mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

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watisdatdenn?
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mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von watisdatdenn? »

Eine tolle Meldung!

Im ersten Halbjahr 2018 wurde in Deutschland mehr Strom durch erneuerbare Energie erzeugt als durch Kohle!

http://w3.windmesse.de/windenergie/pm/2 ... il-anstieg

Was meint ihr?
Ist damit das Ende der Fahnenstange erreicht, weil die Grundlast bald nicht mehr sichergestellt werden kann, oder lässt sich das noch weiter steigern?
Bei wie viel Prozent erneuerbarer Energie ist euer Meinung nach Schluss?
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imp
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

watisdatdenn? hat geschrieben:(12 Jul 2018, 06:52)

Eine tolle Meldung!

Im ersten Halbjahr 2018 wurde in Deutschland mehr Strom durch erneuerbare Energie erzeugt als durch Kohle!

http://w3.windmesse.de/windenergie/pm/2 ... il-anstieg

Was meint ihr?
Ist damit das Ende der Fahnenstange erreicht, weil die Grundlast bald nicht mehr sichergestellt werden kann, oder lässt sich das noch weiter steigern?
Bei wie viel Prozent erneuerbarer Energie ist euer Meinung nach Schluss?
Theoretisch nahe 100%, praktisch wird man aber immer ein paar Gas- oder Dieselkraftwerke primär zur Erzeugung von Nah- und Fernwärme betreiben wollen, die nebenher Strom abwerfen. Zudem sind viele Gaskraftwerke erst in den 90ern oder später gebaut und werden uns noch einige Jahrzehnte begleiten, genau wie die auslaufende Kernenergie nicht so schnell verschwindet. Dafür wird die Lobby schon sorgen. Man darf EE nicht auf Wind und PV verengt betrachten. Diverse Techniken können bedarfsorientiert und in kleinem Maßstab gefahren werden, Biogas, Biomasse, insbesondere natürlich alle Spielarten von Holznutzung. Ein modernes Biomassekraftwerk kann im zweistelligen Megawattbereich Strom liefern, daneben ist es gut für Abwärmenutzung (Nah- und Fernwärmenetze, Betrieb von Pumpen für Speicheranlagen) geeignet. Hier stellt sich aber das Dilemma, ob man wärmegeführt oder stromorientiert produzieren will, irgendwas ist immer "zuviel".

Ein weiteres Element zur Behandlung von Bedarfs- und Angebotsschwankungen sind die bereits vorhandenen Pumpspeicher. Wir werden voraussichtlich mittelfristig ein rechnerisches Überangebot von Strom in reversiblen Verfahren "vernutzen" (zB Herstellung von Wasserstoff), während wir punktuelle Knappheiten aus Speichern, Wasserstoff und regelbaren Biomassekraftwerken bedienen können.

Ein interessanter Baustein wird oft vergessen: Durch die Digitalisierung und Vernetzung ("IoT", "Smart Grid") können wir Großverbraucher auf Stromüberangebote hin optimieren, wenn sich deren Einsatzzweck dafür eignet. Bis das im Kleinen bei der Waschmaschine/Trockner ankommt, die man morgens belädt und die irgendwann im Tagesverlauf, spätestens aber rechtzeitig vor dem Heimkommen die Wäsche durchwäscht, wird aber noch viel Zeit vergehen.
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Kamikaze
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

Das "Ende der Fahnenstange" wird maßgeblich vom Fortschritt des "Smart Grid" - also der intelligenten Steuerung von "Großverbrauchern" und den Systemen zur Energiespeicherung abhängen.
Aktuell erscheint mir ein Anteil von 80% als jetzt schon technisch machbar und in absehbarer Zeit realistisch.
Speichersysteme für Einzelverbraucher (Privathaushalte oder Handwerks- bzw. Industriebetriebe) sind derzeit leider noch sehr teuer und damit nur in seltenen Fällen ökonomisch sinnvoll.
Ich denke, dass insbesondere die Einführung von "Strompreis nach Angebot" (Voraussetzung dafür ist ein flächendeckendes Smart Grid) dürfte die Attraktivität solcher Speichersysteme (z.B. Redox-Flow-Akkusysteme) attraktiver machen und langfristig die Kosten für solche Systeme durch größere Nachfrage drücken.
Leider ist das Thema Smart Grid zumindest in meiner Region kein öffentliches Thema. Uns wurde vor vier Jahren noch ein Ferraris-Stromzähler an den Hausanschluss geklemmt. Ein Austausch gegen einen "intelligenten" Zähler ist nicht vorgesehen (wenn auch auf expliziten Wunsch und gegen Übernahme der nicht geringen Kosten möglich). Insofern fürchte ich, dass die flächendeckende Umsetzung des Smart Grid noch einige Jahre dauern wird.
Der generelle Trend hin zu mehr erneuerbaren Energieträgern und insbesondere das "überholen der Kohle" ist ein tolles Signal und ein Stinkefinger in Richtung aller Bedenkenträger und Fossil-Befürwortern. :D
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imp
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

Kamikaze hat geschrieben:(12 Jul 2018, 08:35)

Das "Ende der Fahnenstange" wird maßgeblich vom Fortschritt des "Smart Grid" - also der intelligenten Steuerung von "Großverbrauchern" und den Systemen zur Energiespeicherung abhängen.
Aktuell erscheint mir ein Anteil von 80% als jetzt schon technisch machbar und in absehbarer Zeit realistisch.
Speichersysteme für Einzelverbraucher (Privathaushalte oder Handwerks- bzw. Industriebetriebe) sind derzeit leider noch sehr teuer und damit nur in seltenen Fällen ökonomisch sinnvoll.
Ich sehe nicht, dass wir in jedem Einfamilienhaus unbedingt einen Stromspeicher brauchen. Genau, wie nicht jedes Dach unbedingt eine PV-Anlage braucht. Wir bewegen uns hin zu einem neuen Mix an Erzeugern und Verbrauchern von Strom und Heizenergie. Dazu gehören die Kleinstanlagen im Einfamilienhaus. Das Blockheizkraftwerk im Keller, das nebenher Strom produziert, werden wir wohl vorrangig in Mehrparteienhäusern sehen. Auch die stromgeführte Variante, wo der Energieversorger dir eine Anlage in den Keller stellt und die Abwärme dein Haus schön warm macht, wird eher nicht für jedermann sein. Vor allem dort, wo Baugrund sehr teuer ist und der Keller die einzig ökonomische Lösung für Aufbewahrungsnöte darstellt, wird man sich nicht unnötige Apparate wünschen für Versorgung, die auch einfach aus Rohr und Leitung von Nah- oder Großversorgern kommen kann.
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Kamikaze
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(12 Jul 2018, 09:31)

Ich sehe nicht, dass wir in jedem Einfamilienhaus unbedingt einen Stromspeicher brauchen. Genau, wie nicht jedes Dach unbedingt eine PV-Anlage braucht. Wir bewegen uns hin zu einem neuen Mix an Erzeugern und Verbrauchern von Strom und Heizenergie. Dazu gehören die Kleinstanlagen im Einfamilienhaus. Das Blockheizkraftwerk im Keller, das nebenher Strom produziert, werden wir wohl vorrangig in Mehrparteienhäusern sehen. Auch die stromgeführte Variante, wo der Energieversorger dir eine Anlage in den Keller stellt und die Abwärme dein Haus schön warm macht, wird eher nicht für jedermann sein. Vor allem dort, wo Baugrund sehr teuer ist und der Keller die einzig ökonomische Lösung für Aufbewahrungsnöte darstellt, wird man sich nicht unnötige Apparate wünschen für Versorgung, die auch einfach aus Rohr und Leitung von Nah- oder Großversorgern kommen kann.
"Brauchen" ist immer relativ. Technisch unbedingt notwendig wird es in den nächsten zehn oder zwanzig Jahren vermutlich nicht sein, einen eigenen Stromspeicher im Keller zu haben. Das Netz und Groß-Speicher werden es möglich machen (bzw. bewahren). Ökonomisch könnte es durchaus sinnvoll werden, wenn z.B. die Wärmepumpe (ein möglicher Großverbraucher in "kleinen" Häusern) morgens das Haus aus der Nachtabsenkung hoch heizen muss, aber der Strom (wegen fast leerer Energiespeicher) zu diesem Zeitpunkt extrem teuer ist und ein eigener Speicher den billigen "Mittags-Strom" (wenn alle PV-Anlagen kräftig produzieren) speichern könnte. Man könnte so also entweder selbst produzierten Überschuss speichern, oder (nur mit Smart Grid) das Netz entlasten, indem in Zeiten des Überangebots Strom abgegriffen und in Zeiten von Stromknappheit wieder abgegeben (zum Eigenverbrauch, oder auch gegen eine "Vergütung" ins Netz) werden kann.
Hier muss die technische Notwendigkeit auf Makroebene (Ortsnetz) von der technischen Notwendigkeit auf Mikroebene (Einzelhaushalt) getrennt betrachtet werden:
Das Netz muss auf Makroebene ständig ausbalanciert werden. Zu viel "Strom" ist ebenso schlecht wie zu wenig.
Zudem werden Leitungen als Übertragungsweg ineffizienter, je größer der Strom (und damit die weitergegebene Leistung) ist (Wärme/Widerstand).
Insofern würde das Netz davon profitieren, wenn es möglichst kleinteilig ausbalanciert werden könnte.
Die Netzbetreiber haben also ein Interesse an solchen Kleinanlagen.
Dies sollte sich auch im ökonomischen Sinn für Kleinanlagen niederschlagen, was z.B. über einen "Stromtarif nach Angebot" realisierbar wäre. "Kleinspeicher-Betreiber" könnten so von billigen Überangebotszeiten profitieren (und das Netz so stabilisieren) und in teuren Knappheits-Zeiten die gespeicherte Energie nutzen (und damit das Netz entlasten), während Haushalte ohne Speicher eben dann den teureren Tarif bezahlen müssten.
Wie gesagt scheint das aber noch in weiter Ferne zu liegen. Von wirklich intelligentem Energiemanagement für einzelne Geräte (z.B. Waschmaschinen, Heizungen, etc.) ganz zu schweigen. :|
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

