Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

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schokoschendrezki
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von schokoschendrezki »

Alexyessin hat geschrieben:(15 Apr 2018, 15:00)

Meiner Meinung nach muss die Musikindustrie hier ein starkes Zeichen setzen und den Preis wieder einfordern. Es ist doch nicht so, das ich eine Band gründe und eine vertragliche Zusicherung habe bei so und so viel verkaufen Tonträgern in meinem Genre bekomme ich einen Echo. Das kann man, nein, das muss man zurückziehen. Ich bin, zugegebener Weise, kein Freund des Aggro Rap, aber hier geht es mir nicht um die Musik oder die Subkultur sondern um diesen Text. Und da ist es mir egal, woher der Künstler kommt. Das geht nicht. Campino hat da öffentlich zu Stellung genommen und das kann ich so unterschreiben.
Es gibt nicht nur ausschließlich positive Wertungen zu Campino in dieser Sache und von seiten derer, die diese Rap-Texte als untragbar ansehen. Leider habe ich das nur in einer Pressekommentarzusammenfassung im Radio gehört und weiß nicht mehr, in welcher Zeitung kritische Stimmen kamen. Ich will das auch nicht weiter werten sondern nur darauf hinweisen. Es hat damit zu tun, dass die "Toten Hosen" ja selbst aufs engste mit diesem Musikpreis "Echo" verknüpft sind. Es ist der Musikpreis der Musikindustrie, und es geht dabei um Verkaufszahlen und nicht um künstlerische Leistungen. Man kann sich über das schlechte Benehmen der Rap-Brüder beklagen. Aber man gehört doch zur Familie. Und es gibt andere Musik-Szenen, die nicht zur Familie gehören.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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relativ
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von relativ »

Hyde hat geschrieben:(16 Apr 2018, 02:03)

Ich glaube nicht, dass man den Verschwörungstheoretiker und Reaktionär Kollegah der politischen liberalen Mitte zuordnen kann.
Wie der Marius früher über Dicke hergezogen ist. Aber dafür gabs glaube ich kein Echo. :D
Klar kann man sich über Texte und künstlerische Freiheit diskutieren, ärgern, oder echauffieren, was ja auch zu genüge getan wurde, aber man sollte bei all dem die Kirche im Dorf lassen.
Jeder der die Musik hört muss sie selber einschätzen und wenn demjenigen Texte nicht so wichtig sind, können sogar solche Hirnlostexte zu einem Echo führen.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Billie Holiday »

relativ hat geschrieben:(16 Apr 2018, 10:09)

Wie der Marius früher über Dicke hergezogen ist. Aber dafür gabs glaube ich kein Echo. :D
Klar kann man sich über Texte und künstlerische Freiheit diskutieren, ärgern, oder echauffieren, was ja auch zu genüge getan wurde, aber man sollte bei all dem die Kirche im Dorf lassen.
Jeder der die Musik hört muss sie selber einschätzen und wenn demjenigen Texte nicht so wichtig sind, können sogar solche Hirnlostexte zu einem Echo führen.
Marius hat sich über Fettleibige lustig gemacht. Soweit ich weiß, wurden Dicke wegen ihres Dickseins nicht gefoltert und ermordet. Bin mir auch nicht sicher, ob er sich heutzutage überhaupt noch traut, dieses Stück auf der Bühne zu bringen.
Aber relativiere ruhig weiter und finde andere lächerlich.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von relativ »

Billie Holiday hat geschrieben:(16 Apr 2018, 10:40)

Marius hat sich über Fettleibige lustig gemacht. Soweit ich weiß, wurden Dicke wegen ihres Dickseins nicht gefoltert und ermordet. Bin mir auch nicht sicher, ob er sich heutzutage überhaupt noch traut, dieses Stück auf der Bühne zu bringen.
Aber relativiere ruhig weiter und finde andere lächerlich.
Relativieren? Mach dich ruhig weiter lächerlich [...]
Zuletzt geändert von Brainiac am Mo 16. Apr 2018, 13:13, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: [MOD] ad hominem
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Billie Holiday »

relativ hat geschrieben:(16 Apr 2018, 11:17)

Relativieren? Mach dich ruhig weiter lächerlich[...]
[...]
Ich habe Buchenwald, Dachau und Neuengamme besucht und konnte nichts Amüsantes entdecken.

Aber vergleiche ruhig weiterhin Marius M.-W. mit den Spacken. Viel Spaß.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Marmelada »

relativ hat geschrieben:(16 Apr 2018, 11:17)

Relativieren? ...
Ja, du setzt Westernhagens Dickenbashing mit Kollegahs Verhöhnung von Holocaustopfern gleich, was letzteres abschwächt und somit relativiert. Außerdem bezieht sich die Kritik nicht allein auf diese Zeile.


https://www.tagesschau.de/kultur/echo-117.html
Die Verleihung der Echo-Trophäen richtet sich in den meisten Kategorien nach dem Ergebnis der Verkäufe und einer darauf folgenden Juryabstimmung.
Also doch nicht nur die Verkaufszahlen?
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relativ
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von relativ »

Marmelada hat geschrieben:(16 Apr 2018, 11:50)

Ja, du setzt Westernhagens Dickenbashing mit Kollegahs Verhöhnung von Holocaustopfern gleich, was letzteres abschwächt und somit relativiert. Außerdem bezieht sich die Kritik nicht allein auf diese Zeile.


https://www.tagesschau.de/kultur/echo-117.html
Also doch nicht nur die Verkaufszahlen?
Ja dann darfst die Jury gerne kritisieren, wogegen ich überhaupt nix habe. Ich finde solche Texte auch unterirrdisch, nur weiss ich diesen "Erfolg" wohl richtig einzuschätzen, andere gehen damit wohl lieber ihre gewöhnlichen Vorurteile füttern, oder verfallen in Schnappatmung.
Aus meinen Vergleich eine Relativierung abzuleiten ist Hinriss hoch 10, da ich solche Texte auch unterirrdisch finde, nur zum Teeren und Feder der Texteschreiber reichen mir solche künstlerischen Darbietungen und Freiheiten nicht aus, sorry!
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von relativ »

Billie Holiday hat geschrieben:(16 Apr 2018, 11:48)

[...]
Ich habe Buchenwald, Dachau und Neuengamme besucht und konnte nichts Amüsantes entdecken.

