Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

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Kael
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Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Kael »

Letztlich ist es nur eine Theorie - Allerdings gibt es in einigen Bereichen große Überschneidungen im sozialen Bereich zwischen der AfD und der Linken. Gleichzeitig, könnten beide Parteien, dadurch das sie die "Grenzen" sind, einen mittleren guten Kompromiss ausarbeiten. Momentan sieht es ja so aus das ALLE Parteien, außer die Linke, sich eine zusammenarbeit mit der AfD in einzelnen Positionen vorstellen könnte.

Wie kann es sein, dass ausgerechnet die 'Grenzparteien' - Ideologisch komplett voneinander entfernt, sich vorstellen können zusammen zu arbeiten? Und noch ein weiterer Fall: Was könnte passieren, würden diese beiden Parteien es schaffen einen Weg zu finden auch auf anderen Ebenen effektiv zusammen zu arbeiten.

Letztlich, kämen beide Parteien zusammen auf einen stolzen Satz von 21,8% - was schon eine beachtliche Leistung ist und ob der aktuellen Abgeordneten-"Anwesenheitsleistung" sie tatsächlich dazu bemächtigen würde aktiv Beschlüsse durchzusetzen.

Der Grund des Threads dahingehend ist eher die Möglichkeit einmal aufzuzeigen (auch wenn dies sehr unwahrscheinlich ist) und gegebenenfalls auszudiskutieren was dies, vor allem auch für die nächste Wahl, an Auswirkungen haben könnte.
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Watchful_Eye
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Watchful_Eye »

Kael hat geschrieben:(27 Jan 2018, 00:47)
Letztlich ist es nur eine Theorie - Allerdings gibt es in einigen Bereichen große Überschneidungen im sozialen Bereich zwischen der AfD und der Linken. [...]
Ich sehe die ehrlich gesagt überhaupt nicht. Die AfD steht auch wirtschaftlich rechts von der Union und wahrscheinlich auch der FDP. An was denkst du da beispielsweise?
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Kael
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Kael »

Tut sie das?
Letztlich steht die AfD vor allem in den bisher propagierten Reden im Bundestag eher Abgeordneten-Kritisch gegenüber. Genauso kritisieren sie das Verhalten bezüglich Löhne und wie sich diese entwickeln. In den Landtägen gibt es viele Anträge welche fast schon Identisch mit denen der Linken sind.

Während die AfD eher Richtung privatisierung tendiert, tendiert die Linke eher zur Verstaatlichung.
Die Sicherheitspolitik, Bildungspolitik und Sozialpolitik welche die AfD führt, ist allerdings sehr nah an denen von der Linken dran.
KarlRanseier

Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von KarlRanseier »

Das Geschäftsmodell der AfD besteht aus Provokationen und Beleidigungen. Regieren wollen diese Figuren gar nicht.

Selbstverständlich sind sie gegen Diäten-Erhöhungen. Toll, das wären sogar die Sozen, wenn sie sicher sein könnten, dass ihre Stimme keine Folgen hat...
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JJazzGold
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von JJazzGold »

Die Wähler der Die Linke und AfD haben mehr gemeinsam, als sie realisieren dürften.

http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... nsamkeiten
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Excellero
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Excellero »

KarlRanseier hat geschrieben:(27 Jan 2018, 02:19)

Das Geschäftsmodell der AfD besteht aus Provokationen und Beleidigungen. Regieren wollen diese Figuren gar nicht.

Selbstverständlich sind sie gegen Diäten-Erhöhungen. Toll, das wären sogar die Sozen, wenn sie sicher sein könnten, dass ihre Stimme keine Folgen hat...
Bisher sieht es eher gegenteilig aus. Das größte Geschrei gibts meist von den Grünen. Selbstverständlich wird auch alles was aus der aktuell vorherrschenden pseudo-humanistischen grünlinken Ideologie (aus Weltsozialamt auf der einen Seite, und knallharter Kriegshetzerei auf der anderen) wiederspricht als "Provokation" betrachtet und propagiert. In den 80ern hätte man das noch als normalen Menschenverstand bezeichnet.
Watchful_Eye hat geschrieben:(27 Jan 2018, 01:29)

Ich sehe die ehrlich gesagt überhaupt nicht. Die AfD steht auch wirtschaftlich rechts von der Union und wahrscheinlich auch der FDP. An was denkst du da beispielsweise?
Das ist genau das was krampfhaft versucht wird zu propagieren. Hat aber mit den Tatsachen aus dem Parteiprogramm rein garnichts zu tun. Die "Armen" im Land will man halt lieber hinter Der Linken wissen, die sind wenigstens in den zwei Hauptthemen Neuansiedlung und EU Superstaat auf Linie.
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Hyde
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Hyde »

Watchful_Eye hat geschrieben:(27 Jan 2018, 01:29)

Ich sehe die ehrlich gesagt überhaupt nicht. Die AfD steht auch wirtschaftlich rechts von der Union und wahrscheinlich auch der FDP. An was denkst du da beispielsweise?
Ich weiß gar nicht genau, wo die AfD wirtschaftlich steht. Damals bei ihrer Gründung war das sicherlich so.

Allerdings würde es mich wundern, wenn die AfD mit der Zeit nicht deutlich nach links rücken würde, was das Thema Wirtschaft angeht.

Denn die Hauptwählergruppe, welche die AfD anspricht, ist - neben Rechten und Ultrakonservativen - der vielzitierte „kleine Mann“ (der früher bei der SPD beheimatet war). Und den „kleinen Mann“ kriegt man viel eher mit dem Schüren von Sozialneid und sozialen Wohltaten, als mit einer Politik für Reiche und für globalisierte Großunternehmen.

Die Kombination Nationalismus und Sozialismus ist wählertaktisch vielversprechender als die Kombination Nationalismus und Neoliberalismus. Viele rechte Parteien entwickeln sich daher irgendwann dahin, siehe auch nach Frankreich oder Polen.
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Hyde
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Hyde »

Excellero hat geschrieben:(27 Jan 2018, 07:54)

Bisher sieht es eher gegenteilig aus. Das größte Geschrei gibts meist von den Grünen. Selbstverständlich wird auch alles was aus der aktuell vorherrschenden pseudo-humanistischen grünlinken Ideologie (aus Weltsozialamt auf der einen Seite, und knallharter Kriegshetzerei auf der anderen) wiederspricht als "Provokation" betrachtet und propagiert. In den 80ern hätte man das noch als normalen Menschenverstand bezeichnet.



Das ist genau das was krampfhaft versucht wird zu propagieren. Hat aber mit den Tatsachen aus dem Parteiprogramm rein garnichts zu tun. Die "Armen" im Land will man halt lieber hinter Der Linken wissen, die sind wenigstens in den zwei Hauptthemen Neuansiedlung und EU Superstaat auf Linie.
Die globalisierungsfeindlichen Linken als EU-freundlich zu bezeichnen, geht wohl an der Realität vorbei.
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Quatschki »

Nach den Kommunalwahlen 2019 in den östlichen Bundesländern werden sich hier und da auf Kreis- und Gemeindeebene zwangsläufig Konstellationen ergeben, bei denen eine wechselseitige Totalverweigerung nicht mehr funktioniert oder von den Leuten vor Ort unterlaufen wird.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Excellero
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Excellero »

KarlRanseier hat geschrieben:(27 Jan 2018, 10:59)

Neulich forderte ein Vizeparteichef der AfD zum Boykott jüdischer -Verzeihung, türkischer- Geschäfte auf, weil ihm die Politik Erdogans nicht passte. Nach dem Sturm der Entrüstung, übrigens auch aus der eigenen Fraktion, ruderte er wieder zurück. Es ist aber typisch für die AfDisten, Nazi zu spielen und dann so zu tun, als habe man das alles gar nicht so gemeint.

Weitere Beispiele dafür:
- Bezeichnung von Beckers Sohn als "Halbneger"
- 1000jährige Rede von Goebbels -Verzeihung, Bernd Höcke
- Boateng und GAUland
- Storchs Erschießungsphantasien

Es ist immer die gleiche Geschichte. Die AfD-Zonks bringen sich nur durch Skandale ins Blickfeld. Haben diese dämlichen Hetzer jemals etwas Konstruktives beigetragen?

Außerdem steht die AfD für die Interessen der Reichen, mehr noch als die FDP. Steuersenkungen für Unternehmer und besonders für nichtsleistende Erben liegen ihnen am Herzen. Die AfD steht, neben ihrer Hetze gegen Minderheiten, für eine stärkere Umverteilung von unten nach oben. Einer ihrer "Vordenker" war übrigens Herr Oberender, der sogar verlangte, dass Arme ihre Organe zu Lebzeiten verkaufen dürfen sollen, um wirtschaftlich überleben zu können. Selten hat jemand Artikel 1 GG (Würde des Menschen) dermaßen brutal verletzt. Aber das passt zur AfD wie die Faust aufs Auge, auch Menschen bzw. ihre Organe sollen, wenn es nach diesem Abschaum geht, am Kapitalmarkt angeboten werden.
Und? Es gab auch schon diverse Aufrufe anderer Politkasper... Ob nun Produkte von Juden äh ich meine aus Israel, oder aus Russland oder den USA (letzteres fand sogar Beifall). Halbneger ist keine beschimpfung das ist höchstens politisch nicht korrekt. Als Brandt in seiner Rede von Negern sprach hat das auch keinen interessiert, der alte Nazi.... Die Rede von Höcke ist nach wie vor völlig richtig. Der Schande einer Nation ein Denkmal zu setzen ist unsinnig, masochistisch und weiteres... eben alles was die Linksgrünen Schuldfanatiker hegen und pflegen.
Gauland hatte eben keine Ahnung wer Boateng ist.... und wenn man den Lebenswandel der Boateng Brüder beachtet, bin auch ich mir nicht sicher ob ich die als Nachbarn haben wollte. Ich schätze den Mann als guten Fussballspieler, sogar in der Mannschaft dessen Club ich Mitglied bin, aber das sind ja zwei Paar Schuhe.
V. Storch hat das Gesetz 1 zu 1 wiedergegeben. Wenn man sich dessen empört muss man gegen das Gesetz wettern, und nicht gegen Frau Storch.

Aber das alles haben andere schon tausendfach gesagt. Und diese Skandalisierung wird nie aufhören. Der einzigste Trost ist, daß all diese Instrumente der diffamierung sich abnutzen. Und je öfter man sie einsetzt, umso schneller geht das. ;)
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Excellero »

Hyde hat geschrieben:(27 Jan 2018, 11:28)

Die globalisierungsfeindlichen Linken als EU-freundlich zu bezeichnen, geht wohl an der Realität vorbei.
Das eine schließt das andere ja nicht aus. ...Zu mindest nicht in den Köpfen der Linken. :rolleyes:
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Watchful_Eye »

Hyde hat geschrieben:(27 Jan 2018, 11:19)

Ich weiß gar nicht genau, wo die AfD wirtschaftlich steht. Damals bei ihrer Gründung war das sicherlich so.

Allerdings würde es mich wundern, wenn die AfD mit der Zeit nicht deutlich nach links rücken würde, was das Thema Wirtschaft angeht.

Denn die Hauptwählergruppe, welche die AfD anspricht, ist - neben Rechten und Ultrakonservativen - der vielzitierte „kleine Mann“ (der früher bei der SPD beheimatet war). Und den „kleinen Mann“ kriegt man viel eher mit dem Schüren von Sozialneid und sozialen Wohltaten, als mit einer Politik für Reiche und für globalisierte Großunternehmen.

Die Kombination Nationalismus und Sozialismus ist wählertaktisch vielversprechender als die Kombination Nationalismus und Neoliberalismus. Viele rechte Parteien entwickeln sich daher irgendwann dahin, siehe auch nach Frankreich oder Polen.
Ich denke, beides ist möglich. Siehe Trump oder UKIP. ;) Nun kann man natürlich sagen, dass Trump ebenfalls keine "freien Märkte" sucht. Aber sozial ist er eben auch definitiv nicht. Er ist eher ein "Merkantilist". Typische Trump-Wähler gehen davon aus, dass die Kraft ihrer Nation durch unfaire Regeln auf ihre Kosten gehemmt werde. Und da steht - derzeit - eben auch die AfD (Anti-EU, Anti-"Sozialschmarotzer" etc.).

Demtentsprechend ist die AfD faktisch sozialpolitisch weitgehend auf FDP-Kurs (eher rechts als links davon), und da es in dem Thema um eine programmatische Zusammenarbeit mit der Linken in sozialen Fragen ging, ist eine solche meines Erachtens nach einem jetzigen Stand eine äußerst abwegige Spekulation. Im Gegenteil: Sie mögen zwar in ihrer "anti-elitären" Rhetorik teilweise Gemeinsamkeiten mit der Linken haben, aber im bürgerlichen Lager gäbe es faktisch auf rein wirtschafts- und sozialpolitischer Ebene sehr viel mehr Potential für eine Einigung (CDU-FDP-AfD).

Vielleicht kapieren das einige ihrer Wechsel-Protestwähler nicht, aber die Linke und die AfD stehen auf völlig verschiedenen Seiten.
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von KarlRanseier »

Hyde hat geschrieben:(27 Jan 2018, 11:28)

Die globalisierungsfeindlichen Linken als EU-freundlich zu bezeichnen, geht wohl an der Realität vorbei.

Wieso?

Derzeit ist die EU ein Gebilde der Konzerne und Banken. Deshalb unterstreichen Demokratoren in der EU ja auch immer wieder, wie wichtig der Euro sei.

