Kreationismus in deutschen Schulen?

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Alter Stubentiger
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Alter Stubentiger »

nasziv hat geschrieben:(07 Mar 2018, 10:37)

Woran soll man die Grenze einer finanziellen Zuwendung festmachen?

Private Schulen und deren inhaltliche Ausrichtung sind über Art.7 GG grundsätzlich geschützt. Wenn nicht gar vorgesehen und eingefordert, um Gleichschaltung zu vermeiden, Diversität zu gewährleisten und Grundrechte wie Religion und deren freie Ausübung zu ermöglichen. Es müssen allgemeine staatlich vorgegebene Ziele der Ausbildung erreicht werden, mehr nicht. Im Wie besteht m.E. zurecht größtmögliche Freiheit.

Aus dem verlinkten Artikel lässt sich auch nur entnehmen, dass neben EvolutionsTHEORIE ein weiterer Aspekt oder Ansatz genannt wurde. Ansonsten viel Panikmache ohne Hintergrund.
Evolutionstheorie.... Das ist in der Wissenschaft so. Endgültig ist nichts bewiesen weil es jedem erlaubt ist die jeweilige Theorie durch wissenschaftliche Methoden zu widerlegen. Deshalb ist auch die Relativitätstheorie auch immer noch etwas was Theorie genannt wird. Kreationisten verwenden den Begriff Theorie falsch. Die Evolution ist de fakto bewiesen. Die Kreationisten können der Evolutionstheorie nur Behauptungen entgegensetzen. Und sonst nichts. Da ist also kein Aspekt und kein Ansatz. Und daher auch keine Basis den Kreationismus im Unterricht zu behandeln.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Keine Ahnung ob solche Leute, die "Kreationismus" für eine "Theorie" halten, generell für Wissenschaft zugänglich sind.

"Kreationismus" ist nichts als eine unbewiesene These eingebaut in ein rein religiöses Umfeld, für das ebenfalls jegliches "Wissen" fehlt. Religionen fehlt Wissen vollkommen - alles basiert auf Glauben - also eine Ansammlung von Behauptungen der jegliche Fakten zu diesen Behauptungen fehlen.

Wissen welches auf Theorien und Regeln und nachprüfbaren Fakten besteht, unterscheidet sich erheblich von Thesen die um sie "wirksamer" erscheinen zu lassen zu Theorien erklärt werden :(

Wenn auch immer auf der Basis von Fakten, Theorien durch weitere faktische Erkenntnisse weiterentwickelt oder auch weitgehend verworfen werden, sind "alternative Fakten" zu denen auch der sog. Kreationismus zählt vollkommen immun gegen jede Einsicht - kein einziger Aspekt der dort eine überaus wichtige Rolle spielt, ist mit wissenschaftlichen Methoden auch nur im Ansatz beweisbar.

Warum nun solche Irrlehren auch noch wenig gefestigten Kindern und Jugendlichen über "Unterricht" zugemutet werden sollen, dafür fehlt mir jegliches Verständnis zur Sinnhaftigkeit eines solchen Vorstoßes. Das ist genauso unsinnig, wie mathematische Grundlagen durch irrwitzige - nicht nachweisbare - Pseudolehren "ergänzen" zu wollen.

Erklärungsversuche wie der "Kreationismus" stellen einen derart großen Zweifel an göttlichen Fähigkeiten dar, dass dies jedem der sich ernsthaft selbst als "gottgläubig" sieht, unweigerlich auffallen muss. Eine Wesenheit die nicht auch für jeden Aspekt der bekannten Physik inkl. der "noch" unbekannten Physik "beherrscht" ist Ausdruck purer Ungläubigkeit.

Schlicht, wer "Gott" noch im 21. Jahrhundert andichtet, "er-sie-es" benötige den "Kreationismus", um "sein Schaffen" - "kreieren" (lat. creare) also - "etwas Neues schaffen, etwas Eigenes hervorbringen", ist derart "ungläubig", das dies eigentlich jedem Betroffen selbst auffallen müsste :(

"Wer" all das, was bislang den größtmöglichen Grad an Gewissheit (selbstverständlich im wissenschaftlichen Sinn !) mit wissenschaftlichen Methoden nachweisbares, "kreiert" hat (jedenfalls aus der Sicht religiös Gläubiger), Gott durch "alternative Fakten" zu erklären versucht, ist an Erbärmlichkeit kaum noch zu übertreffen. Das dann noch wenig gefestigten Kindern und Jugendlichen über "Unterricht" zugemutet werden soll, solche Irrlehren mit der Realität (die ja göttliches Schaffen darstellt) gleichzusetzen, ist an Irrsinn nicht mehr zu überbieten.

Wer tatsächlich gottgläubig ist, benötigt keinerlei dilettantischen Erklärungsversuch, die u.a. der "Kreationismus" darstellt. Im Grund ist das ein Rückfall in eine Welt, wo "Götter" - "sehr menschliche Götter" eben nicht "allmächtig" sind.

Als religiöser Mensch würde ich es als Angriff auf wahre Gläubigkeit ansehen, wenn jemand versucht wissenschaftliche Erkenntnisse, welche zwangsläufig göttlichen Ursprungs sein müssen, durch solchen Pillepalle wie es der "Kreationismus" zu ersetzen. Religiöser Glaube benötigt keinerlei "Anleihen" bei einer Pseudowissenschaft - es ist entweder aus sich selbst heraus existierend oder schlich nur Illusion...
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Ammianus »

Ein Terraner hat geschrieben:(07 Mar 2018, 14:39)

Nein, in einem Naturwissenschaftlichen Fach Glaubensinhalte als Fakten an Kinder zu vermittel nennt sich nicht Meinungsfreiheit sondern Indoktrinierung und Gehirnwäsche.
Für die Gläubigen sind das aber Fakten. Und da geht das Bevormunden doch los und ist abzulehnen. Außerdem nimmt der Kreationismus ja nicht viel Zeit in Anspruch: "Hat alles Gott gemacht". Ist also auch eine Weltsicht für Faule. Wobei natürlich das Gros der Kreationisten sicher nicht faul ist. Die sind ja sonst auch noch was anderes.

