Ist unsere Demokratie in Gefahr?

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Dark Angel
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

think twice hat geschrieben:(20 Jul 2018, 06:35)

Nicht jeder, der Kritik an der Gender-"Ideologie" uebt, ist rechts.
Nicht jeder, der Kritik an den Gutmenschen uebt, ist rechts.
Nicht jeder, der Kritik an offenen Grenzen uebt, ist rechts.
Nicht jeder, der Kritik an Flüchtlingen/Migranten uebt, ist rechts.
Nicht jeder, der Kritik am Islam uebt, ist rechts.
Nicht jeder, der Kritik an den Linken uebt, ist rechts.
Nicht jeder, der Kritik an den Grünen uebt, ist rechts.

Wenn allerdings alles zusammenkommt, wird es eng. :)
Ja, aber nur für denjenigen, der unfähig ist, Botschaft und Boten zu unterscheiden und zu trennen!
Und es wird deshalb für denjenigen eng, weil er über keinerlei sachliche und inhaltliche Argumente verfügt und deshalb auf argumentum ad hominem ausweichen muss.
Findet man typischerweise bei "Genderforschern" und Linken, die auf diese Weise jede sachliche Diskussion abwürgen.
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Tom Bombadil
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Jul 2018, 10:01)

Wo habe ich etwas von "besser" geschrieben?
Das kann man aus deinen Beiträge herauslesen, die Verachtung hast du ja auch ziemlich deutlich zum Ausdruck gebracht.
Sagen wir mal so: Ich halte es für vernünftig, das, was ohnehin mit der Welt geschieht und noch mehr geschehen wird, nicht mit sich geschehen zu lassen sondern selbst und bewusst zu beschreiten.
Das ist keine wirklich Antwort auf meine Fragen, auch nicht die Beschreibung des digitalen Nomaden, der irgendwo auf der Welt vernetzt im Home Office oder im Café arbeitet. Ob das irgendwann die Regel sein wird, das müssen wir abwarten. Oder ist das wirklich schon alles, was einen Kosmopoliten ausmacht? Irgendwo in der Welt zu hocken und anderswo remote zu arbeiten? Da hätte ich jetzt mehr erwartet, aber okay, lassen wir es so stehen.
Das große politische Problem ist, dass es gleichzeitig zig Millionen Menschen gibt, die nicht wissen, wie sie ihre Kinder ernähren sollen. Oder die hunter Krieg und Gewalt leiden ohne Möglichkeit diesen Phänomenen zu entkommen.
Und diese Probleme werden durch Kosmopolitismus gelöst?
Weltbürgertum heißt unter anderem für mich, Vorgänge wie diesen mit derselben Aufmerksamkeit und auch Empathie zu verfolgen wie die Demokratiegefährdung in Deutschland.
Okay, ein weiteres Puzzlestück: ein Kosmopolit verfolgt weltweit alle Vorgänge mit derselben Aufmerksamkeit und Empathie wie die Demokratiegefährdung in Deutschland.
schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Jul 2018, 15:25)

Kommunitaristen werden kommunitaristischer weil Kosmopoliten kosmopolitischer werden.
Wie können Kosmopoliten kosmopolitischer werden?
Tatsächlich jedoch sind das einfach verschiedene Lebensmodelle, und es sind eher die, die dabei einen Antagonismus herbeireden, oder die sogar die einen gegen die anderen aufhetzen auch die, die die Demokratie gefährden.
Also gefährdest du mit deiner Verachtung die Demokratie?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tomaner »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Jul 2018, 22:25)

Unterscheide bitte zwischen Genderforschung = Ideologie und Gender-Bio-Medicine = naturwissenschaftliche Grundlagenforschung.
Gender-Bio-Medicine wird zwar gerne von den Gender Studies für sich reklamiert, hat allerdings mit "Genderforschung" nicht das Geringste zu tun. Und WEIL das so ist verwahren sich die involvierten Mediziner und Biowissenschaftler auch gegen diese Vereinnahmung durch die "Genderforschung" und WEIL das so ist kommt die schärfste Kritik an der "Genderforschung" auch von eben diesen Naturwissenschaftlern.
"Genderforschung" hat mit Wissenschaft nicht das geringste zu tun, mit Ideologie, Kreationismus und Quasireligion dafür umso mehr.
Wissenschaft/wissenschaftliche Methodik liefert nachvollziehbare, begründete, an und in der Realität überprüfbare Erklärungen, welche falsifizierbar sein müssen und zeitkernig gültig sind.
All das trifft auf "Genderforschung" NICHT zu! Alle bisher durch die "Genderforschung" aufgestellten Thesen haben einer Überprüfung in der Realität nicht standgehalten, sie sind widerlegt!
Wer biologische Fakten und evolutionäre Zusammenhänge leugnet und/oder ignoriert, kann und darf keine Wissenschaftlichkeit für sich beanspruchen - aber genau DAS tun "Genderforscher".
Wer biologisch begründeten Sexualdimorphismus, biologisch bedingte Verhaltensunterschiede leugnet, statt dessen von einem "sozial konstruiertem Geschelecht/sozial konstruierten Geschlechterstereotypen faselt von "als weiblich sozialisierten Menschen" und unzähligen frei wählbaren Geschlechtern schwurbelt, kann und darf keine Wissenschaftlichkeit für sich beanspruchen, aber genau DAS tun so genannte "Genderforscher".

Nicht jeder, der berechtigte Kritik an der Gender-Ideologie übt, ist rechts und erst recht kein Lügner!
Jeden in die rechte Ecke stellen, die eine andere Meinung vertreten, die sich vielleicht etwas intensiver und vor allem ergebnisoffen mit der Thematik beschäftigen, ist typisch für Leute, die über keinerlei Argumente verfügen, die statt dessen auf das Argumentum ad hominem ausweichen müssen.
Etwas anderes als das Argumentum ad hominem hast auch DU nicht vorzuweisen und etwas anderes haben auch "Genderforscher" nicht vorzuweisen!
https://www.uni-due.de/genderportal/gender.shtml
Gleichstellung und Gender Mainstreaming
Gleichstellung hat das Ziel, die geltenden Gesetze im Hinblick auf den Schutz der Beschäftigten vor Benachteiligungen wegen ihres Geschlechts, insbesondere bei Benachteiligungen von Frauen, zu fördern und zu überwachen. Dies umfasst auch den Schutz von Frauen, die behindert oder von einer Behinderung bedroht sind, sowie den Schutz vor sexueller Belästigung am Arbeitsplatz (Bundesgleichstellungsgesetz § 25 (1)).
Gender Mainstreaming ist eine Strategie, um dieses Ziel zu erreichen, indem Geschlecht (Gender) als Bestandteil in jeden Entscheidungsprozess integriert wird, um eine Ungleichbehandlung zu vermeiden. Gleichstellungsbeauftragte und Praktiker_innen im Gleichstellungsbereich können auf das Wissen der Geschlechterforschung zurückgreifen, wo es sinnvoll erscheint. Ebenso greifen Geschlechterforscher_innen auf das Erfahrungswissen aus der Gleichstellung zurück. Grundsätzlich handelt es sich aber um zwei verschiedene Bereiche, die sich mit Geschlecht einmal aus der politischen Praxis heraus und nach Maßgabe des Gesetzes und einmal aus einem wissenschaftlichen Impetus heraus befassen.
Auf folgender Seite im Gender-Portal erhalten Sie weiterführende Informationen: https://www.uni-due.de/genderportal/gle ... kret.shtml
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tom Bombadil »

Das Universum und die Evolution ist rrrächts, weil es die Menschen unterschiedlich gemacht hat :D
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Zu Kommunitarismus vs. Kosmopolitismus: Die Position von W. Merkel steht zwar nicht allein da, ist aber alles andere als unwidersprochen. Die unter dem Begriff "Kommunitarismusstreit" schon seit längerem laufende Debatte lässt sich vereinfacht an zwei Positionen festmachen.
Der "Kommunitarismusstreit" entzündete sich an der Gerechtigkeitstheorie des Philosophen John Rawls. Rawls hatte den Kern der Idee der Gerechtigkeit an den Begriff des autonomen Individuums gekoppelt. Er verteidigte zwar den Sozialstaat, das Begründungsmuster dafür war jedoch rein formal und, mit Kant gesprochen, "verstandesmäßig". Ähnlich wie andere liberale Theoretiker, etwa Richard Rorty, plädierte Rawls für eine deontologische Theorie der Politik, in der Themen wie Arbeit, Produktion, Geschlechterverhältnisse, Rassismus und Begehren nicht berücksichtigt werden sollten; das heißt, dass das handelnde Subjekt als rein formales und nicht als in sozialen Beziehungen situiertes gedacht werden sollte.
Rawls begründet diese strikt liberalen Ansichten von einem neutralen Staat und einem souverän handelnden Bürger vor allem mit Fragen der Gerechtigkeit und Solidarität. Der Zusammenhang zwischen dieses Positionen und "Kosmopolitismus" besteht (unter anderem) darin:
Solidarität mit den "Anderen" statt den Ähnlichen, den Fernen statt den Nahen ist so gesehen weder multikulturalistische Überforderung noch moralisches Gebot, sondern genau umgekehrt: Erst mit dem Verlassen der engen Grenzen der Gemeinschaft, vermittelt durch die Hereinnahme des "Anderen", gelingt die Herausbildung einer genuinen, weil kosmopolitischen Bürgerschaft.
http://www.bpb.de/apuz/156768/kosmopoli ... taet?p=all

Der Begriff "Kommunitarismus" selbst ist als Gegenkonzept zu den liberalen Konzepten von Rawls Anfang der 80er in Mode gekommen. Und der Initiator und Hauptvertreter ist der US-amerikanische Philosoph Michael Sandel. Und der Kommunitarismus ist in seinem Kern grundsätzlich antiliberal. Bitte noch mal auf der Zunge zergehen lassen. Zitat:
Der Liberalismus gilt unter den Kommunitaristen als selbstzerstörerisch. Die ökonomische Nutzenmaximierung, die Selbstverwirklichung und eine Überbetonung des Individuellen, welches auf Kosten des Gemeinwohls geht, seien kennzeichnend für den Liberalismus. Dem Liberalismus wird deshalb vorgeworfen, dass er dadurch die gemeinschaftlichen Grundlagen seiner eigenen Kultur untergrabe. Diese hätten wiederum aber erst Demokratie und Freiheit ermöglicht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kommunita ... beralismus

Ich bin zum einen ganz klar und eindeutig auf der Seite von Rawls und halte eben gerade den Kommunitarismus für antidemokratisch. Auch wenn Demokratie und Freiheit für Kommunitaristen eben gerade als wichtigster Begründungspunkt genannt wird.