Kamikaze hat geschrieben:(12 Jul 2018, 09:54)

"Brauchen" ist immer relativ. Technisch unbedingt notwendig wird es in den nächsten zehn oder zwanzig Jahren vermutlich nicht sein, einen eigenen Stromspeicher im Keller zu haben. Das Netz und Groß-Speicher werden es möglich machen (bzw. bewahren).
Das Netz, die Großspeicher und die zahlreichen Kleinspeicher anderer Teilnehmer (Mehrfamilienhaus, Gewerbe). Wie mein alter Freund Reinhard immer sagte, "Grundlast ist altes Denken".
Ökonomisch könnte es durchaus sinnvoll werden, wenn z.B. die Wärmepumpe (ein möglicher Großverbraucher in "kleinen" Häusern) morgens das Haus aus der Nachtabsenkung hoch heizen muss, aber der Strom (wegen fast leerer Energiespeicher) zu diesem Zeitpunkt extrem teuer ist und ein eigener Speicher den billigen "Mittags-Strom" (wenn alle PV-Anlagen kräftig produzieren) speichern könnte. Man könnte so also entweder selbst produzierten Überschuss speichern, oder (nur mit Smart Grid) das Netz entlasten, indem in Zeiten des Überangebots Strom abgegriffen und in Zeiten von Stromknappheit wieder abgegeben (zum Eigenverbrauch, oder auch gegen eine "Vergütung" ins Netz) werden kann.
Das muss sich gegen die Opportunitätskosten rechtfertigen: Dauerhaft verlorener Platz im eigenen Grundstück, Investitionskosten/Abschreibung über die technische Lebensdauer, Speicherverlust. Gerade bei Kleinstanlagen kann das schnell zur Liebhaberei werden - genau wie die Wärmepumpe, die eher eine sinnvolle Ergänzungstechnologie für MFH ist als für Kleinstverbraucher. Eine Wärmepumpe, die zur Absicherung und nicht Ergänzung eines Verbrauchers installiert wird, hat in der Regel einen Notheizstab aka "elektrische Zusatzheizung" integriert. Gerade im Winter kann das teuer werden, wenn du morgens mit einem besseren Tauchsieder versuchst, deine Dusche warm zu bekommen.
Zudem werden Leitungen als Übertragungsweg ineffizienter, je größer der Strom (und damit die weitergegebene Leistung) ist (Wärme/Widerstand).
Insofern würde das Netz davon profitieren, wenn es möglichst kleinteilig ausbalanciert werden könnte.
Dazu helfen aber die Kleinerzeuger ebenso wie die "großen kleinen Verbraucher" (MFH, Gewerbe), die mit BHKW und ggf Pufferspeicher wesentlich effizienter funktionieren als der Einzelhaushalt. Es ist nicht notwendig, dass jeder Bungalow dafür Platz vorhält. Die Kostenrechnung ist ohnehin spannend. Einen klassischen Puffer, der über die 15-30 Jahre einer Heizanlage hält, habe ich noch nicht gesehen. Die Dinger sind derzeit vor allem sehr teuer.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von immernoch_ratlos »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:Theoretisch nahe 100%, praktisch wird man aber immer ein paar Gas- oder Dieselkraftwerke primär zur Erzeugung von Nah- und Fernwärme betreiben wollen, die nebenher Strom abwerfen. Zudem sind viele Gaskraftwerke erst in den 90ern oder später gebaut und werden uns noch einige Jahrzehnte begleiten, genau wie die auslaufende Kernenergie nicht so schnell verschwindet. Dafür wird die Lobby schon sorgen. Man darf EE nicht auf Wind und PV verengt betrachten. Diverse Techniken können bedarfsorientiert und in kleinem Maßstab gefahren werden, Biogas, Biomasse, insbesondere natürlich alle Spielarten von Holznutzung. Ein modernes Biomassekraftwerk kann im zweistelligen Megawattbereich Strom liefern, daneben ist es gut für Abwärmenutzung (Nah- und Fernwärmenetze, Betrieb von Pumpen für Speicheranlagen) geeignet. Hier stellt sich aber das Dilemma, ob man wärmegeführt oder stromorientiert produzieren will, irgendwas ist immer "zuviel".

Ein weiteres Element zur Behandlung von Bedarfs- und Angebotsschwankungen sind die bereits vorhandenen Pumpspeicher. Wir werden voraussichtlich mittelfristig ein rechnerisches Überangebot von Strom in reversiblen Verfahren "vernutzen" (zB Herstellung von Wasserstoff), während wir punktuelle Knappheiten aus Speichern, Wasserstoff und regelbaren Biomassekraftwerken bedienen können.

Ein interessanter Baustein wird oft vergessen: Durch die Digitalisierung und Vernetzung ("IoT", "Smart Grid") können wir Großverbraucher auf Stromüberangebote hin optimieren, wenn sich deren Einsatzzweck dafür eignet. Bis das im Kleinen bei der Waschmaschine/Trockner ankommt, die man morgens belädt und die irgendwann im Tagesverlauf, spätestens aber rechtzeitig vor dem Heimkommen die Wäsche durchwäscht, wird aber noch viel Zeit vergehen.
Das Meiste sehe ich ganz genauso.

Was das "Intelligente Stromnetz" angeht, ist es wie mit anderen Entwicklungen. Nichts ist sofort verfügbar - gleichgültig was immer - immer war eine angepasste Entwicklungszeit völlig normal. Das "Zentralnetz" mit seinen ständig drohenden "ungeplanten Abschaltungen" größerer Einheiten, von "Altvorderen" immer noch geliebt, wir durch Dezentralisierung der Wirklichkeit immer stärker angepasst. Die notwendigen Speicher entstehen ebenfalls nach und nach dezentral. Einzelne "Maschen" des Netzes werden damit nach und nach stabiler und schwarzstartfähiger.

Lasten die zu Spitzenzeiten ohne Nachteil "gekappt" werden können, sind vergleichsweise zahlreich. In der Industrie nimmt diese Methode zu, weil damit finanzielle Vorteile verbunden sind. Hier ist bereits die notwendige Verbindung gegeben. Alle energieintensive Prozesse lassen sich über "Nachfrageanpassung" als Regelelement schon heute "netzdienlich" einbinden. Hier ist die Reaktionszeit genauso kurz wie die neuen Speichersysteme und dazu völlig verlustfrei. Dagegen sind traditionelle Speicherkraftwerke (die sich ja ohnedies nicht "beliebig" vermehren lassen) vergleichsweise teure Energieverschwender. Deswegen will die auch niemand mehr finanzieren.

Auf Grund der Veränderungen ist es "smart" das Netz und seine Bestandteile der Realität anzupassen. Da machen auch viele kleine Speichersysteme die privat finanziert werden durchaus Sinn. Besonders dann, wenn diese (was es bereits gibt) zu "virtuellen Speicherkraftwerken" zusammengeschaltet werden.

Was "Intelligenter Zähler" (smart meter) angeht, da ist D deutlich "hinten". Wie auf anderen Gebieten leider auch. Entgegen der ursprünglichen Absicht, ALLE bisherigen Messeinrichtungen auszutauschen, wurde 2017 beschlossen (zunächst) "Letztverbraucher" von 6 bis 10 MWh/a und alle Anlagenbetreiber >7 kWp Leistung - zur Installation eines "Smart Meters" zu verpflichten.

Endverbraucher mit geringerem Stromverbrauch und kleinere Anlagenbetreiber müssen lediglich mit einem digitalen Stromzähler (moderne Messeinrichtung) ausgestattet werden. Letztere verfügen dann eben nicht über die Kommunikationseinheit (Smart-Meter-Gateway).

Wie üblich - und sicher auch sehr notwendig - hat das hohe Sicherheitsniveau, das vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik angestrebt wird, das "Smart-Meter Rollout" bislang sehr behindert. Wie auch bei anderen technologischen Vorgängen ist China da ganz vorn - die haben inzwischen eine halbe Milliarde Smartmeter im Einsatz.

Das Problem, in D will man zwar überall "mitschwimmen" ohne allerdings dafür die erforderliche "Wassermenge" einlaufen lassen.

Privat warte ich noch dieses Jahr ab. Ich bin dabei besonders an Redox-Flow-Akkus interessiert. Immerhin hat ein dt. Unternehmen hier erste Geräte am Start. Gewicht und Platz für derartige Anlagen sind in typischen Einfamilienhäusern kein unüberwindbares Problem. Da die "Suppe" aufgeladen völlig unabhängig und zeitlich nicht begrenzt gelagert werden kann, ist die Kapazität (im Gegensatz zu Li und anderen) ein reines Gewichts- und Volumenproblem.

Die Leistung ist wegen der Energiedichte begrenzt, was aber in einem privaten Haushalt eher nebensächlich ist. Theoretisch könnten auch Private Strom speichern - auch ohne selbst über einen Generator (PV - etc.) zu verfügen. Ein Frage des finanziellen Anreizes und eines cleveren dezentralen Managements. Besonders dann interessant, wenn der lokale Anteil EE im Netz hoch ist. Was nicht die Niederspannungsnetze (Ortsnetze) verlässt, erzeugt auch keine Übertragungsverluste.

