DerFlamingo hat geschrieben:(13 Jul 2018, 17:08)
Was hat das mit dem Baltikum zu tun? Gefragt war nach russischen Plänen, sich dieses einzuverleiben. Alles was du geschrieben hast mag ganz oder teilweise stimmen, konkret ergibt sich für mich aber nur eine Entscheidung "aus dem Bauch" heraus.
Die von mir verlinkten Artikel haben Fakten ausgewertet, Publikationen, Aufstellungen, straegische Ansätze, Historie etc. und sind zu einem anderen Ergebnis gekommen.
Hast du denn noch mehr Argumente, welche deine These unterstützen?
Die abgehaltenen Manöver mit ca 13.000 Soldaten gehen zwar in "deine" Richtung, sind in der Grössenordnung aus meiner Sicht jedoch deutlich zu klein um als Agression durchzugehen. Zum Vergleich, die Nato übte 2018
mit 18.000 Soldaten, Agression?
http://www.spiegel.de/politik/ausland/n ... 10937.html
Zum anderen:
Du verlässt dich also nur auf deine eigenen Wahrnemungen? Nun, dann überlege mal woher die kommt, hast du alles selbst gesehen, mitbekommen? Ich denke nicht.
Was spricht dagegen sich Positionen ausgewiesener Experten zueigen zu machen?
Das ist das typische Gerede von Russland ist nicht agressiv oder hält sich an Absprachen-
Seit Putin seine Truppen an der Grenze zu den baltischen Ländern verstärkt hat, hat auch die NATO ihre Präsenz erhöht. Wohlgemerkt erst ab dem Zeitpunkt als Russland sehr agressiv wurde und mal wieder gegen Verträge verstoßen hat. Unter den militärischen Drohgebärden leiden vor allem die Esten, Letten, Litauer und Polen. Private oder geschäftliche Beziehungen über Grenzen hinweg werden schwieriger. Was nachvollziehbar ist oder ?
Seit 2012, als Putin wieder zum Präsidenten gewählt wurde, droht die russische Regierung den Nachbarländern und den Staaten der NATO massiv. Verletzt Lufträume, ignoriert Grenzen. Warum ist man wegen der Manöver durch so besorgt ?
Russland veranstaltet regelmäßig Manöver an der Grenze der baltischen Staaten und Polens. 2014 hat die russische Armee unter dem Vorwand von Militärübungen an seiner Westgrenze Soldaten und Panzer in die Ukraine geschickt und die Krim annektiert. Seither provozieren russische Kampfflugzeuge immer wieder einen Zwischenfall, indem sie NATO-Territorium überfliegen. Im Baltikum geschieht es besonders häufig, auch weil es der kürzeste Weg zwischen Russland und der Exklave Kaliningrad ist.
Im Baltikum gibt es einen Anteil der russischstämmigen Bevölkerung. Dort fühlen sich viele russischstämmige Bürger diskriminiert. Auch der Einfluss der russischen Propaganda ist in dieser Bevölkerungsgruppe erfolgreich. Und so befürchten die baltischen Staaten, dass Russland, wie schon 2014 in der Ostukraine, russischstämmige Einwohner instrumentalisieren könnte, um für Unruhen zu sorgen. Das letzte Zapad-Manöver Russlands zeigt was Russland kann und was es plant. Dank der multinationalen Kampfgruppen der NATO sei ein russischer Angriff zudem unwahrscheinlicher geworden. Aber nur weil man hart reagiert auf Übergrife.
Russland testet derzeit, wie weit es gehen kann, ohne eine Reaktion der NATO und EU zu provozieren. Imnmer wieder wird was probiert. Die baltischen Staaten befürchten, dass Russland zum Beispiel die Grenzen verschieben könnte. Für die NATO wäre das der Bündnisfall. Die große Frage ist jedoch: Riskiert das Bündnis einen Dritten Weltkrieg für ein paar Quadratkilometer irgendwo im Baltikum?
Es geht um Glaubwürdigkeit und Konsequenz. Bisher klappt es. Aber es gab Lagen wo NATO Jets von russ. Jets beleuchtet wurden und dann von den NATO Jets auch erfasst wurden.
Meiner Meinung nach will Russland in der Lage sein, einen Krieg anzudrohen, um Zugeständnisse zu erzielen. Das heutige Russland weiß sehr wohl, dass es sich eine militärische Auseinandersetzung mit der NATO nicht leisten kann. Das ist das Letzte, was die Russen wollen unterm Strich. Einen Platz am Tisch der Mächtigen will Russland