Aber vergleiche ruhig weiterhin Marius M.-W. mit den Spacken. Viel Spaß.
Also du meinst also solche unterirrdischen Texte sind eine neue muslimische Musikrichtungserscheinung und gab es nie zuvor?
Ich weiss nicht ob in der ehemaligen Ostrebublik sozialisiert wurdest , aber solche unterirrdischen Texte, samt Diskussionen (Beispiel: Dicke von Maruis) hat es schon immer gegeben, da hat so jede Jugendgeneration ihr Schärflein zu tragen.
Ich weiss auch nicht wie so ein Text die KZs Amüsanter machen kann, aber dafür hast du gleich bestimmt eine logische, Erklärung gelle?
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Billie Holiday »

relativ hat geschrieben:(16 Apr 2018, 12:33)

Also du meinst also solche unterirrdischen Texte sind eine neue muslimische Musikrichtungserscheinung und gab es nie zuvor?
Ich weiss nicht ob in der ehemaligen Ostrebublik sozialisiert wurdest , aber solche unterirrdischen Texte, samt Diskussionen (Beispiel: Dicke von Maruis) hat es schon immer gegeben, da hat so jede Jugendgeneration ihr Schärflein zu tragen.
Ich weiss auch nicht wie so ein Text die KZs Amüsanter machen kann, aber dafür hast du gleich bestimmt eine logische, Erklärung gelle?

Ah, ich verstehe. Dein Beschützerinstinkt bricht sich Bahnen. Es betrifft Sakrosankte, da muß selbstverständlich relativiert werden.
Der selbe Text von Rammstein, Freiwild oder Wildecker Herzbuben und dein Aufschrei würde einen Tinitus verursachen.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von becksham »

Ach ne, jetzt soll das Konzept des Echo überarbeitet werden. Naja. Warten wirs mal ab.
Aufgrund des Proteststurms nach der Preisverleihung. Mist, hätten sie das mal lieber nicht im Fernsehen übertragen, dann hätten Helene Fischer und Co. einfach unbehelligt feiern können, denn auf der Verleihung selber kam es ja nicht zu einem Proteststurm.

http://www.maz-online.de/Nachrichten/Me ... erarbeiten
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relativ
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von relativ »

Billie Holiday hat geschrieben:(16 Apr 2018, 12:45)

Ah, ich verstehe. Dein Beschützerinstinkt bricht sich Bahnen. Es betrifft Sakrosankte, da muß selbstverständlich relativiert werden.
Der selbe Text von Rammstein, Freiwild oder Wildecker Herzbuben und dein Aufschrei würde einen Tinitus verursachen.
Hä, wieso von mir? Orakeln kannst du bitte bei dir selber.
Fakt ist dein Aufschrei musste natürlich erst von singenden Bürgern mit Migrantenhintergrund erzeugt werden, da ist dann auch die Art des Textes wohl relativ egal.
Btw. Ramstein hat auch einige Songs die sehr Provokativ bis Grenzwertig sind. Kannst dir ja man die Lyrik von Weisses Fleisch anschauen. Mögliche aufschreie bestimmter user leider Fehlanzeige.
Man kann Lieder mit den Kopf oder mit dem Herzen hören, je nachdem kommen da immer andere Betrachtungsweisen und Interpretationen zum Vorschein, häufig ist sowas sogar von den Künstlern gewollt.

Die Songwriter haben sich schon selber über diese Textstelle kritisch geäußert und öffentlich einen persönlichen Antisemitismus negiert. Jetzt kann man ihnen dies abnehmen, oder nicht. Ich habe mom. keinen Grund ihnen dies nicht abzunehmen, du?
Sollte es allerdings nochmal zu solchen/ähnlichen Textpassagen kommen, sind mögliche Intentionen natürlich zu hinterfragen.

Kennt noch jemand "antisemitische" Textpassagen dieser Echogewinner ausser den besagten? Wenn ja her damit.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Marmelada »

relativ hat geschrieben:(16 Apr 2018, 12:28)

Ja dann darfst die Jury gerne kritisieren, wogegen ich überhaupt nix habe. Ich finde solche Texte auch unterirrdisch, nur weiss ich diesen "Erfolg" wohl richtig einzuschätzen, andere gehen damit wohl lieber ihre gewöhnlichen Vorurteile füttern, oder verfallen in Schnappatmung.
Aus meinen Vergleich eine Relativierung abzuleiten ist Hinriss hoch 10, da ich solche Texte auch unterirrdisch finde, nur zum Teeren und Feder der Texteschreiber reichen mir solche künstlerischen Darbietungen und Freiheiten nicht aus, sorry!
Der Link und meine Frage dazu waren allgemeiner Natur, weil es immer hieß, es gehe beim Echo nur um Verkaufszahlen. In diesem Bericht ist plötzlich von einer zusätzlichen Jury die Rede.

Ich beabsichtige nicht, die Hetzrapper oder die Medien/die Musikindustrie, die sie hofieren, zu teeren und zu federn. Im Fall der Hetzrapper stellt sich allerdings die Frage nach strafrechtlicher Relevanz. Und die hofierenden Medien/die Musikindustrie müssen eine Antwort auf die Kritik daran finden, die über "künstlerische Freiheit" hinausgeht. Hetze wird durch musikalische Untermalung nicht automatisch zu Kunst. Pockenburgs Hetze wurde auch nicht zur Satire, weil sie auf einer Aschermittwochsveranstaltung stattfand. Überhaupt weiß man aus dem rechtsextremen Spektrum, dass Jugendliche über Musik geködert werden. In diesem Wissen ist es untragbar, dass Hetzrapper von der Mitte der Gesellschaft hofiert werden.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Brainiac »

Brainiac hat geschrieben:(15 Apr 2018, 19:24)

[MOD] Habe einigen ad hominem Spam beseitigt, und manch anderes nur deshalb stehen gelassen, weil geantwortet wurde und Entfernen den Diskussionsfluss zu sehr zerfleddern würde.
Erneut.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Unité 1 »

Bleibtreu hat geschrieben:(14 Apr 2018, 20:43)

Was mich am meisten daran aufregt ist die Tatsache, dass er den Echo bekommen hat, weil er eben so viele Scheiben mit seinem Dreck verkauft hat. Was das bedeutet. Auch die Millionen DownLoads, Klicks und Likes auf den ganzen PlattFormen - da bekomm ich eine BrechreizAttacke.
Darauf wollte ich hinaus. Die Verleihung des Echos ist in dem Sinne keine Ehrung, dass ein Künstler für seine Leistung ausgezeichnet wird. Sondern eine nachträgliche Anerkennung bereits existierenden Erfolgs. Kollegah und Co werden nicht weniger Platten verkaufen, falls ihnen kein Echo überreicht wird. Das auszulassen, hieße zu einem gewissen Grad die Realität zu verschleiern. Es ist also im Grunde gut, wenn Kollegah den Preis bekommt, weil sich dann Menschen außerhalb von dessen Fanbase mit ihm und seinen Texten befassen.
Ganz genau! In der Doku wurde auch deutlich, welch immensen Einfluss diese "Kuenstler" auf ihre FanGruppen haben und das sind nicht nur MinderJaehrige. Und da sind wir wieder bei den VerkaufsZahlen. Viele VerkaufsZahlen, Downloads & Likes - viele Fans - viel Einfluss. Und da gart es unter meiner HirnSchale, angesichts der widerlichen Auswuerfe, die ich seit Gestern gelesen habe. :dead:
Er kann ja nur deswegen so erfolgreich sein, weil er in seinen Texten etwas anspricht, was bereits existierte. Er knüpft daran an. Das ist natürlich immer eine zweischneidige Sache, denn sein Erfolg wiederum wird dafür sorgen, dass sich entsprechende Weltbilder verfestigen.
Watchful_Eye hat geschrieben:(14 Apr 2018, 22:00)

