EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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garfield336
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Misterfritz hat geschrieben:(05 Feb 2018, 14:00)

Es ist ja auch völlig egal, wie ein Zollunion aussieht, da:
Theresa May schließt Zollunion mit EU aus
Ich denke, da wird bei den internationalen Unternehmen (wie z.B. Toyota), die nur in GB sitzen, weil es in der EU ist, die Alarmglocken klingeln. Das sieht ganz und gar nicht nach einem gemässigtem BREXIT aus, in das sich Unternehmen evtl. einfinden könnten.
Das Problem bei einer Zollunion ist,das das eher nachteilig ist beim Handel mit Drittstaaten.

So hat die EU mit vielen Ländern der Welt ebenfalls Freihandelsverträge abgeschlossen. Die würden aber nicht für Länder gelten mit dem Status "Zollunion mit der EU".

Somit können diese Lànder zwar zollfrei exportieren, (via EU) könnten aber auf den Import Zoll erheben, :thumbup:


Das wird auch ein Grund sein, warum potzenziell neue Vertragspartner sich schwer tun, neue Verträge mit UK abzuschliessen.
Auch die wollen erstmal den genauen Status nach dem Brexit kennen.
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Misterfritz
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(05 Feb 2018, 14:03)

Oh Je, inzwischen wurde dieser Gedanke laut DLF-Nachrichten britischerseits wieder fallen gelassen. Ich glaube, in dieser BREXIT-Angelegenheit müssen wir einen Tiefpaß mit einer Einschwingzeit von mindestens 8 Wochen installieren! :D
Soll das heissen, dass solche Nachrichten schon direkt nach dem Schreiben obsolet sind? Da legen die Briten aber echtes Tempo vor :D
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(05 Feb 2018, 14:11)

Soll das heissen, dass solche Nachrichten schon direkt nach dem Schreiben obsolet sind? Da legen die Briten aber echtes Tempo vor :D
Ich konnte auch nur noch auflachen! Der alte österreichische Spruch hilft uns vielleicht weiter: "Meine Damen und Herren, die Lage ist hoffnungslos, aber keineswegs ernst!"
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(05 Feb 2018, 14:03)

Oh Je, inzwischen wurde dieser Gedanke laut DLF-Nachrichten britischerseits wieder fallen gelassen. Ich glaube, in dieser BREXIT-Angelegenheit müssen wir einen Tiefpaß mit einer Einschwingzeit von mindestens 8 Wochen installieren! :D
Spätestens am 19-März 2019 sind wir schlauer. :)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(05 Feb 2018, 14:14)

Spätestens am 19-März 2019 sind wir schlauer. :)
Wenn die Verhandlungspartner nicht in die Verlängerung gehen; unsere GroKo-Akrobaten könnten sich als Berater verfügbar machen. Mit etwas Glück werden wir morgen wissen, ob eine Einigung erzielt wurde. Aber ob daraus eine Regierung hervor geht, das wissen wir erst in etwa 4 bis 6 Wochen. Nette Einzelheit aus der Presseschau des DLF, Kölner Nachrichten (?): Bei der SPD- Basis stimmen 14-jährige über das Verhandlungsergebnis ab, während die Wahlberechtigung nur ab Volljährigkeit (18 Jahre) gilt. Wir leben in einem Narrenhaus!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(05 Feb 2018, 14:21)

Wenn die Verhandlungspartner nicht in die Verlängerung gehen; unsere GroKo-Akrobaten könnten sich als Berater verfügbar machen. Mit etwas Glück werden wir morgen wissen, ob eine Einigung erzielt wurde. Aber ob daraus eine Regierung hervor geht, das wissen wir erst in etwa 4 bis 6 Wochen. Nette Einzelheit aus der Presseschau des DLF, Kölner Nachrichten (?): Bei der SPD- Basis stimmen 14-jährige über das Verhandlungsergebnis ab, während die Wahlberechtigung nur ab Volljährigkeit (18 Jahre) gilt. Wir leben in einem Narrenhaus!
Die EU wird auch nach dem vollzogen Brexit weiterhin verhandeln wollen. btw ist Deutschland nicht alleine dafür verantwortlich wie es weitergeht.

Nur die Uhr tickt: https://interactive.news.sky.com/2017/brexit-countdown/

Es ist besser vor dem Ablauf dieser Uhr, ein Ergebnis zu haben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(05 Feb 2018, 14:23)

Die EU wird auch nach dem vollzogen Brexit weiterhin verhandeln wollen.

Nur die Uhr tickt: https://interactive.news.sky.com/2017/brexit-countdown/

Es ist besser vor dem Ablauf dieser Uhr, ein Ergebnis zu haben.
Alles andere wäre sehr schade (um nicht in eine Gossensprache zu verfallen)! :eek:
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

zwei wichtige sachen:
1. ein EU-dokument ist ausgeleckt. darin steht daß das EU-hof sanktions an GB auflegen kann wenn die regeln der EU überschritten werden. pro-brexiteers wurden fast verrückt und tobten.

