinwegerinnerungen" (Kolonialmacht Belgien).
Theorie ist, wenn jeder weiss, wie es gemacht werden soll und nichts klappt.
Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiss warum.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

unity in diversity hat geschrieben:(08 Sep 2018, 09:09)

Theorie ist, wenn jeder weiss, wie es gemacht werden soll und nichts klappt.
Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiss warum.
Kein Grund, sich der Theorie-Entwerfungslust grundsätzlich zu verweigern ...
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von unity in diversity »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Sep 2018, 09:18)

Kein Grund, sich der Theorie-Entwerfungslust grundsätzlich zu verweigern ...
Es soll Menschen geben, die sich ihr ganzes Leben lang auf das Leben vorbereiten.
Die haben nie gelernt, was Leben ist.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Sep 2018, 07:04)

Das politisch relevante am Thema besteht in der Art und Weise der Zuschreibungsmechanismen. Vor allem auch der Selbstzuschreibungen. Der Herbeierinnerungen (FKK in der DDR) wie auch der "Hinwegerinnerungen" (Kolonialmacht Belgien).
Hä - was soll denn der Unsinn? Von welchen "Herbeierinnerungen" und "Zuscheibungsmechanismen" faselst du eigentlich?
FKK war in der DDR Realität und Normalität - da wird nix "herbeierinnert".
Nur weil DU niemanden kennst, der FKK betrieben hat, bedeutet das NICHT, dass es nicht Millionen DDR-Bürger getan hätten.
Nur weil DEINE Freunde und Bekannten FKK ablehnend gegenüber standen, war FKK in der DDR KEINE Rand-/Ausnahmeerscheinung, es war auch KEINE Protestbewegung.
In MEINEM Umfeld waren viele FKK-Anhänger und mindestens genauso viele die FKK für sich persönlich ablehnten.

FKK war eine normale Freizeitgestaltung uns an einer normalen Freizeitgestaltung wird gar nichts "politisch relevant", weil die individuelle Freizeitgestaltung IMMER Privatangelegenheit ist. Aus der Privatsphäre hat sich Politik rauszuhalten!

Was DU als "politisch relevant" betrachtest, ist die Politisierung des Privaten/der Privatsphäre und das bedeutet de facto nichts weniger als staatliche Eingriffe in die Privatsphäre und damit Einschränkung bzw aushebeln grundlegender Menschenrechte, bedeutet Abschaffung der Eigenverantwortung des Menschen für sein Leben und zunehmende staatliche Kontrolle!
Das Private zu politisieren sind Merkmale einer Diktatur, was aber interessanterweise besonders von Linken und Grünen vertreten wird.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(07 Sep 2018, 10:42)

Erstens hat es auch in der DDR Künstler-Biografien gegeben, die alles andere als grau-in-grau aussahen. Und es gab ein Künstler-Leben, das zum Teil sehr frei und kreativ war. Ich kenne bildende Künstler, Schauspieler und Literaten von damals, die seit der Wende nicht anders arbeiten und leben, als sie es vorher taten, heute "nur" mit einer schwierigeren sozialen Situation. Und damit meine ich wahrlich keine "staatsnahen" Leute. Nee, ganz "normale" Künstler, zum Teil auch sehr gesellschaftskritische. Und zweitens trifft auf die von dir oft benutzte Formulierung "provinziell-miefige DDR" genau das zu, was du selbst an anderer Stelle sagtest: Alles, was nicht den stets und ständig wiederholten und eingeübten Floskeln und Wertungen entspricht (in diesem Falle "provinziell-miefige DDR"), wirkt eher irritierend auf viele Leute. Deshalb dürfte es dich ebenfalls irritieren, wenn ich sage, es gab durchaus sehr viele Momente, Situationen und Umstände in meinem DDR-Leben und dem meiner Leute, die waren absolut nicht "provinziell-miefig". Im Gegenteil, ich finde vieles heute viel provinzieller und miefiger. Dieses ausschließliche Schauen auf Konsum und Besitz, diese Glückseligkeit beim Anhäufen von Reichtum und dieses Wohlfühlen in der kuscheligen "Mitte", möglichst "unpolitisch", wirkt oftmals sehr viel kleinkarierter, provinzieller und miefiger, als ich es damals erlebt habe. Obwohl es natürlich auch da massenhaft Kleinkariertheit gab, aber diese Erscheinungen sind denen von heute nur zu ähnlich. Die eine Kleinkariertheit war zehn Pfennige, die andere nen Groschen wert (ich weiß gar nicht, obs den Spruch auch in Euro und Cent gibt :D )
Erst einmal hast du sicher recht, wenn du der These von der DDR-Gesellschaft die Erfahrung von Heterogenität entgegenstellst. Das ist auch meine Erfahrung. Für Gedichte, die nicht hundertpro der Staatsideologie entsprachen, konnte man an der einen EOS [DDR-Gymnasium], meiner nämlich, gefördert werden und wurde an einer anderen (der einer Freundin im Raum Magdeburg) relegiert. Allgemein - so meine Erfahrung jedenfalls - war der Einfluss von Einzelpersonen auf das kulturelle Mikroklima viel größer als allgemein angenommen. Zumindest von etwa Regimewechsel Ulbricht/Honecker bis etwa zum Zeitpunkt der Biermann-AUsweisung. Das kann man aber sowohl positiv als auch negativ sehen.

Zumindest im Bereich Jazz und Pop - mit Ausnahme einiger Musiker aus dem Free-Jazz-Bereich wie Günter Sommer oder Johannes Bauer war die DDR-Szene in meiner Wahrnehmung von einer entsetzlichen Provinzialität gekennzeichnet. Tut mir leid. Absolut nicht vergleichbar etwa mit Polish Jazz (Tomasz Stanko etwa) oder auch Teilen der Rock/Pop-Musik. Ein Czeslaw Niemen hatte eine Marlene Dietrich als Fan und arbeitete mit international agierenden Künstlern wie Jan Ackermann in den USA zusammen. Ein Land wie Polen (oder auch Ungarn) war zu Ostblockzeiten einfach mal erheblich besser durchlüftet als die DDR.

