Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

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rain353
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Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von rain353 »

Denn das ironische daran ist doch, dass der Vater des Euros Mitterand(französischer Präsident) in seinen jungen Jahren ein Nationalist und Rechtsradikaler war und übrigens damals Rudolf Hess verehrt hat...
Aus reinen Opportunismus ist er der sozialistischen Partei beigetreten...
Eine Währungsunion, in denen alle sich gegen dem Land, der am meisten wirtschaftlich beisteuert stellen, bringt nichts... Daran ist schon das römische Reich untergegangen..


"Danach studierte er an der Sorbonne in Paris bis 1939. Sein Studium beendete er mit dem Lizentiat der Rechte und der Literaturwissenschaften, dem Diplom in Öffentlichem Recht sowie einem Diplom vom Institut d’études politiques de Paris. Während dieser Zeit neigte der junge Mitterrand zu nationalistischen und rechtsextremen Ansichten. Der israelische Historiker Michael Bar-Zohar behauptete 1996, Mitterrand sei vor dem Zweiten Weltkrieg Mitglied der rechtsextremen Untergrundorganisation Cagoule gewesen.[1]"
Zuletzt geändert von Skull am Mo 26. Mär 2018, 14:31, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Strangtitel geändert
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Watchful_Eye
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Watchful_Eye »

Die Position wird von vielen Rechten vertreten, weil Nationalstaatlichkeit eben in der Tendenz ein konservatives und im Extremfall "rechtes" Prinzip ist. Ich würde aber nie sagen, dass jemand allein deshalb in einem anrüchigen Sinne "rechts" ist, weil er aus dem Euro austreten will. Es hängt ggf. von den Beweggründen ab.

Es gibt übrigens auch eine linke/sozialistische Euro-Kritik.
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rain353
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von rain353 »

Watchful_Eye hat geschrieben:(26 Mar 2018, 01:23)

Die Position wird von vielen Rechten vertreten, weil Nationalstaatlichkeit eben in der Tendenz ein konservatives und im Extremfall "rechtes" Prinzip ist. Ich würde aber nie sagen, dass jemand allein deshalb in einem anrüchigen Sinne "rechts" ist, weil er aus dem Euro austreten will. Es hängt ggf. von den Beweggründen ab.

Es gibt übrigens auch eine linke/sozialistische Euro-Kritik.
Aber Mitterand war in seiner Kindheit ein Rechtsradikaler... Und dazu wollten die Nationalsozialisten doch auch ein von ihnen dominiertes Europa.. Jetzt ist es genau umgekehrt, jetzt werden wir dominiert(->erst recht , nachdem die Briten aussteigen)
Ist Euro-Nationalismus , nicht auch ein Nationalismus?

Vor dem Euro waren wir in Ländern wie z.B. Griechenland geschätzt und geachtet, jetzt werden wir als Nazis beschimpft..(z.B. bei Demos)
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Teekanne
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Teekanne »

rain353 hat geschrieben:(26 Mar 2018, 01:50)

Aber Mitterand war in seiner Kindheit ein Rechtsradikaler... Und dazu wollten die Nationalsozialisten doch auch ein von ihnen dominiertes Europa.. Jetzt ist es genau umgekehrt, jetzt werden wir dominiert(->erst recht , nachdem die Briten aussteigen)
Ist Euro-Nationalismus , nicht auch ein Nationalismus?

Vor dem Euro waren wir in Ländern wie z.B. Griechenland geschätzt und geachtet, jetzt werden wir als Nazis beschimpft..(z.B. bei Demos)
Vielleicht sollte man hier mal den Begriff Demokratie lernen und nicht Wir gegen die Anderen!
rain353
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von rain353 »

Teekanne hat geschrieben:(26 Mar 2018, 02:29)

Vielleicht sollte man hier mal den Begriff Demokratie lernen und nicht Wir gegen die Anderen!
Das trifft eher auf Mitterand zu.... Der Grund für den Euro war Deutschland dauerhaft zu schwächen...

Willst du etwa einen Euro-Finanzminister?
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Adam Smith
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Adam Smith »

rain353 hat geschrieben:(26 Mar 2018, 02:37)

Das trifft eher auf Mitterand zu.... Der Grund für den Euro war Deutschland dauerhaft zu schwächen...

Willst du etwa einen Euro-Finanzminister?
Die Exporte laufen gut und es gibt eine Schwarze Null. Das mit den Leitzinsen ist ein Befehl von Krugman und in Japan genauso vorhanden.
Das ist Kapitalismus:

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jorikke
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von jorikke »

rain353 hat geschrieben:(26 Mar 2018, 00:49)

Denn das ironische daran ist doch, dass der Vater des Euros Mitterand(französischer Präsident) in seinen jungen Jahren ein Nationalist und Rechtsradikaler war und übrigens damals Rudolf Hess verehrt hat...
Aus reinen Opportunismus ist er der sozialistischen Partei beigetreten...
Eine Währungsunion, in denen alle sich gegen dem Land, der am meisten wirtschaftlich beisteuert stellen, bringt nichts... Daran ist schon das römische Reich untergegangen..

