Handelskrieg

Moderator: Moderatoren Forum 1

Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27076
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Handelskrieg

Beitrag von Skull »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jun 2018, 11:23)

Im Diskurs ist die Einführung des Mindestlohns genannt worden. Das ist eine Maßnahme, vielleicht zu wenig.
Der Staat, sprich Gesetzgeber, kann Arten der Besteuerung festlegen zum Beispiel.
Im Grunde gäbe es da sehr viele Möglichkeiten, je nachdem, wie ambitioniert oder visionär man da sein möchte.
Sehr weitgehend war etwa Roosevelt mit seinem "New Deal" - da wurde teils mit blauen Zertifikaten gearbeitet, die nur "anständige" Unternehmen bekamen.
Also keine Anwort auf meine Frage. ;)


Den Mindestlohn in Bezug zu den Exportbranchen und "Unternehmen der Handelsüberschüsse" zu bringen ist albern.

Das der Gesetzgeber Unternehmen der Exportüberschüsse besonders besteuern sollte,
um dort Ungleichgewichte mit anderen Ländern zu reduzieren,
so das Arbeitsplätze reduziert werden, Arbeitslosigkeit somit gefördert wird,
UM in Deutschland DAMIT ein höheres Lohnniveau zu erhalten...klingt für mich...wenig logisch. :D

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Skull hat geschrieben:(14 Jun 2018, 12:12)

Also keine Anwort auf meine Frage. ;)


Den Mindestlohn in Bezug zu den Exportbranchen und "Unternehmen der Handelsüberschüsse" ist albern.

mfg
Eine Antwort schon, aber kein ausgearbeiteter Plan für alle Branchen und mögliche Gesetzesvorhaben.
Dazu fehlen mir die Mittel und Ressourcen eines Bundesministeriums. ;)
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25726
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Handelskrieg

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Skull hat geschrieben:(14 Jun 2018, 11:14)

Auch wenn es nur ein Nebenthema ist.

Welche gesetzliche Handhabe und auch tatsächliche Aufgabe ... hat der STAAT,
die Bruttolöhne (der Exportbranchen) in Deutschland zu beeinflussen ? :?:

mfg
Die eigentliche fiskalische Maßnahme die sich hinter der Forderung Trumps verbirgt ist ja die, dass die kritisierten Staaten die Staatsverschuldung erhöhen und so durch verstärkte Binnennachfrage das Handelsdefizit verringert wird. Und die wirkt unter bestimmten Voraussetzungen auch inflationär (lohnsteigernd).

Oder anders ausgedrückt. Die Kritik am Handelsbilanzüberschuss ist nichts anderes als Kritik an der Schuldenpolitik der kritisierten Staaten.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jun 2018, 09:49)

Dann hoffen wir mal, dass die Pokerfreunde rechtzeitig ins Gespräch kommen und sich nicht verzocken.
Zocken, das macht im Moment nur Einer.
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jun 2018, 11:23)

Im Diskurs ist die Einführung des Mindestlohns genannt worden. Das ist eine Maßnahme, vielleicht zu wenig.
Der Staat, sprich Gesetzgeber, kann Arten der Besteuerung festlegen zum Beispiel.
Im Grunde gäbe es da sehr viele Möglichkeiten, je nachdem, wie ambitioniert oder visionär man da sein möchte.
Sehr weitgehend war etwa Roosevelt mit seinem "New Deal" - da wurde teils mit blauen Zertifikaten gearbeitet, die nur "anständige" Unternehmen bekamen.
In der Exportwirtschaft ist der Mindestlohn kein Thema. Und die "New Deal-Geschichte" wäre in der EU nicht durchführbar. Aber das weißt du auch. Stichwort Gleichbehandlung.
Zuletzt geändert von zollagent am Do 14. Jun 2018, 13:05, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27076
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Handelskrieg

Beitrag von Skull »

Guten Tag,

die Ausflüge ins...Pokern...in die Ablage verschoben.
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Troh.Klaus
Beiträge: 6223
Registriert: Sa 28. Okt 2017, 21:56

Re: Handelskrieg

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jun 2018, 09:46)
Was man tun könnte? Man könnte ganz einfach über die Zölle reden, wie es anscheinend die Chinesen auch gemacht haben. Warum z. B. nicht sagen, nun ja, 12 % auf Äpfel müssen nicht sein, 10 % oder 8 % täten es auch ?
Zum andern sind unsere Löhne zu gering im Durchschnitt. Auch da ließe sich etwas machen.
Eine Weltwirtschaftskrise anzusteuern ist jedenfalls dusslig, davon hat niemand etwas. Am allerwenigsten die Arbeitnehmer und Familien.
Joo, könnte man tun. Oder z.B. die US-Zölle von 20% auf Milchprodukte und Babynahrung. Könnte man auch darüber reden. Man könnte auch schauen, dass die amerikanischen Exporte in die EU im Jahre 2017 mit insgesamt ca. 5,7 Milliarden Dollar belastet waren, umgekehrt die europäischen Exporte in die USA mit ca. 7,1 Milliarden. Bei etwa 150 Milliarden Dollar europäischem ExportÜberschuss.

Was mir nicht einleuchtet, ist das Argument mit den höheren Löhnen. Wieso soll dadurch der Exportüberschuss abnehemn?
Eine Lohnsteigerung führt zu höherer Kaufkraft im Inland. Dass damit automatisch deutsche Produkte im Ausland ausreichend teuer werden, so dass die bisherigen Kunden nicht mehr kaufen und damit der Exportüberschuss signifikant sinkt, ist eine Mutmaßung ohne hinreichende Belege. Dass die höhere Kaufkraft im Innern automatisch zu einer höheren Importquote führt, ist genauso Spekulation. Dazu müssten die ausländischen Unternehmen nämlich auch entsprechende Produkte anbieten können. Amerikanische PickUps zum Beispiel haben in Deutschland nicht wegen des Preises wenig Chancen, sondern weil sich hierzulande so gut wie niemand für dieses Produkt interessiert.

Mit mehr Geld in der Tasche würden die Deutschen vermutlich mehr Geld auf Reisen im Ausland lassen. Das hat aber keinen Effekt bei der Handelsbilanz, sondern nur bei der Leistungsbilanz. Aber darüber spricht man lieber nicht.
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

Troh.Klaus hat geschrieben:(14 Jun 2018, 17:04)

Joo, könnte man tun. Oder z.B. die US-Zölle von 20% auf Milchprodukte und Babynahrung. Könnte man auch darüber reden. Man könnte auch schauen, dass die amerikanischen Exporte in die EU im Jahre 2017 mit insgesamt ca. 5,7 Milliarden Dollar belastet waren, umgekehrt die europäischen Exporte in die USA mit ca. 7,1 Milliarden. Bei etwa 150 Milliarden Dollar europäischem ExportÜberschuss.