Und das trifft, für mich jedenfalls, auch auf dieses DDR-FKK-Phänomen zu. Abgesehen von Leni Riefenstahl ist meine erste Assoziation dazu nackt Kartoffeln schälen vor dem Wohnwagen. Abtörnender gehts kaum. In den 90ern gab es in einem DDR-Nachfolgerundfunksender die Figur des DDR-Kumpels "Mike Lehmann". Mike Lehmann auf dem C65 Horstenlochnitz am Griebensee. Da wurde diese Mischung aus DDR-Provinz und FKK gehörig auf die Schippe genommen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Stoner

Re: befreit die Brüste

Beitrag von Stoner »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Sep 2018, 07:22)

... nackt Kartoffeln schälen vor dem Wohnwagen. Abtörnender gehts kaum.
Ohne die Diskussion im Gesamten verfolgt zu haben, ist m.E. davon auszugehen, dass FKK auch nicht antörnen soll. Wenn denn eine Ideologie hinter manchen FKK-Ansätzen steckte, dann sollte der Körper ja in seiner Natürlichkeit frei sein dürfen, ohne von Pfaffen oder anderen Moralwächtern als dauersexualisiertes Objekt begriffen zu werden. Daher kann bei vielen FKKlern auch nicht vom nackten Körper auf fehlende Prüderie geschlossen werden, die verträgt sich durchaus mit FKK.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Sep 2018, 07:22)

Erst einmal hast du sicher recht, wenn du der These von der DDR-Gesellschaft die Erfahrung von Heterogenität entgegenstellst. Das ist auch meine Erfahrung. Für Gedichte, die nicht hundertpro der Staatsideologie entsprachen, konnte man an der einen EOS [DDR-Gymnasium], meiner nämlich, gefördert werden und wurde an einer anderen (der einer Freundin im Raum Magdeburg) relegiert. Allgemein - so meine Erfahrung jedenfalls - war der Einfluss von Einzelpersonen auf das kulturelle Mikroklima viel größer als allgemein angenommen. Zumindest von etwa Regimewechsel Ulbricht/Honecker bis etwa zum Zeitpunkt der Biermann-AUsweisung. Das kann man aber sowohl positiv als auch negativ sehen.

Zumindest im Bereich Jazz und Pop - mit Ausnahme einiger Musiker aus dem Free-Jazz-Bereich wie Günter Sommer oder Johannes Bauer war die DDR-Szene in meiner Wahrnehmung von einer entsetzlichen Provinzialität gekennzeichnet. Tut mir leid. Absolut nicht vergleichbar etwa mit Polish Jazz (Tomasz Stanko etwa) oder auch Teilen der Rock/Pop-Musik. Ein Czeslaw Niemen hatte eine Marlene Dietrich als Fan und arbeitete mit international agierenden Künstlern wie Jan Ackermann in den USA zusammen. Ein Land wie Polen (oder auch Ungarn) war zu Ostblockzeiten einfach mal erheblich besser durchlüftet als die DDR.

Und das trifft, für mich jedenfalls, auch auf dieses DDR-FKK-Phänomen zu. Abgesehen von Leni Riefenstahl ist meine erste Assoziation dazu nackt Kartoffeln schälen vor dem Wohnwagen. Abtörnender gehts kaum. In den 90ern gab es in einem DDR-Nachfolgerundfunksender die Figur des DDR-Kumpels "Mike Lehmann". Mike Lehmann auf dem C65 Horstenlochnitz am Griebensee. Da wurde diese Mischung aus DDR-Provinz und FKK gehörig auf die Schippe genommen.
Ja klar, du hast recht mit deinen polnischen und ungarischen Beobachtungen. Kann ich bestätigen. Aber die "Erfahrung von Heterogenität", wie du schreibst, hat bei mir halt den größeren Eindruck hinterlassen als dieses ständig kolportierte "Gefängnis" im übertragenen Sinne. Ich hab das auch immer getrennt: Diese unsägliche Dauer-Propaganda ("Das Vertrauen zwischen Volk und Partei ist weiter gewachsen", höhöhö) einerseits und die lebendigen, mich bereichernden persönlichen Erfahrungen mit lauter kritischen Geistern, darunter auch etliche Künstler, andererseits. Davon möchte ich keine Sekunde mehr missen. Was die Kartoffeln schälenden Nackten vorm Wohnwagen anbelangt, die haben mich auch oft zum Schmunzeln gebracht. Aber eher im positiven Sinne. Letzteres hat meines Erachtens absolut nix mit "piefig-miefig" zu tun, sondern mit einer absoluten Normalität. Da hat niemand - zumindest niemand aus meinem Umfeld - etwas dran gefunden oder was Besonderes darin gesehen. "Abtörnender gehts kaum", schreibst du. Sorry, aber ums "Antörnen" gings und gehts dabei ja auch gar nicht. Die FKK-Nacktheit (damals und heute) hat nichts mit Sexualität zu tun. Zumindest nicht in dem Sinne, wie heute der nackte Körper durch die Regenbogenpresse ständig sexualisiert wird. FKK, wie der Name schon sagt: Freikörperkultur.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(10 Sep 2018, 09:46)

Ja klar, du hast recht mit deinen polnischen und ungarischen Beobachtungen. Kann ich bestätigen. Aber die "Erfahrung von Heterogenität", wie du schreibst, hat bei mir halt den größeren Eindruck hinterlassen als dieses ständig kolportierte "Gefängnis" im übertragenen Sinne. Ich hab das auch immer getrennt: Diese unsägliche Dauer-Propaganda ("Das Vertrauen zwischen Volk und Partei ist weiter gewachsen", höhöhö) einerseits und die lebendigen, mich bereichernden persönlichen Erfahrungen mit lauter kritischen Geistern, darunter auch etliche Künstler, andererseits. Davon möchte ich keine Sekunde mehr missen. Was die Kartoffeln schälenden Nackten vorm Wohnwagen anbelangt, die haben mich auch oft zum Schmunzeln gebracht. Aber eher im positiven Sinne. Letzteres hat meines Erachtens absolut nix mit "piefig-miefig" zu tun, sondern mit einer absoluten Normalität. Da hat niemand - zumindest niemand aus meinem Umfeld - etwas dran gefunden oder was Besonderes darin gesehen. "Abtörnender gehts kaum", schreibst du. Sorry, aber ums "Antörnen" gings und gehts dabei ja auch gar nicht.
Naja ... letzteres ists vielleicht auch. Es werden Erwartungen geweckt, die gar nicht beabsichtigt sind order waren. FKK findet/fand ja auch generationsübergreifend statt. Natürlicherweise und eigentlich (ohne Voyeuristen) ist bei Nacktheit zumindest gemeinsam mit Kindern Sexualität ausgeblendet. Und wenn sie unter Jugendlichen oder Erwachsenen praktiziert wird ... verstehe ich einfach den Sinn nicht. Verhüllung und nicht Nacktheit bietet Raum für erotische Phantasien, für Vorstellungen und Erwartungen sexueller Ausschweifungen. Schon Goethe erkannte die Welt des Orients, mit seiner äußerlichen Zurückhaltung in Form der bachantischen Gedichte des persischen Lyrikers Hafis als erotisches Versprechen. Und dieser Erzählstrang reicht bis zur unglaublichen erotischen Anziehungskraft einer gesichtsverschleierten Sophia Loren in klassischen Spielfilmen. Unvermittelte Nacktheit dagegen sehe ich als bloßes dumpfes Kopulationsbegehren.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von stefan-dimitrescu »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Sep 2018, 09:25)

Natürlicherweise und eigentlich (ohne Voyeuristen) ist bei Nacktheit zumindest gemeinsam mit Kindern Sexualität ausgeblendet. Und wenn sie unter Jugendlichen oder Erwachsenen praktiziert wird ... verstehe ich einfach den Sinn nicht.
Und wenn man den Sinn nicht versteht, sollte man es verbieten?
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

stefan-dimitrescu hat geschrieben:(11 Sep 2018, 10:38)

Und wenn man den Sinn nicht versteht, sollte man es verbieten?
:) Natürlich nicht ... jeder soll nach seiner Fasson glücklich werden.