Es gibt ja bereits einige Gemeinden, die grundsätzlich autark sind, aber schon wegen Überschussleitung weiter im Verbundnetz sind. Dies schrittweise erweitern, mit breiter privater Beteiligung, würde sowohl diesen Teil des primären Energiebedarfs sicherstellen und von den "üblichen" Gewinnern unabhängig machen. Das notwendige Umdenken lässt mich angesichts des typischen dt. Michels, allerdings doch sehr am Erfolg (in diese Richtung) zweifeln....

Generell ist entgegen aller Berufsunken für D - ja für Europa - eine Veränderung in Richtung EE unumgänglich und machbar. Dieser Kontinent verfügt über wenig natürliche Ressourcen und bestreitet nahezu sein gesamtes "Einkommen" über Veredelung von importierten Gütern. Unumgänglich, wenigstens der Großteil der benötigten Energie muss "lokal" und möglichst umweltverträglich generiert werden. Das die möglich und notwendig ist, bestreiten allenfalls berufsmäßige Dummköpfe und ihre willigen Helferlein.

Wenig bekannt, auch "elektromechanische Ferraris-Zähler" verbrauchen Strom - je nach Durchflussmenge höher, aber wenigstens ~29 kWh/a braucht so ein "schwarzer Kasten" (von dem viele nicht mal wissen wo der hängt und schon garnicht was der so monatlich zählt).

Das ist bei seinen elektronischen "Brüdern" nicht anders, sondern, wenn alle Funktionen genutzt werden (Smart Meter), ist der Verlust da durchaus höher. Das kann - bzw. muss - durch die Nutzung der besonderen Funktionen ausgeglichen werden. Wen das zu sehr aufregt, sollte zunächst einmal nachsehen, was sonst noch vermeidbar als "Standby" verbraten wird. Egal welches Element - immer wird ein unvermeidlicher Obolus - fällig. Sogar Sicherungsautomaten erzeugen "Abfallwärme" entsprechend des aktuellen Stromflusses. Wie überall muss "investiert" werden um Erfolg erst möglich zu machen.

Inzwischen ist die Diskussion weiter gediehen - ich persönlich empfinde "Liebhaberei" in diese Richtung durchaus als legitim - im Gegensatz zu anderen Liebhabereien, die von nutzlos bis schädlich rangieren, ist hier auch ein kleiner nützlicher Effekt messbar...
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(12 Jul 2018, 11:02)
Inzwischen ist die Diskussion weiter gediehen - ich persönlich empfinde "Liebhaberei" in diese Richtung durchaus als legitim - im Gegensatz zu anderen Liebhabereien, die von nutzlos bis schädlich rangieren, ist hier auch ein kleiner nützlicher Effekt messbar...
Man darf das nicht falsch verstehen: Auch PV-Anlagen waren lange Zeit eher Bekenntnis, Liebhaberei als tatsächlich eine wirtschaftlich tragfähige Entscheidung. Erst die massive Förderung und schließlich der Preissturz und die große Verbesserung dieser Anlagen haben das in den letzten 10-15 Jahren geändert. Die Pionieranlagen hatten wichtige Effekte, sie machten aus der Einzelfertigung Kleinserien und später aus Kleinserien Großserien, machten Investition und Forschung in PV-Anwendungen erst wirtschaftlich. Für den Betreiber selbst blieben sie ein Draufzahlgeschäft. Wenn du aus Überzeugung heute ein Speichergerät für deinen PV-Strom anschaffen willst, werde ich dir das nicht ausreden wollen. Du selbst wirst aber vermutlich draufzahlen. Das kann es einem schon wert sein, da stimme ich dir zu.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(12 Jul 2018, 11:13)

Man darf das nicht falsch verstehen: Auch PV-Anlagen waren lange Zeit eher Bekenntnis, Liebhaberei als tatsächlich eine wirtschaftlich tragfähige Entscheidung. Erst die massive Förderung und schließlich der Preissturz und die große Verbesserung dieser Anlagen haben das in den letzten 10-15 Jahren geändert. Die Pionieranlagen hatten wichtige Effekte, sie machten aus der Einzelfertigung Kleinserien und später aus Kleinserien Großserien, machten Investition und Forschung in PV-Anwendungen erst wirtschaftlich. Für den Betreiber selbst blieben sie ein Draufzahlgeschäft. Wenn du aus Überzeugung heute ein Speichergerät für deinen PV-Strom anschaffen willst, werde ich dir das nicht ausreden wollen. Du selbst wirst aber vermutlich draufzahlen. Das kann es einem schon wert sein, da stimme ich dir zu.
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es entlang der Autobahn A20 sehr große PV-Felder. Dort scheint sich das Geschäft tatsächlich zu lohnen... vielleicht auch mit Fördermitteln. Es sind auch mehr und größere Felder geworden, die auch zur Sicherheit gegen neugierige Wanderer gut eingezäunt sind.
Da hatte ich schon wiederholt gedacht, daß man diese Tafeln doch auf Stelzen aufbauen könnte, so daß mögliche Wartungsarbeiten vom Fahrzeug aus gemacht werden können. Dann könnte man in dem geschützten Gebiet eine kleine Schafherde mit Herdenschutzhunden halten, die das eingezäunte Revier verteidigen. Das wäre eine Mehrfachnutzung der Landfläche und zugleich eine Landschaftspflege.

Ob solche Großanlagen ohne Stromspeichertechnik betrieben werden können? Das wäre dort ein Ansatz für Solargas, denn nicht weit weg von solchen Anlagen sieht man auch Biogasanlagen mit ihren Gummidomen.

Im privaten Bereich und im Inselbetrieb kommt man ohne Stromspeicher für PV-Anlagen nicht weit. Immernoch_ratlos hat ja Recht: Als Hobby hat das Thema einen guten Unterhaltungswert, und umbringen tut das auch niemanden von den Kosten her.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(12 Jul 2018, 13:02)

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es entlang der Autobahn A20 sehr große PV-Felder. Dort scheint sich das Geschäft tatsächlich zu lohnen... vielleicht auch mit Fördermitteln. Es sind auch mehr und größere Felder geworden, die auch zur Sicherhiet gegen neugierige Wanderer gut eingezäunt sind.
Sowas gibt es auch in anderen Bundesländern. Für neu gebaute PV-Anlagen bis 100 kWp (2016: 500 kWp, 2014: 10 MWp) gilt eine pauschale Einspeisevergütung. Sie bekommen für eingespeisten Strom einen pauschalen Satz, der seit Jahren sinkt und "zu große" Heimanlagen unattraktiver macht. Der eigentliche Gewinn entsteht durch einen möglichst großen Anteil Direktverbrauch im Haus.

Anlagen über dieser Größe haben ihren Strom schon immer direkt vermarktet. Sie verkaufen ihren Strom fix an einen Anbieter oder an einer Strombörse und bekommen einen Aufschlag auf den erzielten Preis, die Marktprämie. Für Großanlagen auf der grünen Wiese ("Grünfläche") gibt es seit 2011 keine Förderung mehr.
Anlagen auf Autobahn-Böschungen könnten als Konversionsfläche bewertet werden, die ihrem Wesen nach einen erheblich geminderten ökologischen Nutzen aufweist. Für diese gibt es teilweise noch Förderungen.
Da hatte ich schon wiederholt gedacht, daß man diese Tafeln doch auf Stelzen aufbauen könnte, so daß mögliche Wartungsarbeiten vom Fahrzeug aus gemacht werden können. Dann könnte man in dem geschützten Gebiet eine kleine Schafherde mit Hütehunden halten, die das eingezäunte Revier verteidigen. Das wäre eine Mehrfachnutzung der Landfläche und zugleich eine Landschaftspflege.
Schöne Idee. Die Stelzen gehen jedoch ins Geld.
Ob solche Großanlagen ohne Stromspeichertechnik betrieben werden können? Das wäre dort ein Ansatz für Solargas, denn nicht weit weg von solchen Anlagen sieht man auch Biogasanlagen mit ihren Gummidomen.

Im privaten Bereich und im Inselbetrieb kommt man ohne Stromspeicher für PV-Anlagen nicht weit. Immernoch_ratlos hat ja Recht: Als Hobby hat das Thema einen guten Unterhaltungswert, und umbringen tut das auch niemanden von den Kosten her.
Ich würde niemandem, der nicht gerade eine Almhütte betreibt, zu einer Verinselung raten. Akku hin oder her. Die Sicherheit eines Netzanschlusses ist viel wert, auch wenn man fast keinen Strom mehr bezieht.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(12 Jul 2018, 13:15)

...

Schöne Idee. Die Stelzen gehen jedoch ins Geld.
Beim Vorbeifahren hatte ich den Eindruck, daß die Tafeln auf Stahlgestellen befestigt sind. Vielleicht ist die Erhöhung auf 2 m über dem Boden zu noch erträglichen Kosten zu haben? Schade doch um das gut gesicherte Gelände und die Pflegearbeit, damit es nicht verbuscht!
Ich würde niemandem, der nicht gerade eine Almhütte betreibt, zu einer Verinselung raten. Akku hin oder her. Die Sicherheit eines Netzanschlusses ist viel wert, auch wenn man fast keinen Strom mehr bezieht.
Das meine ich auch; in meinem Falle "hänge" ich weit außerhalb an einem polnischen Versorgungsnetz, das gelegentlich einige Stunden ausfällt. Dann ist "alles aus": Kein Brunnenwasser, kein Licht, kein Internet auf meiner "Halbinsel". Dann ist es bestimmt ein tolles Gefühl, wenn man unbeeindruckt sein Haus weiter nutzen kann... Ausnahme Starkverbraucher wie Herd, Spülmaschine, Waschmaschine, Kühlschrank. Dann benutze ich die "Sommerküche" draußen mit Flaschengas. Dann reichen etwa 500 W mit Spitzenanforderung 1,5 kW, wenn Wasser gebraucht wird. Warmwasser kommt aus einem Durchlauferhitzer im solaren Wärmespeicher.