Das römische Reich ist untergegangen weil die deutschen am Meisten in die EU einzahlen?
Nee,nee, die sind untergegangen weil Konstantin so um 350 den Sonntag zum Feiertag erklärte. Das konnten sie in Germanien nicht zeitgleich durchsetzen und damit fehlte ihnen ein Arbeitstag. Als der Sonntag dann europaweit galt, haben sie, um den "dolce far niente" Abstand beizubehalten, einfach die Arbeitsleistung verringert.
...das ist bis heute italienisches Kulturgut. :D


"Danach studierte er an der Sorbonne in Paris bis 1939. Sein Studium beendete er mit dem Lizentiat der Rechte und der Literaturwissenschaften, dem Diplom in Öffentlichem Recht sowie einem Diplom vom Institut d’études politiques de Paris. Während dieser Zeit neigte der junge Mitterrand zu nationalistischen und rechtsextremen Ansichten. Der israelische Historiker Michael Bar-Zohar behauptete 1996, Mitterrand sei vor dem Zweiten Weltkrieg Mitglied der rechtsextremen Untergrundorganisation Cagoule gewesen.[1]"
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TheManFromDownUnder
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

rain353 hat geschrieben:(26 Mar 2018, 02:37)

Der Grund für den Euro war Deutschland dauerhaft zu schwächen...
Und das ist eben der Humbug der von Rechtsaussen gerne verbreitet wird und wie immer ohne dies it Fakten belegen zu koennen.

Der Euro war nicht nur ein Kind von Mitterand sondern auch ein Kind von Kohl.

Die Idee war richtig. Durch die vielen nationalen Waehrungen gab es Wettbewerbsverzerrungen. Insbesondere fuer die deutsche Industrie mit der starken DM war es oft schwierig mit Konkurrenten aus laendern mit schwaecheren Waehrungen zB Italien nicht nur innereuropaeisch sondern auch international zu konkurieren. Ich weiss es aus erster Hand. Insofern war der Euro eher eine Staerkung als eine Schwaechung.

Was die Euro Eltern aber falsch machten war es die Huerden fuer Euromitgliederschaft nicht hoch genug zu halten und sich nicht an die Kriterien zu halten, die sie sich selbst gesetzt hatten. Warum? Kohl und Mitterand dachten an ihr politisches Erbe und was die Geschichte ueber sie schreiben wird.

Und ja eine gemeinsame Waehrung kann auf die Dauer nur funktionieren wenn es eine gemeinsame Finanzpolitik gibt und eine gemeinsame Zentralbank.

Alles andere ist Stueckwerk.
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Provokateur
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Provokateur »

Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?
Weil Abgrenzung ein eher rechtes Konzept ist, während Öffnung eher links wahrgenommen wird.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Teekanne
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Teekanne »

rain353 hat geschrieben:(26 Mar 2018, 02:37)

Das trifft eher auf Mitterand zu.... Der Grund für den Euro war Deutschland dauerhaft zu schwächen...

Willst du etwa einen Euro-Finanzminister?
Man kann auch an Verschwörungstheorien ersticken. Was soll dieses Dummgelaber. Deutschland geht es so gut wie nie zuvor.
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von NMA »

Gegen den € zu sein, dreht mir zwar den Magen um, aber das muss ich abkönnen. Herr, schmeiß Hirn vom Himmel!

Ich stufe niemanden als rechts ein, der gegen die Währungsunion ist, aber ich stufe jeden als rechtsradikal ein, der es fertigbringt, für dieses Ziel die AfD zu wählen, die immer unverhohlener damit umgeht, wie viele Neonazis sie in ihren Reihen hat. Wähler, die dieses ekelhafte Dreckspack im Bundestag salonfähig machen, stufe ich nicht als rechts, sondern als rechtsradikal ein. So lief es um 1930 auch ...
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NMA
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von NMA »

Nebenbei: Die AfD und Ihre Stresemann-Stiftung: Stresemann selbst war einer der frühesten Visionäre für eine europäische Währungsunion.
Zuletzt geändert von NMA am Mo 26. Mär 2018, 09:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Ein Terraner »

Es geht doch nichts über eine Verschwörungstheorie am Morgen.
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Skull
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Skull »

Guten Morgen,

wenn dieses hier allenfalls ein Aufhänger für ein Thema

"rechts" und "Nationalismus" dienen sollte, werde ich den Strang in das Forum 7 verschieben.

Hier im WiFo erwarte unter diesem Thema

eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema:

Währungsunion.
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Mari
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Mari »

Die Fehler der Währungsunion haben überhaupt nichts mit rechts oder links zu tun. Diese ideologisierung wird von den Verantwortlichen nur veranstaltet, um ihre Rechtsbrüche zu verschleiern und eine objektive Diskussion und Kritik zu unterdrücken.