Aber ich werde den Teufel tun und eine der beiden Positionen als "einzig wahre" oder gar als "einzig wissenschaftlich begründete" hinstellen. Die Fähigkeit, Debatten führen zu können und gegensätzliche Positionen auszuhalten, halte ich für eine der wichtigsten Demokratie-Tugenden.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Zum Begriff "Identität" : Zwei Terme heißen in der Mathematik "identisch" genau dann, wenn sie eben dies sind: Komplett identisch. Deshalb gibt es ja auch neben dem Gleichheitszeichen das zusätzliche Identitätsymbol mit drei Strichen. Die Anzahl von zwei Äpfeln und zwei Birnen ist gleich. Aber zwei Äpfer und zwei Birnen sind nicht identisch.

Das was im sozialen, kulturellen Bereich häufig als "Identitäts"-Relation bezeichnet wird, ist in Wirklichkeit eine Element-, Teilmengen-, Ähnlichkeits- oder Äquivalenzrelation. Sich als Teil des deutschen Volks oder der katholischen Kirche zu sehen ist im Fall einer Gruppe eine Teilmengenrelation und im Fall einer Einzelperson eine Elementrelation. Auch die Identität einer Person und seiner Vorstellungen darüber, wie er gerne sein möchte ist - selbstverständlich - keine Identitätsrelation sondern in der Regel eine Ähnlichkeitsrelation oder im besten Fall eine Äquivalenzrelation.

Ein Mensch kann trivialerweise und ausschließlich nur mit sich selbst identisch sein.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Zum Begriff "Kultur". Es gibt zum einen gute Gründe, diesen Begriff als das zu sehen, was der politische Philosoph Ernesto Laclau "leere Signifikanten" nennt. In seiner Philosophie entstehen hegemoniale Diskurse vor allem dadurch, dass diesen leeren Signifikanten die jeweils passenden Bedeutungen untergeschoben werden.

Ein "Bekenntnis" zu irgendeiner Kultur einer größeren Gemeinschaft kann es nicht geben, ohne dass man konkrete historische Abschnitte benennt. Die Nazizeit war kein Kometeneinschlag von außen sondern wurde von einer Mehrheit der Deutschen getragen. Hitlerjungen marschierten begeistert, bdm-Mädels sangen das Horst-Wessel-Lied, die evangelische Kirche überbot sich zu großen Teilen in vorauseilender Gefolgschaft und Volksmengen jubelten bei Nazireden. Es gibt jeweils aktuelle politische Zustände und jeweils aktuelle kulturelle und alltägliche Gebräuche und Sitten. Und es gibt ein Wissen über die Vergangenheit und historische Verläufe (das natürlich auch fehlerhaft sein kann). Daraus folgt umgekehrt, dass auch der Zustand einer Autokratie oder Diktatur nicht aus der Kulturtradition einer Gemeinschaft herrührt sondern ein aktueller Zustand ist, der in keinster Weise
für die Ewigkeit gilt.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Zur Debatte Genderforschung. Lassen wir mal dahingestellt sein, ob Gender Studies eher etwas mit Wissenschaft oder eher etwas mit ideologie zu tun haben. In jedem Fall haben sie eine ganze Menge mit der Realität und mit einer Gegenwärtigkeit zu tun. Ein Kennzeichen sämtlicher moderner Gesellschaften besteht darin, dass tradierte Rollenmuster aufgebrochen wurden und werden. Die geradezu explosive Verbreitung von Rock- und Pop-Kultur ab Anfang der 50er hat ganz wesentlich damit zu tun, dass tradierte Muster des Verhaltens von Kindern und Jugendlichen nicht mehr oder nicht mehr in dem Maße bestanden. Dass es in jedem Sinne Freiräume gab. Jeder Mensch wird zu einem Teil durch sein biologisches Geschlecht, seine genetischen Merkmale und (meiner Meinung nach ganz wesentlich) durch seine Muttersprache geprägt. Das ist aber nicht alles. Ein mit den gesellschaftlichen Wandlungen ständig steigender Anteil unterliegt der eigenen freien Entscheidung. Zum Beispiel auch die soziale Geschlechterrolle. Was ich an der Genderforschung nicht verstehe, ist, warum dieser ganze Ansatz auf die Geschlechterrolle beschränkt bleibt?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tom Bombadil »

Ich fasse das mal zusammen: first world problems.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Tomaner hat geschrieben:(20 Jul 2018, 10:16)

https://www.uni-due.de/genderportal/gender.shtml
Gleichstellung und Gender Mainstreaming
Gleichstellung hat das Ziel, die geltenden Gesetze im Hinblick auf den Schutz der Beschäftigten vor Benachteiligungen wegen ihres Geschlechts, insbesondere bei Benachteiligungen von Frauen, zu fördern und zu überwachen. Dies umfasst auch den Schutz von Frauen, die behindert oder von einer Behinderung bedroht sind, sowie den Schutz vor sexueller Belästigung am Arbeitsplatz (Bundesgleichstellungsgesetz § 25 (1)).
Das Geschwurbel von Gleichstellung IST Ideologie, weil damit suggeriert wird, bei Gleichstellung ginge es um die Durchsetzung von Individualrechten!
Ungleiches kann NICHT gleich gestellt werden, es kann nur gleichberchtigt sein.
Tatsächlich ist Gleistellung das Gegenteil von Gleichberechtigung ist. Während Gleichberechtigung ein Individualrecht ist, bei dem jedes Individuum unabhängig von seiner Gruppenzugehörigkeit gleiche Rechte inne hat, ist Gleichstellung[/b ]gruppenbezogenes Recht welches die Gleichheit von Gruppen anstrebt, indem sie Einzelne aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit ungleich behandelt werden.
De facto werden mit den Gleichstellungsbestrebungen Grund-/Menschenrechte untergraben und ausgehebelt.
Gruppenrecht wird der Vorrang vor Individualrecht gegeben.

Frauen und Männer können NICHT gleich gestellt werden, das funktioniert schon aufgrund unterschiedlicher biologischer Funktionen (Reproduktion) nicht, funktioniert auch aufgrund unterschiedlicher Anatomie und körperlicher Konstitution nicht. ==> Sexualdimoprphismus.
Ebenso wenig können Behinderte mit nicht Behinderten gleich gestellt werden.

Tomaner hat geschrieben:(20 Jul 2018, 10:16)Gender Mainstreaming ist eine Strategie, um dieses Ziel zu erreichen, indem Geschlecht (Gender) als Bestandteil in jeden Entscheidungsprozess integriert wird, um eine Ungleichbehandlung zu vermeiden. Gleichstellungsbeauftragte und Praktiker_innen im Gleichstellungsbereich können auf das Wissen der Geschlechterforschung zurückgreifen, wo es sinnvoll erscheint. Ebenso greifen Geschlechterforscher_innen auf das Erfahrungswissen aus der Gleichstellung zurück.

ich weiß was Gender Maistream ist und ich weiß auch, dass die so genannte "Geschlechterforschung" (Gender Studies) aus den so genannten Womanstudies entstanden ist und ich weiß, dass BEIDES keinerlei wissenschaftliche Grundlage hat.
Gender hat mit Geschlecht (Sexus) nicht das geringste zu tun. Es handelt sich lediglich um ein unbelegtes/unbegründetes Postulat, das seine Wurzeln im Sozialkonstruktivismus hat.
Geschlecht hat mit Entscheidungsprozessen nicht das Geringst zu tun. Entscheidungen werden zunächst aufgrund individueller Präferenzen individuell und selbstbestimmt getroffen. Und das muss so bleiben!
Niemand - wirklich niemand - hat sich in individuelle Entscheidungen einzumischen!
Desweiteren haben bei Entscheidungsprozesse im Wirtschaftsprozess nur Leistungsfähigkeit, Qualifikation und fachliche Kompetenz maßgebend zu sein und zwar unabhängig vom Geschlecht.

Es gibt weder Wissen aus der Genderforschung, noch gibt es Erfahrungswissen in der Genderforschung.
Wissen ist nachvollziehbar, begründet und (an und in der Realität) überprüfbar UND falsifizierbar. Dergleichen haben "Genderforscher" NICHT vorzuweisen. Ganz im Gegenteil!
Statt neuere und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse anzuerkennen und die eigenen Thesen entsprechend zu überarbeiten bzw fallen zu lassen, werden diese ignoriert und geleugnet und stattdessen, längst falsifizierte Thesen weiter postuliert.

Seit etwa 20(!) Jahren wissen wir, aufgrund der wissenschaftlichen Befundlage, dass die im 19.Jh aufgestellte Trennung in Jäger (Mann) und Sammlerin falsch ist, wir wissen, dass Männer und Frauen gemeinsam jagden, dass Männer und Frauen gemeinsam der Sammeltätigkeit nachgingen.
Das ficht so genannte "Genderforscher" allerdings nicht an, sie vertreten weiterhin, die längst widerlegten Ansichten aus dem 19 Jh.
Dreh- und Angelpunkt der gesamten "Genderforschung" ist "das Patriarchat". Tatsächlich ist so etwas wie "das Patriarchat" wissenschaftlich NICHT nachweisbar.
"Das Patriarchat" taucht nur bei Friedrich Engels in "Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats" auf und basiert auf einer Fehlinterpretation patriarchaler Strukturen durch Morgan und Bachofen.
"... nicht nachweisbar" dennoch behaupten "Genderforscher" die Existenz "des Patriarchats" bis heute - übernommen aus der Ideologie des Marxismus!
Evolutionsbiologen und Evolutionspschologen haben empirisch nachgewiesen, dass es biologisch bedingte Unterschiede im Verhalten von Männern und Frauen gibt und ebenso unterschiedliche Präferenzen bei Interessen und Fähigkeiten. Diese Unterschiede sind auch bei unseren nächsten Verwandten nachgewiesen.
Interessiert "Genderforscher" nicht, sie ignorieren und leugnen naturwissenschaftliche Erkenntnisse und beharren stattdessen weiterhin auf ihren falsifizierten Thesen.
Mit Wissenschaft hat das nichts zu tun - gar nichts! Das ist blanke Ideologie!