Was mir nicht einleuchtet, ist das Argument mit den höheren Löhnen. Wieso soll dadurch der Exportüberschuss abnehemn?
Eine Lohnsteigerung führt zu höherer Kaufkraft im Inland. Dass damit automatisch deutsche Produkte im Ausland ausreichend teuer werden, so dass die bisherigen Kunden nicht mehr kaufen und damit der Exportüberschuss signifikant sinkt, ist eine Mutmaßung ohne hinreichende Belege. Dass die höhere Kaufkraft im Innern automatisch zu einer höheren Importquote führt, ist genauso Spekulation. Dazu müssten die ausländischen Unternehmen nämlich auch entsprechende Produkte anbieten können. Amerikanische PickUps zum Beispiel haben in Deutschland nicht wegen des Preises wenig Chancen, sondern weil sich hierzulande so gut wie niemand für dieses Produkt interessiert.

Mit mehr Geld in der Tasche würden die Deutschen vermutlich mehr Geld auf Reisen im Ausland lassen. Das hat aber keinen Effekt bei der Handelsbilanz, sondern nur bei der Leistungsbilanz. Aber darüber spricht man lieber nicht.
Erfahrungsgemäß führt mehr Geld in weitgehend gesättigten Märkten wie dem deutschen NICHT zu mehr Kaufkraft, sondern zu steigenden Preisen. D.h., es werden die gleichen Warenmengen zu höheren Preisen gehandelt, und damit die Gruppierungen im Land, die eben an dieser Lohnsteigerung NICHT teilhaben, vom Wohlstand abgehängt, denn sie haben nicht mehr Geld, aber die höheren Preise gelten auch für sie.
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(14 Jun 2018, 13:02)

Zocken, das macht im Moment nur Einer.
Frau Malmström wird dem nervlich nicht standhalten, um Haus und Hof Europas zu spielen.
Doch selbst wenn, dann ist als nächstes unsere Autoindustrie dran und wir können für längere Zeit "Auf Wiedersehen, Konjunktur" sagen.

Ist ja alles schön und gut, nur eben vollkommen unnötig.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(14 Jun 2018, 17:04)

Joo, könnte man tun. Oder z.B. die US-Zölle von 20% auf Milchprodukte und Babynahrung. Könnte man auch darüber reden. Man könnte auch schauen, dass die amerikanischen Exporte in die EU im Jahre 2017 mit insgesamt ca. 5,7 Milliarden Dollar belastet waren, umgekehrt die europäischen Exporte in die USA mit ca. 7,1 Milliarden. Bei etwa 150 Milliarden Dollar europäischem ExportÜberschuss.
Wichtig wäre halt, dass überhaupt jemand mal was Substantielles sagt. Dieses Poker spielen ist a. für die Katz und b. wird Trump höher setzen.
Was mir nicht einleuchtet, ist das Argument mit den höheren Löhnen. Wieso soll dadurch der Exportüberschuss abnehemn?
Eine Lohnsteigerung führt zu höherer Kaufkraft im Inland. Dass damit automatisch deutsche Produkte im Ausland ausreichend teuer werden, so dass die bisherigen Kunden nicht mehr kaufen und damit der Exportüberschuss signifikant sinkt, ist eine Mutmaßung ohne hinreichende Belege. Dass die höhere Kaufkraft im Innern automatisch zu einer höheren Importquote führt, ist genauso Spekulation. Dazu müssten die ausländischen Unternehmen nämlich auch entsprechende Produkte anbieten können. Amerikanische PickUps zum Beispiel haben in Deutschland nicht wegen des Preises wenig Chancen, sondern weil sich hierzulande so gut wie niemand für dieses Produkt interessiert.
Mit mehr Geld in der Tasche würden die Deutschen vermutlich mehr Geld auf Reisen im Ausland lassen. Das hat aber keinen Effekt bei der Handelsbilanz, sondern nur bei der Leistungsbilanz. Aber darüber spricht man lieber nicht.
Wenn die Lohnstückkosten zunehmen, nimmt der Handelsüberschuss erwartbar ab. Die Frage wäre eher, um wieviel.

Überdies wird im Inland zu wenig investiert, die Konjunktur ist toll, aber es kommt zu wenig beim Verbraucher und den Familien an. Tolle Bilanzen kann man in dem Sinn nicht essen.
Deutschland gibt seit Jahren viel weniger Geld für Schulen und Infrastruktur aus als seine Nachbarländer. Auch die Unternehmen investieren zu wenig. Die Folgen dieser Zurückhaltung sind dramatisch.
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... ruine.html
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jun 2018, 17:32)

Wichtig wäre halt, dass überhaupt jemand mal was Substantielles sagt. Dieses Poker spielen ist a. für die Katz und b. wird Trump höher setzen.


Wenn die Lohnstückkosten zunehmen, nimmt der Handelsüberschuss erwartbar ab. Die Frage wäre eher, um wieviel.

Überdies wird im Inland zu wenig investiert, die Konjunktur ist toll, aber es kommt zu wenig beim Verbraucher und den Familien an. Tolle Bilanzen kann man in dem Sinn nicht essen.

https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... ruine.html
Und vor allem kann erwartet werden, daß das Wohlstandsniveau in Deutschland abnimmt. Genau das wird mit solchen Forderungen beabsichtigt. Lieber holt man andere in die gleiche Erfolglosigkeit herunter als daß man sich die Mühe macht, selbst Anstrengungen zu unternehmen, um auch auf dieses Erfolgsniveau zu kommen. DAS ist das Spiel mit den Gefühlen, das Demagogen wie Trump gut beherrschen. Es ist leichter, Neid und Hass zu mobilisieren, als den Weg eigener Anstrengung zu gehen, denn das wäre mit Arbeit verbunden.
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(14 Jun 2018, 17:41)

Und vor allem kann erwartet werden, daß das Wohlstandsniveau in Deutschland abnimmt. Genau das wird mit solchen Forderungen beabsichtigt. Lieber holt man andere in die gleiche Erfolglosigkeit herunter als daß man sich die Mühe macht, selbst Anstrengungen zu unternehmen, um auch auf dieses Erfolgsniveau zu kommen. DAS ist das Spiel mit den Gefühlen, das Demagogen wie Trump gut beherrschen. Es ist leichter, Neid und Hass zu mobilisieren, als den Weg eigener Anstrengung zu gehen, denn das wäre mit Arbeit verbunden.
Vermutlich wird Trumps Team etwas für die eigene Wählerschicht herausschlagen wollen, das sind verarmte Arbeitnehmer, die Hoffnung schöpfen. Und das ist wichtig für die Wiederwahl.

