Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

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Teeernte
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Teeernte »

Wähler hat geschrieben:(20 Dec 2017, 09:25)

In unserer Verfassung gibt es mit guter Begründung ein Sozialstaatsgebot. Die katholische Soziallehre spricht von Subsidiarität, also Hilfe zur Selbsthilfe. Wenn vereinzelte kranke oder alte Menschen sich objektiv in Not befinden und um Hilfe bitten, weil sie im gesamten Stadtgebiet von München Wohnraum nicht mehr finanzieren können, braucht eine Kommune entsprechende Instrumente, also Wohngeld, aber auch Sozialwohnungen. Eine "soziale Mischung" auch in Innenstadtvierteln stärkt den sozialen Zusammenhalt der Stadtgesellschaft. Unsere Gesellschaft ist wirtschaftlich so stark und in vielen Haushalten so reich, dass sie sich einen Grundbestand an Sozialwohnungen leisten kann, zumal immer mehr alte Sozialwohnungen aus der Sozialbindung fallen.
IST :
Die Stadt München hat einen Bestand von circa 71.000 Wohnungen, die über das Amt für Wohnen und Migration vergeben werden, darunter circa 43.000 Sozialwohnungen in der Bindung. Von diesen Wohnungen stehen jährlich circa 3.200 Wohnungen zur Belegung zur Verfügung.
Im Jahr 2016 standen diesen 3.200 Wohnungen 24.000 Antragstellungen gegenüber.
https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtve ... hnung.html
Wir empfehlen Ihnen daher trotz Antragstellung aktiv eigenverantwortlich nach einer Wohnung zu suchen.

Darüber hinaus gibt es noch Wohnungen im München Modell, für die das Amt für Wohnen und Migration einen Berechtigungsschein ausstellt. Nähere Informationen finden Sie auf den Seiten des Münchener Modells. Die Vergabe der München Modell Wohnungen erfolgt über die Vermieter.
Wie Du erkennen kannst - nun ja - ähmmmm - sind es - meiner Meinung nach - schon vom Namen her ....nicht VEREINZELT kranke oder alte Menschen die die Wohnung bekommen.

Die SOZIALE ENT-MISCHUNG (Meiner Meinung nach) passiert durch die Bildung von "Brennpunkten".

Beispiel ?
Gelsenkirchen.. "No-Go-Area“" sagt man nicht gern in Polizeikreisen. Der Begriff impliziere, dass sich die Einsatzkräfte in bestimmte Wohnviertel nicht hineintrauten, sagen zwei Insider in Gelsenkirchen. Was aber nicht der Fall sei. Sie reden von Problembezirken oder Brennpunkten. Seit Beginn der EU-Osterweiterung im Jahr 2004 sei die Zahl der angezeigten Straf­taten durch Ausländer "deutlich gestiegen".
Als gefährlich gelten einzelne Straßen­züge in Schalke, Bismarck, Neustadt oder Ückendorf in der Gegend mit der Bochumer Straße. "Libanesen"-Clans, Sinti und Roma und türkisch-stämmige Gruppen gäben in Neustadt den Ton an, so wie in Schalke-Ost, wo in jüngster Zeit auch Zuwanderer aus Rumänien und Bulgarien mitunter aggressiv aufträten. In Bismarck und Bulmke-Hüllen seien es Sinti und Roma, in Horst "meist Gruppen aus bildungsfernen Schichten, ein gewachsenes Umfeld aus den 1960er-, 1970er-Jahren."
In Ückendorf und ­Buer, teils islamisch geprägt, gebe es vor allem Türkischstämmige, die sich als "Osmanen in der Tradition des Kalifats" sähen. Die beiden Informanten sagen, dass es bis vor Kurzem noch politisch nicht gewollt war, die Herkunft der Straftäter zu nennen.
https://www.derwesten.de/staedte/gelsen ... 66149.html
Zuletzt geändert von Teeernte am Mi 20. Dez 2017, 11:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Teeernte
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Teeernte »

odiug hat geschrieben:(20 Dec 2017, 11:23)

Doch ... den gibt es sehr wohl, weil jede Art von Getto ein Problem darstellt ... auch in Bogenhausen brauchst du einen sozialen Mix wie auch in Neu Perlach
Das tritt sicher durch VEREINZELT Kranke .......und vor allem die von Dir genannten alte Menschen auf ?
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Wähler »

Realist2014 hat geschrieben:(20 Dec 2017, 11:16)
wo genau soll in München ein "Reichengetto" in der Innenstadt sein?
die "Reichen" in München wohne schon immer in Grünwald, Harlaching und Bogenhausen...
nein, es gibt keinen Grund für "Sozialwohnungen" in der Innenstadt
Es gibt doch auch andere Sozialeinrichtungen in der Innenstadt. Der Unterhalt oder gar der Neubau von Sozialwohnungen sollte einen klaren Kostenrahmen einhalten. Allerdings heißt das nicht, dass die Stadt eigene Grundstücke in der Innenstadt nicht für ihre Sozialeinrichtungen benutzen darf. Letztlich muss es jeder Stadtrat selbst entscheiden, wieviel er wo in den Unterhalt seiner Sozialstruktur investiert. Aber diese Leier auch hier in diesem Thread, dass städtische Unternehmen schlechter wirtschaften als private, kann ich nicht mehr hören. Es müssen ja nicht unbedingt städtische Wohnungsbaugesellschaften alles machen, private Wohnungsbaugenossenschaften können das mit Unterstützung der Stadt bei Grundstücksvergaben genauso gut und wirklich kostengünstig, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, bewerkstelligen.
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Realist2014 »

odiug hat geschrieben:(20 Dec 2017, 11:23)

Doch ... den gibt es sehr wohl, weil jede Art von Getto ein Problem darstellt ... auch in Bogenhausen brauchst du einen sozialen Mix wie auch in Neu Perlach
so ein bisschen Realismus würde auch dir gut tun

es ging um die Innenstadt - oder erweitert innerhalb des Mittleren Rings

und da weder das Eine noch das andere ein "Reichenghetto" darstellt- besteht auch keine Notwendigkeit DORT Sozialwohnungen zu bauen

das setzt die Stadt ja auch so um

daher werden die Sozialwohnungen auch außerhalb der Innenstadt gebaut

und in Bezug auf Neuperlach

da zieht kein "reicher" hin. Schon seit Jahrzehnten nicht

Die Stadt ist ja ( schau in den Mietspiegel 2017) in "Wohnlagen" unterteilt

Sozialwohnungen sind logischerweise primär in den "durchschnittlichen" Wohnlagen zu errichten. Das ist einfach eine ökonomische Frage
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Realist2014 »