Ich weiß nicht, wie du "Rap" definierst, aber prinzipiell gibt es ja eine Menge Hip-Hop ohne Gewalt und selbst wenn, dann nicht gleich in so grenzwertiger Form. Die erfolgreichsten Künstler in Deutschland sind es meist, aber es ist natürlich kein Muss. In den USA ist ja gerade Kendrick Lamar der erfolgreichste Rapper, und der verbreitet meines Wissens keine Gewalt und hatte mit Barack Obama einen prominenten Fan. Man spricht diesbezüglich z.B. von "Conscious Rap" in Abgrenzung zum "Battle Rap". Die in der Doku erwähnte Antilopen Gang dürfte doch z.B. politisch sogar ziemlich dein Ding sein.
Ich weiß. Es gibt ja nicht nur die berühmte Antilopen Gang, sondern auch eher unbekannte linke Rapper wie die vom Springstoff-Label oder Holger Burner bspw. Mich hat der Battlerapkram eigentlich auch ganz gut unterhalten, das Gedisse kann ich einsortieren.
Die teils gänzlich unironische Selbstdefinition von Huren fickender und Schwuchteln verachtender Männlichkeit finde ich hingegen befremdlich. Und frage mich halt, wie tief solche Bilder wirken können.
Marmelada hat geschrieben:(16 Apr 2018, 11:50)

https://www.tagesschau.de/kultur/echo-117.html
Also doch nicht nur die Verkaufszahlen?
Na hoppla. Ich dachte auch, das wäre nur eine inszenierte Anerkennung verkaufter Scheiben. Leider lässt sich auf die Schnelle nichts finden, worüber diese Jury eigentlich abstimmt.
Zuletzt geändert von Unité 1 am Mo 16. Apr 2018, 13:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von relativ »

Marmelada hat geschrieben:(16 Apr 2018, 13:09)

Der Link und meine Frage dazu waren allgemeiner Natur, weil es immer hieß, es gehe beim Echo nur um Verkaufszahlen. In diesem Bericht ist plötzlich von einer zusätzlichen Jury die Rede.
Die Nommenierungen gehen immer nach Verkaufszahlen, mehr wurde glaub ich auch nicht behauptet.
Ich beabsichtige nicht, die Hetzrapper oder die Medien/die Musikindustrie, die sie hofieren, zu teeren und zu federn.
Definiere bitte mal hofieren , in meinem Fall.
Frage : Was für ein Ergebnis, aussser die bekannte eingesteckte harte Kritik, schwebt dir da so vor?

Im Fall der Hetzrapper stellt sich allerdings die Frage nach strafrechtlicher Relevanz.
Da bin ich mal auf deine Begründung gespannt. Du weisst hoffentlich schon, daß künstlerische Freiheiten einen sehr hochen Stellenwert in unserem GG einnehmen.
Und die hofierenden Medien/die Musikindustrie müssen eine Antwort auf die Kritik daran finden, die über "künstlerische Freiheit" hinausgeht.

Also schwebt dir ne schwarze Liste an Wörtern und Hinweisen, die nicht benutzt werden dürfen, vor?
Hetze wird durch musikalische Untermalung nicht automatisch zu Kunst. Pockenburgs Hetze wurde auch nicht zur Satire, weil sie auf einer Aschermittwochsveranstaltung stattfand. Überhaupt weiß man aus dem rechtsextremen Spektrum, dass Jugendliche über Musik geködert werden. In diesem Wissen ist es untragbar, dass Hetzrapper aus der Mitte der Gesellschaft hofiert werden.
Auch in meinem Beispiel (Dicke) wurde über Menschen gehetzt , wenn du es so nennen willst, andere nennes es lustig machen, aber da scheint ja nur der Unterschied in der Wortwahl zu liegen bzw. wen es betrifft. Natürlich sind wir in Deutschland besonders darauf fixiert und diesist auch gut so. Nur wie ich sagte , immer schön die Kirche im Dorf lassen, sonst erreicht man nämlich nich das, was man mit der Erinnerungskultur eigentlich erreichen möchte.
Bestimmte Musik gibt es auch nur deshalb weil es in der Gesellschaft dafür einen Markt gibt. Also konzentrieren wir uns doch lieber auf die Baustellen in unserer Gesellschaft, dann muessen wir auch, ob solcher mittelmäßigen Künstler, nicht gleich die "semitische" Welt unter gehen lassen.
Zuletzt geändert von relativ am Mo 16. Apr 2018, 13:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Bleibtreu »

relativ hat geschrieben:(16 Apr 2018, 13:08)

[...] Die Songwriter haben sich schon selber über diese Textstelle kritisch geäußert und öffentlich einen persönlichen Antisemitismus negiert. Jetzt kann man ihnen dies abnehmen, oder nicht. Ich habe mom. keinen Grund ihnen dies nicht abzunehmen, du?
Sollte es allerdings nochmal zu solchen/ähnlichen Textpassagen kommen, sind mögliche Intentionen natürlich zu hinterfragen.
Kennt noch jemand "antisemitische" Textpassagen dieser Echogewinner ausser den besagten? Wenn ja her damit.
Dann informier dich selbst bevor du fuer jemanden in den VerteidigungsModus gehst, wie ich es tat, als ich durch den Strang davon erfuhr und hinterfrag. Mir waren diese HetzRapper naemlich gaenzlich unbekannt. Dass der Typ ein [konvertierter] Muslim ist, aendert nichts daran, dass er mE ein RechtsKnaller ist. Kollegah hat ein MusikClip "kreiert", der blanker Antisemitismus ist: Apocalypse - Klick! Und hier noch ein Link, der die verschwörungstheoretische Grundlage von "Apocalypse" aufarbeitet: https://scilogs.spektrum.de/natur-des-g ... -kollegah/
Wer sich jetzt noch aus dem Fenster lehnt und meint, der Typ sei kein Antisemit, weil er "nur" 2 "unpassende" Saetze rausgehauen hat + abstreitet einer zu sein, bei all seinem uebrigen Menschen verachtenden Dreck, der will es nicht sehen. :|
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von relativ »

Bleibtreu hat geschrieben:(16 Apr 2018, 13:29)