Frauen sind NICHT benachteiligt - sie haben das Recht jeden Beruf zu ergreifen, den sie ergreifen wollen, jedes Studium zu absolvieren, das sie absolvieren wollen. Wenn sich weniger Frauen für MINT-Fächer entscheiden, dann liegt es einzig an deren Präferenzen und NICHT an irgendwelchen behaupteten sozialen Kontruktionen.

Und mal was ganz Ketzerisches: "Genderforscher" sind in der überwiegenden Mehrzahl Frauen und bei diesen wiederum in der überwiegenden Mehrzahl lesbische Frauen.
Niemand hat diesen Frauen verboten MINT-Fächer zu studieren und in die Forschung zu gehen.
Stattdessen haben sie irgendwelche geisteswissenschaftlichen Fächer studiert und verbreiten ihre Ideologie mit missionarischen Eifer.
Und was übrigens sehr interessant ist - die überwiegende Mehrheit der Frauen die tatsächlich MINT-Fächer, Wirtschaftswissenschaften oder andere empirische Wissenschaftfächer studiert haben, wenden sich GEGEN Quoten und Bevorzugung und weißt du warum. Sie wollen KEINE Quotilde sein, die den Job nur aufgrund ihres Geschlechts bekommen haben, sie wollen sich NICHT ständig rechtfertigen müssen, sondern sie wollen Anerkennung aufgrund ihrer erbrachten Leistung, ihrer Qualifikation und fachlichen Kompetenz!

Tomaner hat geschrieben:(20 Jul 2018, 10:16)Grundsätzlich handelt es sich aber um zwei verschiedene Bereiche, die sich mit Geschlecht einmal aus der politischen Praxis heraus und nach Maßgabe des Gesetzes und einmal aus einem wissenschaftlichen Impetus heraus befassen.
Auf folgender Seite im Gender-Portal erhalten Sie weiterführende Informationen: https://www.uni-due.de/genderportal/gle ... kret.shtml

Nein es handelt sich nicht um zwei verschiedene Bereiche, weil "Genderforschung"/Gender Studies nichts mit Wissenschaft zu tun haben. Die einzigen Ziele die Gender Mainstream/Gender Studies verfolgen, sind politischer Einfluss, politische Macht, Vorteilsnahme und Festschreibung eines ständigen - nicht vorhandenen - Opferstatus der Frau. Frau hat immer und überall hilflos, schwach und schützenswert zu sein, sie muss bevormundet werden, weil sie nicht selbst weiß was sie will, ihr muss gesagt werden, was sie zu wollen hat und zwar in jeder Lebenssituation.
"Genderforscher" konstruieren erst das, was sie zu bekämpfen vorgeben. Irgenwie müssen sie ja ihre Existenzberechtigung nachweisen.

Das eigentlich Schlimme dabei ist, dass der Mehrheit der Menschen/Bürger der ganze Genderquatsch glatt am A**** vorbei geht, sie davon nur genervt sind und nicht merken, dass das ganze diktarische Züge annimmt.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Jul 2018, 11:02)

Zum Begriff "Identität" : Zwei Terme heißen in der Mathematik "identisch" genau dann, wenn sie eben dies sind: Komplett identisch. Deshalb gibt es ja auch neben dem Gleichheitszeichen das zusätzliche Identitätsymbol mit drei Strichen. Die Anzahl von zwei Äpfeln und zwei Birnen ist gleich. Aber zwei Äpfer und zwei Birnen sind nicht identisch.

Das was im sozialen, kulturellen Bereich häufig als "Identitäts"-Relation bezeichnet wird, ist in Wirklichkeit eine Element-, Teilmengen-, Ähnlichkeits- oder Äquivalenzrelation. Sich als Teil des deutschen Volks oder der katholischen Kirche zu sehen ist im Fall einer Gruppe eine Teilmengenrelation und im Fall einer Einzelperson eine Elementrelation. Auch die Identität einer Person und seiner Vorstellungen darüber, wie er gerne sein möchte ist - selbstverständlich - keine Identitätsrelation sondern in der Regel eine Ähnlichkeitsrelation oder im besten Fall eine Äquivalenzrelation.

Ein Mensch kann trivialerweise und ausschließlich nur mit sich selbst identisch sein.
Menschliche Identiät lässt sich NICHT mittels mathematischer Formeln erklären, wie du das hier versuchst!
Menschliche Identität hat ein psychologische und eine sozio-kulturelle Komponente. Generationen von Psychologen bemühen sich das Phänomen Identität zu erklären, stellten und stellen die verschiedensten Identitäts-Theorien auf, aber der Herr Schokoschendretzki ist der Meinung, die menschliche Psyche mit Mathematik erklären zu können.

Das funktioniert aber NICHT, das kommt nur Müll bei raus.
Getretener Quark wird eben breit, nicht stark.
Ein Mensch mit seiner ganz individuellen Identität ist eben KEINE "Elementenration", er ist eben NICHT nur mit sich selbst identisch!
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Jul 2018, 10:04)
Das kann man aus deinen Beiträge herauslesen, die Verachtung hast du ja auch ziemlich deutlich zum Ausdruck gebracht.
Diskussionen um "Herausgelesenes" anstelle von "Gelesenem" lehne ich ab.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(20 Jul 2018, 13:50)

Menschliche Identiät lässt sich NICHT mittels mathematischer Formeln erklären, wie du das hier versuchst!
Menschliche Identität hat ein psychologische und eine sozio-kulturelle Komponente. Generationen von Psychologen bemühen sich das Phänomen Identität zu erklären, stellten und stellen die verschiedensten Identitäts-Theorien auf, aber der Herr Schokoschendretzki ist der Meinung, die menschliche Psyche mit Mathematik erklären zu können.

Das funktioniert aber NICHT, das kommt nur Müll bei raus.
Getretener Quark wird eben breit, nicht stark.
Ein Mensch mit seiner ganz individuellen Identität ist eben KEINE "Elementenration", er ist eben NICHT nur mit sich selbst identisch!
Element-Relation. Ganz ruhig bleiben. Und selbstverständlich kann ein Mensch nur mit sich selbst identisch sein.

Neben dieser eher formal-mathematischen Analyse des Identitäts-Begriff gibts ja noch die etymologische. "Identität" heißt einfach derselbe, dieselbe, dasselbe.

Und ich hatte neben diesen formalen Begrifflichkeiten auch angeführt, dass aus der psychologischen Ich-Perspektive heraus "Identität" häufig als Übereinstimmung eines tatsächlichen realen Selbsts mit einem vorgestellten und angestrebten Ich-Bild gesehen wird. Aber auch das ist keine "Identität" sondern eine angestrebte Entsprechung.

Was ich vergaß, ist die externe Sicht auf eine Person: Man möchte als die Person erkannt und gesehen werden, die man entweder tatsächlich ist oder die man gerne sein möchte. Das ist aber Identifizierbarkeit und nicht Identität.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Jul 2018, 21:58)

Diskussionen um "Herausgelesenes" anstelle von "Gelesenem" lehne ich ab.
Deine Verachtung ist schwarz auf weiß dokumentiert.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Jul 2018, 11:57)

Ich fasse das mal zusammen: first world problems.
Vollkommen richtig. Es sind first world problems. Aber diese first world wird deshalb so genannt, weil sie wirtschaftlich, politisch, rein kräftemäßig das Welt-Geschehen ziemlich maßgeblich bestimmt. Genderforschung müsste nach meinem laienhaften Verständnis eher auf so etwas wie "Konsequenzen der Entstehung von sozialer Selbstbestimmtheit" hinauslaufen und natürlich dann auch anders heißen. Und sie müsste unnachgiebig und distanziert die ökonomischen Ursachen erforschen, die dazu führen, dass in dieser First World Selbstbestimmung zunehmend möglich, in einer anderen World eine regressive Wiederherstellung alter Rollenmuster stattfindet und in einer nochmal anderen welt von alledem gar nicht die Rede ist, weil blanker Existenzkampf stattfindet.

Die Teilnehmer dieses Forums dürften allesamt in dieser First World leben und es ist verständlich wenn sie die rapiden aktuellen sozialen Veränderungen in ihrem Leben verstehen wollen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Uffzach »

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Jul 2018, 22:33)

Vollkommen richtig. Es sind first world problems. Aber diese first world wird deshalb so genannt, weil sie wirtschaftlich, politisch, rein kräftemäßig das Welt-Geschehen ziemlich maßgeblich bestimmt.
Deshalb wünsche ich mir, dass Trump in dieser first world USA die Einführsteuern auf europäische Autoimporte erhebt. :cool:
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Ammianus »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Jul 2018, 08:48)

Wiederum habe ich absolut keine Ahnung, was mit dieser Aussage ausgedrückt werden soll.

Wenn ich ein Weltbürgertum der Provinzialität eines nicht unbedeutenden Teils der Bewohner der ehemaligen DDR entgegenstelle, dann meine ich das als Weltzugewandtheit und nicht als Mondzugewandtheit.
Ich bin mir nicht sicher ob du diese "absolut keine Ahnung" nicht nur vortäuscht. Denn auf einen Beitrag von mir, bei dem es um deutsche Geschichte und DDR und desse Wertung ging kam von dir völlig unpassend eine Behauptung, ich würde etwas ignorieren. Dazu bautest du einen Strohmann auf und brachtest dann deine Ideologie ins Spiel, zu der wohl auch gehört, dass du alle, die ihr nicht anhängen, wohl die überwiegende Mehrheit der Menschheit, verachtest.
Später sagtest du dann noch, dass dir Menschen, die nicht dein Weltbild teilen, auf den Docht gehen.
Was soll man dir da anderes raten als dir eine Fliegende Untertasse zu bauen und auf die Rückseite des Mondes umzusiedeln.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Senexx »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Jul 2018, 10:16)

Vor nicht allzulanger Zeit hörte ich einen Vortrag von einem Soziologen (glaub ich ...), der eine der wesentlichen Teilungen westlicher Gesellschaften als Gegenüberstellung von "anywheres" und "somewheres" beschrieb. Das scheint mir schlüssig. In Bezug auf Demokratiegefährdung sehe ich (u.a.) eine wichtige konkrete Handlungspraxis darin, diese Unterscheidung nicht als antagonistisch wahrzunehmen sondern einfach als zwei frei gewählte Lebensmodelle ohne irgendeine Wertung.
Klassengegensätze sind immer antagonistisch. Sonst wären es keine Gegensätze.