Wähler hat geschrieben:(20 Dec 2017, 11:30)

Es gibt doch auch andere Sozialeinrichtungen in der Innenstadt. Der Unterhalt oder gar der Neubau von Sozialwohnungen sollte einen klaren Kostenrahmen einhalten. Allerdings heißt das nicht, dass die Stadt eigene Grundstücke in der Innenstadt nicht für ihre Sozialeinrichtungen benutzen darf. Letztlich muss es jeder Stadtrat selbst entscheiden, wieviel er wo in den Unterhalt seiner Sozialstruktur investiert. Aber diese Leier auch hier in diesem Thread, dass städtische Unternehmen schlechter wirtschaften als private, kann ich nicht mehr hören. Es müssen ja nicht unbedingt städtische Wohnungsbaugesellschaften alles machen, private Wohnungsbaugenossenschaften können das mit Unterstützung der Stadt bei Grundstücksvergaben genauso gut und wirklich kostengünstig, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, bewerkstelligen.
Die Stadt will logischerweise ihr "Tafelsilber" höchstbietend verwenden

auf "Filetgrundstücken" Sozialwohnungen zu errichten ist sinnfrei

bezüglich der Bauprojekte selber kann ich dir nicht widersprechen
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Realist2014 »

Teeernte hat geschrieben:(20 Dec 2017, 11:23)

[





Die SOZIALE ENT-MISCHUNG (Meiner Meinung nach) passiert durch die Bildung von "Brennpunkten".

Beispiel ?

https://www.derwesten.de/staedte/gelsen ... 66149.html

In München gibt es keine derartigen "Brennpunkte"

gab es auch noch nie
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
odiug

Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von odiug »

Realist2014 hat geschrieben:(20 Dec 2017, 12:49)

so ein bisschen Realismus würde auch dir gut tun

es ging um die Innenstadt - oder erweitert innerhalb des Mittleren Rings

und da weder das Eine noch das andere ein "Reichenghetto" darstellt- besteht auch keine Notwendigkeit DORT Sozialwohnungen zu bauen

das setzt die Stadt ja auch so um

daher werden die Sozialwohnungen auch außerhalb der Innenstadt gebaut

und in Bezug auf Neuperlach

da zieht kein "reicher" hin. Schon seit Jahrzehnten nicht

Die Stadt ist ja ( schau in den Mietspiegel 2017) in "Wohnlagen" unterteilt

Sozialwohnungen sind logischerweise primär in den "durchschnittlichen" Wohnlagen zu errichten. Das ist einfach eine ökonomische Frage
Neuperlach ist auch eine städtebauliche Katastrophe, an der München noch lange knappern wird müssen.
Derartiges gilt es beim sozialen Wohnungsbau zu vermeiden und das beste, was man tun kann, um solche vertikalen Gettos zu vermeiden ist es, den soziale Mix in einem Wohnviertel zu erhalten, bzw die Gettobildung durch den sozialen Wohnungsbau auch aufzubrechen.
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Realist2014 »

odiug hat geschrieben:(20 Dec 2017, 12:55)

Neuperlach ist auch eine städtebauliche Katastrophe, an der München noch lange knappern wird müssen.
Derartiges gilt es beim sozialen Wohnungsbau zu vermeiden und das beste, was man tun kann, um solche vertikalen Gettos zu vermeiden ist es, den soziale Mix in einem Wohnviertel zu erhalten, bzw die Gettobildung durch den sozialen Wohnungsbau auch aufzubrechen.

alles richtig- nur ist das alles KEINE Notwendigkeit für sozialen Wohnungsbau innerhalb des Mittleren Rings..

daher findet das auch nicht statt...

sondern außerhalb des MR ( das ist sowieso der größere Teil der Stadt)
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Teeernte »

Realist2014 hat geschrieben:(20 Dec 2017, 12:53)

In München gibt es keine derartigen "Brennpunkte"

gab es auch noch nie
Straftaten in München: Das sind die Brennpunkte...
https://www.tz.de/muenchen/stadt/muench ... 44863.html

...sicher weniger als anderswo.

Mehr "Sozialwohnungen" würden da also keine "Besserung" bringen.... (Meiner Meinung nach)
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Realist2014 »

Teeernte hat geschrieben:(20 Dec 2017, 13:29)

Straftaten in München: Das sind die Brennpunkte...
https://www.tz.de/muenchen/stadt/muench ... 44863.html

...sicher weniger als anderswo.

Mehr "Sozialwohnungen" würden da also keine "Besserung" bringen.... (Meiner Meinung nach)

yoh

Stadtzentrum....

und "Partymeile" nördlich der Leo....

im Text klar erkennbar:


das hat alles NIX mit "Anwohnern" zu tun

gar nix....
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Teeernte »

Realist2014 hat geschrieben:(20 Dec 2017, 13:34)

yoh

Stadtzentrum....

und "Partymeile" nördlich der Leo....

im Text klar erkennbar:


das hat alles NIX mit "Anwohnern" zu tun

gar nix....
Richtig. - und passt in Armutsgefährdung ebenso NICHT. Die Forderung nach - Mehr "Billige" Wohnungen - damit der "Täter" das nicht so weit hat - bis zum Tatort - trifft es da sicher besser. :D (meiner Meinung nach)
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von franktoast »

Skull hat geschrieben:(20 Dec 2017, 09:17)

Das war doch schon öfters angesprochen...

Eine Stadt und eine Gesellschaft hat ein Interesse an ausgewogenen Strukturen und Vielfalt.
Nicht an Ghettos, Problemvierteln und einseitigen Strukturen und deren Problemen.
Das das nicht immer zu verhindern ist, ist auch klar. Gegensteuern sollte man aber schon.