Ich weiß, ich bin ein Spielkalb. Aber das macht doch auch Freude, wenn man sich zu helfen weiß.
Zuletzt geändert von H2O am Do 12. Jul 2018, 13:44, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(12 Jul 2018, 13:37)

Das meine ich auch; in meinem Falle "hänge" ich weit außerhalb an einem polnischen Versorgungsnetz, das gelegentlich einige Stunden ausfällt. Dann ist "alles aus": Kein Brunnenwasser, kein Licht, kein Internet auf meiner "Halbinsel". Dann ist es bestimmt ein tolles Gefühl, wenn man unbeeindruckt sein Haus weiter nutzen kann... Ausnahme Starkverbraucher wie Herd, Spülmaschine, Waschmaschine, Kühlschrank. Dann benutze ich die "Sommerküche" draußen mit Flaschengas. Dann reichen etwa 500 W mit Spitzenanforderung 1,5 kW, wenn Wasser gebraucht wird. Warmwasser kommt aus einem Durchlauferhitzer im solaren Wärmespeicher.
Ja, und den Rest des Jahres hilft eine PV-Anlage beim Strom sparen. Aber auf das Internet würde ich bei einem Stromausfall, der die ganze Straße betrifft, nicht mehr wetten.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(12 Jul 2018, 13:40)

Ja, und den Rest des Jahres hilft eine PV-Anlage beim Strom sparen. Aber auf das Internet würde ich bei einem Stromausfall, der die ganze Straße betrifft, nicht mehr wetten.
Ich bin über LTE (~10 km] an das Internet angeschlossen. Die Kleinstadt ist einigermaßen ausfallsicher, aber weit abgelegene Häuser leider nicht. Da fummelt ein Bauer hier oder da herum, und bautz, wird es duster. Oder es sind wieder Bäume in die Freileitung hinein gewachsen... etwas Wind, und Düsternis. Aber erst einmal muß ich das System aufbauen; ich warte auf eine Baugenehmigung für das Wirtschaftsgebäude, auf dem die PV-Anlage aufgebaut werden soll.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(12 Jul 2018, 13:51)

Ich bin über LTE (~10 km] an das Internet angeschlossen. Die Kleinstadt ist einigermaßen ausfallsicher, aber weit abgelegene Häuser leider nicht. Da fummelt ein Bauer hier oder da herum, und bautz, wird es duster. Oder es sind wieder Bäume in die Freileitung hinein gewachsen... etwas Wind, und Düsternis. Aber erst einmal muß ich das System aufbauen; ich warte auf eine Baugenehmigung für das Wirtschaftsgebäude, auf dem die PV-Anlage aufgebaut werden soll.
Das könnte tatsächlich beim Ausfall funktionieren. Klingt aufregend!
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von watisdatdenn? »

H2O hat geschrieben:(12 Jul 2018, 13:37)
Dann ist es bestimmt ein tolles Gefühl, wenn man unbeeindruckt sein Haus weiter nutzen kann... Ausnahme Starkverbraucher wie Herd, Spülmaschine, Waschmaschine, Kühlschrank. Dann benutze ich die "Sommerküche" draußen mit Flaschengas. Dann reichen etwa 500 W mit Spitzenanforderung 1,5 kW, wenn Wasser gebraucht wird. Warmwasser kommt aus einem Durchlauferhitzer im solaren Wärmespeicher.

Ich weiß, ich bin ein Spielkalb. Aber das macht doch auch Freude, wenn man sich zu helfen weiß.
Geil! :thumbup:
Ich tendiere aktuell zu einer Holzhammermethode.
PV Anlage nur für Eigenverbrauch, den Rest schenke ich dem Netz bei Überkapazität (Rücklaufsicherung). Ich habe keinen Bock auf Bürokratie.
Später eventuell noch einen Stromspeicher.


Ich muss auch sagen die Photovoltaik ist für mich ein echter Grund richtig stolz auf Deutschland zu sein!
Wir deutschen haben hier eine weltweite Energierevolution angezettelt (durch massenproduktion Photovoltaik), welche sowohl Afrikanern durch dezentrale Energie hilft, als auch ein umweltfreundliches high-tech China möglich macht.
Sogar die Amerikaner springen langsam drauf an!

Das war besser als jede Entwicklungshilfe!

P.s. Das einzige was mich ärgert, dass man die eeg nicht aus steuern zahlen kann.
Die läppischen 30 Milliarden pro Jahren zahlen wir allein für Flüchtlinge (100 Milliarden im Jahr) mehrmals aus Steuern..
Von billiger Photovoltaik hat die Welt aber deutlich mehr als von 1-2 Million Flüchtlingen in Deutschland, deren Lebensstandard sich erhöht hat..
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von immernoch_ratlos »

Das die PV auf dem "heimischen Dach" zumindest mehr Freunde findet, finde ich ermutigend. Was die "Inselanlagen" angeht im Land mit der weitentwickelsten Bürokratie auf diesem Planeten lieber watisdatdenn? ist JEDE PV meldepflichtig - es sei denn - das Gebäude hat keine Verbindung zum Stromnetz - allein das genügt nicht ! - es muss auch praktisch unmöglich sein eine solche Verbindung herzustellen.

Nun ja - was immer Du tust, es ist Deine Sache - jedenfalls aus meiner Sicht.

Generell könnte mindestens jedes zweite Dach in der Republik sinnvoll mit einer PV ausgestattet werden. Das dies in eine andere Netzkonstellation eingebunden sein muss, sollte auch jedem Laien klar sein. Leider hat niemand bisher das Potential der Schwarzstartfähigkeit von PV-Anlagen überhaupt die notwendige Beachtung "geschenkt". Generell ist meine PV "mausetot", wenn das Netz, warum auch immer, abgeschaltet ist. Durchaus sinnvoll und überlebenswichtig, wenn jemand daran arbeiten soll. Was unverständlich ist, nur sehr wenige Anlagen können dann in einen SICHEREN Inselbetrieb übergehen. Dem Wechselrichter fehlt mit Wegfall der Netzfrequenz seine wichtigste Einschaltbedingung.

Über einen entsprechend ausgelegten Speicher könnte das behoben werden. Ein Speicher ist obligatorisch, weil es mindestens einer kalkulierbaren Last bedarf um diese "Insel" zu betreiben. Keine "Raketentechnik", aber leider sehr wenig verbreitet. Der allgemeine Nutzen solcher Anlagen wäre beim "Wiederaufbau" der Netzknoten (nach einer Abschaltung mit Ausfall nicht schwarzstartfähiger Kraftwerke - alle Kohlenkraftwerke plus AKW) durchaus hilfreich - wenn man denn die dafür notwendigen technischen Voraussetzungen schaffen würde. Alles was nur "mit Strom" funktioniert, könnte durch solche "Inseln" notdürftig bereitgestellt werden. Eigentlich sollten gerade öffentliche Gebäude - z.B. Feuerwehr u.ä. solche Anlagen besitzen. Damit ließe sich auch ohne / geringem Nachschub an Kraftstoff für Aggregate eine Notversorgung aufrecht erhalten. Meine Anlage wird jedenfalls sobald ich über einen Speicher verfüge dazu in der Lage sein.

Was die Kritik an der witterungs- und tageszeitlichen Abhängigkeit solcher EE-Generatoren angeht, halte ich es mit der katholischen Kirche. Die werden bei ihrer sonntäglichen Kollektensammlung und all den Sammelbüchsen eher nicht auf "Kleingeld" verzichten - es ist die Summe aller Einträge, die Wirkung zeigt.

Es wäre durchaus möglich - mit entsprechenden "Speichermaßnahmen" (elektrisch, chemisch - was auch immer) die Republik per PV zu versorgen. Für afrikanische Dörfer ist das mit Sicherheit die einzige Chance überhaupt elektrische Energie zur Verfügung zu haben. Dort ist man schon über eine einzige Solarleuchte glücklich und manche (meist) Frauen arbeiten hart um den Kleinkredit dafür abzuzahlen (den ich nicht nur für Afrika - zusammen mit anderen seit Jahren zur Verfügung stelle).

Auf längere Sicht ist die Nutzung EE ohnedies die einzige Möglichkeit einer flächendeckenden Energieversorgung. Was die Kosten - Investitionen für die Generatoren angeht, die Versorgung mit den erforderlichen "Kraftstoffen" kostet allen D jährlich ca. 90 Milliarden €uro. Und das in jedem Jahr ! Da auch in fossile Kraftwerke sehr hohe Investitionen fließen müssen, ist zumindest für mich klar, wo die Präferenz liegen sollte. Inzwischen - die Welt ist wieder ein Stück weiter - ist die dauerhafte Versorgung nicht mehr so "nebensächlich", dass man diesen Aspekt gänzlich vernachlässigen kann.

Je autarker Europa in energetischer Hinsicht durch die Nutzung EE wird, desto kleiner wird auch das vorhandene Erpressungsvermögen "von Freund und Feind" - wird es doch immer schwieriger herauszufinden wer nun gerade "Freund oder Feind" ist.

Im übrigen dürfte es besonders für Afrika - und damit für Europa - den wichtigsten Unterschied machen, ob dort das Leben lebenswert werden kann bzw. bleibt. D mit Entwicklung aller notwendigen Komponenten findet damit eine weitere Exportmöglichkeit. Wie beim Militär sind Entwicklungen erst ab einer bestimmten Größenordnung sinnvoll. Das trifft gewiss auf "anschlussfertige" Gerätschaften zu, mit denen man schnell auch abgelegene Orte mit funktionsfähiger Technologie versorgen kann. Gleichgültig ob nun zur Herstellung von synthetischen Kraftstoffen oder einfache Lokalspeicher - im Grund ist alles schon vorhanden. Statt also in längst obsolete Technik zu investieren, sollte jeder der dazu in der Lage ist seinen kleinen Beitrag leisten - in Hardware und in "politische Software".
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(13 Jul 2018, 11:11)


Dort ist man schon über eine einzige Solarleuchte glücklich und manche (meist) Frauen arbeiten hart um den Kleinkredit dafür abzuzahlen (den ich nicht nur für Afrika - zusammen mit anderen seit Jahren zur Verfügung stelle).
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(13 Jul 2018, 11:11)

... ist JEDE PV meldepflichtig - es sei denn - das Gebäude hat keine Verbindung zum Stromnetz - allein das genügt nicht ! - es muss auch praktisch unmöglich sein eine solche Verbindung herzustellen....

