Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

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Dark Angel
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

odiug hat geschrieben:(15 Dec 2017, 22:24)

Nochmals ... und :?:
Wir haben Triebe und Veranlagungen ... und :?:
Triebe sind biologisch determiniert, Veranlagungen sind biologisch bedingt (angeboren) - habe ich versucht zu erklären.
odiug hat geschrieben:(15 Dec 2017, 22:24)
Man kann doch nicht einfach 30 000 Jahre Kulturgeschichte wegwischen mit ein par DNA Schnipsel und Banalitäten aus dem Küchenkabinett der Verhaltensforschung :eek:
Das will auch niemand. Allerdings gibt es die Kulturgeschichte nur, weil der Mensch biologisch entsprechend determiniert und bedingt ist. Ein einziges Gen bzw die Mutation eines einzigen Gens (FoxP2) befähigt ihn dazu, eine komplexe Sprache bzw überhaupt eine Sprache zu entwickeln (biologische Determination) - ohne Kommunikationsfähigkeit, keine Kultur, nach heutigen Erkenntnissen sind es einige wenige Gene, die zur Entwicklung des großen komplexen Gehirns führten - ohne großes komplexes Gehirn keine Kultur (biologische Determination).
Es sind (nur) einige DNA-Schnipsel, die den Menschen befähigen, Kultur überhaupt erst zu entwickeln. Kultur(leistung) beginnt mit dem bewussten Gebrauch und der Beherrschung des Feuers (vor ca. 2 Mio Jahren).
odiug hat geschrieben:(15 Dec 2017, 22:24)Ein Mensch kann auch gegen seine Veranlagung handeln im Gegensatz zu Hund, Katz oder sonst einem Vieh.
Die meisten von uns müssen das sogar :eek:
Nein - auch der Mensch kann nicht entgegen seinen Veranlagungen handeln bzw nur in sehr engen Grenzen.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von odiug »

Oh Gott ... das ist doch eine Banalität.
Natürlich findet Leben im generellen und Kultur im besonderen innerhalb von Bedingungen statt ... wie denn auch sonst :?:
Ohne Urknall keine Materie, ohne Materie keine Atome usw usw usw ... toll ... und die Frage bleibt bestehen : und :?:
Um auf den Ursprung dieser Argumentationskette zurück zu kommen:
Du willst hier ernsthaft behaupten, aufgrund von Genen ist der Mensch im allgemeinem und das Mädel aus dem Erzgebirge im besonderem vorbestimmt, determiniert, sich Terrorgruppen wie den IS anzuschließen, weil er sei im Grunde ein Rudeltier :eek:
Ich bleib da lieber bei dem wiener Biologismus :"geh scheißen alder!"


'tschuldigung ... aber manchmal aber auch :p
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Dark Angel
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

odiug hat geschrieben:(16 Dec 2017, 10:10)
Um auf den Ursprung dieser Argumentationskette zurück zu kommen:
Du willst hier ernsthaft behaupten, aufgrund von Genen ist der Mensch vorbestimmt, determiniert, sich Terrorgruppen wie den IS anzuschließen, wei er sei im Grunde ein Rudeltier :eek:
Habe ich das irgendwo behauptet? Was soll diese Unterstellung?
Ich habe klar und deutlich unterschieden zwischen biologisch determiniert = genetisch festgelegt und biologisch bedingt = durch Umwelteinflüsse hervorgerufen und nur das, was biologisch bedingt ist, kann Mensch innerhalb bestimmter Grenzen beeinflussen.
Wie du von biologisch bedingt auf "IS anschließen kommst, wird wohl dein Geheimnis bleiben.
JA - der Mensch IST ein Rudeltier! Der Mensch (als Art) gehört zur Ordnung der Primaten und Primaten sind ausnahmslos Rudeltiere, haben ein entsprechendes Sozialverhalten entwickelt.
Das Schlüsselwort bei diesen Sozialverhalten heißt Kooperation! Und diese Kooperation schließt (zumindest bei Primaten) die Fähigkeit zu Organisation und Koordination mit ein - je komplexer die Kommunikationsfähigkeit, um so komplexer auch die Kooperation der Individuen einer Art untereinander.
Bei Primaten kommt zur Kooperation noch ein anderer Aspekt hinzu und der nennt sich Altruismus.
Wie du aus der Tatsache, dass Menschen Rudeltiere sind, die ein, für Rudeltiere spezifisches Sozialverhalten entwickelt haben - "von Natur aus auf Kooperation ausgelegt", die Verbindung zu "IS anschließen" kommst, bleibt wohl ebenfalls dein Geheimnis.

Ganz nebenbei - es besteht ein Unterschied zwischen biologisch bedingtem Sozialverhalten (evolutionärer Überlebensvorteil) = angeboren und einer ganz bestimmten - durch kulturell-gesellschaftliche Verhältnisse beeinflussten - Sozialisation = anerzogen besteht ein sehr großer Unterschied.

Man sollte schon fähig und vor allem willens sein, zwischen beidem sauber zu trennen. Alles andere ist in höchstem Maße unseriös! ==> Sein-Sollen-Fehlschluss.
Scheint bei einigen hier ein beliebtes Argumentationsmuster zu sein, um dem Gegenüber irgendwas unterstellen und ihn damit diffamieren zu können. :mad:
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Selina
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Selina »

Dieser soziobiologische Ansatz, sämtliches menschliche Verhalten gehe alleine auf die "Biologie" des Menschen zurück (wie das ja auch Sarrazin und Höcke vertreten), ist höchst umstritten.

Zitat:

Mit dem Versuch einer Übertragung der Soziobiologie auf den Menschen erwuchs gleichzeitig auch eine scharfe Kritik an dieser Disziplin. Die Kritiker wandten sich gegen die Annahme einer genetischen Bestimmung menschlichen Verhaltens. Soziobiologie überschätze die biologische Determiniertheit menschlichen Verhaltens und setze bestimmte, empirisch nicht überprüfbare Ereignisse in der Evolution als gegeben voraus.[5] Soziobiologen sollen Ungleichstellung von Menschengruppen als naturgegeben und unumgänglich verstehen, da menschliches Verhalten für sie biologisch determiniert sei.[6][7][8][9] Soziobiologen postulieren natürliche Geschlechtsunterschiede oder Unterschiede zwischen Ethnien als Erklärung für Machthierarchien.[6][8] In seinem Buch Race, Evolution, and Behavior setzte John Philippe Rushton Asiaten, Kaukasier und Schwarze in eine hierarchische Reihenfolge und nahm an, dass es genetisch determinierte Intelligenz- und Persönlichkeitsunterschiede zwischen den drei Gruppen gibt.[9]

Die Soziobiologie ist wegen ihrer Aussagen zur Determiniertheit menschlichen Verhaltens umstritten.[10][11][12]


https://de.wikipedia.org/wiki/Soziobiol ... _Forschung
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von odiug »

Dark Angel hat geschrieben:(16 Dec 2017, 10:54)

Habe ich das irgendwo behauptet? Was soll diese Unterstellung?
Ich habe klar und deutlich unterschieden zwischen biologisch determiniert = genetisch festgelegt und biologisch bedingt = durch Umwelteinflüsse hervorgerufen und nur das, was biologisch bedingt ist, kann Mensch innerhalb bestimmter Grenzen beeinflussen.
Wie du von biologisch bedingt auf "IS anschließen kommst, wird wohl dein Geheimnis bleiben.
JA - der Mensch IST ein Rudeltier! Der Mensch (als Art) gehört zur Ordnung der Primaten und Primaten sind ausnahmslos Rudeltiere, haben ein entsprechendes Sozialverhalten entwickelt.
Das Schlüsselwort bei diesen Sozialverhalten heißt Kooperation! Und diese Kooperation schließt (zumindest bei Primaten) die Fähigkeit zu Organisation und Koordination mit ein - je komplexer die Kommunikationsfähigkeit, um so komplexer auch die Kooperation der Individuen einer Art untereinander.
Bei Primaten kommt zur Kooperation noch ein anderer Aspekt hinzu und der nennt sich Altruismus.
Wie du aus der Tatsache, dass Menschen Rudeltiere sind, die ein, für Rudeltiere spezifisches Sozialverhalten entwickelt haben - "von Natur aus auf Kooperation ausgelegt", die Verbindung zu "IS anschließen" kommst, bleibt wohl ebenfalls dein Geheimnis.