Aber jetzt wird es interessant. Leider zeigen meine Erfahrungen, dass wenn man sich auf Diskussionen mit Kreationisten einlässt - ich meine jetzt auf sachliche Art - die dann ganz schnell in den Büschen verschwinden. Denn oft wissen sie nicht viel mehr als das mit dem "Sozialdarwinismus" und "Hitler" und haben dann auch die Propagandaversion über den Pilt-Down-Menschen gelesen. Können ein oder zwei in heutiger Zeit offen rassistisch wirkender Sätze aus den Werken Darwins. Behaupten, dass man nie Zwischenformen gefunden habe - da ist dann das Schnabeltier unbekannt: "Hab ich noch nie etwas von gehört". Und das Lieblingswort ist "Zufall".

Nein, ich würde sogar ganz deutlich sagen, der Kreationismus und eine Diskussion seiner aktuellen Erscheinungsformen gehören sehr wohl in den Biologieunterricht. Um eine Wissenschaft zu verstehen muss man auch ihre Geschichte kennen wie auch ihren aktuellen Status. Jedenfalls wenn man sich für mehr als bloßes Auswendiglernen für Zensuren interessiert.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Ein Terraner »

Ammianus hat geschrieben:(07 Mar 2018, 17:43)

Für die Gläubigen sind das aber Fakten.
Damit öffnest du Tür und Tor für jeden noch so bescheuerten Unsinn, wo willst du die Grenzen ziehen ?
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Ammianus »

Ein Terraner hat geschrieben:(07 Mar 2018, 18:06)

Damit öffnest du Tür und Tor für jeden noch so bescheuerten Unsinn, wo willst du die Grenzen ziehen ?
Tür und Tor sind längst offen bzw. waren es schon immer. Es geht schließlich nicht darum, was man selbst von Kreationismus hält. Es geht darum, dass dieser eine Tatsache ist, eine gesellschaftliche Realität. Folgende Zahlen sind nur das Ergebnis schnellen Googlens in den letzten Minuten: Nach Quellen gäbe es in Deutschland 1,3 Mio Kreationisten, 78 % der Amerikaner wären welche und 70 % der Türken. Da hat der Möchtegernkalif ja vor kurzem die moderne Biologie aus dem Schulunterricht genommen.

Und nun stelle man sich einen Lehrer hier vor, möglichst noch einen blauäugig verträumten Gutmenschen, der vor eine Klasse tritt und dort von einem Teil der Schülerschaft erfährt, dass er absoluten Bullshit unterrichtet.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Ein Terraner »

Ammianus hat geschrieben:(07 Mar 2018, 19:38)

Tür und Tor sind längst offen bzw. waren es schon immer. Es geht schließlich nicht darum, was man selbst von Kreationismus hält. Es geht darum, dass dieser eine Tatsache ist, eine gesellschaftliche Realität. Folgende Zahlen sind nur das Ergebnis schnellen Googlens in den letzten Minuten: Nach Quellen gäbe es in Deutschland 1,3 Mio Kreationisten, 78 % der Amerikaner wären welche und 70 % der Türken. Da hat der Möchtegernkalif ja vor kurzem die moderne Biologie aus dem Schulunterricht genommen.
Deswegen sollte es nicht auch noch staatlich unterstützt werden, Kreationismus in Bio bedeutet Streichung der Gelder, sollte eigentlich ein Problem darstellen.
Ammianus hat geschrieben:(07 Mar 2018, 19:38)

Und nun stelle man sich einen Lehrer hier vor, möglichst noch einen blauäugig verträumten Gutmenschen, der vor eine Klasse tritt und dort von einem Teil der Schülerschaft erfährt, dass er absoluten Bullshit unterrichtet.
So wird das nicht funktionieren.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Ammianus »

Zum einen habe ich bereits weiter oben darauf hingewiesen, dass Kreationismus in Bio schon in Lehrbüchern vorkommt und ich wies auch darauf hin, warum das sogar notwendig ist.
Dazu Biologie heute S II. Hrsg. Wolfgang Miram und Karl-Heinz Scharf. Schroedel Schulbuchverlag 1994. 7. Kontroversen über die Evolutionstheorie S. 436-439

Beim 2. Punkt ist es Richard Dawkins selbst, der in einem Vorwort zu einem seiner Bücher das Problem anspricht, vor dem Lehrer unter Umständen stehen.
Kreationismus im Biologieunterricht und deswegen Streichung der Gelder wäre in meinen Augen absolut verfassungsfeindlich, blanker Staatsterror und ein Akt der Diktatur.
So lassen sich Probleme nicht lösen. Kreationisten muss in sachlicher Auseinandersetzung begegnet werden. Dabei haben sie im Endeffekt keine Chance und können sich nur mit Tricksereien oder Flucht aus der Affäre ziehen.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Ein Terraner »

Ammianus hat geschrieben:(07 Mar 2018, 20:59)

Kreationismus im Biologieunterricht und deswegen Streichung der Gelder wäre in meinen Augen absolut verfassungsfeindlich, blanker Staatsterror und ein Akt der Diktatur.
Es soll Staatsterror sein wenn der Staat nicht jeden Unsinn unterstützt ? Es geht hier nicht um ein Verbot, es geht darum etwas nicht zu unterstützen.