Eine Gesellschaft kann nur bestehen, wenn es ausreichend Solidarität und soziale Kohäsion gibt. Genau diese wird von denjenigen, die sich großspurig "Kosmopoliten" nennen, in Frage gestellt.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Jul 2018, 22:28)

Deine Verachtung ist schwarz auf weiß dokumentiert.
Das bezieht sich (vermutlich) auf meinen Satz
Ich blicke mit Verachtung auf Leute, die sich als "DDR-Bürger" sahen oder als "Bundesbürger" sehen.
Und, zugegeben, das hört sich ziemlich überheblich an. Aber bitte, Herr Richter: Zwischen "DDR-Bürger" und "Bürger der DDR" gibt es einen feinen aber für mich ganz entscheidenden Unterschied. Es gibt keine "DDR-Bürger". Es gibt Menschen, die Gottes Wille oder was auch immer in die DDR hineingeboren hat. Und dann waren sie halt staatsrechtlich "Bürger der DDR". Klar. Mit all den Zwängen, Beschränkungen und auch direkten politischen Verfolgungen, die das mit sich bringt. Aber es gibt nicht die anthropologische Kategorie "DDR-Bürger". So wie vielleicht asiatischer Elefant. Es gibt grundsätzlich nur souveräne freie Menschen. Selbst in einer Diktatur X wird so ein freier Mensch an seiner Freiheit gehindert aber nicht zwangsläufig ein X-Mensch. Und wer diese Hineingeborenheit als wesentliches Eigenmerkmal akzeptiert oder sogar lebt ... nun gut: Verachtung ist wirklich das falsche Wort. Zugegeben! Mitleid vielleicht auch. Sagen wir mal: Nichtakzeptanz.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Fr 20. Jul 2018, 23:16, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Senexx hat geschrieben:(20 Jul 2018, 22:50)

Klassengegensätze sind immer antagonistisch. Sonst wären es keine Gegensätze.

Eine Gesellschaft kann nur bestehen, wenn es ausreichend Solidarität und soziale Kohäsion gibt. Genau diese wird von denjenigen, die sich großspurig "Kosmopoliten" nennen, in Frage gestellt.
Jaja.Nur musst du dich fragen, was du mit diesem Attribut "großspurig" selbst an Kohäsion in Frage stellst bzw. sogar aktiv mit auflöst bzw. was du da an Stereotypen einfach nur weitererzählst.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Senexx »

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Jul 2018, 23:02)

Jaja.Nur musst du dich fragen, was du mit diesem Attribut "großspurig" selbst an Kohäsion in Frage stellst bzw. sogar aktiv auflöst bzw. was du da an Stereotypen einfach nur weitererzählst.
Wer sich großspurig als Kosmoplit bezeichnet, drückt seine Verachtung für die anderen aus.

Das was Sie als zukünftiges weiter um sich greifendes Lebensmodell propagieren, kann nur funktionieren, weil es andere gibt, die die die jeweiligen Gesellschaften am Laufen halten, seien es es Dienstmädchen im Hotel, Verkäufer, Paketboten usw.

Die Freischwebenden sind die Nutznießer der Arbeit anderer und haben ein natürliches Interesse daran und sorgen dafür, deren Löhne zu drücken und deren Lebensverhältnisse zu verschlechtern. Die "Dienstleistungsgesellschaft" ist nicht anders als die "Dienstbotengesellschaft".
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Uffzach »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Jul 2018, 10:16)

Vor nicht allzulanger Zeit hörte ich einen Vortrag von einem Soziologen (glaub ich ...), der eine der wesentlichen Teilungen westlicher Gesellschaften als Gegenüberstellung von "anywheres" und "somewheres" beschrieb. Das scheint mir schlüssig. In Bezug auf Demokratiegefährdung sehe ich (u.a.) eine wichtige konkrete Handlungspraxis darin, diese Unterscheidung nicht als antagonistisch wahrzunehmen sondern einfach als zwei frei gewählte Lebensmodelle ohne irgendeine Wertung.
Perfekt :D
die "anywheres" sind die, die über genügend Kapital verfügen und sich je nach Opportunität anywhere niederlassen können ... wie die Heuschrecken die einfach weiterziehen.
und die "somewheres" könnnen sich leider aufgrund ihrere mittel nicht aussuchen wo sie leben müssen :cool:
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Senexx »

Uffzach hat geschrieben:(20 Jul 2018, 23:17)

Perfekt :D
die "anywheres" sind die, die über genügend Kapital verfügen und sich je nach Opporrtunität anywhere niederlassen können ... wie die Heuschrecken die einfach weiterziehen.
und die "somewheres" könnne sich leider aufgrund ihrere mittel nicht aussuchen wo sie leben, :cool:
Nicht Kapital. sondern Einkommen. Hohe Einkommen für sich, Hungerlöhne für die anderen. Deshalb sind die Kosmopoliten auch für Immigration: Lasset die Dienstboten und Lohndrücker zu uns kommen!
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Senexx hat geschrieben:(20 Jul 2018, 23:11)

Wer sich großspurig als Kosmoplit bezeichnet, drückt seine Verachtung für die anderen aus.

Das was Sie als zukünftiges weiter um sich greifendes Lebensmodell propagieren, kann nur funktionieren, weil es andere gibt, die die die jeweiligen Gesellschaften am Laufen halten, seien es es Dienstmädchen im Hotel, Verkäufer, Paketboten usw.

Die Freischwebenden sind die Nutznießer der Arbeit anderer und haben ein natürliches Interesse daran und sorgen dafür, deren Löhne zu drücken und deren Lebensverhältnisse zu verschlechtern. Die "Dienstleistungsgesellschaft" ist nicht anders als die "Dienstbotengesellschaft".
Ich propagiere derlei nicht und wenn, dann ist es falsch angekommen oder ich habe mich unscharf ausgedrückt. Zumindest was das Umsichgreifen zukünftiger Lebensmodelle anbelangt, bin ich mir ziemlich sicher, dies immer zunächst als ein Wahrnehmen von Realität und nicht ein Propagieren von Gewünschtheit dargestellt zu haben.

Der zweite Schritt. Die Bewertung dieser weltweiten Prozesse ist erheblich komplizierter und nicht durch solche Stereotypen beschreibbar. Nur mal als eines von sehr vielen Aspekten: Den Textilarbeiiterinnen, die in Bangla Desh für "New Yorker" arbeiten stehen die Millionen Betroffenen der extremen Hungerkatastrophen dort Mitte der 70er Jahre gegenüber. Und die Folgen des Klimawandels wiederum können nocheinmal katastrophaler für ein Land wie Bangla Desh werden als die auslagerung von Arbeitsplätzen in der Textilbranche. Wer einmal anfängt, über all das nachzudenken, lässt im allgemeinen solche polemischen Gruppenverunglimpfungen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Uffzach »

Senexx hat geschrieben:(20 Jul 2018, 23:20)

Nicht Kapital. sondern Einkommen. Hohe Einkommen für sich, Hungerlöhne für die anderen. Deshalb sind die Kosmopoliten auch für Immigration: Lasset die Dienstboten und Lohndrücker zu uns kommen!
Deswegen ist diese "unsere Demokratie" (siehe Titel des Threads) auch in Gefahr und dies ganz zurecht, weil diese "unsere Demokratie" eben das System der anywheres ist. Wir aber kennen kein anywhere, sondern bestehen auf das was vorfahren an uns - und nur an uns - übergeben haben. Der Boden ist untrennbar mit uns und unseren Vorfahren verbunden.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

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schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Jul 2018, 22:33)

Aber diese first world wird deshalb so genannt, weil sie wirtschaftlich, politisch, rein kräftemäßig das Welt-Geschehen ziemlich maßgeblich bestimmt.
Nein, sie werden so genannt, weil sie für den Rest der Welt völlig belanglos sind. Das Römische Imperium ist unter anderem an seiner Dekadenz zugrundegegangen. Ich persönlich bin überzeugt, dass solche Hirnwichse wie Gender "Studies" und No Borders No Nations Anzeichen für den Niedergang westlicher Demokratien sind. Sie werden durch autokratische Systeme abgelöst, dieser Wandel ist in vollem Gange und ich befürchte, dass sich das nicht mehr aufhalten lassen wird.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Jul 2018, 22:52)

Aber es gibt nicht die anthropologische Kategorie "DDR-Bürger".
Das liest sich sehr bizarr aus der Feder eines - vermutlich antirassistischen - Kosmopoliten. Ja, wir sind alle nur Menschen, es gibt die Gnade der späten Geburt und die Gnade der Geburt in entwickelten Staaten. Und deswegen darf man sich nicht als "Bundesbürger" fühlen und erst recht nicht stolz auf die Leistung der Vorfahren sein? Weil ein selbsternannter Kosmopolit es verachtet oder nicht akzeptiert? Ich sag's mal wie ein Hesse (so eine regionale Herkunft ist wahrscheinlich auch total inakzeptabel): druff gschisse. Es ist allerdings sehr erhellend.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Uffzach hat geschrieben:(20 Jul 2018, 23:17)

