Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

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Dark Angel
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Feb 2018, 11:32)

Das mag schon so sein. Ich sag mal so: Objetkiv ist es unbestreitbar so, dass subjektiv zahlreichen Menschen der Begriff "Volk" schlicht zum Hals heraushängt. Wenn Pegida "Wir sind das Volk" oder "Wir sind ein Volk" blökt, dann will ich eben nicht zum "Volk" gehören. Etwas tiefliegender ist die seit Jahren anhaltende Kritik an der "Gesellschaft für bedrohte Völker". Wenn ich organisatorisch mehr drauf und auch überhaupt mehr Zeit hätte, würde ich als Gegenbewegung eine "Gesellschaft für bedrohte Menschen" gründen.
Es sind aber KEINE bedrohten Menschen - NICHT um irgendwelche einzelnen Idividuen, sondern bedrohte Völker!
"Bedrohte Menschen" steht für eine undifferenziert, unspezifische Gruppe von einzelnen Idividuen, die bedroht sind.
"Bedrohte Völker" meint ganze Völker, ganz spezielle Ethnien, mit einer ganz speziellen Kultur in einem ganz speziellen Lebenraum.
Es handelt sich um indigene Völker, die in ihrer Existenz als Volk bedroht sind.

Und es ist auch nicht "objektiv" unbestreitbar so, dass ..., sondern es ist subjektives Empfinden einiger, vieler - what ever - Menschen, denen der Begriff "Volk" zum hals raushängt und zwar aus ganz subjektiven Gründen, weil es nämlich keine objektiven Gründe gibt!
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schokoschendrezki
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von schokoschendrezki »

Mir ist völlig klar, dass Wikipedia für wissenschaftliche Fragestellungen, wenns wirklich um konkrete Sachverhalte geht oder auch bei politischen Wertungen keine seriöse Quelle ist ... aber bei den Begriffsklärungen doch ganz hilfreich und objektiv.

Volk:
Der Begriff Volk bezeichnet eine Reihe verschiedener, sich teilweise überschneidender Gruppen von Menschen, die aufgrund bestimmter kultureller Gemeinsamkeiten und Beziehungen und zahlreicher Verwandtschaftsgruppen miteinander verbunden sind.

Ursprünglich bezeichnete das Wort „Volk“ schlicht eine Menschenmenge, also viele Leute, so wie heute noch im Englischen von a lot of people die Rede ist.

Der Ausdruck Volk mit dem Zusatz „einfach“ (einfaches Volk) wird umgangssprachlich verwendet. Damit wird die Mehrheit der Bevölkerung eines Landes bezeichnet (staatstragendes Volk) – die „breite Masse“[2] – in Abgrenzung zur dort herrschenden Elite.

Schon im antiken Rom wurde eine Gesellschaft oder Großgruppe von Menschen mit gleicher Sprache und Kultur ein Volk genannt (Senatus Populusque Romanus). Dieser Volksbegriff ist emotional und politikideologisch hoch aufgeladen: Die Zugehörigkeit zu einem Volk hat dabei neben objektiven Faktoren (wie kulturelle Verwandtschaft, gleiche Sprache und politische Schicksalsgemeinschaft auch eine subjektive Komponente im „Sich-Bekennen“ zu einem Volk.
... usw. usf. viele Abschnitte
Volk im Sinne von Nation wird in politischen Begriffen wie Völkerrecht oder Völkerbund verwendet. In dieser Bedeutung gilt es in den neueren Sozialwissenschaften als ein Konstrukt des 19. Jahrhunderts mit erheblicher Wirkungsmacht.
... und immer noch weiter und weiter.

Wenn ihr all diese verschiedenen Bedeutungsaspekte (die - das will ich gern zugeben - tatsächlich ja exakt beschreibbar sind) immer in der Lage seid, mitzudenken, dann kann ich nur neidisch darauf sein. Ich könnte auch einfach sagen: Ich halte es für mich ganz persönlich zu leichtfertig, den Begriff "Volk" zu verwenden. Einfach weil ich damit rechnen muss, dass mein Gegenüber sich einen der vielen Aspekte dieses Begriffs nach Belieben aussucht.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Feb 2018, 12:54)

Ich könnte auch einfach sagen: Ich halte es für mich ganz persönlich zu leichtfertig, den Begriff "Volk" zu verwenden. Einfach weil ich damit rechnen muss, dass mein Gegenüber sich einen der vielen Aspekte dieses Begriffs nach Belieben aussucht.
Was bedeutet "leichtfertig"? Das wiki ist ja auch verständlich, weil die unterschiedlichen Bedeutungen voneinander abgegrenzt werden. Man kann sich auch nicht jede x-beliebige Definition des Degriffs aussuchen, wenn man den Kontext einer Unterhaltung oder einer Diskussion beachtet. Wenn Pegidaleute "Wir sind das Volk" gröhlen (oder schreiben), dann weiß doch eigentlich jeder, dass die nicht das deutsche Volk repräsentieren, sondern nur stumpfem Rassismus frönen.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von schokoschendrezki »

Der Hamburger Historiker Michael Wildt hielt im Oktober 2017 im Jüdischen Museum Berlin einen Vortrag zum Thema "Volk". In einer Besprechung zu seinem aktuellen Buch hieß es:
Der Autor hält den Begriff des Volkes für anachronistisch, für überholt und unbrauchbar in einer individualisierten Moderne der zunehmenden Vernetzung und Globalisierung. Wir sollten seiner Ansicht nach das Pathos ablegen und unsere politischen Beziehungen als Gleiche vor dem Gesetz regeln. Michael Wildt leitet dies schlüssig, knapp und verständlich geschichtsphilosophisch her. Allerdings lässt er dabei die emotionale Komponente der Volksgemeinschaftsidee außer Acht und bietet hierfür auch keine Alternative.
So muss man das wohl stehen lassen. Die Forderung nach "Volk" als Begriff ist (neben seiner formal-juristischen Verwendung) vor allem ein emotionales Bedürfnis. Und es gibt kaltherzige, emotionslose Menschen, die eben dieses Bedürfnis nicht verspüren.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Tom Bombadil »

Warum muss man das so stehen lassen? Ohne Staatsvolk gibt es keinen Staat, ohne Staat gibt es kein Recht und Gesetz, das Gewaltmonopol fällt weg, es gilt wieder das Recht des Stärkeren. Mit dem Wegfall der Staaten entfallen auch die Grenzen, Menschenmassen überall auf der Welt machen sich auf den Weg auf der Suche nach einem besseren Leben, auch das endet wieder im Recht des Stärkeren. Ich weiß nicht, ob das wirklich so erstrebenswert ist. Ehe die Nationalstaaten wegfallen können, muss sich die Menschheit als Ganzes noch enorm entwickeln.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Feb 2018, 13:16)

Warum muss man das so stehen lassen? Ohne Staatsvolk gibt es keinen Staat, ohne Staat gibt es kein Recht und Gesetz, das Gewaltmonopol fällt weg, es gilt wieder das Recht des Stärkeren. Mit dem Wegfall der Staaten entfallen auch die Grenzen, Menschenmassen überall auf der Welt machen sich auf den Weg auf der Suche nach einem besseren Leben, auch das endet wieder im Recht des Stärkeren. Ich weiß nicht, ob das wirklich so erstrebenswert ist. Ehe die Nationalstaaten wegfallen können, muss sich die Menschheit als Ganzes noch enorm entwickeln.
Ich korrigiere mich: Nicht "man muss" sondern natürlich "ich kann".