Ammianus hat geschrieben:(07 Mar 2018, 20:59)

So lassen sich Probleme nicht lösen. Kreationisten muss in sachlicher Auseinandersetzung begegnet werden. Dabei haben sie im Endeffekt keine Chance und können sich nur mit Tricksereien oder Flucht aus der Affäre ziehen.
Du kannst niemanden durch Argumente überzeugen wenn seine Grundsätzliche Überzeugung darauf beruht diese zu ignorieren. Das ist ein Kampf gegen Windmühlen, Don Quijote wäre stolz.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Ammianus »

Ein Terraner hat geschrieben:(07 Mar 2018, 21:48)

Es soll Staatsterror sein wenn der Staat nicht jeden Unsinn unterstützt ? Es geht hier nicht um ein Verbot, es geht darum etwas nicht zu unterstützen.




Du kannst niemanden durch Argumente überzeugen wenn seine Grundsätzliche Überzeugung darauf beruht diese zu ignorieren. Das ist ein Kampf gegen Windmühlen, Don Quijote wäre stolz.
Es geht hier um eine relativ große Minderheit die auch Teil dieser unserer Gesellschaft ist. Es geht darüber, sogenannte Alternativen wie eben Kreationismus und das dazugehörige pseudowissenschaftliche Konzept des Kreativen Designs im Unterricht zu diskutieren. Nur so geht man mit Menschen um, die man als mündige Bürger anerkennt.
Der diesen Strang startende Artikel ist in meinen Augen bezeichnend für Panikreaktionen. Man sollte der Sache aber mit Gelassenheit entgegentreten. Panik, Zwang und Druck bestärken nur die Anhänger kreationistischer Auffassungen. Sie fühlen sich bestätigt. Sie glauben dann die sogenannte Gegenseite wäre "verzweifelt" und würde jetzt eben ihre im Schwinden begriffene verblendete Auffassung mit Gewalt und Zwang durchsetzen wollen.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Ein Terraner »

Ammianus hat geschrieben:(07 Mar 2018, 21:56)

Es geht hier um eine relativ große Minderheit die auch Teil dieser unserer Gesellschaft ist. Es geht darüber, sogenannte Alternativen wie eben Kreationismus und das dazugehörige pseudowissenschaftliche Konzept des Kreativen Designs im Unterricht zu diskutieren. Nur so geht man mit Menschen um, die man als mündige Bürger anerkennt.
Der diesen Strang startende Artikel ist in meinen Augen bezeichnend für Panikreaktionen. Man sollte der Sache aber mit Gelassenheit entgegentreten. Panik, Zwang und Druck bestärken nur die Anhänger kreationistischer Auffassungen. Sie fühlen sich bestätigt. Sie glauben dann die sogenannte Gegenseite wäre "verzweifelt" und würde jetzt eben ihre im Schwinden begriffene verblendete Auffassung mit Gewalt und Zwang durchsetzen wollen.
Das kann man gerne machen, aber nicht in Bio oder sonst einem Naturwissenschaftlichen Fach, wenn dann in einem eigenen Fach in dem auch alle anderen Schöpfungsmythen behandelt werden und auch in den entsprechenden Kontext mit umfassenden Informationen gestellt werden. Also genau so wie es Kreationisten bestimmt nicht haben wollen. Wäre das besser ? :)
Zuletzt geändert von Ein Terraner am Mi 7. Mär 2018, 22:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Ammianus »

Ein Terraner hat geschrieben:(07 Mar 2018, 22:02)

Das kann man gerne machen, aber nicht in Bio oder sonst einem Naturwissenschaftlichen Fach, wenn dann in einem eigenen Fach in dem auch alle anderen Schöpfungsmythen behandelt werden und auch in den entsprechenden Kontext mit umfassenden Informationen gestellt werden. Also genau so wie es Kreatonisten bestimmt nicht haben wollen. Wäre das besser ? :)
Noch irgend ein Fach? Wie schon gesagt, im Schrödel ist es Bestandteil des Wissens. Eine Wissenschaft ist auch ihre Forschungsgeschichte. Wie fing alles an, wie verhielt sich die gesellschaftliche Umwelt dazu. Wenn ich Astronomie lehre, dann gehört dazu auch die ganze Geschichte von den Sternbeobachtungen der Sumerer über die Präkolumbianischen Kulturen wie die Maya über Kopernikus, die Kirche und und und ...

Und dazu gehören dann eben auch die ersten Systematisierungsversuche in der Antike bei denen die Fledermaus noch ein Vogel war und der Wal ein Fisch. Oder Katharina die Große die von Elefantenknochen in Sibirien erfuhr und so ihre Zweifel hatte über das Alter der Erde und der dort lebenden Kreaturen.

