Wie Sie auf dieses schmale Brett kommen, bleibt Ihr Geheimnis…
Senexx hat geschrieben: Im Übrigen dürften die Bayern heutzutage kaum Juden in ihren Reihen haben.
Warum ist es Ihnen so wichtig, festzustellen, dass "kaum" oder gar keine Juden mehr in diesem Verein aktiv sind?
Mehr gibt es zu Ihnen nicht zu sagen.
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Grundsätzlich bringt das nachfolgende Zitat die Reaktionen bzw. Beobachtungen dazu
sehr schön auf den Punkt.
"Da sagt man einmal was, und schon sitzt halb Deutschland auf dem Sofa,und ist beleidigt."
(Kurt Tucholsky)
Für das Thema Fußball gilt das wohl ganz besonders.
Es ist schon interessant, wie sehr da Leute gleich aufspringen, wenn die jüdisch geprägten
Wurzeln des FC Bayern München zu Sprache kommen. Und auch, dass es ein Jude war, der den Verein
- ja natürlich im Sinne des Sports und aus Liebe zu diesem Sport - mit all seiner Kraft und einem damals fast
schon naiven und unbeugsamen Optimismus wieder auf die Beine stellte. Damit eine Basis schuf, auf der der heutige,
Erfolg erst möglich wurde. Weil er den Verein wieder zum Leben erweckte und ihm mit seinen positiven Visionen
für den geliebten Fußball neues Leben einhauchte.
Wenn das geschichtliche Vermächtnis der Kolonialmacht Spanien und Ihren vielen unsäglichen
Verbrechen bei der Kolonialisierung und Christianisierung durchaus so weit im Kopf geläufig ist, um
die Nachfolger der damaligen Herrscher und Herrscherinnen des erzkatholischen Königshauses
von Spanien, dessen Klub REAL ist, nicht unbedingt den Sieg mehr zu wünschen, als dem Verein,
in dem "kaum" noch ein Jude spielt, ist das weniger eine religionsindizierte Emotion.
Dazu müsste man an die Existenz eines Gottes, welcher Couleur auch immer, erst einmal
glauben oder dies für möglich halten. Also Religion wichtig genug sein, um sich darauf zu stürzen.
Vor allem auf jene, die das eben schon glauben oder immerhin für möglich halten.
Aber es ist schon interessant, wie die Emotionen hochgehen, wenn die Sprache darauf kommt,
dass Kurt Landauer Jude war und die Nazis den Verein verfolgten, während sie die Konkurrenz,
den mittlerweile sportlich bedeutungslosen TSV 1860 als braven Naziverein förderten und
unterstützten.
Landauer selbst, und das mag für diesen Präsidenten mit jüdischen Wurzeln eine ganz
besondere menschliche Auszeichnung sein, konnte über so viele Schatten springen, und sogar mit dem Ex-Naziverein
1860 nach dem Krieg soweit zusammenkommen, dass in München wieder der heissgeliebte Fußball möglich wurde.
Und wer sagt, dass Fußball nichts mit Politik oder derlei Hintergründen zu tun hat, der verschleiert und verdrängt
allenfalls.
DAS genau, müssten Anhänger der katalanischen Sache und nicht nur der sportlichen Rivalität
zwischen CF Barcelona und dem Verein REAL Madrid eigentlich wissen.
Auf der einen Seite der Verein aus Katalonien, und auf der anderen der Königsverein REAL (der Zentralmacht
in Madrid), der das mit dieser Zentralmacht eng verbundene Königshaus verkörpert und damit auch ein Aushängeschild
in sportlicher Hinsicht für diese Zentralmacht ist. Genauso wie der Ex-Verein des glühenden Unabhängigkeitsvertreters
Pep Guardiola dafür als Gegenpol steht. Für ein unabhängigen Katalonien, das, wenn schon nicht politisch, dann wenigsten sportlich
unabhängig ist … und der ungeliebten Zentralmacht in Madrid die Stirn zu bietet.
Was also soll das Ganze, dass es bei Fußball immer nur um Fußball geht?
Und ja, selbstverständlich kann man das alles ignorieren und wegdrücken.
Eintracht Frankfurt hat sich total blamiert und dürfte eigentlich niemals mit 1:4 untergehen, war eine sehr schlechte Leistung !
(Hulk)
