Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

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unity in diversity
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von unity in diversity »

Wähler hat geschrieben:(13 Jul 2018, 18:01)

Man kann den Mindestlohn erhöhen, oder die Tarifbindung stärken oder sich gewerkschaftlich mehr organisieren. Das spricht also jetzt nicht gegen ein Einwanderungsgesetz.
Dann kommen eventuell mal Unternehmer rein, die funktionieren.
Willst du das?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(13 Jul 2018, 18:01)
Man kann den Mindestlohn erhöhen, oder die Tarifbindung stärken oder sich gewerkschaftlich mehr organisieren. Das spricht also jetzt nicht gegen ein Einwanderungsgesetz.
unity in diversity hat geschrieben:(13 Jul 2018, 18:21)
Dann kommen eventuell mal Unternehmer rein, die funktionieren.
Willst du das?
Die Frage habe ich nicht so ganz verstanden. Jedenfalls schließen sich für mich ein Einwanderungsgesetz und arbeitnehmerfreundliche Arbeitsmarktpolitik in Deutschland nicht gegenseitig aus.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von unity in diversity »

Wähler hat geschrieben:(13 Jul 2018, 18:26)

Die Frage habe ich nicht so ganz verstanden. Jedenfalls schließen sich für mich ein Einwanderungsgesetz und arbeitnehmerfreundliche Arbeitsmarktpolitik in Deutschland nicht gegenseitig aus.
Genau so.
Erfolgreiche Unternehmen könne sich eine arbeitnehmerfreundliche Unternehmenskultur leisten.
In Schweden ist das nicht mehr so.
Saab und Volvo sind im Eimer und damit der schwedische Sozialstaat.
Darum hat mich das schwedische Engagement in der Flüchtlingspolitik verwundert.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Senexx »

Wähler hat geschrieben:(13 Jul 2018, 18:01)

Man kann den Mindestlohn erhöhen, oder die Tarifbindung stärken oder sich gewerkschaftlich mehr organisieren. Das spricht also jetzt nicht gegen ein Einwanderungsgesetz.
Masseneinwanderung schwächt Gewerkschaften und übt Druck auf die Löhne aus. Gewerkschaften waren schon immer für die Verknappung des Arbeitskräfteangebots. Kapitalagenten wir Bsirske natürlich nicht.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(13 Jul 2018, 17:26)

Kolonialismus ist völlig aus der Mode, aber warum nicht Sicherheitspartnerschaften in irgendeiner Form.
Hauptsache, "Wir" geben die Rahmenbedingungen vor. :D :D :D
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von zollagent »

unity in diversity hat geschrieben:(13 Jul 2018, 17:45)

Wer keine existenzsichernden Löhne bezahlen kann, hat auf dem Arbeitsmarkt nichts zu suchen.
Wegen Unfähigkeit.
Oder weil sein Produkt zwar nachgefragt würde, aber nur zu Preisen, die die Produktion schlicht nicht rentabel machen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von zollagent »

Senexx hat geschrieben:(13 Jul 2018, 19:01)

Masseneinwanderung schwächt Gewerkschaften und übt Druck auf die Löhne aus. Gewerkschaften waren schon immer für die Verknappung des Arbeitskräfteangebots. Kapitalagenten wir Bsirske natürlich nicht.
Dann müßte diese "Masseneinwanderung" aber durch Leute geschehen, die die hiesigen Anforderungsprofile erfüllen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von unity in diversity »

zollagent hat geschrieben:(13 Jul 2018, 19:07)

Oder weil sein Produkt zwar nachgefragt würde, aber nur zu Preisen, die die Produktion schlicht nicht rentabel machen.
Arbeitsproduktivität bedeutet, wieviel Produkteinheiten kann ich pro Zeiteinheit schaffen.
Im Nenner steht immer die Zeit.
Rentable Unternehmen haben es nicht nötig, sich über die Cleverness der Konkurrenz zu beschweren.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von zollagent »

unity in diversity hat geschrieben:(13 Jul 2018, 19:24)

Arbeitsproduktivität bedeutet, wieviel Produkteinheiten kann ich pro Zeiteinheit schaffen.
Im Nenner steht immer die Zeit.
Rentable Unternehmen haben es nicht nötig, sich über die Cleverness der Konkurrenz zu beschweren.
Es steht und fällt halt alles mit dem Produkt und der Bereitschaft der Kunden, für das Produkt auch angemessen zu bezahlen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von unity in diversity »

zollagent hat geschrieben:(13 Jul 2018, 20:09)