Dann informier dich selbst bevor du fuer jemanden in den VerteidigungsModus gehst, wie ich es tat, als ich durch den Strang davon erfuhr und hinterfrag. Mir waren diese HetzRapper naemlich gaenzlich unbekannt. Dass der Typ ein [konvertierter] Muslim ist, aendert nichts daran, dass er mE ein RechtsKnaller ist. Kollegah hat ein MusikClip "kreiert", der blanker Antisemitismus ist: Apocalypse - Klick! Und hier noch ein Link, der die verschwörungstheoretische Grundlage von "Apocalypse" aufarbeitet: https://scilogs.spektrum.de/natur-des-g ... -kollegah/
Wer sich jetzt noch aus dem Fenster lehnt und meint, der Typ sei kein Antisemit, weil er "nur" 2 "unpassende" Saetze rausgehauen hat + behauptet keiner zu sein, bei all seinem uebrigen Menschen verachtenden Dreck, der will es nicht sehen. :|
Nunja ich weiss ja das bei einigen die Zündschnur in dieser Richtung ziemlich klein ist. Daher kann ich das auch richtig einordnen.
Btw. ich habe nicht diese Rapper und deren Texte verteidigt. Kannst also deinen Mund wieder schließen. :eek:
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Bleibtreu »

relativ hat geschrieben:(16 Apr 2018, 13:35)

Nunja ich weiss ja das bei einigen die Zündschnur in dieser Richtung ziemlich klein ist. Daher kann ich das auch richtig einordnen.
Btw. ich habe nicht diese Rapper und deren Texte verteidigt. Kannst also deinen Mund wieder schließen. :eek:
Ist das Alles, was dir zu den von mir eingestellten Fakten einfaellt?! Ganz schon duenn! :?
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Mo 16. Apr 2018, 13:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Billie Holiday »

Mir ist der Hintergrund der Rapper völlig wurscht.
Es muß doch machbar sein, dass man die Verleihung eines nicht unbedeutenden Medienpreises an Rapper, die Auschwitzopfer verhöhnen, kritisiert, ohne dass mit unterstellter Islamophobie, unterstellter Heuchelei oder unterstellter Gleichgültigkeit Frauenverachtung gegenüber abgelenkt wird, meine Fresse.
Zuletzt geändert von Billie Holiday am Mo 16. Apr 2018, 13:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Chajm »

Die ersten geben ihren Preis zurück! :thumbup:
https://www.facebook.com/notosquartett/
Notos Quartett
Gestern um 13:22 ·
Die Auszeichnung mit dem ECHO KLASSIK 2017 als Nachwuchskünstler des Jahres hatte uns sehr gefreut. Bis vor kurzem war der ECHO in unseren Augen der renommierteste und größte Musikpreis Deutschlands. Ein Preis, der schon viele großartige Musiker ausgezeichnet hat und unter dessen Gewinner wir uns gerne eingereiht hatten.

Die Tatsache, dass nun eben dieser Preis offenen Rassismus toleriert, ihm gar eine Plattform bietet und ihn auszeichnet, ist für uns nicht tragbar. Über die Entscheidung der Verantwortlichen, antisemitisches und menschenverachtendes Gedankengut sowie die Verhöhnung von Opfern des Holocaust mit einem Preis zu würdigen, sind wir zutiefst erschüttert.

Daher möchten wir uns von unserer Auszeichnung mit dem ECHO entschieden distanzieren und geben hiermit den Preis zurück.

Wir bedauern diese Entscheidung sehr, doch die ECHO-Trophäe, die bis zuletzt noch in unserem Probenstudio in Berlin stand, ist für uns nun nichts mehr als ein Symbol der Schande.

Notos Quartett

#echo2018
"Where no counsel is, the people fall, but in the multitude of counselors there is safety."
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von relativ »

Bleibtreu hat geschrieben:(16 Apr 2018, 13:48)

Ist das Alles, was dir zu den von mir eingestellten Fakten einfaellt?! Ganz schon duenn! :?
Ähm, was für Fakten? Also z.B Verschwörungstheorien, Gesellschaftskritik ect. in teilweise geschmacklosen Texten von Künstlern/Musikern verarbeitet, ist jetzt nix sonderlich Aussergewöhnliches, schon gar nicht in der Rapper Szene. Das da bei diesen Herren auch Israel und die Juden eine Rolle spielen, ist wohl der einzige und entscheidene Aufreger, nicht nur in der aufgebrachten Medienlandschaft.
Das Gute bei der Kunst ist, man muss sie nicht gut finden und man kann die Künstler auch mit Nichtachtung strafen, daß zieht nämlich am ehesten, als dieser Hype den sie jetzt erfahren. Die beiden Rapper erleben mom. eher eine erwünschte aber unverdiente Aufwertung.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von schokoschendrezki »

Marmelada hat geschrieben:(16 Apr 2018, 11:50)

Ja, du setzt Westernhagens Dickenbashing mit Kollegahs Verhöhnung von Holocaustopfern gleich, was letzteres abschwächt und somit relativiert. Außerdem bezieht sich die Kritik nicht allein auf diese Zeile.


https://www.tagesschau.de/kultur/echo-117.html
Also doch nicht nur die Verkaufszahlen?
Die Jury gibts erst seit 2018. Bis 2017 waren allein Verkaufszahlen relevant. https://de.wikipedia.org/wiki/Echo_(Musikpreis)
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Mo 16. Apr 2018, 14:19, insgesamt 1-mal geändert.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von relativ »

Chajm hat geschrieben:(16 Apr 2018, 13:50)

Die ersten geben ihren Preis zurück! :thumbup:
https://www.facebook.com/notosquartett/
Notos Quartett
Gestern um 13:22 ·
Die Auszeichnung mit dem ECHO KLASSIK 2017 als Nachwuchskünstler des Jahres hatte uns sehr gefreut. Bis vor kurzem war der ECHO in unseren Augen der renommierteste und größte Musikpreis Deutschlands. Ein Preis, der schon viele großartige Musiker ausgezeichnet hat und unter dessen Gewinner wir uns gerne eingereiht hatten.

Die Tatsache, dass nun eben dieser Preis offenen Rassismus toleriert, ihm gar eine Plattform bietet und ihn auszeichnet, ist für uns nicht tragbar. Über die Entscheidung der Verantwortlichen, antisemitisches und menschenverachtendes Gedankengut sowie die Verhöhnung von Opfern des Holocaust mit einem Preis zu würdigen, sind wir zutiefst erschüttert.

Daher möchten wir uns von unserer Auszeichnung mit dem ECHO entschieden distanzieren und geben hiermit den Preis zurück.

Wir bedauern diese Entscheidung sehr, doch die ECHO-Trophäe, die bis zuletzt noch in unserem Probenstudio in Berlin stand, ist für uns nun nichts mehr als ein Symbol der Schande.