2. briten in NL sind ein prozedur beim NL-gericht begonnen.
als GB mitglied der EU wurde, wurden die briten zugleich EU-bürger. verlieren sie jetzt automatisch diesen EU-status? denn der bedeutet daß sie frei bewegen und swohnen in der EU haben.
das prozedur wird enden beim EU-hof und ist für alle EU-länder wichtivg.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(07 Feb 2018, 08:49)

zwei wichtige sachen:
1. ein EU-dokument ist ausgeleckt. darin steht daß das EU-hof sanktions an GB auflegen kann wenn die regeln der EU überschritten werden. pro-brexiteers wurden fast verrückt und tobten.
Den deutschen Nachrichten zufolge geht es um die gewährte Verlängerungszeit. Wenn in dieser Zeit bis Ende 2020 die Briten die Rahmenbedingungen (die 4 Grundfreiheiten der EU) beschneiden, dann soll unverzüglich (ohne lange Verhandlungen vor dem EuGH) der Zugang zum Binnenmarkt gesperrt werden. Das ist natürlich ein scharfes Schwert... und augenblicklich eine unverhohlene Mißtrauensbekundung natürlich auch.
2. briten in NL sind ein prozedur beim NL-gericht begonnen.
als GB mitglied der EU wurde, wurden die briten zugleich EU-bürger. verlieren sie jetzt automatisch diesen EU-status? denn der bedeutet daß sie frei bewegen und swohnen in der EU haben.
das prozedur wird enden beim EU-hof und ist für alle EU-länder wichtivg.
Das ist eine niederländische Extrawurst! So weit ich weiß, soll Briten, die heute in der EU der 27 ihren Lebensmittelpunkt haben, die EU-Bürgerschaft erhalten bleiben. Natürlich gilt das nur für den Fall, daß EU-Bürger mit derzeit festem Wohnsitz in GB nicht administrativ bedrängt werden, GB zu verlassen. Das könnte man bei gutem Willen sicher auch ohne Gerichte klären. Am elegantesten wäre vielleicht, diesen Briten heute die doppelte Staatsangehörigkeit an zu bieten. Dann können sie so britisch sein, wie sie wollen: In der EU sind sie dann Niederländer oder Deutsche oder... mit britischer Abstammung.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(07 Feb 2018, 09:16)
Das ist eine niederländische Extrawurst! So weit ich weiß, soll Briten, die heute in der EU der 27 ihren Lebensmittelpunkt haben, die EU-Bürgerschaft erhalten bleiben.

Die Idee einer EU-Bürgerschaft wurde wieder fallengelassen.

Bürger der EU ist, wer Bürger eines Mitgliedsstaates ist. Dabei bleibt es.

Wir haben auch eine grosse UK-Gemeinde in Luxemburg, bei denen geht die Angst um,
Laut unserer Regierung gab es noch so viele Anträge für eine Luxemburgische Staatsbürgerschaft als im letzten Jahr.
Sie sehen das klar im Zusammenhang mit dem Brexit.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(07 Feb 2018, 09:24)

Die Idee einer EU-Bürgerschaft wurde wieder fallengelassen.

Bürger der EU ist, wer Bürger eines Mitgliedsstaates ist. Dabei bleibt es.

Wir haben auch eine grosse UK-Gemeinde in Luxemburg, bei denen geht die Angst um,
Laut unserer Regierung gab es noch so viele Anträge für eine Luxemburgische Staatsbürgerschaft als im letzten Jahr.
Sie sehen das klar im Zusammenhang mit dem Brexit.
Ist ja auch nur vernünftig so. Was soll eine fremde Staatsbürgerschaft [nach modernem Verständnis ohne "Blut und Boden"] in einem Land, in dem man womöglich auf Dauer wohnt und arbeitet? Genau das geschieht in Deutschland auch: Briten nehmen nach langen Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft an, um jedem künftigen britischen oder europäischen Purzelbaum gewachsen zu sein.

Jetzt muß uns Europäern nur noch die europäische Föderation gelingen!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(07 Feb 2018, 09:16)

Das ist eine niederländische Extrawurst! So weit ich weiß, soll Briten, die heute in der EU der 27 ihren Lebensmittelpunkt haben, die EU-Bürgerschaft erhalten bleiben. Natürlich gilt das nur für den Fall, daß EU-Bürger mit derzeit festem Wohnsitz in GB nicht administrativ bedrängt werden, GB zu verlassen. Das könnte man bei gutem Willen sicher auch ohne Gerichte klären. Am elegantesten wäre vielleicht, diesen Briten heute die doppelte Staatsangehörigkeit an zu bieten. Dann können sie so britisch sein, wie sie wollen: In der EU sind sie dann Niederländer oder Deutsche oder... mit britischer Abstammung.
nein, es ist eine aktion von briten die nicht mit dem brexit einverstanden sind. es betrifft n.m.m. 4 oder 5 menschen. zwei davon arbeiten in mehreren EU-ländern bzw sind da sehr oft um zu handeln oder was denn auch.

sie wollen klarheit. nebenbei ist die für alle briten natürlich wichtig. wenn die EU-bürgerschaft gewährleistet bleibt, ist die nächste frage natürlich »gilt das auch für briten in GB«. weiter könnte man fragen was das bedeutet für EU-bürger in GB.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

garfield336 hat geschrieben:(07 Feb 2018, 09:24)

Die Idee einer EU-Bürgerschaft wurde wieder fallengelassen.

