Liberty hat geschrieben:(27 Aug 2018, 01:20)
Seit dem zweiten Weltkrieg gab es nur zwei Präsidenten, die nach der ersten Amtszeit abgewählt wurden. George Bush Sr. hatte sein grosses Wahlversprechen ("Read my lips: No new taxes!") gebrochen und die Steuern nach der Wahl doch erhöht. Dafür wurde er dann abgewählt. Und Carter war aussenpolitisch sehr schwach und hat es nicht geschafft die lahmende Wirtschaft in Gang zu bekommen.
Bei Trump ist beides nicht zu erkennen.
Strohmann.
Der Witz dabei ist dass Trump eine zu kräften kommende starke Wirtschaft übernahm.
-> Er hat gar nicht mit diesen Problemen zu kämpfen und die Trends setzen sich in seiner Amtszeit nahtlos fort, so als ob es gar keinen Amtswechsel gegeben hätte. Egal was die gefühlte "Wahrheit" seiner Anhänger ist. Trump hat an dieser Front nie Probleme gehabt, auch wenn er sich gerade selbst für die Wirschaftslage lobt.
Richtig ist, das er im wesentlichen die Forderungen der sich immer weiter radikalisierten Parteianhänger nach Steuersenkungen unterstützt.
Genauso richtig ist, dass Trump anstatt unpopulärer Steuern Schulden aufnimmt. Da sind die libertären und rechten Trommler aus taktischen Gründen aktuell ganz leise, um ihren Traumkandidaten nicht zu schaden. Bei einem Demokraten hätte sie dieses Vorgehen ganz groß an die Glocke gehängt und mit dem betreffenden Namen verbunden.
Die entscheidenden Fakten des Stimmungsbilds in der Gesellschaft werden dabei ganz unter den Tisch gekehrt.
Trump hatte wenige Tage nach seiner Amtseinführung bereits extrem schlechte Umfragewerte, was kein Präsident zuvor zustande brachte. Werte, mit denen kein amtierender Präsident bisher wiedergewählt wurde. Das heißt, nachdem auf weitestgehend Irrationalität, Desinformation und infantilen Wunschdenken aufgebauten Sieg Trumps kam sofort die Ernüchterung.
-> Trump ist ein einmaliges Phänomen, einer zugegeben sehr erfolgreichen und agressiven Desinformations und Stimmungskampanie und ganz bestimmten Voraussetzungen.
Man kann durchaus davon ausgehen dass Trump bereits einen Monat nach seiner Amtseinführung bei einer Wiederholung der Wahl gegen Clinton verloren hätte.
PS. Ford haben sie vergessen. Der Sprang als Vize für Nixon bei Beginn der zweiten Amtszeit ein um dessen Amtsenthebungsverfahren vorzugreifen. Ford war somit der amtierende Präsident und konnte so gegen Carter antreten und verlor knapp. Somit gilt Ford als abgewählter Präsident. Ford hatte damals übrigens bessere Zustimmungswerte als heute Trump.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum