Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

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H2O
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(20 Jul 2018, 01:07)

Ja, denn es ist ein rein politischer Konflikt. Hätte nichts zu tun mit den Migrationsproblemen aus Afrika und Asien. Auch Bosnier wurden ja bei uns aufgenommen, als Jugoslawien zerfallen ist und die Serben Krieg geführt haben.
Dann haben Spanier als Kriegspartei auch Asylrecht in anderen Staaten. Und da befruchten sich dann die Streithähne weiter.
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Vongole
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Vongole »

Senexx hat geschrieben:(20 Jul 2018, 01:07)

Ja, denn es ist ein rein politischer Konflikt. Hätte nichts zu tun mit den Migrationsproblemen aus Afrika und Asien. Auch Bosnier wurden ja bei uns aufgenommen, als Jugoslawien zerfallen ist und die Serben Krieg geführt haben.
Also gilt das Asylrecht auch für Syrer oder andere Menschen, die vor Krieg und daraus bedingter Verfolgung fliehen, egal aus welchem Staat.
Kriege sind immer politische Konflikte, auch wenn sie aus demografischen Entwicklungen entstehen.
Auch unser fiktiver Bürgerkrieg hätte ja, wenn auch im weiteren SInne, etwas mit Demografie zu tun.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Senexx »

Wenn die Spanier Bürgerkrieg gegen die Katalanen führen würden, hätten die Spanier kein Asylrecht, nur die Katalanen. Denn diese würden ja politisch und militärisch verfolgt. Derzeit führt der spanische Staat übrigens eine politische Verfolgung durch, in dem er die Führer der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung unter missbräuchlicher Anwendung von Gesetzen verfolgt. Gerichte andere europäischer Länder haben ihm schon eine Strich durch die Rechnung gemacht, am Ende wird er von den internationalen Gerichten zum wiederholten Malen verurteilt werden, wenn er die jetzigen Prozesse durchzieht.

Er verfolgt die Katalanen härter als damals die Basken. Die Basken haben Krieg geführt, deshalb musste er vorsichtig vorgehen. Die Katalanen haben friedlich protestiert, deshalb traut er sich mehr, weil er weniger Gegenwehr befürchtet. Der Geist ist der gleiche: Unterdrückung einer anderen Kultur.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Senexx »

Vongole hat geschrieben:(20 Jul 2018, 01:18)

Also gilt das Asylrecht auch für Syrer oder andere Menschen, die vor Krieg und daraus bedingter Verfolgung fliehen, egal aus welchem Staat.
Krieg ist keine politische Verfolgung. In Syrien geht es um einen Bürgerkrieg, der nur zu verstehen ist vor dem Hintergrund der demographischen Bombe. Die Bevölkerung explodiert, das schafft Slums und Unzufriedenheit und entlädt sich in politisch-religösen Konflikten. Was wir derzeit erleben, ist nur das Vorspiel.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(20 Jul 2018, 01:25)

Wenn die Spanier Bürgerkrieg gegen die Katalanen führen würden, hätten die Spanier kein Asylrecht, nur die Katalanen. Denn diese würden ja politisch und militärisch verfolgt. Derzeit führt der spanische Staat übrigens eine politische Verfolgung durch, in dem er die Führer der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung unter missbräuchlicher Anwendung von Gesetzen verfolgt. Gerichte andere europäischer Länder haben ihm schon eine Strich durch die Rechnung gemacht, am Ende wird er von den internationalen Gerichten zum wiederholten Malen verurteilt werden, wenn er die jetzigen Prozesse durchzieht.

Er verfolgt die Katalanen härter als damals die Basken. Die Basken haben Krieg geführt, deshalb musste er vorsichtig vorgehen. Die Katalanen haben friedlich protestiert, deshalb traut er sich mehr, weil er weniger Gegenwehr befürchtet. Der Geist ist der gleiche: Unterdrückung einer anderen Kultur.
Ein Krieg wird normalerweise zwischen zwei oder noch mehr Kriegsparteien geführt. Da ist jede Partei zugleich Verfolgerin und Verfolgte. Jede andere Deutung wäre parteiisch.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Schnitter »

Senexx hat geschrieben:(20 Jul 2018, 01:05)

Aus spanischer Sicht, ....
Nein aus neutraler Sicht.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von DarkLightbringer »

Libyen fordert einen "globalen Plan, um die Flüchtlingskrise zu lösen".

Regierungschef Sarradsch meint, man habe Flüchtlingsunterkünfte für Zehntausende geschaffen, aber im Land würden sich Hunderttausende Illegale aufhalten, was die Sicherheitslage verschlechtere.
Man benötige technische und finanzielle Unterstützung.