Bürger der EU ist, wer Bürger eines Mitgliedsstaates ist. Dabei bleibt es.

Wir haben auch eine grosse UK-Gemeinde in Luxemburg, bei denen geht die Angst um,
Laut unserer Regierung gab es noch so viele Anträge für eine Luxemburgische Staatsbürgerschaft als im letzten Jahr.
Sie sehen das klar im Zusammenhang mit dem Brexit.
jetzt kommt aber die sache vorm gericht. was auch minister und kommissare sagen, das hof entscheidet.
essentiell ist die frage ob man eine (EU-)staatsangehörigkeit mir nichts dir nichts abnehmen kann.

auch bei uns gab es viel anfragen für nationalitätswechsel. und in anderen ländern dito.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Nomen Nescio hat geschrieben:(07 Feb 2018, 14:49)

jetzt kommt aber die sache vorm gericht. was auch minister und kommissare sagen, das hof entscheidet.
essentiell ist die frage ob man eine (EU-)staatsangehörigkeit mir nichts dir nichts abnehmen kann.

auch bei uns gab es viel anfragen für nationalitätswechsel. und in anderen ländern dito.
Die EU nimmt ihnen doch nichts weg. :?:
Es ist die brittische Regierung die mit ihrem Brexit-Antrag ihnen die EU-Bürgerschaft wegnimmt.

Und eine Regelung wie brittische Staatsbürger nach dem Brexit behandelt werden gibt es imho noch nicht.
Ich denke dass es ein copy-paste ist von der Regelung von EU-Bürgern in Grossbritannien.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(07 Feb 2018, 14:44)

nein, es ist eine aktion von briten die nicht mit dem brexit einverstanden sind. es betrifft n.m.m. 4 oder 5 menschen. zwei davon arbeiten in mehreren EU-ländern bzw sind da sehr oft um zu handeln oder was denn auch.

sie wollen klarheit. nebenbei ist die für alle briten natürlich wichtig. wenn die EU-bürgerschaft gewährleistet bleibt, ist die nächste frage natürlich »gilt das auch für briten in GB«. weiter könnte man fragen was das bedeutet für EU-bürger in GB.
Na, dann ist die Sache ja noch verrückter! Natürlich kann man mit einer ausschließlich britischen Staatsangehörigkeit nicht persönlich festlegen, daß der Regierungsbeschluß in Westminster die Rechte eines Briten in der EU nicht berührt. Das ist nun einmal seine Regierung, die "BREXIT means BREXIT" verkündet hat. Spätestens am 1. April 2019 ist das vorbei. Dann ist GB nicht mehr Mitglied der EU und seine Staatsbürger verlieren ihre Rechte als EU-Bürger.

In der EU können Briten die Staatsbürgerschaft eines Mitgliedstaats wählen und so EU-Bürger bleiben, natürlich nur über die gültige zweite Staatsbürgerschaft.

Ich meine, daß britische Pässe am 31. März 2019 ihre Gültigkeit verlieren, wenn dort noch "European Union" aufgedruckt ist. Denn das stimmt dann ja nicht mehr; so viel Ordnung muß sein!
Die britische Regierung muß diesen Aufdruck entfernen oder neue Pässe ausstellen ohne Bezug auf die EU.

Ehrlich gesagt: Dafür sind doch keine gerichtlichen Klärungen notwendig; aber bitteschön, dann wird das eben ein Richter verkünden in den 4 bis 5 Fällen. :)

EU-Bürger in GB können in jeder Botschaft / jedem Konsulat eines EU-Mitglieds Beistand finden, nur nicht mehr in der britischen, die es in GB ja auch nicht gibt. In GB werden aber wohl sämtliche EU-Mitglieder eigene Botschaften unterhalten, so daß dieser Vorteil für EU-Bürger dort kaum nützt.

Das wesentliche wird doch wohl sein, daß Briten ein Bleiberecht in der EU haben, und daß EU-Bürger anderer Nationalität ein Bleiberecht in GB behalten, wenn sie sich bis zum 31. März 2019 ihr Bleiberecht durch Wohnung und Arbeit gesichert haben. Danach geht das nicht mehr so einfach.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(07 Feb 2018, 14:49)

jetzt kommt aber die sache vorm gericht. was auch minister und kommissare sagen, das hof entscheidet.
essentiell ist die frage ob man eine (EU-)staatsangehörigkeit mir nichts dir nichts abnehmen kann.

auch bei uns gab es viel anfragen für nationalitätswechsel. und in anderen ländern dito.
Ich habe gar nichts dagegen, daß Gerichte sich über die EU-Bürgerschaft äußern. Völlig klar scheint allerdings zu sein, daß es die nicht allein gibt, sondern nur in Verbindung mit der Staatsbürgerschaft in einem Mitgliedland der EU. Oder stellt die EU Pässe aus ohne Bezug zu einer Mitgliedschaft des Herkunftslandes? Das wäre ja eine interessante Baustelle! :s
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(07 Feb 2018, 15:13)

Die EU nimmt ihnen doch nichts weg. :?:
Es ist die brittische Regierung die mit ihrem Brexit-Antrag ihnen die EU-Bürgerschaft wegnimmt.