Die Währungsunion ist einerseits gescheitert, weil der Euro für die unterschiedlich leistungsfähigen Volkswirtschaften von Anfang an ein Problem war. Die Folge daraus ist der Wettbewerbsverlust der zurückgebliebenen Wirtschaften in den Ländern mit wettbewerbsunfähigen Unternehmen und Regierungen wie Griechenland und anderen südeuropäischen Ländern. In der Folge haben diese ehemaligen Schwachwährungsländer nun eine dauerhaft hohe Arbeitslosigkeit. Die Jugendarbeitslosigkeit beträgt in Spanien und Griechenland über 40 Prozent, in Italien über 35 Prozent und in Frankreich über 25 Prozent.

Andererseits ist der Euro gescheitert, weil die AEU-Vereinbarungen und Verträge gebrochen wurden. Der Euro wird inzwischen nur noch über rechtswidrige deutsche Haftungsübernahmen aufrechterhalten. Das ist ein Verstoß gegen die No-Bailout-Klausel. Die Haftungsübernahmen des Merkel Regimes liegen bei ca. 1,5 Billionen Euro. Diese Haftungsübernahmen für die Europäische Zentralbank (EZB) verletzen geltendes Recht, also das Verbot der Staatsfinanzierung durch die EZB und das Verbot der Haftung für
Schulden anderer Mitgliedstaaten (Art. 123 und 125 AEUV). Sie brechen alle gegebenen Zusicherungen zur „niemals zugelassenen Haftung untereinander für Fremdschulden“.

Die Geschäftsgrundlage des Euro war: Keine Haftung für die Schulden anderer Länder, keine Staatsschulden über 60 Prozent des jeweiligen Bruttoinlandsprodukts. Diese Regeln wurden zerstört. Und das hat nichts mit rechts oder links zu tun sondern mit Recht oder Unrecht.
Zuletzt geändert von Mari am Mo 26. Mär 2018, 10:52, insgesamt 1-mal geändert.
LG Mari
Man kann ein ganzes Volk eine Zeit lang belügen, Teile eines Volkes dauernd betrügen, aber nicht das ganze Volk dauernd belügen und betrügen. (Abraham Lincoln)
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Provokateur
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Provokateur »

NMA hat geschrieben:(26 Mar 2018, 09:34)

Nebenbei: Die AfD und Ihre Stresemann-Stiftung: Stresemann selbst war einer der frühesten Visionäre für eine europäische Währungsunion.
Stresemann ist aber als Namensgeber (vielleicht auch deswegen) vom Tisch, wenn ich mich recht entsinne.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Tom Bombadil
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kann weg.
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Ein Terraner
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Ein Terraner »

Bayern sollte den Taler wieder einführen, so eine einheitliche Währung funktioniert einfach nicht. Das sieht man auch im Alltag, fast nirgends wird noch der € akzeptiert. Ich frage mich nur ob Bayern nicht schon zu groß ist für einen Währungsraum, vielleicht sollte jeder Landkreis eine eigenen Währung entwerfen.
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3x schwarzer Kater
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Der EUR ist im Vergleich zur DM nicht "weich" und zwar weder im Innenverhältnis (Inflation) noch im Außenverhältnis (Wechselkurse). Das Gegenteil ist wohl eher der Fall, wenn man sich die Inflationsraten zu DM-Zeiten mal im Vergleich ansieht oder auch die Wechselkursschwankungen zum US-Dollar.
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zollagent
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von zollagent »

Man wird deswegen gerne rechts eingeordnet, weil der Widerspruch und auch die "Argumente" gegen eine Währungsunion vorzugsweise (Ausnahmen natürlich existent) in erster Linie aus der rechten Ecke kommen.
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3x schwarzer Kater
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

zollagent hat geschrieben:(26 Mar 2018, 13:21)

Man wird deswegen gerne rechts eingeordnet, weil der Widerspruch und auch die "Argumente" gegen eine Währungsunion vorzugsweise (Ausnahmen natürlich existent) in erster Linie aus der rechten Ecke kommen.
Besonders spannend wird es dann, wenn plötzlich das Wohl der anderen Länder in den Vordergrund gerückt wird. Dass man Ländern wie Griechenland, Spanien oder wie auch immer die Möglichkeit nimmt durch Währungspolitik ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Als ob die Währungspolitik eine Alternative zu guter Wirtschaftspolitik wäre, mit der man alles was falsch gemacht wird einfach mal so geraderücken könnte. Ohne Kosten für den Bürger.
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von zollagent »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(26 Mar 2018, 13:32)