Als Europäer wäre ich überhaupt nicht böse, wenn unsere Eurozentriker auch mal etwas für die breite Mitte tun würden. Die gewohnten Spielereien sind einfach nicht mehr zeitgemäß.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jun 2018, 17:47)

Vermutlich wird Trumps Team etwas für die eigene Wählerschicht herausschlagen wollen, das sind verarmte Arbeitnehmer, die Hoffnung schöpfen. Und das ist wichtig für die Wiederwahl.

Als Europäer wäre ich überhaupt nicht böse, wenn unsere Eurozentriker auch mal etwas für die breite Mitte tun würden. Die gewohnten Spielereien sind einfach nicht mehr zeitgemäß.
"Hoffnung schöpfen" mit Versprechungen auf Dinge, die sich längst als nicht mehr lebensfähig erwiesen haben, das nennt man Demagogie. Sorry, so einen Mann, der auf diese Art und Weise arbeitet, den sollte man seinem schlimmsten Feind nicht wünschen.
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(14 Jun 2018, 17:52)

"Hoffnung schöpfen" mit Versprechungen auf Dinge, die sich längst als nicht mehr lebensfähig erwiesen haben, das nennt man Demagogie. Sorry, so einen Mann, der auf diese Art und Weise arbeitet, den sollte man seinem schlimmsten Feind nicht wünschen.
Also, wenn Trumps Team auf die Wiederwahl setzen sollte, dann müsste schon auch ein Effekt zu sehen sein.
Ganz ausgeschlossen ist das auch nicht, wie man hört, für ein paar Jahre kann man anscheinend schon diverse Effekte erzielen. Nur darauffolgend hat man dann ein Problem.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

The Empire strikes back.
Eskalation im Handelsstreit
EU beschließt Gegenzölle auf US-Waren
https://www.n-tv.de/wirtschaft/EU-besch ... 80845.html

Weitere Vergeltungen sind angedacht und Washington prüft derzeit noch, ob auf Autos Zölle erhoben werden sollen.

Der Winter kommt.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
Alter Stubentiger
Beiträge: 5419
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 08:20
user title: Sozialdemokrat

Re: Handelskrieg

Beitrag von Alter Stubentiger »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(14 Jun 2018, 12:27)

Die eigentliche fiskalische Maßnahme die sich hinter der Forderung Trumps verbirgt ist ja die, dass die kritisierten Staaten die Staatsverschuldung erhöhen und so durch verstärkte Binnennachfrage das Handelsdefizit verringert wird. Und die wirkt unter bestimmten Voraussetzungen auch inflationär (lohnsteigernd).

Oder anders ausgedrückt. Die Kritik am Handelsbilanzüberschuss ist nichts anderes als Kritik an der Schuldenpolitik der kritisierten Staaten.
Was für ein Irrsinn. Die USA sollten lieber mal über weniger Staatsschulden nachdenken. Vor allem Zuhause. Mal sehen was passiert wenn die Steuersenkungen für den normalen US-Verbraucher auslaufen. Ich denke Deutschland sollte besser andere Märkte eröffnen und damit rechnen in Zukunft weniger in die USA zu exportieren. Ganz einfach weil die USA auf eine breite Verarmung der Konsumenten zusteuern.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(14 Jun 2018, 18:23)

Was für ein Irrsinn. Die USA sollten lieber mal über weniger Staatsschulden nachdenken. Vor allem Zuhause. Mal sehen was passiert wenn die Steuersenkungen für den normalen US-Verbraucher auslaufen. Ich denke Deutschland sollte besser andere Märkte eröffnen und damit rechnen in Zukunft weniger in die USA zu exportieren. Ganz einfach weil die USA auf eine breite Verarmung der Konsumenten zusteuern.
Welcher andere Markt denn - Libyen, China ?
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(14 Jun 2018, 18:23)

Was für ein Irrsinn. Die USA sollten lieber mal über weniger Staatsschulden nachdenken. Vor allem Zuhause. Mal sehen was passiert wenn die Steuersenkungen für den normalen US-Verbraucher auslaufen. Ich denke Deutschland sollte besser andere Märkte eröffnen und damit rechnen in Zukunft weniger in die USA zu exportieren. Ganz einfach weil die USA auf eine breite Verarmung der Konsumenten zusteuern.
...und damit auf eine Radikalisierung der Enttäuschten, die jetzt noch Trumps Versprechungen glauben. Ich denke, der Text der Nationalhymne "...land of the free..." wird bald eher Erinnung an bessere Zeiten sein.
Troh.Klaus
Beiträge: 6223
Registriert: Sa 28. Okt 2017, 21:56

Re: Handelskrieg

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jun 2018, 18:16)
The Empire strikes back.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/EU-besch ... 80845.html
Weitere Vergeltungen sind angedacht und Washington prüft derzeit noch, ob auf Autos Zölle erhoben werden sollen.
Der Winter kommt.
Die EU-Zölle sind eher bescheiden und sie sind noch nicht in Kraft, im Gegensatz zu den Stahl- und Aluminium-Zöllen der USA.
Weitere Maßnahmen im Jahre 2021! So sieht eine Kriegserklärung eher nicht aus.
Wird aber alles nichts nutzen. Trump wird die Autozölle mit hoher Wahrscheinlichkeit sowieso beschließen..
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(14 Jun 2018, 19:21)

Die EU-Zölle sind eher bescheiden und sie sind noch nicht in Kraft, im Gegensatz zu den Stahl- und Aluminium-Zöllen der USA.
Weitere Maßnahmen im Jahre 2021! So sieht eine Kriegserklärung eher nicht aus.
Wird aber alles nichts nutzen. Trump wird die Autozölle mit hoher Wahrscheinlichkeit sowieso beschließen..
Inwiefern sind 5,2 Prozent EU-Zölle gegenüber 3,5 % US-Zölle bescheiden ?

Desweiteren macht Washington geltend, die Hauptlast der NATO zu tragen.

Ich finde schon, man sollte wenigstens mal ein Angebot machen und sei es ein noch so zartes Pflänzchen.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
odiug

Re: Handelskrieg

Beitrag von odiug »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jun 2018, 19:31)

Inwiefern sind 5,2 Prozent EU-Zölle gegenüber 3,5 % US-Zölle bescheiden ?

Desweiteren macht Washington geltend, die Hauptlast der NATO zu tragen.