Und wenn aus "gemischten" Vierteln...Reichenviertel oder Armenghettos werden, ist das ein Problem.
In vielfältiger Art.

mfg
Also eine Mietpreisbremse führt ja zur Ghettoisierung, denn wenn Vermieter nicht das bekommen, was sie können, gibt es entsprechend andere Wege. Entweder man übernimmt ne Küche für 20 000€ (wieder der Reiche im Vorteil) oder man lässt das Gebäude verkommen, bis der Mietpreis dem Marktpreis entspricht.
Damit man den Ziel erreicht, müsste man quasi hier und da ne Mietpreisbremse einführt. Bei Meierstr. 1 Bremse, bei Meierstr. 2 keine Bremse. So würde man es schaffen, dass das schön ausgewogen wäre.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von franktoast »

Wähler hat geschrieben:(20 Dec 2017, 09:25)

In unserer Verfassung gibt es mit guter Begründung ein Sozialstaatsgebot. Die katholische Soziallehre spricht von Subsidiarität, also Hilfe zur Selbsthilfe. Wenn vereinzelte kranke oder alte Menschen sich objektiv in Not befinden und um Hilfe bitten, weil sie im gesamten Stadtgebiet von München Wohnraum nicht mehr finanzieren können, braucht eine Kommune entsprechende Instrumente, also Wohngeld, aber auch Sozialwohnungen. Eine "soziale Mischung" auch in Innenstadtvierteln stärkt den sozialen Zusammenhalt der Stadtgesellschaft. Unsere Gesellschaft ist wirtschaftlich so stark und in vielen Haushalten so reich, dass sie sich einen Grundbestand an Sozialwohnungen leisten kann, zumal immer mehr alte Sozialwohnungen aus der Sozialbindung fallen.
Also du meinst, wenn jemand ne tolle Wohnung bekommt, ist das kein Sozialstaatgebot, solange es nicht sehr gefragtes Stadtgebiet ist?
Beispiel: Oma bekommt Villa am Dorf -> ah, asozial! Oma bekommt 10m²Wohnung in München -> Ah, sozial.
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(20 Dec 2017, 09:25)
In unserer Verfassung gibt es mit guter Begründung ein Sozialstaatsgebot. Die katholische Soziallehre spricht von Subsidiarität, also Hilfe zur Selbsthilfe. Wenn vereinzelte kranke oder alte Menschen sich objektiv in Not befinden und um Hilfe bitten, weil sie im gesamten Stadtgebiet von München Wohnraum nicht mehr finanzieren können, braucht eine Kommune entsprechende Instrumente, also Wohngeld, aber auch Sozialwohnungen. Eine "soziale Mischung" auch in Innenstadtvierteln stärkt den sozialen Zusammenhalt der Stadtgesellschaft. Unsere Gesellschaft ist wirtschaftlich so stark und in vielen Haushalten so reich, dass sie sich einen Grundbestand an Sozialwohnungen leisten kann, zumal immer mehr alte Sozialwohnungen aus der Sozialbindung fallen.
franktoast hat geschrieben:(20 Dec 2017, 17:13)
Also du meinst, wenn jemand ne tolle Wohnung bekommt, ist das kein Sozialstaatgebot, solange es nicht sehr gefragtes Stadtgebiet ist?
Beispiel: Oma bekommt Villa am Dorf -> ah, asozial! Oma bekommt 10m²Wohnung in München -> Ah, sozial.
Ich rede von der Stadt München. Wenn Du einen Antrag auf eine Sozialwohnung beim Wohnungsamt der Stadt München stellst, bekommst Du je nach Dringlichkeit vielleicht eine freiwerdende Sozialwohnung aus dem Bestand oder eine neugebaute Sozialwohnung irgendwo im Stadtgebiet von München. Die Debatte hier um Innenstadt oder Stadtrand ist eine Scheindebatte. Je mehr Menschen auf der Warteliste stehen, umso geringer die Chance. Dann bleibt vielleicht nur der Umzug in eine andere bayerische Gemeinde. Insofern frage ich mich, was Dein Gedankenspiel mit der Wirklichkeit zu tun hat.
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Realist2014 »

Wähler hat geschrieben:(20 Dec 2017, 17:26)

Ich rede von der Stadt München. Wenn Du einen Antrag auf eine Sozialwohnung beim Wohnungsamt der Stadt München stellst, bekommst Du je nach Dringlichkeit vielleicht eine freiwerdende Sozialwohnung aus dem Bestand oder eine neugebaute Sozialwohnung irgendwo im Stadtgebiet von München. Die Debatte hier um Innenstadt oder Stadtrand ist eine Scheindebatte. .

nein, ist es nicht

denn das war der Ausgangspunkt, zu dem du dann "dazu gestoßen" bist.

logischerweise haben wir in München einen steigenden Bedarf an Sozialwohnungen. Das ist ja unstrittig.

Strittig ist zwischen den bis dato beteiligten Diskutanten und Diskuonkeln, WO die nun gebaut werden sollten..

unser "Augsburger" Mod möchte die unbedingt in der Innenstadt haben...

wegen angeblichen "Reichenghettos" dort...


ich habe nur das Gefühl, der war noch nie am Stachus... :D
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(20 Dec 2017, 17:26)
Ich rede von der Stadt München. Wenn Du einen Antrag auf eine Sozialwohnung beim Wohnungsamt der Stadt München stellst, bekommst Du je nach Dringlichkeit vielleicht eine freiwerdende Sozialwohnung aus dem Bestand oder eine neugebaute Sozialwohnung irgendwo im Stadtgebiet von München. Die Debatte hier um Innenstadt oder Stadtrand ist eine Scheindebatte. Je mehr Menschen auf der Warteliste stehen, umso geringer die Chance. Dann bleibt vielleicht nur der Umzug in eine andere bayerische Gemeinde. Insofern frage ich mich, was Dein Gedankenspiel mit der Wirklichkeit zu tun hat.
Realist2014 hat geschrieben:(20 Dec 2017, 17:36)
nein, ist es nicht
denn das war der Ausgangspunkt, zu dem du dann "dazu gestoßen" bist.
logischerweise haben wir in München einen steigenden Bedarf an Sozialwohnungen. Das ist ja unstrittig.
Strittig ist zwischen den bis dato beteiligten Diskutanten und Diskuonkeln, WO die nun gebaut werden sollten..
unser "Augsburger" Mod möchte die unbedingt in der Innenstadt haben...
wegen angeblichen "Reichenghettos" dort...
ich habe nur das Gefühl, der war noch nie am Stachus... :D
So habe ich ihn nicht verstanden, sondern dass es keinen Grund gibt, nicht auch neue Sozialwohnungen in der Innenstadt zu bauen. In Wirklichkeit wird das natürlich nur selten der Fall sein. Unsere Wohnungsbaugenossenschaft bekommt auch nur noch Grundstücke am Stadtrand in neu zu entwickelnden Stadtvierteln. Bis auf die Bayernkaserne sind die Grundstücke auf Kasernengeländen inzwischen verkauft. Die Stadt München baut zwar noch mit ihren städtischen Wohnungsbaugesellschaften neue Sozialwohnungen, setzt aber immer stärker auf Wohnungsbaugenossenschaften und private Wohnungsbaufirmen, denen sie die Grundstücke verbilligt verkauft, wenn 1/3 bis 2/3 Sozialwohnungen oder München-Modell-Wohnungen mit entsprechender langfristiger Sozialbindung gebaut werden.
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von franktoast »