Notos Quartett

#echo2018
So kann man es z.B. machen.
Mit so einer persönlichen Entscheidung kann man gut leben und es setzt auch ein öffentliches Statement und kritisiert gleichzeitig die Jury, ohne diesen aufgesetzten Hybris.
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Chajm hat geschrieben:(16 Apr 2018, 13:50)

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Die Auszeichnung mit dem ECHO KLASSIK 2017 als Nachwuchskünstler des Jahres hatte uns sehr gefreut. Bis vor kurzem war der ECHO in unseren Augen der renommierteste und größte Musikpreis Deutschlands. Ein Preis, der schon viele großartige Musiker ausgezeichnet hat und unter dessen Gewinner wir uns gerne eingereiht hatten.

Die Tatsache, dass nun eben dieser Preis offenen Rassismus toleriert, ihm gar eine Plattform bietet und ihn auszeichnet, ist für uns nicht tragbar. Über die Entscheidung der Verantwortlichen, antisemitisches und menschenverachtendes Gedankengut sowie die Verhöhnung von Opfern des Holocaust mit einem Preis zu würdigen, sind wir zutiefst erschüttert.

Daher möchten wir uns von unserer Auszeichnung mit dem ECHO entschieden distanzieren und geben hiermit den Preis zurück.

Wir bedauern diese Entscheidung sehr, doch die ECHO-Trophäe, die bis zuletzt noch in unserem Probenstudio in Berlin stand, ist für uns nun nichts mehr als ein Symbol der Schande.

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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von relativ »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Apr 2018, 14:22)

Überzeugender als Campino.
In der Tat.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von hafenwirt »

Unité 1 hat geschrieben:(16 Apr 2018, 13:22)

Ich weiß. Es gibt ja nicht nur die berühmte Antilopen Gang, sondern auch eher unbekannte linke Rapper wie die vom Springstoff-Label oder Holger Burner bspw. Mich hat der Battlerapkram eigentlich auch ganz gut unterhalten, das Gedisse kann ich einsortieren.
Die teils gänzlich unironische Selbstdefinition von Huren fickender und Schwuchteln verachtender Männlichkeit finde ich hingegen befremdlich. Und frage mich halt, wie tief solche Bilder wirken können.
Die Antilopen sind nicht die einzigen ohne frauchenverachtende, homophobe oder antisemistische Inhalte. Im Mainstream relativ bekannt sind doch auch KIZ, Sookee, Marteria, Neonschwarz (bzw. grundsätzlich nahezu viele vom Audiolith-Label). Dazu kommen dann die kommerziellen Giganten wie Fanta4, Fettes Brot, Blumentopf, Deichkind, Freundeskreis, SDP die nun auch weitestgehend unproblematisch sind - meines Wissens.
Zuletzt geändert von hafenwirt am Mo 16. Apr 2018, 14:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Bleibtreu »

relativ hat geschrieben:(16 Apr 2018, 14:13)

Ähm, was für Fakten? Also z.B Verschwörungstheorien, Gesellschaftskritik ect. in teilweise geschmacklosen Texten von Künstlern/Musikern verarbeitet, ist jetzt nix sonderlich Aussergewöhnliches, schon gar nicht in der Rapper Szene. Das da bei diesen Herren auch Israel und die Juden eine Rolle spielen, ist wohl der einzige und entscheidene Aufreger, nicht nur in der aufgebrachten Medienlandschaft.
Da bekommst du die Fakten die belegen, dass Kollegah ein JudenHasser ist, schon mundgerecht serviert und was kommt dabei heraus? Erneute Verharmlosung von Hetze und blankem JudenHass!
Du hast dir also weder das Video Apocalypse von Kollegah angesehen, noch den Link dazu durchgelesen, lehnst dich trotzdem ein weiteres Mal relativierend aus dem Fenster. Starke Leistung! Vonwegen, wenn man dir mehr bringen wuerde als die 2 Saetzchen, die dir schon nicht ausreichten... ohne Worte! :dead:

In dem Video geht es um eine juedische WeltVerschwoerung, weswegen alle Juden von Kollegah vernichtet werden muessen, damit die Welt am Ende in Frieden mit Christen, Buddhisten und Muslimen leben kann - weil die boesen Juden, die alle knechteten und mordeten, von ihm dem grossen Helden, ausgeloescht wurden. Zusaetzlich ist die vierteile Geschichte gespickt mit zig antisemitischen Klischees und JudenHetze. Aber macht ja nix, alles nur "Kunst", harmlose VTs!
Das Gute bei der Kunst ist, man muss sie nicht gut finden und man kann die Künstler auch mit Nichtachtung strafen, daß zieht nämlich am ehesten, als dieser Hype den sie jetzt erfahren. Die beiden Rapper erleben mom. eher eine erwünschte aber unverdiente Aufwertung.
JudenHetze ist keine GeschmacksFrage :dead: Wer so eine kranke Scheisse als Kunst verharmlost, der kann auch gleich die Stuermer Karikaturen als Kunst durchgehen lassen, statt als die Hetze die sie ist!

[...]
Chajm hat geschrieben:(16 Apr 2018, 13:50)

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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von relativ »

Bleibtreu hat geschrieben:(16 Apr 2018, 14:32)

Da bekommst du die Fakten die belegen, dass Kollegah ein JudenHasser ist, schon mundgerecht serviert und was kommt dabei heraus? Erneute Verharmlosung von Hetze und blankem JudenHass!
[...]
Du hast dir also weder das Video Apoalypse von Kollegah angesehen, noch den Link dazu durchgelesen, lehnst dich trotzdem ein weiteres Mal relativierend aus dem Fenster. Starke Leistung! Vonwegen, wenn man dir mehr bringen wuerde als die 2 Saetzchen, die dir schon nicht ausreichten... ohne Worte! :dead:
Ich lehne mich überhaupt nicht aus dem Fenster, das machst doch eher du hier, denn du behauptetst ja die Rapper wären Antisemiten.
Also mal um eines klar zu stellen ein Blog von Blume ist eine Meinung, aber bestimmt noch kein Fakt und Vergleichbares, wie der zu Recht kritisierte Textbaustein habe ich in den anderen Texten bisher nicht gefunden.