Ganz nebenbei - es besteht ein Unterschied zwischen biologisch bedingtem Sozialverhalten (evolutionärer Überlebensvorteil) = angeboren und einer ganz bestimmten - durch kulturell-gesellschaftliche Verhältnisse beeinflussten - Sozialisation = anerzogen besteht ein sehr großer Unterschied.

Man sollte schon fähig und vor allem willens sein, zwischen beidem sauber zu trennen. Alles andere ist in höchstem Maße unseriös! ==> Sein-Sollen-Fehlschluss.
Scheint bei einigen hier ein beliebtes Argumentationsmuster zu sein, um dem Gegenüber irgendwas unterstellen und ihn damit diffamieren zu können. :mad:
Und das erklärt immer noch nichts ... niente ... nada ... nothing :eek:
Warum den Rudelzwang nicht in der freiwilligen Feuerwehr in Freital ausleben :?:
Wo ist das Gen für den IS :?:
Mal abgesehen davon, du tust so, als sei das alles bereits geklärt, die Gene und ihre Funktion bereits völlig entschlüsselt und das böte eine Antwort auf all unsre Fragen :p
Dem ist nicht so ... bei weitem nicht :eek:
Und dann stellt sich deine Argumentation für mich in diesem Strang so dar, als ginge ich in ein Elektrogeschäft und wollte eine Batterie für meine Taschenlampe kaufen, aber der Verkäufer versucht mir die elektrotechnischen Grundlagen einer Batterie zu erklären :eek:
Brauch ich nicht, tut nichts zur Sache, bringt nix, lenkt nur ab :x
Alles was ich von dem Verkäufer wissen will ist: brauch ich eine Doppel A oder Trippel A Batterie ... das ist alles und nix weiter.
Was du hier betreibst ist pseudo-intellektueller BS.
Zuletzt geändert von odiug am Sa 16. Dez 2017, 11:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Dec 2017, 22:17)

Mal ein völlig anderer Blickwinkel: Der heute inflationär gebräuchliche Begriff "Coolness". Entstanden ist er ursprünglich in der Lebenswelt schwarzer Jazz-Musiker wie Miles Davis. "Coolness" war die Gegenhaltung zu der Tatsache, dass diese Musiker auf der Bühne von Tausenden gefeiert wurden und wenn sie am Hinterausgang rausgingen, Gefahr liefen, von einem weißen Polizisten willkürlich verhaftet zu werden. Die indivuelle Lösung hieß: Coolness. Die Tatsache der völligen Machtlosigkeit damit komprimieren, dass man ein Verhalten an den Tag legt, als ginge einen das nichts an. Auch dieses irreale und eigentlich absurde Lebensmodell erweist sich am Ende als näher am Kern des Menschseins als irgendwelche biologischen Vorbestimmtheiten.
Immer und immer wieder die gleichen Sein-Sollen-Fehlschlüsse! :dead:
Merke:
Eine Legitimierung moralischer Normen durch biologische Einsichten ist NICHT zulässig und außerdem (auch) keineswegs eine logische Konsequenz einer biologischen Betrachtung.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

odiug hat geschrieben:(16 Dec 2017, 11:06)

Und das erklärt immer noch nichts ... niente ... nada ... nothing :eek:
Warum den Rudelzwang nicht in der freiwilligen Feuerwehr in Freital ausleben :?:
Der Einzige der von Zwang redet, bist DU.
Schon wieder ein Sein-Sollen-Fehlschluss!
odiug hat geschrieben:(16 Dec 2017, 11:06)
Wo ist das Gen für den IS :?:
Mal abgesehen davon, du tust so, als sei das alles bereits geklärt, die Gene und ihre Funktion bereits völlig entschlüsselt und das böte eine Antwort auf all unsre Fragen :p
Sorry oding, aber verarschen kann ich mich alleine! :mad2:
Wie oft soll ich denn noch den Unterschied zwischen biologisch determiniert und biologisch bedingt erklären?
Ich habe nirgends geschrieben, dass Sozialverhalten genetisch festgelegt wäre, sondern dass es biologisch bedingt ist, sich als evolutionärer Überlebensvorteil erwiesen hat.
odiug hat geschrieben:(16 Dec 2017, 11:06)Und dann stellt sich deine Argumentation für mich in diesem Strang so dar, als ginge ich in ein Elektrogeschäft und wollte eine Batterie für meine Taschenlampe kaufen, aber der Verkäufer versucht mir die elektrotechnischen Grundlagen einer Batterie zu erklären :eek:
Brauch ich nicht, tut nichts zur Sache, bringt nix, lenkt nur ab :x
Alles was ich von dem Verkäufer wissen will ist: brauch ich eine Doppel A oder Trippel A Batterie ... das ist alles und nix weiter.
Na offensichtlich muss man dir - und einigen anderen hier - das ständig widerkäuen. Beweist du ja gerade, indem du ständig determiniert und bedingt miteinander verschwurbelst, damit du ja irgendwas unterstellen kannst, was dein Gegenüber an keiner Stelle und zu keiner Zeit gesagt und/oder geschrieben hat.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von odiug »

Dark Angel hat geschrieben:(16 Dec 2017, 11:17)

Der Einzige der von Zwang redet, bist DU.
Schon wieder ein Sein-Sollen-Fehlschluss!


Sorry oding, aber verarschen kann ich mich alleine! :mad2:
Wie oft soll ich denn noch den Unterschied zwischen biologisch determiniert und biologisch bedingt erklären?
Ich habe nirgends geschrieben, dass Sozialverhalten genetisch festgelegt wäre, sondern dass es biologisch bedingt ist, sich als evolutionärer Überlebensvorteil erwiesen hat.


Na offensichtlich muss man dir - und einigen anderen hier - das ständig widerkäuen. Beweist du ja gerade, indem du ständig determiniert und bedingt miteinander verschwurbelst, damit du ja irgendwas unterstellen kannst, was dein Gegenüber an keiner Stelle und zu keiner Zeit gesagt und/oder geschrieben hat.
Aber was tut das dann zur Sache :?:
Was soll dein Exkurs in die Sozialbiologie hier :?:
Was soll er klären :?:
Du sagst es selbst ... nix :dead:
Also wer verarscht hier bitte wen mit diesem pseudo-intellektuellen Bull Shit :eek:
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schokoschendrezki »

Zunder hat geschrieben:(16 Dec 2017, 01:28)

Solange es noch Leute gibt, die diesen Quatsch nachplappern, scheint er nicht wirklich abgegessen zu sein.

Daß der Mensch zur Freiheit verurteilt sein soll, ist übrigens eine Aussage über die Wesensbestimmtheit des Menschen und somit essenzialistisch und nicht existenzialistisch.
Existenzialistisch müßte der Freiheitsbegriff vom Menschen ausgehend bestimmt werden, d.h. der Mensch bestimmt die Freiheit, nicht die Freiheit den Menschen, was ohnehin Unfug ist.
Sind wir zur Freiheit verurteilt?