Was die Notwendigkeit von Staat und Recht anbelangt, bin ich ganz deiner Meinung. Nur lässt sich die Notwendigkeit und Nützlichkeit von Staaten auch ganz einfach aus dem Subsidiaritätsprinzip ableiten. Dass die Landespolizei für Brandenburg in Potsdam sitzt und nicht in München, ist einfach vernünftig. Ohne dass es nach meiner Kenntnis ein "brandenburgisches Volk" gäbe. Und dass die jetzigen Staaten in Europa zumindest annähernd mit den klassischen Volksnationen übereinstimmen ist auch vernünftig. Da man in Spanien spanisch und in Polen polnisch spricht. Zugegeben, das ist halt die Sicht eines nüchternen Menschen ohne irgendein Gefühlspotenzial hinsichtlich Volk und Nation.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Tom Bombadil »

Ich denke, dass die meisten Deutschen die Begriffe Volk und Nation völlig rational, nüchtern und ohne große Gefühle einordnen.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Feb 2018, 15:03)

Ich denke, dass die meisten Deutschen die Begriffe Volk und Nation völlig rational, nüchtern und ohne große Gefühle einordnen.
Die Grundlage für dieses Verhalten ist aber der lange Frieden mit unseren Nachbarn und unser weit verbreiteter Wohlstand. Kein Nachbar oder Erbfeind bedroht uns, will Unbilliges von uns, setzt uns böswillig herab. Im Gegenteil, es gibt Gedankenaustausch und konstruktive Zusammenarbeit. Dann gibt es wenig Grund, eine nationale Wagenburg zu bilden, um gemeinsam den bösen Feind ab zu wehren.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von krone »

H2O hat geschrieben:(13 Feb 2018, 15:47)
Die Grundlage für dieses Verhalten ist aber der lange Frieden mit unseren Nachbarn und unser weit verbreiteter Wohlstand. Kein Nachbar oder Erbfeind bedroht uns, will Unbilliges von uns, setzt uns böswillig herab. Im Gegenteil, es gibt Gedankenaustausch und konstruktive Zusammenarbeit.
Dann gibt es wenig Grund, eine nationale Wagenburg zu bilden, um gemeinsam den bösen Feind ab zu wehren.
Genau das wird doch in der Flüchtlingsfrage getan .

Dich eingeschlossen.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von H2O »

krone hat geschrieben:(13 Feb 2018, 16:05)

Genau das wird doch in der Flüchtlingsfrage getan .

Dich eingeschlossen.
Nein; ich bin schon der Meinung, daß wir durch Gewalt vertriebenen Menschen in Not helfen sollen, daß für sie ein Neuanfang möglich wird; denn ein Menschenleben geht in überschaubaren Zeiträumen zu Ende. Das ist aus meiner Sicht Menschenpflicht. Von Leuten, die das nicht meinen, lasse ich mich bestimmt nicht vereinnahmen.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von krone »

H2O hat geschrieben:(13 Feb 2018, 16:12)

Nein; ich bin schon der Meinung, daß wir durch Gewalt vertriebenen Menschen in Not helfen sollen, daß für sie ein Neuanfang möglich wird; denn ein Menschenleben geht in überschaubaren Zeiträumen zu Ende. Das ist aus meiner Sicht Menschenpflicht. Von Leuten, die das nicht meinen, lasse ich mich bestimmt nicht vereinnahmen.
Ich meinte damit dein Geschwafel von Europa.
Wir deutschen stehen mit unseren Weg da doch ziemlich einsam da und holen zum Rundumschlag gegen alle europäischen Nationen aus die den deutschen weg doch eher kritisch gegenüberstehen.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von H2O »

krone hat geschrieben:(13 Feb 2018, 16:16)

Ich meinte damit dein Geschwafel von Europa.
Wir deutschen stehen mit unseren Weg da doch ziemlich einsam da und holen zum Rundumschlag gegen alle europäischen Nationen aus die den deutschen weg doch eher kritisch gegenüberstehen.
Unser Land geht aber gar keinen deutschen Weg, sondern sehr betont einen europäischen Weg. Ich sehe niemanden ringsum, der ernsthaft Ärger macht. Stört Sie das?
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von krone »

H2O hat geschrieben:(13 Feb 2018, 16:21)

Unser Land geht aber gar keinen deutschen Weg, sondern sehr betont einen europäischen Weg. Ich sehe niemanden ringsum, der ernsthaft Ärger macht. Stört Sie das?
Blödsinn.
Wir stehen in dieser Frage eher ziemlich isoliert da.
Es gibt keinen europäischen weg in dieser Frage und selbst wenn man das so sehen will kommt man nicht umhin zuzugeben das der deutsche weg von niemanden in Europa geteilt wird.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von H2O »

krone hat geschrieben:(13 Feb 2018, 16:31)

Blödsinn.
Wir stehen in dieser Frage eher ziemlich isoliert da.
Es gibt keinen europäischen weg in dieser Frage und selbst wenn man das so sehen will kommt man nicht umhin zuzugeben das der deutsche weg von niemanden in Europa geteilt wird.
Ihren deutschen Weg müssen Sie in der Tat allein gehen, auch hier zu Lande. Der europäische Weg führt zu fruchtbarer Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn und in eine gemeinsame Zukunft.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von krone »

H2O hat geschrieben:(13 Feb 2018, 17:14)

Ihren deutschen Weg müssen Sie in der Tat allein gehen, auch hier zu Lande. Der europäische Weg führt zu fruchtbarer Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn und in eine gemeinsame Zukunft.
Hallejuja
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Woppadaq »

schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Feb 2018, 09:31)