Wähler hat geschrieben:(20 Dec 2017, 17:26)
Ich rede von der Stadt München. Wenn Du einen Antrag auf eine Sozialwohnung beim Wohnungsamt der Stadt München stellst, bekommst Du je nach Dringlichkeit vielleicht eine freiwerdende Sozialwohnung aus dem Bestand oder eine neugebaute Sozialwohnung irgendwo im Stadtgebiet von München. Die Debatte hier um Innenstadt oder Stadtrand ist eine Scheindebatte. Je mehr Menschen auf der Warteliste stehen, umso geringer die Chance. Dann bleibt vielleicht nur der Umzug in eine andere bayerische Gemeinde. Insofern frage ich mich, was Dein Gedankenspiel mit der Wirklichkeit zu tun hat.
Ich hab nur gefragt, was sozial wäre und was nicht, denn dir scheint sehr wichtig zu sein, dass jemand ne Wohnung in der Müncher Innenstadt hat. Vielleicht ist unsre Verfassung auch asozial, denn da steht nicht drin, dass jemand Anspruch auf eine Wohnung in der Münchner Innenstadt hat.
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(20 Dec 2017, 17:26)
Ich rede von der Stadt München. Wenn Du einen Antrag auf eine Sozialwohnung beim Wohnungsamt der Stadt München stellst, bekommst Du je nach Dringlichkeit vielleicht eine freiwerdende Sozialwohnung aus dem Bestand oder eine neugebaute Sozialwohnung irgendwo im Stadtgebiet von München. Die Debatte hier um Innenstadt oder Stadtrand ist eine Scheindebatte. Je mehr Menschen auf der Warteliste stehen, umso geringer die Chance. Dann bleibt vielleicht nur der Umzug in eine andere bayerische Gemeinde. Insofern frage ich mich, was Dein Gedankenspiel mit der Wirklichkeit zu tun hat.
franktoast hat geschrieben:(20 Dec 2017, 18:04)
Ich hab nur gefragt, was sozial wäre und was nicht, denn dir scheint sehr wichtig zu sein, dass jemand ne Wohnung in der Müncher Innenstadt hat. Vielleicht ist unsre Verfassung auch asozial, denn da steht nicht drin, dass jemand Anspruch auf eine Wohnung in der Münchner Innenstadt hat.
Da hast Du mich aber gründlich missverstanden. Vielleicht verwechselt Du mich ja mit dem Augsburger Moderator. ;) Ich habe lediglich gemeint, dass es keinen Grund gibt, dass nicht auch in der Münchner Innenstadt Sozialwohnungen gebaut werden und eine soziale Durchmischung der Gentrifizierung im Interesser aller Bewohner eines Stadtteils entgegenwirken kann. In München wäre das aber eh nur ein Tropfen auf den heißen Stein, da die Stadt kaum noch Grundstücke in der Innenstadt besitzt, die sie selbst bebauen oder billig gegen Bauauflagen verkaufen könnte. Persönlich bin ich bei dieser Debatte vielleicht zu emotional, weil ich mit unserer Wohnungsbaugenossenschaft erleben musste, wie von 2007 bis zum Kauf des Grundstückes 2014 sich der Grundstückspreis in einem alten Kasernengelände außerhalb des Mittleren Ringes verdoppelt hatte, auch wenn er sich dann gegen die Auflage des Baues von 1/3 bis 2/3 Sozial- beziehungsweise München-Modell-Wohnungen wieder deutlich verringert hat. Die Grundstücke für Wohungssbau ohne soziale Auflagen wurden entsprechend dem Marktpreis von der Stadt verkauft.
Zuletzt geändert von Wähler am Mi 20. Dez 2017, 18:26, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Realist2014 »

Wähler hat geschrieben:(20 Dec 2017, 17:48)

So habe ich ihn nicht verstanden, sondern dass es keinen Grund gibt, nicht auch neue Sozialwohnungen in der Innenstadt zu bauen. In Wirklichkeit wird das natürlich nur selten der Fall sein. Unsere Wohnungsbaugenossenschaft bekommt auch nur noch Grundstücke am Stadtrand in neu zu entwickelnden Stadtvierteln. Bis auf die Bayernkaserne sind die Grundstücke auf Kasernengeländen inzwischen verkauft. Die Stadt München baut zwar noch mit ihren städtischen Wohnungsbaugesellschaften neue Sozialwohnungen, setzt aber immer stärker auf Wohnungsbaugenossenschaften und private Wohnungsbaufirmen, denen sie die Grundstücke verbilligt verkauft, wenn 1/3 bis 2/3 Sozialwohnungen oder München-Modell-Wohnungen mit entsprechender langfristiger Sozialbindung gebaut werden.

das ist doch genau das was ich schreibe

es besteht auch keine Notwendigkeit als "Reichenghetto-Vermeidung" Sozialwohnungen in der Innenstadt zu bauen
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Realist2014 »

Wähler hat geschrieben:(20 Dec 2017, 18:17)

) Ich habe lediglich gemeint, dass es keinen Grund gibt, dass nicht auch in der Münchner Innenstadt Sozialwohnungen gebaut werden und eine soziale Durchmischung der Gentrifizierung im Interesser aller Bewohner eines Stadtteils entgegenwirken kann. .

für eine "soziale Durchmischung" bedarf es nicht unbedingt der Beteiligung der "untersten ökonomischen Etage"..

auch Oberschicht & Mittelschicht sind bereits eine "soziale Durchmischung"...
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Skull »

Realist2014 hat geschrieben:(20 Dec 2017, 17:36)

logischerweise haben wir in München einen steigenden Bedarf an Sozialwohnungen. Das ist ja unstrittig.
Gut. Und damit könnte man ja zum Threadthema zurückkommen.

Und auf andere (Schein) Debatten verzichten. :)

mfg
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Realist2014 »

Skull hat geschrieben:(20 Dec 2017, 23:51)

Gut. Und damit könnte man ja zum Threadthema zurückkommen.



mfg
Gut


warum "steigt" die Anzahl derer, die statistisch das Kriterium des Threads "erfüllen"?