Jean Paul Sartre war der Hauptvertreter des Existentialismus. In seiner Politischen Philosophie hat der Schriftsteller, Dramatiker und Philosoph dem Konzept des mündigen, selbstdenkenden Bürgers den Weg bereitet.

Damit ist Jean Paul Sartre gerade in den bewegten Zeiten der Gegenwart, in denen um das Wesen der Demokratie gerungen wird, ein hoch aktueller Denker. Im Selbstverständnis von politisch engagierten Bürgern – etwa im Rahmen von "Attac" oder der "Occupy"-Bewegung – finden seine Ideen ein immenses Echo: Sie erkennen Autoritäten nur dann an, wenn sie das für gerechtfertigt halten. Sie wollen sich nicht bevormunden lassen. Sie entscheiden selbst, wann und wo sie sich wofür engagieren. "Gehorsam ist für sie keine Tugend mehr, Untertänigkeit vielmehr eine Schande," sagt der Philosoph und Sartre-Experte Hans-Martin Schönherr-Mann. Entscheidend für die Entwicklung des Konzepts des mündigen, selbstdenkenden, unabhängigen Individuums hält er Sartres Theorie des Selbstbewusstseins. Selbstbewusstsein in deren Sinne besagt, dass man eine Idee davon hat, was man sein kann – man kann sich frei entwerfen und kann entfalten und darüber hinaus gelangen, was man ist.
https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendunge ... nn100.html
Das ist kein Quatsch-Nachgeplappere sondern Teil eines der wichtigsten außeruniversitären Philsophie-Foren in Deutschland. Das vom WDR (auch mit einer regelmäßigen Sendung) organisierte "Philosophische Radio". Dir ist hoffentlich klar, dass man zwar, ich habe es mehrfach erwähnt, natürlich nicht eins zu eins die damaligen Aussagen zu übernehmen hat, und dass es einen kritischen Diskurs dazu zu geben hat ... dass man aber völlig außerhalb des allgemein akzeptierten Konsenses und auf Kindergarten-Niveau steht, wenn man das existenzialistische Denken und die existenzialistische Philsophie wörtlich als "Quatsch" bezeichnet.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(16 Dec 2017, 10:54)

Dieser soziobiologische Ansatz, sämtliches menschliche Verhalten gehe alleine auf die "Biologie" des Menschen zurück (wie das ja auch Sarrazin und Höcke vertreten), ist höchst umstritten.

Zitat:

Mit dem Versuch einer Übertragung der Soziobiologie auf den Menschen erwuchs gleichzeitig auch eine scharfe Kritik an dieser Disziplin. Die Kritiker wandten sich gegen die Annahme einer genetischen Bestimmung menschlichen Verhaltens. Soziobiologie überschätze die biologische Determiniertheit menschlichen Verhaltens und setze bestimmte, empirisch nicht überprüfbare Ereignisse in der Evolution als gegeben voraus.[5] Soziobiologen sollen Ungleichstellung von Menschengruppen als naturgegeben und unumgänglich verstehen, da menschliches Verhalten für sie biologisch determiniert sei.[6][7][8][9] Soziobiologen postulieren natürliche Geschlechtsunterschiede oder Unterschiede zwischen Ethnien als Erklärung für Machthierarchien.[6][8] In seinem Buch Race, Evolution, and Behavior setzte John Philippe Rushton Asiaten, Kaukasier und Schwarze in eine hierarchische Reihenfolge und nahm an, dass es genetisch determinierte Intelligenz- und Persönlichkeitsunterschiede zwischen den drei Gruppen gibt.[9]

Die Soziobiologie ist wegen ihrer Aussagen zur Determiniertheit menschlichen Verhaltens umstritten.[10][11][12]


https://de.wikipedia.org/wiki/Soziobiol ... _Forschung
Du hast echte Verständnisprobleme!
Die Rede ist von Biologie, Neurowissenschaften und Evolutionspsychologie und du kommst (wie üblich) mit irgend einem Wikkipedia-Artikel, der mit dem Thema absolut nix zu tun hat.
Evolutionspsychologie ist was vollkommen anderes als Soziobiologie.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von unity in diversity »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Dec 2017, 12:00)

https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendunge ... nn100.html
Das ist kein Quatsch-Nachgeplappere sondern Teil eines der wichtigsten außeruniversitären Philsophie-Foren in Deutschland. Das vom WDR (auch mit einer regelmäßigen Sendung) organisierte "Philosophische Radio". Dir ist hoffentlich klar, dass man zwar, ich habe es mehrfach erwähnt, natürlich nicht eins zu eins die damaligen Aussagen zu übernehmen hat, und dass es einen kritischen Diskurs dazu zu geben hat ... dass man aber völlig außerhalb des allgemein akzeptierten Konsenses und auf Kindergarten-Niveau steht, wenn man das existenzialistische Denken und die existenzialistische Philsophie wörtlich als "Quatsch" bezeichnet.
Nun, es gibt ideologisch überzüchtete "Übermenschen", deren Lebensäußerungen bei normalen Menschen, unbedingte Ablehnungsreflexe auslösen können.
Damit mußt du, als der Mensch, den wir schon immer auf dem Schulhof verdroschen haben, halt leben.
Zuletzt geändert von unity in diversity am Sa 16. Dez 2017, 13:35, insgesamt 4-mal geändert.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

odiug hat geschrieben:(16 Dec 2017, 11:24)

Aber was tut das dann zur Sache :?:
Was soll dein Exkurs in die Sozialbiologie hier :?:
Was soll er klären :?:
Du sagst es selbst ... nix :dead:
Also wer verarscht hier bitte wen mit diesem pseudo-intellektuellen Bull Shit :eek:
Hää? Wo siehst du einem "Exkurs über Soziobiologie"? Es geht um Evolution bzw evolutionäre Überlebensvorteile!
Nimm bitte zur Kenntnis, dass der Mensch weder außerhalb, noch über der Evolution und damit auch nicht außerhalb oder über der Biologie steht.
Pseudointellektuell ist ledigleich die (verbreitete) anthropozentrische Sichtweise.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Dec 2017, 22:00)

Die prägenden historischen Ereignisse für die Entstehung des existenzialistischen Denkens waren der spanische Bürgerkrieg und die verschiedenen Faschismen in Europa. Wie sein individuelles Freisein darüber hinwegretten? Mit Orientierung an den Verhältnissen? Mit pünktlich Steuernzahlen? Der grundsätzliche Gegenentwurf war: Macht mit mir, was ihr wollt. Ich bin und bleibe grundsätzlich frei. Egal, ob es real so ist oder nicht. Und nun zeigte sich aber, dass man mit dieser zunächst absurd erscheinenden Behauptung letztendlich wesentlich, viel viel tiefer am Wesen des Menschseins angelangt war als mit biologischem Determinismus.
Was, bitte sehr, ist denn "das Wesen des Menschseins"?
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Dec 2017, 22:17)

Mal ein völlig anderer Blickwinkel: Der heute inflationär gebräuchliche Begriff "Coolness". Entstanden ist er ursprünglich in der Lebenswelt schwarzer Jazz-Musiker wie Miles Davis. "Coolness" war die Gegenhaltung zu der Tatsache, dass diese Musiker auf der Bühne von Tausenden gefeiert wurden und wenn sie am Hinterausgang rausgingen, Gefahr liefen, von einem weißen Polizisten willkürlich verhaftet zu werden. Die indivuelle Lösung hieß: Coolness. Die Tatsache der völligen Machtlosigkeit damit komprimieren, dass man ein Verhalten an den Tag legt, als ginge einen das nichts an. Auch dieses irreale und eigentlich absurde Lebensmodell erweist sich am Ende als näher am Kern des Menschseins als irgendwelche biologischen Vorbestimmtheiten.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von think twice »

Ich frag mich ja, wo hier der MOD bleibt und dem Spam ein Ende bereitet. Seit Wochen toben sich hier Kuechenpsychologen, Hobbybiologen und Pseudowissenschaftler aus und faseln über Evolution, Gene, Überlebensvorteile, anthropozentrische Sichtweisen, Neurowissenschaften, biologische Determiniertheit, laberrababer.