Ankerzentren lehnt Sarradsch jedoch ab:
"Nein, das wird es bei uns nicht geben. Wir sind absolut dagegen, dass Europa ganz offiziell bei uns illegale Migranten unterbringen will, die man in der EU nicht haben möchte." Es werde auch "keine Deals mit Geld mit der EU" geben, um illegale Migranten aufzunehmen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/f ... 19314.html

Außerdem wies er Vorwürfe einer spanischen Hilfsorganisation zurück - sie würden nicht stimmen, die Küstenwache rette täglich hunderte Menschen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von DarkLightbringer »

In einem früheren Interview vom Mai 2016 schlägt der libysche Premierminister eine "gemeinsame Vision mit der EU" vor, um das Problem von Flucht und Emigration zu beenden.
Man muss die Lösung in den Ursprungsländern der Migranten suchen.
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... rueck.html

Diese Heimatländer bräuchten Stabilität und Entwicklung, so der Premier. Die EU müsse Wege finden, die Emigranten in ihre Herkunftsländer zurück zu bringen.
Die Strände an der Küste seien ein Ausgangspunkt des Menschenschmuggels geworden, ein "Ort der Todesboote". Sie sollten aber ein Hort des Tourismus und des Handels sein.

Diese Idee ist ja nicht ganz falsch. Aber wahrscheinlich müsste man dazu Zwischenschritte einbauen, sowie Koalitionen wie die Sahel-Allianz und Unterstützungsmissionen wie "EUCAP" skalieren.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Wähler »

Senexx hat geschrieben:(20 Jul 2018, 00:43)
Das hätten Sie wohl gerne. Uns durch die Hintertür eine Unterscheidung zwischen Flüchtlingen und Migranten unterzujubeln.
Diese Unterscheidung ist nicht haltbar. Die Kriegs"Flüchtlinge" sind lediglich ein Syndrom des Migrantenproblems. Die Ursache liegt in der demographischen Entwicklung, die wiederum zu Konflikten und Kriegen führt.
Flüchtlinge aufzunehmen ist nicht human, sondern unethisch. Denn es schafft ein Ventil, damit sich die Konflikte in dern Herkunftsländern weiter ausbreiten können und perpetuiert werden.
Der Bürgerkrieg in Syrien ist ein Stellvertreterkrieg zwischen dem Iran und Saudi-Arabien, bei dem Russland und die USA militärisch mitmischen. Der Libanon, Jordanien und die Türkei haben Millionen von Bürgerkriegsflüchtlingen aus zerbombten Städten aufgenommen. Das ist ethisch und human zugleich. Diese Fakten werden von Ihnen ausgeblendet.
Die EU sollte ein fundamentales Interesse daran haben, den betroffenen Ländern durch Entwicklungs- und Wiederaufbauhilfe beizustehen, damit sich die Gesellschaften dort stabilisieren können.
Auf dem letzten EU-Gipfel wurde einstimmig ein erster Schritt zu einer gemeinsamen Flüchtlingspolitik getan. Deutschland hat durch seinen Deal mit der Türkei ebenfalls zum Schließen der Balkanroute beigetragen, wie Italien jetzt das Schließen der Mittelmeerroute angestoßen hat. Die Verteilung von Flüchtlingen innerhalb der EU wird nur auf freiwilliger Ebene und bilateral geschehen.
In Deutschland wird ein Einwanderungsgesetz auch die unbefristete eu-weite Niederlassungsfreiheit für Flüchtlinge regeln, hoffentlich im Einklang mit einer überarbeiteten Dublin-Verordnung.
Andere schlüssige Konzepte zur Lösung des Flüchtlingsproblems um das Mittermeer herum sind weit und breit nicht zu sehen.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Senexx »

Wähler hat geschrieben:(20 Jul 2018, 06:55)

Der Bürgerkrieg in Syrien ist ein Stellvertreterkrieg zwischen dem Iran und Saudi-Arabien, bei dem Russland und die USA militärisch mitmischen.
Das sehe ich völlig anders. Im Übrigen leiden sowohl der Iran als auch Saudi-Arabien unter demselben Bevölkerungsexplosionsproblem wie Syrien. Es ist mir jetzt zu mühsam, Ihnen die Folgen und Mechanismen Stück für Stück zu erklären. Ich habe zu tun. Vermutlich würden Sie es auch gar nicht verstehen.

Wir haben nur zwei Möglichkeiten hier einzuwirken: Abschottung der Grenzen und Halten des Kessels unter Druck und/oder militärische Intervention und Neuauflage des Kolonialismus. Alles andere ist sinnlos und hat im schlimmsten Fall genau den entgegensetzen Effekt des Gewünschten.

Die Welt funktioniert nicht nach Wille und Vorstellungen, sondern nach sozialen Gesetzmäßigkeiten. Unsere derzeitige Politik verschärft das Problem. Mit jedem aufgenommenen "Flüchtling" verschlimmern wird die Situation, und destabilisieren darüber hinaus die aufnehmenden Gesellschaften.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(20 Jul 2018, 07:53)

Das sehe ich völlig anders. Im Übrigen leiden sowohl der Iran als auch Saudi-Arabien unter demselben Bevölkerungsexplosionsproblem wie Syrien. Es ist mir jetzt zu mühsam, Ihnen die Folgen und Mechanismen Stück für Stück zu erklären. Ich habe zu tun. Vermutlich würden Sie es auch gar nicht verstehen.

