Julian hat geschrieben:(13 Apr 2018, 14:26)
Wie ich schon geschrieben habe, will ich gar nicht ausschließen, dass die AfD das Thema der Verwandtenehen instrumentalisieren und ausschlachten möchte. Nun ist aber die Instrumentalisierung und Ausschlachtung von Themen nichts wirklich Überraschendes in der Politik.
Was ist denn nun eigentlich das Widerwärtige an der Anfrage? Ich habe hier mal einige Aussagen zusammengestellt und bitte darum, mir mitzuteilen, wie ihr diese einschätzt.
1. Verwandtenehen - hier in erster Linie zwischen Vettern und Kusinen 1. Grades - erhöhen das Risiko für erbliche Erkrankungen und Behinderungen von Kindern deutlich.
2. Verwandtenehen sind in bestimmten Bevölkerungsgruppen häufiger als in anderen.
3. Zu diesen Bevölkerungsgruppen zählen in Deuschland beispielsweise Menschen arabischer, kurdischer, türkischer oder pakistanischer Herkunft, während Verwandtenehen unter autochthonen Deutschen im letzten Jahrhundert stark zurückgegangen und heute numerisch unbedeutend sind.
4. Es ist ein legitimes Ziel der Medizin, über humangenetische Aufklärung dazu beizutragen, dass weniger behinderte Kinder geboren werden.
5. In vielen arabischen Ländern ist eine solche Beratung vorgeschrieben, weil sich die Regierungen und medizinischen Institutionen dieser Länder der Problematik bewusst sind.
6. Je mehr Einwanderer aus jenen Ländern nach Deutschland kommen, die an ihren Traditionen festhalten, desto mehr kranke und behinderte Kinder wird es in Deutschland geben.
7. Der Staat hat ein legitimes Interesse daran, eine solide Datenbasis dazu zu besitzen, denn er wird entsprechende Ressourcen für die Versorgung dieser Kimder vorhalten müssen.
8. Aufklärungskampagnen in vulnerablen Bevölkerungsgruppen zu den Risiken der Verwandtenehe wären sinnvoll.
9. Aufklärung ist nur dann möglich, wenn das Problem nicht tabuisiert wird.
Ist daran irgend etwas falsch? Inwiefern unterscheidet sich die Anfrage der AfD davon?