Das Thema lautet: Gibt es eine verbindende, deutsche Kultur.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von unity in diversity »

think twice hat geschrieben:(16 Dec 2017, 12:45)

Ich frag mich ja, wo hier der MOD bleibt und dem Spam ein Ende bereitet. Seit Wochen toben sich hier Kuechenpsychologen, Hobbybiologen und Pseudowissenschaftler aus und faseln über Evolution, Gene, Überlebensvorteile, anthropozentrische Sichtweisen, Neurowissenschaften, biologische Determiniertheit, laberrababer.

Das Thema lautet: Gibt es eine verbindende, deutsche Kultur.
Gutmenschen zählen nicht zur verbindenden deutschen Kultur, weil sie ihre Ziele nur auf Kosten anderer erreichen können.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(16 Dec 2017, 12:24)

Du hast echte Verständnisprobleme!
Die Rede ist von Biologie, Neurowissenschaften und Evolutionspsychologie und du kommst (wie üblich) mit irgend einem Wikkipedia-Artikel, der mit dem Thema absolut nix zu tun hat.
Evolutionspsychologie ist was vollkommen anderes als Soziobiologie.
Och, das passt schon alles zusammen. Du biologisierst nun mal alles, was im Zusammenhang mit menschlichem Verhalten steht. Und das ist einfach einseitig. Hatten wir aber schon Dutzende Male. Die Biologisierung des Sozialen etwa ist seit einiger Zeit sehr im Kommen. Muss aber auf alle Fälle kritisch hinterfragt werden.

Zitat:

Biologisierung des Sozialen

Die diesjährige III. Hartheim Konferenz beschäftigt sich, ausgehend von dem Hype um Thilo Sarrazins Buch „Deutschland schafft sich ab“ mit der Frage, ob und wie weit biologische Deutungsmuster sozialer Gegebenheiten in unserer Gesellschaft im Vormarsch sind. Phänomene wie soziale Schichtung, Intelligenz oder Integration von MigrantInnen in den Aufnahmegesellschaften werden – so die These der Hartheim-Konferenz - wieder vermehrt mit dem Rückgriff auf die Biologie, d.h. auf die Annahme genetisch bedingter Verhaltensweisen – zurückgeführt.


https://www.hsozkult.de/event/id/termine-18505
https://de.wikipedia.org/wiki/Hartheimkonferenz

Und auch deine Evolutionspsychologie ist nichts in Stein Gemeißeltes. Die ist ebenfalls heftig umstritten.

Zum einen wird aus wissenschaftstheoretischer Sicht häufig die evolutionspsychologische Methode kritisiert: Stephen Jay Gould kritisiert z.B., dass Annahmen über die evolutionäre Bildung kognitiver Mechanismen häufig nicht mehr als plausibel klingende Geschichten seien, die sich nicht im Rahmen einer wissenschaftlichen Untersuchung bestätigen oder widerlegen ließen. Zudem stehen insbesondere populärwissenschaftliche Erörterungen des Themas häufig in der Kritik: So würden etwa Unterschiede im geschlechtsspezifischen Verhalten auf vereinfachende Weise (reduktionistisch) auf angeborene, biologische Merkmale zurückgeführt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Evolution ... sychologie
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Selina »

think twice hat geschrieben:(16 Dec 2017, 12:45)

Ich frag mich ja, wo hier der MOD bleibt und dem Spam ein Ende bereitet. Seit Wochen toben sich hier Kuechenpsychologen, Hobbybiologen und Pseudowissenschaftler aus und faseln über Evolution, Gene, Überlebensvorteile, anthropozentrische Sichtweisen, Neurowissenschaften, biologische Determiniertheit, laberrababer.

Das Thema lautet: Gibt es eine verbindende, deutsche Kultur.
Hast ja recht. Wobei das ja im weitesten Sinne alles zum Thema gehört, aber ein wenig konzentrieren könnte man sich schon, stimmt ;) Im Mittelpunkt der Kritik steht das Beiwort "verbindende" im Thread-Titel. Warum muss man das so betonen? Beispiel: Mich verbindet mit dem Syrer, der sich in irgendeiner deutschen Behörde mit der Bürokratie herumschlagen muss, unter Umständen mehr als mit dem "Biodeutschen" hinter dem Behörden-Tresen. Es gibt nichts Verbindendes aufgrund irgendeiner Kultur, sondern nur auf der Grundlage des gemeinsamen Menschseins. Schönen dritten Advent dir :)
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(16 Dec 2017, 13:34)
Und auch deine Evolutionspsychologie ist nichts in Stein Gemeißeltes. Die ist ebenfalls heftig umstritten.
In den Naturwissenschaften ist nichts - gar nichts - "in Stein gemeißelt".
Naturwissenschaften liefern hinreichend genaus und zeitkernig gültige Erklärungen.
Zeitkernig gültig bedeutet sie sind (müssen sein) jederzeit falsifizierbar. Um die Erklärungen aber falsifizieren zu können, müssen sie auch gut begründet und an/in der Realität überprüfbar sein - und das sind sie auch.

Deine selektiv zitierten Wiki-Artikel kannste dir dahin schieben, wo die Sonne nicht hinscheint.
Es gibt da einen Spruch: "mehrere kontextfreie Aneinanderreihungen von Teilwahrheiten, ergeben auch eine Lüge/Falschaussage"
Und genau so verfährst du - du reißt aus dem Kontext, was dir grade in den Kram passt, reihst das aneinander und heraus kommt ...
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(16 Dec 2017, 13:56)

In den Naturwissenschaften ist nichts - gar nichts - "in Stein gemeißelt".
Naturwissenschaften liefern hinreichend genaus und zeitkernig gültige Erklärungen.
Zeitkernig gültig bedeutet sie sind (müssen sein) jederzeit falsifizierbar. Um die Erklärungen aber falsifizieren zu können, müssen sie auch gut begründet und an/in der Realität überprüfbar sein - und das sind sie auch.

Deine selektiv zitierten Wiki-Artikel kannste dir dahin schieben, wo die Sonne nicht hinscheint.
Es gibt da einen Spruch: "mehrere kontextfreie Aneinanderreihungen von Teilwahrheiten, ergeben auch eine Lüge/Falschaussage"
Und genau so verfährst du - du reißt aus dem Kontext, was dir grade in den Kram passt, reihst das aneinander und heraus kommt ...
Damit hast du deine Elaborate sehr gut beschrieben :D
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von think twice »

unity in diversity hat geschrieben:(16 Dec 2017, 13:30)

Gutmenschen zählen nicht zur verbindenden deutschen Kultur, weil sie ihre Ziele nur auf Kosten anderer erreichen können.
Ich z.B. zahle grade den Anwalt für das Gerichtsverfahren einer irakischen Familie aus eigener Tasche. Bis jetzt sind knapp 2000 Euro und das Verfahren ist noch nicht beendet. Also piss mich nicht ständig von der Seite an, OK?