Denkbar wäre aber auch ein Europa der Völker, oder?
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von KarlRanseier »

Excellero hat geschrieben:(27 Jan 2018, 11:49)

Und? Es gab auch schon diverse Aufrufe anderer Politkasper... Ob nun Produkte von Juden äh ich meine aus Israel, oder aus Russland oder den USA (letzteres fand sogar Beifall). Halbneger ist keine beschimpfung das ist höchstens politisch nicht korrekt. Als Brandt in seiner Rede von Negern sprach hat das auch keinen interessiert, der alte Nazi.... Die Rede von Höcke ist nach wie vor völlig richtig. Der Schande einer Nation ein Denkmal zu setzen ist unsinnig, masochistisch und weiteres... eben alles was die Linksgrünen Schuldfanatiker hegen und pflegen.
Gauland hatte eben keine Ahnung wer Boateng ist.... und wenn man den Lebenswandel der Boateng Brüder beachtet, bin auch ich mir nicht sicher ob ich die als Nachbarn haben wollte. Ich schätze den Mann als guten Fussballspieler, sogar in der Mannschaft dessen Club ich Mitglied bin, aber das sind ja zwei Paar Schuhe.
V. Storch hat das Gesetz 1 zu 1 wiedergegeben. Wenn man sich dessen empört muss man gegen das Gesetz wettern, und nicht gegen Frau Storch.

Aber das alles haben andere schon tausendfach gesagt. Und diese Skandalisierung wird nie aufhören. Der einzigste Trost ist, daß all diese Instrumente der diffamierung sich abnutzen. Und je öfter man sie einsetzt, umso schneller geht das. ;)

Gauland meinte also, niemand wolle einen Boateng als Nachbarn haben, ohne selbst zu wissen, wer Boateng überhaupt ist? Also ich nehme es ihm ja sofort ab, dass er senil ist und sich am Abend nicht mehr daran erinnern kann, was er morgens öffentlich verkündet hat. Aber dass er völlig bescheuert ist und gegen Personen stänkert, die er überhaupt nicht kennt, fällt mir schon schwer zu glauben.

Es gibt in Deutschland kein Gesetz, wonach Frauen und Kinder umgehend zu ermorden sind, wenn sie illegal die Grenze übertreten und nicht gestoppt werden können.
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Selina
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Selina »

Vergleicht man die unten (siehe Link) angeführten Kurzaussagen aus den Wahlprogrammen der verschiedenen Parteien, zeigt sich, dass die AfD eine sehr viel größere Nähe zu den konservativen Parteien wie CDU, CSU und FDP aufweist als zur Partei Die Linke:

https://www.mdr.de/wahl2017/bundestagsw ... h-100.html
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Kael
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Kael »

Watchful_Eye hat geschrieben:(27 Jan 2018, 12:28)

Ich denke, beides ist möglich. Siehe Trump oder UKIP. ;) Nun kann man natürlich sagen, dass Trump ebenfalls keine "freien Märkte" sucht. Aber sozial ist er eben auch definitiv nicht. Er ist eher ein "Merkantilist". Typische Trump-Wähler gehen davon aus, dass die Kraft ihrer Nation durch unfaire Regeln auf ihre Kosten gehemmt werde. Und da steht - derzeit - eben auch die AfD (Anti-EU, Anti-"Sozialschmarotzer" etc.).

Demtentsprechend ist die AfD faktisch sozialpolitisch weitgehend auf FDP-Kurs (eher rechts als links davon), und da es in dem Thema um eine programmatische Zusammenarbeit mit der Linken in sozialen Fragen ging, ist eine solche meines Erachtens nach einem jetzigen Stand eine äußerst abwegige Spekulation. Im Gegenteil: Sie mögen zwar in ihrer "anti-elitären" Rhetorik teilweise Gemeinsamkeiten mit der Linken haben, aber im bürgerlichen Lager gäbe es faktisch auf rein wirtschafts- und sozialpolitischer Ebene sehr viel mehr Potential für eine Einigung (CDU-FDP-AfD).

Vielleicht kapieren das einige ihrer Wechsel-Protestwähler nicht, aber die Linke und die AfD stehen auf völlig verschiedenen Seiten.
Nun, soooo weit auseinander stehen die AfD und die Linke nun mal nicht. Gerade in sozialen Fragen.

Die AfD wird in Zukunft die verprellten Wähler der SPD wohl bekommen, wenn sie denn die Möglichkeit wahrnimmt und stärker auf den sozialen Zug aufspringt.

Ich habe mal ein paar Punkte notiert wo sich beide Parteien ähneln oder gegensätzliche Ansichten hegen. Grün ist eine gleiche Ansicht, blau eine nahe Ansicht und Rot eine Ansicht welche nicht vereinbar ist.

Jetzt schon sind Punkte bei der AfD:
-Renten erhöhen
-Familien unterstützen
-Arbeitslosengeld länger erhalten
-Krankenversicherung soll wieder für mehr aufkommen

-Mindestlohn beibehalten
-Armut bekämpfen

Auch zeigt die AfD im Bundestag tendenzen, vor allem als aktuelle Protestpartei, die Arbeiterschaft stärker mobilisieren zu können als man bisher annimmt, gerade wenn sie es schafft eine Politik zu machen die zwischen den 'großen' und 'kleinen' vermittelt.

Die Linke selbst:
-Renten erhöhen
-Familien / Menschen in Deutschland unterstützen
-Arbeitslosengeld länger erhalten
-Krankenversicherung erhöhen

-Mindeslohn erhöhen
-Armut bekämpfen

Und diese zusammenarbeit kann man noch auf viele andere Punkte erhöhen. Genauso wie in der Sichertheitspolitik und anderen Themen.

Dort wären noch einige andere Punkte

AfD:
-Volksabstimmungen nach Schweizer Vorbild
-Direktwahl des Bundespräsidenten
-Parteifinanzierung dem Verfassungsrecht anpassen
-Amtszeiten begrenzen
-Lobbyismus eindämmen
-Private Rentenvorsorge für Parlamentarier
-Einführung eines Strafbestands der Steuerverschwendung

-Ablehnung von Quotenregelung
-Vertragsfreiheit wahren
-Bildungsausgaben erhöhen
-Öffentliche institutionen stärken

Die Linke:
-Bildungsausgaben erhöhen
-Volksentscheide
-Lobbyismus eindämmen

-Banken entmachten
-Öffentliche Institutionen stärken
-

Das sind nur ein paar Dinge die ich herausgelesen habe.
Die Linke wird keine Kompromisse im Bereich von Menschen machen und die AfD nicht im Bereich der Nationalen Sicherheit. Es gibt genug Reibungspunkte aber auch genügend Überschneidungen.

Vergleicht man die unten (siehe Link) angeführten Kurzaussagen aus den Wahlprogrammen der verschiedenen Parteien, zeigt sich, dass die AfD eine sehr viel größere Nähe zu den konservativen Parteien wie CDU, CSU und FDP aufweist als zur Partei Die Linke:

https://www.mdr.de/wahl2017/bundestagsw ... h-100.html
Ja, hat die AfD auch. Die einzige momentan 'Gesprächsbereite' Partei ist allerdings die Linke.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... fD-ab.html
http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 486-2.html

Beides könnte - auch gerade weil beide Parteien in vielen Sachen grundlegend andere Dinge vertreten aber bei vielen anderen auch überschneidungen haben. Eine zusammenarbeit könnte den etablierten Parteien ein Schlag ins Gesicht werden, die AfD vernünftiger erscheinen lassen.