Ich finde schon, man sollte wenigstens mal ein Angebot machen und sei es ein noch so zartes Pflänzchen.
Die derzeitigen Zölle sind doch nicht willkürlich verhangen worden, sondern von langer Hand ausgehandelt worden zwischen der EU und den USA.
Aber da kommt Trump und weiß alles besser ... weil alle vor ihm waren halt nur Versager :rolleyes:
Das ist doch lächerlich ... in seiner Arroganz nicht mehr zu übertreffen.
Außerdem, wer verhandelt mit jemanden, wenn der mit einer Waffe droht :?:
Bevor ich mit so einem an einen Tisch setze, hole ich erst meine Waffe ... sonst habe ich nichts, womit ich verhandeln kann.
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

odiug hat geschrieben:(14 Jun 2018, 19:41)

Die derzeitigen Zölle sind doch nicht willkürlich verhangen worden, sondern von langer Hand ausgehandelt worden zwischen der EU und den USA.
Aber da kommt Trump und weiß alles besser ... weil alle vor ihm waren halt nur Versager :rolleyes:
Das ist doch lächerlich ... in seiner Arroganz nicht mehr zu übertreffen.
Mag ja alles sein, aber wozu müssen Nicht-EU-Äpfel mit 12 % Zoll belegt sein ?
Außerdem, wer verhandelt mit jemanden, wenn der mit einer Waffe droht :?:
Bevor ich mit so einem an einen Tisch setze, hole ich erst meine Waffe ... sonst habe ich nichts, womit ich verhandeln kann.
Du könntest ganz einfach sagen, du möchtest mit 0,5 % entgegen kommen.
Du kannst aber auch den Selbstmord wollen. Das liegt ganz bei dir.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Kölner1302
Beiträge: 3642
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:44

Re: Handelskrieg

Beitrag von Kölner1302 »

Mich wundrt, dass die Dax und DOW Kurse so relativ stabil sind trotz des drohenden Handelskrieges. Handelskrieg bzw. Protektionismus ist bei dem hohen Grad an internationaler Arbeitsteilung und Spezialisierung DIE ultimative Bedrohung aller, besonders aber Export-abhängigen Volkswirtschaften. Man vergleiche die wirtschaftliche Entwicklung in Europa, Deutschland und den USA von 1930 bis 1933: https://de.wikipedia.org/wiki/Weltwirtschaftskrise
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Noch glaubt man nicht an eine Weltwirtschaftskrise wie in den 1930-er Jahren. Die Leute konzentrieren sich noch ganz auf Trumps Frisur und die Politik braucht dringend die Popularität.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
odiug

Re: Handelskrieg

Beitrag von odiug »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jun 2018, 19:46)

Mag ja alles sein, aber wozu müssen Nicht-EU-Äpfel mit 12 % Zoll belegt sein ?


Du könntest ganz einfach sagen, du möchtest mit 0,5 % entgegen kommen.
Du kannst aber auch den Selbstmord wollen. Das liegt ganz bei dir.
Kann das vielleicht daran liegen, dass gerade wir in Deutschland eine bäuerliche Struktur haben, die mit den Groß Plantagen in den USA nie konkurrieren werden können :?:
Den Forderungen der US Agrarindustrie nachzugeben, ist bereits Selbstmord.
Das gilt so für viele Bereiche.
Die deutsche Theaterlandschaft ist ein schützenswertes Kulturgut , dass man nicht dem freien Markt ausliefern kann ... sonst ist es für immer weg.
Benutzeravatar
Zinnamon
Beiträge: 2336
Registriert: Di 16. Jul 2013, 08:03

Re: Handelskrieg

Beitrag von Zinnamon »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jun 2018, 20:10)

Noch glaubt man nicht an eine Weltwirtschaftskrise wie in den 1930-er Jahren. Die Leute konzentrieren sich noch ganz auf Trumps Frisur und die Politik braucht dringend die Popularität.
Ich wünschte, wir wären noch in der Phase als Trumps Frisur und sein Lebenslauf den empty space füllten, da sonst noch nichts greifbares da war. Leider verdrängen seine inflationären international relevanten Rundumschläge mittlerweile die Boulevardaspekte. Wann wäre denn hier jemand in letzter Zeit dazu gekommen, sich mit Trumps Frisur aufzuhalten? Schön wär´s ..her mit der Quelle.

:x
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

odiug hat geschrieben:(14 Jun 2018, 20:23)

Kann das vielleicht daran liegen, dass gerade wir in Deutschland eine bäuerliche Struktur haben, die mit den Groß Plantagen in den USA nie konkurrieren werden können :?:
Den Forderungen der US Agrarindustrie nachzugeben, ist bereits Selbstmord.
Das gilt so für viele Bereiche.
Die deutsche Theaterlandschaft ist ein schützenswertes Kulturgut , dass man nicht dem freien Markt ausliefern kann ... sonst ist es für immer weg.
Wir kaufen doch auch Handys, die in China geschraubt werden, obwohl die so viele Hände haben. Selbst von Kinderarbeit war irgendwo die Rede.

Und US-Schauspieler können, glaube ich, ohnehin unverzollt ein Gastspiel geben. Nur keine Angst, wir haben Daimler und Goethe. Auf Autos nehmen wir aber 10 %, sicherheitshalber.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Zinnamon hat geschrieben:(14 Jun 2018, 20:25)

Ich wünschte, wir wären noch in der Phase als Trumps Frisur und sein Lebenslauf den empty space füllten, da sonst noch nichts greifbares da war. Leider verdrängen seine inflationären international relevanten Rundumschläge mittlerweile die Boulevardaspekte. Wann wäre denn hier jemand in letzter Zeit dazu gekommen, sich mit Trumps Frisur aufzuhalten? Schön wär´s ..her mit der Quelle.

:x
Na gut, aber wir sind wieder Kraut und bereit zur Krise. 1878/79 führte übrigens Reichskanzler Bismarck saftige Schutzzölle ein.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
odiug

Re: Handelskrieg

Beitrag von odiug »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jun 2018, 20:40)

Wir kaufen doch auch Handys, die in China geschraubt werden, obwohl die so viele Hände haben. Selbst von Kinderarbeit war irgendwo die Rede.