... nur sehr wenige Anlagen können dann in einen SICHEREN Inselbetrieb übergehen. Dem Wechselrichter fehlt mit Wegfall der Netzfrequenz seine wichtigste Einschaltbedingung.

Über einen entsprechend ausgelegten Speicher könnte das behoben werden. Ein Speicher ist obligatorisch, weil es mindestens einer kalkulierbaren Last bedarf um diese "Insel" zu betreiben.
...
Je autarker Europa in energetischer Hinsicht durch die Nutzung EE wird, desto kleiner wird auch das vorhandene Erpressungsvermögen "von Freund und Feind" - wird es doch immer schwieriger herauszufinden wer nun gerade "Freund oder Feind" ist.

...
Bevor ich mit meiner PV-Anlagenkonfiguration beginne, werde ich Sie zu Einzelheiten befragen; ganz dumm möchte ich wirklich nicht auf den polnischen Stromversorger ENEA losgehen. Mein Haus ganz vom Netz abtrennen, das würde meinen Wohnkomfort doch arg einschränken, nachdem meine Frau Gas als wesentlichen Energieträger bei Androhung unserer Ehescheidung abgelehnt hat.

Ich lasse dazu aber noch etwas Zeit verstreichen, um dann wirklich mit den neuesten Möglichkeiten spielen zu können. Erst muß die Baugenehmigung vorliegen, dann muß gebaut werden... aber sowie das Dachdecken beginnen soll, werde ich mich erkundigen, was gerade angesagt ist. Auch in den Montagemöglichkeiten ist sicher noch viel Bewegung. Mein "geheimer Plan" wären PV-Elemente, die wie/anstatt große/r Dachziegel verlegt werden können.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(14 Jul 2018, 15:35)

Bevor ich mit meiner PV-Anlagenkonfiguration beginne, werde ich Sie zu Einzelheiten befragen; ganz dumm möchte ich wirklich nicht auf den polnischen Stromversorger ENEA losgehen. Mein Haus ganz vom Netz abtrennen, das würde meinen Wohnkomfort doch arg einschränken, nachdem meine Frau Gas als wesentlichen Energieträger bei Androhung unserer Ehescheidung abgelehnt hat.

Ich lasse dazu aber noch etwas Zeit verstreichen, um dann wirklich mit den neuesten Möglichkeiten spielen zu können. Erst muß die Baugenehmigung vorliegen, dann muß gebaut werden... aber sowie das Dachdecken beginnen soll, werde ich mich erkundigen, was gerade angesagt ist. Auch in den Montagemöglichkeiten ist sicher noch viel Bewegung. Mein "geheimer Plan" wären PV-Elemente, die wie/anstatt große/r Dachziegel verlegt werden können.
Ich bin da nicht so überzeugt, aber das ist Privatmeinung. Die Werbung verspricht, dass man Dachmaterial einsparen kann und so auch die Dachlast mindert. Der Kritiker sagt, dass jedes PV oder Warmwasserelement irgendwann spröde und undicht wird, vielleicht schon nach 10-20 Jahren. Ein ordentlicher Dachziegel hält leicht das Doppelte. Zudem unterliegen PV-Elemente einem Alterungsprozess mit Leistungsverlust. Ich habe mich nach reiflicher Überlegung bei der Dacherneuerung entschieden, eine klare Trennung von Anliegen vorzunehmen: Aufsparrendämmung, darauf moderne Dachelemente, darauf konventionelle Solarelemente. Alles in einem Ritt, Dachdecker und Installateur Hand in Hand. Aber wie gesagt, du kannst ganz andere Prioritäten haben, meine Abwägung muss auf dich nicht passen.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(14 Jul 2018, 19:13)

Ich bin da nicht so überzeugt, aber das ist Privatmeinung. Die Werbung verspricht, dass man Dachmaterial einsparen kann und so auch die Dachlast mindert. Der Kritiker sagt, dass jedes PV oder Warmwasserelement irgendwann spröde und undicht wird, vielleicht schon nach 10-20 Jahren. Ein ordentlicher Dachziegel hält leicht das Doppelte. Zudem unterliegen PV-Elemente einem Alterungsprozess mit Leistungsverlust. Ich habe mich nach reiflicher Überlegung bei der Dacherneuerung entschieden, eine klare Trennung von Anliegen vorzunehmen: Aufsparrendämmung, darauf moderne Dachelemente, darauf konventionelle Solarelemente. Alles in einem Ritt, Dachdecker und Installateur Hand in Hand. Aber wie gesagt, du kannst ganz andere Prioritäten haben, meine Abwägung muss auf dich nicht passen.
Richtig! Mein Plan betrifft ein Wirtschaftsgebäude (Garage & Gartengeräte & Werkstatt). Da wäre es nicht ganz so schlimm, wenn im Laufe der Jahre einmal etwas durchtröpfelt... obwohl ich natürlich ein ordentliches Gebäude haben möchte. Auch könnte ich vorsorglich empfindliche Sachen auf der mit Ziegeln gedeckten Seite unterbringen. Mein Plan geht von 65 m² für die Solarseite aus. Mal sehen, was konstruktiv dann wirklich möglich ist. Vielleicht darf ich den Dachüberstand auf der Solarseite = Wetterseite größer machen ("Präventiver Gebäudeschutz")
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von immernoch_ratlos »

Hi H2O - ich möchte Dich keinesfalls von Deiner Idee Dir eine PV zuzulegen abbringen. Jeder der das freiwillig macht tut sich und anderen etwas gutes - naiv ausgedrückt.

Was mir nicht ganz klar wurde - "möchte ich wirklich nicht auf den polnischen Stromversorger ENEA losgehen" - bist Du dort auf deutschem oder polnischem Territorium ? Die Verpflichtung nach dt. Recht gilt selbstverständlich nur für die Bundesrepublik Deutschland. Ob Polen ähnliche Bestimmungen hat, kannst Du viel besser herausfinden. Wenn ich Dich früher richtig verstanden habe, bist Du der polnischen Sprache mächtig. Ich habe polnischsprachige Nachbarn und verstehe noch nichteinmal "Bahnhof"...

Hier mal ein Link zur Bundesnetzagentur : "Re­gis­trie­rung von Pho­to­vol­taik-An­la­gen"
Für alle die das interessiert auch hoch das zuständige Gesetz : "Gesetz für den Ausbau erneuerbarer Energien (Erneuerbare-Energien-Gesetz - EEG 2017)- § 3 Begriffsbestimmungen"

@Sole.survivor@web.de

Ja es ist Kiva

Was die Dacheindeckung - also die "Indach-Lösung" angeht, halte ich Deine Bedenken für zu groß. Verstehe aber was das Dach "darunter" angeht schon Deine Vorstellungen. Alles was sich dort befindet, ist "mein Werk" . die Chance, das da etwas "durchdringt" ist gleich Null. Im Prinzip gibt es drei wasserdichte voneinander unabhängige Schichten.

Die unterste ist die (alte) Vollschalung (Nut und Feder) über den Sparren mit "sehr vielen" Schraubnägeln befestigt, mit Bitumenkleber und Dachpappe schon früher unter der ursprünglichen Dacheindeckung mit Betonziegeln wind- und wasserdicht. Komplett neu gestrichen nach dem Entfernen der Ziegel und deren Lattung (Nagellöcher versiegelt).

Darüber kommt die 12 cm Dämmung mit Polyurethan-Elementen, welche über eine flexible, überlappende regendichte Oberfläche bilden ("Aufdachdämmung und Lattung") sieht man (nur so ähnlich) wie ich das (allein) ausgeführt habe. Statt tackern musste ich das mit Schrauben erledigen....

Statt (wie im Film) kommt darüber meine "Lattung" (alles mit Holzschutz versehen) die sowohl die Befestigung der darüber angebrachten Indachmodule, als auch die ausreichende Hinterlüftung gewährleistet. (schon mal hier ausführlich beschrieben)

Die Module überdecken - genau wie Dachziegel die unteren und natürlich auch die seitlichen Module. Bislang konnten denen auch heftige Stürme nichts anhaben. Ich habe übrigens alle ursprünglichen Dachöffnungen (Dachfenster) komplett verschlossen - den Schornstein bis unter die Sparren entfernt. Abwasserentlüftung zum Dachfirst "umgeleitet" - schon um die Oberfläche schattenwurffrei zu halten.

Sicher alles was Mensch konstruiert ist Alterung und Veränderungen unterworfen. In bislang sieben Jahren ist immer noch alles da, wo es zum Zeitpunkt der Montage befestigt wurde. Bei ca. 42° Dachneigung fließt Regenwasser und Tauwasser (Schnee) recht schnell ab. Ich habe jedenfalls schon wesentlich schlechtere Dachsituationen gesehen und würde das Ganze genauso wiederholen.

Damit durch die Module Wasser eindringen kann, müssten diese zerbrechen. Die Dinger sind recht unverwüstlich. Bei der Montage fiel eine komplette Ladung ca. 3,5m vom Dach und nicht ein Glas zerbrach dabei. Lediglich bei drei Modulen wurde die rückseitige Anschlussbox abgerissen - diese Module konnten repariert werden und sind selbstverständlich voll funktionsfähig.
heckert-solar hat geschrieben:Standard Testbedingungen STC: Einstrahlung 1000 Watt/m2 mit Spektrum AM 1,5 bei einer Zelltemperatur von 25°C.