Und man soll dem Ganzen mit Ruhe und Sachlichkeit begegnen. Wenn die dann weglaufen, sehen sie blöd aus...
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Ein Terraner »

Ammianus hat geschrieben:(07 Mar 2018, 22:19)

Und man soll dem Ganzen mit Ruhe und Sachlichkeit begegnen. Wenn die dann weglaufen, sehen sie blöd aus...
Die laufen nicht weg, hast du schon mal mit Kreationisten diskutiert? Das verläuft immer nach dem gleichen Schema und am Ende werden sie richtig aggressiv, da läuft nichts weg, da gibt es eher Scheiterhaufen.
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Beitrag von Ein Terraner »

Jupp, Wir brauchen dringend mehr Religion an Schulen.

https://hpd.de/artikel/unliebsamer-athe ... esen-15341
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Boraiel »

Ein Terraner hat geschrieben:(08 Mar 2018, 00:30)

Jupp, Wir brauchen dringend mehr Religion an Schulen.

https://hpd.de/artikel/unliebsamer-athe ... esen-15341
Der Typ zeigt in der Tat ernste Anzeichen einer psychischen Störung. :rolleyes:
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Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Ammianus »

Ein Terraner hat geschrieben:(07 Mar 2018, 22:24)

Die laufen nicht weg, hast du schon mal mit Kreationisten diskutiert? Das verläuft immer nach dem gleichen Schema und am Ende werden sie richtig aggressiv, da läuft nichts weg, da gibt es eher Scheiterhaufen.
Hättest du gelesen, was ich weiter oben schrieb, dann wäre schon die Frage nicht gekommen. Ist übrigens auch hier im Forum schon geschehen. Bei Linne war der Kreationist dann in den Büschen. Und tut mir leid, aber aus deinem 2. Satz spricht regelrechte Panik.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Ammianus »

Boraiel hat geschrieben:(08 Mar 2018, 00:47)

Der Typ zeigt in der Tat ernste Anzeichen einer psychischen Störung. :rolleyes:
Ich hab mir den Artikel komplett durchgelesen. Dabei natürlich im Hinterkopf, dass weder das Portal noch der Autor neutral sind. Trotzdem fand ich diesen Stier als nervenden ideologiegesteuerten Typen. Als dann seine, weiss jetzt nicht, Twitter oder Facebook-Satiren kamen, konnte ich verstehen, dass die Leute am Ort sich nicht mehr sicher fühlten.

Derartige Figuren laufen bei mir unter der Kategorie: "Atheistische Talybunnys".

Wobei es natürlich durchaus möglich ist, dass der Mann als Kind durch eine von einem Geistlichen begangene Straftat traumatisiert wurde. So etwas, und besonders die Vertuschungen durch die Kirchenoberen und die Duldung derartiger Praktiken (Vertuschungen), sind natürlich noch einem etwas für sich.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Ein Terraner »

Ammianus hat geschrieben:(08 Mar 2018, 11:04)

Ich hab mir den Artikel komplett durchgelesen. Dabei natürlich im Hinterkopf, dass weder das Portal noch der Autor neutral sind. Trotzdem fand ich diesen Stier als nervenden ideologiegesteuerten Typen. Als dann seine, weiss jetzt nicht, Twitter oder Facebook-Satiren kamen, konnte ich verstehen, dass die Leute am Ort sich nicht mehr sicher fühlten.

Derartige Figuren laufen bei mir unter der Kategorie: "Atheistische Talybunnys".

Wobei es natürlich durchaus möglich ist, dass der Mann als Kind durch eine von einem Geistlichen begangene Straftat traumatisiert wurde. So etwas, und besonders die Vertuschungen durch die Kirchenoberen und die Duldung derartiger Praktiken (Vertuschungen), sind natürlich noch einem etwas für sich.
Wie hätte es sich den wehren sollen?
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Ein Terraner »

Ammianus hat geschrieben:(08 Mar 2018, 10:58)

Und tut mir leid, aber aus deinem 2. Satz spricht regelrechte Panik.
Was willst du hören ? Das mir die staatlich gestützte systematische Verblödung der nächsten Generationen egal ist ? Die Welt ersäuft im Religiösen Schwachsinn, da muss man nun mal solchen Menschen nicht auch noch eine Bühne bieten und sei sie noch so klein.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Ammianus »

Wehren? Die Schule ist ihm doch schon entgegen gekommen. Der regt sich über alles auf und macht den ganz ganz ganz großen Kämpfer für den Atheisten. Versteck im Text findet man dann noch den Hinweis, dass er auch noch die Schule umbenennen will. Weisst du, wie das von Seiten der Leute am Ort aussieht. Da kommt so ein Typ daher und will über alles bestimmen und macht ständig Ärger nur um seine Ideologie durchzusetzen.
Wer ist denn da der Inquisitor?
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Ammianus »

Ein Terraner hat geschrieben:(08 Mar 2018, 11:17)

Was willst du hören ? Das mir die staatlich gestützte systematische Verblödung der nächsten Generationen egal ist ? Die Welt ersäuft im Religiösen Schwachsinn, da muss man nun mal solchen Menschen nicht auch noch eine Bühne bieten und sei sie noch so klein.
Staatlich gestützte systematische Verblödung? Bei uns wenigstens ersäuft nichts im religiösen Schwachsinn. Ansonsten empfehle ich noch einmal genau zu lesen, was ich zur Behandlung des Kreationismus im Biologieunterricht geschrieben habe.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Ein Terraner »

Ammianus hat geschrieben:(08 Mar 2018, 11:22)

Wehren? Die Schule ist ihm doch schon entgegen gekommen.
Entgegen? Da wurde eine Abmachung getroffen die sofort wieder vom Pfarrer gebrochen wurde.
Der regt sich über alles auf und macht den ganz ganz ganz großen Kämpfer für den Atheisten. Versteck im Text findet man dann noch den Hinweis, dass er auch noch die Schule umbenennen will. Weisst du, wie das von Seiten der Leute am Ort aussieht. Da kommt so ein Typ daher und will über alles bestimmen und macht ständig Ärger nur um seine Ideologie durchzusetzen.
Er will einfach nur eine religionsfreie Grundschule für seine Kinder, das ist vollkommen nachvollziehbar. Vor allem da man sich die Grundschule nicht aussuchen kann, wenn man dann an so eine katholische Brutstätte kommt bleibt einem nicht mehr viel Alternativen.
Wer ist denn da der Inquisitor?
Der Pfarrer? Was bitte hat der an einer Grundschule zu suchen ?
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Ein Terraner »