Im Übrigen lege ich auch keinen Wert darauf, mich mit euch zu verbinden. Weder menschlich noch kulturell. Da kümmere ich mich lieber um eine schwerkranke Irakerin und ihre beiden kleinen Kinder und kämpfe darum, dass sie hier bleiben dürfen. Diese Menschen sind bescheiden, dankbar, integrationsbemueht und haben ein gutes Herz und haben es allemal verdient, dass ich mich mit ihnen verbinde.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Selina »

think twice hat geschrieben:(16 Dec 2017, 14:02)

Ich z.B. zahle grade den Anwalt für das Gerichtsverfahren einer irakischen Familie aus eigener Tasche. Bis jetzt sind knapp 2000 Euro und das Verfahren ist noch nicht beendet. Also piss mich nicht ständig von der Seite an, OK?

Im Übrigen lege ich auch keinen Wert darauf, mich mit euch zu verbinden. Weder menschlich noch kulturell. Da kümmere ich mich lieber um eine schwerkranke Irakerin und ihre beiden kleinen Kinder und kämpfe darum, dass sie hier bleiben dürfen. Diese Menschen sind bescheiden, dankbar, integrationsbemueht und haben ein gutes Herz und haben es allemal verdient, dass ich mich mit ihnen verbinde.
Wahnsinn, think twice. Ich ziehe wieder mal den Hut vor dir :)
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von think twice »

Selina hat geschrieben:(16 Dec 2017, 14:09)

Wahnsinn, think twice. Ich ziehe wieder mal den Hut vor dir :)
Ich hätte das gar nicht erwähnt, aber dieser Stalker geht mir langsam auf den Zeiger.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von unity in diversity »

think twice hat geschrieben:(16 Dec 2017, 14:02)

Ich z.B. zahle grade den Anwalt für das Gerichtsverfahren einer irakischen Familie aus eigener Tasche. Bis jetzt sind knapp 2000 Euro und das Verfahren ist noch nicht beendet. Also piss mich nicht ständig von der Seite an, OK?

Im Übrigen lege ich auch keinen Wert darauf, mich mit euch zu verbinden. Weder menschlich noch kulturell. Da kümmere ich mich lieber um eine schwerkranke Irakerin und ihre beiden kleinen Kinder und kämpfe darum, dass sie hier bleiben dürfen. Diese Menschen sind bescheiden, dankbar, integrationsbemueht und haben ein gutes Herz und haben es allemal verdient, dass ich mich mit ihnen verbinde.
Dann möchte ich mich bei dir entschuldigen.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von krone »

think twice hat geschrieben:(16 Dec 2017, 14:02)

Ich z.B. zahle grade den Anwalt für das Gerichtsverfahren einer irakischen Familie aus eigener Tasche. Bis jetzt sind knapp 2000 Euro und das Verfahren ist noch nicht beendet. Also piss mich nicht ständig von der Seite an, OK?

Im Übrigen lege ich auch keinen Wert darauf, mich mit euch zu verbinden. Weder menschlich noch kulturell. Da kümmere ich mich lieber um eine schwerkranke Irakerin und ihre beiden kleinen Kinder und kämpfe darum, dass sie hier bleiben dürfen. Diese Menschen sind bescheiden, dankbar, integrationsbemueht und haben ein gutes Herz und haben es allemal verdient, dass ich mich mit ihnen verbinde.
Pass bloß auf das du nicht am Kreuz landest ,gab's ja schonmal.

Im weiteren halt ich das für ausgemachten Blödsinn.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von BlueMonday »

schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Dec 2017, 22:00)

Macht mit mir, was ihr wollt. Ich bin und bleibe grundsätzlich frei. Egal, ob es real so ist oder nicht. Und nun zeigte sich aber, dass man mit dieser zunächst absurd erscheinenden Behauptung letztendlich wesentlich, viel viel tiefer am Wesen des Menschseins angelangt war als mit biologischem Determinismus.
Naja, das konnte man aber auch schon vor den sogenannten "Existentialisten" klarer haben. Wobei es nun eigentlich das Eigentliche, die Eigenheit, der Selbstbesitz ist, und nicht die Freiheit:
Müssen Wir etwa, weil die Freiheit als ein christliches Ideal sich verrät, sie aufgeben? Nein, nichts soll verlorengehen, auch die Freiheit nicht; aber sie soll unser eigen werden, und das kann sie in der Form der Freiheit nicht.

Welch ein Unterschied zwischen Freiheit und Eigenheit! Gar vieles kann man loswerden, Alles wird man doch nicht los; von Vielem wird man frei, von Allem nicht. Innerlich kann man trotz des Zustandes der Sklaverei frei sein, obwohl auch wieder nur von Allerlei, nicht von Allem; aber von der Peitsche, der gebieterischen Laune usw. des Herrn wird man als Sklave nicht frei. »Freiheit lebt nur in dem Reich der Träume!« Dagegen Eigenheit, das ist mein ganzes Wesen und Dasein, das bin Ich selbst. Frei bin Ich von Dem, was Ich los bin, Eigner von dem, was Ich in meiner Macht habe, oder dessen Ich mächtig bin. Mein eigen bin Ich jederzeit und unter allen Umständen, wenn Ich Mich zu haben verstehe und nicht an Andere wegwerfe. Das Freisein kann Ich nicht wahrhaft wollen, weil Ich's nicht machen, nicht erschaffen kann: Ich kann es nur wünschen und darnach – trachten, denn es bleibt ein Ideal, ein Spuk. Die Fesseln der Wirklichkeit schneiden jeden Augenblick in mein Fleisch die schärfsten Striemen. Mein eigen aber bleibe Ich. Einem Gebieter leibeigen hingegeben, denke Ich nur an Mich und meinen Vorteil; seine Schläge treffen Mich zwar: Ich bin nicht davon frei; aber Ich erdulde sie nur zu meinem Nutzen, etwa um ihn durch den Schein der Geduld zu täuschen und sicher zu machen, oder auch um nicht durch Widersetzlichkeit Ärgeres Mir zuzuziehen. Da Ich aber Mich und meinen Eigennutz im Auge behalte, so fasse Ich die nächste, gute Gelegenheit beim Schopfe, den Sklavenbesitzer zu zertreten. Daß Ich dann von ihm und seiner Peitsche frei werde, das ist nur die Folge meines vorangegangenen Egoismus. Man sagt hier vielleicht, Ich sei auch im Stande der Sklaverei »frei« gewesen, nämlich »an sich« oder »innerlich«. Allein »an sich frei« ist nicht »wirklich frei« und »innerlich« nicht »äußerlich«. Eigen hingegen, mein eigen war Ich ganz und gar, innerlich und äußerlich. Von den Folterqualen und Geißelhieben ist mein Leib nicht »frei« unter der Herrschaft eines grausamen Gebieters; aber meine Knochen sind es, welche unter der Tortur ächzen, meine Fibern zucken unter den Schlägen, und Ich ächze, weil mein Leib ächzt. Daß Ich seufze und erzittere, beweist, daß Ich noch bei Mir, daß Ich noch mein eigen bin. Mein Bein ist nicht »frei« von dem Prügel des Herrn, aber es ist mein Bein und ist unentreißbar. Er reiße Mir's aus und sehe zu, ob er noch mein Bein hat! Nichts behält er in der Hand als den – Leichnam meines Beines, der so wenig mein Bein ist, als ein toter Hund noch ein Hund ist: ein Hund hat ein pulsierendes Herz, ein sogenannter toter Hund hat keines und ist darum kein Hund mehr.
Q: http://gutenberg.spiegel.de/buch/der-ei ... um-4220/11

