Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

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Skeptiker

Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Skeptiker »

Dampflok94 hat geschrieben:(31 Jan 2018, 19:28)
Recht zur freien Meinungsäußerung heißt nicht, daß die Meinungsäußerung keine Konsequenzen hat. Natürlich kann es die haben. Wer sich mit steilen Thesen an die Öffentlichkeit wagt, der muß mit Gegenwind rechnen. Genauso wie man mit dem Karriereknick rechnen darf, wenn man dem Chef mal so richtig die Meinung geigt. Und wenn man das in der Öffentlichkeit tut, kann das eben auch den Karriereknick zur Folge haben.
Herr Sarrazin ist intelligent. Der wußte ganz genau was er tat und was das bedeutet. Um den mußt Du dir keine orgen machen. Bei der Intelligenz von Frau Hermann bin ich mir da nicht so sicher. Kann schonsein, daß die einfach blöd rumgequatscht hat. Macht die Sache auch nicht besser. Und deswegen hatte sie bei den ÖR eben auch nichts mehr zu suchen.
Ich habe durchaus verstanden was Du meinst. Du schreibst, das Gesetz ist der Rahmen, was die Leute im ÖR in diesem Rahmen daraus machen ist Banane.

Ich denke aber, es ist Dir gerade so lange Banane, wie Deine Meinung zu den unterstützten Meinungen gehört. Ist sie aber bei den sanktionierten Meinungen zu finden, dann wirst Du es gar nicht mehr lustig finden was mit diesen Leuten geschieht.

Stell Dir vor die AfD kommt an die Macht und räumt im ÖR auf. Danach gibt's nur noch Lederhosenfilme und N24-Sendungen über nordische Kulte. Wer Feminismus propagiert wird aus dem ÖR gefeuert. Gut so - wie ich Deinem Beitrag entnehme - die sollen sich halt nicht mit den Chefs anlegen. Also, Welt in Ordnung - oder etwa nicht?
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Raskolnikof
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Raskolnikof »

Hin und wieder mal einen schönen deutschen Heimatfilm im ÖR a la "Unterm Dirndl wird gejodelt" ... was spricht dagegen?
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Dampflok94
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Dampflok94 »

Skeptiker hat geschrieben:(31 Jan 2018, 21:31)

Ich habe durchaus verstanden was Du meinst. Du schreibst, das Gesetz ist der Rahmen, was die Leute im ÖR in diesem Rahmen daraus machen ist Banane.

Ich denke aber, es ist Dir gerade so lange Banane, wie Deine Meinung zu den unterstützten Meinungen gehört. Ist sie aber bei den sanktionierten Meinungen zu finden, dann wirst Du es gar nicht mehr lustig finden was mit diesen Leuten geschieht.

Stell Dir vor die AfD kommt an die Macht und räumt im ÖR auf. Danach gibt's nur noch Lederhosenfilme und N24-Sendungen über nordische Kulte. Wer Feminismus propagiert wird aus dem ÖR gefeuert. Gut so - wie ich Deinem Beitrag entnehme - die sollen sich halt nicht mit den Chefs anlegen. Also, Welt in Ordnung - oder etwa nicht?
Da hast Du mich wohl mißverstanden. (Oder wolltest Du es?)

Natürlich erwarte ich einen ÖR, der völlig unabhängig ist von der jeweiligen Regierung. Was wahrscheinlich 100%ig nie funktionieren wird. Aber doch annähernd. Wenn ich hingegen hier so lese, bekommt man das Gefühl einige glauben jeden Morgen rufen alle Redakteure, Moderatoren etc. erst mal beim Regierungssprecher an und holen sich ihren Tagesbefehl ab.

Mag ja sein, daß dieser oder jener gerne andere Nachrichten hören wollte. Also die, welche ihm persönlich gefallen würden. Dafür ist das ÖR aber nicht gedacht. Diese sollen darüber berichten was passiert ist und nicht darüber was manche Menschen gerne hätten was hätte passieren sollen. Dafür gibt es genug Seiten im Netz, die sich um diese alternativen Fakten kümmern. Daß die ÖR auch Fehler machen, liegt in der Natur der Sache.
Zuletzt geändert von Dampflok94 am So 4. Feb 2018, 15:59, insgesamt 1-mal geändert.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Brainiac »

[MOD] Das Thema dieses Stranges ist der Öffentlich-rechtliche Rundfunk und nicht Frau Herman, bitte beachten.
Aufräummaßnahmen vorbehalten.
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Brainiac
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Brainiac »

Brainiac hat geschrieben:(01 Feb 2018, 21:12)

[MOD]
Aufräummaßnahmen vorbehalten.
Diese besteht jetzt darin, dass ich den Exkurs zu Eva Herman komplett versenkt habe. Zum einen, weil keinerlei Argumente ausgetauscht wurden - wer hier seitens des ÖR ein totalitäres Verhalten oder gar Nazi-Methoden sieht, sollte das konkret und ausführlich begründen, und Primitivbashing gegen Frau Herman ist auch nicht besser -, zum anderen aufgrund des (nicht mehr vorhandenen) Diskussionsniveaus.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Skeptiker »

Die Schweiz scheint eine Volksabstimmung über die Finanzierung des Öffentlich Rechtlichen Rundfunks abzuhalten.
http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 30552.html

Schöner Gedanke solche Fragen einfach ganz unaufgeregt und gleichberechtigt zu entscheiden.
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Alster
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Dabei wird übersehen, dass die Schweizer bereits 2014 für ein Neuerung der Rundfunkabgabe gestimmt haben. Dabei wurden bereits m.E. relativ akzeptable Regelungen eingeführt (Edit: Information war unzutreffend) und die Gebührenexplosion deutlich begrenzt. Tritt m.W. irgendwann um 2019 rum in Kraft, falls nicht durch die jetzt laufende Abstimmung obsolet.

Rechts- und sozialstsaatswidrige Regelungen, wie in D standen und stehen in CH nie zur Debatte.

Edit: Fehler tlw. korrigiert, s. a. Folgebeitrag
Zuletzt geändert von Alster am Di 6. Feb 2018, 21:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Charles
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Charles »

[youtube][/youtube]

Staatsfunk hetzt gegen Behinderte.
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schelm
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von schelm »

Charles hat geschrieben:(05 Feb 2018, 22:23)

[youtube][/youtube]

Staatsfunk hetzt gegen Behinderte.
Zwei gute Kommentare dazu :

http://www.achgut.com/artikel/hauptsach ... _hat_spass

https://www.tichyseinblick.de/meinungen ... os-stellt/
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Alster
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Sorry Leute, mein Beitrag vom Mo 5. Feb 2018, 21:15 bedarf der Berichtigung. Richtig ist, dass der Nationalrat mit Änderung vom 26.Sep.2014 Neuerungen im TV Gesetz wirksam zum 1.1.2019 beschlossen hat. Anders als meinerseits vermutet hat auch die in der Schweiz avisierte Neuregelung Steuercharakter nach deutschem Muster.

Aber selbst dann, wenn die neue schweizer Regelung Bestand haben sollte, werden klare Unterschiede zwischen Ch und D deutlich:

(1) der Schweizer hat im Gegensatz zum Deutschen Vorstellungen von Rechtsstaatlichkeit:

D: Der Begriff "Haushaltsabgabe" dient der Täuschung der Öffentlichkeit. Schwammige Formulierungen in §3 RBStV, halten der Inkasso offen nach Belieben auch die "Inhaber" einzelner Zimmer abzuziehen.
Ch: Der Begriff "Haushaltsabgabe" ist ernst gemeint. Das Gesetz verweist klar auf die melderechtliche Definition.