1) Lohnerhöhungen im Medianbereich...
2) Längere Rentenbezugszeiten
3) mehr Scheidungen
4) mehr Alleinerziehende
5) mehr Flüchtlinge ( "Kinderarmut")

usw...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Wähler »

Realist2014 hat geschrieben:(21 Dec 2017, 08:48)
Gut
warum "steigt" die Anzahl derer, die statistisch das Kriterium des Threads "erfüllen"?
1) Lohnerhöhungen im Medianbereich...
2) Längere Rentenbezugszeiten
3) mehr Scheidungen
4) mehr Alleinerziehende
5) mehr Flüchtlinge ( "Kinderarmut")
usw...
Könntest Du Punkt 1 und 2 etwas näher erläutern.
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Julian
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Julian »

Skull hat geschrieben:(11 Dec 2017, 14:06)

Erster Satz...ein Vorwurf.

Der zweite Satz dagegen eine vollumfängliche Bestätigung meiner Gedanken. :D
Da gäbe es sogar noch deutlich MEHR Gründe.

VIele Grüsse somit ans Wolkenkuckucksheim und deren eindimensionalen Sichtweisen.
Es ging um den Anstieg der Kinderarmut in den letzten Jahren, und der wird gemäß meiner Quelle vollumfänglich durch die Zuwanderung der letzten Jahre erklärt. Dass Armut insgesamt noch andere Ursachen hat, ist eine Binsenweisheit; hier aber geht es um einen statistischen Anstieg, der allein dadurch zustande kommt, dass hunderttausende Habenichts zugewandert sind.
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Realist2014 »

Wähler hat geschrieben:(21 Dec 2017, 16:50)

Könntest Du Punkt 1 und 2 etwas näher erläutern.
gerne:

1)sämtliche "Armutsberichte" verwenden als KPI den Median der relevanten Haushaltseinkommen .
Davon 60% ist ja die Grenze zur "relativen Armutsgefährdung". Alles darunter fallen in diese Statistik als "betroffen"

wenn nun der Median aufgrund von Lohnerhöhungen steigt, dann steigt auch die "60%-Grenze"

Somit fallen mehr in diese Kategorie ...

2) Grund der Senkung des "Rentenniveaus" in den letzten Jahren ist die steigende Anzahl der Rentenbezieher aufgrund längerer Lebenserwartung und somit längerer Rentenbezugszeit. Das spiegelt sich in der Rentenanpassungsformel wieder ( Nachhaltigkeitsfaktor) .
Somit führt das ebenso wie / zusätzlich zu Punkt 1) zur steigenden "Betroffenen" im Hinblick auf die 60% Mediangrenze...
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Wähler »

Realist2014 hat geschrieben:(21 Dec 2017, 08:48)
Gut
warum "steigt" die Anzahl derer, die statistisch das Kriterium des Threads "erfüllen"?
1) Lohnerhöhungen im Medianbereich...
2) Längere Rentenbezugszeiten
3) mehr Scheidungen
4) mehr Alleinerziehende
5) mehr Flüchtlinge ( "Kinderarmut")
usw...
Punkt 4 wurde hier auch schon oft diskutiert. Mir scheint die Diskussion über Einkommenshöhen nicht recht weiterzuführen. Sinnvoller wäre es meiner Meinung nach, über Defizite in der sozialen Infrastruktur für die jeweiligen Risikogruppen zu diskutieren: nicht ausreichende Kinderbetreuung bei alleinerziehenden Geringverdienern, einsame alte Menschen, junge bildungsferne Hartz-IV-Empfänger oder andere.
Wähler hat geschrieben:Re: Positiver Rekord: Arbeitslosenzahl 2016 so niedrig wie seit 25 Jahren nicht(13 Jan 2017, 07:12)
Beide Aussagen sind weitgehend richtig! ;)
http://www.sueddeutsche.de/leben/famili ... r-1.981602
SZ 30. Juli 2010 Studie des Statistischen Bundesamts zur Situation Alleinerziehender in Deutschland
"Insgesamt finanziert sich mehr als die Hälfte der alleinerziehenden Mütter, nämlich 58 Prozent, überwiegend aus der eigenen Erwerbstätigkeit. Für fast jede Dritte waren Leistungen aus Hartz IV oder Sozialhilfe die Haupteinkommensquelle. Unterhaltszahlungen von Angehörigen oder dem Vater der Kinder spielen dagegen nur eine untergeordnete Rolle."
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Positiv Denkender »

odiug hat geschrieben:(20 Dec 2017, 12:55)

Neuperlach ist auch eine städtebauliche Katastrophe, an der München noch lange knappern wird müssen.
Derartiges gilt es beim sozialen Wohnungsbau zu vermeiden und das beste, was man tun kann, um solche vertikalen Gettos zu vermeiden ist es, den soziale Mix in einem Wohnviertel zu erhalten, bzw die Gettobildung durch den sozialen Wohnungsbau auch aufzubrechen.
Wie willst du das schaffen ? Besserverdienende in die Hochhaussiedlung und Bewohner von Sozialwohnungen in deren Eigenheime ?
Sozialer Wohnungsbau kann nur auf bisher ungenutzte Flächen stattfinden . Alles andere wäre nicht zu finanzieren .
Nach dem Kriege wäre es überhaupt nicht Möglich gewesen den Bedarf an Wohnungen zu decken hätte man nicht auf freien
Flächen hoch hinaus gebaut . Niemand sprach damals bei diesen damaligen Neubausiedlungen handelt es sich um soziale Brennpunkte .
Wer allerdings Menschen, die ihr Einkommen durch Fleiß und Können erhöhen konnten, mit Fehlbelegungsabgaben bedacht hat muss sich
nicht wundern wenn diese sich am Rande der Stadt für ein Eigenheim entschieden haben .Wer innerhalb von 4 Jahrzehnten ca 15 Millionen
Menschen ins Land holt muss sich doch nicht wundern dass hier und da Wohnungen knapp werden .
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Positiv Denkender »

Wähler hat geschrieben:(19 Nov 2017, 06:47)

Vielleicht sollte man alle einwandernden Eltern zu Deutschsprachkursen verpflichten. Bildung ist ein soziales Grundrecht des Kindes unabhängig von seinem Elternhaus. Es kann nicht sein, dass die Kinder halt Pech haben, wenn ihre Eltern ihnen nicht so in der Schule helfen können, wie andere Eltern. Die Migranteneltern, die ich kennengelernt habe, waren durch die Bank weg in ihren Berufen fleißig. Wer von außen irgendwo rein kommt, hat es anfangs schwerer, als die Systeminsider. Dafür können die KInder aber nichts.
odiug

Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von odiug »

Positiv Denkender hat geschrieben:(23 Dec 2017, 15:57)