Besonders spannend wird es dann, wenn plötzlich das Wohl der anderen Länder in den Vordergrund gerückt wird. Dass man Ländern wie Griechenland, Spanien oder wie auch immer die Möglichkeit nimmt durch Währungspolitik ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Als ob die Währungspolitik eine Alternative zu guter Wirtschaftspolitik wäre, mit der man alles was falsch gemacht wird einfach mal so geraderücken könnte. Ohne Kosten für den Bürger.
Das Rezept der "Währungsmanipulation zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit eines Landes" ist ein vergifteter Apfel, der der Bösen Königin von hinter den sieben Bergen zur Ehre gereichen würde. Und leider wird in den rechten Kreisen den kurzdenkerischen Märchen geglaubt. Ohne Strukturänderungen wird man mit Währungsesoterik nur erreichen, daß irgendwann die Problematik noch schlimmer wird.
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

zollagent hat geschrieben:(26 Mar 2018, 13:34)

Das Rezept der "Währungsmanipulation zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit eines Landes" ist ein vergifteter Apfel, der der Bösen Königin von hinter den sieben Bergen zur Ehre gereichen würde. Und leider wird in den rechten Kreisen den kurzdenkerischen Märchen geglaubt. Ohne Strukturänderungen wird man mit Währungsesoterik nur erreichen, daß irgendwann die Problematik noch schlimmer wird.
Korrekt. Und wer Länder mit niedriger Produktivität als Gegenargument vorschlägt, sollte dann mal überlegen, warum z.B. die Slowakei oder die baltischen Länder, das Problem nicht haben. An der Währung kann's wohl nicht liegen.
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

[Mod: Bezugszitat entfernt]

jederzeit googeln. Z.B. die Inflationsraten in Deutschland oder die Wechselkurschwankungen von DM und EUR im Vergleich zum USD. Das sollte eigentlich mal zum Grundwissen gehören für diejenigen, die sich mal damit beschäftigen.

Ansonsten ist es natürlich interessant, dass du natürlich erstmal lauthals nach "Beleg" schreist, wenn man mal eine andere Meinung als du vertritt, du es selber allerdings bei deiner Behauptung, dass es sich beim EUR im Vergleich DM eher um eine schwache Währung handelt ist nicht für notwendig hältst einen Beleg beizubringen.
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Adam Smith »

Zitat Anfang;
Planungen für einen solchen Schlechtwetterfonds gibt es auch in Europa. Soweit ist der Vorschlag nicht neu. Neu ist aber das Volumen des Hilfstopfs, den der IWF schaffen will: Jedes Land soll im Jahr 0,35 Prozent seiner Wirtschaftsleistung einzahlen. Für Deutschland wären das gut 11,4 Milliarden Euro. Innerhalb von zehn

Zitat Ende.

http://www.handelsblatt.com/finanzen/ge ... 12420.html

Das Problem dürfte sein, dass im Moment nur Deutschland "problemlos" einzahlen kann. Für eine Währungsunion müssen alle Staaten gleich vernünftig sein. Das kommt aber langsam.
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Skull »

Mal ein UR-alter Beitrag von mir.
Skull hat geschrieben:(16 May 2012, 11:48)


Das Projekt Euro ist und war ein Politisches, kein Wirtschaftliches.

Deine "Argumente" hier im zitierten Absatz lässt dagegen "Experten"wissen vermissen.

-Handel wird einfacher und der Wirtschaftsraum größer

Der Wirtschaftraum hat sich durch eine gemeinsame Währung nicht verändert.
Der Handel durch das Fehlen einer Rechenoperation ist zu vernachlässigen.
Auch vorher gab es relativ stabile Währungen innerhalb Europas zueinander.

-Um in der globalisierten Welt wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es für Europa von großem Vorteil die Nationalstaaten-Zersplitterung zu überwinden.

Dafür ist keine gemeinsame Währung notwendig, sondern gemeinsame Voraussetzungen in Form von Steuer-und Rechtssystemen.

-Der erste Schritt ist ein gemeinsamer Wirtschaftsraum mit einer Währung

Genau das ist falsch und der Fehler. Umgekehrt muß es lauten.
Eine gemeinsame Währung kann nur am Ende einer gemeinsamen Entwicklung stehen.



Und damit Du mich richtig verstehst. Ich war (!) vehement gegen die
Einführung einer gemeinsamen Währung zu diesem Zeitpunkt mit diesen Ländern.
Eine gemeinsame Währung von D, F, A, B, NL, LUX, DK, SF und S wäre eher unproblematisch gewesen.

Heute und seit Einführung im Jahr 1999 schreibe ich, es war und ist ein Fehler gewesen,
aber man muß nun damit leben und das beste daraus machen.
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von H2O »

Skull hat geschrieben:(26 Mar 2018, 14:59)

Mal ein UR-alter Beitrag von mir.



mfg
Aus meiner Sicht sollte man nicht nur das Beste aus dem politischen Konzept der Gemeinschaftswährung machen, sondern endlich sämtliche Partner der EU dazu veranlassen, sich zu einer gemeinsamen Haushaltskontrolle bereit zu finden und der Gemeinschaftswährung bei zu treten.