Nominal operating cell temperature NOCT: Einstrahlung 800 Watt/m2 mit Spektrum AM 1,5 bei einer Zelltemperatur von 20°C. Datenblatt Toleranzen +/- 10% (außer Nennleistung). Messtoleranz +/- 3,5%. *Wir weisen darauf hin, dass der Ertrag der schwarzen Module um bis zu 5% niedriger sein kann (erhöhte
Modultemperatur: pro +1°C sinkt die Leistung Pmax um 0,5%). Bitte für verbesserte Hinterlüftung sorgen. Stand 10-2013. Alle Abmaße +/-2mm. Technische Änderungen vorbehalten. Alle Angaben ohne Gewähr.
Was die Lebensdauer angeht, gehe ich von mindestens 20 Jahren aus - halte eine ähnliche Lebensdauer wie bei den üblichen Dachpfannen aus Betonmaterial (Brass u.a.) für durchaus sicher. Sollten bis ca. 2031 entsprechende Schäden auftreten, ist der Austausch der gesamten PV auch kein großes Unglück. Die neueren Modelle sind (geringfügig) leistungsfähiger. Da ich 12 kWp gemeldet habe, läge ich damit dennoch im Limit. Die damals (2011) noch teure Module - eigentlich die gesamte Anlage hat sich nach 10 bis 12 Jahren amortisiert - etwas was man ansonsten von keinem der teuren Konsumartikel sagen könnte, die ein normaler Haushalt in dieser Zeit so anschafft. Verglichen mit dem Geldfresser PKW (ich hatte inzwischen ca. 14 unterschiedliche Modelle) ist das die reinste Sparbüchse. 2031 bin ich - falls noch lebend - 86 und mein Sohn darf dann entscheiden was er tun möchte.

Alles in allem glaube ich, man kann sehr viel dümmeres anstellen, als sich eine PV aufs Dach zu schnallen....
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

Nur nebenbei...
Magdeburg l Der Ausbau der Windenergie in Deutschland ist ins Stocken geraten – darin sieht Enercon einen Hauptgrund für den Abbau von Arbeitsplätzen in Deutschland. Betroffen ist mit 132 Mitarbeitern auch Magdeburg. Man müsse auf die Entwicklungen am Heimatmarkt reagieren, wo die Windindustrie massiv unter Kostendruck stehe, die Aufbauzahlen stark rückläufig sind und damit einhergehend die Aufträge für Enercon zurückgingen, erläutert Enercon-Geschäftsführer Hans-Dieter Kettwig die Gründe für die Entscheidung
https://www.volksstimme.de/lokal/magdeb ... itarbeiter
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Gibt es denn gar keine Gesamtplanung, mit der man den mittelfristigen und langfristigen Bedarf an Mitarbeitern in der Herstellung, Pflege, Erneuerung von Windkraftanlagen abschätzen kann? Oder haben sich Wettbewerber ganz einfach besser auf die Marktbedingungen eingestellt? Ohne solche Kenntnisse sind derartige Nachrichten nur sehr schwer ein zu ordnen. "Kostendruck" läßt vermuten, daß der Wettbewerb ENERCON zusetzt.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(14 Jul 2018, 23:41)
...

Was mir nicht ganz klar wurde - "möchte ich wirklich nicht auf den polnischen Stromversorger ENEA losgehen" - bist Du dort auf deutschem oder polnischem Territorium ?
...
...
Auf polnischem Gebiet natürlich (Zachodnipomorze / Westpommern). Doch, Polen hat auch eine Einspeiseförderung... vermutlich über die EU in den nationalen Bestand aufgenommen. Aber damit wollte ich mich nicht auseinander setzen. Demnächst will ich mit meinem Elektriker eine Projekt-Vorbesprechung machen. Mal sehen, was er über den Versorger ENEA in dieser Sache weiß. Eigentlich will ich nur Akkus laden und zum Eigenverbrauch für Beleuchtung und kleine Verbraucher Energie zwischenpuffern. Der dickste Verbraucher ist die Wasserpumpe im Tiefbrunnen mit 900 W (max 1.100 W beim Anlauf). Die Pumpe arbeitet über einen 75 l Zwischenpuffer, läuft also nicht etwa ständig. Der klägliche Rest bringt keine 300 W zusammen (Umwälzpumpen und Beleuchtung). Das wesentliche Ziel bleibt dabei die Pufferung für den Netzausfall. Dann sollten die Sanitärbereiche unbeeindruckt weiter verfügbar sein und man sollte nicht im Dunkeln tappen müssen.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(05 Aug 2018, 23:24)

Gibt es denn gar keine Gesamtplanung, mit der man den mittelfristigen und langfristigen Bedarf an Mitarbeitern in der Herstellung, Pflege, Erneuerung von Windkraftanlagen abschätzen kann? Oder haben sich Wettbewerber ganz einfach besser auf die Marktbedingungen eingestellt? Ohne solche Kenntnisse sind derartige Nachrichten nur sehr schwer ein zu ordnen. "Kostendruck" läßt vermuten, daß der Wettbewerb ENERCON zusetzt.
Schlechtes Betriebsklima....


Ein alter Bericht (2013) Der Windanlagenhersteller Enercon ist in Deutschland die Nummer eins in Sachen Windkraft, rangiert weltweit an zweiter Stelle und ist im Emsland sowie in Sachsen-Anhalt einer der wichtigsten Arbeitgeber. Doch Betriebsräte und Gewerkschaften will Enercon nicht haben.

..hohe Anteil von Leiharbeitern, die oft fehlende Tarifbindung oder die mangelnde Qualifizierung von Mitarbeitern in den Betrieben...

Aloys Wobben...mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichneten Unternehmer .....(ein Leitbild für die Jugend ?).

Das Unternehmen hat in der Vergangenheit alles mögliche getan, um Betriebsratswahlen in seinen Werken zu verhindern.

»Sie rote Socke«, waren die letzten Worte, die Aloys Wobben an den Gewerkschafter richtete......

Keine Änderung bis heute .....

---------------------------------------------------------------------

Gehalt und Arbeitsbedingungen unterirdisch!

Pro

Das Produkt ist interessant.


Contra

Die Gründerfamilie zahlt sich selbst im Jahr fast so viel aus, wie ca. 20.000 Mitarbeiter zusammen im Jahr kosten. Gehalt ist wirklich unterirdisch! Mit Studium bekommt man hier weniger als ein ausgelernter Azubi irgendwo anders. Kernarbeitszeit bis 16 Uhr, in manchen Bereichen sogar 17 Uhr. Hallo wir leben im Jahr 2017!! Es gibt zu viele Mitarbeiter in der Forschung und Entwicklung, deshalb wird in konsequent allen Bereichen nicht eingestellt! Und jetzt kommts: Kündigt jmd (und das waren allein im Einkauf dieses Jahr bisher ca. 20) werden die Stellen nicht nachbesetzt!!!! DIe Aufgaben müssen die dagebliebenen Mitarbeiter übernehmen. Was ein tolles Unternehmen. Unternehmensführung macht sich die Taschen voll und lacht sich ins Fäustchen. Leute, die wirklich was verbessern wollen, wie die EInkaufsleitung werden an die Leine genommen. Eine Schande wirklich. Wäre ich nicht an Aurich gebunden wäre ich schon längst weg. An die Bewerber: Guckt euch bitte alle Bewertungen an. Das spricht für sich! Tut es euch nicht an. Auch wenn HR zwischendurch ein paar gute Bewertungen hochladen lässt.


Hopfen und Malz verloren. Irgendwann kommt der Knall!!
https://www.kununu.com/de/enercon/a/SUxrV1J0eg%3D%3D


....bei der Beschäftigungslage.....wandern die Leistungsträger ab.

Da haben selbst die billigsten Mitbewerber bessere Arbeitsbedingungen und zahlen mehr Geld ... die Schlappe (Abwanderung der Leistungsträger) im Vorjahr "zahlt sich jetzt aus".
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(06 Aug 2018, 08:50)

Schlechtes Betriebsklima....



https://www.kununu.com/de/enercon/a/SUxrV1J0eg%3D%3D


....bei der Beschäftigungslage.....wandern die Leistungsträger ab.

Da haben selbst die billigsten Mitbewerber bessere Arbeitsbedingungen und zahlen mehr Geld ... die Schlappe (Abwanderung der Leistungsträger) im Vorjahr "zahlt sich jetzt aus".
Ok, dann könnte also das unmögliche Führungsverhalten der Eigentümer als Ursache genannt werden. Unter solchen Voraussetzungen sollte sich "die Politik" dort heraus halten. Kein Wort dazu in der Tageszeitung... fragen diese Leute denn nie nach?
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(06 Aug 2018, 09:01)

Ok, dann könnte also das unmögliche Führungsverhalten der Eigentümer als Ursache genannt werden. Unter solchen Voraussetzungen sollte sich "die Politik" dort heraus halten. Kein Wort dazu in der Tageszeitung... fragen diese Leute denn nie nach?
Dem Konzernabschluss zufolge konnte das Unternehmen den Umsatz 2016 um sieben Prozent auf das Rekordniveau von 5,1 Milliarden Euro steigern. Der Vorsteuergewinn blieb mit 603 Millionen Euro (Vorjahr: 604 Millionen) auf einem hohen Niveau. Unterm Strich stand ein Konzernjahresüberschuss von 361 Millionen Euro (2015: 435 Millionen). Das Unternehmen bezeichnete das Ergebnis im Konzernabschluss als „mehr als zufriedenstellend“.
https://www.nwzonline.de/wirtschaft/aur ... 68322.html


....der Mann hat das Bundesverdienstkreuz..... :D :D :D ....und auch der Filz will MEEEEEHR......
Kurz nach der drastischen Ankündigung von Enercon forderte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) die Bundesregierung auf, doch endlich die im Koalitionsvertrag versprochenen Sonderausschreibungen für weitere Windenergieparks umzusetzen. In seinem Bundesland allein sind 700 Jobs gefährdet.
https://www.handelsblatt.com/meinung/ko ... lnMAOs-ap4

Fördermillionen mit Arbeitsplätzen ERPRESSEN...??
Stand: 24.05.2018 13:19 Uhr -
Aurich fällt in Millionen-Haushaltsloch
Aurich sieht rot: Der Bürgermeister der Stadt, Heinz-Werner Windhorst (parteilos), wird eine Haushaltssperre erlassen. Das hat der Erste Stadtrat am Mittwoch bekannt gegeben. In Kraft treten soll die Sperre bereits am kommenden Dienstag. Wie NDR 1 Niedersachsen berichtete, sind drastisch gesunkene Gewerbesteuereinnahmen der Grund dafür. Allein in diesem Jahr sollen voraussichtlich 54 Millionen Euro fehlen.