Und eine Regelung wie brittische Staatsbürger nach dem Brexit behandelt werden gibt es imho noch nicht.
Ich denke dass es ein copy-paste ist von der Regelung von EU-Bürgern in Grossbritannien.
Kommissionspräsident Juncker hat mündlich zugesichert:

daß Briten in einem Angestelltenverhältnis bei EU-Behörden weiter arbeiten dürfen. (Wenn die Briten den Arbeitsplatz frei machen, dann können nur EU-Bürger sich darum bewerben)

daß Briten die Rechte und Vorteile haben sollen, die EU-Bürgern nach dem 31. März 2019 in GB zugestanden werden (das dürfte "copy & paste" sein).

Ich mag gar nicht daran denken, was geschehen wird, wenn GB aus irgendwelchen politischen Gründen einzelne EU-Bürger nach dem 31. März 2019 nach Hause schickt...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(07 Feb 2018, 16:15)

daß Briten in einem Angestelltenverhältnis bei EU-Behörden weiter arbeiten dürfen. (Wenn die Briten den Arbeitsplatz frei machen, dann können nur EU-Bürger sich darum bewerben)
Da stellt ja auch sofort die Frage, wie es mit den Angestellten im "nationalen" öffentlichen Dienst aussieht. Das sind bestimmt auch viele Britten dabei, die irgendwo beschäftigt sind.

Denn nach Verlust der EU-Bürgerschaft dürften sie da dann nicht mehr arbeiten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(07 Feb 2018, 16:33)

Da stellt ja auch sofort die Frage, wie es mit den Angestellten im "nationalen" öffentlichen Dienst aussieht. Das sind bestimmt auch viele Britten dabei, die irgendwo beschäftigt sind.

Denn nach Verlust der EU-Bürgerschaft dürften sie da dann nicht mehr arbeiten.
Diese Ausnahme wollte Kommissionspräsident Juncker zumindest für "einfache" britische Angestellte im Dienst der EU ja bewußt zulassen bis Ende des Dienstverhältnisses. Das könnte man doch auch in nationalen Diensten tun, so lange die nicht ausgesprochen politisch sind... Geheimhaltung.

Natürlich müssen britische Amtsträger der EU am 31. März 2019 ihre Posten räumen; da gäbe es ja Probleme im Treueverhältnis zur EU.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Fuerst_48 »

Möglichst wenig Zugeständnisse an GB, in jedweder Hinsicht.
Sollen die sich den USA an den Hals werfen, dort passen sie dazu.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(07 Feb 2018, 16:15)

daß Briten in einem Angestelltenverhältnis bei EU-Behörden weiter arbeiten dürfen. (Wenn die Briten den Arbeitsplatz frei machen, dann können nur EU-Bürger sich darum bewerben)
magst du giftige apfeln ?? je mehr britische beamten bei der EU arbeiten bleiben, je mehr probleme die briten haben mit dem entflechten von EU-regeln und britisches recht.
und bei den EU-regeln bleibt das EU-hof der instanz, der entscheidet wie sie auszulegen/zu interpretieren. :D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Fuerst_48 hat geschrieben:(07 Feb 2018, 17:03)

Möglichst wenig Zugeständnisse an GB, in jedweder Hinsicht.
Sollen die sich den USA an den Hals werfen, dort passen sie dazu.
Kommissar Barnier & Mitarbeiter arbeiten das Thema knochentrocken ab. Ich bin sicher, daß er nicht zum Nachteil der EU Zugeständnisse macht, ohne dafür nicht einen gleichwertigen Vorteil für die EU heraus zu schlagen. Das war schon mit der Festlegung der Übergangszeit im Binnenmarkt so: Ende 2020 ist Schluß, weil ansonsten die Haushaltsgestaltung der EU für 2021 bis 2025 zu kompliziert wird. Also nicht 2 Jahre Übergangszeit, um die PM May gebeten hatte.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(07 Feb 2018, 17:09)

magst du giftige apfeln ?? je mehr britische beamten bei der EU arbeiten bleiben, je mehr probleme die briten haben mit dem entflechten von EU-regeln und britisches recht.
und bei den EU-regeln bleibt das EU-hof der instanz, der entscheidet wie sie auszulegen/zu interpretieren. :D
Na, das wäre ja etwas! :eek: Ich meine, daß da solche Funktionen wie Schreibkräfte, Übersetzer, Techniker gemeint waren. Staatsbeamte sind doch richtige Amtsträger auch in mittleren Rängen. Das geht natürlich nicht.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Fuerst_48 hat geschrieben:(07 Feb 2018, 17:03)