Und deshalb zum wiederholten mal und zur Erinnerung:
Nachdem die Seen Brandenburgs immer stärker von den Wessis aus Berlin und Hamburg entdeckt und genutzt werden, hat die Textilindustrie mit neuen Bademoden die gesamte Republik zwischen Sylt und Bodensee erobert. Ein Siegeszug, der nicht nur steigenden Umsatz bedeutet, sondern zugleich Ausdruck einer Rückkehr zu verblüffender Schamhaftigkeit signalisiert. Frau trägt Badeanzug, Mann Badehose, die bis zum Knie reicht.

Westliche Prüderie und Biederkeit?

Solche Biederkeit hatte in der alten Bundesrepublik Tradition.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/te ... _id=426084
Diese These soll nicht unwidersprochen bleiben. Die Verunglimpfung und Denunzierung der Verhüllung. Ich setze die genaue, diametral entgegengesetzte Gegenthese dagegen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von H2O »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Sep 2018, 09:25)

Naja ... letzteres ists vielleicht auch. Es werden Erwartungen geweckt, die gar nicht beabsichtigt sind order waren. FKK findet/fand ja auch generationsübergreifend statt. Natürlicherweise und eigentlich (ohne Voyeuristen) ist bei Nacktheit zumindest gemeinsam mit Kindern Sexualität ausgeblendet. Und wenn sie unter Jugendlichen oder Erwachsenen praktiziert wird ... verstehe ich einfach den Sinn nicht. Verhüllung und nicht Nacktheit bietet Raum für erotische Phantasien, für Vorstellungen und Erwartungen sexueller Ausschweifungen. Schon Goethe erkannte die Welt des Orients, mit seiner äußerlichen Zurückhaltung in Form der bachantischen Gedichte des persischen Lyrikers Hafis als erotisches Versprechen. Und dieser Erzählstrang reicht bis zur unglaublichen erotischen Anziehungskraft einer gesichtsverschleierten Sophia Loren in klassischen Spielfilmen. Unvermittelte Nacktheit dagegen sehe ich als bloßes dumpfes Kopulationsbegehren.
Na, sagen wir einmal Nacktheit, die unzweckmäßig ist. Am Badestrand, in der Sauna, beim Zufallsbad im See oder Fluß kann ich in Nacktheit kein "Kopulationsbegehren" sehen. Da ist Nacktheit doch nur noch praktisch und aus meiner Sicht überhaupt nicht überraschend oder verlockend. Dann sind raffiniert geschnittene Kleider und Verhüllungen letztlich ein einziges Kopulationsdings. Wozu legt man die ansonsten an? Praktisch sind die nur sehr selten! Spricht man dann nicht ganz offen von "sexy outfit"?

Meinen Sie, daß von nackt kartoffelschälenden Leuten ein Kopulationsbegehren ausgeht? Ob Nacktheit beim Kartoffelschälen oder am Kochherd zweckmäßig ist... da habe ich natürlich auch meine Zweifel. :p

Das ungezügelte Kopulationsbegehren ist doch eher mit dem Bademantel beim Empfang abhängiger Damen im #metoo-Milieu angezeigt. Wer von uns Normalos hat schon mit diesem Lebensstil etwas zu tun?
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

H2O hat geschrieben:(11 Sep 2018, 11:10)

Na, sagen wir einmal Nacktheit, die unzweckmäßig ist. Am Badestrand, in der Sauna, beim Zufallsbad im See oder Fluß kann ich in Nacktheit kein "Kopulationsbegehren" sehen. Da ist Nacktheit doch nur noch praktisch und aus meiner Sicht überhaupt nicht überraschend oder verlockend. Dann sind raffiniert geschnittene Kleider und Verhüllungen letztlich ein einziges Kopulationsdings. Wozu legt man die ansonsten an? Praktisch sind die nur sehr selten! Spricht man dann nicht ganz offen von "sexy outfit"?

Meinen Sie, daß von nackt kartoffelschälenden Leuten ein Kopulationsbegehren ausgeht? Ob Nacktheit beim Kartoffelschälen oder am Kochherd zweckmäßig ist... da habe ich natürlich auch meine Zweifel. :p

Das ungezügelte Kopulationsbegehren ist doch eher mit dem Bademantel beim Empfang abhängiger Damen im #metoo-Milieu angezeigt. Wer von uns Normalos hat schon mit diesem Lebensstil etwas zu tun?
Ich unterscheide eben zwischen "Kopulationsbegehren" und damit verbundenen erotischen Phantasien ... naja, lassen wir das mal. Politisch ist das jedenfalls nicht. Es ist schon ziemlich persönlich, klar.

Vom Begriff "Normalo" geht nach meinem Empfinden ein irgendwie fader Geruch aus. Und "praktische" Nacktheit hat für mich den Geruch von Lebensreformbewegungen. Von Freikörperkultur bis Anthroposophie. Wenn sich da für mich als erste Assoziation "Faschismus" einstellt, wenn man da so einen unguten Nazi- und Krematoriengeruch vermeint zu schnuppern, so ist das keineswegs als tatsächlicher politischer Faschismusvorwurf gemeint. (Auch wenn zahlreiche Naziführer eine große Sympathie für Vegetariertum, Vollkorn, Nacktkultur hegten). Es sollte der Information dienen. Nicht Schamhaftigkeit ist immer der Antrieb für Verhüllung. Oft auch diese Antipahtie gegen Völkischkeit und die Sympathie für eine häufig als dekadent und gleichzeitig "bürgerlich" oder "intellektuell" geschmähte Kultiviertheit.

Relativ aktuell übrigens: In der Nähe von Venedig gibt es seit 2017 einen sogenannten "Faschisischen Strandabschnitt". Wo Körperfixiertheit und nostalgische Duce-Verehrung zelebriert werden. Bah ... https://www.welt.de/print/die_welt/kult ... isten.html
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von H2O »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Sep 2018, 11:21)

Ich unterscheide eben zwischen "Kopulationsbegehren" und damit verbundenen erotischen Phantasien ... naja, lassen wir das mal. Politisch ist das jedenfalls nicht. Es ist schon ziemlich persönlich, klar.