Es steht und fällt halt alles mit dem Produkt und der Bereitschaft der Kunden, für das Produkt auch angemessen zu bezahlen.
Wenn die Arbeitsproduktivität schneller steigt, als die Produktion, kann man die Löhne erhöhen und gleichzeitig die Produkt-Preise senken.
So eröffnet man neue Märkte.
Zuletzt geändert von unity in diversity am Fr 13. Jul 2018, 20:37, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Alpha Centauri »

zollagent hat geschrieben:(13 Jul 2018, 19:06)

Hauptsache, "Wir" geben die Rahmenbedingungen vor. :D :D :D

Entwicklngsgelder als politisches Erpressungswerkzeug gegen Staaten ( zu missbrauchen ist eine moderne indirekte Spielform kolonialen Gebarens und Verhaltens.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Alpha Centauri »

Der Bürgermeister von Palermo Leoluca Orlando hat es auf den Punkt gebracht: "Nicht die Flüchtlinge sind kriminell sondern der Umgang der europäischen Staaten mit ihnen."
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Senexx »

Alpha Centauri hat geschrieben:(13 Jul 2018, 20:25)

Der Bürgermeister von Palermo Leoluca Orlando hat es auf den Punkt gebracht: "Nicht die Flüchtlinge sind kriminell sondern der Umgang der europäischen Staaten mit ihnen."
Ausgerechnet der, der heimliche Schutzherr der Mafia.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von unity in diversity »

Alpha Centauri hat geschrieben:(13 Jul 2018, 20:25)

Der Bürgermeister von Palermo Leoluca Orlando hat es auf den Punkt gebracht: "Nicht die Flüchtlinge sind kriminell sondern der Umgang der europäischen Staaten mit ihnen."
Die Migrationswaffe ist kriminell.
Sie zersetzt zuerst liberale Staaten und mißbraucht deren Menschenrechtsempfinden.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

Alpha Centauri hat geschrieben:(13 Jul 2018, 20:25)

Der Bürgermeister von Palermo Leoluca Orlando hat es auf den Punkt gebracht: "Nicht die Flüchtlinge sind kriminell sondern der Umgang der europäischen Staaten mit ihnen."
Klingt gut, möchte man am liebsten sofort unterschreiben. Nur werde ich das Gefühl nicht los, daß der Herr Bürgermeister mit leichter Hand die Verantwortung weiter schiebt zu "den europäischen Staaten", und daß er seinerseits auch an diesem Umgang mit Flüchtlingen beteiligt ist. Tatsächlich kommen die Flüchtling doch zunächst auf Sizilien an. Warum nimmt er sich dieser Menschen nicht in besonders gastfreundlicher Weise an, sondern beschimpft andere, die dann tatsächlich die Verantwortung für Unterbringung und Versorgung dieser vielen Menschen tragen?

Wer anklagend mit dem Finger auf andere Leute zeigt, der sollte immer daran denken, daß drei Finger seiner Hand auf ihn selbst zeigen. :)
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von zollagent »

Alpha Centauri hat geschrieben:(13 Jul 2018, 20:23)

Entwicklngsgelder als politisches Erpressungswerkzeug gegen Staaten ( zu missbrauchen ist eine moderne indirekte Spielform kolonialen Gebarens und Verhaltens.
Das war es, was ich andeuten wollte.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von zollagent »

unity in diversity hat geschrieben:(13 Jul 2018, 20:19)

Wenn die Arbeitsproduktivität schneller steigt, als die Produktion, kann man die Löhne erhöhen und gleichzeitig die Produkt-Preise senken.
So eröffnet man neue Märkte.
Du solltest einem gewissen Donald Trump Nachhilfe anbieten. :D
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

zollagent hat geschrieben:(13 Jul 2018, 19:06)

Hauptsache, "Wir" geben die Rahmenbedingungen vor.
Wer die Musik bezahlt, bestimmt auch was gespielt wird.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von zollagent »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Jul 2018, 21:13)

Wer die Musik bezahlt, bestimmt auch was gespielt wird.
...und alle anderen müssen mitblasen. Doch, das kommt sehr bekannt vor. Früher nannte man das Kolonialismus. Und das Erbe dieses Kolonialismus ist eine der Ursachen, warum es in den Krisengebieten keine stabilen und gleichzeit demokratischen Staaten gibt. Ich würde mir so was auch nicht bieten lassen. Solche Sammellager dürfen die die Sammler gerne auf ihrem eigenen Territorium aufmachen. Da können sie sich auch nicht vor der Verantwortung drücken.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