Ich will nix ignorieren und finde Deinen Beitrag eher nachdenkenswert und - sagen wir mal - irritierend. Dass ein NON-EU-UK stärker wäre als ein Brexit-UK ... ja, das mag ja durchaus so sein. Es geht aber bei der Einordnung von "Rechts" nicht so sehr darum, wie die Nicht-Rechten darüber denken.
Denk dir diesen letzten Satz doch mal zuende: du sagst damit im Grunde, dass den Vorwurf des Egoismus nur ein Egoist selbst bestätigen kann. Das wird dieser gerne hören, denn damit wird er, frei nach der Methode "Ich bin kein Egoist, aber..." immer abstreiten, einer zu sein, während sein Verhalten aber im Grunde die Bestätigung ist.
Woppadaq: Die UKIP-Partei ist ein geradezu mustergültiges Paradebeispiel dafür, dass Essenzialismus kennzeichnend für "Rechts" ist: "We are the party of Brexit and National Revival. UKIP: For The Nation." Das heißt doch nicht, dass ich diese Ansichten teile .... :?
Du wiederholst deren Parolen und glaubst damit, deren Essenz erfasst zu haben? Wie wärs, wenn du dir mal die Programmpukte rechter Parteien wie z.B. der AfD zu Gemüte führst und versuchst, sie auf das Gemeinsame herunterzubrechen, und dann vergleichst, ob die Tendenz eher pro Nation (was immer das genau bedeuten soll) oder eher pro Egoismus (ob nun der Nation oder der Volksgruppe oder was immer) ist?

Wenn die UKIP, anstatt zu gucken, welche Zahlungen nach und von Brüssel national betrachtet noch Sinn machen, meint zu propagieren, ohne Unterschied alle Zahlungen an die EU einstellen zu wollen, weil man das Geld ja auch national verwenden kann, dann bedienen sie eindeutg den Egoismus-Reflex: nix geben, aber weiterhin bekommen. die komplette Programmlosigkeit der UKIP nach dem Brexit zeigt, dass das auch nie ein echtes Nachrechnen stattgefunden hat. Sonst hätte man schnell vom Brexit gelassen. Nicht die pro-nationale, sondern die national-egoistische Aktion war der UKIP wichtig, als eine Art Akt des Sich-über-den-anderen-stellens.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von krone »

So sieht uns Europa , unsere Nachbarn
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https://www.nzz.ch/meinung/die-deutsche ... ld.1354598
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Skull »

krone hat geschrieben:(13 Feb 2018, 18:45)

So sieht uns Europa , unsere Nachbarn



https://www.nzz.ch/meinung/die-deutsche ... ld.1354598
Ist klar...

Ein GASTkommentar in einer (in Worten 1) schweizer Zeitung ist jetzt schon (ganz) Europa. :D

Geht's noch ? :p

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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von think twice »

Skull hat geschrieben:(13 Feb 2018, 19:36)

Ist klar...

Ein GASTkommentar in einer (in Worten 1) schweizer Zeitung ist jetzt schon (ganz) Europa. :D

Geht's noch ? :p

mfg
Und der Kommentator ist noch ein Deutscher mit Wohnsitz bei Stuttgart. :thumbup: :D
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
(Mahatma Gandhi)
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Skull »

think twice hat geschrieben:(13 Feb 2018, 19:39)

Und der Kommentator ist noch ein Deutscher mit Wohnsitz bei Stuttgart. :thumbup: :D
Wolfgang Bok war Chefredaktor der «Heilbronner Stimme» und arbeitet heute als freier Publizist.
Er lehrt an der Hochschule Heilbronn Kommunikation.


Heilbronn ist eben auch Europa. :p :D

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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Ger9374 »

Skull hat geschrieben:(13 Feb 2018, 19:36)

Ist klar...

Ein GASTkommentar in einer (in Worten 1) schweizer Zeitung ist jetzt schon (ganz) Europa. :D

Geht's noch ? :p

mfg




Ich bin traurig darüber das vieles aus dem zeitungsbericht sich mit meiner meinung deckt.
Lieber hätte ich mich geirrt.Selbstbkasteiung die niemand in der welt nachvollziehen kann. Deutschland , mit der Bundesregierung vorne weg, beschreitet einen unseligen weg. Selbstzerfleischende fette Melkkuh.Das trifft am besten unsere Situation. Und das ohne Not!
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Dark Angel »

H2O hat geschrieben:(13 Feb 2018, 16:21)

Unser Land geht aber gar keinen deutschen Weg, sondern sehr betont einen europäischen Weg. Ich sehe niemanden ringsum, der ernsthaft Ärger macht. Stört Sie das?
Welcher europäische Staat betreibt denn die gleiche Flüchtlingspolitik wie Deutschland und nimmt unbegrenzt Flüchtlinge auf?
Natürlich stehen wir da alleine da.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von H2O »

Dark Angel hat geschrieben:(13 Feb 2018, 20:20)

Welcher europäische Staat betreibt denn die gleiche Flüchtlingspolitik wie Deutschland und nimmt unbegrenzt Flüchtlinge auf?
Natürlich stehen wir da alleine da.
Wo nehmen wir "unbegrenzt" auf? Da läßt man ganz einfach die aktuellen Zahlen heraus: Für 2017 nennt wiki etwa 170.000 Asylsuchende. Ich kann verstehen, daß wir aus gemachten Erfahrungen besonders große Gewissensbisse haben, Trittbrettfahrer in unsichere Länder zurück zu führen. Da müssen wir gesetzliche Möglichkeiten schaffen, die unsere Interessen besser zu wahren helfen.

Wenn Sie Ihre Brille einmal absetzen, dann könnten Sie sagen, daß Griechenland, Italien und Spanien "unbegrenzt" Flüchtlinge und Wirtschaftsflüchtlinge aufnehmen. Und daß unser Land im Rahmen des innenpolitisch Möglichen diesen Partnern hilft, daß sie nicht ganz daran scheitern. Ich halte dieses Verfahren für geübte europäische Solidarität.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Dark Angel »

H2O hat geschrieben:(13 Feb 2018, 20:42)

Wo nehmen wir "unbegrenzt" auf? Da läßt man ganz einfach die aktuellen Zahlen heraus: Für 2017 nennt wiki etwa 170.000 Asylsuchende. Ich kann verstehen, daß wir aus gemachten Erfahrungen besonders große Gewissensbisse haben, Trittbrettfahrer in unsichere Länder zurück zu führen. Da müssen wir gesetzliche Möglichkeiten schaffen, die unsere Interessen besser zu wahren helfen.

