http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... ahr-verbotDie Freiheit, andere zu gefährden
Zwei Tote, etliche Verletzte, Hausbrände und krasse Feinstaubbelastung: Ist es Liberalität, diesem alljährlichen Wahnsinn zuzusehen? Oder kann das weg?
Würde ich mir heute eine Tradition ausdenken, bei der sich ab 18 Uhr alle mit fettem Essen und Alkohol abfüllen, um dann ab 23.30 Uhr betrunken mit Sprengstoff und Raketen zu hantieren, würde man mich zu Recht fragen, wer freiwillig an so einem Schwachsinn teilnehmen möchte – und ob ich noch ganz dicht sei, so einen Blödsinn vorzuschlagen.
Da bei Traditionen aber niemand nach dem Warum fragt, füllen sich jedes Silvester die meisten Menschen in Deutschland ab 18 Uhr mit fettem Essen und Alkohol ab, um ab 23.30 Uhr betrunken mit Sprengstoff und Raketen zu hantieren. In Berlin fangen die Böllerfestspiele dabei traditionell bereits am 24. Dezember an und steigern sich bis Mitternacht am 31. Dezember. Die Zugabe kann dann gern auch noch ein paar Januartage dauern.
Liebe Userschaft,
alle Jahre wieder diskutiert man über Unfälle, die zu Silvester mit Böllern zusammenhängen. In vielen Ländern Europas ist es nicht erlaubt, sich diverse Sprengkörper privat zu kaufen. Stattdessen gibt es häufig öffentliche Feuerwerke etc. In Hamburg hat kürzlich ein verurteilter Obdachloser, der einen Kapitän in den 90ern ermordete, weil dieser Hitler für einen Verbrecher hielt, einen "pyrotechnischen Sprengsatz" an einem Bahnhof gezündet (http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft ... 51182.html). Die internationale Presse schrieb von "Terrorangst in Deutschland" (https://www.facebook.com/krone.at/posts ... 9995208976). Als die Herkunft und die Neonazi-Vergangenheit herauskam, wurde es aber still um den Vorfall.
Wie steht Ihr zu diesem Ritual? Sind die gesetzlichen Einschränkungen ausreichend, aber werden nicht hinreichend kontrolliert (s. verlinkten ZEIT-Artikel)? Würdet Ihr eine Einschränkung oder gar ein komplettes Verbot begrüßen? Oder sind einige Leute derzeit etwas zu sensibilisiert?