Wir haben nur zwei Möglichkeiten hier einzuwirken: Abschottung der Grenzen und Halten des Kessels unter Druck und/oder militärische Intervention und Neuauflage des Kolonialismus. Alles andere ist sinnlos und hat im schlimmsten Fall genau den entgegensetzen Effekt des Gewünschten.

Die Welt funktioniert nicht nach Wille und Vorstellungen, sondern nach sozialen Gesetzmäßigkeiten. Unsere derzeitige Politik verschärft das Problem. Mit jedem aufgenommenen "Flüchtling" verschlimmern wird die Situation, und destabilisieren darüber hinaus die aufnehmenden Gesellschaften.
Jein, jeder aufgenommene Flüchtling erhöht auch hier den gesellschaftlichen Druck. Ganz gut zu beobachten in Zufallsvereinigungen auf Reisen, wo die zufällige Gemeinschaft sehr bald ein Gemeinschaftsgefühl entwickelt, das zum Vorteil dieser Zufallsgemeinschaft womöglich andere Gemeinschaften zurück setzt. Ich bin nun einmal kein Soziologe: Ich meine, daß diese Form der Gemeinschaftsbildung "Stockholm-Syndrom" heißt, weil sich in der Stockholmer Botschaft zwischen RAF-Terroristen und Geiseln eine Art Gemeinschaftsgefühl entwickelt hatte.

Irgendwann bilden also Zuwanderer und Ureinwohner eine gemeinsame Abwehrfront gegen ihre gemeinsame Bedrohung.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben:(19 Jul 2018, 15:04)

Ich nenn das Hetze übelster Sorte, kontraproduktiv und gefährlich.
So etwas ist mMn. nur möglich, weil die Bürger vom Staat keine richtigen Informationen bekommen. Veröffentlichte Statistiken sind für Normalsterbliche, die kein Mathematikstudium mit Schwerpunkt Stochastik abgeschlossen haben, kaum zu verstehen, oft sind die gesuchten Statistiken im Web auch schwer zu finden, relevante Daten werden nicht erhoben oder nicht veröffentlicht. Diese Geheimniskrämerei findet dann in solchen widerlichen Kampagnen ihren Gegenpart.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Schnitter »

Senexx hat geschrieben:(20 Jul 2018, 02:00)

Die Bevölkerung Syrien hat sich von 1985 bis 2010 verdoppelt. Das ist der Hintergrund von sozialen und religiösen Konflikten.
Der Syrienkrieg hat andere Gründe.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

Schnitter hat geschrieben:(20 Jul 2018, 11:40)

Der Syrienkrieg hat andere Gründe.
Richtiger wäre wohl "auch andere Gründe". Da hat nämlich durch Überbevölkerung eine Landflucht eingesetzt, mit dem Ergebnis, daß es auch sehr arme Leute in Auffangsiedlungen der Städte gab. Der Rest ist dann wieder sehr "orientalisch", mit religiöser Verbrämung der Armut und Flucht in religiösen Extremismus.

Aber diese Darstellung habe ich vor so langer Zeit gelesen und für nachvollziehbar gehalten, daß ich Ihnen beim besten Willen keine Quelle dazu nennen kann. Meinen Gewohnheiten zufolge müßten diese Dinge in einer der wöchentlich erscheindenen Auflagen der DIE ZEIT dargestellt gewesen sein.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Quatschki »

Schnitter hat geschrieben:(20 Jul 2018, 11:40)

Der Syrienkrieg hat andere Gründe.
Die letztlich alle auf den einen zurückzuführen sind.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Schnitter »

Quatschki hat geschrieben:(20 Jul 2018, 12:14)

Die letztlich alle auf den einen zurückzuführen sind.
Eben.
Senexx

Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Senexx »

Quatschki hat geschrieben:(20 Jul 2018, 12:14)

Die letztlich alle auf den einen zurückzuführen sind.
Auf welchen?
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Senexx »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Jul 2018, 13:47)

Youth bulge.
Ich denke, die User meinen was anderes.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Quatschki »

Senexx hat geschrieben:(20 Jul 2018, 13:14)

Auf welchen?
Der, den Du benannt hast.
Diese ganze Kriegsindextheorie ist international anerkannt.
Nur in Deutschland ist das Thema tabuisiert und kommt in den Medien nicht vor. Es wird auch keine Begründung dafür geliefert, wieso. Denn wenn man eine Hypothese ablehnt, müßte man dies begründen und sie entkräften.
Aber statt systematische geopolitische Analysen zur Grundlage des Handelns zu machen, wird von diesen Frauen (die besser Kindergärtnerinnen geworden wären) Politik mit hemmungsloser Emotionalisierung willkürlich ausgewählter Einzelschicksale betrieben, ohne schlüssiges Gesamtkonzept, ohne Logik und ohne Verstand.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von unity in diversity »

Nagelprobe:
https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... e-aufnahme

Gibt es jetzt Milliarden-Sanktionen gegen Italien, oder setzt sich Merkel durch?
Laut Merkel gibt es keine Zwangskontingentierungen mehr.
Alles erfolgt auf freiwilligen Grundlagen und mit bilateralen Verträgen.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Nightrain »

relativ hat geschrieben:(19 Jul 2018, 15:07)

https://service.berlin.de/dienstleistung/326554/
Die Anforderungen sind dir zu niedrig für ein einfaches Bleiberecht?
Natürlich ist das im Sinne eines Einwanderungsrechts in ein technologisch hoch entwickeltes Land wie Deutschland eine Farce!