Möglichst wenig Zugeständnisse an GB, in jedweder Hinsicht.
Sollen die sich den USA an den Hals werfen, dort passen sie dazu.
So ist es, die waren ja schon immer deren Flugzeugträger in Europa.Das besondere Verhältnis!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Fuerst_48 »

Ger9374 hat geschrieben:(07 Feb 2018, 19:15)

So ist es, die waren ja schon immer deren Flugzeugträger in Europa.Das besondere Verhältnis!
Die Vorfahren gewissermassen...
Ger9374

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Als das Empire der Briten sich auflöste könnten sie nur im Schatten der USA noch den Schein von Bedeutung wahren.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(07 Feb 2018, 20:40)

Als das Empire der Briten sich auflöste könnten sie nur im Schatten der USA noch den Schein von Bedeutung wahren.
Vielleicht ist es doch keine gute Idee, über Nachbarn zu spotten? Mag sein, daß Briten sehr dazu neigen, und daß sie solche Anrempler deshalb vertragen. Am meisten wird ihnen dabei ihr Mangel an Fremdsprachenkenntnissen helfen. Immerhin haben die Briten uns eine alle Fachgebiete durchdringende Weltsprache hinterlassen. Das haben vor ihnen nur die ollen Römer noch mit Hilfe der Kirchen und Klöster geschafft.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Habe ausschnitte britischer Zeitungen zur Groko
gelesen.
Für die Brexiter sehen die es als ungünstig an das
die SPD mit in Merkels Regierung ist.
Die Briten hofften auf weniger dynamik , durch das Merkel- Schulz tandem und macron rechnen sie eher mit mehr Dynamik.Und das sie es schwerer mit den verhandlungen haben.Insbesondere Schulz soll ja mit Johnson nicht so dicke sein.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(08 Feb 2018, 18:19)

Habe ausschnitte britischer Zeitungen zur Groko
gelesen.
Für die Brexiter sehen die es als ungünstig an das
die SPD mit in Merkels Regierung ist.
Die Briten hofften auf weniger dynamik , durch das Merkel- Schulz tandem und macron rechnen sie eher mit mehr Dynamik.Und das sie es schwerer mit den verhandlungen haben.Insbesondere Schulz soll ja mit Johnson nicht so dicke sein.
Alle genannten Herren und Damen werden sich ganz gepflegt aus den BREXIT-Verhandlungen heraus halten. Das hat sich jetzt erst wieder gezeigt, als die 27 EU-Mitglieder geschlossen den Rahmenbedingungen während der Übergangszeit vom BREXIT in den noch unbekannten Vertragszustand nach Ende 2020 zustimmten. Ist nix mit "teile und herrsche", was PM May an mehreren Stellen versucht hat. Die BREXIT-Verhandlungen führt die EU-Kommission in Gestalt des Kommissions-Vizepräsidenten und Kommissars Michel Barnier... immer sehr höflich und korrekt, aber beinhart.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Gespräche über Übergangsphase
London reagiert verstimmt auf Sanktions-Fußnote aus Brüssel
Während Brüssel und Briten über die Zeit nach dem Brexit verhandeln, sorgt ein Detail in einem EU-Papier für Ärger. Strafen bei Verstößen gegen europäisches Recht? Schon die Überlegung findet London "unhöflich"

Unhöflich? Brüssel redet Tacheles, ja. Das ist aber um Meilen besser, als das Rumgeeiere, was London liefert. Es ist, m.E.n., sehr richtig, dass Brüssel klar sagt, was passiert, wenn London sich nicht an Regeln hält.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Die Briten werden sich an Vertragsklauseln die für Fälle das Bedingungen nicht eingehalten werden gewöhnen, sind in der Wirtschaft standard!
Ihr Schlingerkurs macht sie ja auch nicht gerade Glaubwürdiger!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(09 Feb 2018, 06:30)

Gespräche über Übergangsphase
London reagiert verstimmt auf Sanktions-Fußnote aus Brüssel
Während Brüssel und Briten über die Zeit nach dem Brexit verhandeln, sorgt ein Detail in einem EU-Papier für Ärger. Strafen bei Verstößen gegen europäisches Recht? Schon die Überlegung findet London "unhöflich"

Unhöflich? Brüssel redet Tacheles, ja. Das ist aber um Meilen besser, als das Rumgeeiere, was London liefert. Es ist, m.E.n., sehr richtig, dass Brüssel klar sagt, was passiert, wenn London sich nicht an Regeln hält.
Naheliegend, daß die Briten sich ertappt fühlen. Immerhin hatte PM May ja anklingen lassen, daß in der zugestandenen Übergangszeit mit vollen Zugangsrechten zum EU-Binnenmarkt der Zuzug aus der EU nicht in ein dauerhaftes Bleiberecht übergehen darf, wie das für derzeit in GB lebende EU-Bürger gelten soll. Den Briten bleibt ja immerhin noch die Möglichkeit, auf die Übergangsregelung ganz zu verzichten. Dann hat sich dieses Thema ganz von allein erledigt.
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garfield336
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Zum Glück ist England eine Insel. Die Zollschranken ür UK könnte man wohl sehr schnell hochfahren. Es ist ja nicht so, dass es hunderte von möglichen Eintrittspunkten gibt. :D

Die Ware wird alle per Schiff kommen oder durch den Tunnel.

