ThorsHamar hat geschrieben:(05 Sep 2018, 13:41)
Eine parteipolitische Elite bestimmt die grundsätzlichen Prämissen der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung in völlig unübersichtlichen Grössenordnungen, getrieben von Lobbyismus.
Durch die praktisch unkontrollierbare Verlagerung relevanter Entscheidungen, Beispiel Finanzpolitik, in nicht demokratisch legitimierte Areale, wird "Demokratie" zur Farce.
Beispiel: Eine Wählerbefragung zu Dem, was heute EUROPA genannt wird, also eine ökonomisch determinierte Vereinigung europäischer Staaten ohne soziale Einigung, hätte dieses Experiments in der Art verhindert.
Die Parteien von denen du redest wurden gewählt auch noch nach ihren angeblichen undemokratischen Verhalten. Ich gebe dir zwar Recht, daß in den letzten Jahrzehnten vieles in politisch falsche Bahnen gelenkt wurde, aber als undemokratisch sehe ich das nicht.
Es gab in den letzten jahren einige Protestparteien, die Aufgrund einiger möglicher Fehlentwicklungen entstanden sind, die aber nie entscheidene Mehrheiten bekommen haben. Weil die Mehrheit der Bürger eher Kontiunität gewählt hat.
Das die etablierten Parteien daraus häufig die falschen Schlüsse gezogen haben,ist tragisch, aber nicht zu ändern und auch nicht undemokratisch.
Die Rückkehr der "Demokratie", also die vermeintliche Zurückeroberung von demokratisch bestimmbaren Feldern von Politik, offenbart dabei eben auch die Unzulänglichkeiten dessen, was wir als Demokratie bestimmt haben.
Direkte Demokratie haben wir ja schon wegen der Gefährlichkeit ausgeschlossen. Jetzt offenbaren sich eben auch noch die anderen impliziten Mängel von Demokratie.
Wir brauchen keine Rückkehr weil ewir nie weg waren von demokratie. Wenn die AfD und Linke mal an Ruder dürfen, dann bin ich mal gespannt wie schnell demokratische Selbstverständlichkeiten in Frage gestellt werden, was durch etliche Äußerungen bestimmter Politiker dieser Parteien ja schon klar sein dürfte.
Die Schwäche der Demokratie offenbart sich immer dann, wenn ein Teil der Bürger diese in Frage stellt und evtl. meinen die müsste doch viel besser individuell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sein. Nur ist das eben der falsche Denkansatz. Demokratie "Herrschaft des Volkes" und genauso sieht es aus wenn das Volk eben nicht mehr ausschließlich auf Demokratie setzt, bzw. sie in Frage stellt.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.