Wenn Sie Ihre Brille einmal absetzen, dann könnten Sie sagen, daß Griechenland, Italien und Spanien "unbegrenzt" Flüchtlinge und Wirtschaftsflüchtlinge aufnehmen. Und daß unser Land im Rahmen des innenpolitisch Möglichen diesen Partnern hilft, daß sie nicht ganz daran scheitern. Ich halte dieses Verfahren für geübte europäische Solidarität.
Achja, weil Italien "unbegrenzt" aufnimmt setzt es Rettungs-Schlepperschiffe von den NGO's fest. Schon vergessen?
Spanien hat einen Rüffel von der EU gekriegt, weil Illegale Zuwanderer postwendend abgeschoben wurden. Auch vergessen.
Ich habe die Brille abgesetzt: 170.000 sind eine Großstadt und das jedes Jahr. Der SPD und den Grünen sind das zu wenig.
2016 gab es in Deutschland 860.000 Wohnungslose und die BAG Wohnugslosenhilfe rechnet für 2018 mit 1,2 Mio.
Vergleiche hier und hier!
Die Solidarität sollte zuerst den Menschen im eigenen Land gelten.
Wie sagte Boris Palmer doch gleich: "Ich bin gesetzlich verpflichtet Wohnungen für Flüchtlinge zu bauen, nicht für Deutsche"

Und was die Erfahrungen angeht, insbesondere meine eigenen - auf solche Erfahrungen kann ich gerne verzichten. Die musste ich bis zu Merkels katastrophaler Flüchtlingspolitik nicht machen!
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von H2O »

Dark Angel hat geschrieben:(13 Feb 2018, 23:08)

Achja, weil Italien "unbegrenzt" aufnimmt setzt es Rettungs-Schlepperschiffe von den NGO's fest. Schon vergessen?
Spanien hat einen Rüffel von der EU gekriegt, weil Illegale Zuwanderer postwendend abgeschoben wurden. Auch vergessen.
Ich habe die Brille abgesetzt: 170.000 sind eine Großstadt und das jedes Jahr. Der SPD und den Grünen sind das zu wenig.
2016 gab es in Deutschland 860.000 Wohnungslose und die BAG Wohnugslosenhilfe rechnet für 2018 mit 1,2 Mio.
Vergleiche hier und hier!
Die Solidarität sollte zuerst den Menschen im eigenen Land gelten.
Wie sagte Boris Palmer doch gleich: "Ich bin gesetzlich verpflichtet Wohnungen für Flüchtlinge zu bauen, nicht für Deutsche"

Und was die Erfahrungen angeht, insbesondere meine eigenen - auf solche Erfahrungen kann ich gerne verzichten. Die musste ich bis zu Merkels katastrophaler Flüchtlingspolitik nicht machen!
Na, na, nun wischen Sie einmal den Schaum vom Munde! Daß hier einige Dinge nicht in Ordnung sind, schon weil es Gesetze gibt, die in anderen Zeiten für andere Verhältnisse geschaffen wurden, das ist doch klar. Die Gesetze müssen angepaßt werden an unsere Zeit und unsere Verhältnisse. Dazu benötigt man einen arbeitsfähigen Bundestag. Den hätte ich auch gern.

Dennoch läßt unser Land nicht (mehr) "unbegrenzt" Fremde herein. 117.000 im Jahr. Damit wird noch nicht einmal das Geburtendefizit ausgeglichen, das zum Erhalt unserer Einwohnerzahl notwendig ist. Das schafft erst die EU-Binnenwanderung.

Ich habe auch bisher keine der ganz bösen Erfahrungen machen müssen, obwohl ich in einer Stadt mit sehr hohem Ausländeranteil lebe... wenn ich hier bin. Das liegt vielleicht auch am Charakter der Menschen hier... etwas norddeutsch kühl. Gemeckert wird schon, und schräge Sachen passieren auch. Aber hier schlagen keine Flammen aus dem Dach, so daß man am liebsten zum Knüppel greifen würde, um dem Treiben ein Ende zu machen.

Daß Sozialleistungen mit Vorrang an Berechtigte Inländer zu vergeben sind, das hatte ich auch schon dem Teilnehmer pikant gesagt. Nach einigem Hin und Her im Streitgespräch scheint diese Regel aber auch angewandt zu werden. Dennoch muß man zweimal hinsehen, bevor man sich einmal ärgert.

Wer zwingt denn den armen, armen Herrn Palmer, ein unsinniges Gesetz an znwenden? Ist der Mann denn kein Politiker? Machen, nicht meckern. Mal sehen, ob ihn jemand deshalb einsperrt!
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Wutbürger »

zollagent hat geschrieben:(16 Jan 2018, 22:07)

Skeptiker, nun tu mal Butter bei die Fische und erzähl, welche Nation durch Hilfeleistung in ihrem Bestand gefährdet ist? Wenn man das als Maßstab nimmt, dürfte vielleicht Jordanien die Hilfe einschränken, aber doch nicht die im Überfluß schwimmenden Länder Europas. Von denen ist keines gefährdet, was sich da abspielt, ist Panikmache und Demagogie in größtem Maßstab, befeuert von Gruppen, die die demokratische Grundordnung bestenfalls nicht mögen und sie gerne durch eine autoritäre Gesellschaftsform ersetzt sehen würden. Und die angebliche Gefährdung des Staates ist der Hebel, den diese Gruppen, namentlich würde ich hier die AfD, die FN, die Lega Nord, die polnische PIS oder die Ukip nennen, sehen, die Gesellschaft in ihrem Sinn umzubauen.

Im Umkehrschluss müssten die reichen Länder den armen immer und uneingeschränkt beistehen und sie unterstützen.
Wie lange?
Bis sich die Lebensverhältnisse angeglichen haben? Ist es dann gerecht. Wird es dann nicht mehr als Panikmache bezeichnet werden können?
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Selina »

Wutbürger hat geschrieben:(13 Feb 2018, 23:38)

Im Umkehrschluss müssten die reichen Länder den armen immer und uneingeschränkt beistehen und sie unterstützen.
Wie lange?
Bis sich die Lebensverhältnisse angeglichen haben? Ist es dann gerecht. Wird es dann nicht mehr als Panikmache bezeichnet werden können?
Die reichen Länder sind reich, weil sie die armen Länder arm gemacht haben. Da haben die reichen Länder viele Generationen lang ne Menge gutzumachen, bevor ihre Schuld einmal abgetragen ist. Sorum wird nen Schuh draus.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Woppadaq »

Wutbürger hat geschrieben:(13 Feb 2018, 23:38)

Im Umkehrschluss müssten die reichen Länder den armen immer und uneingeschränkt beistehen und sie unterstützen.
Sie reden von müsssen, ich von können. Warum ist es für sie ein Problem, dass Menschen andren Menschen helfen, wo es geht?
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Hyde »

Selina hat geschrieben:(14 Feb 2018, 00:08)

Die reichen Länder sind reich, weil sie die armen Länder arm gemacht haben.
Das sehe ich nicht so. Vor 200 Jahren waren alle Länder auf der Welt gleich arm. Überall herrschte quasi die Subsistenzwirtschaft. Dann hat Europa begonnen, durch die Industrialisierung die Produktivität der Arbeitskräfte mehr und mehr zu erhöhen und sich somit durch Wohlstandssteigerung von der weltweiten Armut abgekoppelt.