Anerkannt ausreichende Sprachkenntnisse für eine Arbeitsaufnahme ist nicht A2, sondern B1. Ohne B2 kommt man auch nicht an eine deutsche Universität.

50% Abhängigkeit von Alg2 sollen ausreichen, d.h. irgendein lausiger Minijob.

Nicht mal in eine eigene Mietwohnung muss man es geschafft haben.

Zusammengefasst können also über eine Million Flüchtlinge für immer in Deutschland bleiben, falls sie einfachstes Deutsch daherbrechen können, in der Fluchtlingsunterkunft wohnen und zum Zeitpunkt des Antrags einen Minijob haben.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von aleph »

Quatschki hat geschrieben:(20 Jul 2018, 13:52)

Der, den Du benannt hast.
Diese ganze Kriegsindextheorie ist international anerkannt.
Nur in Deutschland ist das Thema tabuisiert und kommt in den Medien nicht vor. Es wird auch keine Begründung dafür geliefert, wieso. Denn wenn man eine Hypothese ablehnt, müßte man dies begründen und sie entkräften.
Aber statt systematische geopolitische Analysen zur Grundlage des Handelns zu machen, wird von diesen Frauen (die besser Kindergärtnerinnen geworden wären) Politik mit hemmungsloser Emotionalisierung willkürlich ausgewählter Einzelschicksale betrieben, ohne schlüssiges Gesamtkonzept, ohne Logik und ohne Verstand.
Schon Huntingdon schrieb davon. Alte Männer führen keine Kriege, sie lassen Kriege führen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Orbiter1 »

unity in diversity hat geschrieben:(20 Jul 2018, 13:58)

Nagelprobe:
https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... e-aufnahme

Gibt es jetzt Milliarden-Sanktionen gegen Italien, oder setzt sich Merkel durch?
Laut Merkel gibt es keine Zwangskontingentierungen mehr.
Alles erfolgt auf freiwilligen Grundlagen und mit bilateralen Verträgen.
Der einzige der hier Mrd-Sanktionen ins Spiel bringt bist du. Erklär doch mal wie du auf so etwas abwegiges kommst. Wenn Italien bei der Schleuserbekämpfung (und das ist die Kernaufgabe von SOPHIA) keine EU-Unterstützung mehr haben will wird die Mission eben beendet und alle betroffenen Schiffe (u. a. auch von der Bundeswehr) fahren nach Hause. Dann muß sich Italien eben alleine um die Schleuserbekämpfung kümmern.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von unity in diversity »

Orbiter1 hat geschrieben:(20 Jul 2018, 14:24)

Der einzige der hier Mrd-Sanktionen ins Spiel bringt bist du. Erklär doch mal wie du auf so etwas abwegiges kommst. Wenn Italien bei der Schleuserbekämpfung (und das ist die Kernaufgabe von SOPHIA) keine EU-Unterstützung mehr haben will wird die Mission eben beendet und alle betroffenen Schiffe (u. a. auch von der Bundeswehr) fahren nach Hause. Dann muß sich Italien eben alleine um die Schleuserbekämpfung kümmern.
Nun sei doch nicht so vergeßlich:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 0#p4254787
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Orbiter1 »

unity in diversity hat geschrieben:(20 Jul 2018, 14:33)

Nun sei doch nicht so vergeßlich:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 0#p4254787
Du hast mein tiefstes Mitgefühl wenn du nicht in der Lage bist zwischen jahrelangen, eklatanten Verstössen eines EU-Mitgliedstaates gegen EU-Bestimmungen und dem Wunsch eines EU-Mitgliedstaates zu Änderungen an einer EU-Mission zu unterscheiden.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Orbiter1 »

Tunesien weigert sich inzwischen ebenfalls Rettungsschiffe (es gibt einen aktuellen Fall mit 40 Flüchtlingen) anlanden zu lassen. Die sehen, wie auch die anderen nordafrikanischen Staaten, gar nicht ein warum sie die Probleme Europas lösen sollen.