In dem Video geht es um eine juedische WeltVerschwoerung, weswegen alle Juden von Kollegah vernichtet werden muessen, damit die Welt am Ende in Frieden mit Christen, Buddhisten und Muslimen leben kann - weil die boesen Juden, die alle knechteten und mordeten, ausgeloescht wurden. Zusaetzlich ist die vierteile Geschichte gespickt mit zig antisemitischen Klischees und JudenHetze. Aber macht ja nix, alles nur "Kunst", harmlose VTs!
Ja die Verschwörungstheorien. Ob sie Harmlos oder Folgenschwer sind betrifft dann wohl die Gesellschaft an sich. Kritikfähig sind sie alle Male.
Wer so eine kranke Scheisse als Kunst bezeichnet, der kann auch gleich die Stuermer Karikaturen als Kunst durchgehen lassen!
Ich habe dir zur Kunst ja schon das passende geschrieben. Du kannst es sehen wie du möchtest, ist mir völlig schnuppe.
[...]
Zuletzt geändert von Brainiac am Mo 16. Apr 2018, 15:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von becksham »

Und der nächste. Auch Klaus Voormann gibt den Echo für sein Lebenswerk zurück.
http://www.spiegel.de/kultur/musik/klau ... 03161.html

Sehr gutes Zeichen, obwohl es schon ein bisschen komisch rüberkommt. Bei der Verleihung halten alle die Klappe und hinterher, als sie mitkriegen, was für Ausmaße die Empörung annimmt, geben sie den Preis zurück. So ganz glaubwürdig kommt das für mich auch nicht rüber.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Billie Holiday »

becksham hat geschrieben:(16 Apr 2018, 15:26)

Und der nächste. Auch Klaus Voormann gibt den Echo für sein Lebenswerk zurück.
http://www.spiegel.de/kultur/musik/klau ... 03161.html

Sehr gutes Zeichen, obwohl es schon ein bisschen komisch rüberkommt. Bei der Verleihung halten alle die Klappe und hinterher, als sie mitkriegen, was für Ausmaße die Empörung annimmt, geben sie den Preis zurück. So ganz glaubwürdig kommt das für mich auch nicht rüber.
Ich vermute, der alte Herr hatte vorher keine Ahnung. Der kümmert sich wahrscheinlich nicht um den „neumodischen Kram“. Der hat eine Einladung bekommen und ist hin in aller Unschuld, bis er dann hinterher die Zeitung gelesen hat.
Bei einem 80jährigen, der vermutlich noch nicht mal ein Drittel des Raps akustisch verstehen würde, zu entschuldigen.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von relativ »

becksham hat geschrieben:(16 Apr 2018, 15:26)

Und der nächste. Auch Klaus Voormann gibt den Echo für sein Lebenswerk zurück.
http://www.spiegel.de/kultur/musik/klau ... 03161.html

Sehr gutes Zeichen, obwohl es schon ein bisschen komisch rüberkommt. Bei der Verleihung halten alle die Klappe und hinterher, als sie mitkriegen, was für Ausmaße die Empörung annimmt, geben sie den Preis zurück. So ganz glaubwürdig kommt das für mich auch nicht rüber.
Klar kann man es so sehen, aber entscheidend ist, daß sie eine Reaktion zeigen und zwar eine Persönliche. Auch wenn es erst unteröffentlichen Druck, oder späte Einsicht passiert, wichtig ist das es passiert. So erreicht man diesbezüglich mehr als mit Verboten, Strafen ect.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von becksham »

relativ hat geschrieben:(16 Apr 2018, 15:35)

Klar kann man es so sehen, aber entscheidend ist, daß sie eine Reaktion zeigen und zwar eine Persönliche. Auch wenn es erst unteröffentlichen Druck, oder späte Einsicht passiert, wichtig ist das es passiert. So erreicht man diesbezüglich mehr als mit Verboten, Strafen ect.
Klar ist es wichtig, überhaupt Zeichen zu setzen. Aber mir ist dann tatsächlich ein Campino lieber, der direkt den Schnabel aufmacht und nicht erst wartet, ob Empörung gewollt ist.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Marmelada »

becksham hat geschrieben:(16 Apr 2018, 15:26)

Und der nächste. Auch Klaus Voormann gibt den Echo für sein Lebenswerk zurück.
http://www.spiegel.de/kultur/musik/klau ... 03161.html

Sehr gutes Zeichen, obwohl es schon ein bisschen komisch rüberkommt. Bei der Verleihung halten alle die Klappe und hinterher, als sie mitkriegen, was für Ausmaße die Empörung annimmt, geben sie den Preis zurück. So ganz glaubwürdig kommt das für mich auch nicht rüber.
Teils, teils. Speziell bei ihm könnte ich mir vorstellen, dass er auf der Veranstaltung den Namen "Kollegah" zum ersten Mal gehört hat, vom Gesamtwerk ganz zu schweigen (letzteres war mir vorher auch nicht bekannt). Eine Kritik an Campino war ja, dass er es kritisiert, den Preis aber trotzdem mitgenommen hat. Bei Helene Fischer bin ich mir sicher, dass von ihr weder Kritik noch Preisrückgabe zu erwarten ist.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von relativ »

becksham hat geschrieben:(16 Apr 2018, 15:37)

Klar ist es wichtig, überhaupt Zeichen zu setzen. Aber mir ist dann tatsächlich ein Campino lieber, der direkt den Schnabel aufmacht und nicht erst wartet, ob Empörung gewollt ist.
Was mir an Campinos kritik diesbezüglich nicht gefällt ist, daß er sich dazu hinreißen lässt alle Anwesenden mit zu kritisieren, ohne das er wusste, ob diese überhaupt bescheid wussten.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Chajm »

Billie Holiday hat geschrieben:(16 Apr 2018, 15:31)

Ich vermute, der alte Herr hatte vorher keine Ahnung. Der kümmert sich wahrscheinlich nicht um den „neumodischen Kram“. Der hat eine Einladung bekommen und ist hin in aller Unschuld, bis er dann hinterher die Zeitung gelesen hat.
Bei einem 80jährigen, der vermutlich noch nicht mal ein Drittel des Raps akustisch verstehen würde, zu entschuldigen.
Aus dem Link: http://www.spiegel.de/kultur/musik/klau ... 03161.html
"Er habe sich mit der Entscheidung ganz bewusst Zeit gelassen, habe die Texte des umstrittenen Albums von Farid Bang und Kollegah gelesen, um sich so eine fundierte Meinung bilden zu können. Mit der Rückgabe des Preises wolle er "sein Unverständnis ausdrücken gegenüber der Verantwortungs- und Geschmacklosigkeit aller verantwortlichen Beteiligten, die es nicht geschafft haben, rechtzeitig Konsequenzen zu ziehen."
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Billie Holiday »

Chajm hat geschrieben:(16 Apr 2018, 15:43)

Aus dem Link: http://www.spiegel.de/kultur/musik/klau ... 03161.html
"Er habe sich mit der Entscheidung ganz bewusst Zeit gelassen, habe die Texte des umstrittenen Albums von Farid Bang und Kollegah gelesen, um sich so eine fundierte Meinung bilden zu können. Mit der Rückgabe des Preises wolle er "sein Unverständnis ausdrücken gegenüber der Verantwortungs- und Geschmacklosigkeit aller verantwortlichen Beteiligten, die es nicht geschafft haben, rechtzeitig Konsequenzen zu ziehen."
Ist doch ok. :)
Ein gutes Zeichen. Es wird Konsequenzen geben.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Bleibtreu »