Wie willst du das schaffen ? Besserverdienende in die Hochhaussiedlung und Bewohner von Sozialwohnungen in deren Eigenheime ?
Sozialer Wohnungsbau kann nur auf bisher ungenutzte Flächen stattfinden . Alles andere wäre nicht zu finanzieren .
Nach dem Kriege wäre es überhaupt nicht Möglich gewesen den Bedarf an Wohnungen zu decken hätte man nicht auf freien
Flächen hoch hinaus gebaut . Niemand sprach damals bei diesen damaligen Neubausiedlungen handelt es sich um soziale Brennpunkte .
Wer allerdings Menschen, die ihr Einkommen durch Fleiß und Können erhöhen konnten, mit Fehlbelegungsabgaben bedacht hat muss sich
nicht wundern wenn diese sich am Rande der Stadt für ein Eigenheim entschieden haben .Wer innerhalb von 4 Jahrzehnten ca 15 Millionen
Menschen ins Land holt muss sich doch nicht wundern dass hier und da Wohnungen knapp werden .
Das ist eine Frage der Stadtplanung.
Mir ist schon klar, daß ein Bankvorstand nicht in einer Sozialwohnung wohnen will und auch nicht wird, weder dort wohnen soll.
Aber es gibt städtebauliche Konzepte, die einen sozial gesunden Mix fördern und solche, die ihn sabotieren.
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Positiv Denkender »

odiug hat geschrieben:(23 Dec 2017, 18:55)

Das ist eine Frage der Stadtplanung.
Mir ist schon klar, daß ein Bankvorstand nicht in einer Sozialwohnung wohnen will und auch nicht wird, weder dort wohnen soll.
Aber es gibt städtebauliche Konzepte, die einen sozial gesunden Mix fördern und solche, die ihn sabotieren.
Der Besserverdiene wird auch keine Sozialwohnung bekommen . Fakt bleibt ein Mix zwischen Sozialwohnungen und WET ist halt selten .
Neubauten mit sozialer Bindung können nur dort errichtet werden wo viel Platz ist . Ansonsten gilt, gebaut wird was der Markt her gibt. Und dieser Markt
ist gerade auf dem Wege, einer riesigen Immobilienblase . Wohnungen werden auf Deubel komm raus gebaut
die Bevölkerung schrumpft . Wenn dann noch 50 % der Flüchtlinge in ihre Heimat zurückkehren wird der Leerstand noch größer.
Jedes Loch in der Stadt wird bebaut obwohl die Bevölkerung drastisch schrumpft .Die Zahl der Geburten ist wesentlich geringer als die der Sterbefälle .
Ältere Menschen machen reichlich Wohnraum frei weil Seniorenheime wie Pilze aus der Erde sprießen .
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Misterfritz »

Positiv Denkender hat geschrieben:(24 Dec 2017, 12:05)

Der Besserverdiene wird auch keine Sozialwohnung bekommen . Fakt bleibt ein Mix zwischen Sozialwohnungen und WET ist halt selten .
Neubauten mit sozialer Bindung können nur dort errichtet werden wo viel Platz ist . Ansonsten gilt, gebaut wird was der Markt her gibt. Und dieser Markt
ist gerade auf dem Wege, einer riesigen Immobilienblase . Wohnungen werden auf Deubel komm raus gebaut
die Bevölkerung schrumpft . Wenn dann noch 50 % der Flüchtlinge in ihre Heimat zurückkehren wird der Leerstand noch größer.
Jedes Loch in der Stadt wird bebaut obwohl die Bevölkerung drastisch schrumpft .Die Zahl der Geburten ist wesentlich geringer als die der Sterbefälle .
Ältere Menschen machen reichlich Wohnraum frei weil Seniorenheime wie Pilze aus der Erde sprießen .
Die Bevölkerung in Deutschland schrumpft aber nicht.
https://www.google.de/publicdata/explor ... &ind=false
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Realist2014 »

Wähler hat geschrieben:(22 Dec 2017, 18:19)

Punkt 4 wurde hier auch schon oft diskutiert. Mir scheint die Diskussion über Einkommenshöhen nicht recht weiterzuführen. e.

nur ist diese Einkommenshöhe aktuell der EINZIGE Parameter für alle diesbezüglichen Statistiken...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Positiv Denkender »

[quote="Misterfritz"](24 Dec 2017, 15:26)

Die Bevölkerung in Deutschland schrumpft aber nicht.
https://www.google.de/publicdata/explor ... &ind=false[/quote

Nee ? ohne Zuwanderer würden schon heute mehr als 15 Millionen Bürger weniger . Für das Jahr 2050 prognostiziert man einen
Bevölkerungsrückgang von 20 % . Da bewiesen mehr Menschen sterben als geboren werden schrumpft die Bevölkerung .
Bedeutet auch es werden mehr Wohnungen frei als neue gebraucht werden . Wir reden über Deutschland nicht über Afrika.
Du magst es ja für notwendig halten alle Freiflächen dicht zubauen . Nur davon gibt es in Städten kaum noch welche .
Mag ja sein dass München den Olympiapark oder andere Erholungsflächen zu Bauflächen umwandelt .Ich denke diejenigen
die so etwas planen bekommen Probleme .Die Städte sind dicht .
Zuletzt geändert von Positiv Denkender am So 24. Dez 2017, 16:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Adam Smith »

Positiv Denkender hat geschrieben:(24 Dec 2017, 16:17)

Da bewiesen mehr Menschen sterben als geboren werden schrumpft die Bevölkerung .
Bedeutet auch es werden mehr Wohnungen frei als neue gebraucht werden .
In den Städten schrumpft die Bevölkerung nicht. Hier sind die Mieten sehr hoch. Und dürften weiter steigen.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Misterfritz »

Positiv Denkender hat geschrieben:(24 Dec 2017, 16:17)
Ich halte es nicht für notwendig, sämtliche Freiflächen zuzubetonieren, es gibt andere Möglichkeiten, in Ballungsräumen Wohnraum zu schaffen.
Nur, im Moment wächst die Bevölkerung - und wenn Migranten mehr Kinder bekommen, als deutsche Familien, wird es wohl auch keinen so starken Abstieg der Bevölkerung geben.
Und Leerstände in der Pampa, wo keine Arbeitsplätze sind, nutzen niemanden etwas.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Positiv Denkender »

Misterfritz hat geschrieben:(24 Dec 2017, 16:31)