Als Privatmann habe ich viele tausend Euros dafür ausgegeben, daß Überweisungen aus dem Euro-Raum nach Polen mit hohen Bankgebühren belastet werden. Eine Überweisung im Euro-Raum ist kostenlos. Inzwischen habe ich einen günstigen Weg für Überweisungen gefunden. Die Veränderung der Wechselkurse bleibt ärgerlich (Bandbreite 10%).

Mag ja sein, daß niemand etwas von den Währungsveränderungen bemerkt, wenn er stets träge auf seinem Nest sitzt... aber selbst da bekommt er Wind davon, wenn er seine Tankstelle ansteuert. Aber dann ist das schon der Dollar, der mal schwächelt und mal bärenstark auftritt.
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Mar 2018, 18:24)

Nein, geldpolitische Maßnahmen, wie etwa die Abwertung der eigenen Währung - was dann zur Entwerttung der Schulden führt - kommen nicht aus der "rechten Ecke", das ist eine Verschwörungstheorie.
Nein, das ist weder eine Verschwörungstheorie noch rechts. Rechts (wirtschaftspolitisch) ist nämlich genau dass man das nicht will. Insofern bin ich in Bezug auf diese Tatsache wohl durchaus auch rechts, ohne dass ich mich dafür schämen oder entschuldigen muss. Für spannend halte ich nur, wie wenig rechts in diesem Bezug manche unserer sehr weit rechts stehenden Freunde plötzlich argumentieren.
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von zollagent »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Mar 2018, 18:24)

Nein, geldpolitische Maßnahmen, wie etwa die Abwertung der eigenen Währung - was dann zur Entwertung der Schulden führt - kommen nicht aus der "rechten Ecke", das ist eine Verschwörungstheorie.
Nicht nur der Schulden, sondern auch der Ersparnisse im Land. Eine Maßnahme, die vor allem "die Kleinen" trifft.
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von rain353 »

Adam Smith hat geschrieben:(26 Mar 2018, 06:27)

Die Exporte laufen gut und es gibt eine Schwarze Null. Das mit den Leitzinsen ist ein Befehl von Krugman und in Japan genauso vorhanden.
Ja, aber diese schwarze Null basiert auf Kosten der deutschen Sparer..... und der Rentenversicherung...
Wieso haben wir die reichsten Staaten in der Vergangenheit gerettet, wenn wir doch die Ärmsten in Europa sind....
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Skull »

rain353 hat geschrieben:(26 Mar 2018, 21:33)

Ja, aber diese schwarze Null basiert auf Kosten der deutschen Sparer..... und der Rentenversicherung...

Wieso haben wir die reichsten Staaten in der Vergangenheit gerettet, wenn wir doch die Ärmsten in Europa sind....
Worauf möchtest Du hinaus ?

mfg
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von rain353 »

Skull hat geschrieben:(26 Mar 2018, 21:35)

Worauf möchtest Du hinaus ?

mfg
Die haben doch nur "Ja" zur Währungsunion gesagt, weil sie zu deren Gunsten ausfiel, dann soll man schließlich sich auch bemühen, als nach einem gemeinsamen Budget und EU-Finanzminister zu schreien.... Undankbar!
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Skull »

rain353 hat geschrieben:(26 Mar 2018, 22:53)

Die haben doch nur "Ja" zur Währungsunion gesagt, weil sie zu deren Gunsten ausfiel,
dann soll man schließlich sich auch bemühen,
als nach einem gemeinsamen Budget und EU-Finanzminister zu schreien.... Undankbar!
Ich kann Dir weiterhin nicht wirklich folgen.
Noch weniger, was Du eigentlich mitteilen möchtest

Wer ist im Kontext Deiner Postings nun "die" ?

mfg
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

zollagent hat geschrieben:(26 Mar 2018, 13:34)

Das Rezept der "Währungsmanipulation zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit eines Landes" ist ein vergifteter Apfel, der der Bösen Königin von hinter den sieben Bergen zur Ehre gereichen würde. Und leider wird in den rechten Kreisen den kurzdenkerischen Märchen geglaubt. Ohne Strukturänderungen wird man mit Währungsesoterik nur erreichen, daß irgendwann die Problematik noch schlimmer wird.
Dieser giftige Apfel wurde aber gerne und viel gereicht als es noch nationale Waehrungen in Europa gab.

Ich erlebte das oft genug. Beispiel Italien. Wurde es knapp hat man einfach Lira gedruckt und Abwertung gerne in Kauf genommen. Die italienischen Firmen verkauften dann im Ausland zu billigeren Preisen in US$ als die deutsche Konkurrenz und bingo es gab fuer den US$ mehr Lira. Spanien und auch Frankreich verhielten sich nicht viel anders.

Man nahm willig und gesteuert hoehere Inflation und Geldentwertung in Kauf. Und wurde es zu toll hat man sich auch damals gerne aus dem noerdlichen Europa helfen lassen.