Ammianus hat geschrieben:(08 Mar 2018, 11:24)

was ich zur Behandlung des Kreationismus im Biologieunterricht geschrieben habe.
Das hat nur nicht viel mit der geforderten "gleichberechtigten" Behandlung vom Schöpfungsmythos in Biologie zu tun. Diesen Mythos in einer Abhandlung vor der Klasse zu zerlegen dürfte wohl eher nicht zu den Zielen der Kreationisten gehören.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Ammianus »

Ein Terraner hat geschrieben:(08 Mar 2018, 11:31)

Entgegen? Da wurde eine Abmachung getroffen die sofort wieder vom Pfarrer gebrochen wurde.


Er will einfach nur eine religionsfreie Grundschule für seine Kinder, das ist vollkommen nachvollziehbar. Vor allem da man sich die Grundschule nicht aussuchen kann, wenn man dann an so eine katholische Brutstätte kommt bleibt einem nicht mehr viel Alternativen.


Der Pfarrer? Was bitte hat der an einer Grundschule zu suchen ?
Dann soll er da hinziehen, wo es das gibt und die Leute nicht mit seinem Schwachsinn terrorisieren. Denn genau das hat er getan. Er hat die Leute regelrecht terorrisiert. Und ich halte sein Verhalten und seine Ideologie für Schwachsinn. Die Leute leben da. Es ist ihre Welt, es ist ihre Schule, es ist ihr Leben. Basta.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Ammianus »

Ein Terraner hat geschrieben:(08 Mar 2018, 11:38)

Das hat nur nicht viel mit der geforderten "gleichberechtigten" Behandlung vom Schöpfungsmythos in Biologie zu tun. Diesen Mythos in einer Abhandlung vor der Klasse zu zerlegen dürfte wohl eher nicht zu den Zielen der Kreationisten gehören.
Wie ich feststellen muss, hast du nicht gelesen, was ich dazu geschrieben habe. Schade. Aber dann bringt das nichts.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Ein Terraner »

Ammianus hat geschrieben:(08 Mar 2018, 11:51)

Dann soll er da hinziehen, wo es das gibt und die Leute nicht mit seinem Schwachsinn terrorisieren. Denn genau das hat er getan. Er hat die Leute regelrecht terorrisiert. Und ich halte sein Verhalten und seine Ideologie für Schwachsinn. Die Leute leben da. Es ist ihre Welt, es ist ihre Schule, es ist ihr Leben. Basta.
Vielleicht musste er da hinziehen? Es geht hier um eine staatliche Grundschule, was soll der Mist ?
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Boraiel »

Ein Terraner hat geschrieben:(08 Mar 2018, 11:53)

Vielleicht musste er da hinziehen? Es geht hier um eine staatliche Grundschule, was soll der Mist ?
Ja, und die wird doch in Trägerschaft der Gemeinde sein. Wir leben hier in einer Demokratie, wenn die da 70% CDU wählen, können die die Schule natürlich auch nach Christophorus benennen oder häufige Cooperationen mit der örtlichen Pfarrei vereinbaren. Die Schule ist dem Typen schon entgegen gekommen, anderes von ihm ist ziemlich verfehlt, auch seine Tochter leidet offensichtlich unter dem Wahn des Vaters.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Ein Terraner »

Boraiel hat geschrieben:(08 Mar 2018, 15:30)

Ja, und die wird doch in Trägerschaft der Gemeinde sein. Wir leben hier in einer Demokratie, wenn die da 70% CDU wählen, können die die Schule natürlich auch nach Christophorus benennen oder häufige Cooperationen mit der örtlichen Pfarrei vereinbaren. Die Schule ist dem Typen schon entgegen gekommen, anderes von ihm ist ziemlich verfehlt, auch seine Tochter leidet offensichtlich unter dem Wahn des Vaters.
Die Schule/Pfarrer hat die Vereinbarung gebrochen falls dir das entgangen ist.

Und es ist eine staatliche Grundschule und kein Kloster, wenn die Gemeinde das will kann sie gerne eine religiöse Privatschule aufziehen. Vater und Tochter haben ein Recht darauf in einer verpflichteten Grundschule von Religion verschont zu bleiben, es würde mich hier wirklich freuen wenn es zu einer Verhandlung kommen würde. Wird ähnlich ausgehen wie beim Kruzifix.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von nasziv »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(07 Mar 2018, 16:12)
Kreationisten verwenden den Begriff Theorie falsch. Die Evolution ist de fakto bewiesen. Die Kreationisten können der Evolutionstheorie nur Behauptungen entgegensetzen. Und sonst nichts. Da ist also kein Aspekt und kein Ansatz. Und daher auch keine Basis den Kreationismus im Unterricht zu behandeln.
Kreationisten verwenden den Begriff Theorie eigentlich nicht. So wie du "de facto (nach Lage der Dinge)" für die Wissenschaft verwendest, müsstest du "de jure (dem Gesetze nach)" für Glauben und Religion parallel verwenden. Diese "Gesetze" sind nicht nur Bestandteil dieser Gesellschaft, sie waren es schon immer seit den ersten Riten und Ritualen in menschlichen Gemeinschaften, seit "Bewusstsein" in Erscheinung getreten ist. Solange dieses "Bewusstsein" existiert, wird sich nichts an diesem Glauben in verschiedensten Ausprägungen ändern ( dies sind nun eher philosophische als naturwissenschaftlich-anthropologische Aspekte).