D: keine öffentliche Diskussion
CH: erhebliche öffentliche Diskussion bis hin zum Volksentscheid

D: Verbreitung eines Märchens von der Aufkommensneutralität, dafür massive Erhöhung der Einnahmen nach Einführung der Rundfunksteuer
CH: Deckelung der Einnahmen der Anstalt und deutliche Reduktion der Abgabe je Haushalt, keine Täuschung der Öffentlichkeit.


(2) die Schweizer wahrt noch einen gewissen sozialen Gedanken:

D: Mehrfachabzocke von Pendlern mit Zweitwohnungen
CH: Zweitwohnung ist im Haushalt enthalten

D: Mehrfachabzocke von Freiberuflern
CH: Belastung von Firmen nach Umsatz, und erst am SFr 1/2 Mio.

Fazit: unabhängig vom Ausgang des jetzt laufenden Volksbegehrens zeigt sich doch bereits jetzt schön der Unterschied zwischen einem Land, das sich die Demokratie selbst erarbeitet hat und einem, das die Demokratie aufgesetzt bekommen hat.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von schokoschendrezki »

Sagt mal: Gibts irgendein Gesetz, eine Verordnung oder dergleichen, das öffentlche TV wegen Vorenthaltung der normalen politischen Tagesnachrichten nach einem anstrengendem Arbeitstag als Anspruch trotz Gebührenzahlung wegen eines idiotischen Fußballspiels, also einem Spezialinteressenthema wie Goldfischhaltung oder Karpfenzucht zu verklagen? :s
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Brainiac
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Brainiac »

Alster hat geschrieben:(06 Feb 2018, 21:21)

Sorry Leute, mein Beitrag vom Mo 5. Feb 2018, 21:15 bedarf der Berichtigung. Richtig ist, dass der Nationalrat mit Änderung vom 26.Sep.2014 Neuerungen im TV Gesetz wirksam zum 1.1.2019 beschlossen hat. Anders als meinerseits vermutet hat auch die in der Schweiz avisierte Neuregelung Steuercharakter nach deutschem Muster.

Aber selbst dann, wenn die neue schweizer Regelung Bestand haben sollte, werden klare Unterschiede zwischen Ch und D deutlich:

(1) der Schweizer hat im Gegensatz zum Deutschen Vorstellungen von Rechtsstaatlichkeit:

D: Der Begriff "Haushaltsabgabe" dient der Täuschung der Öffentlichkeit. Schwammige Formulierungen in §3 RBStV, halten der Inkasso offen nach Belieben auch die "Inhaber" einzelner Zimmer abzuziehen.
Ch: Der Begriff "Haushaltsabgabe" ist ernst gemeint. Das Gesetz verweist klar auf die melderechtliche Definition.

D: keine öffentliche Diskussion
CH: erhebliche öffentliche Diskussion bis hin zum Volksentscheid

D: Verbreitung eines Märchens von der Aufkommensneutralität, dafür massive Erhöhung der Einnahmen nach Einführung der Rundfunksteuer
CH: Deckelung der Einnahmen der Anstalt und deutliche Reduktion der Abgabe je Haushalt, keine Täuschung der Öffentlichkeit.


(2) die Schweizer wahrt noch einen gewissen sozialen Gedanken:

D: Mehrfachabzocke von Pendlern mit Zweitwohnungen
CH: Zweitwohnung ist im Haushalt enthalten

D: Mehrfachabzocke von Freiberuflern
CH: Belastung von Firmen nach Umsatz, und erst am SFr 1/2 Mio.

Fazit: unabhängig vom Ausgang des jetzt laufenden Volksbegehrens zeigt sich doch bereits jetzt schön der Unterschied zwischen einem Land, das sich die Demokratie selbst erarbeitet hat und einem, das die Demokratie aufgesetzt bekommen hat.
Ich finde Kritik am ÖR und seiner staatlichen Implementierung in D berechtigt und völlig in Ordnung, aber was mich echt oft nervt, ist die Maßlosigkeit derselben. Das kann ich dann einfach nicht mehr ernst nehmen.

1. Volksentscheide sind NICHT "demokratischer" als die repräsentative Demokratie - nur eben anders. In Deutschland kann jede Partei den Umbau des ÖR als politisches Ziel formulieren, und jeder könnte eine solche Partei wählen. Im Ergebnis kann genau dasselbe entschieden wie in der Schweiz, oder auch nicht. Selbst wenn die Demokratie nur "aufgesetzt" wurde.
2. "Keine öffentliche Diskussion". Was genau machen wir hier gerade? :rolleyes:
3. "Der Deutsche hat keine Vorstellungen von Rechtsstaatlichkeit" - was soll man dazu noch sagen.
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Alexyessin
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alexyessin »

schokoschendrezki hat geschrieben:(06 Feb 2018, 22:33)

Sagt mal: Gibts irgendein Gesetz, eine Verordnung oder dergleichen, das öffentlche TV wegen Vorenthaltung der normalen politischen Tagesnachrichten nach einem anstrengendem Arbeitstag als Anspruch trotz Gebührenzahlung wegen eines idiotischen Fußballspiels, also einem Spezialinteressenthema wie Goldfischhaltung oder Karpfenzucht zu verklagen? :s
Wir wissen doch, das du nix von Fussball hälst. Aber es ist nicht so ein Spezialthema wie Fischzucht. Und es gibt genug Möglichkeiten im ÖR normal Nachrichten zu schauen ohne sich Fussball geben zu müssen.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

schokoschendrezki hat geschrieben:(06 Feb 2018, 22:33)

Sagt mal: Gibts irgendein Gesetz, eine Verordnung oder dergleichen, das öffentlche TV wegen Vorenthaltung der normalen politischen Tagesnachrichten nach einem anstrengendem Arbeitstag als Anspruch trotz Gebührenzahlung wegen eines idiotischen Fußballspiels, also einem Spezialinteressenthema wie Goldfischhaltung oder Karpfenzucht zu verklagen? :s
Dieses Gesetz ist nicht nur nichtexistent, der Rechtsweg ist Dir ZUSÄTZLICH per Urteil explizit abgeschnitten:

vgl. hierzu BVerfg 119, 181 <218>: "von der Freiheit ödffentlichrechtlichen Rundfunks ist seine Programmautonomie umfasst. Die Entscheidung über die zur Erfüllung des Funktionsauftrages als nötig angesehenen Inhalte und Formen des Programms steht den Rundfunkanstalten zu ..."

VG Hamburg schreibt: "Soweit der Rundfunkbeitragspflichtige dies als einen Verstoß gegen Programmgrundsätze wahrnimmt ist er gehalten sich durch Programmbeschwerden Gehör zu verschaffen."

Brainiac hat geschrieben:(06 Feb 2018, 22:51)"Der Deutsche hat keine Vorstellungen von Rechtsstaatlichkeit" - was soll man dazu noch sagen.
Du vermeidest es leider auf meinen konkreten Punkt einzugehen. Der Begriff "Wohnung" im Sinne des §3 RBStV ist so gehalten, dass die Inkasso jederzeit für einzelne Zimmer, Abstellräume etc. Beiträge kassieren kann (selbstverständlich auch rückwirkend). Im Ergebnis wird auf maximale Entrechtung des Bürgers hin optimiert. Der Zahler besitzt keinerlei Rechtssicherheit. Wie willst du das mit rechtsstaatlichem Denken vereinbaren?

Brainiac hat geschrieben:(06 Feb 2018, 22:51)Volksentscheide sind NICHT "demokratischer" als die repräsentative Demokratie - nur eben anders.
Wegen der personellen Verstrickungen Parteien-BVerfG-ÖR versagt die repräsentative Demokratie hier.