Und wieder näher am ursprünglcihen Thema (aus der Zeit vor der Geburt der dt. Nation):
Es mag hierbei an die »Nationalen« erinnert werden. Von den achtunddreißig Staaten Deutschlands verlangen, daß sie als Eine Nation handeln sollen, kann nur dem unsinnigen Begehren an die Seite gestellt werden, daß achtunddreißig Bienenschwärme, geführt von achtunddreißig Bienenköniginnen, sich zu Einem Schwarme vereinigen sollen. Bienen bleiben sie alle; aber nicht die Bienen als Bienen gehören zusammen und können sich zusammentun, sondern nur die untertänigen Bienen sind mit den herrschenden Weiseln verbunden. Bienen und Völker sind willenlos, und es führt sie der Instinkt ihrer Weisel.
Verwiese man die Bienen auf ihr Bienentum, worin sie doch Alle einander gleich seien, so täte man dasselbe, was man jetzt so stürmisch tut, indem man die Deutschen auf ihr Deutschtum verweist. Das Deutschtum gleicht ja eben darin ganz dem Bienentum, daß es die Notwendigkeit der Spaltungen und Separationen in sich trägt, ohne gleichwohl bis zur letzten Separation vorzudringen, wo mit der vollständigen Durchführung des Separierens das Ende desselben erscheint: Ich meine, bis zur Separation des Menschen vom Menschen. Das Deutschtum trennt sich zwar in verschiedene Völker und Stämme, d. h. Bienenkörbe, aber der Einzelne, welcher die Eigenschaft hat, ein Deutscher zu sein, ist noch so machtlos, wie die vereinzelte Biene. Und doch können nur Einzelne miteinander in Verein treten, und alle Völker-Allianzen und Bünde sind und bleiben mechanische Zusammensetzungen, weil die Zusammentretenden, soweit wenigstens die »Völker« als die Zusammengetretenen angesehen werden, willenlos sind. Erst mit der letzten Separation endigt die Separation selbst und schlägt in Vereinigung um.
Nun bemühen sich die Nationalen, die abstrakte, leblose Einheit des Bienentums herzustellen; die Eigenen aber werden um die eigen gewollte Einheit, den Verein, kämpfen. Es ist dies das Wahrzeichen aller reaktionären Wünsche, daß sie etwas Allgemeines, Abstraktes, einen leeren, leblosen Begriff herstellen wollen, wogegen die Eigenen das stämmige, lebenvolle Einzelne vom Wust der Allgemeinheiten zu entlasten trachten. Die Reaktionären möchten gerne ein Volk, eine Nation aus der Erde stampfen; die Eigenen haben nur Sich vor Augen. Im Wesentlichen fallen die beiden Bestrebungen, welche heute an der Tagesordnung sind, nämlich die Wiederherstellung der Provinzialrechte, der alten Stammeseinteilungen (Franken, Bayern usw., Lausitz usw.) und die Wiederherstellung der Gesamt-Nationalität in Eins zusammen. Die Deutschen werden aber nur dann einig werden, d. h. sich vereinigen, wenn sie ihr Bienentum sowohl als alle Bienenkörbe umstoßen; mit andern Worten: wenn sie mehr sind als – Deutsche; erst dann können sie einen »Deutschen Verein« bilden. Nicht in ihre Nationalität, nicht in den Mutterleib müssen sie zurückkehren wollen, um wiedergeboren zu werden, sondern in sich kehre Jeder ein. Wie lächerlich-sentimental, wenn ein Deutscher dem andern den Handschlag gibt und mit heiligem Schauer die Hand drückt, weil »auch er ein Deutscher ist«! Damit ist er was Rechtes! Aber das wird freilich so lange noch für rührend gelten, als man für »Brüderlichkeit« schwärmt, d. h. als man eine »Familiengesinnung« hat. Vom Aberglauben der »Pietät«, von der »Brüderlichkeit« oder »Kindlichkeit«, oder wie die weichmütigen Pietäts-Phrasen sonst lauten, vom Familiengeiste vermögen die Nationalen, die eine große Familie von Deutschen haben wollen, sich nicht zu befreien.
Q: http://gutenberg.spiegel.de/buch/der-ei ... um-4220/14
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von odiug »

Dark Angel hat geschrieben:(16 Dec 2017, 12:26)

Hää? Wo siehst du einem "Exkurs über Soziobiologie"? Es geht um Evolution bzw evolutionäre Überlebensvorteile!
Nimm bitte zur Kenntnis, dass der Mensch weder außerhalb, noch über der Evolution und damit auch nicht außerhalb oder über der Biologie steht.
Pseudointellektuell ist ledigleich die (verbreitete) anthropozentrische Sichtweise.
Ja ja ja ... Sozialbilogie, Evolutionssoziologie ... nenn es wie du willst, es tut hier nichts zur Sache, erklärt nichts, bleibt eine nebolöse Spekulation, vor allem in den Händen von Laien, die mit ihrem abgelesenen Wikiwissen die Foren und Chaträume zumüllen. :rolleyes:
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von unity in diversity »

krone hat geschrieben:(16 Dec 2017, 15:12)

Pass bloß auf das du nicht am Kreuz landest ,gab's ja schonmal.

Im weiteren halt ich das für ausgemachten Blödsinn.
Da lügt jemand sobald er das Maul aufreißt.
Zur verbindenden deutschen Kultur gehören keine diffamierenden Unterstellungen.
Klappt zwar nicht immer, sollte aber ruhig öfter funktionieren.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schokoschendrezki »

BlueMonday hat geschrieben:(16 Dec 2017, 15:15)

Naja, das konnte man aber auch schon vor den sogenannten "Existentialisten" klarer haben. Wobei es nun eigentlich das Eigentliche, die Eigenheit, der Selbstbesitz ist, und nicht die Freiheit:

Q: http://gutenberg.spiegel.de/buch/der-ei ... um-4220/11

Und wieder näher am ursprünglcihen Thema (aus der Zeit vor der Geburt der dt. Nation):

Q: http://gutenberg.spiegel.de/buch/der-ei ... um-4220/14
Max Stirners "Eigner" und Andreas Reckwitz' Singularitäten ... das ist schon eine interessante Parallelität. Max Stirner, leider habe ich zuwenig von und über ihn gelesen, gilt ja als krasser Außenseiter. Als eigentlicher Vorläufer existenzialisitischen Denkens wird ja meist Kierkegard genannt ...
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von krone »

unity in diversity hat geschrieben:(16 Dec 2017, 15:31)

Zur verbindenden deutschen Kultur gehören keine diffamierenden Unterstellungen.
Klappt zwar nicht immer, sollte aber ruhig öfter funktionieren.
Den scheinheiligen jeden Blödsinn abzukaufen gehört dazu?
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von unity in diversity »

krone hat geschrieben:(16 Dec 2017, 15:36)

Den scheinheiligen jeden Blödsinn abzukaufen gehört dazu?
Scheinheilig sind eher jene Nihilisten, die von Kulturalismus, Existenzialismus und anderen Ismen schwätzen.
Sinnlose Mitesser, die keine Gesellschaft brauchen und die keine Gesellschaft braucht.
Das sind Entartungen, die schon immer und überall nach der Schule verprügelt wurden.
Zuletzt geändert von unity in diversity am Sa 16. Dez 2017, 15:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(16 Dec 2017, 12:44)

Was soll das denn sein "der Kern des Menschseins"?
Die Antwort auf die Frage, worin eigentlich der Sinn besteht, als Mensch in die Welt "geworfen" zu sein. Und die Antwort lautet, dass es einen solchen Sinn nicht gibt. Und die nächste Schlussfolgerung lautet, dass man damit vor dem Problem oder der Aufgabe oder der Möglichkeit (je nachdem wie mans sieht), seinem Leben selbst einen Sinn zu geben. Genau das meint "Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt". Die Aktualität dieses Ansatzes besteht darin, dass diese unabweisbare Freiheit auch darin gesehen werden kann, soziale Verantwortung zu übernehmen, Siehe das Beispiel Think Twice weiter oben.

