JJazzGold hat geschrieben:(26 Apr 2018, 13:05)
Es existieren für einige Diskussionsteilnehmer, meist Unterstützer der antisemitisch ausgerichteten AfD, keine “biodeutschen Antisemiten“ und somit auch keine “biodeutsche“ antisemitische Taten. Wenn wir dieser Sichtweise gesellschaftliche und politische Akzeptanz zukommen lassen, dann haben wir in Deutschland inder Tat den Kampf gegen den Antisemitismus bereits verloren.
Der sog. importierte Antisemitismus, so schlimm er ist, stellt für viele Deutsche das willkommene Feigenblatt da, hinter dem man sich verstecken kann.
Endlich muss man sich nicht mehr an die eigene Nase fassen, sondern kann auf "die da" zeigen.
Judenhass muss in jeder Form bekämpft werden, wobei selbstverständlich größere Anstrengungen beim musl. Antisemitismus nötig sind, denn dieser ist meistens durch kulturelle Prägung immanent.
Aber das befreit uns nicht davon, dem deutschen Antisemitismus entgegen zu treten, die Aufklärung in Schulen zu fördern, und vor allem den Mund aufzumachen, wann immer er uns begegnet.
Es reicht nicht, einen Tag Kippa zu tragen, um am nächsten Tag Israel an den Pranger zu stellen und das dann als Kritik zu verbrämen.
Wenn wir zulassen, dass Juden, wie in Frankreich bereits in großer Zahl, aus Angst unser Land verlassen, haben wir mehr verloren als nur den Kampf.