Und US-Schauspieler können, glaube ich, ohnehin unverzollt ein Gastspiel geben. Nur keine Angst, wir haben Daimler und Goethe. Auf Autos nehmen wir aber 10 %, sicherheitshalber.
Jetzt wird es irgendwo lächerlich.
Wenn du mit Trump glaubst, du könntest so internationale Handelspolitik erklären, dann bitte schön ... man muss dem aber nicht folgen.
Abgesehen davon ... diskutieren wir nun China oder die Handelsbeziehungen zwischen der USA und der EU, bzw NAFTA :?:
Wäre nett, wenn man das auseinanderhalten würde, weil Brüssel hat auch in Peking nichts zu sagen und China ist ein Fall für sich.
Ich gebe dir darin recht, dass Trump einen Finger auf einen wunden Punkt legt ... er drückt aber in die falsche Richtung und richtet damit mehr Schaden an als für alle von nutzen wäre.
Trump erinnert an einen der Scharlatane, die vom Pferdewagen Wundertränke verkauften, um reale Krankheiten zu behandeln und das ist gefährlich.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27076
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Handelskrieg

Beitrag von Skull »

Guten Abend,

falls der User Kölner1302 weiterhin irgendwelche Links ohne jeglichen Kommentar einstellen sollte,
und weiter - auch an anderen Stellen - die Nutzungsbedingungen nicht beachten möchte,
wird er bald auf seine erste Sanktion zusteuern.

Dieses ist ein Diskussionsforum, kein you-tube-LINK-Forum.

Somit ein weiteres Mal Beiträge in die Ablage gewandert.
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Kölner1302
Beiträge: 3642
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:44

Re: Handelskrieg

Beitrag von Kölner1302 »

DAS riskiert die swutsche Aussen- und Wirtschaftspolitik ohne Not, weil sie Trump aber nicht das kleinste Angebot macht.
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

odiug hat geschrieben:(14 Jun 2018, 21:25)

Jetzt wird es irgendwo lächerlich.
Wenn du mit Trump glaubst, du könntest so internationale Handelspolitik erklären, dann bitte schön ... man muss dem aber nicht folgen.
Es war doch dein Argument - sind so große Plantagen, sind so kleine Äcker. Da passt doch der Verweis auf so viele Hände.
Abgesehen davon ... diskutieren wir nun China oder die Handelsbeziehungen zwischen der USA und der EU, bzw NAFTA :?:
Wäre nett, wenn man das auseinanderhalten würde, weil Brüssel hat auch in Peking nichts zu sagen und China ist ein Fall für sich.
Das lässt sich nicht wirklich auseinander halten, wir exportieren in die USA, importieren aber aus China. Selbst für Macron ist das ein Thema und der ist nicht mal blond.
Ich gebe dir darin recht, dass Trump einen Finger auf einen wunden Punkt legt ... er drückt aber in die falsche Richtung und richtet damit mehr Schaden an als für alle von nutzen wäre.
Trump erinnert an einen der Scharlatane, die vom Pferdewagen Wundertränke verkauften, um reale Krankheiten zu behandeln und das ist gefährlich.
Gab dir ja auch recht darin, dass man die Leistungsbilanz berücksichtigen kann, wir müssen da nicht unbedingt Cowboy und Indianer spielen.
Aber, um deine Wildwest-Szenerie zu verwenden - der neue Sheriff ist irgendwie anders. Kann schon sein, dass er Cola verkauft, aber er schießt halt auch. Ich schwanke noch bei der Filmauswahl, zwischen "12 Uhr mittags" und "Spiel mir das Lied vom Tod". ;)

Mich wundert dennoch, warum man nicht einfach ein Angebot macht. Es scheint, man kann die Lippen nicht bewegen. Wenn die EU doch eines kann, dann ist es die Gründung von Kommissionen. Die Artikulation müsste sich doch üben lassen.
Warum hat sich denn - ich muss nochmal drauf kommen - China bewegt ? Die konnten offenbar die Münder spitzen, dabei haben sie eine viel kompliziertere Sprache.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Kölner1302
Beiträge: 3642
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:44

Re: Handelskrieg

Beitrag von Kölner1302 »

Das riskiert die Politik, wenn sie Trump nicht ein wenig entgegenkommt:

Im Winter 1929/30 geriet Deutschland in den Strudel der sich aus dem Zusammenbruch der New Yorker Börse im Oktober 1929 entwickelnden Weltwirtschaftskrise. In den USA und in Europa setzte sich zunehmend nationaler PROTEKTIONISMUS durch, das Welthandelsvolumen fiel von 1929 bis zum Tiefpunkt der Rezession 1932 um 25 Prozent. Der deutsche Warenexport sank in demselben Zeitraum von 13,5 auf 5,7 Milliarden Reichsmark, da der Außenhandel ebenso rapide zurück ging wie die Industrieproduktion des Deutschen Reichs, die um ca. 40 Prozent fiel.

Firmenzusammenbrüche, Bankenschließungen und Massenarbeitslosigkeit waren die Folgen der Weltwirtschaftskrise. Zwischen September 1929 und Anfang 1933 stieg die Zahl der Erwerbslosen in Deutschland von 1,3 auf über sechs Millionen. Das Realeinkommen sank um ein Drittel, Armut und Kriminalität nahmen sprunghaft zu. Massenverelendung kennzeichnete in der Wirtschaftskrise das Alltagsleben breiter Bevölkerungsschichten. Die verbreitete Resignation und Verzweiflung vieler Millionen Menschen drückten Walter Ballhause (1911-1991) in seinen Fotografien und Karl Josef Weinmair (1906-1944) in seinen Lithografien eindrucksvoll aus. Hoffnungslosigkeit kennzeichnete die Lage der Dargestellten. Für ältere Menschen bestand keinerlei Hoffnung auf eine Anstellung. Auch jüngere Arbeitslose mussten jede Chance eines kleinen Verdienstes ergreifen, um dem gefürchteten sozialen Abstieg und der Obdachlosigkeit zu entgehen. Viele Menschen erkannten nur im Freitod einen Ausweg aus ihrer existenziellen Not. Andere versuchten durch Heimarbeit, Hausieren und Tauschgeschäfte, den täglichen Überlebenskampf zu gewinnen oder zogen als Straßenmusikanten von Haus zu Haus. Für unzählige Frauen war Prostitution der letzte Ausweg.

Die allgemeine Katastrophenstimmung veränderte zunehmend die politischen Rahmenbedingungen. Mit Erfolg entfesselten die Gegner der Weimarer Republik von rechts und links eine beispiellose Agitation gegen die demokratische Ordnung. Der seit den Landtagswahlen 1929 eingesetzte Aufwärtstrend der NSDAP verstärkte sich mit den Reichstagswahlen 1930 und 1932. Auch die KPD profitierte bei den Wahlen von der allgemeinen Missstimmung gegen die Weimarer Republik und ihrer Wirtschaftsordnung. ...

[Mod: Link entfernt]

Wer glaubt denn, dass die Amerikaner freiwillig auf ihre Autoindustrie verzichten?
Im Rust Belt ist seit 2007 eine wirtschaftliche Katastrophe eingetreten.
Zuletzt geändert von Kölner1302 am Do 14. Jun 2018, 22:16, insgesamt 1-mal geändert.
odiug

Re: Handelskrieg

Beitrag von odiug »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jun 2018, 21:47)

Es war doch dein Argument - sind so große Plantagen, sind so kleine Äcker. Da passt doch der Verweis auf so viele Hände.