"Tunesien weigert sich, diese Migranten willkommen zu heißen, weil es kein sicherer Hafen für europäische Staaten werden will" ... Die dortige Regierung will einen Präzedenzfall unbedingt vermeiden. Tunesien war eines der nordafrikanischen Länder, die in den vergangenen Woche immer wieder als Sitz vorgeschlagen wurden für die Asylcenter, die Politiker mehrerer europäischer Staaten sowie die EU vorgebracht hatten. Doch derartige Lager, in denen über das weitere Schicksal auf See Geretteten entschieden würde, stoßen in der Bevölkerung auf Ablehnung. „Wir sind nicht der Mülleimer Europas“, hatten hunderte Demonstranten vor zwei Wochen auf den Straßen von Tunis skandiert, nachdem erste Gerüchte über die EU-Pläne an die Öffentlichkeit kamen." Quelle: http://www.taz.de/!5522623/
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Senexx »

Quatschki hat geschrieben:(20 Jul 2018, 13:52)

Der, den Du benannt hast.
Diese ganze Kriegsindextheorie ist international anerkannt.
Nur in Deutschland ist das Thema tabuisiert und kommt in den Medien nicht vor. Es wird auch keine Begründung dafür geliefert, wieso. Denn wenn man eine Hypothese ablehnt, müßte man dies begründen und sie entkräften.
Aber statt systematische geopolitische Analysen zur Grundlage des Handelns zu machen, wird von diesen Frauen (die besser Kindergärtnerinnen geworden wären) Politik mit hemmungsloser Emotionalisierung willkürlich ausgewählter Einzelschicksale betrieben, ohne schlüssiges Gesamtkonzept, ohne Logik und ohne Verstand.
Ok.

Dann sind wir ja einer Meinung.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Quatschki »

Orbiter1 hat geschrieben:(20 Jul 2018, 15:34)

Tunesien weigert sich inzwischen ebenfalls Rettungsschiffe (es gibt einen aktuellen Fall mit 40 Flüchtlingen) anlanden zu lassen. Die sehen, wie auch die anderen nordafrikanischen Staaten, gar nicht ein warum sie die Probleme Europas lösen sollen.

"Tunesien weigert sich, diese Migranten willkommen zu heißen, weil es kein sicherer Hafen für europäische Staaten werden will" ... Die dortige Regierung will einen Präzedenzfall unbedingt vermeiden. Tunesien war eines der nordafrikanischen Länder, die in den vergangenen Woche immer wieder als Sitz vorgeschlagen wurden für die Asylcenter, die Politiker mehrerer europäischer Staaten sowie die EU vorgebracht hatten. Doch derartige Lager, in denen über das weitere Schicksal auf See Geretteten entschieden würde, stoßen in der Bevölkerung auf Ablehnung. „Wir sind nicht der Mülleimer Europas“, hatten hunderte Demonstranten vor zwei Wochen auf den Straßen von Tunis skandiert, nachdem erste Gerüchte über die EU-Pläne an die Öffentlichkeit kamen." Quelle: http://www.taz.de/!5522623/
Tunesier bezeichnen afrikanische Glückssucher als "Müll Europas"?
Gehts noch?
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Orbiter1 »

Quatschki hat geschrieben:(20 Jul 2018, 15:41)

Tunesier bezeichnen afrikanische Glückssucher als "Müll Europas"?
Gehts noch?
Deine Tatsachenverdrehungen kannst du für dich behalten.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von aleph »

Orbiter1 hat geschrieben:(20 Jul 2018, 15:43)

Deine Tatsachenverdrehungen kannst du für dich behalten.
Es sind doch Afrikaner. Müll sind sie auch nicht. Um mit seinen Worten zu retournieren: "wir sind nicht für den Müll Afrikas verantwortlich".

Es führt nichts daran vorbei, dass die strukturellen Probleme in Afrika gelöst werden müssen. Wir sollten gerne helfen, aber die Verantwortung liegt zunächst einmal bei den Afrikanern.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von DarkLightbringer »

aleph hat geschrieben:(20 Jul 2018, 15:54)

Es sind doch Afrikaner. Müll sind sie auch nicht. Um mit seinen Worten zu retournieren: "wir sind nicht für den Müll Afrikas verantwortlich".

Es führt nichts daran vorbei, dass die strukturellen Probleme in Afrika gelöst werden müssen. Wir sollten gerne helfen, aber die Verantwortung liegt zunächst einmal bei den Afrikanern.
Sinnvoll wäre natürlich ein gemeinsamer Plan, wie es der libysche Premierminister vorgeschlagen hatte.

Ansonsten kann man ewig über die Zuständigkeiten streiten oder sagen, wir sind nicht Afrika oder nicht Europa oder nicht Malta und etc.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Orbiter1 »

aleph hat geschrieben:(20 Jul 2018, 15:54)

Es sind doch Afrikaner. Müll sind sie auch nicht. Um mit seinen Worten zu retournieren: "wir sind nicht für den Müll Afrikas verantwortlich".
Im Mülleimer landen die Dinge die man loswerden will. Und die Tunesier sagen, wir sind nicht der Mülleimer Europas. Ist doch nachvollziehbar. Tunesien wird die gleichen Argumente wie Ungarn vorbringen. "Das sind nicht unsere Flüchtlinge. Und die wollen auch nicht nach Ungarn (hier Tunesien), die wollen woanders hin." Für diese Argumente werden die Orban-Fans sicher vollstes Verständnis haben.
Es führt nichts daran vorbei, dass die strukturellen Probleme in Afrika gelöst werden müssen. Wir sollten gerne helfen, aber die Verantwortung liegt zunächst einmal bei den Afrikanern.
Das sehen die nordafrikanischen Staaten an der Mittelmeerküste höchstwahrscheinlich auch so und verweisen die EU auf die strukturellen Probleme und die Verantwortung der Subsaharastaaten, denn vor allem von dort kommen ja die afrikanischen Migranten.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Orbiter1 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(20 Jul 2018, 16:00)

Sinnvoll wäre natürlich ein gemeinsamer Plan, wie es der libysche Premierminister vorgeschlagen hatte.