Insofern sollten wir, ein jeder ist schließlich davon betroffen, damit umgehen und dies respektieren. In der Verfassung ist dies so berücksichtigt, imho nicht ohne Grund.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kreationismus gehört in den Religionsunterricht, in Biologie sollte man so einen Quatsch nicht behandeln.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Alter Stubentiger »

nasziv hat geschrieben:(08 Mar 2018, 19:19)

Kreationisten verwenden den Begriff Theorie eigentlich nicht. So wie du "de facto (nach Lage der Dinge)" für die Wissenschaft verwendest, müsstest du "de jure (dem Gesetze nach)" für Glauben und Religion parallel verwenden. Diese "Gesetze" sind nicht nur Bestandteil dieser Gesellschaft, sie waren es schon immer seit den ersten Riten und Ritualen in menschlichen Gemeinschaften, seit "Bewusstsein" in Erscheinung getreten ist. Solange dieses "Bewusstsein" existiert, wird sich nichts an diesem Glauben in verschiedensten Ausprägungen ändern ( dies sind nun eher philosophische als naturwissenschaftlich-anthropologische Aspekte).

Insofern sollten wir, ein jeder ist schließlich davon betroffen, damit umgehen und dies respektieren. In der Verfassung ist dies so berücksichtigt, imho nicht ohne Grund.
So harmlos sind die Leute nicht. In den USA wird der wissenschaftliche Darwinismus schleichend aus dem Schulunterricht verdrängt und der Kreationismus als valide Wissenschaft dargestellt. Was er nicht ist. Dies bestätigen US-Gerichtsurteile.

Ich befürchte dass die Kreationisten oder Evangelikalen mit ihrer auf nichts beruhenden Rechthaberei eine Gefahr für jede freie Gesellschaft sind. Ich halte sie für verfassungsfeindlich.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Dark Angel »

Boraiel hat geschrieben:(07 Mar 2018, 15:31)

Dieser Punkt hat aber durchaus mit dem Thema zu tun. Indem man erkennt, dass das, was wir über Vergangenes denken, selbst, wenn es wissenschaftliche Theorie ist, keineswegs Realität sein muss, gewinnen Alternative Erklärungsmodelle wie der Kreationismus an Berechtigung.
Kreationismus liefert kein alternatives Erklärungsmodell.
Evolutionstheorie hat herzlich wenig mit "über Vergangenes denken" zu tun, sondern etwas mit Nachvollziehbarkeit, Überprüfbarkeit und Falsifizierbarkeit. Und die ET ist bisher NICHT falsifiziert worden, sondern mit jedem neuen Fossilienfund verifiziert. Genau das ist beim Kreationismus nicht der Fall.
Boraiel hat geschrieben:(07 Mar 2018, 15:31)Und das ist auch der Grund, warum dieses Thema nicht ein für alle mal zugunsten der Evolutionstheorie “gelöst” werden kann.
Doch kann es! Die Evolutionstheorie liefert hinreichend genaue zeitkernig gültige Erklärungen. Etwas, es der Kreationismus definitiv nich liefert und auch nicht liefern kann. Ganz im Gegenteil, die Aussagen des Kreationismus halten einer Überprüfung nicht stand.
Boraiel hat geschrieben:(07 Mar 2018, 15:31)Meiner Ansicht nach sollten die Eltern und die Träger der Schule diesbezüglich entscheiden, was gelehrt werden soll, wobei der Kreationismus keinen Platz im Fach Biologie hat.
Nein - auch für Privatschulen haben die Lehrpläne der Länder Gültigkeit.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Charles »

Dark Angel hat geschrieben:(08 Mar 2018, 19:58)
Ganz im Gegenteil, die Aussagen des Kreationismus halten einer Überprüfung nicht stand.
Das ist doch klar. Die Aussage:"Es gibt Gott." kann man wissenschaftlich auch nicht überprüfen bzw. beweisen. Trotzdem kann man ja an etwas glauben, das man nicht beweisen kann.

So kann man halt auch glauben, dass die Lebewesen und vorallen der Mensch von Gott gewollt und geschaffen sind. Klar kann man das nicht wissenschaftlich beweisen, darum geht es ja auch nicht.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Keoma »

Charles hat geschrieben:(08 Mar 2018, 22:54)

Das ist doch klar. Die Aussage:"Es gibt Gott." kann man wissenschaftlich auch nicht überprüfen bzw. beweisen. Trotzdem kann man ja an etwas glauben, das man nicht beweisen kann.