Das lässt sich nicht wirklich auseinander halten, wir exportieren in die USA, importieren aber aus China. Selbst für Macron ist das ein Thema und der ist nicht mal blond.


Gab dir ja auch recht darin, dass man die Leistungsbilanz berücksichtigen kann, wir müssen da nicht unbedingt Cowboy und Indianer spielen.
Aber, um deine Wildwest-Szenerie zu verwenden - der neue Sheriff ist irgendwie anders. Kann schon sein, dass er Cola verkauft, aber er schießt halt auch. Ich schwanke noch bei der Filmauswahl, zwischen "12 Uhr mittags" und "Spiel mir das Lied vom Tod". ;)

Mich wundert dennoch, warum man nicht einfach ein Angebot macht. Es scheint, man kann die Lippen nicht bewegen. Wenn die EU doch eines kann, dann ist es die Gründung von Kommissionen. Die Artikulation müsste sich doch üben lassen.
Warum hat sich denn - ich muss nochmal drauf kommen - China bewegt ? Die konnten offenbar die Münder spitzen, dabei haben sie eine viel kompliziertere Sprache.
Wie verhandelst du mit jemanden, dessen erstes Wort eine Drohung ist :?:
Du drohst zurück ... und hoffst darauf, der andere kommt wieder auf den Teppich.
Und wie schon oben von mir erwähnt ... Zölle auf Erdnussbutter sind eher ein symbolischer Akt.
Wenn man den US Wirtschaft wirklich ans Leder will, dann nimmt man die Softwareindustrie und Finanzindustrie ins Visier ... da tut es den USA wirklich weh.
Aber soweit wird es hoffentlich nicht kommen.

Trump sucht sich die EU aus, weil er denkt, sie ist schwach ... und damit hat er oberflächlich betrachtet sogar recht, weil der Konsens zwischen 27 Staaten oft schwierig zu erreichen ist und da setzt Trump sein Hackebeil an ... siehe Bexit.
Nur der Punkt ist, dieses Spiel hat seine Limitationen.
Selbst Polen weiß, wenn es wirklich Hart auf Hart kommt ist Berlin und Paris viel viel näher, als Washington, vor allem dann, wenn Trump einerseits die Nähe zu Putin sucht und den US Firmen vorschreibt, ihre Investitionen aus dem Ausland abzuziehen.
odiug

Re: Handelskrieg

Beitrag von odiug »

Kölner1302 hat geschrieben:(14 Jun 2018, 21:54)

Das riskiert die Politik, wenn sie Trump nicht ein wenig entgegenkommt:

Im Winter 1929/30 geriet Deutschland in den Strudel der sich aus dem Zusammenbruch der New Yorker Börse im Oktober 1929 entwickelnden Weltwirtschaftskrise. In den USA und in Europa setzte sich zunehmend nationaler PROTEKTIONISMUS durch, das Welthandelsvolumen fiel von 1929 bis zum Tiefpunkt der Rezession 1932 um 25 Prozent. Der deutsche Warenexport sank in demselben Zeitraum von 13,5 auf 5,7 Milliarden Reichsmark, da der Außenhandel ebenso rapide zurück ging wie die Industrieproduktion des Deutschen Reichs, die um ca. 40 Prozent fiel.

Firmenzusammenbrüche, Bankenschließungen und Massenarbeitslosigkeit waren die Folgen der Weltwirtschaftskrise. Zwischen September 1929 und Anfang 1933 stieg die Zahl der Erwerbslosen in Deutschland von 1,3 auf über sechs Millionen. Das Realeinkommen sank um ein Drittel, Armut und Kriminalität nahmen sprunghaft zu. Massenverelendung kennzeichnete in der Wirtschaftskrise das Alltagsleben breiter Bevölkerungsschichten. Die verbreitete Resignation und Verzweiflung vieler Millionen Menschen drückten Walter Ballhause (1911-1991) in seinen Fotografien und Karl Josef Weinmair (1906-1944) in seinen Lithografien eindrucksvoll aus. Hoffnungslosigkeit kennzeichnete die Lage der Dargestellten. Für ältere Menschen bestand keinerlei Hoffnung auf eine Anstellung. Auch jüngere Arbeitslose mussten jede Chance eines kleinen Verdienstes ergreifen, um dem gefürchteten sozialen Abstieg und der Obdachlosigkeit zu entgehen. Viele Menschen erkannten nur im Freitod einen Ausweg aus ihrer existenziellen Not. Andere versuchten durch Heimarbeit, Hausieren und Tauschgeschäfte, den täglichen Überlebenskampf zu gewinnen oder zogen als Straßenmusikanten von Haus zu Haus. Für unzählige Frauen war Prostitution der letzte Ausweg.

Die allgemeine Katastrophenstimmung veränderte zunehmend die politischen Rahmenbedingungen. Mit Erfolg entfesselten die Gegner der Weimarer Republik von rechts und links eine beispiellose Agitation gegen die demokratische Ordnung. Der seit den Landtagswahlen 1929 eingesetzte Aufwärtstrend der NSDAP verstärkte sich mit den Reichstagswahlen 1930 und 1932. Auch die KPD profitierte bei den Wahlen von der allgemeinen Missstimmung gegen die Weimarer Republik und ihrer Wirtschaftsordnung. ...

[Mod: Link entfernt]

Wer glaubt denn, dass die Amerikaner freiwillig auf ihre Autoindustrie verzichten?
Im Rust Belt ist seit 2007 eine wirtschaftliche Katastrophe eingetreten.
Aber der Strukturwandel ist doch kein alleinig US Amerikanisches Problem.
Was ist denn mit der deutschen Kohle und Stahlindustrie :?:
Wie sehr litt der Ruhrpott unter dem Strukturwandel ... bis heute noch.
Das ist kein US Problem, das ist ein Problem der gesamten industrialisierten Welt.
Der Strukturwandel zwingt zur Veränderung und das erzeugt Gewinner und Verlierer ... das ist nicht die Frage.
Die Frage lautet vielmehr, wie soll die Politik darauf reagieren ?
Und Protektionismus ist der falsche Weg.
Er verschärft die Probleme, anstatt sie zu lösen.
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jun 2018, 19:31)

Inwiefern sind 5,2 Prozent EU-Zölle gegenüber 3,5 % US-Zölle bescheiden ?

Desweiteren macht Washington geltend, die Hauptlast der NATO zu tragen.