Chajm hat geschrieben:(16 Apr 2018, 15:43)

Aus dem Link: http://www.spiegel.de/kultur/musik/klau ... 03161.html
"Er habe sich mit der Entscheidung ganz bewusst Zeit gelassen, habe die Texte des umstrittenen Albums von Farid Bang und Kollegah gelesen, um sich so eine fundierte Meinung bilden zu können. Mit der Rückgabe des Preises wolle er "sein Unverständnis ausdrücken gegenüber der Verantwortungs- und Geschmacklosigkeit aller verantwortlichen Beteiligten, die es nicht geschafft haben, rechtzeitig Konsequenzen zu ziehen."
Der 2te Preis, der zurueck gegeben wird. Sehr gute Entscheidung & Begruendung :)
Kein entlarvendes sich winden und relativieren, ist ja alles nur Kunst und halb so wild. Hab ich doch alles nicht gewusst, weil ich zu doof/unanstaendig war mich informieren zu wollen! :?
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Marmelada »

Unité 1 hat geschrieben:(16 Apr 2018, 13:22)
Na hoppla. Ich dachte auch, das wäre nur eine inszenierte Anerkennung verkaufter Scheiben. Leider lässt sich auf die Schnelle nichts finden, worüber diese Jury eigentlich abstimmt.
schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Apr 2018, 14:17)

Die Jury gibts erst seit 2018. Bis 2017 waren allein Verkaufszahlen relevant. https://de.wikipedia.org/wiki/Echo_(Musikpreis)
http://www.echopop.de/q-a-jbg3/
Wie kam es zu dem Preis? Warum wurden sie ausgezeichnet?
Die Preisvergabe resultiert zu gleichen Anteilen aus den Chartsplatzierungen und dem Juryvoting. Ausführliche Informationen dazu finden Sie unter folgendem Link: http://echocalling-facts.echopop.de/
Der Link zu den ausführlichen Informationen führt bei mir ins Nichts, aber interessant, dass der Preis sogar zu gleichen Anteilen aus Platzierung und Jury resultiert.
Wie fanden Sie die Entscheidung der ECHO-Jury, dass Kollegah und Farid Bang gestern einen Preis erhielten?
Die Preisträger resultieren aus Chartsplatzierungen und dem Juryvoting. Unser Korrektiv in strittigen Fragen ist hier nicht unsere Bewertung, sondern der ECHO-Beirat, dessen Position wir hinreichend kommuniziert und kommentiert haben.
Ist klar, allein der Ethik-Beirat ist schuld, die Jury setzt dann um. Ich würde immer noch gerne wissen, um wen namentlich es sich dabei handelt, also Jury und Ethik-Beirat.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Liegestuhl »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Apr 2018, 12:03)
sehe ich nicht so. Dazu müsste man das Leiden ja für gut oder richtig befinden. Das kann ich nicht erkennen.
Darauf finden sich die Textzeilen "Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen" und "Mache wieder mal 'nen Holocaust, komm' an mit dem Molotow".


http://www.spiegel.de/kultur/musik/klau ... 03161.html
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von becksham »

Marmelada hat geschrieben:(16 Apr 2018, 15:57)

http://www.echopop.de/q-a-jbg3/
Der Link zu den ausführlichen Informationen führt bei mir ins Nichts, aber interessant, dass der Preis sogar zu gleichen Anteilen aus Platzierung und Jury resultiert.

Ist klar, allein der Ethik-Beirat ist schuld, die Jury setzt dann um. Ich würde immer noch gerne wissen, um wen namentlich es sich dabei handelt, also Jury und Ethik-Beirat.
Mitglieder des ECHO-Beirats:
 Wolfgang Börnsen ehem. MdB (war von 2005 – 2013 Vors. der Arbeitsgruppe Kultur und Medien der CDU/CSU Bundestagsfraktion)
 Klaus-Martin Bresgott Rat der Evangelischen Kirche Deutschland
 Prof. Christian Höppner Deutscher Kulturrat
 Prof. Martin-Maria Krüger Deutscher Musikrat
 Uta Losem Katholisches Büro
 Prof. Kurt Mehnert Folkwang-Universität
 Ole Oltmann Musikpädagoge

Zusammensetzung der Jurys:
1. Der Vorstand des BVMI beruft die ECHO-Jurys, damit diese hinsichtlich der Mitbestimmung,
Nominierung und/oder Wahl/Zuerkennung von Preisen im Rahmen des
ECHO Pop als Gremium entscheiden. Es werden verschiedene Jurys berufen, nämlich
derzeit:
a. die „Fachjurys“
Sie besteht aus den stimmberechtigten Mitgliedern, die sich jeweils auf Einladung
des Vorstandes des BVMI angemeldet haben und sich wie folgt verteilen:
• jeweils ein bei einer Mitgliedsfirma des Bundesverbands Musikindustrie
e.V. angestellter Mitarbeiter,
• ehemalige Nationale Preisträger und Nominierte des „ECHO – Deutscher
Musikpreis“ in der jeweiligen Kategorie,
• Vertreter aus verschiedenen Bereichen der Musikbranche (beispielsweise,
Händler, Verleger, Veranstalter oder Mitarbeiter der Musikindustrie
und der Medienbranche).
b. die aktuellen Sonderjurys:
• Jury „Produzent National“ – Mitglieder des BVMI,
• Jury „Kritikerpreis National“ – maximal 50 Journalisten aus den Bereichen
Hörfunk, TV, Online und Print,
• Jury „Bestes Video National“ – s. Anlage zur Richtlinie.
2. Auf jedes Mitglied der ECHO-Jurys entfällt jeweils eine Stimme. Die Mitglieder der Jurys
werden vom Vorstand des BVMI grundsätzlich ohne Zeitbeschränkung berufen.
Die Jurys bleiben bis zu ihrer Abberufung oder zur Wahl neuer Jurys im Amt.
3. Neben den Mitgliedern, die vom Vorstand bestellt werden, gehören den ECHO-Jurys
kraft Amtes und ohne Stimmrecht bis zu zwei bei der Geschäftsstelle des Bundesverbands
Musikindustrie e.V. beschäftigte Mitarbeiter sowie ein weiterer unabhängiger
Berater an, soweit dieser vom BVMI bestellt wird.
4. Die Mitgliedschaft in den ECHO-Jurys ist an die Person des Jurymitglieds gebunden.
Eine Stellvertretung im Verhinderungsfalle findet nicht statt, es sei denn, der Vorstand
stimmt dem Vertretungswunsch zu.