Brainiac hat geschrieben:(06 Feb 2018, 22:51)"Keine öffentliche Diskussion". Was genau machen wir hier gerade? :rolleyes:
wir führen eine private Diskussion. Auch das muss sein, sollte in einem Staat, der sich demokratisch nennt aber nicht alles sein.
In der Schweiz hat dagegen allein der Steuercharakter der für 2019 avisierten Rundfunkabgabe große öffentliche Empörung erregt. Mit den im deutschen RBStV (meinerseits oben dargelegten) Verstößen gegen die Rechtsstatlichkeit hat es der Schweizer Nationalrat ja gleich gar nicht versucht.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von schokoschendrezki »

Alexyessin hat geschrieben:(07 Feb 2018, 09:21)

Wir wissen doch, das du nix von Fussball hälst. Aber es ist nicht so ein Spezialthema wie Fischzucht. Und es gibt genug Möglichkeiten im ÖR normal Nachrichten zu schauen ohne sich Fussball geben zu müssen.
An der Wortwahl wird Dir der eher polemische Charakter meines Beitrags sicherlich nicht entgangen sein...

Und dennoch. Es ist wahrhaftig nicht besonders schwer, seriöse sehr kritische Stimmen zum Problem des Übertragungs-Gebührenwettbewerbs zwischen Privat-TV und ÖR-TV zu finden, der dazu führt, dass zumindest Teile der sich aus dem Programmauftrag des ÖR-TVs ergebenden Sendegestaltung schlicht und einfach nicht mehr finanzieren lassen.

Der Sport-Koordinator des ARD selbst voriges Jahr zur Olympiade-Übertragung:
„Der Kampf um Rechte hat eine neue Dimension erfahren“, sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky zum Olympia-Aus. Der Discovery-Deal über 1,3 Milliarden Euro belege „nachdrücklich, dass der angebliche Vorsprung öffentlich-rechtlicher Sender durch Beitragsgelder bei der Vergabe von Sportrechten eine Mär ist“.
Und die Frage steht ganz ernsthaft, ob die Gebührenzahler für diesen harten Wettbewerb zur Kasse gebeten und ungefragt mit hineingezogen werden sollen/dürfen/müssen.
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Brainiac
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Brainiac »

Alster hat geschrieben:(07 Feb 2018, 10:12)
Du vermeidest es leider auf meinen konkreten Punkt einzugehen. Der Begriff "Wohnung" im Sinne des §3 RBStV ist so gehalten, dass die Inkasso jederzeit für einzelne Zimmer, Abstellräume etc. Beiträge kassieren kann (selbstverständlich auch rückwirkend). Im Ergebnis wird auf maximale Entrechtung des Bürgers hin optimiert. Der Zahler besitzt keinerlei Rechtssicherheit. Wie willst du das mit rechtsstaatlichem Denken vereinbaren?
Ich bin deshalb nicht auf deinen konkreten Punkt eingegangen, weil ich an der Stelle gar keine Einwände habe. Ich habe mich mit dieser steuer- und abgabenrechtlichen Fragestellung nicht im Detail beschäftigt, und was du hier bislang dazu geschrieben hast, erscheint mir durchaus plausibel. Es sehen ja auch offensichtlich ein paar andere Leute so ähnlich wie du.

Mir geht es um deine absurde Verallgemeinerung "der Schweizer hat im Gegensatz zum Deutschen Vorstellungen von Rechtsstaatlichkeit". Jetzt kann es ja sein, dass du das nur bezogen auf das ÖR-Finanzierungsthema meinst. Ist dem so? So wie es formuliert es, wirkt es wie ein allgemeiner Rundumschlag gegen die Rechtsstaatlichkeit in Deutschland. Diese ist in Deutschland aber auf so vielen Ebenen (Verfassung, Gesetze, Verwaltungsvorschriften etc.) verankert und auch umgesetzt, dass man aus seiner (angenommenen oder wirklichen) Verletzung im Falle der ÖR-Finanzierung kaum auf ein allgemeines Defizit schließen kann. Dafür wird insgesamt viel zu viel für den Rechtsstaat getan.

In der Schweiz wurde 2011 publik, dass die Behörden Staatstrojaner eingesetzt haben bzw. einzusetzen planten, im Lichte des Rechtsstaatsprinzips ein sehr fragwürdiger Vorgang. Hat somit "der Schweizer keine Vorstellungen von Rechtsstaatlichkeit"? Nein, das ist natürlich Unsinn, da an äußerst vielen anderen Punkten die Schweiz den Rechtsstaat vorbildlich verwirklicht. Man sollte einfach mal ab und zu die Kirche im Dorf lassen.

Wegen der personellen Verstrickungen Parteien-BVerfG-ÖR versagt die repräsentative Demokratie hier.
Personelle Verstrickungen sind ein Schwachpunkt jeglicher Demokratieform. Was verhindert eigentlich, dass beim jetzt anstehenden Volksentscheid in der Schweiz zur Billag eine mit massivem publizistischen Einsatz agierende Koalition von Politik und dortigem ÖR (existent aufgrund von personellen Verstrickungen) diesen Volksentscheid massiv beeinflußt und in die gewünschte Richtung lenkt? Richtig, nichts.

Ich bin durchaus ein Freund der direkten Demokratie, die in D auch auf Bundesebene eingeführt werden sollte. Man muss sich aber einfach immer wieder klar machen, dass überhaupt nicht bewiesen und auch nicht beweisbar ist, dass der Volkswille dadurch insgesamt besser verwirklicht werden würde. Welche Themen zum Volksentscheid gelangen, ist durchaus zufällig und wird von aktuellen politischen Ereignissen sowie von medienmächtigen Interessengruppen bestimt, also ist in keiner Weise gewährleistet, dass wirklich über die wichtigsten Themen abgestimmt wird. Vielleicht sind der Mehrheit der Bürger viele andere Dinge wichtiger, als wie der ÖR finanziert wird?

Des weiteren ist gerade der ÖR ein gutes Beispiel, dass es alles andere als trivial ist, dem Volk hierzu die richtige Frage zu stellen. Wenn man fragt "sollen die Zwangsgebühren abgeschafft werden?", findet sich natürlich eine klare Mehrheit, da dies von der Qualität "sollen in Deutschland die Steuern sinken?" ist. Würde man fragen, ob das heutige Angebot von ARD, ZDF und den sonstigen ÖR-Anstalten, zwecks finanzieller Entlastung der Bürger von steuerähnlichen Zwangsabgaben, reduziert werden soll, incl. Tagesschau, Heute-Journal, Free-TV zu Fußball WM und EM, Brennpunkte, Bildungssendungen, Kinderprogramm, Tatorte etc., würde ein anderes Ergebnis herauskommen. Was ist denn nun der Volkswille?

Oder nehmen wir die Forderung der NoBillag-Initiative, dass der Bund grundsätzlich keine Radio- und Fernsehstationen subventionieren soll. Ist das wirklich der Wille von jedem, der gegen die Billag in der heutigen Form ist? Oder gibt es vielleicht auch viele, die gegen die staatliche Beteiligung gar nichts haben, sondern sich nur eine geringere, sozialere und besser auf die tatsächliche Nutzung abhebende Beitragspolitik wünschen? Diese Alternative steht dummerweise nicht zur Wahl (ist auch schwierig, denn wie quantifiziert man "geringer" etc.?). Das kann man genauso als undemokratisch ansehen. Es gibt viele Argumente dafür, dass eine repräsentative Demokratie komplexe Fragestellungen mit vielen Entscheidungsalternativen besser und eher im Sinne des Volkes abbilden kann, als die direkte Demokratie.