Nö, müssen muss keiner, wer nicht will, der braucht nicht mitzumachen, dann gibt es aber auch kein Geld.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Alpha Centauri »

zollagent hat geschrieben:(13 Jul 2018, 21:20)

...und alle anderen müssen mitblasen. Doch, das kommt sehr bekannt vor. Früher nannte man das Kolonialismus. Und das Erbe dieses Kolonialismus ist eine der Ursachen, warum es in den Krisengebieten keine stabilen und gleichzeit demokratischen Staaten gibt. Ich würde mir so was auch nicht bieten lassen. Solche Sammellager dürfen die die Sammler gerne auf ihrem eigenen Territorium aufmachen. Da können sie sich auch nicht vor der Verantwortung drücken.
Absolut genauso ist es.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von unity in diversity »

Realität:
https://www.n-tv.de/politik/Salvini-pol ... 29108.html
Na toll und wer versenkt den Dampfer, weil Übertreibung die Anschaulichkeit steigert?
Und Wunschdenken:
http://www.tt.com/home/14592524-91/uno- ... s-pakt.csp
Theorie gut, praktische Umsetzung unsicher, weil Trump nicht mitmacht und Orban in seinem Kielwasser fährt.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(13 Jul 2018, 19:06)

Hauptsache, "Wir" geben die Rahmenbedingungen vor. :D :D :D
Unsere Werte sind universalistisch. :cool:
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jul 2018, 05:56)

Unsere Werte sind universalistisch. :cool:
Zumindest unsere Geldwerte.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von DarkLightbringer »

Derzeit suchen 250 Millionen Menschen einen anderen Bleibeort und täglich werden 230.000 Erdenbürger geboren.
Es sollte ersichtlich sein, dass das winzige Malta nicht der einzige sichere Ort der Welt sein kann. Das ist die eine Realität.

Andererseits ist es absurd, Flüchtlinge als Problem zu betrachten und die Gefahren, vor denen die Menschen fliehen, einfach zu ignorieren oder für gottgegeben zu halten.

Was es einfach braucht, das sind stabile Staaten und Regionen. Und stabil heißt nicht Terror oder Tyrannei. Es braucht sichere Orte, an denen Menschen unter humanen Bedingungen leben können. Und die muss es auch in Afrika oder Zentralasien geben.

Bi- und multilaterale Zusammenarbeit ist auch strategisch zu denken, die Sicherheit des Mittelmeeres und die Sicherheit der Nachbarn hat stets etwas mit der eigenen Sicherheit zu tun.
Isolationistische Ansätze gehen irrsinnigerweise davon aus, man könne den Rest der Welt unter einer Art Käseglocke halten und so lange man nicht hinsähe, sei alles Bestens.

Von besonderem Interesse sind also nordafrikanische Länder, aber auch Syrien und Afghanistan. Dort braucht es sichere Orte, ersatzweise an der Peripherie, also etwa in der Sahelzone.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(14 Jul 2018, 06:29)

Zumindest unsere Geldwerte.
Wann immer es irgendwo auf der Welt um Wohlstand, Freiheit oder Sicherheit geht, wird der westliche Teil der Zivilisation gerufen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jul 2018, 07:04)

Wann immer es irgendwo auf der Welt um Wohlstand, Freiheit oder Sicherheit geht, wird der westliche Teil der Zivilisation gerufen.
Ja, wo wäre denn sonst etwas zu holen für lau? Ist doch klar; die Fliegen suchen sich auch immer den am stärksten duftenden Misthaufen aus. :)
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Orbiter1 »

unity in diversity hat geschrieben:(14 Jul 2018, 05:15)

Realität:
https://www.n-tv.de/politik/Salvini-pol ... 29108.html
Na toll und wer versenkt den Dampfer, weil Übertreibung die Anschaulichkeit steigert?
Zitat aus dem verlinkten Artikel:

„An Bord des Schiffes sollen sich 400 bis 450 Migranten befinden. .... Unklar war, um was für ein Boot es sich genau handelt und wer es steuert. Laut Medien handelt es sich um ein zweistöckiges Holzschiff. Das wäre eine neue Entwicklung, denn bislang schickten Schleuser Migranten meist in billigen Schlauchbooten von Libyen aus aufs Meer in Richtung Europa.“