Andere Länder, wie etwa Japan oder im letzten halben Jahrhundert Südkorea sind dann irgendwann nachgezogen (noch in den 1960ern war Südkorea ähnlich arm wie Afrika). Ist jetzt also Südkorea (als inzwischen reiches Land) Schuld an der Armut der Armen Länder?

Warum hat sich denn Südkorea oder inzwischen auch China und Indien so viel besser entwickelt als Afrika? Weil die bösen Europäer Indien besser leiden können als Afrika? Das ist doch Schwachsinn!

In erster Linie ist jedes Land selbst dafür verantwortlich, sich selbst aus der Scheiße zu ziehen. So wie das einige Länder in Ostasien geschafft haben. Wenn die afrikanischen Länder das nicht hinkriegen, kann man nicht einfach sagen, das ist die Schuld der Europäer!

Wer sowas tut, sucht nur einen Sündenbock. So wie rechte Fanatiker in „den Ausländern“ den Sündenbock für alles sehen, sehen linke Fanatiker in „den Europäern (Amerikanern)“ den Sündenbock für alles Elend auf der Welt. Beides ist ähnlich plump, in beiden Fällen wird nur das persönliche Bedürfnis nach einem Sündenbock befriedigt.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Hyde »

H2O hat geschrieben:(13 Feb 2018, 23:34)
Dennoch läßt unser Land nicht (mehr) "unbegrenzt" Fremde herein. 117.000 im Jahr.
Woher ist diese Zahl? In den letzten Jahren sah die Flüchtlingszuwanderung folgendermaßen aus:

2015: 890.000
2016: 280.000
2017: 190.000
Januar 2018: 12.000 (aufs Jahr hochgerechnet wären das also knapp 150.000)

Man sieht also, dass es bei der Flüchtlingszuwanderung eine sinkende Tendenz gibt. Ich denke aber, dass Deutschland anstreben sollte, die Flüchtlingszahlen langfristig auf unter 100.000 pro Jahr zu senken, damit es für die Aufnahmegesellschaft verkraftbar bleibt. Man kann auch ein paar Jahre lang mal mehr Flüchtlinge aufnehmen, aber dauerhaft gesehen sehe ich eine Zahl von über 100.000 pro Jahr als problematisch an.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Tom Bombadil »

Es werden wieder Flüchtlinge und Einwanderer synonym benutzt. Flüchtlinge könnten wir sehr viele aufnehmen, auch weit mehr als 200.000 pro Jahr, wenn man sich von dem Anspruch verabschiedet, sie auf Biegen und Brechen integrieren zu müssen udn wenn klar wäre, dass die Schutzsuchenden schnellstmöglich das Land wieder verlassen. Einwanderer sollte man nur so viele aufnehmen, wie auch wirklich auf dem Arbeitsmarkt gebraucht werden.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Polibu »

65 000 Flüchtlinge pro Jahr und die Welt ist in Ordnung. Vorher allerdings erst mal die ganzen abgelehnten Flüchtlinge aus den Jahren 2015-2018 ausweisen. Wenn es nach mir geht würde bis dahin kein einziger Flüchtling mehr aufgenommen werden.

Das hat Merkel bei mir definitiv verspielt. Ich habe früher nie über die Flüchtlingspolitik gemeckert. Ich fand sie immer gut. Aber 2015 war der Obergau. Das muss erst wieder korrigiert werden. Am besten nimmt Frau Merkel gleich auch ihren Hut und haut einfach ab. Argentinien wäre eine gute Wahl für sie.

Ich bin erst wieder zufrieden, wenn 2015-2018 korrigiert wurde. Bis dahin wähle ich AfD.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Woppadaq »

Polibu hat geschrieben:(14 Feb 2018, 02:42)

Ich bin erst wieder zufrieden, wenn 2015-2018 korrigiert wurde. Bis dahin wähle ich AfD.
Als ob DU eine Rolle spielst...
Polibu

Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Polibu »

Woppadaq hat geschrieben:(14 Feb 2018, 06:01)

Als ob DU eine Rolle spielst...
Wer so denkt, der braucht gar nicht erst wählen gehen. Jeder Wähler spielt eine Rolle.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Woppadaq »

Polibu hat geschrieben:(14 Feb 2018, 06:17)

Wer so denkt, der braucht gar nicht erst wählen gehen. Jeder Wähler spielt eine Rolle.
Ja, aber als CDU-Changer spielst du keine Rolle. Vergiss das mal ganz schnell.
Polibu

Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Polibu »

Woppadaq hat geschrieben:(14 Feb 2018, 06:51)

Ja, aber als CDU-Changer spielst du keine Rolle. Vergiss das mal ganz schnell.
Ich habe mich gerade mal umgesehen. Ich bin nicht allein auf der Welt. Es gibt noch mehr ehemalige CDU Wähler.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von schokoschendrezki »

Woppadaq hat geschrieben:(13 Feb 2018, 17:26)
Du wiederholst deren Parolen und glaubst damit, deren Essenz erfasst zu haben? Wie wärs, wenn du dir mal die Programmpukte rechter Parteien wie z.B. der AfD zu Gemüte führst und versuchst, sie auf das Gemeinsame herunterzubrechen, und dann vergleichst, ob die Tendenz eher pro Nation (was immer das genau bedeuten soll) oder eher pro Egoismus (ob nun der Nation oder der Volksgruppe oder was immer) ist?

Wenn die UKIP, anstatt zu gucken, welche Zahlungen nach und von Brüssel national betrachtet noch Sinn machen, meint zu propagieren, ohne Unterschied alle Zahlungen an die EU einstellen zu wollen, weil man das Geld ja auch national verwenden kann, dann bedienen sie eindeutg den Egoismus-Reflex: nix geben, aber weiterhin bekommen. die komplette Programmlosigkeit der UKIP nach dem Brexit zeigt, dass das auch nie ein echtes Nachrechnen stattgefunden hat. Sonst hätte man schnell vom Brexit gelassen. Nicht die pro-nationale, sondern die national-egoistische Aktion war der UKIP wichtig, als eine Art Akt des Sich-über-den-anderen-stellens.
"Pro-national" vs "National-Egoistisch" ... gut. Denk ich mal drüber nach ...
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Ger9374 »

Polibu hat geschrieben:(14 Feb 2018, 02:42)

65 000 Flüchtlinge pro Jahr und die Welt ist in Ordnung. Vorher allerdings erst mal die ganzen abgelehnten Flüchtlinge aus den Jahren 2015-2018 ausweisen. Wenn es nach mir geht würde bis dahin kein einziger Flüchtling mehr aufgenommen werden.

Das hat Merkel bei mir definitiv verspielt. Ich habe früher nie über die Flüchtlingspolitik gemeckert. Ich fand sie immer gut. Aber 2015 war der Obergau. Das muss erst wieder korrigiert werden. Am besten nimmt Frau Merkel gleich auch ihren Hut und haut einfach ab. Argentinien wäre eine gute Wahl für sie.