Ich finde schon, man sollte wenigstens mal ein Angebot machen und sei es ein noch so zartes Pflänzchen.
Ich nicht. Trumps Truppe sollte dafür sorgen, daß in den USA Produkte hergestellt werden, die vom Käufer in Europa akzeptiert und gewollt werden, statt Mehrexporte per Ordre de Mufti anweisen zu wollen.
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jun 2018, 19:46)

Mag ja alles sein, aber wozu müssen Nicht-EU-Äpfel mit 12 % Zoll belegt sein ?


Du könntest ganz einfach sagen, du möchtest mit 0,5 % entgegen kommen.
Du kannst aber auch den Selbstmord wollen. Das liegt ganz bei dir.
Aus dem gleichen Grund, warum Nicht-US-Textilien mit 25 % belegt sind. Wobei die EU-Zölle bei solchen Produkten zwischen 6,5 und 12 % liegen. ;)
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27076
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Handelskrieg

Beitrag von Skull »

zollagent hat geschrieben:(14 Jun 2018, 23:27)

Ich nicht. Trumps Truppe sollte dafür sorgen, daß in den USA Produkte hergestellt werden,
die vom Käufer in Europa akzeptiert und gewollt werden, statt Mehrexporte per Ordre de Mufti anweisen zu wollen.
Der Herr Trump kann doch "seinem" eigenen Volk mal vorschreiben, das SIE nicht(s) mehr aus dem Ausland kaufen. :D

America FIRST. Amerikanische Qualität per Pflicht. :p

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jun 2018, 20:40)

Wir kaufen doch auch Handys, die in China geschraubt werden, obwohl die so viele Hände haben. Selbst von Kinderarbeit war irgendwo die Rede.

Und US-Schauspieler können, glaube ich, ohnehin unverzollt ein Gastspiel geben. Nur keine Angst, wir haben Daimler und Goethe. Auf Autos nehmen wir aber 10 %, sicherheitshalber.
...wie gesagt, auf Wunsch der USA. Auch dir wäre anzuraten, es besser zu machen als Trump und dich über die Dinge, die dich beschweren, vielleicht vorher kundig zu machen. ;)
Kölner1302
Beiträge: 3642
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:44

Re: Handelskrieg

Beitrag von Kölner1302 »

odiug hat geschrieben:(14 Jun 2018, 22:31)

Aber der Strukturwandel ist doch kein alleinig US Amerikanisches Problem.
Was ist denn mit der deutschen Kohle und Stahlindustrie :?:
Wie sehr litt der Ruhrpott unter dem Strukturwandel ... bis heute noch.
Das ist kein US Problem, das ist ein Problem der gesamten industrialisierten Welt.
Der Strukturwandel zwingt zur Veränderung und das erzeugt Gewinner und Verlierer ... das ist nicht die Frage.
Die Frage lautet vielmehr, wie soll die Politik darauf reagieren ?
Und Protektionismus ist der falsche Weg.
Er verschärft die Probleme, anstatt sie zu lösen.
Miteinander reden, nicht übereinander. Sich in den anderen hineindenken, faire Kompromisse schließen. Empathie ist gefragt.
In Bezug auf Trump: Eurozölle eher runter und nicht rauf.
Längerfristig: Die Globalisierung hat zu viele Verlierer: die Entwicklungsländer, die Mittelschichten der Industrieländer. Gewinner sind die neuen Industrien und Superreichen in den alten Industrieländern und den Schwellenländern.
Die Globalisierung kann so gelenkt werden, dass viel größere Anteile der Weltbevölkerung, wenn nicht sogar fast alle Menschen sowohl in den Entwicklungs- als auch in den Industrieländern, von ihr profitieren können. Nötig ist ein System einer neuen globalen Reserve, der Ausbau von Umschulungsmaßnahmen für Beschäftigte, eine sehr viel strengere Regulierung der Finanzmärkte und Umschuldungsmaßnahmen für Schuldnerländer. Den Schwellen- und Entwicklungsländern muss ein größeres Mitspracherecht bei der Gestaltung des globalen Systems eingeräumt werden. Und nicht zuletzt müssen die Linksparteien sich für die entrechteten Arbeitnehmer einsetzen, was sie bisher nicht getan haben.
Zuletzt geändert von Kölner1302 am Fr 15. Jun 2018, 00:26, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

Kölner1302 hat geschrieben:(14 Jun 2018, 23:43)

Miteinander reden, nicht übereinander. Sich in den anderen hineindenken, Empathie ist gefragt. Die Globalisierung hat zu viele Verlierer: die Entwicklungsländer, die Mittelschichten der Industieländer. Gewinner sind die neuen Industrien und Superreichen sowohl in den alten Industieländern und den Schwellenländern.
Die Globalisierung kann so gelenkt werden, dass viel größere Anteile der Weltbevölkerung, wenn nicht sogar fast alle Menschen sowohl in den Entwicklungs- als auch in den Industrieländern, von ihr profitieren können. Nötig ist ein System einer neuen globalen Reserve, der Ausbau von Umschulungsmaßnahmen für Beschäftigte, eine sehr viel strengere Regulierung der Finanzmärkte und Umschuldungsmaßnahmen für Schuldnerländer. Den Schwellen- und Entwicklungsländern muss ein größeres Mitspracherecht bei der Gestaltung des globalen Systems eingeräumt werden. Und nicht zuletzt müssen die Linksparteien sich für die entrechteten Arbeitnehmer einsetzen, was sie bisher nicht getan haben.
Trump und Empathie? Ich glaube, die Fassenachtssaison beginnt erst am 11.11. :D :D :D

Oder glaubst du im Ernst, daß einem Oligarchen wie Trump irgend ein armer Schlucker und seine Situation etwas bedeutet? Schau dir an, was er in Gang gesetzt hat und wer davon profitiert. Das sind die Reichen, der Rest kriegt bestenfalls Brosamen.
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

odiug hat geschrieben:(14 Jun 2018, 22:16)