Von diesem neuen billig-hochseefähigen Schiffstyp hat ein Kunde aus Libyen 5.000 Stück in China bestellt, weil Übertreibung die Anschaulichkeit steigert.
Und Wunschdenken:
http://www.tt.com/home/14592524-91/uno- ... s-pakt.csp
Theorie gut, praktische Umsetzung unsicher, weil Trump nicht mitmacht und Orban in seinem Kielwasser fährt.
Zitat aus dem verlinkten Artikel:

„Die UNO-Migrationsbeauftragte Louise Arbour beschrieb das Dokument als „den Beginn einer Unterhaltung“ und die „Ausgangsbasis für etwas viel, viel besseres“.

Mal sehen wer den UNO-Migrationspakt tatsächlich unterzeichnet wenn er in 30 bis 40 Jahren in seiner finalen Fassung vorliegt.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(14 Jul 2018, 07:42)

Ja, wo wäre denn sonst etwas zu holen für lau? Ist doch klar; die Fliegen suchen sich auch immer den am stärksten duftenden Misthaufen aus. :)
Um nur ein Beispiel zu nennen: Die oppositionelle Syrische Nationalkoalition appelliert seit Jahren immer wieder an die Internationale Gemeinschaft, gegen Kriegsverbrechen vorzugehen und die Genfer Konvention ernst zu nehmen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jul 2018, 07:51)

Um nur ein Beispiel zu nennen: Die oppositionelle Syrische Nationalkoalition appelliert seit Jahren immer wieder an die Internationale Gemeinschaft, gegen Kriegsverbrechen vorzugehen und die Genfer Konvention ernst zu nehmen.
Tja, Freiheitskämpfe/Befreiungskriege muß wohl jede Gesellschaft selbst ausfechten. Andere für eigene Ziele einsetzen... na ja, was zahlen die denn dafür? Den IS hat der Westen doch nur deshalb gemeuchelt, weil er übergriffig gegen den Westen vorgegangen ist.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(14 Jul 2018, 08:03)

Tja, Freiheitskämpfe/Befreiungskriege muß wohl jede Gesellschaft selbst ausfechten. Andere für eigene Ziele einsetzen... na ja, was zahlen die denn dafür? Den IS hat der Westen doch nur deshalb gemeuchelt, weil er übergriffig gegen den Westen vorgegangen ist.
Das ist ja der Punkt - wenn man den nichtzahlenden Zivilisten sagt, Vollverpflegung und Sicherheit bekommt ihr erst, wenn ihr Europa erreicht, dann kommen sie.
Die Frage ist, wo man den sicheren Ort haben will - in Daraa oder in Passau, in Zaatari oder in Bamberg.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jul 2018, 08:13)

Das ist ja der Punkt - wenn man den nichtzahlenden Zivilisten sagt, Vollverpflegung und Sicherheit bekommt ihr erst, wenn ihr Europa erreicht, dann kommen sie.
Die Frage ist, wo man den sicheren Ort haben will - in Daraa oder in Passau, in Zaatari oder in Bamberg.
My home is my castle; früher war "castle" einmal eine feste Burg. Und da entschied der Burgherr, für wen er die Fallbrücke herab ließ.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(14 Jul 2018, 08:20)

My home is my castle; früher war "castle" einmal eine feste Burg. Und da entschied der Burgherr, für wen er die Fallbrücke herab ließ.
Wir haben Schloß Neuschwanstein, eine Touristenattraktion in vollem Putz.

Aber selbst ein Richard Löwenherz dachte in seiner Zeit etwas großflächiger.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jul 2018, 08:32)

Wir haben Schloß Neuschwanstein, eine Touristenattraktion in vollem Putz.