Sogesehen ist der Euro an sich besser und wuerde noch besser funktionieren wenn es ein eineheitliches europaeisches Finanzsystem und eine europaeische Zentralbank an Stelle der nationalen Zentralbanken gaebe.
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unity in diversity
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von unity in diversity »

Ohne eine koordinierte Standortpolitik, kann Europa keinen globalen Wettbewerb bestehen:
http://janson-karikatur.de/wp-content/u ... 829-sw.jpg
Stattdessen pflegen die ihren Nord/Süddünkel und lassen sich von der Flüchtlingskrise auseinanderreißen.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
odiug

Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von odiug »

unity in diversity hat geschrieben:(27 Mar 2018, 04:22)

Ohne eine koordinierte Standortpolitik, kann Europa keinen globalen Wettbewerb bestehen:
http://janson-karikatur.de/wp-content/u ... 829-sw.jpg
Stattdessen pflegen die ihren Nord/Süddünkel und lassen sich von der Flüchtlingskrise auseinanderreißen.
Die USA haben auch kein koordinierte Standortpolitik und auch keine einheitliche Migrationspolitik ... Stichwort: Sanctuary Cities.
Aber sie haben eine Regelung, wie einzelne Staaten pleite gehen können, ohne dass deshalb die Währung selbst zerbrechen würde.
Und genau das bräuchte der EURO-Raum auch.
Aber da stehen noch alte, etwas verstaubt, romantische Ideen von nationaler Souveränität der einzelnen Mitgliedsstaaten im Weg, die sich mit der faktischen Realität kaum mehr verbinden lassen.
Interessanterweise würden die einzelnen Euro-Staaten an Handlungsspielraum gewinnen, würden sie eine Möglichkeit haben, innerhalb des Euros pleite zu gehen.
Und genau die Unfähigkeit, alte Zöpfe abzuschütteln, ist die Ursache für die Konflikte in der EU.
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von H2O »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(27 Mar 2018, 01:43)

....

Sogesehen ist der Euro an sich besser und wuerde noch besser funktionieren wenn es ein eineheitliches europaeisches Finanzsystem und eine europaeische Zentralbank an Stelle der nationalen Zentralbanken gaebe.
Eine EZB (Europäische Zentralbank) haben wir aber seit Anbeginn des Euros, mit Herrn Trichet, Herrn Duisenberg und nun Herrn Draghi als EZB-Präsidenten. Letztere Unterschrift prangt auf allen Euro-Geldscheinen. Demnächst wird voraussichtlich Herr Weidmann den Stab übernehmen.

Mit etwas Glück vollzieht die Euro-Gruppe auch den Schritt hin zu einem europäischen Finanzsystem mit Finanzminister und Überwachung des Haushaltsrahmens der Euro-Länder. Der französische Staatspräsident Macron hat einen entsprechenden Vorschlag gemacht, der nun von der Bundesregierung beäugt wird... vermutlich mit Wohlwollen.

Soooo schlecht steht es auch wieder nicht mit dem Euro. Nun müssen wir noch mit Griechen und Italienern eine Lösung der Schuldenkrisen finden.
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Adam Smith »

H2O hat geschrieben:(27 Mar 2018, 09:05)
Soooo schlecht steht es auch wieder nicht mit dem Euro. Nun müssen wir noch mit Griechen und Italienern eine Lösung der Schuldenkrisen finden.
Die Euro-Krise ist vorbei.

Zitat Anfang.

Fest steht: Griechenland wird im Sommer aller Voraussicht nach kein neues Kreditprogramm brauchen. Aufatmen in Brüssel, Berlin, Paris und Washington.

Der griechische Staatshaushalt wird auch in diesem Jahr einen kräftigen primären Haushaltsüberschuss (ohne den Schuldendienst) aufweisen – dem fortgesetzten rigorosen Sparkurs in Athen sei Dank. Gehälter, Löhne, Renten und Pensionen wurden seit Anfang 2010 um bis 55 Prozent gekürzt, Steuern und Abgaben massiv erhöht, eine Vielzahl neuer Steuern und Abgaben in Athen eingeführt.

Zitat Ende.

http://m.sz-online.de/nachrichten/griec ... 87694.html

Jetzt wird überlegt was zu tun ist, damit sich so was nicht wiederholt. Ein Euro-Finanzminister ist im Gespräch und/oder 0,35% vom BIP werden jährlich in einen Fonds eingezahlt und es gibt dazu strengere Auflagen.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von H2O »

Adam Smith hat geschrieben:(27 Mar 2018, 09:20)

Die Euro-Krise ist vorbei.

Zitat Anfang.

Fest steht: Griechenland wird im Sommer aller Voraussicht nach kein neues Kreditprogramm brauchen. Aufatmen in Brüssel, Berlin, Paris und Washington.

Der griechische Staatshaushalt wird auch in diesem Jahr einen kräftigen primären Haushaltsüberschuss (ohne den Schuldendienst) aufweisen – dem fortgesetzten rigorosen Sparkurs in Athen sei Dank. Gehälter, Löhne, Renten und Pensionen wurden seit Anfang 2010 um bis 55 Prozent gekürzt, Steuern und Abgaben massiv erhöht, eine Vielzahl neuer Steuern und Abgaben in Athen eingeführt.

