Was soll ich mit so einem Text anfangen?frems hat geschrieben:(05 Mar 2018, 12:55)
Ist es gerecht, wenn jemand nicht (sofort) Medizin studieren kann, weil er mit Französisch, Religion oder Kunst auf dem Kriegsfuß stand? Zudem hast Du nicht nur zwischen den Ländern Unterschiede, sondern auch zwischen den sozioökonomischen Räumen. Daher wäre ein Vergleich von bspw. Dresden mit Bremen sinnvoller oder eben von zwei ländlichen Räumen, wenn Du irgendwas vergleichen willst. Aber das merkt man bei der Spitzenbildung so wenig wie bei der Frage, was Durchschnitte im Einzelfall aussagen und was eben nicht; das lernt man eigentlich in der Schule. Denn dann stellt man auch fest, dass die Notenvergabe selbst innerhalb einer Stadt zwischen Schulen sehr stark variieren kann, ja, teilweise auch zwischen einzelnen Lehrern. Wie weit willst Du es aufbröseln? Und Alternativen zum NC gibt's. Wenn Dein Bundesland aber zu knauserig ist und meint, die Abinote sei einzig entscheidend, dann wende Dich an Deinen Kultusminister. Dafür musst Du nicht extra nach Berlin.
Strukturen aus dem 19. Jahrhundert gepaart mit Lehrern und Pädagogik aus dem 20., sind jedenfalls nichts fürs 21.
Wenn Du so viel über die Zukunft sinnierst, warum zählen für Dich irgendwelche auswendiggelernten Chemieformeln, aber nicht Englisch oder Informatik? In vielen Ausbildungsberufen wird schon erwartet, dass gute Englischkenntnisse vorhanden sein müssen. Im Studium sowieso. Und da soll ein Schlusslicht in Deutschland zum Maßstab werden? Weil der Stammtisch so bölkt und mal in der BILD irgendein Ranking sah, bei dem man aufgrund der eigenen Bildung noch nicht einmal einschätzen kann, was es aussagt und was nicht?
Und natürlich ist noch Luft nach oben. Schau ich mir aber die Entwicklungen über die letzten 20 Jahre an, wurde es halt besser und so sehen es auch seriöse Bildungswissenschaftler. Wenn Lobbyisten oder Marktschreier wieder mal den Untergang des Abendlandes prophezeien, ist mir das ziemlich egal. Das sind chronische Jammerlapper, die in jeder Epoche nur herumwimmern und -poltern würden, egal wie die Rahmenbedingungen sind. Fakten kommen gegen deren Märchen und Legenden eh nicht an.
Ja, natürlich. Sogar viele. Lokale Systeme sind in der Regel effizienter, da sie im Wettbewerb stehen. Zugleich sind sie demokratischer, da die betroffenen Bürger über sie mitentscheiden konnten. So hatten wir schon Volksentscheide zu Bildungsreformen. Das ist auf Bundesebene nicht möglich. Und wäre es möglich, hat man eben noch immer Regionen, wo die AfD nicht knapp über 5% entlangschrammt, sondern stärkste Partei wird.
Mir sind Demokratie und föderaler Wettbewerb wichtig. Ich weiß, in anderen Ecken Deutschlands ist das alles fremd, neu, unbekannt... und deshalb ist man dagegen. Bisher gab's für die Zwangsbeglückung von oben aber auch noch kein einziges Argument von Dir -- außer irgendwelche wirren Behauptungen, man sei die Krone der Schöpfung, während woanders nur Sorgen und Elend zu betrachten sind. Dass das frei von Fakten ist, hatten wir ja nun geklärt. "Früher war alles besser" reicht jedenfalls nicht, wenn wir uns nach der Subsidiarität richten, wonach in jedem Kompetenzfeld zu schauen ist, welche administrative Ebene am sinnvollsten ist. Das kann das Land sein, die Kommune, Europa oder eben auch mal der Bund. Aber dann braucht man schon entsprechende Gründe und bisher sprach wenig dafür. Lediglich der häufig gehörte Einwand, die Umstellung bei einem Umzug der Eltern, könnte einfacher sein. Da würde ich auch zustimmen, aber das wurde ja auch schon besser, weil sich die Länder geeinigt haben, genau wie bei anderen Punkten (z.B. Abkommen zur Anerkennung der Fachhochschulreife). Das geht also prächtig auch ohne neue Bundesmonsterbehörde.
Man kann ja über das Thema Förderalismus streiten, aber ganz sicher nicht so. Es sollte darum gehen sich gegenseitig Argumente vorzutragen und nicht darum den anderen am besten zu beleidigen.
Weil man aus Sachsen ist, ist man also ein Rassist? Ist das deine Art zu Denken? Das in Sachsen auch andere Parteien gewählt werden ist dir klar?
Du versuchst mich die ganze Zeit in eine Rechte Schiene zu drängen, dabei würde ich mich eher in der anderen Richtung sehen, nur weil ich das jetzigen System kritisiere? Was ist dein Problem?
So jetzt versuch ich mich mal ein wenig mit dem Inhalt auseinander zu setzen, aber wenn noch mehr so Quatsch von dir kommt, dann lass es lieber, nochmal gehe ich darauf nicht ein.
Die erste Hälfte deines Textes entspricht so ziemlich dem was ich auch empfinde. NCs halte ich für falsch, genauso das auf auswendiglernen gerichtete Schulsystem, Englisch sollte eine viel wichtigere Rolle spielen, da stimme ich dir auch zu! Bei Informatik, dass ist eigentlich egal, da kann man sich das nötigste selber beibringen und später im Job, ist das dann sowieso anwendungsorientiert.
Auch das mit den veralteten Strukturen & Lehrern sehe ich so. Deshalb bin ich auch der Meinung, dass es in Zukunft grundlegende Änderungen braucht, am gesamten System.
Jetzt aber zum Förderalismus im Einzelnen:
Konkurrenz sollte es bei einem so wichtigen Gut wie Bildung meiner Meinung nach nicht geben, da es so zu leistungsorientiert und nicht wirklich lernorientiert wird.
Das lokale Systeme effizienter sind wage ich bei der Bildung zu bezweifeln. Denkst du Menschen in NRW haben eine andere Meinung zur Bildung als in Hamburg oder Berlin? Überall gibt es verschiedenste Gesellschaftsschichten und verschiedenste Meinungen, deshalb wird es auch in NRW bei Abstimmung nur bedingt andere Ergebnisse als in Hamburg oder Bayern geben. Somit bezweifle ich die Effizienz hier.
Was ist den daran so schlimm, wenn man festlegt was man im Bereich Mathe, Deutsch, Englisch, usw. grob fürs Abi wissen sollte, dazu auch überall die gleichen Prüfungen schreibt und die selben Berechnungen für die Note hat. Das man Ungerechtigkeiten so nicht auslöschen kann ist klar, man kann aber die große ganz verringern. Stimmst du mir da wenigstens zu?
Jetzt versuch einfach mal normal und halbwegs gesittet zu diskutieren, ohne über deinen Gegenüber, nur aufgrund seiner Herkunft zu urteilen!