Denn auch wenn die AfD eher bei CDU und FDP einen natürlichen 'Verbündeten' hätte, sieht es auch so aus das diese Parteien sich durch ihr Kindergartengejammer aka "Neben dem will ich nicht sitzen!" und "Den unterstütze ich nicht!" viele ihrer Wähler wohl auch verprellen würden.
Wobei die Linke sich schon gesprächsbereit gezeigt hat.
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Selina »

Noch mal: Die AfD könnte höchstens mal in ein Bündnis mit konservativen Parteien eintreten, da deren sozialpolitisches Engagement in etwa gleich schwach ausgeprägt ist. Ich hoffe nur, dass es niemals so weit kommt und sich die zahlreichen rechtsradikalen Kräfte in der AfD als nicht "vermittelbar" für jegliche Kooperation mit den Konservativen entpuppen. Und selbstverständlich auch nicht mit der Linken, für die es eine Beleidigung ist, mit Rechtsradikalen in einen Topf geschmissen zu werden. Dazu gibt es Dutzende Erklärungen von führenden Linken, die man dann eben auch zur Kenntnis nehmen sollte ;)
Zuletzt geändert von Selina am Sa 27. Jan 2018, 13:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(27 Jan 2018, 13:03)

Vergleicht man die unten (siehe Link) angeführten Kurzaussagen aus den Wahlprogrammen der verschiedenen Parteien, zeigt sich, dass die AfD eine sehr viel größere Nähe zu den konservativen Parteien wie CDU, CSU und FDP aufweist als zur Partei Die Linke:

https://www.mdr.de/wahl2017/bundestagsw ... h-100.html

So markant sind die Unterschiede zwischen Die Linke und der AfD nun auch wieder nicht.

Die Linke

Untere und mittlere Einkommen sollen entlastet werden

AfD

Kleine und mittlere Einkommen will die AfD durch Anhebung des Grundfreibetrags entlasten
----------------------------
Die Linke

1.050 Euro ohne Kürzungsmöglichkeiten – in dieser Höhe liegt auch die "solidarische Mindestrente".

AfD

Wer jahrzehntelang gearbeitet aber wenig verdient hat, soll eine Rente oberhalb der Grundsicherung bekommen.
-------------------------------
Die Linke

Der Personalmangel bei der Polizei soll beseitigt werden – die Beamten werden im Stadtbild und in sozialen Netzwerken präsent und ansprechbar sein.

AfD

Die AfD will die Bundespolizei stärken und die Fahndungsmöglichkeiten verbessern
--------------------------------

Die Linke

Der gesetzliche Mindestlohn steigt
Leiharbeit sollen ausgeschlossen werden.

AfD

Die AfD befürwortet einen gesetzlichen Mindestlohn
Leiharbeit auf 15 Prozent der Belegschaft beschränken
-----------------------------------

Gegen das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei sind auch beide.

Zudem sind beide davon überzeugt, dass dass das System in dem wir leben geändert werden sollte.
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Selina »

Dann vergleiche mal FDP und AfD unter demselben Link ;)
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Selina »

Die Ersten, die umfallen, wenn es um mögliche Bündnisse und um eine Zusammenarbeit mit der AfD geht in den nächsten Jahren, werden hundertprozentig die CDU und die CSU und (heute schon) in der Opposition auch die FDP sein. Könnte ich drauf wetten.
Zuletzt geändert von Selina am Sa 27. Jan 2018, 13:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Kael »

Oh - Mir ist bewusst das die FDP und die AfD im gesamten viiiel mehr gemeinsam haben.

Das Problem an FDP, CDU und SPD ist allerdings das diese grundlegend GEGEN die AfD stimmen werden und auch keinen Schritt von ihrer Position wegtreten werden. Weswegen die Linke im Moment eine gute Möglichkeit wäre den etablierten Parteien - von der Linken und von der AfD aus - ihnen extrem eins reinzuwürgen und Wähler zu bekommen.

Solange eben FDP, CDU und SPD grundlegend die Haltung hat das mit der AfD nicht zu regieren ist, solange fallen diese eben als potentielle 'Verbündete' aus.
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Selina »

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Linke mit Leuten zusammengeht, die für Nationalismus, Fremden-, Frauen- und Schwulenfeindlichkeit stehen. Das wäre so, als gingen die Grünen mit der AfD zusammen. Undenkbar.
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Kael »

Selina hat geschrieben:(27 Jan 2018, 13:34)

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Linke mit Leuten zusammengeht, die für Nationalismus, Fremden-, Frauen- und Schwulenfeindlichkeit stehen. Das wäre so, als gingen die Grünen mit der AfD zusammen. Undenkbar.
Ist das so? hast du dir mal die Spitzen der AfD Partei angesehen?
Alice Weidel ist lesbisch. Genauso gibt es in vielen Bezirken genauso homosexuelle die an hohen Positionen bei der AfD stehen.
Letztlich unterstützt die Afd ein traditionelles Familienbild.
Es ist nicht schwulenfeindlich wenn man ihnen die 'Ehe' selbst verbietet - weil die Ehe nun mal was anderes ist als eine eingetragene Lebenspartnerschaft.

Es gibt nun mal auch genügend Reibungspunkte - aber diese sollen von dieser zusammenarbeit ja gar nicht bedient werden sondern vor allem die sozialen-Punkte wo eben die größte Übereinkunft besteht.
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Selina »

Kael hat geschrieben:(27 Jan 2018, 13:42)

Ist das so? hast du dir mal die Spitzen der AfD Partei angesehen?
Alice Weidel ist lesbisch. Genauso gibt es in vielen Bezirken genauso homosexuelle die an hohen Positionen bei der AfD stehen.
Letztlich unterstützt die Afd ein traditionelles Familienbild.
Es ist nicht schwulenfeindlich wenn man ihnen die 'Ehe' selbst verbietet - weil die Ehe nun mal was anderes ist als eine eingetragene Lebenspartnerschaft.