Vom Begriff "Normalo" geht nach meinem Empfinden ein irgendwie fader Geruch aus. Und "praktische" Nacktheit hat für mich den Geruch von Lebensreformbewegungen. Von Freikörperkultur bis Anthroposophie. Wenn sich da für mich als erste Assoziation "Faschismus" einstellt, wenn man da so einen unguten Nazi- und Krematoriengeruch vermeint zu schnuppern, so ist das keineswegs als tatsächlicher politischer Faschismusvorwurf gemeint. (Auch wenn zahlreiche Naziführer eine große Sympathie für Vegetariertum, Vollkorn, Nacktkultur hegten). Es sollte der Information dienen. Nicht Schamhaftigkeit ist immer der Antrieb für Verhüllung. Oft auch diese Antipahtie gegen Völkischkeit und die Sympathie für eine häufig als dekadent und gleichzeitig "bürgerlich" oder "intellektuell" geschmähte Kultiviertheit.

Relativ aktuell übrigens: In der Nähe von Venedig gibt es seit 2017 einen sogenannten "Faschisischen Strandabschnitt". Wo Körperfixiertheit und nostalgische Duce-Verehrung zelebriert werden. Bah ... https://www.welt.de/print/die_welt/kult ... isten.html
Gut, unterschiedliche Sichtweisen sind ja belebend. Zum Faschistischen Strandabschnitt fällt mir ein, daß die Badegäste dort bestimmt Spaghetti mit Sauce mögen. Politisch korrekt sollten wir dann ab sofort alle auf diese faschistische Speise verzichten. :) Immer wenn ich mit dieser Kenntnis jemanden Spaghetti gabeln sehe, muß ich an Mussolini denken... ist das nicht ganz furchtbar? ;)
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Sep 2018, 09:25)

Naja ... letzteres ists vielleicht auch. Es werden Erwartungen geweckt, die gar nicht beabsichtigt sind order waren. FKK findet/fand ja auch generationsübergreifend statt. Natürlicherweise und eigentlich (ohne Voyeuristen) ist bei Nacktheit zumindest gemeinsam mit Kindern Sexualität ausgeblendet. Und wenn sie unter Jugendlichen oder Erwachsenen praktiziert wird ... verstehe ich einfach den Sinn nicht. Verhüllung und nicht Nacktheit bietet Raum für erotische Phantasien, für Vorstellungen und Erwartungen sexueller Ausschweifungen. Schon Goethe erkannte die Welt des Orients, mit seiner äußerlichen Zurückhaltung in Form der bachantischen Gedichte des persischen Lyrikers Hafis als erotisches Versprechen. Und dieser Erzählstrang reicht bis zur unglaublichen erotischen Anziehungskraft einer gesichtsverschleierten Sophia Loren in klassischen Spielfilmen. Unvermittelte Nacktheit dagegen sehe ich als bloßes dumpfes Kopulationsbegehren.
Nein - bei FKK werden eben KEINE Erwartungen geweckt, da ist Sexualität - auch bei Jugendlichen und Erwachsenen - komplett ausgeblendet. Da gibt es KEIN "bloßes dumpfes Kopulationsbegehren."!
Das sind DEINE "dreckigen" Gedankengänge, die du anderen (den FKK-Anhängern) unterstellst!
Der Sinn - den DU nicht verstehst - besteht ganz einfach darin, sich frei bewegen zu können, "streifenfrei" zu bräunen und nicht das nasse "Zeugs" am Körper trocknen zu lassen. Die allerwenigsten wechseln sofort nach dem Bad, die nassen Klamotten gegen trockene!
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Sep 2018, 11:21)

Ich unterscheide eben zwischen "Kopulationsbegehren" und damit verbundenen erotischen Phantasien ... naja, lassen wir das mal. Politisch ist das jedenfalls nicht. Es ist schon ziemlich persönlich, klar.

Vom Begriff "Normalo" geht nach meinem Empfinden ein irgendwie fader Geruch aus. Und "praktische" Nacktheit hat für mich den Geruch von Lebensreformbewegungen. Von Freikörperkultur bis Anthroposophie. Wenn sich da für mich als erste Assoziation "Faschismus" einstellt, wenn man da so einen unguten Nazi- und Krematoriengeruch vermeint zu schnuppern, so ist das keineswegs als tatsächlicher politischer Faschismusvorwurf gemeint. (Auch wenn zahlreiche Naziführer eine große Sympathie für Vegetariertum, Vollkorn, Nacktkultur hegten). Es sollte der Information dienen. Nicht Schamhaftigkeit ist immer der Antrieb für Verhüllung. Oft auch diese Antipahtie gegen Völkischkeit und die Sympathie für eine häufig als dekadent und gleichzeitig "bürgerlich" oder "intellektuell" geschmähte Kultiviertheit.

Relativ aktuell übrigens: In der Nähe von Venedig gibt es seit 2017 einen sogenannten "Faschisischen Strandabschnitt". Wo Körperfixiertheit und nostalgische Duce-Verehrung zelebriert werden. Bah ... https://www.welt.de/print/die_welt/kult ... isten.html
Du stellst Zusammenhänge her, die per se gar nicht vorhanden sind UND du machst den Fehler, einer Sache - in diesem Falle der Freikörperkultur - die Schuld an ihrer Instrumentalisierung durch Ideologien zu geben, statt den Ideologen, die die Sache intrumentalisierten.
Du unterliegst damit gleich zwei logischen Fehlschlüssen - einmal dem logischen Fehlschluss des Berufens auf die Folgen und zum anderen dem Fehlschluss des falschen Dilemmas.
Mit Sicherheit allerdings existiert DEINE Begründung für den "Antrieb für Verhüllung" nur in DEINEM Kopf!
Mit dergleichen verqueren "Überlegungen" setzt sich niemand, der Textilbaden dem Nacktbaden vorzieht auseinander.
Tatsächlich sind es Schamhaftigkeit und/oder bestimmte Moralvorstellungen.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Dark Angel »

H2O hat geschrieben:(11 Sep 2018, 11:51)

Gut, unterschiedliche Sichtweisen sind ja belebend. Zum Faschistischen Strandabschnitt fällt mir ein, daß die Badegäste dort bestimmt Spaghetti mit Sauce mögen. Politisch korrekt sollten wir dann ab sofort alle auf diese faschistische Speise verzichten. :) Immer wenn ich mit dieser Kenntnis jemanden Spaghetti gabeln sehe, muß ich an Mussolini denken... ist das nicht ganz furchtbar? ;)
Folgt man den Gedankengängen des Users weiter, dann sind Vegetarier/Veganer alle (potentielle) Faschisten. :D
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von H2O »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Sep 2018, 12:56)

Folgt man den Gedankengängen des Users weiter, dann sind Vegetarier/Veganer alle (potentielle) Faschisten. :D
Ich meine, daß der Teilnehmer Schokoschendretzki Spaß versteht! :)
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Sep 2018, 11:21)

Ich unterscheide eben zwischen "Kopulationsbegehren" und damit verbundenen erotischen Phantasien ... naja, lassen wir das mal. Politisch ist das jedenfalls nicht. Es ist schon ziemlich persönlich, klar.