Ich halte es nicht für notwendig, sämtliche Freiflächen zuzubetonieren, es gibt andere Möglichkeiten, in Ballungsräumen Wohnraum zu schaffen.
Nur, im Moment wächst die Bevölkerung - und wenn Migranten mehr Kinder bekommen, als deutsche Familien, wird es wohl auch keinen so starken Abstieg der Bevölkerung geben.
Und Leerstände in der Pampa, wo keine Arbeitsplätze sind, nutzen niemanden etwas.
Welche anderen Möglichkeiten gäbe es denn ? Geschäftshäuser Kaufhäuser abreißen ?
In unserer Stadt wird von der bekloppten Regierung die Pferderennbahn, eine herrliche Grüne Oase als Bauland umgemünzt .
Auf Grund der zu erwartenden Grundstückspreise wird dort kaum sozialer Wohnungsbau stattfinden .Falls doch, wird dort niemand bereit sein
für viel Geld ein Eigenheim zu bauen . Da wird man sich eher in den Speckgürtel zurückziehen .
Flüchtlinge müssen nicht ewig hierbleiben .Für eine Übergangszeit sind diese bestens untergebracht . Mehr ist nicht nötig .
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Skull »

Positiv Denkender hat geschrieben:(24 Dec 2017, 16:39)

Flüchtlinge müssen nicht ewig hierbleiben .
Für eine Übergangszeit sind diese bestens untergebracht .
Mehr ist nicht nötig .
Die Reduzierung des Threadthemas ... alleine auf die Wohnungsproblematik ... ist unzureichend.
Die Reduzierung dieses Teilthemas dann noch auf Immigranten...wird dem nicht gerecht.
Die Reduzierung des Unterthemas des Teilthemas dann noch allein auf Flüchtlinge zu reduzieren, ist wenig sinnvoll.

Bei allen möglichen Themen im Wifo (aber auch bei anderen Themen)
irgendwann beim Thema Flüchtingsproblematik zu landen, finde ich bedauerlich,
zu eindimensional und manchmal zu "offensichtlich". ;)

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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von harry52 »

Realist2014 hat geschrieben: warum "steigt" die Anzahl derer, die statistisch das Kriterium des Threads "erfüllen"?

1) Lohnerhöhungen im Medianbereich...
2) Längere Rentenbezugszeiten
3) mehr Scheidungen
4) mehr Alleinerziehende
5) mehr Flüchtlinge ( "Kinderarmut")
Ja, das ist korrekt.
Es gibt auch keine große Abwanderung von Menschen, die aus dem armen und unsozialen Deutschland fliehen und in anderen EU-Ländern ein besseres Leben suchen. Im Gegenteil, wir haben nicht nur aus afrika und Asien eine große Anzahl von Zuwanderern, sondern auch aus anderen EU Ländern.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Skull »

Wen übrigens Fakten interessieren, statt Emotionen, fake news oder EINFACHST-Betrachtungen...

https://www.destatis.de/DE/Publikatione ... cationFile

Und natürlich...wird mancher ... SEINEN Teil dort wiederfinden ... und andere Teile dagegen (einfach) AUSBLENDEN. :D

Die Teile eines Ganzen ... sind aber erst ... das Ganze.

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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(22 Dec 2017, 18:19)
Punkt 4 wurde hier auch schon oft diskutiert. Mir scheint die Diskussion über Einkommenshöhen nicht recht weiterzuführen. Sinnvoller wäre es meiner Meinung nach, über Defizite in der sozialen Infrastruktur für die jeweiligen Risikogruppen zu diskutieren: nicht ausreichende Kinderbetreuung bei alleinerziehenden Geringverdienern, einsame alte Menschen, junge bildungsferne Hartz-IV-Empfänger oder andere.
Realist2014 hat geschrieben:(24 Dec 2017, 16:10)
nur ist diese Einkommenshöhe aktuell der EINZIGE Parameter für alle diesbezüglichen Statistiken...
Alleinerziehend ist auch ein Parameter, dem man durch eine bessere Infrastruktur gerecht werden kann:
https://www.genios.de/document?id=FAZ__ ... t&offset=0
FAZ 13. Januar 2016 Vor allem Alleinerziehende sollen durch längere Öffnungszeiten einfacher eine passende Arbeitsstelle finden
Das Programm richtet sich vor allem an Alleinerziehende mit kleinen Kindern, die dank "KitaPlus" leichter eine auskömmliche Arbeit finden sollen. Etwa 40 Prozent der Alleinerziehenden, insgesamt rund 630 000, leben von Hartz IV. Von diesen sind zwar fast 30 Prozent erwerbstätig. Doch haben die meisten nur Mini- oder Teilzeitjobs, die für den Lebensunterhalt nicht reichen.
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Hyde »

Der Begriff „Armut“ ist irreführend in diesem Zusammenhang. Eher sollte man wohl den Begriff „Einkommensungleichheit“ statt „Armut“ verwenden.

Selbst wenn die Wirtschaft jedes Jahr um 10% wächst und jeder Bürger jedes Jahr Reallohnsteigerungen von 10% hätte, würde die „Armut“ in Deutschland nicht abnehmen, da immer noch die einen mehr verdienen als die anderen, was man auch nie ganz ausmerzen kann, was auch nicht sinnvoll wäre.

Daher sollte man das ganze besser Einkommensungleichheit statt Armut nennen.
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Bielefeld09 »

Hyde hat geschrieben:(25 Dec 2017, 11:03)

Der Begriff „Armut“ ist irreführend in diesem Zusammenhang. Eher sollte man wohl den Begriff „Einkommensungleichheit“ statt „Armut“ verwenden.

Selbst wenn die Wirtschaft jedes Jahr um 10% wächst und jeder Bürger jedes Jahr Reallohnsteigerungen von 10% hätte, würde die „Armut“ in Deutschland nicht abnehmen, da immer noch die einen mehr verdienen als die anderen, was man auch nie ganz ausmerzen kann, was auch nicht sinnvoll wäre.

Daher sollte man das ganze besser Einkommensungleichheit statt Armut nennen.
Das könnte man doch mal genauer betrachten.
Was ist denn nun Einkommensungleichheit?
Beschreibe das doch mal!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Realist2014 »

Bielefeld09 hat geschrieben:(25 Dec 2017, 11:33)

Das könnte man doch mal genauer betrachten.
Was ist denn nun Einkommensungleichheit?
Beschreibe das doch mal!