Wie verhandelst du mit jemanden, dessen erstes Wort eine Drohung ist :?:
Welche Drohung denn? Der Brause-Verkäufer will einfach bessere Konditionen. Da nimmt man Platz, stellt zwei Drinks auf den Tisch und spricht darüber - möglichst ohne Fantasien aus dem europäischen Mittelalter.
Du drohst zurück ... und hoffst darauf, der andere kommt wieder auf den Teppich.
Ein Kommentator hat das sehr schön beschrieben - man spitzt den Mund, kann aber nicht pfeifen.
Nebenbei haben wir noch eine Regierungskrise und Europa driftet immer weiter auseinander. Sich in dieser Situation auf die Brust zu trommeln als ob man mehr Power wie China hätte, ist nahezu albern.
Das wird den Brause-Verkäufer nicht beeindrucken, er wird gelangweilt auf die Uhr sehen. Der Punkt ist, er hat ziemlich viel Brause.
Und wie schon oben von mir erwähnt ... Zölle auf Erdnussbutter sind eher ein symbolischer Akt.
Das stimmt. Ein Akt der Hoffnung. Man schwankt zwischen Brusttrommeln und blanker Hoffnung.
Wenn man den US Wirtschaft wirklich ans Leder will, dann nimmt man die Softwareindustrie und Finanzindustrie ins Visier ... da tut es den USA wirklich weh.
Aber soweit wird es hoffentlich nicht kommen.
Man hofft also auf ein Einlenken des Brause-Verkäufers, will aber kein Angebot machen.
Trump sucht sich die EU aus, weil er denkt, sie ist schwach ... und damit hat er oberflächlich betrachtet sogar recht, weil der Konsens zwischen 27 Staaten oft schwierig zu erreichen ist und da setzt Trump sein Hackebeil an ... siehe Bexit.
Nur der Punkt ist, dieses Spiel hat seine Limitationen.
Den Brexit hat der Brause-Verkäufer nicht zu verantworten, ebenso wenig wie die ständige Uneinigkeit. Das Hackebeil halten die Europäer doch selbst in den Händen und schlimmer noch, sie nutzen es, um das eigene Boot zu versenken.
Selbst Polen weiß, wenn es wirklich Hart auf Hart kommt ist Berlin und Paris viel viel näher, als Washington, vor allem dann, wenn Trump einerseits die Nähe zu Putin sucht und den US Firmen vorschreibt, ihre Investitionen aus dem Ausland abzuziehen.
Gerade die Länder an der Ostflanke - Polen, Baltikum, Ukraine - setzen auf die USA als Schutzmacht. Die Europäer werden vom Feind noch weniger ernst genommen wie von Freunden, das ist ein gewisses Problem.
In Polen gibt es sogar Begrüßungsfeste statt Demonstrationen, wenn Amis und Kanadier oder Verbündete überhaupt heran rücken. Man schätzt Sicherheit. Das hat sicherlich auch historische Gründe.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(14 Jun 2018, 23:27)

Ich nicht. Trumps Truppe sollte dafür sorgen, daß in den USA Produkte hergestellt werden, die vom Käufer in Europa akzeptiert und gewollt werden, statt Mehrexporte per Ordre de Mufti anweisen zu wollen.
Zollabbau ist ja kein Kaufzwang. Es ermöglicht nur dem Verbraucher, eine faire Auswahl zu treffen. Manche Konsumenten wollen es günstig haben, andere wollen eine bestimmte Qualität haben.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(14 Jun 2018, 23:29)

Aus dem gleichen Grund, warum Nicht-US-Textilien mit 25 % belegt sind. Wobei die EU-Zölle bei solchen Produkten zwischen 6,5 und 12 % liegen. ;)
Das hat damit zu tun, weil die USA noch eine Textilindustrie hat, wir haben das ja von den Chinesen überrennen lassen. ;)
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(14 Jun 2018, 23:32)

...wie gesagt, auf Wunsch der USA. Auch dir wäre anzuraten, es besser zu machen als Trump und dich über die Dinge, die dich beschweren, vielleicht vorher kundig zu machen. ;)
Also, lange Rede hin oder her, du würdest der EU empfehlen, beim 0-Standpunkt zu bleiben und eine Weltwirtschaftskrise eben sprachlos in Kauf zu nehmen.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Skull hat geschrieben:(14 Jun 2018, 23:31)

Der Herr Trump kann doch "seinem" eigenen Volk mal vorschreiben, das SIE nicht(s) mehr aus dem Ausland kaufen. :D

America FIRST. Amerikanische Qualität per Pflicht. :p

mfg
Das ist eine stark vereinfachende Stimmungsmache.

Es ist nichts so wahnsinnig abwegiges, über Fragen der Handelspolitik einen Dialog zu führen.
China betont Gesprächsbereitschaft im Handelsstreit mit USA
https://de.reuters.com/article/usa-chin ... EKBN1JA0U6
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27076
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Handelskrieg

Beitrag von Skull »

DarkLightbringer hat geschrieben:(15 Jun 2018, 00:47)

Das ist eine stark vereinfachende Stimmungsmache.
???

Der einzige der in diesem Zusammenhang "Stimmung" macht, ist der Herr Trump.

Der amerikanische Präsident sollte sich einfach nur an Regeln, Konventionen und Veträge halten.

Das würde der Welt schon helfen. Wie schon andere schrieben,
die USA sollte ihre eigenen Hausaufgaben machen,
statt die "anderen" für ihre eigenen und hausgemachten Fehler und Probleme verantwortlich zu machen.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(15 Jun 2018, 00:10)

Also, lange Rede hin oder her, du würdest der EU empfehlen, beim 0-Standpunkt zu bleiben und eine Weltwirtschaftskrise eben sprachlos in Kauf zu nehmen.
Tja, auf das Gegreine eines kleinen Kindes, das an der Kasse unbedingt Süßigkeiten haben will und deswegen herumkreischt, muß man nicht reagieren. Diese Krise wird dann von ihm verursacht. So wenig wie man einem Diktator wie Assad, einem Autokraten Putin ihre Herrsch- und Hegemonieansprüche gewähren muß, so wenig muß man einem Schreihals wie Trump aus Unwissen und Gier geborene Ansprüche gewähren, nur, weil er der Meinung ist, er brauche nichts zu leisten, damit ihm entgegengekommen wird, sozusagen "Nachteile" auszugleichen, die er sich einnbildet. Wenn er was will, soll er dafür arbeiten. Basta!
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(15 Jun 2018, 00:07)

Das hat damit zu tun, weil die USA noch eine Textilindustrie hat, wir haben das ja von den Chinesen überrennen lassen. ;)
Erkennst du die Parallele zur den Äpfeln? :D :D :D
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(15 Jun 2018, 00:05)

Zollabbau ist ja kein Kaufzwang. Es ermöglicht nur dem Verbraucher, eine faire Auswahl zu treffen. Manche Konsumenten wollen es günstig haben, andere wollen eine bestimmte Qualität haben.
Und wo sind die Artikel, die der Verbraucher "fair auswählen" könnte? Trump hat nichts zu bieten außer Gejammer und Ansprüchen. Nahrungsmittel, die mit Methoden "haltbar" gemacht wurden, die der Gesundheit abträglich sind, braucht niemand, auch niemand, der "billig" will. Schon mal in einem US-Supermarkt nachgesehen, was das ist, was dort billig ist? Chlorhühnchen. Guten Appetit.
Antworten