Vom Begriff "Normalo" geht nach meinem Empfinden ein irgendwie fader Geruch aus. Und "praktische" Nacktheit hat für mich den Geruch von Lebensreformbewegungen. Von Freikörperkultur bis Anthroposophie.
....Harter WIDERSTAND im Osten...
FKK in der DDR
Aufstand der Nackten
"Schont die Augen der Nation!" Mit absurden Argumenten und seltsamen Mitteln versuchten DDR-Behörden in den fünfziger Jahren, die massenhafte Ausbreitung des Nacktbadens zu verhindern - erfolglos. Die Gegenwehr der Nudisten wurde immer wilder.
http://www.spiegel.de/einestages/fkk-in ... 47073.html
Aus dieser Zeit wird die Anekdote kolportiert, wonach der damalige Kulturminister (und Dichter) Johannes R. Becher bei einem Kontrollgang am Strand eine hüllenlos Schlafende angeherrscht haben soll: "Schämen Sie sich nicht, Sie alte Sau?" Bei der Verleihung des Nationalpreises an die Schriftstellerin Anna Seghers wurde er unsanft an die Begebenheit erinnert: Als er zur Laudatio auf die "liebe Anna" anhob, unterbrach ihn diese: "Für Dich, Hans, immer noch die alte Sau!"
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Sep 2018, 11:21)

Ich unterscheide eben zwischen "Kopulationsbegehren" und damit verbundenen erotischen Phantasien ... naja, lassen wir das mal. Politisch ist das jedenfalls nicht. Es ist schon ziemlich persönlich, klar.

Vom Begriff "Normalo" geht nach meinem Empfinden ein irgendwie fader Geruch aus. Und "praktische" Nacktheit hat für mich den Geruch von Lebensreformbewegungen. Von Freikörperkultur bis Anthroposophie. Wenn sich da für mich als erste Assoziation "Faschismus" einstellt, wenn man da so einen unguten Nazi- und Krematoriengeruch vermeint zu schnuppern, ...
Du solltest dir mal ordentlich die Nase putzen und dein Oberstübchen gut durchlüften, dann geht auch der "ungute[n] Nazi- und Krematoriengeruch" weg:

"In den zwanziger Jahren gab es in Deutschland rund 100.000 organisierte Nackedeis. FKK wurde zum Synonym für Freiheit, Naturverbundenheit, Streben nach Gesundheit." ...
"Wer sich dennoch zum Baden verhüllte, galt den Reformern als "behoster Spießer" und "Trikotkapitalist", so ein Wandervogel 1921. Badehosenfeindliche Naturfreaks gab es mit nahezu jeder Weltanschauung - von völkischen Nudisten über liberale Nacktbader bis hin zu sozialistischen und kommunistischen FKK-Zirkeln. Nacktbadestrände wurden eröffnet, vielerorts im Deutschen Reich entstanden für die Sonnenanbeter FKK-Areale mit Gymnastikwiesen, Schwimmteichen und Sportbahnen."
Quelle


"Die Attacken von rechts erhöhten allerdings nur die Reputation Kochs im Lager der politischen Linken. Vor allem etliche tausend junge Sozialisten aus allen Teilen Deutschlands abonnierten und lasen die Broschüren und Aufsätze Kochs, dessen zentrale Zeitschrift unter dem Titel "Wir sind nackt und nennen uns du" erschien. Nicht zuletzt die Ausstrahlung der Kochschen Persönlichkeit trug dazu bei, dass in den späten 1920er Jahren die Nacktkultur innerhalb der sozialistischen Bewegung verbreiteter war als außerhalb der Linken. Insgesamt dürfte es in dieser Zeit rund 100.000 bekennende Anhänger der Freien Körperkultur zwischen Ostsee und Bodensee gegeben haben, 60.000 davon gehörten allein der sozialistischen Arbeiterbewegung an.
"In der revolutionären Auseinandersetzung, so argumentierten sie mit Verve, brauche die Arbeiterklasse starke Nerven und belastbare Energien. Allerdings, so führten sie wortreich Klage, sei es mit solcherlei Eigenschaften im Proletariat nicht weit her. Während die Bourgeoisie vitaminreich genährt, gesund, sportiv und daher bestens trainiert für den Kampf gegen die abhängigen Schichten sei, biete die Arbeiterklasse ein einziges trauriges Bild des Jammers: Man treffe dort weitgehend auf zermürbte, geschädigte, ausgepumpte Körper. Kurzum, allein die sozialistische Freikörperkulturbewegung könne das träge und abgeschlaffte Proletariat für die Klassenschlacht wieder hinreichend in Form bringen."
Quelle


Du solltest ganz dringend deinen Horizont erweitern - mal die Tür ganz aufmachen und nicht immer nur durchs Schlüsselloch linsen, dann wird dir vielleicht klar, dass FKK und Lebensreform so gar nichts mit "Faschismus" und Nationalsozialismus zu tun haben, überhaupt nichts mit Politik - sondern einfach mit Freiheit und Ungebundenheit.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Alpha Centauri »

Wann kommt der Thread "Befreit den Penis" ???
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von imp »

Alpha Centauri hat geschrieben:(11 Sep 2018, 22:51)

Wann kommt der Thread "Befreit den Penis" ???
Was stört dich am verhüllten Penis?
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Laertes »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Sep 2018, 19:46)
dass FKK und Lebensreform so gar nichts mit "Faschismus" und Nationalsozialismus zu tun haben, überhaupt nichts mit Politik - sondern einfach mit Freiheit und Ungebundenheit.
Merkwürdigerweise kann ich schoschendrezkis Assoziation ansatzweise nachvollziehen. Dabei gehöre ich zu denen, die sich vorzugsweise an den Nacktbadestrand legen. Wahrscheinlich kaschiert meine Kleidung nur den heimlichen Fascho, der eigentlich drin steckt.
"Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann."
(Ernst-Wolfgang Böckenförde)
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Selina
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Sep 2018, 11:21)

Ich unterscheide eben zwischen "Kopulationsbegehren" und damit verbundenen erotischen Phantasien ... naja, lassen wir das mal. Politisch ist das jedenfalls nicht. Es ist schon ziemlich persönlich, klar.