Fazit: Aus der fehlenden Möglichkeit eines Volksentscheids über den ÖR ein grundsätzliches Demokratiedefizit der Deutschen abzuleiten, weil man die Demokratie ja nur "aufgesetzt" bekommen habe, ist ebenso eine absurde Verallgemeinerung, wie die obige zur Rechtsstaatlichkeit.

wir führen eine private Diskussion. Auch das muss sein, sollte in einem Staat, der sich demokratisch nennt aber nicht alles sein.
In der Schweiz hat dagegen allein der Steuercharakter der für 2019 avisierten Rundfunkabgabe große öffentliche Empörung erregt. Mit den im deutschen RBStV (meinerseits oben dargelegten) Verstößen gegen die Rechtsstatlichkeit hat es der Schweizer Nationalrat ja gleich gar nicht versucht.
Ich weiß ja nicht, was du unter einer "öffentlichen Diskussion" - von der du behauptet hast, dass es sie hier zum ÖR nicht gebe - verstehst. Dieses Forum wird nicht staatlich betrieben, sondern von einem sich aus Privatpersonen zusammensetzenden Verein, das ist richtig. Allerdings kann jeder in Deutschland lesen, was wir hier schreiben, und es kann auch jeder mitdiskutieren. Und wir hier sind ja nur ein kleines Licht im Vergleich zu Facebook oder den Kommentarspalten großer Medien, für die dasselbe gilt. Es gibt reichlich Pro- und Contra Artikel und Kommentare zu diesem Thema in Medien jeglicher Art. Das Thema ist durchaus en vogue (wie man ja auch an diesem Strang sieht). Was in aller Welt ist eine "öffentliche Diskussion", wenn nicht das?
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Charles
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Charles »

Alexyessin hat geschrieben:(07 Feb 2018, 09:21)
Und es gibt genug Möglichkeiten im ÖR normal Nachrichten zu schauen ohne sich Fussball geben zu müssen.
Es gibt auch genug Möglichkeiten Nachrichten und Fussball im privaten TV zu schauen. Sogar gleichzeitig. :)
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alexyessin »

Charles hat geschrieben:(07 Feb 2018, 21:12)

Es gibt auch genug Möglichkeiten Nachrichten und Fussball im privaten TV zu schauen. Sogar gleichzeitig. :)
Ich werde das mit dir nicht weiter diskutieren.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Charles »

Brainiac hat geschrieben:(07 Feb 2018, 17:17)
Des weiteren ist gerade der ÖR ein gutes Beispiel, dass es alles andere als trivial ist, dem Volk hierzu die richtige Frage zu stellen. Wenn man fragt "sollen die Zwangsgebühren abgeschafft werden?", findet sich natürlich eine klare Mehrheit, da dies von der Qualität "sollen in Deutschland die Steuern sinken?" ist. Würde man fragen, ob das heutige Angebot von ARD, ZDF und den sonstigen ÖR-Anstalten, zwecks finanzieller Entlastung der Bürger von steuerähnlichen Zwangsabgaben, reduziert werden soll, incl. Tagesschau, Heute-Journal, Free-TV zu Fußball WM und EM, Brennpunkte, Bildungssendungen, Kinderprogramm, Tatorte etc., würde ein anderes Ergebnis herauskommen. Was ist denn nun der Volkswille?
Die Frage könnte neutral lauten:"Sind Sie dafür, die verpflichtende Haushaltsabgabe für den ÖRR abzuschaffen und den ÖRR als Programmangebot auf freiwilliger Basis für die Bürger zur Verfügung zu stellen?"

Alles andere würde dann ja in einem Wahlkampf um dieses Thema diskutiert werden.

Dass das Programm der ÖRR reduziert werden muss, ist gar nicht die zwingende Folge. Wenn das Programm so gut ist, wie behauptet, würden ja alle weiterhin freiwillig den Beitrag bezahlen und das Programm konsumieren. Nur wenn das Programm halt Schrott ist bzw. dem Preis nicht angemessen, müsste man sich Gedanken darüber machen, dass der ÖRR freiwillig nicht mehr abonniert wird und man Abstriche beim Programm machen müsste.

Wahlkämpfe werden aber immer auch populistisch geführt. Man würde natürlich den ganzen Rentnern einreden, dass man ihnen die Kochsendung am Nachmittag und den Seniorenkrimi am Abend wegnehmen will. Und die würden sicher fast alle für die Beibehaltung der Zwangsgebühren stimmen, damit sie wie gewohnt das auf die Zielgruppe Ü60 ausgerichtete Unterhaltungsprogramm der ÖR sehen können.

Die "Generation Netflix" würde wahrscheinlich für die Abschaffung der Zwangsgebühren stimmen, einfach weil sie es gewohnt ist sich ihr Programm über digitale Medien selbst zusammenzustellen und per Streaming on demand zu schauen bzw. zu hören.

Ich denke eine Volksabstimmung würde aktuell auch in Deutschland pro Zwangsgebühren ausgehen, weil die Generationen, die mit dem klassischen ÖRR-Fernsehen aufgewachsen sind noch die Mehrheit stellen und die junge Generation, die mit der neuen Medienwelt aufwächst, noch in der Minderheit ist.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Brainiac »

Charles hat geschrieben:(07 Feb 2018, 22:03)

Die Frage könnte neutral lauten:"Sind Sie dafür, die verpflichtende Haushaltsabgabe für den ÖRR abzuschaffen und den ÖRR als Programmangebot auf freiwilliger Basis für die Bürger zur Verfügung zu stellen?"

Hier bliebe unklar, ob es den ÖR, incl. der für ihn konstitutiven staatlichen Beteiligung und Subventionierung, überhaupt noch geben darf, oder nicht. (So wie das in der Schweiz formuliert ist, nicht.) Wie von mir einen Absatz unterhalb des og. Zitats ausgeführt, entfiele hier auch die Möglichkeit einer niedrigeren und/oder verursachungsgerechteren Variante der Beitragserhebung.
Alles andere würde dann ja in einem Wahlkampf um dieses Thema diskutiert werden.

Eine Volksabstimmung ist keine Wahl, aber geschenkt. Und ja, es würde sicher eine breite Diskussion aller Facetten geben, das löst aber nicht das Problem, dass die Abstimmung selbst, ihrem Wesen nach, eine binäre ja/nein-Entscheidung betreffen muss. In der Diskussion kann sich dann durchaus herausstellen, dass die Frage falsch gestellt ist - weil es aber ein ziemlich hoher Aufwand war, so weit zu kommen, wird man den Entscheid auf Teufel komm raus durchziehen wollen.
Dass das Programm der ÖRR reduziert werden muss, ist gar nicht die zwingende Folge. Wenn das Programm so gut ist, wie behauptet, würden ja alle weiterhin freiwillig den Beitrag bezahlen und das Programm konsumieren.

Das steht keineswegs fest.
Nur wenn das Programm halt Schrott ist bzw. dem Preis nicht angemessen, müsste man sich Gedanken darüber machen, dass der ÖRR freiwillig nicht mehr abonniert wird und man Abstriche beim Programm machen müsste.

Siehe oben.
Wahlkämpfe werden aber immer auch populistisch geführt. Man würde natürlich den ganzen Rentnern einreden, dass man ihnen die Kochsendung am Nachmittag und den Seniorenkrimi am Abend wegnehmen will. Und die würden sicher fast alle für die Beibehaltung der Zwangsgebühren stimmen, damit sie wie gewohnt das auf die Zielgruppe Ü60 ausgerichtete Unterhaltungsprogramm der ÖR sehen können.

Die "Generation Netflix" würde wahrscheinlich für die Abschaffung der Zwangsgebühren stimmen, einfach weil sie es gewohnt ist sich ihr Programm über digitale Medien selbst zusammenzustellen und per Streaming on demand zu schauen bzw. zu hören.