Perfekt :D
die "anywheres" sind die, die über genügend Kapital verfügen und sich je nach Opportunität anywhere niederlassen können ... wie die Heuschrecken die einfach weiterziehen.
und die "somewheres" könnnen sich leider aufgrund ihrere mittel nicht aussuchen wo sie leben müssen :cool:
Uffz. Jetzt denke mal kurz darüber nach, wer diejenigen in der Welt in der Mehrheit sind, die momentan am "Weiterziehen" sind. Kriegs- und Armutsflüchtlinge. Die Realität der Gegenwart ist so verwirrend und komplex, dass sich die berufliche Unabhängigkeit der Technologie-Profis mit der reinen existenziellen NOt dieser Flüchtlinge - zum Beispiel - in dern urbanen Metropolen Mitteleuropas vermengt. Am Bahnhof Berlin-Ostkreuz gehen jeden morgen inzwischen gefühlt ein Drittel englischsprechender Menschen aus allen Teilen der Welt an offensichtlich mittellosen MigrantInnen vorbei. Es gibt in dieser Lage zwei verbreitete Stereotypen: Fachleute und Experten haben kein begehrtes Wissen sondern "Kapital und Macht" und MIgranten seien nicht zur Migration durch existenzielle Probleme bedroht sondern "Wohlstandsflüchtlinge".
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Jul 2018, 23:44)

Das liest sich sehr bizarr aus der Feder eines - vermutlich antirassistischen - Kosmopoliten. Ja, wir sind alle nur Menschen, es gibt die Gnade der späten Geburt und die Gnade der Geburt in entwickelten Staaten. Und deswegen darf man sich nicht als "Bundesbürger" fühlen und erst recht nicht stolz auf die Leistung der Vorfahren sein? Weil ein selbsternannter Kosmopolit es verachtet oder nicht akzeptiert? Ich sag's mal wie ein Hesse (so eine regionale Herkunft ist wahrscheinlich auch total inakzeptabel): druff gschisse. Es ist allerdings sehr erhellend.
"Bundesbürger" ist sowieso ein ziemlich seltsamer Begriff.

Ja, Tom, es klingt bizarr. Aber es ist zuallererst mal ganz entscheidend: Will ich dir verbieten, dich als "Hesse" zu sehen? Nein. Soll ich es akzeptieren als "DDR-Bürger" oder "Berliner" oder "Donauschwabe" gesehen zu werden. Auch wenn ich das nicht will. Das eine ist eine Selbstzuschreibung und die ist - ich sagte ja: Der Mensch ist souverän und frei - eine freie Entscheidung und völlig akzeptabel. Und das andere ist eine unzulässige Fremdzuschreibung.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Jul 2018, 23:56)

Das eine ist eine Selbstzuschreibung und die ist - ich sagte ja: Der Mensch ist souverän und frei - eine freie Entscheidung und völlig akzeptabel.
Immerhin bist du lernfähig und bist jetzt binnen kurzer Zeit von der Verachtung über die Nichtakzeptanz bis hin zur Toleranz einer solchen Selbstzuschreibung gelangt, die ja immerhin im Rahmen der FDGO stattfindet.
"Bundesbürger" ist sowieso ein ziemlich seltsamer Begriff.
"Deutscher" ist ja noch mehr verpönt.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Jul 2018, 00:08)

Immerhin bist du lernfähig und bist jetzt binnen kurzer Zeit von der Verachtung über die Nichtakzeptanz bis hin zur Toleranz einer solchen Selbstzuschreibung gelangt, die ja immerhin im Rahmen der FDGO stattfindet.


"Deutscher" ist ja noch mehr verpönt.
Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass selbst die Frage, ob es sowas wie "Fanzosen" übehaupt gibt, über kurz oder lang auftauchen wird. Irgendwann habe ich ein Buch gelesen, das hieß im Nebentitel glaub ich "Was es heißt, ein Franzose zu sein". Im Zusammenhangmit Genderforschung gehts manchmal auch um die polemische Zuspitzung "Gibts überhaupt Frauen und Männer"? bzw. um die Bezichtigung einer solchen zugespitzten Fragestellung. Das Problem aus meiner Sicht: Die Aufmerksamkeit der Allgemeinheit richtet sch nicht auf die Realität sondern auf die Interpretation der Realität. Es mag noch so großer Unfug sein, was da zusammengeschrieben wird. Aber das eigentliche Problem oder besser: der eigentlich interessante Gegenstand ist die reale Entwicklung und Gegenwärtigkeit, die solche Verwirrungen und irrigen Interpretatiopnen triggert. Darüber sollte man diskutieren. Es sei denn, man will verschwörungstheoretisch behaupten, die ganzen sozialen Veränderungen der modernen Welt seien von den Genderforschern absichtlich herbeigeführt worden.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Jul 2018, 00:40)

Aber das eigentliche Problem oder besser: der eigentlich interessante Gegenstand ist die reale Entwicklung und Gegenwärtigkeit, die solche Verwirrungen und irrigen Interpretatiopnen triggert.
Uns geht es zu gut, deswegen erschaffen wir uns solche Pseudoprobleme, die dann zB. mit "Gender Studies" gelöst werden müssen. Weil wir kaum noch echte Probleme haben, zerstören wir Althergebrachtes - was uns zivilisatorisch immerhin sehr weit gebracht hat - um "Probleme" zu lösen, die es eigentlich gar nicht gibt, weil man meint, die Gesellschaft müsse sich weiterentwickeln. Das führt dann zu zerstörten Familien, 735 "sozialen" Geschlechtern und gipfelt in Kunstmenschen wie den komplett grau tätowierten hellbärtigen Polen, der sich "nullifizieren" hat lassen. Während in der Glotze Kakerlaken gefressen und dem Voyeurismus gefrönt wird. Total ballaballa. Und in Afrika verhungern immer noch Menschen, in Syrien sterben sie im Giftgas oder durch Fassbomben, während wir Darwin spielen und uns nur um die Überlebenden unserer "Hunger Games" kümmern und auch noch voller Inbrunst vermelden, das wäre humanistisch. Vor den realen Problemen, die dadurch entstehen, werden aber wieder die Augen verschlossen und das Mantra "Wir schaffen das" vorgebetet. Abends läuft ja wieder Big Brother oder ein wichtiges Fußballspiel...
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Tomaner hat geschrieben:(21 Jul 2018, 10:33)

Gender Mainstreaming und EU
G. ist ein Ansatz der Gleichstellungspolitik (dt. etwa: »integrierte Gleichstellungsorientierung«). Er zielt auf die »Einbeziehung der Dimension der Gleichstellung von Frauen und Männern in alle Politiken und Maßnahmen der Gemeinschaft«, um Gleichberechtigung der Geschlechter zu fördern und Ungleichheit abzubauen. G. wurde erstmals im Vertrag von Amsterdam (1997) rechtlich verankert und ist auch im Lissabon-Vertrag (2009) fixiert [Art. 8 AEUV].

Ich bin zwar nicht Tom, aber ich sage dennoch etwas dazu:
Auch wenn du es noch ein paarmal wiederholst, wird es nicht richtiger.
Gleichstellung ist und bleibt das Gegenteil von Gleichberechtigung, weil Gruppenrecht dem Individualrecht antagonistisch entgegensteht.
Remember: Gleichberechtigung = Individualrecht, während Gleichstellung Bevorzugung oder Benachteiligung aufgrund Gruppenzugehörigkeit (Gruppenrecht) bedeutet.

Männer und Frauen sind NICHT gleich und sie werden es auch niemals sein!
Männer und Frauen unterscheiden sich auch genetisch, sie unterscheiden sich in ihrem biologisch bedingten (angeborenen) Verhaltensweisen, Interessen und Präferenzen ==> eveolutionärer Überlebensvorteil der Population.
Das lässt sich weder wegdiskutieren, noch politisch ändern, auch NICHT durch Verankerung in irgendwelchen Verträgen!
Was da politisch durchgesetzt werden soll, ist de facto eine Umerziehhung der Menschen, im Sinne einer Ideologie, die der menschlichen Natur widerspricht.

Tomaner hat geschrieben:(21 Jul 2018, 10:33)Der Ansatz soll in allen Phasen des politischen Entscheidungsprozesses zum Tragen kommen; er führt in der politischen Praxis zu verfahrensrechtlichen und institutionellen Anpassungen und bringt den Einsatz neuer Instrumente mit sich (z. B. Analyse des geschlechtsspezifischen Einflusses von gesetzlichen Maßnahmen, Weiterbildungsmaßnahmen, geschlechtssensible statistische Indikatoren und die Verbreitung von sog. Best-Practice-Modellen (»bewährte Praxis«), finanzielle Unterstützung von Programmen). Die Umsetzung des G. wird von der EU-Kommission in mehrjährigen Rahmenstrategien festgelegt (aktuell: Strategie für die Gleichstellung von Frauen und Männern 2010–15). G. ist in einigen Politikfeldern weit vorangeschritten, z. B. in der Forschungs-, Entwicklungs-, Beschäftigungs- oder Strukturpolitik und der Personalpolitik der EU-Institutionen, in Teilen auch in der Sicherheits- und der Agrarpolitik. G. ergänzt die klassische Frauenförderung, ersetzt sie aber nicht. Der Ansatz wurde von den Mitgliedstaaten der EU übernommen. http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/d ... ing-und-eu
Was da als politischer Entscheidungsprozess schön geredet wird, ist ein massiver Eingriff in die Privat- und Intimsphäre der Menschen!
Das widerspricht a) den Menschenrechten und ist b) zutiefst antidemokratisch.
Dieser ganze Genderquatsch, welcher auf der philosophischen Denkrichtung des Sozialkontruktivismus basiert, hat keinerlei demokratische Legitimation durch die Parlamente der jewiligen Staaten.
Die Einführung und Durchsetzung der politischen Strategie Gender Maistream wurde OHNE parlamentarische Diskussion festgelegt!
Es handelt sich ganz eindeutig um ein antidemokratisches Minderheitendiktat!
Tomaner hat geschrieben:(21 Jul 2018, 10:33)Dies ist auch bei den erklärten Menschenrechten und im GG so vorgesehen. Da könnt ihr noch so gegen Menschenrechten und Gleichberechtigung rotzen, ihr hattet keine Mehrheit dazu und habt sie immer noch nicht.
Wir "rotzen" NICHT gegen Menschenrechte und Gleichberechtigung, sondern setzen uns im Gegenteil FÜR die Grantie der Menschenrechte und GEGEN deren Einschränkung und Unterhöhlung ein!
Von Gleichstellung steht nichts, aber auch gar nichts im Grundgesetz!
Gleichstellung ist ein Gruppenrecht, welches Individualrecht (Gleichberechtigung) außer Kraft setzt.
Ich wiederhole mich:
Gleichberechtigung ist Individualrecht, welchen JEDEM Menschen - unabhängig von Geschlecht, Religionszugehörigkeit oder Nationalität/Ethnie und ohne Ansehen seiner Gruppenzugehörigkeit.
Gleichstellung ist Gruppenrecht, heißt das Individuum/der Einzelne wird aufgrund seiner Gruppenzugehörigkeit ungleich behandelt/Bevorzugung oder Benachteiligung aufgrund Gruppenzugehörigkeit.
In der Praxis bedeutet das Bevorzugung der Frauen aufgrund Geschlecht/Gruppenzugehörigkeit und Benachteiligung der Männer aufgrund Geschlecht/Gruppenzugehörigkeit.
Damit handelt es sich um einen eklatanten Verstoß gegen Menschenrechte!