Zitat Ende.

http://m.sz-online.de/nachrichten/griec ... 87694.html

Jetzt wird überlegt was zu tun ist, damit sich so was nicht wiederholt. Ein Euro-Finanzminister ist im Gespräch und/oder 0,35% vom BIP werden jährlich in einen Fonds eingezahlt und es gibt dazu strengere Auflagen.
Diesen Daten traue ich nicht über den Weg. Griechenland steht mit seinem Korruptionsindex (2016) auf Platz 69, Italien auf Platz 60. Das ist kein guter Platz für eine zuverlässige Wirtschaft. Die EU muß diese Probleme lösen; zur Not mit scharfen Schnitten.
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von zollagent »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(27 Mar 2018, 01:43)

Dieser giftige Apfel wurde aber gerne und viel gereicht als es noch nationale Waehrungen in Europa gab.

Ich erlebte das oft genug. Beispiel Italien. Wurde es knapp hat man einfach Lira gedruckt und Abwertung gerne in Kauf genommen. Die italienischen Firmen verkauften dann im Ausland zu billigeren Preisen in US$ als die deutsche Konkurrenz und bingo es gab fuer den US$ mehr Lira. Spanien und auch Frankreich verhielten sich nicht viel anders.

Man nahm willig und gesteuert hoehere Inflation und Geldentwertung in Kauf. Und wurde es zu toll hat man sich auch damals gerne aus dem noerdlichen Europa helfen lassen.

Sogesehen ist der Euro an sich besser und wuerde noch besser funktionieren wenn es ein eineheitliches europaeisches Finanzsystem und eine europaeische Zentralbank an Stelle der nationalen Zentralbanken gaebe.
Es gibt doch ein Europäische Zentralbank. Übrigens hat der giftige Apfel die Schattenseite, daß der Einkauf auch teurer wird. Und daß dann letztlich die nationale Währung nicht mehr akzeptiert wird, sondern Bezahlung in Devisen, bspw. Dollar gefordert wird. Dann ist die Magie der Währungsmanipulation schnell am Ende.
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Adam Smith »

H2O hat geschrieben:(27 Mar 2018, 09:29)

Diesen Daten traue ich nicht über den Weg. Griechenland steht mit seinem Korruptionsindex (2016) auf Platz 69, Italien auf Platz 60. Das ist kein guter Platz für eine zuverlässige Wirtschaft. Die EU muß diese Probleme lösen; zur Not mit scharfen Schnitten.
Diese Daten dürften nun stimmen. Die EU und der IWF sind ja direkt vor Ort und Griechenland ist ja nicht mehr in der Lage sich weiter kräftig zu verschulden. Krugman hat hier ja verloren.

Zitat Anfang.

Das behauptet zumindest die griechische Regierung: "Wir werden unsere nationale Souveränität wiederherstellen", sagt Wirtschaftsminister Dragasakis. Das ist ein wichtiger Punkt für die Griechen. Vertreter der Eurozone mögen den Begriff "Souveränität" nicht so gerne. Sie sagen, Griechenland werde, wie alle Staaten der Eurozone

Zitat Ende.

http://m.spiegel.de/wirtschaft/soziales ... 96732.html
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

zollagent hat geschrieben:(27 Mar 2018, 09:36)

Es gibt doch ein Europäische Zentralbank. Übrigens hat der giftige Apfel die Schattenseite, daß der Einkauf auch teurer wird. Und daß dann letztlich die nationale Währung nicht mehr akzeptiert wird, sondern Bezahlung in Devisen, bspw. Dollar gefordert wird. Dann ist die Magie der Währungsmanipulation schnell am Ende.
Ja die gibt es aber es gibt auch noch die Nationalbanken die ihr Sueppchen kochen.

Deine Aussage bezueglich nationale Waehrung bestaetigt lediglich das eine gemeinsame Waehrung besser ist. Natuerlich wurde vor dem Euro bei Verkauf zB nach Griechenland Bezahlung in DM gefordert. Ich haette niemals Drachmen, Pesos oder Lira akzeptiert. Aber Devisenreserven waren da zumindest fuer Laender wie Italien mit einer guten Export Rate. Ansonsten Geld drucken. Das ist der Kreislauf
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von H2O »

Adam Smith hat geschrieben:(27 Mar 2018, 09:39)

Diese Daten dürften nun stimmen. Die EU und der IWF sind ja direkt vor Ort und Griechenland ist ja nicht mehr in der Lage sich weiter kräftig zu verschulden.

...
...
Nach Griechenland fließen derzeit viele Milliarden. Und die allgegenwärtige Korruption wird dafür sorgen, daß der alte Kladderadatsch in kurzer Zeit wieder Oberwasser hat. Da ist etwas ganz grundsätzlich faul.
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Skull »

Das Problem einer Währungsunion ist schlicht und einfach,
wenn Regeln, Gesetze, Wirtschaft, Konjunktur etc. zu unterschiedlich in den nationalen Räumen ist,
eine gleichlautende und gemeinsame Geldpolitik eben an Grenzen stösst.