Ansonsten kann man ewig über die Zuständigkeiten streiten oder sagen, wir sind nicht Afrika oder nicht Europa oder nicht Malta und etc.
Was für ein gemeinsamer Plan?

"Der libysche Regierungschef Fajis al-Sarradsch hat sich gegen EU-Aufnahmezentren für Flüchtlinge in seinem Land ausgesprochen. "Wir sind absolut dagegen, dass Europa ganz offiziell bei uns illegale Migranten unterbringen will, die man in der EU nicht haben möchte", sagte er der Bild-Zeitung. "Wir werden auch keine Deals mit Geld mit der EU machen, um illegale Migranten aufzunehmen", sagte der Chef der international unterstützten Regierung der nationalen Einheit in Libyen weiter. Die EU solle vielmehr "mit den Ländern reden, aus denen die Menschen kommen und dort auch Druck ausüben". Al-Sarradsch sagte, er wundere sich "schon sehr darüber, dass in Europa mittlerweile niemand mehr Migranten aufnehmen will, aber man uns bittet, hier weitere Hunderttausende aufzunehmen". Quelle: https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... hmezentren

Ich kann da keinen gemeinsamen Plan erkennen. Der libysche Premierminister verweist die EU auf Herkunftsländer der Migranten, sprich auf die Subsaharastaaten.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von zollagent »

Quatschki hat geschrieben:(20 Jul 2018, 15:41)

Tunesier bezeichnen afrikanische Glückssucher als "Müll Europas"?
Gehts noch?
Bei dir offenbar auch nicht. Die Diffamierung dieser Menschen kotzt einen langsam an. Wer aus nachvollziehbarer Not flieht, ist ein "Glückssucher". Mir würden für diejenigen, auch für dich, die ausschließlich solche Diffamierungen verwenden, Bezeichnung einfallen, die hier eine wochenlange, wenn nicht permanente Sperre nach sich ziehen würden. So kann ich nur auf Max Liebermanns bekannten Ausspruch verweisen, der ja auch derselben Klientel galt.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von DarkLightbringer »

Orbiter1 hat geschrieben:(20 Jul 2018, 16:28)

Was für ein gemeinsamer Plan?

"Der libysche Regierungschef Fajis al-Sarradsch hat sich gegen EU-Aufnahmezentren für Flüchtlinge in seinem Land ausgesprochen. "Wir sind absolut dagegen, dass Europa ganz offiziell bei uns illegale Migranten unterbringen will, die man in der EU nicht haben möchte", sagte er der Bild-Zeitung. "Wir werden auch keine Deals mit Geld mit der EU machen, um illegale Migranten aufzunehmen", sagte der Chef der international unterstützten Regierung der nationalen Einheit in Libyen weiter. Die EU solle vielmehr "mit den Ländern reden, aus denen die Menschen kommen und dort auch Druck ausüben". Al-Sarradsch sagte, er wundere sich "schon sehr darüber, dass in Europa mittlerweile niemand mehr Migranten aufnehmen will, aber man uns bittet, hier weitere Hunderttausende aufzunehmen". Quelle: https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... hmezentren

Ich kann da keinen gemeinsamen Plan erkennen. Der libysche Premierminister verweist die EU auf Herkunftsländer der Migranten, sprich auf die Subsaharastaaten.
Er will nur das nicht, was die Europäer auch nicht haben wollen.
Gleichzeitig sagt er jedoch:
Sarradsch forderte im Interview einen globalen Plan, um die Flüchtlingskrise zu lösen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/f ... 19314.html

Was er damit meinen könnte, wird erst verständlich, wenn man sich das frühere Interview ansieht: https://www.welt.de/politik/ausland/art ... rueck.html
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Wähler »

Senexx hat geschrieben:(20 Jul 2018, 07:53)
Wir haben nur zwei Möglichkeiten hier einzuwirken: Abschottung der Grenzen und Halten des Kessels unter Druck und/oder militärische Intervention und Neuauflage des Kolonialismus. Alles andere ist sinnlos und hat im schlimmsten Fall genau den entgegensetzen Effekt des Gewünschten.
Dass mit der Neuauflage des Kolonialismus wurde ja im 3. Golfkrieg von George Bush Junior erfolglos versucht. Ähnlich erging es den Russen in Afghanistan. Ohne stabile Staaten um den Südrand des Mittelmeeres herum wird keine kontrollierte Einwanderung oder gar Abschottung funktionieren. Das haben schon die Römer in der Spätantike vergeblich versucht.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von unity in diversity »

zollagent hat geschrieben:(20 Jul 2018, 16:37)