Es gibt nun mal auch genügend Reibungspunkte - aber diese sollen von dieser zusammenarbeit ja gar nicht bedient werden sondern vor allem die sozialen-Punkte wo eben die größte Übereinkunft besteht.
Die Existenz von Vorzeige-Lesbe Weidel sagt nix über die sonstige Homophobie der AfD aus. Und sozial will die Partei eigentlich nichts. Sie hat sich paar soziale Alibi-Punkte ins Programm geschrieben, aber ansonsten ist und bleibt sie eine neoliberale rechtspopulistische Protestpartei, die nur so lange noch Wähler an sich binden kann, solange es keine bessere Integrationspolitik im Lande gibt. Letzteres wird sich ändern und der AfD laufen die Wähler wieder weg.
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Kael »

Denkst du das?
Die SPD verprellt ihre Wähler mit der GroKo
Die CDU schießt sich mit einer andauernden Merkel-Politik selbst ins Bein.
Die CSU als mögliches Standbein verliert immer mehr an Einfluss
Die FDP schießt sich durch ihre Kindergarten-Rhetorik selbst ins Bein
Die Grünen...von denen muss man gar nicht reden

Diejenigen die davon profitieren würden wären die Linke und die AfD in dem diese die etablierten Parteien in ihrer entsprechenden Funktion 'ablösen'. Viele Wähler wählen im Moment keine AfD oder bekennen sich zu dieser Gesinnung weil sie befürchten müssen auf der Arbeit dadurch benachteiligt zu sein, weil es immer noch einen Nachruf, der etablierten gibt, die eben klar sagen das die AfD grundlegend Rechtsradikal sei - Was sie eben nicht ist.
KarlRanseier

Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von KarlRanseier »

Kael hat geschrieben:(27 Jan 2018, 13:57)

Denkst du das?
Die SPD verprellt ihre Wähler mit der GroKo
Die CDU schießt sich mit einer andauernden Merkel-Politik selbst ins Bein.
Die CSU als mögliches Standbein verliert immer mehr an Einfluss
Die FDP schießt sich durch ihre Kindergarten-Rhetorik selbst ins Bein
Die Grünen...von denen muss man gar nicht reden

Diejenigen die davon profitieren würden wären die Linke und die AfD in dem diese die etablierten Parteien in ihrer entsprechenden Funktion 'ablösen'. Viele Wähler wählen im Moment keine AfD oder bekennen sich zu dieser Gesinnung weil sie befürchten müssen auf der Arbeit dadurch benachteiligt zu sein, weil es immer noch einen Nachruf, der etablierten gibt, die eben klar sagen das die AfD grundlegend Rechtsradikal sei - Was sie eben nicht ist.

Quatsch. In Deutschland gibt es ein Wahlgeheimnis. Dein Ausbeuter erfährt gar nicht, wen Du gewählt hast.
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Selina »

Kael hat geschrieben:(27 Jan 2018, 13:57)

Denkst du das?
Die SPD verprellt ihre Wähler mit der GroKo
Die CDU schießt sich mit einer andauernden Merkel-Politik selbst ins Bein.
Die CSU als mögliches Standbein verliert immer mehr an Einfluss
Die FDP schießt sich durch ihre Kindergarten-Rhetorik selbst ins Bein
Die Grünen...von denen muss man gar nicht reden

Diejenigen die davon profitieren würden wären die Linke und die AfD in dem diese die etablierten Parteien in ihrer entsprechenden Funktion 'ablösen'. Viele Wähler wählen im Moment keine AfD oder bekennen sich zu dieser Gesinnung weil sie befürchten müssen auf der Arbeit dadurch benachteiligt zu sein, weil es immer noch einen Nachruf, der etablierten gibt, die eben klar sagen das die AfD grundlegend Rechtsradikal sei - Was sie eben nicht ist.
Doch, ein Großteil der AfD-Leute tickt nun mal rechtsradikal, das steht fest. Und ob es nun 30 oder 40 der führenden Leute sind, die so denken, die anderen dulden sie wissentlich. Sie unternehmen nichts gegen die Rechtsradikalen. Warum? Weil sie klammheimlich dankbar sind, dass die diesen braunen Müll stellvertretend für sie absondern. Warum soll man da was tun? Nee, der Joschka-Fischer-Vergleich mit der NSDAP, in deren Stil die AfDler reden, ist schon nicht von der Hand zu weisen.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Kael
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Kael »

Wenn ich der AfD beitrete - als Mitglied - und dies mein Arbeitgeber mitbekommt, gibt es eine höhere Chance das man dafür diffamiert wird.

link entfern - Moses, Mod
Als AfD-Angehöriger ist man laut Rechtssprechung gehalten, dies seinem Vermieter wegen der erhöhten Gefährdungslage durch zu erwartende Antifa-Terrorakte bei Vertragsabschluss mitzuteilen. Ansonsten handelt es sich um „arglistige Täuschung“, die den Widerruf des Vertrags rechtfertigt.
Um mal ein Beispiel zu nennen.
Doch, ein Großteil der AfD-Leute tickt nun mal rechtsradikal, das steht fest. Und ob es nun 30 oder 40 der führenden Leute sind, die so denken, die anderen dulden sie wissentlich. Sie unternehmen nichts gegen die Rechtsradikalen. Warum? Weil sie klammheimlich dankbar sind, dass die diesen braunen Müll stellvertretend für sie absondern. Warum soll man da was tun? Nee, der Joschka-Fischer-Vergleich mit der NSDAP, in deren Stil die AfDler reden, ist schon nicht von der Hand zu weisen.
Du möchtest also sagen das 12% der Bevölkerung grundlegend rechtsradikal sind? Damit begiebst du dich auf das gleiche niedrige Niveau der etablierten PArteien. Aber es gibt schon einen AfD Thread der diese Thematiken behandelt. Ist hier also leider nicht zielführend. Und ich möchte auch sagen das Sachsen nicht Deutschland ist.
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zollagent
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von zollagent »

Kael hat geschrieben:(27 Jan 2018, 01:52)

Tut sie das?
Letztlich steht die AfD vor allem in den bisher propagierten Reden im Bundestag eher Abgeordneten-Kritisch gegenüber. Genauso kritisieren sie das Verhalten bezüglich Löhne und wie sich diese entwickeln. In den Landtägen gibt es viele Anträge welche fast schon Identisch mit denen der Linken sind.

....
Die Regierung hat mit der "Entwicklung der Löhne" wenig zu tun. Google mal, was Tarifautonomie heißt.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Kael
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Kael »

zollagent hat geschrieben:(27 Jan 2018, 14:06)

Die Regierung hat mit der "Entwicklung der Löhne" wenig zu tun. Google mal, was Tarifautonomie heißt.
Diätenerhöhung sagt dir bestimmt auch etwas?
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Hyde
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Hyde »

Selina hat geschrieben:(27 Jan 2018, 13:22)

Noch mal: Die AfD könnte höchstens mal in ein Bündnis mit konservativen Parteien eintreten, da deren sozialpolitisches Engagement in etwa gleich schwach ausgeprägt ist. Ich hoffe nur, dass es niemals so weit kommt und sich die zahlreichen rechtsradikalen Kräfte in der AfD als nicht "vermittelbar" für jegliche Kooperation mit den Konservativen entpuppen. Und selbstverständlich auch nicht mit der Linken, für die es eine Beleidigung ist, mit Rechtsradikalen in einen Topf geschmissen zu werden. Dazu gibt es Dutzende Erklärungen von führenden Linken, die man dann eben auch zur Kenntnis nehmen sollte ;)
Für die Politiker mag das zustimmen. Was die Wähler angeht, so dürften sich Linke und AfD da teilweise recht ähnlich sein. Beides sind Parteien für die (häufig ostdeutschen) Wutbürger, die auf „das System“ schimpfen, antiwestlich geprägt sind, globalisierungsfeindlich sind und gewisse Faszinationen für Autokraten wie Putin hegen.