Ich denke eine Volksabstimmung würde aktuell auch in Deutschland pro Zwangsgebühren ausgehen, weil die Generationen, die mit dem klassischen ÖRR-Fernsehen aufgewachsen sind noch die Mehrheit stellen und die junge Generation, die mit der neuen Medienwelt aufwächst, noch in der Minderheit ist.
Auch das ist möglich, das wäre dann aber doch der aktuelle Volkswille, oder? Der ist eben zeitlich keine Konstante. Ein interessantes Gedankenspiel hinsichtlich der allgemeinen Brauchbarkeit der direkten Demokratie wäre übrigens auch die Frage, ob die Renten gekürzt und/oder der Renteneintritt nach hinten geschoben werden sollte. :p
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Skeptiker

Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Skeptiker »

Brainiac hat geschrieben:(07 Feb 2018, 17:17)
...
Ich bin durchaus ein Freund der direkten Demokratie, die in D auch auf Bundesebene eingeführt werden sollte. Man muss sich aber einfach immer wieder klar machen, dass überhaupt nicht bewiesen und auch nicht beweisbar ist, dass der Volkswille dadurch insgesamt besser verwirklicht werden würde. Welche Themen zum Volksentscheid gelangen, ist durchaus zufällig und wird von aktuellen politischen Ereignissen sowie von medienmächtigen Interessengruppen bestimt, also ist in keiner Weise gewährleistet, dass wirklich über die wichtigsten Themen abgestimmt wird. Vielleicht sind der Mehrheit der Bürger viele andere Dinge wichtiger, als wie der ÖR finanziert wird?

Des weiteren ist gerade der ÖR ein gutes Beispiel, dass es alles andere als trivial ist, dem Volk hierzu die richtige Frage zu stellen. Wenn man fragt "sollen die Zwangsgebühren abgeschafft werden?", findet sich natürlich eine klare Mehrheit, da dies von der Qualität "sollen in Deutschland die Steuern sinken?" ist. Würde man fragen, ob das heutige Angebot von ARD, ZDF und den sonstigen ÖR-Anstalten, zwecks finanzieller Entlastung der Bürger von steuerähnlichen Zwangsabgaben, reduziert werden soll, incl. Tagesschau, Heute-Journal, Free-TV zu Fußball WM und EM, Brennpunkte, Bildungssendungen, Kinderprogramm, Tatorte etc., würde ein anderes Ergebnis herauskommen. Was ist denn nun der Volkswille?
...
Das ist genau der Punkt. Es geht also darum, wie man die in der Bevölkerung wahrgenommene Nachfrage nach ÖR Medien in ein entsprechendes Angebot umsetzt.

Dabei ist mir die Diskussion ehrlich gesagt oft zu staatstragend. Weder wünsche ich mir eine Abschaffung, noch, dass ausschließlich eine Gruppe von Politikern und Medienschaffenden das unter sich ausmacht. Das kann weit darunter gehandhabt werden, KANN aber genau das WILL man nicht.

Warum bündelt man, neben einem fixen Grundangebot, Nischenangebote nicht in Paketen die man ab- oder zubuchen kann? Ist doch klar, weil dann ein Großteil der Überversorgung sofort transparent werden würde. Also schützt man diese Institution indem es immer nur um ganz oder garnicht geht und das immer schön in Hinterzimmern entschieden wird.

Ich bin der Meinung wir haben ein ganz ordentliches ÖR Fernsehen, aber wir haben deutlich zuviel davon und es erfüllt nicht mehr den Neutralitätsanspruch, den ich mir für ein öffentlich finanziertes Fernsehen vorstelle. Die aktuelle Art und Weise der Reglementierung - die eigentlich keine ist - entspricht eher einer Subvention eines nicht angreifbaren Staatskonzerns, durchgeführt von einer Clique von Politikern, die in einem offenen Interessenkonflikt zwischen den Bürgern und ihrer eigenen parteipolitischen Einflussnahme stehen.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Brainiac »

Skeptiker hat geschrieben:(07 Feb 2018, 22:46)
Warum bündelt man, neben einem fixen Grundangebot, Nischenangebote nicht in Paketen die man ab- oder zubuchen kann?

Dieser Grundgedanke ist sicher ok, und wenn man sowas konzipiert, sollten man auch gleich die Onlineangebote großer Medien, die ja seit einigen Jahren immer mehr bepreist werden, mit bedenken.

Bei 17,50 € mtl. stellt sich mir allerdings die Frage der Verhältnismäßigkeit, wenn dieser Betrag jetzt noch mit viel Verwaltungsaufwand in viele einzelne optionale Teilbeiträge aufgedröselt werden soll, die dann teilweise im Cent-Bereich liegen dürften.
Ist doch klar, weil dann ein Großteil der Überversorgung sofort transparent werden würde. Also schützt man diese Institution indem es immer nur um ganz oder garnicht geht und das immer schön in Hinterzimmern entschieden wird.

Den letzten Satz verstehe ich rein logisch nicht ganz, man schützt die Institution dadurch, dass es immer nur um alles oder nichts geht? In der Schweiz geht es beim NoBillag genau darum, und nicht um die Institution zu schützen, im Gegenteil.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Charles hat geschrieben:(07 Feb 2018, 21:12)

Es gibt auch genug Möglichkeiten Nachrichten und Fussball im privaten TV zu schauen. Sogar gleichzeitig. :)
... wobei man dazu nicht mal TV braucht. Nachrichten hole ich mir einfach über SPON.
dies ist keine Rechtsberatung sondern nur meine persönliche Meinung
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Skeptiker »

Brainiac hat geschrieben:(08 Feb 2018, 07:18)
Bei 17,50 € mtl. stellt sich mir allerdings die Frage der Verhältnismäßigkeit, wenn dieser Betrag jetzt noch mit viel Verwaltungsaufwand in viele einzelne optionale Teilbeiträge aufgedröselt werden soll, die dann teilweise im Cent-Bereich liegen dürften.
Ich denke es würde dabei herauskommen, dass für viele Nischenprodukte schlicht nur eine extrem kleine Zuschauerschaft da ist, die teures Fernsehen quersubventioniert vom verpflichteten Gebührenzahler bekommen. An der Stelle dient sich das System selber, indem jede Nische ohne Rücksicht auf Wirtschaftlichkeit bedient wird.

Die Frage ist also: Wo endet die Grundversorgung? Aktuelle Antwort: Da wo die Medienanstalten selber es nicht mehr bedienen wollen (und da man damit gutes Geld verdient ist diese Grenze sehr weit ausgelegt)
Ich denke die Frage der Grundversorgung läßt sich sehr differenziert beantworten, aber bitteschön von den Menschen und nicht von Institutionen und Verbänden mit Eigeninteressen.

Ich würde eher ein System bevorzugen, welches sich auf Quoten stützt. Wenn irgendetwas nunmal im Schnitt von weniger als x% der Bevölkerung geschaut wird, dann kann man halt auch ganz darauf verzichten. Nicht weil es nicht vielleicht interessant wäre und das Angebot bereichern würde, sondern einfach, weil es keine gesellschaftliche Relevanz mehr hat, wenn es keiner schaut.

Es sollte nachgewiesen werden müssen, dass das Programm einen relevanten Anteil in der Bevölkerung in der Zielregion auch erreicht (nicht nur erreichen kann). Dem kann man gerne ein paar kulturelle Rahmenvorgaben machen, aber die Existenz der Programme/Sender sollte von deren Akzeptanz bestimmt werden.
Brainiac hat geschrieben:(08 Feb 2018, 07:18)
Den letzten Satz verstehe ich rein logisch nicht ganz, man schützt die Institution dadurch, dass es immer nur um alles oder nichts geht? In der Schweiz geht es beim NoBillag genau darum, und nicht um die Institution zu schützen, im Gegenteil.
Ja, der Satz ist Quatsch. Ich wollte schreiben, dass die Diskussion um Sein oder Nichtsein der ÖR, solange es auf der politischen Ebene entschieden wird, immer zugunsten des Bestehens der ÖR entschieden wird. Das endet dann immer in den Hinterzimmerentscheidungen zum Rundfunkbeitrag.
Als Bürger habe ich den Eindruck ein System bezahlen zu müssen über dessen Inhalt ich keine Gewalt habe und das sich die Aufgaben selber gibt. Das befeuert natürlich Debatten um Finanzierung und Existenz der ÖR. Dabei könnte man das wie oben beschrieben auch viel einfacher über Angebot und Nachfrage regeln, plus ein paar Rahmenvorgaben, aber eben nicht vollkommener Narrenfreiheit.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Charles »

Alster hat geschrieben:(08 Feb 2018, 10:56)
... wobei man dazu nicht mal TV braucht. Nachrichten hole ich mir einfach über SPON.
Nachrichten hole ich mir grundsätzlich aus dem Internet. Meistens lese ich über google news quer und dann hole ich mir Infos aus verschiedenen Web-Portalen und den digitalen Angeboten der Printmedien. Zudem lese ich bei Twitter, Facebook und in verschiedenen Blogs.