und nur zu deiner Information - die Vertreter der politischen Strategie des Gender Mainstream haben KEINE Mehrheit, sie SIND in der Minderheit! Gender-Maistream IST ein Minderheitendiktat und damit antidemokratisch!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Tomaner hat geschrieben:(21 Jul 2018, 10:33)
Die Umsetzung des G. wird von der EU-Kommission in mehrjährigen Rahmenstrategien festgelegt (aktuell: Strategie für die Gleichstellung von Frauen und Männern 2010–15). G. ist in einigen Politikfeldern weit vorangeschritten, z. B. in der Forschungs-, Entwicklungs-, Beschäftigungs- oder Strukturpolitik und der Personalpolitik der EU-Institutionen, in Teilen auch in der Sicherheits- und der Agrarpolitik. G. ergänzt die klassische Frauenförderung, ersetzt sie aber nicht.
Nachtrag:
es kann nichts gleichgestellt werden, was nicht gleich ist!
Dies führt IMMER zur Bevorzugung der einen Gruppe bzw zur Benachteiligung der anderen Gruppe.
Frauen benötigen KEINE (besondere) Förderung!
Diese "Frauenförderung"/Frauen müssen besonders gefördert/unterstützt werden, suggeriert dass Frauen zu dämlich, unfähig sind selbstbestimmt eigene Entscheidungen zu treffen, suggeriert dass Frauen unmündig sind, nicht wissen was sie wollen oder was gut für sie ist. Damit wird unterstellt, dass Frauen immer und überall, in jeder Lebenssituation Opfer sind, die unter allen Umständen Hilfe benötigen.
Eine schlimmere Diskriminierung von Frauen gibt es eigentlich nicht, DENN Frauen wissen sehr wohl was sie wollen, was gut für sie ist UND sie sind sehr wohl fähig selbstbestimmt Entcheidungen zu treffen und sie tun auch genau das, entsprechend ihrer eigenen Interessen, Fähigkeiten und Präferenzen. Frauen brauchen KEINE Bevormundung, vor allem NICHT durch andere Frauen und auch nicht durch Politik(er).
Wenn sich Frau FÜR Kinder und GEGEN Karriere entscheidet, dann ist das IHRE Entscheidung, in die ihr niemand hineinzuquatschen hat.
Wenn sich Frau dafür entscheidet, der Familie den Vorrang vor Karriere und/oder Beruf zu geben, dann ist das IHRE Entscheidung, die zu respektieren ist und wenn Frau sich entscheidet, im Interesse des Kindes/der Kinder eine bestimmte Zeit beruflich zu pausieren, dann ist das IHRE Entscheidung - ihre ganz private/individuelle Entscheidung, in die ihr niemand hineinzuquatschen hat. Hat mit Benachteiligung und/oder Diskriminierung nicht das Geringste zu tun!
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Jul 2018, 10:09)

Uns geht es zu gut, deswegen erschaffen wir uns solche Pseudoprobleme, die dann zB. mit "Gender Studies" gelöst werden müssen. Weil wir kaum noch echte Probleme haben, zerstören wir Althergebrachtes - was uns zivilisatorisch immerhin sehr weit gebracht hat - um "Probleme" zu lösen, die es eigentlich gar nicht gibt, weil man meint, die Gesellschaft müsse sich weiterentwickeln. Das führt dann zu zerstörten Familien, 735 "sozialen" Geschlechtern und gipfelt in Kunstmenschen wie den komplett grau tätowierten hellbärtigen Polen, der sich "nullifizieren" hat lassen. Während in der Glotze Kakerlaken gefressen und dem Voyeurismus gefrönt wird. Total ballaballa. Und in Afrika verhungern immer noch Menschen, in Syrien sterben sie im Giftgas oder durch Fassbomben, während wir Darwin spielen und uns nur um die Überlebenden unserer "Hunger Games" kümmern und auch noch voller Inbrunst vermelden, das wäre humanistisch. Vor den realen Problemen, die dadurch entstehen, werden aber wieder die Augen verschlossen und das Mantra "Wir schaffen das" vorgebetet. Abends läuft ja wieder Big Brother oder ein wichtiges Fußballspiel...
Wenn mit "uns" Bürger allgemein in Mitteleuropa und speziell in Deutschland gemeint ist ... stimme ich Dir auf jeden Fall erstmal zu. Probleme, die auch nur irgendwie auf Existenzsicherung hinauslaufen, haben wir nicht.

Nur mal folgendes zu Bedenken: (sorry, ich habe dieses drastische Beispiel glaub ich schon zwei dreimal in diesem Forum angeführt): Ein Rentner in Russland beklagt sich in einer (deutschen) reportage darüber, dass er infolge der Regierungspolitik seine Herzmedikamente nicht mehr bezahlen kann. Und dann, dass er wegen der Teilnahme an einer Pro-Putin-Jubeldemo das Interview beenden müsse.

Anderes Beispiel (auch schon mal von mir erwähnt): Für eine Mehrheit der Einwohner der (nun nord-) mazedonischen Hauptstadt Skopje ist die Aussicht auf steigenden Wohlstand infolge von EU-Mitgliedschaft weniger wichtiig als die Forderung, nicht "Nordmazedonier" sonder "Mazedonier" zu sein. Zur Argumentation für politische Protest-Ziele werden nicht mehr - wie vielleicht in den 70ern, 80ern - Butterpreise, Lohnerhöhungen, Renteneintrittsalter oder auch Pressefreiheit genannt ... nein. Man streitet sich um das Nachfolgerecht zu Alexander dem Großen. Und zwar sowohl von Seiten der nordgriechischen Provinz (mit extremer Jugendarbeitslosigkeit und ebenso extermer Staatsverschuldung) als auch von Seiten der Ex-Jugo-Republik mit weit darunterliegenden Durchschnittseinkommen. Nicht: Was ist ein gutes Leben? Sondern: Was ist das, was (begrifflich fälschlicherweise) mit "Identität" gemeint ist. Und das ganze ist so ernst gemeint, dass man sich dafür zur Not auch mal in die Luft sprengt.

Also: Verurteilen wir Terroristen und Demokratiegefährder. Moralisch wie auch juristisch. Aber bekommen wir gemeinsam heraus, was eigentlich dahinter steckt. Welche objektiv und real laufenden politischen Veränderungsprozesse.

Die Erdogan-Jubelei liegt doch auf einer ähnlichen Linie. Touristenhotels leer? Keine Einnahmen? egal. Es lebe Erdogan.

Gerade vor einer halben Stunde sah ich zwei offensichtlich sozial vernachlässigte Jugendliche. Auf dem Rücken ihrer T-Shirts stand: "Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein."

Nebenbemerkung: Vorsicht nur, was die Beurteilung der mittelosteuropäischen Staaten anbelangt. Dort geht nationalkulturelle Rückbesinnung wenn auch vielleicht nicht so direkt mit Einkommensteigerung so doch mit seit einigen Jahren sehr positiver Wirtschaftsentwicklung und einer vergleichsweise niedrigen Arbeitslosenquote einher.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Jul 2018, 00:40)

Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass selbst die Frage, ob es sowas wie "Fanzosen" übehaupt gibt, über kurz oder lang auftauchen wird. Irgendwann habe ich ein Buch gelesen, das hieß im Nebentitel glaub ich "Was es heißt, ein Franzose zu sein". Im Zusammenhangmit Genderforschung gehts manchmal auch um die polemische Zuspitzung "Gibts überhaupt Frauen und Männer"? bzw. um die Bezichtigung einer solchen zugespitzten Fragestellung. Das Problem aus meiner Sicht: Die Aufmerksamkeit der Allgemeinheit richtet sch nicht auf die Realität sondern auf die Interpretation der Realität. Es mag noch so großer Unfug sein, was da zusammengeschrieben wird. Aber das eigentliche Problem oder besser: der eigentlich interessante Gegenstand ist die reale Entwicklung und Gegenwärtigkeit, die solche Verwirrungen und irrigen Interpretatiopnen triggert. Darüber sollte man diskutieren. Es sei denn, man will verschwörungstheoretisch behaupten, die ganzen sozialen Veränderungen der modernen Welt seien von den Genderforschern absichtlich herbeigeführt worden.
Nur zu blöd, dass es sich dabei eben nicht um Verschwörungstheorien handelt.
Der ganze Genderquatsch geht letztendlich auf Judith Butler zurück - eine Vertreterin des Sozialkonstruktivismus und Poststrukturalismus. Sie war es, die die "soziale Kontruiertheit von Geschlecht" - in Anlehnung an Simone de Behauvoirs Satz "man wird nicht als Frau geboren, man wird dazu gemacht" postulierte.
Judith Butler ist es, die die These aufstellt, es gäbe mehr als zwei Geschlechter und jeder könne sein Geschlecht frei wählen.
Judith Butler ist es, die biologische Fakten leugnet und postuliert, Geschlecht könne "dekonstriert werden und sie ist es auch, die die These, sexuelle Orientierung sei das Ergebnis von Diskurs aufgestellt und den Begriff der "Herteronormativität" erfunden hat.
Mit dieser Begriffsfindung postuliert sie, dass Heterosexuelität nicht der natürlichen/biologischen statistischen Normalverteilung entspräche, songern gesellschaftliche Vorgabe wäre.
Butlers Thesen und Postulate bilden die Grundlage die gesamte "Genderforschung" UND die politische Strategie des Gender Maistreaming. "Genderforscher" arbeiten mit den "Methoden" des Sozialkonstruktivismus - ungeachtet der Tatsache, dass diese phisolosphische Denkrichtung bereits in der Sokal-Affäre ad absurdum geführt wurde - und mit den "Methoden" des Poststrukturalismus. Auf diesen "Methoden" basieren die "Erkenntnisse" und das "Wissen" der Genderforscher.
Und damit SIND Genderforscher tatsächlich für die sozialen und politichen Veränderungen verantwortlich.
Die gesamte Gleichstellungspolitik basiert auf den Thesen der "sozialen Konstruiertheit" von Geschlecht und auf den Thesen, dass Unterschiede im Verhalten von Männern und Frauen (ebenfalls) sozial konstruiert seien.
Naturwissenschaftliche Erkenntnisse, die das Gegenteil belegen, werden nicht nur ignoriert, sie werden geleugnet - schlimmer noch Natuwissenschaften - insbesondere Biologie - muss sich den Vorwurf der "Zirkelschlusspraxis und unzulässigen" Übertragungen von Erkenntnissen aus der Primatenforschung auf den Menschen" (Schmitz) gefallen lassen.
Eine Prof.Franziska Schößler versteigt sich in ihrer "Einführung in die Gender Studies" sogar zu der Behauptung:
"Naturwissenschaft ist eine Konstruktion", "Naturwissenschaft reproduzieren herrschende Normen" und „Der Objektivitätsanspruch der Wissenschaft ist ein verdeckter männlicher Habitus."

Immer noch der Meinung, es handele sich um "verschwörungstheoretische Behauptungen"

Immer noch der Meinung, wenn selbst der Genderforscher Hirschauer feststellt:
"Zum einen ist ‚Gender‘ ein dünner rhetorischer Lack auf einer traditionellen Frauenforschung, die sich als feministische Gegenwissenschaft versteht. Sie ist im Wesentlichen Geschlechterforschung geblieben, die in der Feststellung sozialer Ungleichheit ihr Zentralthema hat. Zum anderen verschleift sich das Label ‚Gender‘ in einem politischen Etikettenschwindel: Auf der einen Seite tarnen sich mit ihm verzweifelte hochschulpolitische Versuche, hartnäckige Männerdomänen in bestimmten Fächern mit ‚Frauenprofessuren‘ aufzubrechen;
. Sie folgt noch immer der Logik einer sozialen Bewegung: Sie fasst das Forschungspersonal in Termini politischer Repräsentation auf und fraktioniert Frauen, Männer und Queers. Und sie lässt sich als Vehikel der Frauenförderung verzwecken, um auf diese verquere Weise einen Teil der Karrierehemmnisse für Frauen an Universitäten aus dem Weg zu räumen."
Quelle
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(21 Jul 2018, 15:29)
Ich bin zwar nicht Tom, aber ich sage dennoch etwas dazu:
Auch wenn du es noch ein paarmal wiederholst, wird es nicht richtiger.
Gleichstellung ist und bleibt das Gegenteil von Gleichberechtigung, weil Gruppenrecht dem Individualrecht antagonistisch entgegensteht.
Ich will zu diesem vieldiskutierten Thema nur vorsichtig anmerken: "Gleichstellung" ist ein ziemlich ambivalenter Begriff. Insofern, als dass er sich gleichermaßen auf Gleichgestellt sein und Gleichgestellt werden bezieht. Oder? Muss man, wenn man von "Gleichstellung" redet, nicht auch sagen, was man meint: Ob man das im Sinne einer beabsichtigten "Weichenstellung" meint oder im Sinne einer Stellung wie beispielsweise der von der eben aktuellen gegebenen Stellung der Spieler in einem Fußballspiel. Nehmt nur mal das Beispiel "Erhebung". Im landläufigen Sinne ist das einfach ein Berg, ein Hügel, eine Höhe in drer Landschaft. Völlig anders als eine "Bebauung" oder "Begrünung". Mein Eindruck ist, dass im Nebel dieser Ambivalenzen Scheingefechte ausgeführt werden, bei denen einfach immer hin- und her die Bedeutungsinhalte von Begriffen ausgetauscht werden.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(21 Jul 2018, 18:21)

Nur zu blöd, dass es sich dabei eben nicht um Verschwörungstheorien handelt.
Der ganze Genderquatsch geht letztendlich auf Judith Butler zurück - eine Vertreterin des Sozialkonstruktivismus und Poststrukturalismus. Sie war es, die die "soziale Kontruiertheit von Geschlecht" - in Anlehnung an Simone de Behauvoirs Satz "man wird nicht als Frau geboren, man wird dazu gemacht" postulierte.
Das mag sogar durchaus so sein. Dass es zunehmend universitäre Einrichtungen in dieser Richtung gibt. Die eigentliche Frage aber ist: Welche gesellschaftliche Entwicklung hat eine Position wie die von Judith Butler und - eigentlicher noch - die enorme Resonanz darauf hervorgebracht?

Wie auch schon bei der Gründung der Grünen-Partei: Zum Teil ziemlich bekloppte, peinliche Personen waren daran beteiligt. Aber letztendlich war diese Gründung Ausdruck objektiv laufender gesellschaftlicher (und umweltlicher) Veränderungen. Die Frage, welche das eigentlich sind, steht beim "Genderquatsch" ebenso wie bei der "Die Grünen"-Gründung.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Jul 2018, 17:56)

Aber bekommen wir gemeinsam heraus, was eigentlich dahinter steckt. Welche objektiv und real laufenden politischen Veränderungsprozesse.
Ich sehe nicht viel Bezug deiner Antwort auf mein posting, auch deine Beispiele passen nicht wirklich. Ich spreche mich auch nicht gegen Ursachenforschung von negativen Entwicklungen aus.
Gerade vor einer halben Stunde sah ich zwei offensichtlich sozial vernachlässigte Jugendliche.
Woran hast du deren soziale Vernachlässigung erkannt?

-----

Noch etwas zu Tomaners Gerotze: "Gender Mainstreaming" hat nur am Rande etwas mit der Hirnwichse "Gender Studies" zu tun.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Vongole »

Was hat diese seitenlange Diskussion eigentlich noch mit Gefährdung der Demokratie zu tun?

Ich fühl mich weder durch Gender-Studies noch durch kosmopolitische Ansichten bedroht, mir haben Studien- und Arbeitsaufenthalte im Ausland eher genutzt als geschadet,
jeder andere Sichtweise auf die Menschheit kann auch bereichernd sein.
Gefährdend empfinde ich eher den Versuch, in Deutschland sozusagen die Lebensweise der Fünfziger wieder zu etablieren, und jede Meinung, die nicht ausgesprochen "konservativ" erscheint,
als linkes, illiberales Demokratieverständnis zu bezeichnen.
Für mich bedeutet konservativ, zu unseren Grundgesetz zu stehen, die Menschenwürde zu achten, mit der Umwelt, nicht nur der eigenen, sorgfältig und bewahrend umzugehen,
und buchstäblich den Mund aufzmachen, wenn Menschen oder Parteien gegen diese Grundsätze verstoßen oder verstoßen wollen.
Es bedeutet nicht für mich, Grenzen wieder dicht zu machen, sich aus Europa zurückzuziehen, alles nur aus deutscher Sicht zu betrachten.
Gerade Deutschland hat enorm von europäischen Gedanken profitiert, auch wenn das manche gerne anders sehen würden.
Sehr gefährdend betrachte auch auch die Tatsache, das viele Deutsche einem System wie in Ungarn, Polen oder Russland anscheinend viel näher stehen als unserer Demokratie,
und schnell bereit sind, für ein nicht mehr ereichbares Ziel, nämlich ein möglichst ausländerfreies Deutschland, den Rechtsstaat auszuhebeln und damit unser aller Freiheit riskieren.
Am Yisrael Chai

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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Jul 2018, 18:38)

Die eigentliche Frage aber ist: Welche gesellschaftliche Entwicklung hat eine Position wie die von Judith Butler und - eigentlicher noch - die enorme Resonanz darauf hervorgebracht?
Hochschulen liegen im Wettstreit miteinander, es geht um viel Geld, und wer "tolle" neue Studiengänge anbieten kann, die auch noch "Forschung" sind, der liegt gut im Rennen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Jul 2018, 18:38)

Das mag sogar durchaus so sein. Dass es zunehmend universitäre Einrichtungen in dieser Richtung gibt. Die eigentliche Frage aber ist: Welche gesellschaftliche Entwicklung hat eine Position wie die von Judith Butler und - eigentlicher noch - die enorme Resonanz darauf hervorgebracht?
Die gesellschaftliche Entwicklung nennt sich "Third-Wave-Feminism", die Gender Mainstream als politische Strategie (durch massiven Lobbyismus in den USA) auf der Weltfrauenkonferenz in Beiing 1995 etabliert hat.
Gender Mainstream bedient sich der Gender Studies zur Durchsetzung seiner Ziele.