Bei dir offenbar auch nicht. Die Diffamierung dieser Menschen kotzt einen langsam an. Wer aus nachvollziehbarer Not flieht, ist ein "Glückssucher". Mir würden für diejenigen, auch für dich, die ausschließlich solche Diffamierungen verwenden, Bezeichnung einfallen, die hier eine wochenlange, wenn nicht permanente Sperre nach sich ziehen würden. So kann ich nur auf Max Liebermanns bekannten Ausspruch verweisen, der ja auch derselben Klientel galt.
Für dich sind Ureinwohner und Migranten nur Verfügungsmassen im freien Spiel der Kräfte.
Von daher spreche ich dir jeden humanitären Gedanken ab.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Wähler »

zollagent hat geschrieben:(20 Jul 2018, 16:37)
Bei dir offenbar auch nicht. Die Diffamierung dieser Menschen kotzt einen langsam an. Wer aus nachvollziehbarer Not flieht, ist ein "Glückssucher". Mir würden für diejenigen, auch für dich, die ausschließlich solche Diffamierungen verwenden, Bezeichnung einfallen, die hier eine wochenlange, wenn nicht permanente Sperre nach sich ziehen würden. So kann ich nur auf Max Liebermanns bekannten Ausspruch verweisen, der ja auch derselben Klientel galt.
Es bringt nichts, hier weiter über ethische Grundsätze zu diskutieren. Hans Werner Sinn unterscheidet auch immer zwischen Gesinnungs- und Vernunftsethik. Wobei auch Vernunftsethik vorübergehend mehr Todesopfer im Mittelmeer in Kauf nimmt. Ist zynisch, aber gängige Denkweise im nationalkonservativen Lager.
Zuletzt geändert von Wähler am Fr 20. Jul 2018, 17:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von DarkLightbringer »

Wähler hat geschrieben:(20 Jul 2018, 16:47)

Dass mit der Neuauflage des Kolonialismus wurde ja im 3. Golfkrieg von George Bush Junior erfolglos versucht. Ähnlich erging es den Russen in Afghanistan. Ohne stabile Staaten um den Südrand des Mittelmeeres herum wird keine kontrollierte Einwanderung oder gar Abschottung funktionieren. Das haben schon die Römer in der Spätantike vergeblich versucht.
Kolonialismus ist ein obsoletes Konzept, aber in der Tat braucht es einen stabilen Südrand. Man kann dazu Koalitionen bilden und zivile Unterstützungsmissionen ins Auge fassen. Vorbilder dazu gibt es ja bereits.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Orbiter1 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(20 Jul 2018, 16:44)

Er will nur das nicht, was die Europäer auch nicht haben wollen.
Gleichzeitig sagt er jedoch:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/f ... 19314.html

Was er damit meinen könnte, wird erst verständlich, wenn man sich das frühere Interview ansieht: https://www.welt.de/politik/ausland/art ... rueck.html
Wenn ich mir das frühere Interview durchlese erkenne ich auch keinen globalen Plan, sondern nur den Wunsch nach einer gemeinsamen Vision das Thema Migration anzugehen. Ansonsten kommt genau das gleiche Argument, wie von mir oben beschrieben.

"Sarradsch: Man muss die Lösung in den Ursprungsländern der Migranten suchen. Sie brauchen politische und wirtschaftliche Stabilität und Entwicklungschancen. Wir brauchen eine gemeinsame Vision mit der EU, um das Problem der Migration zu beenden.

Die Welt: Würden Sie Flüchtlinge, die von libyschem Boden aus in Italien angekommen sind, wieder aufnehmen, ähnlich wie es die EU mit der Türkei ausgehandelt hat?

Sarradsch: Nein. Wir werden nicht akzeptieren, dass die EU Migranten zu uns zurückschickt. Europa muss Wege finden, sie in ihre Heimatländer zurückzubringen. Sie können nicht bei uns leben. Die Situation der Migranten, die aus dem Süden zu uns kommen, ist völlig anders als jene in der Türkei. Das kann man nicht vergleichen."

Im übrigen hat die EU beim letzten Gipfel bereits einen Plan gefasst. Wir lassen keine Migranten mehr nach Europa rein und versuchen das Problem auf Nordafrika abzuwälzen. Und den versucht man jetzt umzusetzen. Klappt aber bisher nicht so wie man sich das vorgestellt hat.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von DarkLightbringer »

Orbiter1 hat geschrieben:(20 Jul 2018, 17:00)

Wenn ich mir das frühere Interview durchlese erkenne ich auch keinen globalen Plan, sondern nur den Wunsch nach einer gemeinsamen Vision das Thema Migration anzugehen. Ansonsten kommt genau das gleiche Argument, wie von mir oben beschrieben.

"Sarradsch: Man muss die Lösung in den Ursprungsländern der Migranten suchen. Sie brauchen politische und wirtschaftliche Stabilität und Entwicklungschancen. Wir brauchen eine gemeinsame Vision mit der EU, um das Problem der Migration zu beenden.