Wenn ich nebenebei den Fernseher mal laufen habe, dann meist N-TV, wenn es z.B. um Live-Berichterstattung über aktuelle Ereignisse oder einen Nachrichtenüberblick für Zwischendurch geht.

Bundestagsdebatten schaue ich online, entweder live oder als Aufzeichnung abends bei youtube.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Charles »

Am Mittwoch erwartet uns der nächste volkspädagogische Propagandafilm im Staatsfunk.
Aufbruch ins Ungewisse

Ende der 2020er-Jahre ist die Europäische Union zerfallen, in den ehemaligen Mitgliedsstaaten regieren Nationalisten. In Deutschland werden politische Gegner und Minderheiten als „Feinde des deutschen Volkes“ massiv verfolgt, auf den Straßen herrschen bürgerkriegsähnliche Zustände.

Nachdem er denunziert wurde, fürchtet Mietrechtsanwalt Jan Schneider erneute Verhaftung und Folter, weil er die Opfer staatlicher Enteignungen vertreten hatte. Er, seine Frau Sarah und ihre beiden Kinder Nora und Niki fliehen überstürzt auf einem Frachtschiff, das sie nach Südafrika bringen soll. Doch sie werden auf dem Meer in Schlauchbooten ausgesetzt und kentern an der namibischen Küste. Der siebenjährige Niki ist seitdem verschollen.

In Namibia werden europäische Flüchtlinge in ihre Herkunftsländer abgeschoben, weil diese zu sicheren Herkunftsstaaten deklariert wurden. Deshalb entzieht sich die Familie der Registrierung und lässt sich von Schleppern nach Südafrika bringen. Sie kommen in einem Flüchtlingslager unter. Dort wird ihr Antrag auf Asyl abgelehnt, weil die Mutter in Namibia von der Polizei registriert worden war, als sie Niki als vermisst gemeldet hatte. Der Familie droht die Deportation.

Kurz darauf taucht ein schwer verletzter Junge auf, bei dem Nikis Jacke mit dessen Ausweis gefunden wird. Es stellt sich heraus, dass er dem toten Niki die Jacke abgenommen hatte, weil er fror. Die Familie erklärt offiziell, dass es sich bei dem Kind um ihres handelt, um der Abschiebung doch noch zu entgehen: Der Junge kann nicht abgeschoben werden, da für ihn in Namibia keine angemessene medizinische Versorgung gewährleistet werden kann. Damit ist auch seine Familie vor einer Abschiebung geschützt.
Die Intention des Films ist selbst für einfache Gemüter leicht zu durchschauen.
Nach weniger als zehn Minuten hat auch der Letzte begriffen, worum es den Filmemachern, ihren Geld- und Auftraggebern geht. Die Zuschauer sollen im fiktiven Los der Schneiders das reale Schicksal der nach Europa einströmenden Afrikaner erkennen. In einem zweiten Schritt sollen sie es als Möglichkeit auf sich beziehen und im dritten Schritt zu der Erkenntnis kommen, daß die Politik der offenen Grenzen aus humanitären Gründen wie aus potentiellem Eigennutz richtig ist. Mit Lessing gesprochen: Durch auf sich selbst bezogenes Mitleid sollen sie zur Katharsis gelangen!
https://jungefreiheit.de/kultur/2018/di ... usbleiben/

Anschliessend "Diskussion" bei Maischberger über den Film. Mal sehen, ob dort auch kritische Gäste eingeladen werden.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von schokoschendrezki »

Ich bin sehr skeptisch, ob dieser angekündigte Film künstlerisch-ästhetisch aber auch politisch-philosophisch auf allzuhohem Niveau stehen wird. Aber immerhin: Vielleicht wird der Hass auf das öffentlich-rechtliche TV so groß, dass sich die Mehrheit der Deutschen dann sogar weigert, dort Fußballspiel- und sonstige Großveranstaltungsübertragungen anzuschauen. Naive Illusion. Abere ein solches Totalboykott ist dem ÖR nur zu wünschen. Das Privat-TV wünscht nix lieber, als dieses Großveranstaltungsübertragungsrechtsgeschäft komplett (und nicht nur halb) an sich zu reißen. Ja Gott. Sollen sie doch! Was spricht gegen Arbeitsteilung? Was spricht gegen Konkurrenz und Marktwirtschaft? Nix! Jeder Fußballfan kann im Privat-TV ausführlichst dann sämtliche Spiele 24 mal 7 und mit allen Hintergrundinformationen schauen. Was bitte, um Gottes Willen, spricht denn dagegen?

Großveranstaltungsevents, insbesondere Sport und insbesondere Fußball sind darauf angelegt, Kasse zu machen. Und ich hab' nicht das Mindeste Problem damit. Weil sich das ganz harmonisch und friedlich mit dem Interesse der Privat-TV-Anstalten trifft, ebenfalls Kasse zu machen. Was ist daran problematisch? Eigentlich nix! Nur, dass es eben nicht so läuft.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Skeptiker »

Charles hat geschrieben:(11 Feb 2018, 20:05)
Am Mittwoch erwartet uns der nächste volkspädagogische Propagandafilm im Staatsfunk.

Die Intention des Films ist selbst für einfache Gemüter leicht zu durchschauen.

https://jungefreiheit.de/kultur/2018/di ... usbleiben/

Anschliessend "Diskussion" bei Maischberger über den Film. Mal sehen, ob dort auch kritische Gäste eingeladen werden.
Vielleicht gibt es ja zum Ausgleich die nächsten Wochen irgendwann eine Art zurück in die Zukunft, in der Münchner aus dem Jahr 1953 in das Jahr 2018 befördert werden. Was wäre wohl deren erster Gedanke ... ?

Danach dann Debatte über "Volksaustausch" und "Islamisierung" - na, wäre das was? :thumbup: Nö, wäre es nicht! :mad2:

Auf dem Niveau etwa sehe ich diese Veranstaltung. Es werden erst die einprägsamen Bilder gemacht, die empathisch jeden abholen. Die langweilige Diskussion danach - naja, manche tun sich die an. Und wieder mal habe ich 80% abgeholt und die 20% Aufrechten die sich die Diskussion antun - wen interessieren die schon.

Aber alles supi, nach Außen hin korrekt - bloß lieber nicht die Gegenprobe machen ...
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Selina »

Charles hat geschrieben:(11 Feb 2018, 20:05)

Am Mittwoch erwartet uns der nächste volkspädagogische Propagandafilm im Staatsfunk.

Die Intention des Films ist selbst für einfache Gemüter leicht zu durchschauen.
Wieso Propagandafilm? In Sachsen schwadroniert die AfD schon längst davon, bei der nächsten Landtagswahl stärkste Kraft zu werden und somit den Ministerpräsidenten zu stellen. Nach dem BTW-Ergebnis in diesem Bundesland durchaus denkbar. Dann das nächste Bundesland... das übernächste und so weiter und so fort. Ein rechtsextremistisch geführtes Deutschland, eine Horrorvision, aber offenbar schon fest in diesen kranken Hicke-Köpfen verankert.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von schelm »

Charles hat geschrieben:(11 Feb 2018, 20:05)

Am Mittwoch erwartet uns der nächste volkspädagogische Propagandafilm im Staatsfunk.