@All
Wer immer noch glaubt Gender Studies (deutsch Genderforschung) habe irgend etwas mit Wissenschaft zu tun, der möge sich diese 12 Seiten antun.
https://www.genderopen.de/bitstream/han ... sAllowed=y

Aber Vorsicht, das Geschwurbel verursacht Kopfschmerzen!
In diesem Zusammenhang darf auch gerne darüber nachgedacht werden was diese politische Strategie mit Demokratie zu tun hat bzw wie es sich auf die Demokratie auswirkt, wenn eine - um sich selbst kreisende - Minderheit, die ihre Probleme mit sich selbst und ihre pseudowissenschaftliche Beschäftigung damit - politischen Einfluss erlangt bzw erlangt hat.
schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Jul 2018, 18:38)Wie auch schon bei der Gründung der Grünen-Partei: Zum Teil ziemlich bekloppte, peinliche Personen waren daran beteiligt. Aber letztendlich war diese Gründung Ausdruck objektiv laufender gesellschaftlicher (und umweltlicher) Veränderungen. Die Frage, welche das eigentlich sind, steht beim "Genderquatsch" ebenso wie bei der "Die Grünen"-Gründung.
Siehe Link oben, das dürfte deine Frage beantworten.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von think twice »

Laut Antje Schrupp unterstellten Rechtspopulisten und Maskulinisten dem Fach „eine feministische Agenda zu betreiben, also nicht wissenschaftlich objektiv zu sein, sondern eine Ideologie zu verfolgen“. Dabei hätten die Gender Studies gar nichts mit Feminismus zu tun, sondern untersuchten „das, was wir alle ständig tun: Geschlecht darstellen, Geschlechterbilder konstruieren oder untergraben“

Hm...wer schreibt hier bloß immer von "Gender-Ideologie?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Skeptiker »

Vongole hat geschrieben:(21 Jul 2018, 18:54)
Was hat diese seitenlange Diskussion eigentlich noch mit Gefährdung der Demokratie zu tun?
...
Ich halte Gender Studies für das gesellschaftspolitische Äquivalent zum Kreationismus.

Beim Kreationismus ist es eine religiöse Gruppe, welche wissenschaftliche Erkenntnisse zersetzen möchte, um ihre Glaubensinhalte in der Gesellschaft zu stärken.
Bei den Gender Studies sind es feministisch stark linksideologische Gruppen, welche wissenschaftliche Erkenntnisse zersetzen wollen, um die Gesellschaft ihrem Ideal entsprechend umzuformen.

Ein Angriff auf die Wissenschaft um andere Ziele zu verfolgen ist eine immense Gefahr für die Demokratie, weil die Grundlagen der Aufklärung für irgendwelche Hirngespinnste geopfert werden. Das ist ein destruktiver Prozess, der keinem Staat förderlich ist.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von think twice »

Skeptiker hat geschrieben:(21 Jul 2018, 22:47)

Ich halte Gender Studies für das gesellschaftspolitische Äquivalent zum Kreationismus.


Bei den Gender Studies sind es feministisch stark linksideologische Gruppen, welche wissenschaftliche Erkenntnisse zersetzen wollen, um die Gesellschaft ihrem Ideal entsprechend umzuformen.
"An deutschen Universitäten und Fachhochschulen gab es 2014 188 Professuren für Geschlechterforschung, so genannte Genderprofessuren. Es handelte sich fast ausschließlich um Denominationen in über 30 Fachgebieten von Literaturwissenschaft über Soziologie bis Medizin und Sport. Viele dieser Stellen sind befristet, 17,6 Prozent sind Professuren in der hochdotierten Besoldungsgruppe W3"
Wikipedia

Also 188, teils hochdotierte Professoren, die feministisch und stark linksideologisch in über 30 Fachgebieten in Universitäten ganz offiziell ihr Unwesen treiben.
Ja merkt das denn keiner? :s
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Skeptiker »

think twice hat geschrieben:(21 Jul 2018, 22:56)
"An deutschen Universitäten und Fachhochschulen gab es 2014 188 Professuren für Geschlechterforschung, so genannte Genderprofessuren. Es handelte sich fast ausschließlich um Denominationen in über 30 Fachgebieten von Literaturwissenschaft über Soziologie bis Medizin und Sport. Viele dieser Stellen sind befristet, 17,6 Prozent sind Professuren in der hochdotierten Besoldungsgruppe W3"
Wikipedia

Also 188, teils hochdotierte Professoren, die feministisch und stark linksideologisch in über 30 Fachgebieten in Universitäten ganz offiziell ihr Unwesen treiben.
Ja merkt das denn keiner? :s
Eine Sozialwissenschaft die stark politisch gefördert wird und sich gegen die Naturwissenschaften stellt. Doch! Viele merken was! Es werden sogar gerade immer mehr.

Aber die Unterstützerszene ist ja bereits gewohnt von Fakten losgelöst und linientreu ein Ziel zu verfolgen. Die Indoktrination der Medien ist bekannt und dokumentiert. Wer gegen die Kirche die Klappe aufmacht, der hat nichts zu befürchten - Kreationismus ist hier nicht das Problem. Lege ich mich aber in Deutschland mit den Feministen an, dann folgt der gesellschaftliche Tod.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(21 Jul 2018, 16:22)

Nachtrag:
es kann nichts gleichgestellt werden, was nicht gleich ist!
Dies führt IMMER zur Bevorzugung der einen Gruppe bzw zur Benachteiligung der anderen Gruppe.
Frauen benötigen KEINE (besondere) Förderung!
Diese "Frauenförderung"/Frauen müssen besonders gefördert/unterstützt werden, suggeriert dass Frauen zu dämlich, unfähig sind selbstbestimmt eigene Entscheidungen zu treffen, suggeriert dass Frauen unmündig sind, nicht wissen was sie wollen oder was gut für sie ist. Damit wird unterstellt, dass Frauen immer und überall, in jeder Lebenssituation Opfer sind, die unter allen Umständen Hilfe benötigen.
Eine schlimmere Diskriminierung von Frauen gibt es eigentlich nicht, DENN Frauen wissen sehr wohl was sie wollen, was gut für sie ist UND sie sind sehr wohl fähig selbstbestimmt Entcheidungen zu treffen und sie tun auch genau das, entsprechend ihrer eigenen Interessen, Fähigkeiten und Präferenzen. Frauen brauchen KEINE Bevormundung, vor allem NICHT durch andere Frauen und auch nicht durch Politik(er).
Wenn sich Frau FÜR Kinder und GEGEN Karriere entscheidet, dann ist das IHRE Entscheidung, in die ihr niemand hineinzuquatschen hat.
Wenn sich Frau dafür entscheidet, der Familie den Vorrang vor Karriere und/oder Beruf zu geben, dann ist das IHRE Entscheidung, die zu respektieren ist und wenn Frau sich entscheidet, im Interesse des Kindes/der Kinder eine bestimmte Zeit beruflich zu pausieren, dann ist das IHRE Entscheidung - ihre ganz private/individuelle Entscheidung, in die ihr niemand hineinzuquatschen hat. Hat mit Benachteiligung und/oder Diskriminierung nicht das Geringste zu tun!
Selbstverständlich gibt es Gleichstellung und Gleichberechtigung. Und selbstverständlich brauchen Frauen Förderung. Die Frauenpolitik gleicht die immer noch vorhandenen Ungerechtigkeiten in der Behandlung der Geschlechter aus. Das bedeutet nie im Leben, dass irgendeiner davon ausgeht, Frauen seien "immer Opfer" und wüssten nicht selbst, was gut für sie ist. Viele Frauen treffen auf Bedingungen in Beruf, Familie und Freizeit, die lassen sie völlig gleichberechtigt durchs Leben gehen. Aber viele Frauen finden solche Bedingungen eben noch nicht vor. Und niemand "quatscht ihnen hinein", was sie zu tun und zu lassen haben. Es wird einfach geschaut, was zum Beispiel in den Betrieben geändert werden kann, damit Frauen dieselben Bedingungen vorfinden wie Männer (Karriere- und Familienplanung etcpp). Was die einen bereits haben, können die anderen durch eigene Anstrengung und die Hilfe anderer noch erreichen. Das ist ein Prozess, der noch längst nicht abgeschlossen ist.

Wenn man mal die Gegenprobe macht: Welche "abscheulichen" Motive sollten Genderforscher, Politiker, Gewerkschafter und Betriebsräte wohl haben, wenn sie auf Gleichstellung achten? Was sollte denn ihr schlimmer Zweck sein, @DA? Welcher "Angriff" auf die Gesellschaft steckt wohl dahinter? Mir ist es echt schleierhaft, warum dich dieses Thema so stark bewegt, dass du mit solch einer Vehemenz dagegen anschreibst. Da liegen einfach wie in fast allen Bereichen der Gesellschaft etliche Dinge im Argen, und wenn sich Leute ne Platte machen, wie man diese Probleme lösen könnte, bin ich doch eher erfreut als so empört wie du.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von think twice »

Skeptiker hat geschrieben:(21 Jul 2018, 23:11)

Eine Sozialwissenschaft die stark politisch gefördert wird und sich gegen die Naturwissenschaften stellt. Doch! Viele merken was! Es werden sogar gerade immer mehr.

Aber die Unterstützerszene ist ja bereits gewohnt von Fakten losgelöst und linientreu ein Ziel zu verfolgen. Die Indoktrination der Medien ist bekannt und dokumentiert. Wer gegen die Kirche die Klappe aufmacht, der hat nichts zu befürchten - Kreationismus ist hier nicht das Problem. Lege ich mich aber in Deutschland mit den Feministen an, dann folgt der gesellschaftliche Tod.
Ich hätte jetzt nicht gedacht, dass Medien und Feministen die Studiengänge an deutschen Universitäten festlegen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

think twice hat geschrieben:(21 Jul 2018, 23:53)

Ich hätte jetzt nicht gedacht, dass Medien und Feministen die Studiengänge an deutschen Universitäten festlegen.
Vor allem frage ich mich, was die AfD-Anhänger hier eigentlich genau gegen Feminismus haben. Ob mir das mal einer von den Hübschen erklären kann? :D Eine Ahnung davon, was die Rechten da umtreibt, habe ich schon. Aber ich es hätte es gerne von ihnen selbst erfahren. Mutige vor! :D
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von think twice »

Selina hat geschrieben:(22 Jul 2018, 00:06)

Vor allem frage ich mich, was die AfD-Anhänger hier eigentlich genau gegen Feminismus haben. Ob mir das mal einer von den Hübschen erklären kann? :D Eine Ahnung davon, was die Rechten da umtreibt, habe ich schon. Aber ich es hätte es gerne von ihnen selbst erfahren. Mutige vor! :D
Ich konnte mir bis jetzt auch keinen Reim drauf machen. Ich warte gespannt mit dir auf aufschlussreiche erklaerungen. ;)
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