Da gibt es zwischen Linken und AfD viele Übereinstimmungen.
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Polibu »

Selina hat geschrieben:(27 Jan 2018, 13:32)

Die Ersten, die umfallen, wenn es um mögliche Bündnisse und um eine Zusammenarbeit mit der AfD geht in den nächsten Jahren, werden hundertprozentig die CDU und die CSU und (heute schon) in der Opposition auch die FDP sein. Könnte ich drauf wetten.
Angenommen die AfD würde 25% bekommen. Dann wäre es ein Affront gegen die Wähler nicht wenigstens in Erwägung zu ziehen mit der AfD eine Koalition einzugehen. Das würde nur zur Folge haben, dass die AfD beim nächsten Mal noch mehr Stimmen bekommt. Sollte die AfD also mehr Zulauf bekommen, dann ist es nur die logische Konsequenz, dass man sich mit ihr auch mal seriös befasst.
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Kael
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Kael »

Polibu hat geschrieben:(27 Jan 2018, 18:21)

Angenommen die AfD würde 25% bekommen. Dann wäre es ein Affront gegen die Wähler nicht wenigstens in Erwägung zu ziehen mit der AfD eine Koalition einzugehen. Das würde nur zur Folge haben, dass die AfD beim nächsten Mal noch mehr Stimmen bekommt. Sollte die AfD also mehr Zulauf bekommen, dann ist es nur die logische Konsequenz, dass man sich mit ihr auch mal seriös befasst.
Ich finde 13% reichn schon aus. Immerhin Drittstärkste Kraft
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Kritikaster »

Kael hat geschrieben:(27 Jan 2018, 14:05)

Du möchtest also sagen das 12% der Bevölkerung grundlegend rechtsradikal sind?
Mehr sogar sind für Hassparolen rechtsradikaler Bauernfänger grundsätzlich empfänglich. Einfach mal schlau machen!
Deutschland im Jahr 2016: Jeder Zehnte wünscht sich einen Führer, der das Land zum Wohle aller mit starker Hand regiert. Elf Prozent der Bürger glauben, dass Juden zu viel Einfluss haben. Zwölf Prozent sind der Ansicht, Deutsche seien anderen Völkern von Natur aus überlegen. Ein Viertel der U30-Generation in Ostdeutschland ist ausländerfeindlich. http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 97321.html
Das ist die Zusammenfassung aus dem Jahr 2016. Genauer bitte hier: https://www.boell.de/sites/default/file ... g_2016.pdf

Ziemlich klar, wo die ihr Kreuz machen.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von CaptainJack »

Selina hat geschrieben:(27 Jan 2018, 13:34)

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Linke mit Leuten zusammengeht, die für Nationalismus, Fremden-, Frauen- und Schwulenfeindlichkeit stehen. Das wäre so, als gingen die Grünen mit der AfD zusammen. Undenkbar.
Kleine Korrekturen: Patriotismus anstatt Nationalismus, Abwägung der Interessen der Fremden und der einheimischen Bevölkerung, Frauenfreundlichkeit ( siehe BT-Reden und Anprangerung des Frauenbildes des Islams), keine Schwulenfeindlichkeit (siehe Frau Weidel)
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(27 Jan 2018, 13:30)

Dann vergleiche mal FDP und AfD unter demselben Link ;)
Ich wüsste nicht, was das in einem Thread, der sich mit eventuellen Übereinstimmungen Die Linke und AfD beschäftigt, bringen sollte. :)
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(27 Jan 2018, 13:32)

Die Ersten, die umfallen, wenn es um mögliche Bündnisse und um eine Zusammenarbeit mit der AfD geht in den nächsten Jahren, werden hundertprozentig die CDU und die CSU und (heute schon) in der Opposition auch die FDP sein. Könnte ich drauf wetten.
Die Wette bezüglich der FDP halte ich. Wie viel wollen Sie setzen?
Aber jetzt bitte keinen Kleckerkram in Richtung EUR 1,- oder eine Tasse Kaffee, es sollte schon eine Summe im vierstelligen Bereich sein.
Nur zu :)
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Progressiver »

Meines Wissens will die AfD, dass die Arbeitslosen für sich selbst aufkommen müssen. Gleiches gilt, wenn man krank wird oder eben chronisch krank ist. Derart den Sozialstaat zu schleifen zu wollen, traut sich ansonsten niemand. Wenn es also Wählerwanderungen von der Linken zur AfD gibt, dann sind das vor allem diejenigen Protestwähler, die nicht fähig sind, Parteiprogramme zu lesen. Die lesen auch keine Zeitung. Denen geht es höchstens nur noch um die Lautstärke bei politischen Differenzen.

Im Übrigen gewinnt die AfD aus allen Parteien Zulauf. Wieso sollte es da die Linke nicht auch treffen? Auch das Wort "sozial" wird man wohl in allem Parteiprogrammen finden. Entscheidend ist aber, ob das Thema "sozial" nur ein Feigenblatt darstellt oder aber ernst gemeint ist. Da halte ich selbst die viel gescholtene SPD für sozialer.

Die einzige Gemeinsamkeit der AfD mit den anderen Parteien besteht darin, dass sie eben Parteien sind. Die Linke wurde aber schon in Teilen vom Verfassungsschutz beobachtet. Bei der AfD werden wir das vermutlich nicht erleben, weil die Verfassungsschützer auf dem rechten Auge blind sind.

Und auch folgendes darf man nicht vergessen: Die Bundesrepublik ist nicht nur eine Demokratie, sondern wird laut Grundgesetz als Sozialstaat definiert. Eigentum verpflichtet. Wenn aber das Wörtchen "sozial" ausreichen würde, um dem zu genügen, wäre die AfD eine verfassunsgpatriotische Partei. Ist sie aber nicht. Während auf der linken Seite eingefordert wird, dass die Würde des Individuums tatsächlich unantastbar sei, wird das von AfD-Seite derart bestritten, dass sie vermutlich am liebsten das Grundgesetz Artikel 1 ändern würden in "Die Würde des Deutschen ist unantastbar". Dieser hätte dann aber oft nichts davon, da die AfD laut ihrem Parteiprogramm für Steuersenkungen steht, die in der Praxis dann aber doch nur den Reichen wirklich nützen.

Und zu den Punkten "Globalisierung" und "EU" möchte ich etwas schreiben: Die Linke ist globalisierungskritisch und würde sie gerne sozialpolitisch abfedern. Die AfD dagegen lehnt so etwas komplett ab und würde am liebsten eine Mauer um Deutschland bauen. Während die Linke sich in EU-Fragen doch ebenfalls kritisch ist und den Sozialstaat in ganz Europa nicht geschleift sehen möchte, will die AfD zurück zum Nationalstaat. Die Linke will also eine andere, sozialere EU. Die AfD will keine EU.