Aber selbst ein Richard Löwenherz dachte in seiner Zeit etwas großflächiger.
Hat er mit frühem Ableben bezahlt. Das Leben ist zu schön, um es für etwas weg zu werfen, was andere einem einblasen!

https://www.welt.de/geschichte/article1 ... sager.html
Zuletzt geändert von H2O am Sa 14. Jul 2018, 09:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von unity in diversity »

H2O hat geschrieben:(14 Jul 2018, 08:20)

My home is my castle; früher war "castle" einmal eine feste Burg. Und da entschied der Burgherr, für wen er die Fallbrücke herab ließ.
Irgendwo habe ich vernommen, wie scharf die DDR-Deutschen auf die Reisefreiheit waren.
Wie bringt man denen jetzt bei, daß andere das auch können, sollten, dürften?
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Julian »

unity in diversity hat geschrieben:(14 Jul 2018, 08:55)

Irgendwo habe ich vernommen, wie scharf die DDR-Deutschen auf die Reisefreiheit waren.
Wie bringt man denen jetzt bei, daß andere das auch können, sollten, dürften?
Da ging es um die Ausreise. Jetzt geht es um die Einreise. Das sind zwei verschiedene Dinge.

Es gibt kein unbedingtes Recht auf Einreise in einen bestimmten Staat. Diese unterliegt immer gesetzlichen Regeln und kann verweigert werden.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(14 Jul 2018, 08:51)

Hat er mit frühem Ableben bezahlt. Das Leben ist zu schön, um es für etwas weg zu werfen, was andere einem einblasen!
Bislang haben etwa 100 Milliarden Menschen auf der Erde gelebt, der kleinste Teil davon noch aktiv. Das Heute wäre ohne dem Vorangegangen gar nicht möglich.
Es bedeutet aber auch - Zeiten ändern sich und Herausforderungen der Gegenwart sind nicht ohne Zutun bewältigbar.
Damit sind wir bei den philosophischen Grundlagen angelangt. ;)
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

unity in diversity hat geschrieben:(14 Jul 2018, 08:55)

Irgendwo habe ich vernommen, wie scharf die DDR-Deutschen auf die Reisefreiheit waren.
Wie bringt man denen jetzt bei, daß andere das auch können, sollten, dürften?
Nein, das war keine Reisefreiheit, sondern der Wunsch nach Freiheit. Den haben sich die Menschen 1989 dann auch durch Mut und Härte erfüllt. Tut es ihnen nach, unsere besten Wünsche sind mit Euch!!
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jul 2018, 09:02)

Bislang haben etwa 100 Milliarden Menschen auf der Erde gelebt, der kleinste Teil davon noch aktiv. Das Heute wäre ohne dem Vorangegangen gar nicht möglich.
Es bedeutet aber auch - Zeiten ändern sich und Herausforderungen der Gegenwart sind nicht ohne Zutun bewältigbar.
Damit sind wir bei den philosophischen Grundlagen angelangt. ;)
Sehe ich auch so; der Mensch muß seine Herausforderungen annehmen und versuchen, sie zu bestehen. Aber doch bitte nicht über tausende Kilometer für Dritte! Das sind nicht meine Herausforderungen, sondern die Dritter. Und nun bewältigt das 'mal schön.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(14 Jul 2018, 09:06)

Sehe ich auch so; der Mensch muß seine Herausforderungen annehmen und versuchen, sie zu bestehen. Aber doch bitte nicht über tausende Kilometer für Dritte! Das sind nicht meine Herausforderungen, sondern die Dritter. Und nun bewältigt das 'mal schön.
Das ist eine Frage der Weltbetrachtung, wie schon immer. Man kann sagen, die Welt hört an den Säulen des Herakles auf. Man könnte auch etwas moderner einen Zollstock zur Hand nehmen und sagen, soundsoviel Kilometer vor der tunesischen Küste endet der Einfluß unserer Königreiche.
Das wäre wohl mathematisch galant, der kleine Schönheitsfehler läge allein in der Praktikabilität.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jul 2018, 09:18)

Das ist eine Frage der Weltbetrachtung, wie schon immer. Man kann sagen, die Welt hört an den Säulen des Herakles auf. Man könnte auch etwas moderner einen Zollstock zur Hand nehmen und sagen, soundsoviel Kilometer vor der tunesischen Küste endet der Einfluß unserer Königreiche.
Das wäre wohl mathematisch galant, der kleine Schönheitsfehler läge allein in der Praktikabilität.
Das sind nun wieder Fragen der Technik einer Gebietsverteidigung. Das Problem ihres Reviers lösen schon die Hasen auf ihre Weise. Ab und an stört ein hungriger Fuchs dieses Idyll, oder ein Adler, der seine Küken ernähren muß... die dann als ausgewachsene Adler auch Reviere bilden und sich gelegentlich auch einen Jungfuchs schmecken lassen. Für einen Hofhund ist die Reviergrenze klar. Wehe dem, der sie mißachtet.