Das Gegenteil von Einkommensgleichheit...
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Realist2014 »

Wähler hat geschrieben:(25 Dec 2017, 09:27)

Alleinerziehend ist auch ein Parameter, dem man durch eine bessere Infrastruktur gerecht werden kann:
https://www.genios.de/document?id=FAZ__ ... t&offset=0
FAZ 13. Januar 2016 Vor allem Alleinerziehende sollen durch längere Öffnungszeiten einfacher eine passende Arbeitsstelle finden

Das wäre ein "Einflussparameter", mit dem man den KPI in der Statistik "verbessern" könnte...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Bielefeld09 »

Realist2014 hat geschrieben:(25 Dec 2017, 11:39)

Das Gegenteil von Einkommensgleichheit...
Schon erbärmlich das Einkommen zur Finanzierung eines Systems herangezogen werden.
Echt Schlimm!
Und nun setzen wir uns noch einen Trump Toupet auf
und sagen alle:
German first.
Und du hättest was an der Armut in Deutschland geändert?
Nichts, wie auch alle [Mod: editiert]
Aber das Gefühl und die Empörung der Betroffenen wird
besser verstanden.
Wie verantwortlich ist das denn?
Zuletzt geändert von Skull am Mo 25. Dez 2017, 11:58, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: beleidigendes Ad Personam entfernt
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Positiv Denkender »

Skull hat geschrieben:(24 Dec 2017, 17:08)

Die Reduzierung des Threadthemas ... alleine auf die Wohnungsproblematik ... ist unzureichend.
Die Reduzierung dieses Teilthemas dann noch auf Immigranten...wird dem nicht gerecht.
Die Reduzierung des Unterthemas des Teilthemas dann noch allein auf Flüchtlinge zu reduzieren, ist wenig sinnvoll.

Bei allen möglichen Themen im Wifo (aber auch bei anderen Themen)
irgendwann beim Thema Flüchtingsproblematik zu landen, finde ich bedauerlich,
zu eindimensional und manchmal zu "offensichtlich". ;)

mfg
Warum hat das Thema Migration nichts mit Armutsgefährdung zu tun ?
Wer Flüchtlinge seit über 20 Jahren Flüchtlinge aufnimmt muss auch steigende Armutsgefährdung in Kauf nehmen .
Jeder Einzelne hat natürlich die Möglichkeit sein Budget mit Flüchtlingen zu teilen .
Übrigens die letzte große Flüchtlingswelle schwappte um die Jahrhundertwende über Deutschland .Mehr als 3 Millionen
Flüchtlinge aus der ehemaligen UDSSR musste dieses Land aufnehmen . Das dadurch Armutsgefährdung drastisch steigt ist doch wohl normal.
Der deutschen Armut haben sich diese Menschen alle freiwillig unterworfen .
Wer 15 Millionen Menschen aus über 90 Nationen aufnimmt ,nimmt automatisch steigende Armutsgefährdung im Kauf.
Niemand wurde gezwungen in "deutsche Armut " zu flüchten .
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Skull »

Positiv Denkender hat geschrieben:(25 Dec 2017, 16:28)

Warum hat das Thema Migration nichts mit Armutsgefährdung zu tun ?
Wer Flüchtlinge seit über 20 Jahren Flüchtlinge aufnimmt muss auch steigende Armutsgefährdung in Kauf nehmen .
Jeder Einzelne hat natürlich die Möglichkeit sein Budget mit Flüchtlingen zu teilen .
Übrigens die letzte große Flüchtlingswelle schwappte um die Jahrhundertwende über Deutschland .Mehr als 3 Millionen
Flüchtlinge aus der ehemaligen UDSSR musste dieses Land aufnehmen . Das dadurch Armutsgefährdung drastisch steigt ist doch wohl normal.
Der deutschen Armut haben sich diese Menschen alle freiwillig unterworfen .
Wer 15 Millionen Menschen aus über 90 Nationen aufnimmt ,nimmt automatisch steigende Armutsgefährdung im Kauf.
Niemand wurde gezwungen in "deutsche Armut " zu flüchten .
Deine Einseitigkeit...stört mich schon.

Dein Nichtverstehen von Gesamtbeiträgen nervt dagegen. :D

Niemand schreibt, das das eine mit dem anderen NICHTS zu tun hat.
Ich widerspreche aber DIR, das alleine das eine...für "ALLES" verantwortlich sein...SOLL.

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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Realist2014 »

Bielefeld09 hat geschrieben:(25 Dec 2017, 11:53)

Schon erbärmlich das Einkommen zur Finanzierung eines Systems herangezogen werden.
Echt Schlimm!
Und nun setzen wir uns noch einen Trump Toupet auf
und sagen alle:
German first.
Und du hättest was an der Armut in Deutschland geändert?
Nichts, wie auch alle [Mod: editiert]
Aber das Gefühl und die Empörung der Betroffenen wird
besser verstanden.
Wie verantwortlich ist das denn?

was hat dein Text nun mit meiner korrekten Antwort auf deine Frage zu tun, was Einkommensungleichheit bedeutet ?

die Ungleichheit zwischen den Regelsätzen bei ALG II und den Gehältern der Top-Fussballer in der Bundesliga hat zugenommen.

WAS schlägst DU jetzt vor?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Positiv Denkender »

Skull hat geschrieben:(25 Dec 2017, 17:00)

Deine Einseitigkeit...stört mich schon.

Dein Nichtverstehen von Gesamtbeiträgen nervt dagegen. :D

Niemand schreibt, das das eine mit dem anderen NICHTS zu tun hat.
Ich widerspreche aber DIR, das alleine das eine...für "ALLES" verantwortlich sein...SOLL.

mfg
Trotzdem ist das Eine nicht vom Anderen zu trennen .Statistische Armut wurde nun mal hauptsächlich importiert .
Die Frage ist nur fühlen sich diese Menschen arm oder werden die nur von einigen armgeredet .
Dieser Staat verhindert Armut . Grundsicherung garantiert dass Armut bei normalen Umgang mit dem eigenen Einkommen und
realistischer eigener Einschätzung nicht vorkommen könnte .
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Re: Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Beitrag von Bielefeld09 »

Realist2014 hat geschrieben:(25 Dec 2017, 17:10)

was hat dein Text nun mit meiner korrekten Antwort auf deine Frage zu tun, was Einkommensungleichheit bedeutet ?

die Ungleichheit zwischen den Regelsätzen bei ALG II und den Gehältern der Top-Fussballer in der Bundesliga hat zugenommen.

WAS schlägst DU jetzt vor?
Regelsätze bei Hartz4 weiter erhöhen.
Ab Januar soll es nun ja 416,oo Euro geben.
Das kann auch noch weiter gesteigert werden.
Erhöht den Lohndruck im Niedriglohnsektor.
Einfache Lösungen für einfache Probleme.
Es muss nicht immer AfD sein!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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