Ich bin erst wieder zufrieden, wenn 2015-2018 korrigiert wurde. Bis dahin wähle ich AfD.
Das ist auch meine Sicht der Dinge, Saustall aufräumen, Merkel abräumen dann weiter sehen.
Vertrauen in die Deutsche Politikerkaste muss erst wieder erwachsen.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Feb 2018, 15:03)

Ich denke, dass die meisten Deutschen die Begriffe Volk und Nation völlig rational, nüchtern und ohne große Gefühle einordnen.
Ja. In den Nachrichten heißt es in aller Regel und zum Beispiel: "Heute werden die Bürger Portugals eine neue Regierung wählen". "Heute wird in Frankreich eine neue Regierung gewählt". "Heute finden Wahlen in Italien statt" ... usw. usf. Würde es heißen "Heute wählt das kroatische Volk eine neue Regierung ..." würde man, völlig zurecht, aufhorchen und sich fragen: "Häh? Was hat der jetzt gesagt?" Ich wiederhole und berufe mich als armer Unwissender noch einmal auf einen Geschichtsprofessor, MIchael Wildt, der es besser wissen müsste:
Der Begriff Volk führt stets die blutigen Kämpfe, die in seinem Namen geführt werden, mit sich: die Abgrenzungen nach oben und unten, nach innen und außen. Das Staatsvolk will nichts gemein haben mit dem Pöbel; allein das Wort Volksherrschaft ruft die Assoziationen Terror, Anarchie und Willkür hervor. Das auserwählte Volk Gottes glaubt sich gegenüber den ungläubigen Völkern in einer unzweifelhaften Position der Überlegenheit; das Volk zur Nation gekürt verwandelt die Bevölkerung eines Territoriums in eine Abstammungsgemeinschaft, die sich ebenfalls zur modernisierenden Herrschaft über andere Völker berufen fühlt.
... und der den Begriff "Volk" hier und heute und ganz konkret als obsolet und anachronistisch ansieht. So wie die Äthertheorien oder die Phrenologie oder die Vier-Säfte-Lehre.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Woppadaq »

Polibu hat geschrieben:(14 Feb 2018, 07:24)

Ich habe mich gerade mal umgesehen. Ich bin nicht allein auf der Welt. Es gibt noch mehr ehemalige CDU Wähler.
Ja, du bist nicht der einzige, der sagt "Wenn die CDU wie die AfD wäre, würde ich sie sofort wählen".
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Dark Angel »

H2O hat geschrieben:(13 Feb 2018, 23:34)

Na, na, nun wischen Sie einmal den Schaum vom Munde! Daß hier einige Dinge nicht in Ordnung sind, schon weil es Gesetze gibt, die in anderen Zeiten für andere Verhältnisse geschaffen wurden, das ist doch klar. Die Gesetze müssen angepaßt werden an unsere Zeit und unsere Verhältnisse. Dazu benötigt man einen arbeitsfähigen Bundestag. Den hätte ich auch gern.
Bestehende Gesetze müssen angepasst werden? Woran müssen bestehende Gesetze denn angepasst werden?
Bestehende Gesetze müssen eingehalten und durchgesetzt werden. Punkt!
Wer hier leben will, hat unser Rechtssystem zu akzeptieren und unsere Gesetze einzuhalten. Ende!
H2O hat geschrieben:(13 Feb 2018, 23:34)
Dennoch läßt unser Land nicht (mehr) "unbegrenzt" Fremde herein. 117.000 im Jahr. Damit wird noch nicht einmal das Geburtendefizit ausgeglichen, das zum Erhalt unserer Einwohnerzahl notwendig ist. Das schafft erst die EU-Binnenwanderung.
117.000 im Jahr sind eine große Kreisstadt - die brauchen Wohnungen, brauchen Schulen, Kitas etc - das kostet und zwar den Steuerzahler.
Deutschland ist einer der am dichtesten besiedelten Flächenstaaten, da muss gar nix ausgeglichen werden. Deutschland geht nicht unter - geht vor allem als Wirtschaftsstandort nicht unter - wenn hier ein paar Millionen Menschen weniger leben, die dafür aber gut gebildet und gut ausgebildet sind und den Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht werden.
Unsere Industrie braucht qualifizierte Arbeitskräfte und keine Hilfsarbeiter.
Die Zuwanderer - in ihrer Mehrheit gar nicht oder gering qualifiziert bzw Analphabeten stehen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung, die kosten nur und über genau diese Kosten deckt die Regierung den Mantel des Schweigens.
H2O hat geschrieben:(13 Feb 2018, 23:34)
Ich habe auch bisher keine der ganz bösen Erfahrungen machen müssen, obwohl ich in einer Stadt mit sehr hohem Ausländeranteil lebe... wenn ich hier bin. Das liegt vielleicht auch am Charakter der Menschen hier... etwas norddeutsch kühl. Gemeckert wird schon, und schräge Sachen passieren auch. Aber hier schlagen keine Flammen aus dem Dach, so daß man am liebsten zum Knüppel greifen würde, um dem Treiben ein Ende zu machen.
Tja - als Frau habe ich einschlägige Erfahrungen mit den "Kulturbereicherern" machen müssen und diese Erfahrung hat meine Einstellung grundlegend verändert.
Ich sehe mich zwar nicht als "armes Opfer", aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich habe keine Angst, zumindest aber ein sehr mulmiges Gefühl!
H2O hat geschrieben:(13 Feb 2018, 23:34)
Wer zwingt denn den armen, armen Herrn Palmer, ein unsinniges Gesetz an znwenden? Ist der Mann denn kein Politiker? Machen, nicht meckern. Mal sehen, ob ihn jemand deshalb einsperrt!
Der Herr Palmer ist Oberbürgermeister der Stadt Tübingen und als solcher ist er an geltendes Recht gebunden. Und anders als Frau Merkel kann er sich da nicht einfach darüber hinweg setzen oder Gesetze einfach nach Gusto mal eben außer Kraft setzen.
So läuft das halt nicht in einem Rechtsstaat, das jeder machen kann, was ihm grade einfällt.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Dark Angel »

Woppadaq hat geschrieben:(14 Feb 2018, 00:15)