Die Intention des Films ist selbst für einfache Gemüter leicht zu durchschauen.



https://jungefreiheit.de/kultur/2018/di ... usbleiben/

Anschliessend "Diskussion" bei Maischberger über den Film. Mal sehen, ob dort auch kritische Gäste eingeladen werden.
Ich hege gewisse Zweifel daran, ob überhaupt der prinzipielle Unterschied heraus gearbeitet wird. Während in der Vision politische Gründe für die Flucht verantwortlich wären, ist die heutige Realität im großen Umfang einfach nur Ergebnis der Perspektivlosigkeit der Überbevölkerung in den entsprechenden Ländern.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Brainiac »

[MOD] Einen Beitrag entfernt. Auch wenn man sich über etwas geärgert hat, kann man sich hier bitte zivilisiert ausdrücken.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von jack000 »

Brainiac hat geschrieben:(08 Feb 2018, 07:18)

Dieser Grundgedanke ist sicher ok, und wenn man sowas konzipiert, sollten man auch gleich die Onlineangebote großer Medien, die ja seit einigen Jahren immer mehr bepreist werden, mit bedenken.

Bei 17,50 € mtl. stellt sich mir allerdings die Frage der Verhältnismäßigkeit, wenn dieser Betrag jetzt noch mit viel Verwaltungsaufwand in viele einzelne optionale Teilbeiträge aufgedröselt werden soll, die dann teilweise im Cent-Bereich liegen dürften.
Die Summe ist nicht mal unbedingt das Problem (Auch wenn eine riesige Summe bei herauskommt), sondern die Tatsache das man zwangsweise für ein fragwürdiges Programm zahlen muss (Siehe den KiKa-Skandal).
=> Den ÖR kann man auch durch allgemeine Steuern finanzieren (1/8 - 1/4 reicht aus) und ein neutrales zurechtgestutztes Basisprogramm ausbreiten und kein "Das ist richtig und das ist falsch"-Propagandamedium!
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Ger9374 »

Eine Grundversorgung ist der ÖR glaube ich nicht mehr.Nischenprogramme, kika ,zig Radiosender.
Da wäre wohl ein zurückfahren der Angebote auf deutlich weniger angebracht. Zumal die privaten ohne kosten für die Konsumenten lücken füllen würden. Reichhaltiges angebot ist gut aber das würden auch private teilweise abdecken.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alexyessin »

jack000 hat geschrieben:(12 Feb 2018, 23:02)

=> Den ÖR kann man auch durch allgemeine Steuern finanzieren (1/8 - 1/4 reicht aus) und ein neutrales zurechtgestutztes Basisprogramm ausbreiten und kein "Das ist richtig und das ist falsch"-Propagandamedium!
Das ist es auch nicht. Hör mal auf zu hyperventilieren, Jack.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Selina »

Alexyessin hat geschrieben:(13 Feb 2018, 07:57)

Das ist es auch nicht. Hör mal auf zu hyperventilieren, Jack.
:D

Wenn ich mir vorstelle, dass die AfD jetzt oder demnächst in den Rundfunkräten sitzt und da ihren (blaunen) Einfluss nehmen kann, wird mir einfach nur schlecht. Jaaaa, ich weiß, demokratisch gewählt, ergo kriegense da auch Sitze. Trotzdem, furchtbarer Gedanke.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alexyessin »

Selina hat geschrieben:(13 Feb 2018, 08:14)

:D

Wenn ich mir vorstelle, dass die AfD jetzt oder demnächst in den Rundfunkräten sitzt und da ihren (blaunen) Einfluss nehmen kann, wird mir einfach nur schlecht. Jaaaa, ich weiß, demokratisch gewählt, ergo kriegense da auch Sitze. Trotzdem, furchtbarer Gedanke.
Direkten Einfluss auf das Programm selbst ist eh schwierig. Ich kannte mal welche aus dem BR. Das sind so viele Instanzen vom Abgeordeten bis zum Programmchef, das da eine Einflussnahme nicht weiter möglich ist, ohne das es irgendwer bemerken würden.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Vongole »

jack000 hat geschrieben:(12 Feb 2018, 23:02)

Die Summe ist nicht mal unbedingt das Problem (Auch wenn eine riesige Summe bei herauskommt), sondern die Tatsache das man zwangsweise für ein fragwürdiges Programm zahlen muss (Siehe den KiKa-Skandal).
=> Den ÖR kann man auch durch allgemeine Steuern finanzieren (1/8 - 1/4 reicht aus) und ein neutrales zurechtgestutztes Basisprogramm ausbreiten und kein "Das ist richtig und das ist falsch"-Propagandamedium!
Der "KiKa-Skandal", wie ihr dieses harmlose Filmchen zu nennen beliebt, regt euch doch lediglich auf, weil es sich um ein deutsch-syrisches Pärchen handelt.
Ne seute Deern und a fescher Bua, das wäre euch keinerlei Hetze wert gewesen.
Was darf ich mir unter "neutral zurechtgestutztem Basisprogramm" vorstellen? Zensur?
Richtig und falsch nach der Lebenswirklichkeit von AfD und Konsorten?
Ich warte echt auf den Tag, wo ihr "Rotfunk" kreischt, weil Mainzelmännchen Bert ne rote Mütze trägt.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von jack000 »

Vongole hat geschrieben:(13 Feb 2018, 14:21)

Der "KiKa-Skandal", wie ihr dieses harmlose Filmchen zu nennen beliebt, regt euch doch lediglich auf, weil es sich um ein deutsch-syrisches Pärchen handelt.
Ne seute Deern und a fescher Bua, das wäre euch keinerlei Hetze wert gewesen.
Was darf ich mir unter "neutral zurechtgestutztem Basisprogramm" vorstellen? Zensur?
Richtig und falsch nach der Lebenswirklichkeit von AfD und Konsorten?
Ich warte echt auf den Tag, wo ihr "Rotfunk" kreischt, weil Mainzelmännchen Bert ne rote Mütze trägt.
Es geht darum das es sich um Fernsehen für Kinder im Alter von 3-13 Jahren handelt. Da ist es kontraproduktiv kommentarlos ein Pärchen zu zeigen wo ein Tagenichts und Idiot (Er hat Pierre Vogel geliked auf Facebook) ihr diverse Sachen verbietet und sie teilweise darauf eingeht.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von jack000 »

Alexyessin hat geschrieben:(13 Feb 2018, 07:57)

Das ist es auch nicht. Hör mal auf zu hyperventilieren, Jack.
Und wenn schon der ÖR den ÖR kritisiert? Hyperventiliert Plasberg? (Eine der Sendungen die wirklich sehenswert sind):

"Ein Grundbild was vermittelt wird" => Dann hör dir mal die Antwort von der Reschke an!
=> Der ÖR hat kein Grundbild zu vermitteln sondern neutral zu berichten über das was Sache ist und nicht Ausschnitte von etwas um die Gesamtthematik anders darzustellen als wie diese ist!
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von jack000 »

Alexyessin hat geschrieben:(13 Feb 2018, 08:16)