So kann man halt auch glauben, dass die Lebewesen und vorallen der Mensch von Gott gewollt und geschaffen sind. Klar kann man das nicht wissenschaftlich beweisen, darum geht es ja auch nicht.
Nur wenn man Sachen glaubt, die wissenschaftlich nicht haltbar sind - wie z.B. das Alter der Erde - wird es heikel.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von H2O »

Keoma hat geschrieben:(09 Mar 2018, 08:52)

Nur wenn man Sachen glaubt, die wissenschaftlich nicht haltbar sind - wie z.B. das Alter der Erde - wird es heikel.
  • Was ist Kreationismus


    Der Begriff Kreationismus steht für eine Weltsicht, gemäß der ein Schöpfer das
    Universum und das Leben vor weniger als 10.000 Jahren innerhalb einer Woche von 6
    buchstäblichen Tagen erschaffen hat.
http://www.evolutionstheorie.info/natur ... ismus0.htm

Wer einen solchen Stuß gegen naturwissenschaftlich belegte und wiederholt belegbare Tatsachen glaubt, der hat das Recht verwirkt, etwa an Schulen missionierend auf zu treten.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Provokateur »

Kreationismus ist die Idee, dass der Mensch mehr Erde als Affe ist.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von schokoschendrezki »

H2O hat geschrieben:(09 Mar 2018, 09:17)
Wer einen solchen Stuß gegen naturwissenschaftlich belegte und wiederholt belegbare Tatsachen glaubt, der hat das Recht verwirkt, etwa an Schulen missionierend auf zu treten.
Na, mal vorsichtig. Ein "Missionsrecht" an Schulen gibts aus guten Gründen ganz grundsätzlich nicht.

Der Oxford-Theologe (und gleichzeitig gelernte Biologe) Alister McGrath hat mit dem Buch "Der Atheismus-Wahn" eine Antwort auf Dawkins "Der Gottes-Wahn" geschrieben und ich bin, obwohl selbst Agnostiker, völlig auf seiner Seite. Denn McGrath setzt der ideologisierten und hyperagressiven Argumentation von Dawkins und anderen "Neuen Atheisten" eine kultivierte, Geisteswissenschaften respektierende, nicht szientistische Polemik entgegen.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Ein Terraner »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Mar 2018, 10:11)

Na, mal vorsichtig. Ein "Missionsrecht" an Schulen gibts aus guten Gründen ganz grundsätzlich nicht.

Der Oxford-Theologe (und gleichzeitig gelernte Biologe) Alister McGrath hat mit dem Buch "Der Atheismus-Wahn" eine Antwort auf Dawkins "Der Gottes-Wahn" geschrieben und ich bin, obwohl selbst Agnostiker, völlig auf seiner Seite. Denn McGrath setzt der ideologisierten und hyperagressiven Argumentation von Dawkins und anderen "Neuen Atheisten" eine kultivierte, Geisteswissenschaften respektierende, nicht szientistische Polemik entgegen.
Das hier ? https://www.amazon.de/Atheismus-Wahn-An ... 3865912893
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Keoma »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Mar 2018, 10:11)

Na, mal vorsichtig. Ein "Missionsrecht" an Schulen gibts aus guten Gründen ganz grundsätzlich nicht.

Der Oxford-Theologe (und gleichzeitig gelernte Biologe) Alister McGrath hat mit dem Buch "Der Atheismus-Wahn" eine Antwort auf Dawkins "Der Gottes-Wahn" geschrieben und ich bin, obwohl selbst Agnostiker, völlig auf seiner Seite. Denn McGrath setzt der ideologisierten und hyperagressiven Argumentation von Dawkins und anderen "Neuen Atheisten" eine kultivierte, Geisteswissenschaften respektierende, nicht szientistische Polemik entgegen.
Na ja, wenn ein Theologe etwas von fundamentalistischen Atheisten faselt, denke ich mir schon meinen Teil.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von schokoschendrezki »

Richtig. Und hier findet sich ein ausführlicher Zeitungsessay zum Thema "Warum der neue Atheismus unsere Kultur verflacht": http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/b ... 16724.html.

Hier steht "Neuer Atheismus" nicht für einfach einen Atheismus, der eben neu erstarkt ist, sondern direkt für einen informellen Zusammenschluss dieses Namens mit der zentralen Ideologie Szientismus.

Selbstverständlich ist das kein Plädoyer für die Vermittlung von Kreationismus im Biologieunterricht.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von schokoschendrezki »

Keoma hat geschrieben:(09 Mar 2018, 10:24)

Na ja, wenn ein Theologe etwas von fundamentalistischen Atheisten faselt, denke ich mir schon meinen Teil.
Keoma: Der erste Abschnitt auf der Homepage der Richard Dawkins Foundation lautet:
Werden Sie Fundamentalist, genießen Sie den Segen der Intoleranz! Denn dem Fundamentalismus gehört die Zukunft.
https://de.richarddawkins.net/articles/ ... einsteiger

"Gefaselt" ist da gar nix.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Dark Angel »

Charles hat geschrieben:(08 Mar 2018, 22:54)

Das ist doch klar. Die Aussage:"Es gibt Gott." kann man wissenschaftlich auch nicht überprüfen bzw. beweisen. Trotzdem kann man ja an etwas glauben, das man nicht beweisen kann.
Natürlich kann man glauben, dass es Gott gibt, genauso kann man glauben, dass der Mond aus grünem Käse ist. Nur ist dieser Glaube weder nachvollziehbar, noch überprüfbar und noch weniger falsifizierbar und genau da liegt der Unterschied zur wissenschaftlichen Theorie.
Die muss nachvollziehbar, überprüfbar und falsifizierbar sein und sie hat so lange Gültigkeit BIS sie falsifiziert ist.
Charles hat geschrieben:(08 Mar 2018, 22:54)So kann man halt auch glauben, dass die Lebewesen und vorallen der Mensch von Gott gewollt und geschaffen sind. Klar kann man das nicht wissenschaftlich beweisen, darum geht es ja auch nicht.
Doch genau darum geht es. Biologie ist eine Naturwissenschaft und die liefert hinreichend genaue und zeitkernig gültige Erklärungen - heißt muss nachvollziehbar, überprüfbar und falsifizierbar sein.
Glaubenssätze haben im naturwissenschaftlichen Unterrricht/in einem naturwissenschaftlichen Unterrichtsfach nichts zu suchen.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Keoma »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Mar 2018, 10:34)