Sie reden von müsssen, ich von können. Warum ist es für sie ein Problem, dass Menschen andren Menschen helfen, wo es geht?
Das Problem besteht nicht darin, DASS geholfen wird, sondern WIE.
"Gut gemeint, ist halt das Gegenteil von gut gemacht" oder wie Kurt Tucholsky es ausdrückte: "Das Gegenteil von gut ist nicht böse, sondern gut gemeint."
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(14 Feb 2018, 09:46)
117.000 im Jahr sind eine große Kreisstadt - die brauchen Wohnungen, brauchen Schulen, Kitas etc - das kostet und zwar den Steuerzahler.
Deutschland ist einer der am dichtesten besiedelten Flächenstaaten, da muss gar nix ausgeglichen werden. Deutschland geht nicht unter - geht vor allem als Wirtschaftsstandort nicht unter - wenn hier ein paar Millionen Menschen weniger leben, die dafür aber gut gebildet und gut ausgebildet sind und den Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht werden.
Stand Januar 2018 sind 100 000 Plätze in Flüchtlingsunterkünften in Deutschland nicht belegt. (http://www.zeit.de/news/2018-01/04/flue ... r-04101405) Und die Prognose für Familienangehörigkeitsnachzüge musste in den letzten Monaten immer wieder nach unten korrigiert werden. Von drei auf eins und jüngst (laut IAB, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) sogar nur 0,28. Was dann bis Ende 2017 in der Gesamtrechnung etwa 100 000 berechtigte Nachzügler ergäbe. Während die CSU (nicht die AfD!) noch voriges Jahr von Sieben Millionen zu erwartenden Nachzüglern sprach. Sieben Millionen vs. 100 000 !!! Bei jedem ankommenden Flüchtlingsboot in Europa müssten in der CSU-Zentrale eigentlich die Sektkorken knallen. Es lässt sich ganz wunderbar Wahlkampf per Panikmache betreiben.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(14 Feb 2018, 08:21)

Ja. In den Nachrichten heißt es in aller Regel...
ZB. der Deutsche ist in der offiziellen Sprache verschwunden. Da heißt es dann oft, "die Menschen in Deutschland" oder "die Bürger" tun dies und jenes. Bei IS-Terroristen die im Irak eingeknastet sind, ist man da nicht mehr so politisch korrekt, das sind dann plötzlich Deutsche, die man unbedingt vor der Todesstrafe retten muss.
Ich wiederhole und berufe mich als armer Unwissender...
Bring doch mal deine eigenen Gedanken ein. Gewalt von Gruppen gegen andere Gruppe gab es schon immer und wird es auch noch sehr lange geben, ob man diese Gruppe jetzt Volk, Ultras, Bande oder IS nennt, ist doch völlig wurscht.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(14 Feb 2018, 10:16)

Stand Januar 2018 sind 100 000 Plätze in Flüchtlingsunterkünften in Deutschland nicht belegt. (http://www.zeit.de/news/2018-01/04/flue ... r-04101405) Und die Prognose für Familienangehörigkeitsnachzüge musste in den letzten Monaten immer wieder nach unten korrigiert werden. Von drei auf eins und jüngst (laut IAB, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) sogar nur 0,28. Was dann bis Ende 2017 in der Gesamtrechnung etwa 100 000 berechtigte Nachzügler ergäbe. Während die CSU (nicht die AfD!) noch voriges Jahr von Sieben Millionen zu erwartenden Nachzüglern sprach. Sieben Millionen vs. 100 000 !!! Bei jedem ankommenden Flüchtlingsboot in Europa müssten in der CSU-Zentrale eigentlich die Sektkorken knallen. Es lässt sich ganz wunderbar Wahlkampf per Panikmache betreiben.
Fakt ist, dass niemand weiß, wie hoch der Familiennachzug ausfallen wird, Fakt ist ebenso, dass dieser Familiennachzug die Sozialkassen weiter/zusätzlich belasten wird und dass es sich bei diesem Familiennachzug um einen weiteren Rechtsbruch bzw um eine Rechtsbeugung handelt.

"Familiennachzug
Wenn Sie Familienangehöriger eines Bürger eines Drittstaats sind, kann Ihnen zur Herstellung beziehungsweise Wahrung der familiären Lebensgemeinschaft ein Aufenthaltstitel erteilt werden. Voraussetzung ist,

dass Ihr Familienangehöriger (zu dem der Familiennachzug stattfindet, auch Stammberechtigter genannt) im Besitz eines Aufenthaltstitels ist,
über ausreichend Wohnraum verfügt und
der Lebensunterhalt gesichert ist."
Quelle
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von H2O »

Hyde hat geschrieben:(14 Feb 2018, 00:44)

Woher ist diese Zahl? In den letzten Jahren sah die Flüchtlingszuwanderung folgendermaßen aus:

2015: 890.000
2016: 280.000
2017: 190.000
Januar 2018: 12.000 (aufs Jahr hochgerechnet wären das also knapp 150.000)

Man sieht also, dass es bei der Flüchtlingszuwanderung eine sinkende Tendenz gibt. Ich denke aber, dass Deutschland anstreben sollte, die Flüchtlingszahlen langfristig auf unter 100.000 pro Jahr zu senken, damit es für die Aufnahmegesellschaft verkraftbar bleibt. Man kann auch ein paar Jahre lang mal mehr Flüchtlinge aufnehmen, aber dauerhaft gesehen sehe ich eine Zahl von über 100.000 pro Jahr als problematisch an.
Die Zahl für 2017 habe ich aus wiki oder einer Bundesstatistik entnommen, weil ich kein eigenes Innenministerium habe.

Ich habe nichts dagegen, weniger Flüchtlinge auf zu nehmen, wenn weniger um Asyl bitten. Was aber tun, wenn sie da sind? Ich vermute, daß wir dann unser Grundgesetz ändern müßten. Auch hinsichtlich der gerechtfertigten Rückführungen.

Weiterhin frage ich mich, wie wir unseren Nachwuchs finanzierten, wenn der diese Zuwanderer von der Zahl her ersetzte. Auch der braucht Kindergärten, Schulen, Ausbildungsstätten, Hochschulen, Jobs und Wohnungen. Aber vielleicht habe ich da einen gedanklichen Kurzschluß?
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von H2O »

Dark Angel hat geschrieben:(14 Feb 2018, 09:46)