Die Welt: Würden Sie Flüchtlinge, die von libyschem Boden aus in Italien angekommen sind, wieder aufnehmen, ähnlich wie es die EU mit der Türkei ausgehandelt hat?

Sarradsch: Nein. Wir werden nicht akzeptieren, dass die EU Migranten zu uns zurückschickt. Europa muss Wege finden, sie in ihre Heimatländer zurückzubringen. Sie können nicht bei uns leben. Die Situation der Migranten, die aus dem Süden zu uns kommen, ist völlig anders als jene in der Türkei. Das kann man nicht vergleichen."

Im übrigen hat die EU beim letzten Gipfel bereits einen Plan gefasst. Wir lassen keine Migranten mehr nach Europa rein und versuchen das Problem auf Nordafrika abzuwälzen. Und den versucht man jetzt umzusetzen. Klappt aber bisher nicht so wie man sich das vorgestellt hat.
Genau, er sagt, man müsse die Lösung in den Ursprungsländern suchen und es brauche eine "gemeinsame Vision mit der EU" - das ist doch ein ganz entscheidender Hinweis.

EU und Nordafrika übereinstimmen ja quasi darin, die ganze Thematik nicht auf sich abwälzen lassen zu wollen. Deswegen führt es auch nicht weiter, wenn man nun sagt, mach du mal, ne du. Eine gemeinsame Vision wäre tatsächlich gar nicht so abwegig.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Orbiter1 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(20 Jul 2018, 17:06)

Deswegen führt es auch nicht weiter, wenn man nun sagt, mach du mal, ne du.
Wie kommst du darauf? In der EU führt dieses Verhalten doch auch weiter. Die Visegradstaaten sowie inzwischen auch Österreich und Italien sagen wir nehmen keine Migranten mehr auf und damit ist der Fall aus deren Sicht erledigt. Innerhalb der EU hat dieses Verhalten auch keine negativen Auswirkungen. Jetzt sagen die Nordafrikaner wir sind ja lernfähig, nehmen die Migranten ebenfalls nicht auf und damit ist der Fall auch für uns erledigt. Negative Auswirkungen sind auch für sie nicht zu erwarten. Man kann ihnen natürlich noch die Entwicklungshilfe streichen, dann werden sich nicht nur die Subsaharastaaten sondern auch noch die nordafrikanischen Staaten auf den Weg nach Europa machen.
Eine gemeinsame Vision wäre tatsächlich gar nicht so abwegig.
Dieser Vision können sich ja alle widmen die sich freiwillig dazu bereit erklären.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Senexx »

Wähler hat geschrieben:(20 Jul 2018, 16:53)

Es bringt nichts, hier weiter über ethische Grundsätze zu diskutieren. Hans Werner Sinn unterscheidet auch immer zwischen Gesinnungs- und Vernunftsethik.
Gesinnungs- und Verantwortungsethik heißt es im Original und stammt von Max Weber.

Sinn hat in den Vorlesungen bei Hans Albert vermutlich nicht richtig aufgepasst.
Zuletzt geändert von Senexx am Fr 20. Jul 2018, 17:25, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

Orbiter1 hat geschrieben:(20 Jul 2018, 16:23)

Und die Tunesier sagen, wir sind nicht der Mülleimer Europas.
Aber Europa soll der "Mülleimer" (welch widerliche Metapher) Afrikas sein?
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Orbiter1 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Jul 2018, 17:24)

Aber Europa soll der "Mülleimer" (welch widerliche Metapher) Afrikas sein?
Wie kommen sie darauf? Die Subsaharastaaten wollen ihre Bürger die es nach Europa zieht ja nicht "entsorgen" (welch widerliche Metapher). Im Gegenteil, die freuen sich über jeden der es nach Europa schafft. Die Überweisungen afrikanischer Migranten sind inzwischen in mehreren afrikanischen Ländern zu eine der wichtigsten Geldquellen für die Versorgung der Bevölkerung geworden.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

Orbiter1 hat geschrieben:(20 Jul 2018, 17:34)

Wie kommen sie darauf?
Die Metapher stammt von Afrikanern und gemeint sind Afrikaner.
Die Überweisungen afrikanischer Migranten sind inzwischen in mehreren afrikanischen Ländern zu eine der wichtigsten Geldquellen für die Versorgung der Bevölkerung geworden.
Wo kann man das nachlesen?
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Jul 2018, 17:24)

Aber Europa soll der "Mülleimer" (welch widerliche Metapher) Afrikas sein?
Sagt und verlangt doch niemand.
Aber vielleicht wäre es ein Ansatz gegen Fluchtgründe, wenn Europa aufhören würde, Afrika als Müllhalde z.B. für Elektro- und schlimmeren Schrott zu missbrauchen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Senexx »

Wähler hat geschrieben:(20 Jul 2018, 16:47)

Dass mit der Neuauflage des Kolonialismus wurde ja im 3. Golfkrieg von George Bush Junior erfolglos versucht.
Kolonialismus ist was anderes.

Die Amis haben überhaupt keine Erfahrung mit Kolonialismus.
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