Direkten Einfluss auf das Programm selbst ist eh schwierig. Ich kannte mal welche aus dem BR. Das sind so viele Instanzen vom Abgeordeten bis zum Programmchef, das da eine Einflussnahme nicht weiter möglich ist, ohne das es irgendwer bemerken würden.
Und wer bestimmt wer Programmchef/Intendant wird? Beispiel:
Der für die Suche eines neuen Intendanten zuständige Verwaltungsrat des Deutschlandradios hatte Raue Ende April einstimmig vorgeschlagen; dagegen regte sich Widerstand im Hörfunkrat, einzelne Mitglieder hatten das Verfahren der Kandidatenfindung, andere die Personalie selbst kritisiert. Der Chef der Stuttgarter Staatskanzlei, Klaus-Peter Murawski (Grüne), hatte sich im April für eine „hausinterne“ Lösung ausgesprochen und Programmdirektor Andreas-Peter Weber für das Amt favorisiert. Für Raue sah Murawski zu dem Zeitpunkt keine Mehrheit im Hörfunkrat. Das passive SPD-Mitglied Stefan Raue ist mit starkem sozialdemokratischen Rückenwind ins Amt gekommen. Es wird spannend zu sehen sein, wie sich Raue mit dem ebenfalls der SPD zuzurechnenden Programmdirektor Andreas-Peter Weber arrangieren. wird In der Logik der Parteien gehören Intendant und Programmchefs des nationalen Hörfunks mit den drei Programme Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova stets zu unterschiedlichen Lagern: Ist der Intendant (wie Steul) "schwarz," ist der Programmdirektor (wie Weber) "rot".
http://www.tagesspiegel.de/medien/haars ... 07142.html
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alexyessin »

jack000 hat geschrieben:(13 Feb 2018, 19:13)

Und wer bestimmt wer Programmchef/Intendant wird? Beispiel:

http://www.tagesspiegel.de/medien/haars ... 07142.html
Genau und die sitzen jeden Tag da und überlegen, wie sie dir eine Gehirnwäsche verpassen können :) - muss ja ein toller Job sein.
Und ja, es gibt natürlich diesen Hintergrundfilz. Aber weil jetzt irgendein paritätischer ernannter von den Roten, Grünen und Schwarzen kommt, wie habe ich mir das vorzustellen?
Sitzt da am Abend die olle Claudia beim Cem in der Bude und schreibt die Kassiber ins reine, die ihr die Angie gegeben hat?
Denk doch mal nach Jack. So etwas kann nicht funktionieren.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von jack000 »

Alexyessin hat geschrieben:(13 Feb 2018, 20:31)Denk doch mal nach Jack. So etwas kann nicht funktionieren.
Richtig, kann nicht funktionieren, ist aber so! Deswegen ist das Resultat so wie es ist!

Und was ist damit?
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 0#p4129878
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alexyessin »

jack000 hat geschrieben:(13 Feb 2018, 20:46)

Richtig, kann nicht funktionieren, ist aber so! Deswegen ist das Resultat so wie es ist!

Sitzt da am Abend die olle Claudia beim Cem in der Bude und schreibt die Kassiber ins reine, die ihr die Angie gegeben hat?

Das ist so? Jack, ehrlich. Glaubst du wirklich an diese große Verschwörung der 20 Millionen Gutmenschen in Deutschland?
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von jack000 »

Alexyessin hat geschrieben:(13 Feb 2018, 20:48)

Sitzt da am Abend die olle Claudia beim Cem in der Bude und schreibt die Kassiber ins reine, die ihr die Angie gegeben hat?
Hat das irgendwer behauptet?
Das ist so? Jack, ehrlich. Glaubst du wirklich an diese große Verschwörung der 20 Millionen Gutmenschen in Deutschland?
Die Inhalte meiner Kritik am ÖR sind klar und ersichtlich lesbar und das sollte auch nicht in irgendwas anderes interpretiert werden. Wenn du zu Inhalten dessen diskutieren möchtest bin ich gerne dabei!
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alexyessin »

jack000 hat geschrieben:(13 Feb 2018, 21:42)

Hat das irgendwer behauptet?


Die Inhalte meiner Kritik am ÖR sind klar und ersichtlich lesbar und das sollte auch nicht in irgendwas anderes interpretiert werden. Wenn du zu Inhalten dessen diskutieren möchtest bin ich gerne dabei!
Jack, du hast den Satz von mir zitiert der im Zusammenhang mit dieser Aussage war. Also entweder wolltest du dem Text zu stimmen oder du hast versucht durch den letzten Satz irgendwas zu suggerieren. Jack, das ist kein guter Stil.
Also, wer bitte bestimmt denn über diese Propaganda. Schliesslich hast du dies aus dem Hut gezaubert.
Na, kommt da was?
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von jack000 »

Alexyessin hat geschrieben:(13 Feb 2018, 22:11)

Jack, du hast den Satz von mir zitiert der im Zusammenhang mit dieser Aussage war. Also entweder wolltest du dem Text zu stimmen oder du hast versucht durch den letzten Satz irgendwas zu suggerieren. Jack, das ist kein guter Stil.
Also, wer bitte bestimmt denn über diese Propaganda. Schliesslich hast du dies aus dem Hut gezaubert.
Na, kommt da was?
Deine Aussage:
Und ja, es gibt natürlich diesen Hintergrundfilz.
=> Damit ist doch alles gesagt! Was anderes bedeutet es denn, dann nur bestimmte Personen da an die "richtigen Positionen" gesetzt werden und dann auch verbreitet wird was Sache sein soll (z.B. die Sendung "Lindenstrasse")?
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Selina
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Selina »

Alexyessin hat geschrieben:(13 Feb 2018, 08:16)

Direkten Einfluss auf das Programm selbst ist eh schwierig. Ich kannte mal welche aus dem BR. Das sind so viele Instanzen vom Abgeordeten bis zum Programmchef, das da eine Einflussnahme nicht weiter möglich ist, ohne das es irgendwer bemerken würden.
Gott sei dank :)
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alexyessin »

jack000 hat geschrieben:(13 Feb 2018, 22:27)

Deine Aussage:

=> Damit ist doch alles gesagt! Was anderes bedeutet es denn, dann nur bestimmte Personen da an die "richtigen Positionen" gesetzt werden und dann auch verbreitet wird was Sache sein soll (z.B. die Sendung "Lindenstrasse")?
Der Filz war aber nicht das, auf welchen Satz du geantwortest hattest. Jack, du solltest mehr aufpassen, was du zitierst.
Also, den Parteienfilz gibt es - aber wo ist die Propaganda von der du schwafelst?
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Selina
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Selina »

Ja, die Lindenstraße ist Rechten ein Dorn im Auge, weil sie all die Jahre linksgrüne Positionen vertrat und weiter vertritt, wie es Serien-Vater Geißendörfer und jetzt seine Tochter immer wollten. Und der Hass auf die Serie wird immer größer, weil sich die Autoren und Produzenten immer treu bleiben, weil sie für friedliches und tolerantes Miteinander plädieren und dafür, die Dinge auch einmal aus einer völlig anderen Sicht als immer wieder nur der überall präsenten AfD-Sicht zu sehen. Für sein Engagement für einen Zusammenhalt in der Gesellschaft, für Flüchtlinge, Homosexuelle, Transgender und behinderte Menschen ist Geißendörfer mit zahlreichen hochkarätigen Preisen bedacht worden. Und das zurecht.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Vongole »

jack000 hat geschrieben:(13 Feb 2018, 17:50)

Es geht darum das es sich um Fernsehen für Kinder im Alter von 3-13 Jahren handelt. Da ist es kontraproduktiv kommentarlos ein Pärchen zu zeigen wo ein Tagenichts und Idiot (Er hat Pierre Vogel geliked auf Facebook) ihr diverse Sachen verbietet und sie teilweise darauf eingeht.
Der Film wurde nach 20.00 ausgestrahlt und richtete sich somit an eine ältere Zielgruppe, und das war es auch nicht, was die AfD wirklich aufregte.

Auf diese Frage: "Was darf ich mir unter "neutral zurechtgestutztem Basisprogramm" vorstellen? Zensur? "
bist du mir noch eine Antwort schuldig.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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