Mr. Macron walten sie ihres Amtes und stellen sie neue Douaniers ein. :)
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Eiskalt
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Misterfritz hat geschrieben:(09 Feb 2018, 06:30)

Gespräche über Übergangsphase
London reagiert verstimmt auf Sanktions-Fußnote aus Brüssel
Während Brüssel und Briten über die Zeit nach dem Brexit verhandeln, sorgt ein Detail in einem EU-Papier für Ärger. Strafen bei Verstößen gegen europäisches Recht? Schon die Überlegung findet London "unhöflich"

Unhöflich? Brüssel redet Tacheles, ja. Das ist aber um Meilen besser, als das Rumgeeiere, was London liefert. Es ist, m.E.n., sehr richtig, dass Brüssel klar sagt, was passiert, wenn London sich nicht an Regeln hält.
David Davis beschwert sich doch ständig.

Der Brexit-Minister hat sich bei Theresa May über die EU-Kommission beschwert: Großbritannien werde durch die EU-Austrittsvorbereitungen wirtschaftlich benachteiligt.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2018 ... nternehmen

Peinlich ist das, bzw wenn der Sack seine Hausaufgaben machen würde wäre es ggf einfach......
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Eine der wichtigsten offenen Fragen an Großbritanniens EU-Austritt war immer: Wie will das Land so schnell alle Verträge mit anderen Staaten ersetzen, die für die gesamte EU ausgehandelt worden waren? Wie will die britische Regierung es schaffen, all diese Verträge zu vereinbaren und abzuschließen? Jetzt kommt die Lösung: Großbritannien bittet die anderen Staaten, den Brexit erst mal zu ignorieren.

In Brüssel wird nun über die britische Bitte gespottet. „Sie sagen der Welt, dass der Brexit nicht Brexit bedeutet“, zitiert die „Financial Times“ einen nicht genannten EU-Beamten.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/b ... 40004.html

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Die ganze BREXIT-Geschichte wird darauf hinaus laufen, daß die Verlängerung der Teilnahme am Binnenmarkt durch eine Übergangsregelung bis Ende 2020 nicht ausreicht, um alle diese neuen Verträge mit allen Wirtschaftspartnern von Interesse zu schließen. Also wird es weitere Verlängerungsregelungen geben müssen, die den Betrieb der verbliebenen EU dann stören werden: Ein neuer Haushalt bis 2025 muß aufgestellt werden, ohne Briten als Mitglied und mit Briten im Binnenmarkt. Also eine Übergangsregelung bis 2025, bis ein neuer Haushalt 2025 bis 2030 verhandelt werden muß... usw.

Insofern bekommt die britische Bitte "Denkt jetzt einmal nicht an den BREXIT" doch ihre ganz eigenständige Bedeutung. :( Aber eins scheint doch sicher zu sein: In 2023 muß das Unterhaus Wahlen ansetzen, wenn Frau May nicht schon vorher gestürzt werden wird. Und noch eins ist sicher: Ab April 2019 endet die britische Mitgliedschaft in der EU, wenn die Briten nicht doch noch einen Salto rückwärts machen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Peinlicher Karnevalsverein.
Ich würde die Gespräche platzen lassen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Die uhr läuft für brüssel, nur warten und abwickeln.
Die briten werben gerade unmengen fachleute im in und ausland an, die dann neue handelsvereinbarungen ausarbeiten sollen.
Skurill.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(09 Feb 2018, 16:08)

Die ganze BREXIT-Geschichte wird darauf hinaus laufen, daß die Verlängerung der Teilnahme am Binnenmarkt durch eine Übergangsregelung bis Ende 2020 nicht ausreicht, um alle diese neuen Verträge mit allen Wirtschaftspartnern von Interesse zu schließen. Also wird es weitere Verlängerungsregelungen geben müssen, die den Betrieb der verbliebenen EU dann stören werden: Ein neuer Haushalt bis 2025 muß aufgestellt werden, ohne Briten als Mitglied und mit Briten im Binnenmarkt. Also eine Übergangsregelung bis 2025, bis ein neuer Haushalt 2025 bis 2030 verhandelt werden muß... usw.