Keoma: Der erste Abschnitt auf der Homepage der Richard Dawkins Foundation lautet:

https://de.richarddawkins.net/articles/ ... einsteiger

"Gefaselt" ist da gar nix.
Jetzt faselst du auch.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Ein Terraner »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Mar 2018, 10:29)

Richtig.
Schau dir mal die Rezensionen zu dem Buch an.
Zuletzt geändert von Ein Terraner am Fr 9. Mär 2018, 11:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Provokateur »

Ein Terraner hat geschrieben:(09 Mar 2018, 11:00)

Schau dir mal die Rezessionen zu dem Buch an.
*Re-ZENS-ionen.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Mar 2018, 10:34)

Keoma: Der erste Abschnitt auf der Homepage der Richard Dawkins Foundation lautet:

https://de.richarddawkins.net/articles/ ... einsteiger

"Gefaselt" ist da gar nix.
Das ist aber ein ganz faules Ei, was du da gelegt hast. Du unterstellst, dieser Satz würde sich auf Atheismus beziehen, tut er aber nicht - ganz im Gegenteil!

Der Abschnitt lautet folgendermaßen:
"Werden Sie Fundamentalist, genießen Sie den Segen der Intoleranz! Denn dem Fundamentalismus gehört die Zukunft. Er ist der neue Megatrend schlechthin. Was er anzubieten hat, ist spektakulär. Eine Heilige Schrift genügt als Erklärung sämtlicher irdischer und außerirdischer Phänomene und zur Gestaltung unseres Lebens. Wozu Naturwissenschaften studieren, wenn das, was man wissen muss, auf wenigen Seiten in der Bibel geboten wird? Warum sich um Wirtschaft und Umwelt sorgen, wo doch für alles geoffenbarte Antworten existieren?"

Damit wird eindeutig ersichtlich, dass sich dieser erste Satz NICHT auf den Atheismus bezieht!
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Ein Terraner »

Provokateur hat geschrieben:(09 Mar 2018, 11:03)

*Re-ZENS-ionen.
Ein hoch auf die RS Korrektur, danke fürs bemerken.
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von H2O »

Provokateur hat geschrieben:(09 Mar 2018, 11:03)

*Re-ZENS-ionen.
Ok, kommt in den besten Familien vor... :)
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von H2O »

Ein Terraner hat geschrieben:(09 Mar 2018, 11:09)

Ein hoch auf die RS Korrektur, danke fürs bemerken.
Bitte nicht weiter so philosophieren... ausnahmsweise nicht auf die Bundespolitik bezogen. :)
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von schokoschendrezki »

Keoma hat geschrieben:(09 Mar 2018, 10:47)

Jetzt faselst du auch.
Ja Entschuldigung. Das Zitierte steht dort so. Was kann ich dafür? Auch wenns noch von 2013 ist.
Auf einer anderen Seite der Dawkins-Foundation (von 2015) gehts ganz direkt um Kreationismus im Biologie-Unterricht, um die kreationistische Unterwanderung.
https://de.richarddawkins.net/articles/ ... unterricht
Und hier speziell um die sogenannte Grundtypenlehre. Eine Art pseudowissenschaftliche Formulierung der biblischen Schöpfungsgeschichte. Die neue Bibel dieser Grundtypenlehre ist "Evolution. Ein kritisches Lehrbuch". Herausgegeben von dem evangelikalen Verein "Wort und Wissen". Von Reinhard Junker, einem verhinderten Bio-Lehrer und Siegfried Scherer, einem eigentlich ziemlich renommierten Wissenschaftler. Völlig zurecht weist der Autor (Ulrich Kutschera) auf die Problematik hin, dass pseudowissenschaftliche Irrlehren nicht nur an evangelischen Bekenntnisschulen sondern eben auch an Waldorfschulen vermittelt werden.

Es herrscht ganz allgemein und nach wie vor ein sehr unkritisches Verhältnis zu den Lebensreformbewegungen im allgemeinen.

Nur, dass leider Kutschera selbst eben auch Anhänger eine fanatischen Ideologie ist. Der des Szientismus. Zitat: "Nichts in den Geisteswissenschaften ergibt einen Sinn außer im Lichte der Biologie". Er spricht denn auch gar nicht mehr von "Geisteswissenschaften" sondern von "Verbalwissenschaften" (im Gegensatz zu den "Realwissenschaften").
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Re: Kreationismus in deutschen Schulen?

Beitrag von Provokateur »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Mar 2018, 11:34)
Nur, dass leider Kutschera selbst eben auch Anhänger eine fanatischen Ideologie ist. Der des Szientismus.
Nur dass der Szientismus keine fanatische Ideologie ist, sondern eine Geisteshaltung.
Szientismus (lat. scientia ‚Wissen‘, ‚Wissenschaft‘), auch Szientizismus oder Scientismus, ist ein von dem französischen Biologen Félix le Dantec (1869–1917) ursprünglich affirmativ verwendeter, also zustimmend gemeinter Begriff für die Auffassung, dass sich mit wissenschaftlichen Methoden alle sinnvollen Fragen beantworten lassen. Der Szientismus geht dabei von einem positivistischen Verständnis dieser Methoden aus und wird daher oft mit dem Positivismus oder mit einer extremen Haltung des Positivismus gleichgesetzt. Aussagen, die sich nicht durch wissenschaftliche Methoden begründen lassen, wie z. B. in den Themengebieten Religion und Metaphysik, sind für den Szientismus sinnlos oder sprechen über nicht existente Dinge.
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