Mich wundert es also stark, was diese beiden Parteien einen sollte, auf dass sie zusammenarbeiten würden.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
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Quatschki
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Quatschki »

Die letzte Rede von Björn Höcke in Eisleben war ein klares bekenntnis zur sozialen Marktwirtschaft, und hat in praktisch jeder seiner Reden ausgeführt, dass Sozialstaat und Open-Border-Politik auf Dauer nicht funktionieren lönnen.

Oskar Lafontaine schrieb vor wenigen Tagen einen bemerkenswerten Artikel
http://www.nachdenkseiten.de/?p=42083
...Die Befürworter des Bleiberechts und einer monatlichen Grundsicherung von 1050 Euro für alle, die nach Deutschland kommen, grenzen sich von denen ab, die es, wie ich, für weitaus wirkungsvoller und gerechter halten, den größeren Teil der Milliarden-Aufwendungen für die Millionen Flüchtlinge in den Lagern, den Armuts- und Hungergebieten aufzubringen. Ihre eigene Haltung – Unterstützung der Flüchtlinge in erster Linie in Deutschland – verstehen sie als Internationalismus und diffamieren die Gegenposition – einen größeren Betrag für die Flüchtlinge auszugeben, die in den Krisengebieten und den Lagern leben – als nationalistisch.
...Wer den Sozialstaat diffamiert und das Credo der multinationalen Konzerne „no nations, no border“ nachplappert, ist ein Trottel des Neoliberalismus. Leute mit mangelndem Denkvermögen, die sich als Linke missverstehen und sich selbst ständig auf die Schultern klopfen, erinnern irgendwie an den Mann im Weißen Haus: „Ich bin ein Genie.“...
Das sind Positionen, wie sie zum Beispiel bei Pegida seit 3 Jahren gepredigt werden
Es gibt also auch bei den Linken noch Linke, die sich der Vernunft verpflichtet fühlen und sich nicht zum Trottel der Globalisierer machen wollen. Warum sollen die nicht mit dem sozial ausgerichteten Teil der Patrioten zusammenfinden?

Es ist ja keine nationale Einwicklung. Sie findet ebenso in anderen Ländern statt, wo man nicht die Nazikeule schwingen kann. Dort kann man diese Tendenzen auch beobachten
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Watchful_Eye »

Quatschki hat geschrieben:(28 Jan 2018, 00:27)

Die letzte Rede von Björn Höcke in Eisleben war ein klares bekenntnis zur sozialen Marktwirtschaft, und hat in praktisch jeder seiner Reden ausgeführt, dass Sozialstaat und Open-Border-Politik auf Dauer nicht funktionieren lönnen.
[...]
Sowohl Höcke als auch Lafontaine vertreten in diesen Fragen aber eben nicht den Mainstream ihrer Partei.

Die politische Heimat von Höcke ist meinem Eindruck nach eigentlich eher die NPD (national-sozial) als die AfD (nationalliberal).

Bei Lafontaine muss man sehen, dass er seine Argumentation hier nicht gegen den politischen Mainstream aufzieht, sondern gegen seine parteiinternen Gegner. Das Parteiprogramm der Linken fordert "Open Borders", wogegen er sich (vernünftigerweise!) klar ausspricht. Er steht in dieser Frage also eindeutig rechts vom Mainstream seiner Partei. Dass Lafontaine allerdings gar eine AfD-artige Asylpolitik verfolgt, ist meines Erachtens eher eine Unterstellung seitens seiner Gegner.
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Alpha Centauri »

Progressiver hat geschrieben:(27 Jan 2018, 23:32)

Meines Wissens will die AfD, dass die Arbeitslosen für sich selbst aufkommen müssen. Gleiches gilt, wenn man krank wird oder eben chronisch krank ist. Derart den Sozialstaat zu schleifen zu wollen, traut sich ansonsten niemand. Wenn es also Wählerwanderungen von der Linken zur AfD gibt, dann sind das vor allem diejenigen Protestwähler, die nicht fähig sind, Parteiprogramme zu lesen. Die lesen auch keine Zeitung. Denen geht es höchstens nur noch um die Lautstärke bei politischen Differenzen.

Im Übrigen gewinnt die AfD aus allen Parteien Zulauf. Wieso sollte es da die Linke nicht auch treffen? Auch das Wort "sozial" wird man wohl in allem Parteiprogrammen finden. Entscheidend ist aber, ob das Thema "sozial" nur ein Feigenblatt darstellt oder aber ernst gemeint ist. Da halte ich selbst die viel gescholtene SPD für sozialer.

Die einzige Gemeinsamkeit der AfD mit den anderen Parteien besteht darin, dass sie eben Parteien sind. Die Linke wurde aber schon in Teilen vom Verfassungsschutz beobachtet. Bei der AfD werden wir das vermutlich nicht erleben, weil die Verfassungsschützer auf dem rechten Auge blind sind.

Und auch folgendes darf man nicht vergessen: Die Bundesrepublik ist nicht nur eine Demokratie, sondern wird laut Grundgesetz als Sozialstaat definiert. Eigentum verpflichtet. Wenn aber das Wörtchen "sozial" ausreichen würde, um dem zu genügen, wäre die AfD eine verfassunsgpatriotische Partei. Ist sie aber nicht. Während auf der linken Seite eingefordert wird, dass die Würde des Individuums tatsächlich unantastbar sei, wird das von AfD-Seite derart bestritten, dass sie vermutlich am liebsten das Grundgesetz Artikel 1 ändern würden in "Die Würde des Deutschen ist unantastbar". Dieser hätte dann aber oft nichts davon, da die AfD laut ihrem Parteiprogramm für Steuersenkungen steht, die in der Praxis dann aber doch nur den Reichen wirklich nützen.

Und zu den Punkten "Globalisierung" und "EU" möchte ich etwas schreiben: Die Linke ist globalisierungskritisch und würde sie gerne sozialpolitisch abfedern. Die AfD dagegen lehnt so etwas komplett ab und würde am liebsten eine Mauer um Deutschland bauen. Während die Linke sich in EU-Fragen doch ebenfalls kritisch ist und den Sozialstaat in ganz Europa nicht geschleift sehen möchte, will die AfD zurück zum Nationalstaat. Die Linke will also eine andere, sozialere EU. Die AfD will keine EU.

Mich wundert es also stark, was diese beiden Parteien einen sollte, auf dass sie zusammenarbeiten würden.
Sehr gut und zutreffend formuliert, :thumbup:
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Alpha Centauri »

Hyde hat geschrieben:(27 Jan 2018, 18:12)

Für die Politiker mag das zustimmen. Was die Wähler angeht, so dürften sich Linke und AfD da teilweise recht ähnlich sein. Beides sind Parteien für die (häufig ostdeutschen) Wutbürger, die auf „das System“ schimpfen, antiwestlich geprägt sind, globalisierungsfeindlich sind und gewisse Faszinationen für Autokraten wie Putin hegen.

Da gibt es zwischen Linken und AfD viele Übereinstimmungen.