http://www.echopop.de/pop-hintergrund/
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Bleibtreu »

Sorry, hab deine Antwort an mich erst jetzt entdeckt. :?:
Unité 1 hat geschrieben:(16 Apr 2018, 13:22)

Darauf wollte ich hinaus. Die Verleihung des Echos ist in dem Sinne keine Ehrung, dass ein Künstler für seine Leistung ausgezeichnet wird. Sondern eine nachträgliche Anerkennung bereits existierenden Erfolgs. Kollegah und Co werden nicht weniger Platten verkaufen, falls ihnen kein Echo überreicht wird. Das auszulassen, hieße zu einem gewissen Grad die Realität zu verschleiern. Es ist also im Grunde gut, wenn Kollegah den Preis bekommt, weil sich dann Menschen außerhalb von dessen Fanbase mit ihm und seinen Texten befassen.
Der Skandal auf dem Echo, ausgeloest durch Campino, hat dafuer gesorgt. Ich kannte die Gestalten und ihre Gesinnungen vorher auch nicht, sie sind wohl auch ausserhalb ihrer FanGemeinde recht bekannt; siehe JuserKommentare von Hyde oder Watch. Dass ich die deutschen Charts nicht kenne, ist da kein MassStab. :D
Er kann ja nur deswegen so erfolgreich sein, weil er in seinen Texten etwas anspricht, was bereits existierte. Er knüpft daran an. Das ist natürlich immer eine zweischneidige Sache, denn sein Erfolg wiederum wird dafür sorgen, dass sich entsprechende Weltbilder verfestigen.
Natuerlich, das wirkt in beide Richtung. Die einen sind schon infiziert und konsumieren den Dreck genau deshalb, die anderen werden davon infiziert. Je populaerer, je verbreiteter, desto weniger Scham diesen Muell zu konsumieren und akzeptieren - gar nicht gut! :|
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Mo 16. Apr 2018, 16:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Liegestuhl hat geschrieben:(16 Apr 2018, 15:59)

Darauf finden sich die Textzeilen "Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen" und "Mache wieder mal 'nen Holocaust, komm' an mit dem Molotow".


http://www.spiegel.de/kultur/musik/klau ... 03161.html
Im Kontext sehe ich da immer noch keinen Antisemitismus, sondern eine geschmacklose Provokation (die zugegebenermaßen kaum mehr zu toppen sein wird)

Der restliche gewaltverherrlichende Scheiß in Texten scheint wohl nur Hyde aufgefallen zu sein, spielt aber wohl hier keine Rolle.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von think twice »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(16 Apr 2018, 16:22)


Der restliche gewaltverherrlichende Scheiß in Texten scheint wohl nur Hyde aufgefallen zu sein, spielt aber wohl hier keine Rolle.
Mir sind sie auch aufgefallen und ich habe besonders widerliche Stellen auch zitiert, aber hier wird sich nur an einem Halbsatz hochgezogen, der zwar nicht besser, aber auch nicht schlimmer ist der restliche Müll.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Bleibtreu »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(16 Apr 2018, 16:22)

Im Kontext sehe ich da immer noch keinen Antisemitismus, sondern eine geschmacklose Provokation (die zugegebenermaßen kaum mehr zu toppen sein wird)

Der restliche gewaltverherrlichende Scheiß in Texten scheint wohl nur Hyde aufgefallen zu sein, spielt aber wohl hier keine Rolle.
Unterlass auch du solche Unterstellungen. Selbstverstaendlich ist das nicht nur Hyde aufgefallen. Sondern auch von anderen wie mir oder Billie oder Marmelada deutlich benannt worden. Was denkst du, warum ich auch staendig von Menschen verachtendem Dreck schreibe und nicht nur von JudenHass? :rolleyes:
think twice hat geschrieben:(16 Apr 2018, 16:25)

Mir sind sie auch aufgefallen und ich habe besonders widerliche Stellen auch zitiert, aber hier wird sich nur an einem Halbsatz hochgezogen, der zwar nicht besser, aber auch nicht schlimmer ist der restliche Müll.
Auch eine falsche Wiedergabe. Es geht mitnichten nur um 2 besonders widerliche Saetze - siehe das GesamtHetzMachwerk Apocalypse, ueber das hier mehrfach diskutiert wurde.
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Mo 16. Apr 2018, 16:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von relativ »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(16 Apr 2018, 16:22)

Im Kontext sehe ich da immer noch keinen Antisemitismus, sondern eine geschmacklose Provokation (die zugegebenermaßen kaum mehr zu toppen sein wird)

Der restliche gewaltverherrlichende Scheiß in Texten scheint wohl nur Hyde aufgefallen zu sein, spielt aber wohl hier keine Rolle.
Meine These dazu habe ich auch schon gepostet. Ist bei den aufgeschlagenden Protagonisten aber auch kein Wunder.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Liegestuhl »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(16 Apr 2018, 16:22)

Im Kontext sehe ich da immer noch keinen Antisemitismus, sondern eine geschmacklose Provokation
Es ist eine geschmacklose Provokation, die gegen Juden gerichtet ist.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Bleibtreu hat geschrieben:(16 Apr 2018, 16:27)

Unterlass auch du solche Unterstellungen. Selbstverstaendlich ist das nicht nur Hyde aufgefallen. Sondern auch von anderen wie mir oder Billie oder Marmelada deutlich benannt worden. Was denkst du, warum ich auch staendig von Menschen verachtendem Dreck schreibe und nicht nur von JudenHass? :rolleyes:
nun ich bin 52 und kann mit dieser Art der Musik nichts anfangen. Aber ich hab auch mit 20 Musik gehört, mit der meine Eltern nichts anfangen konnten und die darüber durchaus schockiert waren. Heute ist mir das eine oder andere peinlich (aber nicht alles)
[...]
Heute erkenne ich aber auch, dass Pop vielfach auch immer Provokation bedeutet.
Deswegen reg ich mich über so einen Mist auch nicht mehr auf, als es unbedingt nötig ist. Am Ende des Tages verschwindet er in der Bedeutungslosigkeit, wie so vieles anderes.
Zuletzt geändert von Brainiac am Mo 16. Apr 2018, 20:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Liegestuhl hat geschrieben:(16 Apr 2018, 16:36)

Es ist eine geschmacklose Provokation, die gegen Juden gerichtet ist.
inwiefern?
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Liegestuhl »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(16 Apr 2018, 16:46)

inwiefern?
Weil die Provokation auf Kosten der Gefühle der Holocaustopfer und deren Angehörige gemacht wird.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Liegestuhl hat geschrieben:(16 Apr 2018, 16:50)

Weil die Provokation auf Kosten der Gefühle der Holocaustopfer und deren Angehörige gemacht wird.
Bist du Holocaustopfer oder Angehöriger?
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