Da die einzelnen Volkswirtschaften unterschiedliche Ansprüche, Bedürfnisse und Notwendigkeiten
an die eine Zentralbank haben.

Das galt sinngemäß bei der deutschen Wiedervereinigung beim Zusammenführen von BRD und DDR,
genauso wie heute im Eurowährungsraum.

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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von H2O »

Skull hat geschrieben:(27 Mar 2018, 10:30)

Das Problem einer Währungsunion ist schlicht und einfach,
wenn Regeln, Gesetze, Wirtschaft, Konjunktur etc. zu unterschiedlich in den nationalen Räumen ist,
eine gleichlautende und gemeinsame Geldpolitik eben an Grenzen stösst.

Da die einzelnen Volkswirtschaften unterschiedliche Ansprüche, Bedürfnisse und Notwendigkeiten
an die eine Zentralbank haben.

mfg
Völlig ein zu sehen! Deshalb muß aus meiner Sicht das Manöver Euro abgepfiffen werden. Und zwar entlang einer Entscheidungslinie, die durch den landesspezifischen Korruptionsindex bestimmt wird. Der hat etwas mit der Wirtschaftsweise eines Landes und seiner Menschen zu tun.

https://www.transparency.de/korruptions ... -2016/?L=0

Mit einiger Sicherheit sind Griechenland und Italien nicht in der Lage, ihr Land in einer stabilen Währungszone zu halten.

Diese Schieflage muß aufgearbeitet werden, wie auch immer... sonst wird das auf Dauer nichts mit dem Euro.
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Adam Smith »

H2O hat geschrieben:(27 Mar 2018, 10:50)

Völlig ein zu sehen! Deshalb muß aus meiner Sicht das Manöver Euro abgepfiffen werden. Und zwar entlang einer Entscheidungslinie, die durch den landesspezifischen Korruptionsindex bestimmt wird. Der hat etwas mit der Wirtschaftsweise eines Landes und seiner Menschen zu tun.

https://www.transparency.de/korruptions ... -2016/?L=0

Mit einiger Sicherheit sind Griechenland und Italien nicht in der Lage, ihr Land in einer stabilen Währungszone zu halten.

Diese Schieflage muß aufgearbeitet werden, wie auch immer... sonst wird das auf Dauer nichts mit dem Euro.
Das ist so weit richtig. Wobei Griechenland (noch) unter Aufsicht steht. Aus dem Grund könnte es auch hier funktionieren. Meines Erachtens.
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von H2O »

Adam Smith hat geschrieben:(27 Mar 2018, 11:00)

Das ist so weit richtig. Wobei Griechenland (noch) unter Aufsicht steht. Aus dem Grund könnte es auch hier funktionieren. Meines Erachtens.
Die Aufsicht über die Landeshaushalte wäre schon ein Mittel, um auch Italien wieder ein zu hegen. Aber das Verfahren widerspricht dem Zeitgeist der nationalen Unabhängigkeit. Ich glaube deshalb nicht, daß es die Haushaltskontrollen durch eine Art Euro-Finanzminister geben wird.

Stabilität kommt entweder aus dem Volk und seiner Lebens- und Wirtschaftsweise... oder der Versuch schlägt fehl. Da sind wir doch jetzt... und nur durch die Lähmung der EU infolge von Wahlkämpfen und Regierungsbildung in D & F wurde die Umgestaltung der Euro-Zone versäumt.
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Skull »

H2O hat geschrieben:(27 Mar 2018, 11:09)

und nur durch die Lähmung der EU infolge von Wahlkämpfen und Regierungsbildung in D & F
wurde die Umgestaltung der Euro-Zone versäumt.
Davon abgesehen, ob man so etwas wollte und wolle...

Da wurde nichts versäumt. Es ist (derzeit) schlicht nicht möglich (gewesen).

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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von H2O »

Skull hat geschrieben:(27 Mar 2018, 14:10)

Davon abgesehen, ob man so etwas wollte und wolle...

Da wurde nichts versäumt. Es ist (derzeit) schlicht nicht möglich (gewesen).

mfg
Ich bin gespannt, worauf die französische Regierung und die Bundesregierung sich einigen werden... und was danach möglich ist.
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Skull »

H2O hat geschrieben:(27 Mar 2018, 14:47)

Ich bin gespannt, worauf die französische Regierung und die Bundesregierung sich einigen werden...
und was danach möglich ist.
Wenn sich 2 (in Worten zwei) Regierungen einigen...sollten...

was bedeutet das dann wohl für "einstimmige" Entscheidungen in Bezug auf ALLER Euro-Länder ? :D

Und in Bezug auf deren Ratifizierung in ALLEN nationalen Parlamenten ?


Daher kann ich (Deinen) Optimismus nicht wirklich nachvollziehen.

mfg
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