Vom Begriff "Normalo" geht nach meinem Empfinden ein irgendwie fader Geruch aus. Und "praktische" Nacktheit hat für mich den Geruch von Lebensreformbewegungen. Von Freikörperkultur bis Anthroposophie. Wenn sich da für mich als erste Assoziation "Faschismus" einstellt, wenn man da so einen unguten Nazi- und Krematoriengeruch vermeint zu schnuppern, so ist das keineswegs als tatsächlicher politischer Faschismusvorwurf gemeint. (Auch wenn zahlreiche Naziführer eine große Sympathie für Vegetariertum, Vollkorn, Nacktkultur hegten). Es sollte der Information dienen. Nicht Schamhaftigkeit ist immer der Antrieb für Verhüllung. Oft auch diese Antipahtie gegen Völkischkeit und die Sympathie für eine häufig als dekadent und gleichzeitig "bürgerlich" oder "intellektuell" geschmähte Kultiviertheit.

Relativ aktuell übrigens: In der Nähe von Venedig gibt es seit 2017 einen sogenannten "Faschisischen Strandabschnitt". Wo Körperfixiertheit und nostalgische Duce-Verehrung zelebriert werden. Bah ... https://www.welt.de/print/die_welt/kult ... isten.html
Einen "unguten Nazi- und Krematoriengeruch" - wie du schreibst - kann man bei anderen Gelegenheiten heute deutlicher "schnuppern". Aber wirklich nur im übertragenen Sinne gemeint. So stört es mich viel mehr, dass Leute jeden Alters, darunter auch ganz Junge, heute schon wieder auf der Straße mit straffem Schritt und strammer brauner Haltung deutlich zeigen, dass sie wieder einen "Nationalsozialismus" wollen. Heute! Nach alledem! Dagegen sollte man sich wenden und wehren. Oder zumindest darüber reflektieren und seine Schlüsse für sich ziehen. Aber nicht am Beispiel dieser harmlosen Freikörperkultur, die in der Vergangenheit wahrhaftig in zig politischen Vereinigungen jeder Couleur (wie DA in diesem Fall mal richtig schreibt) favorisiert wurde im Gegensatz zum textilen Baden und Sonnen. Im Übrigen kann das wirklich jeder halten wie ein Dachdecker. Und mit Sex und mit erotischen Geschichten hat das Ganze echt nix zu tun, also zumindest nicht bei/unter den FKK-Anhängern. Viele grenzen sich auch ausdrücklich von einer sexualisierten Betrachtung ihrer nudistischen Leidenschaft ab. Trotzdem stimmt es natürlich: Beim Thema FKK gehen die Meinungen stark auseinander. Heute wie damals. Zum Beispiel konnten einige über den berühmten Wolle-FKK-Kurzfilm in "Außenseiter - Spitzenreiter" immer herzhaft lachen, andere fanden den entsetzlich.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(12 Sep 2018, 00:53)

Einen "unguten Nazi- und Krematoriengeruch" - wie du schreibst - kann man bei anderen Gelegenheiten heute deutlicher "schnuppern".
Das ist meine ganz persönliche Assoziation. Lassen wir das mal dahingestellt sein. Politisch und allgemein interessant ist lediglich die Anzettelung einer (Schein?)-Debatte unter dem Titel "Rückkehr der Schamhaftigkeit. Ein Ost-West-Konflikt am Badestrand". durch einen aktuellen Feuilleton-Beitrag im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk. Aus meiner Sicht gibt es dafür keinen benennbaren Anlass. Warum wird sie dennoch lanciert?
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Sep 2018, 08:33)

Das ist meine ganz persönliche Assoziation. Lassen wir das mal dahingestellt sein. Politisch und allgemein interessant ist lediglich die Anzettelung einer (Schein?)-Debatte unter dem Titel "Rückkehr der Schamhaftigkeit. Ein Ost-West-Konflikt am Badestrand". durch einen aktuellen Feuilleton-Beitrag im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk. Aus meiner Sicht gibt es dafür keinen benennbaren Anlass. Warum wird sie dennoch lanciert?
Ja, das ist Quatsch. Zumal es - wenn schon - "Rückkehr der Prüderie" heißen müsste und nicht einer akzeptablen Schamhaftigkeit ;) Aber ich geb dir in diesem Punkt recht: Solche Dinge mit irgendeinem wertenden politischen Kommentar zu versehen nach dem Motto "so und so musses sein und nicht so und so"... das ist albern. Betrifft auch die Identitätsdiskussion. Man kann doch die Meinung des anderen zu diesen Fragen einfach mal so stehenlassen. Oder? Mich stört es nicht, wenn es dazu gegensätzliche Ansichten gibt.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(12 Sep 2018, 09:50)

Ja, das ist Quatsch. Zumal es - wenn schon - "Rückkehr der Prüderie" heißen müsste und nicht einer akzeptablen Schamhaftigkeit ;) Aber ich geb dir in diesem Punkt recht: Solche Dinge mit irgendeinem wertenden politischen Kommentar zu versehen nach dem Motto "so und so musses sein und nicht so und so"... das ist albern. Betrifft auch die Identitätsdiskussion. Man kann doch die Meinung des anderen zu diesen Fragen einfach mal so stehenlassen. Oder? Mich stört es nicht, wenn es dazu gegensätzliche Ansichten gibt.
Verstehe ich nicht, ihre Meinung, die Anregung zu einem philosophischen Gedankenspiel sei ein Beweis für rechtspopulistisches bis rechtsextremes Gedankengut blieb doch bis heute unangetastet stehen.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(12 Sep 2018, 11:56)

Verstehe ich nicht, ihre Meinung, die Anregung zu einem philosophischen Gedankenspiel sei ein Beweis für rechtspopulistisches bis rechtsextremes Gedankengut blieb doch bis heute unangetastet stehen.
Philosophisches Gedankenspiel? Hmm, ok. Ich hab halt meine Probleme mit Spielchen, die sich mit "Identität" befassen. Ansonsten bezog sich diese Äußerung auf eine Bemerkung von schokoschendrezki. Mal mit meinen Worten: Wie man etwas wahrnimmt und rezipiert, ist eine höchst individuelle Angelegenheit. Ich würde da eher aus Interesse fragen, wie genau das derjenige meint, der ein Bild, ein Gedicht oder ein Theaterstück ablehnt oder eben besonders mag. Oder seinen Kommentar einfach als Ergänzung so stehenlassen bzw. selbst weiterstricken. Solche Fähigkeiten kommen in der Kommunikation immer mehr abhanden. Manche schreien immer gleich auf und fühlen sich angegriffen, wenn man sagt, nö, das sehe ich anders. Gerade bei den polarisierenden Themen FFK und Identität sollte man halt locker bestimmte Meinungen und Interpretationen nebeneinander stehenlassen können, ohne Schreikrämpfe zu kriegen. Sie hatte ich damit auch überhaupt nicht gemeint und mich selbst eigentlich auch nicht, weil es mich nicht stört, hier regelmäßig auf einen Meter mal einen Meter zusammengedampft zu werden. Solche Reaktionen sagen meistens mehr über denjenigen aus, der "dampft" :D
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Alpha Centauri »

Alpha Centauri hat geschrieben:(11 Sep 2018, 22:51)

Wann kommt der Thread "Befreit den Penis" ???
Naja ich bin mal gespannt wann hier die User nach der Befreiung der Brüste nach der Befreiung des Penis lauthals schreien, sind wir denn nicht alle ein bisschen Porno :D
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Joka »

Also ich äußere mich jetzt mal als Vater und Ehemann. Ich finde es schlimm wenn Frauen oben ohne am Strand liegen. Ich finde es auch schlimm das die Mädchen/Frauen heutzutage mit immer knapper werdenden Outfits rumlaufen.