Was diesen Punkt angeht also das Verhältnis zu autoritären Denken und Handeln sind sich in der Tat meiner Ansicht nach, Linkspartei und AFD ähnlicher als zum Beispiel AFD und FDP, gleichwohl die beiden Parteien in der Sozialpolitik wiederum Welten trennen.
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Hyde »

Progressiver hat geschrieben:(27 Jan 2018, 23:32)
Im Übrigen gewinnt die AfD aus allen Parteien Zulauf
Ich würde meinen, dass die Grünen recht immun gegen die AfD sind.

Grünen-Wähler und AfD-Wähler sind so ziemlich der größte Gegensatz, den man sich vorstellen kann.
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Europa2050 »

Hyde hat geschrieben:(01 Feb 2018, 13:55)

Ich würde meinen, dass die Grünen recht immun gegen die AfD sind.

Grünen-Wähler und AfD-Wähler sind so ziemlich der größte Gegensatz, den man sich vorstellen kann.
Ja, da gehe ich mit. Da existiert der Widerspruch nicht nur im Hauptthemenfeld der AfD (ihr wisst schon ...) sondern auch in allen anderen Themenfeldern (soweit die AfD dazu eine Meinung hat).

Bei den anderen Parteien sind in diesen Nebenthemenfeldern teilweise Übereinstimmungen möglich.
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Alpha Centauri »

Hyde hat geschrieben:(01 Feb 2018, 13:55)

Ich würde meinen, dass die Grünen recht immun gegen die AfD sind.

Grünen-Wähler und AfD-Wähler sind so ziemlich der größte Gegensatz, den man sich vorstellen kann.

Naja kaum bekommt die AFD Stimmen von Grünen oder FDP Wählern , Grüne und FDP scheinen.immun gegen AFD zu sein, dagegen lassen die Union die Linkspartei und die SPD deutlich federn gegenüber der AFD.
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Tomaner »

Kael hat geschrieben:(27 Jan 2018, 00:47)

Letztlich ist es nur eine Theorie - Allerdings gibt es in einigen Bereichen große Überschneidungen im sozialen Bereich zwischen der AfD und der Linken. Gleichzeitig, könnten beide Parteien, dadurch das sie die "Grenzen" sind, einen mittleren guten Kompromiss ausarbeiten. Momentan sieht es ja so aus das ALLE Parteien, außer die Linke, sich eine zusammenarbeit mit der AfD in einzelnen Positionen vorstellen könnte.

Wie kann es sein, dass ausgerechnet die 'Grenzparteien' - Ideologisch komplett voneinander entfernt, sich vorstellen können zusammen zu arbeiten? Und noch ein weiterer Fall: Was könnte passieren, würden diese beiden Parteien es schaffen einen Weg zu finden auch auf anderen Ebenen effektiv zusammen zu arbeiten.

Letztlich, kämen beide Parteien zusammen auf einen stolzen Satz von 21,8% - was schon eine beachtliche Leistung ist und ob der aktuellen Abgeordneten-"Anwesenheitsleistung" sie tatsächlich dazu bemächtigen würde aktiv Beschlüsse durchzusetzen.

Der Grund des Threads dahingehend ist eher die Möglichkeit einmal aufzuzeigen (auch wenn dies sehr unwahrscheinlich ist) und gegebenenfalls auszudiskutieren was dies, vor allem auch für die nächste Wahl, an Auswirkungen haben könnte.
Trittbrettfahrer zu Sozialen Fragen, wollen mit Linken zusammen arbeiten. Vollkommen lächerlich. Eine AfD macht sich zum Hurensohn des Kapitals mit neoliberaler Einstellung, ist von Arbeitnehmern so weit entfernt wie andere Galaxien. AfD ist eine totale Arbeiterhasspartei und konnte bisher, einschließlich seiner Fans, nichtmal eine einziges Interesse von Arbeitern überhaupt nennen. Ihr angeblicher Arbeitnehmerflügel, wird von einem Arbeitgeber geführt, was alleine aufzeigt was für Verarschung und Verbrechen gegenüber den Arbeitern vorbereitet werden. Mit solchen falschen braunen Ratten sollen Linke zusammenarbeiten? Von was träumst du Nachts.
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von DarkLightbringer »

Höcke wurde von Gewerkschaftern unter lauten "Auf Wiedersehen!"-Rufen abgeschoben.

Gute Arbeit.
Die Solidarität der AfD werde nicht gebraucht, erklärte der Betriebsrat. Opelaner und Vertrauensleute drängten Höcke und etwa ein halbes Dutzend andere AfD-Anhänger immer weiter von der Kundgebung ab.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 04720.html
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Excellero »

Auf seiten der AfD gibt es sicherlich die Bereitschaft wenn ein Konsens besteht auch mit den anderen Parteien zu kooperieren. Leider wird diese Einstellung bei den Altparteien nicht geteilt, da die ihr Kindergartenspielchen "Mit denen Spielen wir nicht, unser Förmchen" treiben. Daß sie eigentlich im Parlament sitzen um genau das Gegenteil zu tun, nämlich konstruktiv zu arbeiten vergessen sie dabei nur allzugern...
Um fremden Wert willig und frei anzuerkennen, muß man eigenen haben.
-Immanuel Kant
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Tomaner »

Excellero hat geschrieben:(25 Apr 2018, 22:15)

Auf seiten der AfD gibt es sicherlich die Bereitschaft wenn ein Konsens besteht auch mit den anderen Parteien zu kooperieren. Leider wird diese Einstellung bei den Altparteien nicht geteilt, da die ihr Kindergartenspielchen "Mit denen Spielen wir nicht, unser Förmchen" treiben. Daß sie eigentlich im Parlament sitzen um genau das Gegenteil zu tun, nämlich konstruktiv zu arbeiten vergessen sie dabei nur allzugern...
Nochmal, mit Nazis, Menschenjägern, Hetzern, die die Menschenrechte mit Füßen treten darf es niemals Zusammenarbeit geben. AfD ist keine soziale Partei, nur weil sie als Trittbrettfahrer in Erscheinung tritt. Den Anschein zu erwecken, etwas für Arbeitnehmer zu tun (höhere Löhne) entlarvt sich bei genauen hinschauen als leere Hülse. Für höhere Löhne sind Gewerkschaften und Tarifrunden zuständig und die bekämpft eine AfD, um sich gleichzeitig auf die Seite einer Nazigewerkschaft zu schlagen "Zentrum Automobil".
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Re: Zusammenarbeit der Linken und der AfD in sozialen Fragen

Beitrag von Dieter Winter »

Tomaner hat geschrieben:(01 Feb 2018, 19:39)

Trittbrettfahrer zu Sozialen Fragen, wollen mit Linken zusammen arbeiten.
Oder sie spielen die soziale Karte aus Kalkül?

Strategisch wäre aus aus AfD Sicht nicht das Dümmste, den Interessenvertreter des "Kleinen Mannes" zu spielen. National und sozial - sozusagen. :s
Never approach a bull from the front, a horse from the rear, or an idiot from any direction.
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