Investitionen stoppen, Vereine bleiben verschont...
Die Gewerbesteuereinnahmen sinken damit in Aurich dieses Jahr auf nur noch eine Million Euro.

Der erste Stadtrat, derzeit Vertreter des scheidenden Bürgermeisters, macht vor allem die Berliner Energiepolitik für die unerwartete Schieflage im Auricher Haushalt verantwortlich. Windparkprojekte müssen neuerdings ausgeschrieben werden. Das heißt, die Betreiber müssen sich um die Aufträge in Ausschreibungen bewerben - das wirtschaftlichste Angebot gewinnt. Der Windanlagenbauer Enercon, der seinen Stammsitz in Aurich hat, habe dadurch viele Aufträge verloren und hohe Gewinneinbrüche verzeichnen müssen. Das wiederum führte laut Kuiper zu dem Einbruch bei der Gewerbesteuer.
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... ch310.html

Förderung mit Ausschreibung ? .....Aber doch bitte nicht bei EDELGRÜN.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(06 Aug 2018, 09:31)
Förderung mit Ausschreibung ? .....Aber doch bitte nicht bei EDELGRÜN.
Wenn mehr als ein Bieter am Markt um Aufträge buhlt, dann geht es doch gar nicht ohne Ausschreibung. Bei solchen Großaufträgen schon gar nicht: Das ist Gesetz!
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(06 Aug 2018, 09:53)

Wenn mehr als ein Bieter am Markt um Aufträge buhlt, dann geht es doch gar nicht ohne Ausschreibung. Bei solchen Großaufträgen schon gar nicht: Das ist Gesetz!
Windparks müssen ausgeschrieben werden. Die Zeiten fixer Vergütung sind um.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Heute früh im DLF: Wirtschaftsminister Altmeier versucht anhaltenden Widerstand gegen "Monstertrassen" (= Freileitungen der höchsten Leistungsstufe) durch Aufklärung und Gespräche zu überwinden. So soll in Gebieten mit besten Ackerböden (Magdeburger Börde) mit Freileitungen gearbeitet werden, während in Landschaftsschutzgebieten Stromkabel dieser Leistungsklasse unter dem Erdboden verlegt werden sollen.

Meiner Meinung zufolge sollte man mit den Kabeln so lange sehr zurückhaltend verfahren, bis endlich geklärt ist, daß sie kein auffälliges Zuverlässigkeitsrisiko darstellen. Ein immerhin sehr aufwendiges und damit teures Verfahren der Stromübertragung, das, auch für mich überraschend, eine etwa 50 m breite Schneise dauerhaft durch die Landschaft zieht.

Immerhin tut sich jetzt verstärkt etwas, unsere Energieversorgung bundesweit auf die erneuerbaren Energien um zu stellen. Denn mit den Stromtrassen ist auch der Weg frei, weitere Windparks an zu legen. Bisher hätte deren Leistung gar nicht abgeführt werden können. Danach kann auch unser dicht besiedelter Süden (Hessen, Bayern, Baden-Württemberg) mit erneuerbaren Energien aus Windparks in der Nord- und Ostsee versorgt werden.

In Sachen Stromversorgung hängt wirklich "alles mit allem" zusammen. Es sieht aber so aus, daß wir unser ehrgeiziges Ziel nicht nur verfolgen und viel darüber reden, sondern es auch erreichen: Stromerzeugung ganz aus erneuerbaren Energien für Gewerbe, Haushalte und Verkehr. Da sollten wir Herrn Altmeier die Daumen drücken, daß sein Anliegen auf offene Ohren trifft.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(14 Aug 2018, 07:37)
Immerhin tut sich jetzt verstärkt etwas, unsere Energieversorgung bundesweit auf die erneuerbaren Energien um zu stellen. Denn mit den Stromtrassen ist auch der Weg frei, weitere Windparks an zu legen.
Durch die Leitungen fließt Atomstrom genauso gut.
Danach kann auch unser dicht besiedelter Süden (Hessen, Bayern, Baden-Württemberg) mit erneuerbaren Energien aus Windparks in der Nord- und Ostsee versorgt werden.
Der Witz ist, dass diese Länder sich nach Kräften gegen jedes Windrad wehren, sonst müssten sie kaum Strom importieren. Die Großtrassen sind auch archaisch - Prinzipiell könnten sich viele Regionen in Zukunft kleinmaschig versorgen und müssten im weiteren Netz nur vorübergehende Über- und Unterkapazitäten ausgleichen. Dazu müsste man freilich bereit sein.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Papaloooo »

Ein kleiner Stromspeicher im Keller zusätzlich zu einer Photovoltaik-Anlage scheint erstmal wenig Sinn zu machen.

Warum sollten nicht besser große Stromspeicher die Grundlast absichern?

Aber hier haben wir es mit einem falschen Steuersystem zu tun.

Betreiber von großen Strom speichern müssen den Strom zweimal versteuern einmal beim Speichern und einmal beim wieder abgeben.

Und so werden große Stromspeicher einfach unrentabel. Meines Wissens nach ist es die Umsatzsteuer die doppelt bezahlt wird.

Im Zuge der Energiepolitik sollte hier das Steuerrecht geändert werden.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von relativ »

Papaloooo hat geschrieben:(14 Aug 2018, 08:31)

Ein kleiner Stromspeicher im Keller zusätzlich zu einer Photovoltaik-Anlage scheint erstmal wenig Sinn zu machen.

Warum sollten nicht besser große Stromspeicher die Grundlast absichern?
Es ist schwer zu sagen, ob dezentral oder eher zentral zukünftig besser sind. Zentral würde evtl. die Preise mehr sinken lassen, aber macht es auch Störungsanfälliger, wobei bei einer Störung dann auch mehr Kunden betroffen sind.
Betreiber von großen Strom speichern müssen den Strom zweimal versteuern einmal beim Speichern und einmal beim wieder abgeben.
Evtl. weil dies 2 Leistungen sind mit denen sie Geld verdienen?
Und so werden große Stromspeicher einfach unrentabel. Meines Wissens nach ist es die Umsatzsteuer die doppelt bezahlt wird.
Evtl. reicht manchen Manager auch einfach die Rendite nicht aus.
Im Zuge der Energiepolitik sollte hier das Steuerrecht geändert werden.
Klar kann man immer etwas am Steuerrecht verbessern/hinzufügen, das Steuerbuch ist ja auch erst ca. 20 cm dick. ;)
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(14 Aug 2018, 08:15)

Durch die Leitungen fließt Atomstrom genauso gut.
Sicher, dem Strom wird es Wurst sein, wie er zu Stande kam! Aber nach der Abschaltung der letzten Meiler in 2023 (?) wird dann nur noch Kohlestrom oder Strom aus erneuerbaren Energien durch diese Leitungen fließen können. Mit der Kohle ist bis 2030 Schluß, wenn alle Beteiligten Wort halten.
Der Witz ist, dass diese Länder sich nach Kräften gegen jedes Windrad wehren, sonst müssten sie kaum Strom importieren. Die Großtrassen sind auch archaisch - Prinzipiell könnten sich viele Regionen in Zukunft kleinmaschig versorgen und müssten im weiteren Netz nur vorübergehende Über- und Unterkapazitäten ausgleichen. Dazu müsste man freilich bereit sein.
Als Nordlicht sehe ich in dieser Halsstarrigkeit der Südstaaten einen wirtschaftlichen Vorteil für energieintensive Industrien, die wegen der Kostenvorteile wettbewerbsfähige Standorte im Norden suchen werden. Ursprünglich hatte ich mir auch ein engmaschiges regionales Netz vorgestellt, das mir unverwundbarer erschien als diese großen zentralen Lösungen. Das hat etwas mit Banken und Krediten und Anlegern zu tun, deren Augen erst bei Milliardenprojekten anfangen zu leuchten. Vielleicht kommt es im zweiten Schritt zu dieser engmaschigeren Lösung!
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Papaloooo hat geschrieben:(14 Aug 2018, 08:31)

Ein kleiner Stromspeicher im Keller zusätzlich zu einer Photovoltaik-Anlage scheint erstmal wenig Sinn zu machen.
Das kann man aber auch anders sehen; daß nämlich Privatleute ihren wesentlichen Bedarf an Beleuchtung und Kleingerät aus diesem Puffer decken können und sie so das landesweite Netz entlasten.
Warum sollten nicht besser große Stromspeicher die Grundlast absichern
Gute Frage: Welchen Speicher sollte man denn aus dem Regal nehmen und einsetzen? Erst ganz allmählich kommen technisch brauchbare Speicher in Reichweite.
Aber hier haben wir es mit einem falschen Steuersystem zu tun.