Für mich sogeriert das nichts weiter als "Ich bin leicht zu haben" mag jetzt für manche anstössig sein so empfinde ich das aber. Ich möchte meine Kinder auch möglichst langecdavon fern halten und würde so ein Outfit für meine Tochter auch verbieten. Mag sein dass den Frauen warm ist oder ich weiß auch nicht aus was für einem Grund man so rumläuft. Aber ich würde als Mann so eine Frau niemals für eine längere Bindung haben wollen.

Wo ist den da die Romantik? Das geheimnisvolle ? Wenn ich wie alle anderen Männer doch gleich alles auf einen Blick sehen kann wie auf dem Viehmarkt.

Ich vergleiche das immer gern mit einem Geschenk, es ist mindestens genauso schön auszupacken wie das Geschenk selbst.

Das heisst jetzt nicht das Frauen voll verschleiert rumlaufen sollten aber eben Stilvoll.

Aber das kann jeder so halten wie er es möchte.
Man muss erst so manches gelernt haben, ehe man über die Handlungsweise eines Anderen richtig urteilen kann

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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Billie Holiday »

Joka hat geschrieben:(13 Sep 2018, 19:03)

Also ich äußere mich jetzt mal als Vater und Ehemann. Ich finde es schlimm wenn Frauen oben ohne am Strand liegen. Ich finde es auch schlimm das die Mädchen/Frauen heutzutage mit immer knapper werdenden Outfits rumlaufen.

Für mich sogeriert das nichts weiter als "Ich bin leicht zu haben" mag jetzt für manche anstössig sein so empfinde ich das aber. Ich möchte meine Kinder auch möglichst langecdavon fern halten und würde so ein Outfit für meine Tochter auch verbieten. Mag sein dass den Frauen warm ist oder ich weiß auch nicht aus was für einem Grund man so rumläuft. Aber ich würde als Mann so eine Frau niemals für eine längere Bindung haben wollen.

Wo ist den da die Romantik? Das geheimnisvolle ? Wenn ich wie alle anderen Männer doch gleich alles auf einen Blick sehen kann wie auf dem Viehmarkt.

Ich vergleiche das immer gern mit einem Geschenk, es ist mindestens genauso schön auszupacken wie das Geschenk selbst.

Das heisst jetzt nicht das Frauen voll verschleiert rumlaufen sollten aber eben Stilvoll.

Aber das kann jeder so halten wie er es möchte.

Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass Frauen nicht leicht zu haben sind, sondern weiße Streifen auf dem Oberkörper unschön finden, Luft und Sonne auch auf dem Busen fühlen wollen und etwas entblößen, was die Natur ihnen einfach so mitgegeben hat. Deine Meinung ist völlig ok, kannst ja weggucken.
Wir Damen haben ja auch kein Anrecht auf fettfreie Sixpacs und flache Männerbrüste. Wir nehmen auch nackte Wanste und Biertitten gnädig hin, ohne dem Träger zu unterstellen, er sei leicht zu haben. :)
Warum nun ausschließlich Frauen Stil beweisen sollen -am Strand- erschließt sich mir nicht. :|
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Joka »

Anders herum gilt natürlich das gleiche. Ich bin von guter Statur und laufe auch nicht oben ohne herum. Den das was drunter ist habe ich für mich getan damit ich mich wohlfühle. Daran ergötzen kann so fern sie will sich meine Frau den die ist die einzige auf dessen Meinung ich Wert lege.

Aber ich glaube es gibt auch für Frauen einige Möglichkeiten am ganzen Körper braun zu werden ohne die gesamte Öffentlichkeit mit ein zu beziehen :)
Man muss erst so manches gelernt haben, ehe man über die Handlungsweise eines Anderen richtig urteilen kann

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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Billie Holiday »

Joka hat geschrieben:(13 Sep 2018, 19:27)

Anders herum gilt natürlich das gleiche. Ich bin von guter Statur und laufe auch nicht oben ohne herum. Den das was drunter ist habe ich für mich getan damit ich mich wohlfühle. Daran ergötzen kann so fern sie will sich meine Frau den die ist die einzige auf dessen Meinung ich Wert lege.

Aber ich glaube es gibt auch für Frauen einige Möglichkeiten am ganzen Körper braun zu werden ohne die gesamte Öffentlichkeit mit ein zu beziehen :)
Es gibt auch Möglichkeiten, sich als einzelner dem Anblick vieler zu entziehen. :)
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Ebiker »

Merkwürdiges Frauenbild ist das. Egal ob oben ohne oder FKK würde ich keine Frau als leicht zu haben einstufen.
Folgen sie den Anweisungen
Joka
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Joka »

Ebiker hat geschrieben:(13 Sep 2018, 19:38)

Merkwürdiges Frauenbild ist das. Egal ob oben ohne oder FKK würde ich keine Frau als leicht zu haben einstufen.
Nun das liegt daran das ich sehr Katholisch erzogen worden bin und das ist mit gewissen Werten verbunden.

Für mich zeigen "leichte Mädchen" was sie haben um freier anzuziehen richtig?

Warum sollte eine Frau also halb nackt in der Öffentlichkeit herumlaufen mit dem Wissen was sie damit bewirkt - nämlich blicke auf sich ziehen - wenn Sie nicht genau das Provozieren möchte ? . Ergo wirbt sie dann Quasi mit ihrem Körper oder sehe ich da irgendetwas falsch? Das hat mit Frauenbild nichts zutun sondern das ist eine logische Schlussfolgerung.

Wenn ich mein Auto nicht abschließe und mein Handy drin lasse muss ich damit rechnen das es gestohlen wird, weil ich quasi dazu einlade.

Wenn ich halb nackt in der Öffentlichkeit rumlaufe ganz egal ob Frau oder Mann dann lade ich dazu ein mich mit den blicken der anderen auf blosse Reize reduzieren zu lassen. Das ist simple Logik nichts böses.