Sind das hinreichend viele praktische Beispiele?
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aleph
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von aleph »

H2O hat geschrieben:(14 Jul 2018, 09:06)

Sehe ich auch so; der Mensch muß seine Herausforderungen annehmen und versuchen, sie zu bestehen. Aber doch bitte nicht über tausende Kilometer für Dritte! Das sind nicht meine Herausforderungen, sondern die Dritter. Und nun bewältigt das 'mal schön.
Nach meiner Erfahrung sind die Leute, die lautstark für Humanität und Hilfe eintreten oft nicht bereit, selber etwas dafür zu tun, aus eigenen privaten Mitteln. Das muss in der Tat jeder für sich entscheiden, was er zu geben bereit ist. Was die Politik betrifft: Die Steuergelder, die der Staat verwaltet, sind nicht seine Gelder, sondern die erwirtschafteten Mittel der Steuerzahler.
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zollagent
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von zollagent »

aleph hat geschrieben:(14 Jul 2018, 09:32)

Nach meiner Erfahrung sind die Leute, die lautstark für Humanität und Hilfe eintreten oft nicht bereit, selber etwas dafür zu tun, aus eigenen privaten Mitteln. Das muss in der Tat jeder für sich entscheiden, was er zu geben bereit ist. Was die Politik betrifft: Die Steuergelder, die der Staat verwaltet, sind nicht seine Gelder, sondern die erwirtschafteten Mittel der Steuerzahler.
Ich weiß ja nicht, in welcher Gesellschaft du dich so aufhältst, ich jedenfalls kenne Leute, die aus eigenen, privaten Mitteln was für Humanität und Hilfe tun. Das muß nicht wirklich bis zur Selbstaufgabe gehen. Das ist nur der Popanz unserer Rechtsdraußen, die behaupten, nur dann sei man glaubwürdig. In Wahrheit sind es die Rechtsdraußen, deren Credo Hass, Neid, Mißgunst ist, die Hilfe, Humanität und Menschenliebe verweigern. Sie, diese Rechtsdraußen, sind es, die die andere Seite der Medaille sind, die sie von denen zeichnen, die sie so hassen. Man braucht nur die Vorstrafen und Vergehen so anzusehen, die ihnen anzulasten sind.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(14 Jul 2018, 09:29)

Das sind nun wieder Fragen der Technik einer Gebietsverteidigung. Das Problem ihres Reviers lösen schon die Hasen auf ihre Weise. Ab und an stört ein hungriger Fuchs dieses Idyll, oder ein Adler, der seine Küken ernähren muß... die dann als ausgewachsene Adler auch Reviere bilden und sich gelegentlich auch einen Jungfuchs schmecken lassen. Für einen Hofhund ist die Reviergrenze klar. Wehe dem, der sie mißachtet.

Sind das hinreichend viele praktische Beispiele?
Ja, das sind sehr bemerkenswerte Beispiele.

Das junge, aufsteigende Rom hatte die Konkurrenz jenseits der Ufer recht schnell bemerkt und ich glaube, es ging im 1. Punischen Krieg wesentlich um die Seeherrschaft im Mittelmeer respektive um einen Teil davon. Wir erinnern uns an die alte, strategische Regel - wer die Meere beherrscht, beherrscht die Küsten.
Letzten Endes war Karthago ganz geschlagen, ein erster Lokalkonflikt hatte sich zu einem 43-jährigen Konflikt ausgeweitet, der mit aller Entschlossenheit geführt worden ist (man vergleiche das mal mit Afghanistan).

Ich darf es vielleicht mal ganz provokativ sagen - wer die gemittelte Mittellinie des Mare Nostrum gedanklich nicht zu überschreiten wagt, versteht nicht, was Europa ist.
>>We’ll always have Paris<<
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von unity in diversity »

aleph hat geschrieben:(14 Jul 2018, 09:32)

Nach meiner Erfahrung sind die Leute, die lautstark für Humanität und Hilfe eintreten oft nicht bereit, selber etwas dafür zu tun, aus eigenen privaten Mitteln. Das muss in der Tat jeder für sich entscheiden, was er zu geben bereit ist. Was die Politik betrifft: Die Steuergelder, die der Staat verwaltet, sind nicht seine Gelder, sondern die erwirtschafteten Mittel der Steuerzahler.
Für bestimmte Leute sind Zuwanderer und Eingeborene nur Verfügungsmassen, die man gegeneinander ausspielen kann.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

aleph hat geschrieben:(14 Jul 2018, 09:32)

