Das ist auch gar nicht nötig, da die spezifisch deutsche Sichtweise in der hiesigen Medienlandschaft stark dominierend ist. Der Durchschnittsleser wird zu gar keiner anderen Auffassung gelangen können als eben zu dieser, wonach die eine Seite eben widerborstig ist und die andere zu 100 % im Recht ist.H2O hat geschrieben:(13 Jan 2018, 18:37)
Dennoch enthält sich die Bundesregierung seit 2 Jahren jeder offen Kritik am Nachbarn Polen.
Generell ist unsere Bundesregierung aber ohnehin kein Dienstleister im Pressevertrieb.
Die Frage ist halt, wozu man eine Union braucht, um nationale und binationale Politik zu machen. Die USA hat auch eine Haltung, die sie dann beispielsweise dem Inselstaat Tuvalu mitteilt. Dazu wird eine Union gar nicht benötigt.Auch die Möglichkeit, den EU-Haushalt so zu gestalten, daß Solidarität und Vertragstreue den Partnern Vorteile bringen, ist keine deutsche Erfindung. Dieser Vorschlag ist auf italienischem Mist gewachsen.
Aber, wenn Sie mich schon fragen: Ich finde eine solche Folge für andauernde Widerborstigkeit ganz angebracht.
Binationale Meinungsverschiedenheiten kommen vor, die zuweilen auch am diplomatischen Gebaren oder an die Handelspolitik gekoppelt sind.
Sicherlich möchte der Steuerzahler möglichst günstig davon kommen.An anderer Stelle beklagen Sie höhere deutsche Zuwendungen für die Weiterentwicklung der EU als Zumutung für den deutschen Steuerzahler. Das sind sie auch! Diese Zuwendungen sind ein Beitrag zur Ausgestaltung der EU. Das sollte immer wieder klar sein; auch dem deutschen Steuerzahler.
Niemand hat einen Rechtsanspruch auf deutsche, schwedische, niederländische, französische oder italienische Zuwendungen, die ja als einzige in den Zuwendungen der EU enthalten sind. Damit ist schon die Erwartungshaltung verbunden, daß die Empfänger sich vertragstreu und regelkonform verhalten.
Die Handelspolitik und speziell die Ausgaben für ökonomische Entwicklungen und Prozesse verfolgen ja aber nicht ausschließlich das Ziel, Meinungsverschiedenheiten zu klären oder Diskussionsformate zu unterfüttern. Sie haben doch auch einen ganz handfesten Zweck.
Wenn ein Bremer Shop via Amazon ein Paket nach Polen versendet, ist es ganz nützlich, wenn da irgendwo mal eine Straße gebaut worden ist. Davon hat Polen etwas, ja, aber halt ebenso Amazon, der Paketzustelldienst, der Bremer Laden und letztlich sogar der deutsche Steuerzahler.
Deswegen sagt man ja auch zuweilen, niemand habe etwas davon, wenn es Europa nicht gut geht, auch Deutschland nicht.