Betreiber von großen Strom speichern müssen den Strom zweimal versteuern einmal beim Speichern und einmal beim wieder abgeben.

Und so werden große Stromspeicher einfach unrentabel. Meines Wissens nach ist es die Umsatzsteuer die doppelt bezahlt wird.

Im Zuge der Energiepolitik sollte hier das Steuerrecht geändert werden.
Das wäre doch eine leichte Übung, wenn wir die Sache mit den technischen Schwierigkeiten vergleichen.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(14 Aug 2018, 08:48)

Sicher, dem Strom wird es Wurst sein, wie er zu Stande kam! Aber nach der Abschaltung der letzten Meiler in 2023 (?) wird dann nur noch Kohlestrom oder Strom aus erneuerbaren Energien durch diese Leitungen fließen können.
Der europäische Leitungsverbund besteht nicht nur aus Nord-Süd-Trassen. Da kommt auch Strom aus Temelin oder Cattenom.
Als Nordlicht sehe ich in dieser Halsstarrigkeit der Südstaaten einen wirtschaftlichen Vorteil für energieintensive Industrien, die wegen der Kostenvorteile wettbewerbsfähige Standorte im Norden suchen werden.
Eine Alu-Hütte baust du nicht mal eben 300 km weiter wieder auf. Zudem sind die Großverbraucher umlagebefreit und so schon im Preisvorteil.
Ursprünglich hatte ich mir auch ein engmaschiges regionales Netz vorgestellt, das mir unverwundbarer erschien als diese großen zentralen Lösungen. Das hat etwas mit Banken und Krediten und Anlegern zu tun, deren Augen erst bei Milliardenprojekten anfangen zu leuchten. Vielleicht kommt es im zweiten Schritt zu dieser engmaschigeren Lösung!
Man wird sehen. Der Zwischenschritt ist im Grunde vermeidbar gewesen.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(14 Aug 2018, 09:17)

Der europäische Leitungsverbund besteht nicht nur aus Nord-Süd-Trassen. Da kommt auch Strom aus Temelin oder Cattenom.
Man wird das abwarten müssen, bis endlich die Stromspeicher in Funktion sein werden. Ich gehe davon aus, daß eher erneuerbarer Energien-Strom in heißen Sommern in Richtung Tschechien und Frankreich fließen wird als umgekehrt. Die Flüsse können zur Kühlung der Kraftwerke nicht über 30°C aufgewärmt werden.
Eine Alu-Hütte baust du nicht mal eben 300 km weiter wieder auf. Zudem sind die Großverbraucher umlagebefreit und so schon im Preisvorteil.
Die Alu-Hütte in Stade war ratzfatz weg, als das AKW dort stillgelegt wurde. Dann kommt das Ding auch wieder, wenn Strom ohne Ende dort verfügbar ist. Ich vermute auch, daß synthetisches Methangas und Wasserstoff aus dem gleichen Grund dann dort erzeugt werden. Andere Großverbraucher fallen mir jetzt nicht ein... vielleicht die Chemieindustrie?
Man wird sehen. Der Zwischenschritt[zentrale Vernetzung der Stromversorgung] ist im Grunde vermeidbar gewesen.
Tja, der Wähler hat so entschieden, und die Kapitalgeber wohl auch!
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(14 Aug 2018, 10:08)

Man wird das abwarten müssen, bis endlich die Stromspeicher in Funktion sein werden. Ich gehe davon aus, daß eher erneuerbarer Energien-Strom in heißen Sommern in Richtung Tschechien und Frankreich fließen wird als umgekehrt. Die Flüsse können zur Kühlung der Kraftwerke nicht über 30°C aufgewärmt werden.

Die Alu-Hütte in Stade war ratzfatz weg, als das AKW dort stillgelegt wurde. Dann kommt das Ding auch wieder, wenn Strom ohne Ende dort verfügbar ist. Ich vermute auch, daß synthetisches Methangas und Wasserstoff aus dem gleichen Grund dann dort erzeugt werden. Andere Großverbraucher fallen mir jetzt nicht ein... vielleicht die Chemieindustrie?

Tja, der Wähler hat so entschieden, und die Kapitalgeber wohl auch!
Speicher ? (also noch teuerer ??)

...oder macht die Preise nach Verfügbarkeit des Produktes.... (Maaaaaaarktwirtschaft..)

Elektrochemie .... ist nicht nur ALU...auch Carbid oder Elektrokupfer frisst Energie. Blöd an der "NEUEN" - man müsste die Produktieon von der Verfügbarkeit ....ähhhhmmm nach Wetterlage führen. :D :D :D
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

Teeernte hat geschrieben:(14 Aug 2018, 10:51)
Elektrochemie .... ist nicht nur ALU...auch Carbid oder Elektrokupfer frisst Energie. Blöd an der "NEUEN" - man müsste die Produktieon von der Verfügbarkeit ....ähhhhmmm nach Wetterlage führen. :D :D :D
Wer hat dir denn den Unsinn erzählt? Smart Grid ist nicht für Dauerverbraucher gedacht sondern für punktuelle Großverbraucher. Zudem haben wir es längst mit einem Überangebot zu tun. Dessen Kappung (Abregelung) sorgt für ein stabiles Netz. Aktuell geht die Diskussion eher darum, punktuell zuviel produzierten Strom sinnvoll abzunutzen, etwa in der Produktion von Wasserstoff - der dann als gut regelbarer Brennstoff in Zeiten der Spitzennachfrage als Strom, Wärme oder direkt im mechanischen Antrieb zur Anwendung kommt.

Onshore-Strom direkt zu beziehen ist heute schon billiger als ab Netz.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(14 Aug 2018, 12:09)

Wer hat dir denn den Unsinn erzählt? Smart Grid ist nicht für Dauerverbraucher gedacht sondern für punktuelle Großverbraucher. Zudem haben wir es längst mit einem Überangebot zu tun. Dessen Kappung (Abregelung) sorgt für ein stabiles Netz. Aktuell geht die Diskussion eher darum, punktuell zuviel produzierten Strom sinnvoll abzunutzen, etwa in der Produktion von Wasserstoff - der dann als gut regelbarer Brennstoff in Zeiten der Spitzennachfrage als Strom, Wärme oder direkt im mechanischen Antrieb zur Anwendung kommt.

Onshore-Strom direkt zu beziehen ist heute schon billiger als ab Netz.
Unsinn ??? Möglich ....der "Regelwiderstand" im Netz der DDR waren ebensolche Carbidöfen.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

Teeernte hat geschrieben:(14 Aug 2018, 15:29)

Unsinn ??? Möglich ....der "Regelwiderstand" im Netz der DDR waren ebensolche Carbidöfen.
Die DDR ist vorbei.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(14 Aug 2018, 16:53)

Die DDR ist vorbei.
....aber die ABSCHALTUNG der MArktwirtschaft im Energiesektor ist DDR....
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von relativ »

Teeernte hat geschrieben:(15 Aug 2018, 09:07)

....aber die ABSCHALTUNG der MArktwirtschaft im Energiesektor ist DDR....
Wer will die Markwirtschaft im Energiesektor abschalten?
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

Teeernte hat geschrieben:(15 Aug 2018, 09:07)

....aber die ABSCHALTUNG der MArktwirtschaft im Energiesektor ist DDR....
Unsinn. Marktwirtschaftlich ohne Tricks ist ein AKW in Deutschland nicht zu bezahlen. Schon wegen der Versicherung.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

relativ hat geschrieben:(15 Aug 2018, 09:14)

Wer will die Markwirtschaft im Energiesektor abschalten?
Wenn Du die Gesetze dazu nicht gelesen hast - kannst Du es nicht wissen.....
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(15 Aug 2018, 09:20)

Unsinn. Marktwirtschaftlich ohne Tricks ist ein AKW in Deutschland nicht zu bezahlen. Schon wegen der Versicherung.
Die haben eine Versicherung... (ob die Reicht - kann bezweifelt werden.)
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

Teeernte hat geschrieben:(15 Aug 2018, 09:32)

Die haben eine Versicherung... (ob die Reicht - kann bezweifelt werden.)
Die haben einen lächerlichen Deckungsbetrag, reine Alibifunktion. Atomkraft ohne erhebliche Verteilung von Kosten, Risiken und Nebenaufgaben an die Allgemeinheit, von Forschung, Bau, Betrieb, Überwachung bis Nachsorge von Brennstoffen und Schrott gibt es deshalb nirgendwo auf der Welt.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(15 Aug 2018, 09:36)

Die haben einen lächerlichen Deckungsbetrag, reine Alibifunktion. Atomkraft ohne erhebliche Verteilung von Kosten, Risiken und Nebenaufgaben an die Allgemeinheit, von Forschung, Bau, Betrieb, Überwachung bis Nachsorge von Brennstoffen und Schrott gibt es deshalb nirgendwo auf der Welt.
Die Regierung hier hat das so festgelegt. Nennt sich Vorschrift.

Ein "Toter" ist hier "nur" 25.000 Eu WERT. mehr nicht. Billig eben.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von relativ »

Teeernte hat geschrieben:(15 Aug 2018, 09:37)

Die Regierung hier hat das so festgelegt. Nennt sich Vorschrift.

Achso und dies nennst du dann freie Marktwirtschaft? Fakt ist die AKW könnten sich auf deinen freien Markt gar nicht mehr behaupten.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von relativ »

Teeernte hat geschrieben:(15 Aug 2018, 09:31)

Wenn Du die Gesetze dazu nicht gelesen hast - kannst Du es nicht wissen.....
Erzähl mal welche Gesetze sind das denn, die die Energiewirtschaft wieder verstaatlichen?
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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