Nach meiner Erfahrung sind die Leute, die lautstark für Humanität und Hilfe eintreten oft nicht bereit, selber etwas dafür zu tun, aus eigenen privaten Mitteln. Das muss in der Tat jeder für sich entscheiden, was er zu geben bereit ist. Was die Politik betrifft: Die Steuergelder, die der Staat verwaltet, sind nicht seine Gelder, sondern die erwirtschafteten Mittel der Steuerzahler.
Vielleicht verstehen diese Menschen sich als Makler für Leistungen Dritter. Kostet sie nur Gerede, und sie fühlen sich so, als ob sie selbst die Leistung erbracht hätten.

Meine Aufsässigkeit beruht auf der unausgesprochenen Anregung, zum Wohl Dritter in den Kampf am Ort des Unrechts zu ziehen... oder die Meinung vertreten zu sollen, daß deutsche Soldaten dort dagegen vorgehen sollten. Ich meine aber, daß nur ein Angriff auf unser Land und unsere Gesellschaft diesen Einsatz rechtfertigt. Auch in Ordnung, wenn ich einen gegenseitigen vorsorglich geschlossenen Beistandsvertrag erfülle. Aber doch nicht auf Zuruf weit entfernter Dritter.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von DarkLightbringer »

Wenn es nach den Isolationisten gegangen wäre, hätte Saddam die Atombombe bekommen und Assad hätte sie.
"Weit weg" ist relativ, es kommt letztlich darauf an, wie nah es kommt.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von unity in diversity »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jul 2018, 10:52)

Wenn es nach den Isolationisten gegangen wäre, hätte Saddam die Atombombe bekommen und Assad hätte sie.
"Weit weg" ist relativ, es kommt letztlich darauf an, wie nah es kommt.
Es kann sehr nahekommen, wenn die EU eigenständige Interventionsinitiativen ergreift.
Die ganze EU, ein Schurkenstaat.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jul 2018, 10:07)

Ja, das sind sehr bemerkenswerte Beispiele.

Das junge, aufsteigende Rom hatte die Konkurrenz jenseits der Ufer recht schnell bemerkt und ich glaube, es ging im 1. Punischen Krieg wesentlich um die Seeherrschaft im Mittelmeer respektive um einen Teil davon. Wir erinnern uns an die alte, strategische Regel - wer die Meere beherrscht, beherrscht die Küsten.
Letzten Endes war Karthago ganz geschlagen, ein erster Lokalkonflikt hatte sich zu einem 43-jährigen Konflikt ausgeweitet, der mit aller Entschlossenheit geführt worden ist (man vergleiche das mal mit Afghanistan).

Ich darf es vielleicht mal ganz provokativ sagen - wer die gemittelte Mittellinie des Mare Nostrum gedanklich nicht zu überschreiten wagt, versteht nicht, was Europa ist.
Ich sehe Europa nicht als aufsteigende Weltmacht mit Beherrschungsansprüchen, die über das Staatsgebiet seiner Mitglieder hinaus gehen. Seine Kräfte müssen ausreichen, jeden übermütigen Angriff auf seine Menschen und Siedlungsgebiete abwehren zu können. Wenn sich neue Kräfte am Rande zeigen, muß man versuchen, mit ihnen in sinnvollen Austausch zu treten. Erweist sich das als nicht sonderlich aussichtsreich... solche Kräfte gibt es ja... dann müssen die eigenen Kräfte entsprechend ausgebaut und aufgestellt werden. Europa ist volkreich und erfinderisch genug, um sich auf seinem Gebiet behaupten zu können.

Jeder soll wissen und sicher sein, daß er von Europa nichts zu fürchten hat, wenn er friedlichen Umgang mit ihm im Sinn hat. Wer kriegerische Gelüste hat, der sollte das Risiko seiner Vernichtung bedenken. Dahin muß die europäische Reise gehen, nicht in Richtung "Präventivschlag" oder Hahn im Hühnerhof! Letzteres sollten wir anderen Gockeln überlassen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

unity in diversity hat geschrieben:(14 Jul 2018, 11:04)

Es kann sehr nahekommen, wenn die EU eigenständige Interventionsinitiativen ergreift.
Die ganze EU, ein Schurkenstaat.
Also, die ganze EU sicher nicht; sie ist aber auch kein Staat. :eek:
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