Insofern bekommt die britische Bitte "Denkt jetzt einmal nicht an den BREXIT" doch ihre ganz eigenständige Bedeutung. :( Aber eins scheint doch sicher zu sein: In 2023 muß das Unterhaus Wahlen ansetzen, wenn Frau May nicht schon vorher gestürzt werden wird. Und noch eins ist sicher: Ab April 2019 endet die britische Mitgliedschaft in der EU, wenn die Briten nicht doch noch einen Salto rückwärts machen.
Das glaube ich nicht. Ich denke eher, dass es zu einem harten Brexit kommt.
Es kann ja noch nicht mal um zukünftige Verhältniss und Verträge gehen, solange nicht auch das Irland-Problem gelöst ist. May behauptet zwar immer, es werde eine intelligente Lösung geben, aber bisher hat man noch nichts dazu gehört, schon gar nichts intelligentes. Es gibt ja im Prinzip nur drei Lösungsmöglichkeiten, von denen zwei von London nicht erwünscht sind (Nordirland geht mit der Rep. Irland zusammen oder Grenze in der irischen See) und die harte Grenze auf der irischen Insel, was May aber versprochen hatte, dass das nie passieren würde. Ich schätze, weil es nicht anders geht, wird London sein Versprechen brechen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(09 Feb 2018, 20:15)

Das glaube ich nicht. Ich denke eher, dass es zu einem harten Brexit kommt.
Es kann ja noch nicht mal um zukünftige Verhältniss und Verträge gehen, solange nicht auch das Irland-Problem gelöst ist. May behauptet zwar immer, es werde eine intelligente Lösung geben, aber bisher hat man noch nichts dazu gehört, schon gar nichts intelligentes. Es gibt ja im Prinzip nur drei Lösungsmöglichkeiten, von denen zwei von London nicht erwünscht sind (Nordirland geht mit der Rep. Irland zusammen oder Grenze in der irischen See) und die harte Grenze auf der irischen Insel, was May aber versprochen hatte, dass das nie passieren würde. Ich schätze, weil es nicht anders geht, wird London sein Versprechen brechen.
Wenn Sie Recht behalten sollten mit dem harten BREXIT, dann verliere ich meinen Rest Vertrauen in den praktischen Verstand der Briten. Der Zusammenbruch aller Vernunft ist ja tatsächlich möglich... obwohl die Übergangsregelung doch schon verhandelt wird. Fast unvorstellbar, daß der so verlustreich hergestellte Frieden in Ulster so gedankenlos "über die Kante gekippt" werden könnte.

So lange der Zugang GBs zum Binnenmarkt noch funktioniert, kann die Zollfreiheit und auch die Reisefreiheit (keine Grenzkontrollen zwischen GB und Irland, aber kein Schengener Abkommen beider) ja aufrecht erhalten werden. Aber nach hartem Bruch ist das technisch gar nicht möglich. Dann gibt es entweder eine kontrollierte Grenze Irlands zu GB oder aber eine Zollgrenze Irlands zur EU muß eingerichtet werden, um unkontrollierte Warenströme aus aller Welt über GB in die EU zu verhindern. Ist doch klar, daß clevere Geschäftsleute solche offenen Einfallstore ganz schnell für ihre Geschäfte nutzen.

Es kann also sein, daß für die EU ein sehr ernstes Problem geschaffen wird, wenn GB und IRL sich auf weiterhin offene Grenzen verständigen, um den "Karfreitagsfrieden" zu retten. Ich bin fast sicher, daß dieser Frieden für die Iren einen höheren Stellenwert haben wird als die hinderlichen Zollkontrollen zur EU. Die meisten Waren von und nach Irland werden wohl doch über GB mit Lastwagen und Fährbetrieb zum Kontinent bewegt werden.

Nachtrag:
  • Huch, natürlich könnten clevere Iren auch die offene Grenze nutzen, um am britischen Zoll vorbei europäische Waren nach GB durch zu leiten. Mir fällt da gerade kein Warentyp ein; aber cleveren Leuten fehlt es sicher auf dem Gebiet nicht an Phantasie!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(09 Feb 2018, 21:32)

Wenn Sie Recht behalten sollten mit dem harten BREXIT, dann verliere ich meinen Rest Vertrauen in den praktischen Verstand der Briten. Der Zusammenbruch aller Vernunft ist ja tatsächlich möglich... obwohl die Übergangsregelung doch schon verhandelt wird. Fast unvorstellbar, daß der so verlustreich hergestellte Frieden in Ulster so gedankenlos "über die Kante gekippt" werden könnte.

So lange der Zugang GBs zum Binnenmarkt noch funktioniert, kann die Zollfreiheit und auch die Reisefreiheit (keine Grenzkontrollen zwischen GB und Irland, aber kein Schengener Abkommen beider) ja aufrecht erhalten werden. Aber nach hartem Bruch ist das technisch gar nicht möglich. Dann gibt es entweder eine kontrollierte Grenze Irlands zu GB oder aber eine Zollgrenze Irlands zur EU muß eingerichtet werden, um unkontrollierte Warenströme aus aller Welt über GB in die EU zu verhindern. Ist doch klar, daß clevere Geschäftsleute solche offenen Einfallstore ganz schnell für ihre Geschäfte nutzen.