Oder glaubt irgendeiner hier das wenn da eine so leicht bekleidet rumläuft niemand was dabei denkt?
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von imp »

Ebiker hat geschrieben:(13 Sep 2018, 19:38)

Merkwürdiges Frauenbild ist das. Egal ob oben ohne oder FKK würde ich keine Frau als leicht zu haben einstufen.
Ja, das ist etwas antiquiert. Es geht beim FKK oder Sauna nicht darum, sich irgendwie Geschlechtspartner zu angeln.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Milady de Winter »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(13 Sep 2018, 20:04)

Ja, das ist etwas antiquiert. Es geht beim FKK oder Sauna nicht darum, sich irgendwie Geschlechtspartner zu angeln.
Da hast Du völlig recht. Da hätten tendenziell die Meisten bessere Karten, wenn sie vollständig bekleidet wären.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Dark Angel »

Joka hat geschrieben:(13 Sep 2018, 19:48)
Warum sollte eine Frau also halb nackt in der Öffentlichkeit herumlaufen mit dem Wissen was sie damit bewirkt - nämlich blicke auf sich ziehen - wenn Sie nicht genau das Provozieren möchte ? . Ergo wirbt sie dann Quasi mit ihrem Körper oder sehe ich da irgendetwas falsch? Das hat mit Frauenbild nichts zutun sondern das ist eine logische Schlussfolgerung.
Ja das siehst du komplett falsch und das hat sehr wohl etwas mit dem Frauenbild zu tun und zwar mit einem sehr antiquierten, überlebten Frauenbild - im dem Frauen "sittsam" zu sein und zu warten hatte, bis der "Herr der Schöpfung" sich so gnädig erwies, sie zu beachten und Fraue als seinen Besitz, sein Eigentum betrachten durfte.
Diese Zeiten sind vorbei!
Heute sind Frauen emanzipiert und gleichberechtigt, sie können/dürfen sich kleiden wie sie wollen und zwar OHNE, dass der Mann auf die absurde Idee kommt, sie wäre "leicht zu haben".
Es gibt da ein Sprichwort: "Hingucken, anschauen sind erlaubt und erwünscht, anfassen nicht!"
Joka hat geschrieben:(13 Sep 2018, 19:48)]Wenn ich mein Auto nicht abschließe und mein Handy drin lasse muss ich damit rechnen das es gestohlen wird, weil ich quasi dazu einlade.
Und genau da liegt dein grundlegender Denkfehler: Frauen sind keine Gegenstände, die irgenwer besitzt.
Frauen sind Menschen, die selbst entscheiden, was und wie sie sich anziehen oder ob sie beim Baden/Sonnen überhaupt etwas anziehen. Niemand - erst recht kein Mann, darf daraus irgendwelche Rechte oder Ansprüche ableiten oer die Frau deshalb stigmatisieren.
Sollte sich inzwischen auch bis zu Katholiken herum gesprochen haben.
Joka hat geschrieben:(13 Sep 2018, 19:48)Wenn ich halb nackt in der Öffentlichkeit rumlaufe ganz egal ob Frau oder Mann dann lade ich dazu ein mich mit den blicken der anderen auf blosse Reize reduzieren zu lassen. Das ist simple Logik nichts böses.
Nein, das ist KEINE simple Logik, das ist DEINE (sehr verquere) Logik"
Ein Mann der mit Shorts und Axelshirt in der Öffentlichkeit rumläuft, lädt zu gar nix ein und fordert zu gar nix auf, genauso wenig wie eine Frau in kurzem Rock und Spaghetti-Top.
Ich kenne keinen Grund, warum ein attraktiver Mann oder eine attraktive Frau keine Blicke auf sich ziehen soll, warum sie keine Aufmerksamkeit auf sich soll.
Joka hat geschrieben:(13 Sep 2018, 19:48)Oder glaubt irgendeiner hier das wenn da eine so leicht bekleidet rumläuft niemand was dabei denkt?
Du unterstellst, dass "so eine" - schon der Begriff ist abwertend - sich irgendwas dabei denkt. Tut sie i.d.R. aber nicht - ihr ist einfach nur warm
Im Winter oder bei nasskalten Wetter ist niemand so bekloppt, leicht bekleidet herum zu laufen!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Joka »

Oh je bitte entschuldigen Sie Frau Schwarzer. Okay das war ein blöder Vergleich. Gebe ich zu selbstredend ist eine Frau für mich weder ein Objekt noch Eigentum.

Aber wie schon sagte das darf jeder für sich selbst entscheiden. Was Kleidung mit Emanzipation zutun hat.

Ich sage nur wie man sich bettet so liegt man. Und wie ich mich kleide so werde ich gesehen und behandelt. Wenn meine Bankdirektorin oder meine Ärztin mich demnächst in hotpans und mit Top begrüßt werde ich mein Konto auflösen und den Arzt wechseln. Das ist Tatsache.

Und wenn du dich jetzt noch so angegriffen fühlst Kleider machen Leute war schon immer so gewesen so wie ich mich kleide und mit wem ich gehe so werde ich von anderen gesehen. Wie es dann wirklich ist entscheidet sich dann im Nachhinein.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Teeernte »

Joka hat geschrieben:(13 Sep 2018, 19:48)

Nun das liegt daran das ich sehr Katholisch erzogen worden bin und das ist mit gewissen Werten verbunden.
Mach einen Bogen um den FKK... oder glotz nicht hin.

...jede Erziehung...ist mit gewissen Werten verbunden. ..
Die narzisstische Persönlichkeitsstörung (NPS) zeichnet sich durch einen Mangel an Empathie, Überschätzung der eigenen Fähigkeiten und gesteigertes Verlangen nach Anerkennung aus. Typisch ist, dass die betroffenen Personen übermäßig stark damit beschäftigt sind, anderen zu imponieren und um Bewunderung für sich zu werben, aber selbst kein zwischenmenschliches Einfühlungsvermögen besitzen und keine emotionale Wärme an andere Menschen zurückgeben.
Soll jede rumrennen...wie sie will... ...und grad im Bade - Paradies.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Teeernte »

Joka hat geschrieben:(13 Sep 2018, 20:42)

Oh je bitte entschuldigen Sie Frau Schwarzer. Okay das war ein blöder Vergleich. Gebe ich zu selbstredend ist eine Frau für mich weder ein Objekt noch Eigentum.

Aber wie schon sagte das darf jeder für sich selbst entscheiden. Was Kleidung mit Emanzipation zutun hat.

Ich sage nur wie man sich bettet so liegt man. Und wie ich mich kleide so werde ich gesehen und behandelt. Wenn meine Bankdirektorin oder meine Ärztin mich demnächst in hotpans und mit Top begrüßt werde ich mein Konto auflösen und den Arzt wechseln. Das ist Tatsache.

Und wenn du dich jetzt noch so angegriffen fühlst Kleider machen Leute war schon immer so gewesen so wie ich mich kleide und mit wem ich gehe so werde ich von anderen gesehen. Wie es dann wirklich ist entscheidet sich dann im Nachhinein.
Gesehen als UrlauberIN am Wasser ?

...oder lieber als Frau Bankdirektor in der Sommerfrische ?
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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