Bestehende Gesetze müssen angepasst werden? Woran müssen bestehende Gesetze denn angepasst werden?
Bestehende Gesetze müssen eingehalten und durchgesetzt werden. Punkt!
Wer hier leben will, hat unser Rechtssystem zu akzeptieren und unsere Gesetze einzuhalten. Ende!
Nix dagegen, im Gegenteil. Ende! :)
117.000 im Jahr sind eine große Kreisstadt - die brauchen Wohnungen, brauchen Schulen, Kitas etc - das kostet und zwar den Steuerzahler.
Deutschland ist einer der am dichtesten besiedelten Flächenstaaten, da muss gar nix ausgeglichen werden. Deutschland geht nicht unter - geht vor allem als Wirtschaftsstandort nicht unter - wenn hier ein paar Millionen Menschen weniger leben, die dafür aber gut gebildet und gut ausgebildet sind und den Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht werden.
Unsere Industrie braucht qualifizierte Arbeitskräfte und keine Hilfsarbeiter.
Die Zuwanderer - in ihrer Mehrheit gar nicht oder gering qualifiziert bzw Analphabeten stehen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung, die kosten nur und über genau diese Kosten deckt die Regierung den Mantel des Schweigens.
Ja klar; also ersaufen lassen... so etwas wollte doch eine couragierte Dame notfalls mit Schußwaffen lösen. Was würden wir denn mit unserem eigenen Nachwuchs veranstalten, wenn der hilflos und ungebildet zur Welt käme? Für den Arbeitsmarkt nicht zu gebrauchen, diese Analphabeten! Diese Kosten wären kaum zu ertragen... ich glaube, da frage ich einmal meine Eltern... ;) In diese Rohmasse müssen wir eben investieren, und dann wird das auch.
Tja - als Frau habe ich einschlägige Erfahrungen mit den "Kulturbereicherern" machen müssen und diese Erfahrung hat meine Einstellung grundlegend verändert.
Ich sehe mich zwar nicht als "armes Opfer", aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich habe keine Angst, zumindest aber ein sehr mulmiges Gefühl!
Als Vater von Töchtern bin ich auch immer besorgt; das ging meinen Eltern mit meinen Schwestern ähnlich. Das mulmige Gefühl kann ich unseren Frauen und Mädchen leider nicht ersparen. Damals gab es diese Flüchtlinge noch gar nicht, aber an Unholden war kein Mangel.
Der Herr Palmer ist Oberbürgermeister der Stadt Tübingen und als solcher ist er an geltendes Recht gebunden. Und anders als Frau Merkel kann er sich da nicht einfach darüber hinweg setzen oder Gesetze einfach nach Gusto mal eben außer Kraft setzen.
So läuft das halt nicht in einem Rechtsstaat, das jeder machen kann, was ihm grade einfällt.
Von dem Mann hatte ich auch schon einmal eine bessere Meinung. Als Amtsinhaber in den Knast, weil er ein unsinniges Gesetz nicht anwendet... das wär's doch 'mal.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Hyde »

H2O hat geschrieben:(14 Feb 2018, 11:22)

Die Zahl für 2017 habe ich aus wiki oder einer Bundesstatistik entnommen, weil ich kein eigenes Innenministerium habe.

Ich habe nichts dagegen, weniger Flüchtlinge auf zu nehmen, wenn weniger um Asyl bitten. Was aber tun, wenn sie da sind? Ich vermute, daß wir dann unser Grundgesetz ändern müßten. Auch hinsichtlich der gerechtfertigten Rückführungen.

Weiterhin frage ich mich, wie wir unseren Nachwuchs finanzierten, wenn der diese Zuwanderer von der Zahl her ersetzte. Auch der braucht Kindergärten, Schulen, Ausbildungsstätten, Hochschulen, Jobs und Wohnungen. Aber vielleicht habe ich da einen gedanklichen Kurzschluß?
Was die generelle Zuwanderung angeht, so würde ich auf die EU-Freizügigkeit setzen und auf ein Zuwanderungsgesetz.

Was die Flüchtlinge angeht, würde ich darauf hinarbeiten, die Anreize für Flucht nach Deutschland zu verringern. Es ist nunmal nicht so, dass Flüchtlinge sich dazwischen entscheiden müssen, entweder nach Deutschland zu gehen oder zu sterben. Auch in einem Land wie Griechenland, Frankreich oder Belgien kann man überleben. Wenn die Anreize nach Deutschland nicht mehr so groß wären, würden sich die Flüchtlinge auch mehr auf diese anderen Länder verteilen, was nur gerecht wäre, wenn also Deutschland nur ein Zielland unter vielen wäre, anstatt die Hauptlast zu tragen.

Und hinsichtlich der Kosten kann man den eigenen Nachwuchs ja nicht mit Flüchtlingszuwanderung vergleichen. Die Chancen auf guten Verdienst (anstatt auf Sozialhilfe angewiesen zu sein) sind für ein hier geborenes Kind deutlich höher als für einen 25-jährigen zugewanderten Flüchtling.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Dark Angel »

H2O hat geschrieben:(14 Feb 2018, 11:22)

Die Zahl für 2017 habe ich aus wiki oder einer Bundesstatistik entnommen, weil ich kein eigenes Innenministerium habe.

Ich habe nichts dagegen, weniger Flüchtlinge auf zu nehmen, wenn weniger um Asyl bitten. Was aber tun, wenn sie da sind? Ich vermute, daß wir dann unser Grundgesetz ändern müßten. Auch hinsichtlich der gerechtfertigten Rückführungen.
Das Grundgesetz muss gar nicht geändert werden. Art. 16a Abs.1 Sagt eindeutig wer Asylrecht genießt und die weiteren Absätze konkretisieren.
Das Problem besteht im Fehlen eines Einwanderungsgesetzes und darin, dass Asyl und Zuwanderung nicht unterschieden wird.
Wenn sauber zwischen Flüchtlingen - Asyl, Genfer Konvention und Krieg/Bürgerkrieg - und Wirtschafts-/Armutsmigranten unterschieden würde, wenn jeder, der nicht unter diese Kategorien fällt, das Land verlassen müsste und das auch konsequent durgesetzt würde, dann gäbe es diese Probleme gar nicht.
H2O hat geschrieben:(14 Feb 2018, 11:22)Weiterhin frage ich mich, wie wir unseren Nachwuchs finanzierten, wenn der diese Zuwanderer von der Zahl her ersetzte. Auch der braucht Kindergärten, Schulen, Ausbildungsstätten, Hochschulen, Jobs und Wohnungen. Aber vielleicht habe ich da einen gedanklichen Kurzschluß?
Unseren Nachwuchs finanzieren wir heute schon - dafür sind die Etats der Länder und des Bundes gedacht und für diesen Nachwuchs sind Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen vorhanden. Selbst bei einer Geburtenrate auf Erhaltungsniveau (2,1 Kinder pro Frau) gäbe es absolut kein Problem.
Zuwanderer haben jedoch a) eine wesentlich höhere Geburtenrate und b) werden die finanziert und finanzieren ihrerseits gar nichts. Da liegt dein Denkfehler. Die Zuwanderer sind nicht hochqualifiziert, sie sind zum großen Teil Analphabeten.

Und noch etwas sollte bedacht werden: Afrika ist der Kontinent mit dem höchsten Bevölkerungswachstum und der niedrigsten landwirtschaftlich nutzbaren Fläche.
1950 lebten 250 Mio Menschen in Afrika und auch da gab es schon klimabedingte Hungersnöte - heute knapp 70 Jahre später leben 1,2 Milliarden Menschen in Afrika, d.h. die Bevölkerung hat sich versechsfacht!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Stefan1985 »

Aus welchen Ländern kommen denn deiner Meinung Armutsmigranten hauptsächlich?
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