Es kann also sein, daß für die EU ein sehr ernstes Problem geschaffen wird, wenn GB und IRL sich auf weiterhin offene Grenzen verständigen, um den "Karfreitagsfrieden" zu retten. Ich bin fast sicher, daß dieser Frieden für die Iren einen höheren Stellenwert haben wird als die hinderlichen Zollkontrollen zur EU. Die meisten Waren von und nach Irland werden wohl doch über GB mit Lastwagen und Fährbetrieb zum Kontinent bewegt werden.
Das wird die EU aber nicht mitmachen:
Entweder ist GB aus der Zollunion und allem anderen, dann muss die Republik Irland die Grenze zu zu Nordilrland schliessen oder es gibt eine andere Lösung. Die Republik Irland kann sich schon gar nicht eine Trennung von der EU leisten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Ob Irland das tut, es wird an Brüssel liegen inwieweit Gb einfluss derart auf Irland ausüben kann.Ich ziehe die harte Linie vor. Die E. U muss zeigen das sie nicht gespalten werden kann.
Dies sind Prüfsteine für die zukunft!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(09 Feb 2018, 21:37)

Das wird die EU aber nicht mitmachen:
Entweder ist GB aus der Zollunion und allem anderen, dann muss die Republik Irland die Grenze zu zu Nordilrland schliessen oder es gibt eine andere Lösung. Die Republik Irland kann sich schon gar nicht eine Trennung von der EU leisten.
Ich bin mir nicht so sicher, wie die Iren ihre Zukunft sehen werden: Mit den Briten offene Grenzen und mit dem Karfreitagsfrieden, oder mit der EU und einem großen Markt und dem Euro. GB war für Irland immer schon ein sehr großer Absatzmarkt für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Da wird ein irisches Parlament schon mit heißen Köpfen und Taschenrechner überlegen, wie das Land besser diese unruhigen Zeiten meistern kann.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(09 Feb 2018, 21:40)

Ob Irland das tut, es wird an Brüssel liegen inwieweit Gb einfluss derart auf Irland ausüben kann.Ich ziehe die harte Linie vor. Die E. U muss zeigen das sie nicht gespalten werden kann.
Dies sind Prüfsteine für die zukunft!
Die Zukunft könnte ja auch sein, daß GB und IRL nach herben Enttäuschungen wieder Anschluß an die EU suchen, auch wenn sie sich einmal für den harten BREXIT entschieden hatten und IRL auch noch gegen die EU... um des lieben Friedens willen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(09 Feb 2018, 21:44)

Ich bin mir nicht so sicher, wie die Iren ihre Zukunft sehen werden: Mit den Briten offene Grenzen und mit dem Karfreitagsfrieden, oder mit der EU und einem großen Markt und dem Euro. GB war für Irland immer schon ein sehr großer Absatzmarkt für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Da wird ein irisches Parlament schon mit heißen Köpfen und Taschenrechner überlegen, wie das Land besser diese unruhigen Zeiten meistern kann.
irland mag zwar das Image von "grüner" Butter haben, aber es wächst im Finanzmarkt, internationalen Konzernen. Da ist GB dann eher uninteressant.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(09 Feb 2018, 21:59)

irland mag zwar das Image von "grüner" Butter haben, aber es wächst im Finanzmarkt, internationalen Konzernen. Da ist GB dann eher uninteressant.
Der Finanzmarkt, so bilden sich die Briten das doch wohl ein, ist eine spezifisch britische Angelegenheit, weltweit und unabhängig. Dazu paßt doch die Finanzindustrie Irlands ganz gut. Peinlich wird es natürlich, wenn in Irland Industrieprodukte internationaler Konzerne für die EU als Zielmarkt hergestellt werden.

Auch habe ich keine rechte Vorstellung davon, wie sich die britischen Wirtschaftschancen international mit eigens abgeschlossenen Handelsverträgen entwickeln könnten, EU als einer der vielen neuen Partner eingeschlossen. Ich gehe davon aus: Ziemlich durchwachsen. Wir werden diese Geschichte miterleben. Wäre schön gewesen, wenn uns das erspart geblieben wäre!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Die britische Regierung will bei einer Serie öffentlicher Auftritte in den kommenden Wochen mehr Details über ihren Kurs für den EU-Austritt vorlegen.

Daneben sind auch Reden von Brexit-Minister David Davis, Handelsminister Liam Fox und Kabinettsminister David Lidington geplant. Finanzminister Philip Hammond, der als größter EU-Befürworter in Mays Kabinett gilt, wird keine Rede halten.

http://app.handelsblatt.com/politik/int ... 49856.html

Klingt doch nach hartem Brexit
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Eiskalt hat geschrieben:(11 Feb 2018, 19:05)

Die britische Regierung will bei einer Serie öffentlicher Auftritte in den kommenden Wochen mehr Details über ihren Kurs für den EU-Austritt vorlegen.

Daneben sind auch Reden von Brexit-Minister David Davis, Handelsminister Liam Fox und Kabinettsminister David Lidington geplant. Finanzminister Philip Hammond, der als größter EU-Befürworter in Mays Kabinett gilt, wird keine Rede halten.

http://app.handelsblatt.com/politik/int ... 49856.html

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