Es gibt wahrscheinlich ein Missverständnis auszuräumen: Philosophie lässt sich nicht auf "Erkenntnis" (wie in den Naturwissenschaften) reduzieren. Philosophische Gedankengebäude enthalten in der Regel auch eine Art Lebensumgangsentwurf. Schon allein diese Fähigkeit, diese Möglichkeit, die Entwicklung einer solchen Kulturpraxis, schon seit der Antike zeigt: Der Mensch ist mitnichten durch seine biologischen Gegebenheiten eingeschränkt.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von think twice »

krone hat geschrieben:(16 Dec 2017, 15:12)

Pass bloß auf das du nicht am Kreuz landest ,gab's ja schonmal.

Im weiteren halt ich das für ausgemachten Blödsinn.
Da lügt jemand sobald er das Maul aufreißt.
Du solltest dich schon entscheiden, ob ich am Kreuz lande oder ausgemachten Blödsinn erzähle.
Es soll auch uebrigens auch schon Leute gegeben haben, die an ihrem eigenen Geifer erstickt sind.
Ein Deutschkurs könnte dir auch nicht schaden. Oder am besten gleich ein Integrationskurs. ;)
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schokoschendrezki »

unity in diversity hat geschrieben:(16 Dec 2017, 13:30)

Gutmenschen zählen nicht zur verbindenden deutschen Kultur, weil sie ihre Ziele nur auf Kosten anderer erreichen können.
Die ganze Verunglimpfung vom sogenannten "Gutmenschentum" ist derselbe Unsinn wie die von der angeblichen "Beanspruchung einer Deutungshoheit". Das eine läuft darauf hinaus, dass man nicht mehr machen dürfen soll, was alle machen. Und das andere läuft darauf hinaus, dass man nicht mehr sagen dürfen soll, was alle sagen.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von unity in diversity »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Dec 2017, 16:02)

Die ganze Verunglimpfung vom sogenannten "Gutmenschentum" ist derselbe Unsinn wie die von der angeblichen "Beanspruchung einer Deutungshoheit". Das eine läuft darauf hinaus, dass man nicht mehr machen dürfen soll, was alle machen. Und das andere läuft darauf hinaus, dass man nicht mehr sagen dürfen soll, was alle sagen.
Was er sagen will, darf er nicht sagen.
Und was er sagen darf, will er nicht sagen.
Geht es dir darum?
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Sextus Ironicus »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Dec 2017, 15:49)

Es gibt wahrscheinlich ein Missverständnis auszuräumen: Philosophie lässt sich nicht auf "Erkenntnis" (wie in den Naturwissenschaften) reduzieren. Philosophische Gedankengebäude enthalten in der Regel auch eine Art Lebensumgangsentwurf. Schon allein diese Fähigkeit, diese Möglichkeit, die Entwicklung einer solchen Kulturpraxis, schon seit der Antike zeigt: Der Mensch ist mitnichten durch seine biologischen Gegebenheiten eingeschränkt.
Der letzte Satz ist einfach ein sinnloser Satz. Mit einem Kalauer ließe sich sagen: Keiner denkt klüger, als er ist. Soll heißen: die Möglichkeiten des Menschen finden ihre Grenzen in seiner "natürlichen Ausstattung". Und wenn man daraus nun kein Sollen in irgendeiner Form ableitet, ist das auch eine ziemlich triviale Angelegenheit. Du kannst nun einmal nur wie ein Mensch denken, es gibt keine sogenannte Freiheit, plötzlich in den Delphin- oder den Fledermausmodus umzuschalten. Dein Denken bleibt also immer an das gebunden, was du bist: Ein Angehöriger der Gattung Mensch. Was daran problematisch sein soll, erschließt sich mir nicht.
… habe ich mich sorgsam bemüht, menschliche Tätigkeiten nicht zu verlachen, nicht zu beklagen und auch nicht zu verdammen, sondern zu begreifen. (Spinoza)
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Beitrag von schokoschendrezki »

BlueMonday hat geschrieben:(16 Dec 2017, 15:15)
Und wieder näher am ursprünglcihen Thema (aus der Zeit vor der Geburt der dt. Nation):
Q: http://gutenberg.spiegel.de/buch/der-ei ... um-4220/14
Aus diesem zitierten Stirner-Text will ich nochmal eine Passage hervorheben. Und vielleicht kommen wir damit ja auch a) ein Stück weit zum aktuellen Thema zurück und b) an die aktuellen laufenden gesellschaftspolitischen Themen,
Max Stirner hat geschrieben: Verwiese man die Bienen auf ihr Bienentum, worin sie doch Alle einander gleich seien, so täte man dasselbe, was man jetzt so stürmisch tut, indem man die Deutschen auf ihr Deutschtum verweist.
Gestern bei einem Empfang in der israelischen Botschaft unser Bundespräsident Steinmeier:
Wer Flaggen verbrennt, versteht nicht, was es heißt deutsch zu sein.
Ein Satz, der mir wirklich schwer zu denken gibt. Fast suggeriert er, dass zur Flaggenverbrennungsablehnung notwendig Deutschsein gehört. Ich weiß, dass dieser Satz logisch-semantisch diese Interpretation nicht zwingend hergibt. Aber eine gewisse Suggestion liegt da schon in der Luft. Es gibt ein Buch, das (in deutscher Fassung) betitelt ist mit. "Ich liebe das Leben, und das Leben liebt mich . Was es heißt, Franzose zu sein", ich habs gelesen. Steinmeier sagt nicht: "... was es heißt Deutscher zu sein". Er sagt auch nicht "was es heißt, in Deutschland geboren zu sein" oder "seine Wurzeln in Deutschland zu haben" oder "deutsch zu sprechen" oder "sich der Vergangenheit Deutschlands bewusst zu sein" ... sondern: "deutsch zu sein". Nur mal überlegen: Was soll das eigentlich bedeuten: "deutsch sein" (anstelle von: "Deutscher sein"). Nicht als Herkunft sondern als Aggregatzustand. Wie kann ein Mensch, der Mama und Papa hat, Vorlieben, eine bestimmte Muttersprache "deutsch sein". Ehrlich gesagt: Ich war entsetzt. Das vorsichtigste, was ich dazu sagen kann: Dass diese Formulierung einfach unüberlegt und schlampig war. Dafür ist ein Mann wie Steinmeier aber eigentlich nicht der Typ.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Sa 16. Dez 2017, 16:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re:

Beitrag von unity in diversity »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Dec 2017, 16:21)

Aus diesem zitierten Stirner-Text will ich nochmal eine Passage hervorheben. Und vielleicht kommen wir damit ja auch a) ein Stück weit zum aktuellen Thema zurück und b) an die aktuellen laufenden gesellschaftspolitischen Themen,

Gestern bei einem Empfang in der israelischen Botschaft unser Bundespräsident Steinmeier:

Ein Satz, der mir wirklich schwer zu denken gibt. Fast suggeriert er, dass zur Flaggenverbrennungsablehnung notwendig Deutschsein gehört. Ich weiß, dass dieser Satz logisch-semantisch diese Interpretation nicht zwingend hergibt. Aber eine gewisse Suggestion liegt da schon in der Luft. Es gibt ein Buch, das (in deutscher Fassung) betitelt ist mit. "Ich liebe das Leben, und das Leben liebt mich . Was es heißt, Franzose zu sein", ich habs gelesen. Steinmeier sagt nicht: "... was es heißt Deutscher zu sein". Er sagt auch nicht "was es heißt, in Deutschland geboren zu sein" oder "seine Wurzeln in Deutschland zu haben" oder "deutsch zu sprechen" oder "sich der Vergangenheit Deutschlands bewusst zu sein" ... sondern: "deutsch zu sein". Nur mal überlegen: Was soll das eigentlich bedeuten: "deutsch sein" (anstelle von: "Deutscher sein"). Wie kann ein Mensch, der Mama und Papa hat, Vorlieben, eine bestimmte Muttersprache "deutsch sein". Ehrlich gesagt: Ich war entsetzt. Das vorsichtigste, was ich dazu sagen kann: Dass diese Formulierung einfach unüberlegt und schlampig war. Dafür ist ein Mann wie Steinmeier aber eigentlich nicht der Typ.
Also, kurz und bündig:
Ich bin deutsch, ein Stolzer zu sein.
Richtig?
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Re:

Beitrag von Sextus Ironicus »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Dec 2017, 16:21)

Aus diesem zitierten Stirner-Text will ich nochmal eine Passage hervorheben. Und vielleicht kommen wir damit ja auch a) ein Stück weit zum aktuellen Thema zurück und b) an die aktuellen laufenden gesellschaftspolitischen Themen,

Gestern bei einem Empfang in der israelischen Botschaft unser Bundespräsident Steinmeier:

Ein Satz, der mir wirklich schwer zu denken gibt. Fast suggeriert er, dass zur Flaggenverbrennungsablehnung notwendig Deutschsein gehört. Ich weiß, dass dieser Satz logisch-semantisch diese Interpretation nicht zwingend hergibt. Aber eine gewisse Suggestion liegt da schon in der Luft. Es gibt ein Buch, das (in deutscher Fassung) betitelt ist mit. "Ich liebe das Leben, und das Leben liebt mich . Was es heißt, Franzose zu sein", ich habs gelesen. Steinmeier sagt nicht: "... was es heißt Deutscher zu sein". Er sagt auch nicht "was es heißt, in Deutschland geboren zu sein" oder "seine Wurzeln in Deutschland zu haben" oder "deutsch zu sprechen" oder "sich der Vergangenheit Deutschlands bewusst zu sein" ... sondern: "deutsch zu sein". Nur mal überlegen: Was soll das eigentlich bedeuten: "deutsch sein" (anstelle von: "Deutscher sein"). Nicht als Herkunft sondern als Aggregatzustand. Wie kann ein Mensch, der Mama und Papa hat, Vorlieben, eine bestimmte Muttersprache "deutsch sein". Ehrlich gesagt: Ich war entsetzt. Das vorsichtigste, was ich dazu sagen kann: Dass diese Formulierung einfach unüberlegt und schlampig war. Dafür ist ein Mann wie Steinmeier aber eigentlich nicht der Typ.
Was gibt es daran auszusetzen, außer dass der BP halt wie immer im Schwurbelmodus spricht? Er hat ja eine ganz konkrete Fahne gemeint, und er hat auf seine typisch verquaste Beamtensprechweise eben versucht zu sagen, dass zum "Deutschsein" die Anerkennung jener besonderen Beziehung zu Israel gehört. Den Zündlern fehlt es eben an diesem Stück des kollektiven Gedächtnisses, das ein Teil der verbindenden deutschen Kultur ist (bzw. sie sch*ßen halt wie Neonazis auch drauf).
… habe ich mich sorgsam bemüht, menschliche Tätigkeiten nicht zu verlachen, nicht zu beklagen und auch nicht zu verdammen, sondern zu begreifen. (Spinoza)
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von odiug »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(16 Dec 2017, 16:16)

Der letzte Satz ist einfach ein sinnloser Satz. Mit einem Kalauer ließe sich sagen: Keiner denkt klüger, als er ist. Soll heißen: die Möglichkeiten des Menschen finden ihre Grenzen in seiner "natürlichen Ausstattung". Und wenn man daraus nun kein Sollen in irgendeiner Form ableitet, ist das auch eine ziemlich triviale Angelegenheit. Du kannst nun einmal nur wie ein Mensch denken, es gibt keine sogenannte Freiheit, plötzlich in den Delphin- oder den Fledermausmodus umzuschalten. Dein Denken bleibt also immer an das gebunden, was du bist: Ein Angehöriger der Gattung Mensch. Was daran problematisch sein soll, erschließt sich mir nicht.
Das ist auch so eine Banalität.
Aber sie stimmt so auch nicht in ihrer Absolutheit, denn der Mensch kann seinen Erfahrungshorizont erweitern, weit über seine biologische Determination hinaus.
Außerdem hat er die Möglichkeit sein Wissen zu kulminieren, von der Höhlenzeichnung über die Bibliotheken bis hin zum Supercomputer.
Der Mensch ist eben nicht ausschließlich auf seine unmittelbare Erfahrung angewiesen, um sich in der Welt zurechtzufinden.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Sextus Ironicus »

odiug hat geschrieben:(16 Dec 2017, 16:59)

Das ist auch so eine Banalität.
Aber sie stimmt so auch nicht in ihrer Absolutheit, denn der Mensch kann seinen Erfahrungshorizont erweitern, weit über seine biologische Determination hinaus.
Außerdem hat er die Möglichkeit sein Wissen zu kulminieren, von der Höhlenzeichnung über die Bibliotheken bis hin zum Supercomputer.
Der Mensch ist eben nicht ausschließlich auf seine unmittelbare Erfahrung angewiesen, um sich in der Welt zurechtzufinden.
Und inwiefern widerspricht das alles nun dem, was ich schrieb?
… habe ich mich sorgsam bemüht, menschliche Tätigkeiten nicht zu verlachen, nicht zu beklagen und auch nicht zu verdammen, sondern zu begreifen. (Spinoza)
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von odiug »

Na ja ... der Mensch kann vielleicht nicht denken wie ein Delphin oder eine Fledermaus, aber er kann es imitieren und auch simulieren.
Wie gesagt, der Mensch ist nicht auf seine unmittelbaren Erfahrungshorizont limitiert.
Zwar kann er nicht aus seiner Haut, aber er kann seine Haut allem möglichen und Unmöglichen überstülpen :p
Oder anders ausgedrückt, er kann die Erfahrungen einer Fledermaus zwar nicht unmittelbar für sich erfahren,aber er kann sie erforschen und für sich übersetzen und nutzbar machen.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Sextus Ironicus »

odiug hat geschrieben:(16 Dec 2017, 17:38)

Na ja ... der Mensch kann vielleicht nicht denken wie ein Delphin oder eine Fledermaus, aber er kann es imitieren und auch simulieren.
Wie gesagt, der Mensch ist nicht auf seine unmittelbaren Erfahrungshorizont limitiert.
Zwar kann er nicht aus seiner Haut, aber er kann seine Haut allem möglichen und Unmöglichen überstülpen :p
Oder anders ausgedrückt, er kann die Erfahrungen einer Fledermaus zwar nicht unmittelbar für sich erfahren,aber er kann sie erforschen und für sich übersetzen und nutzbar machen.
Ja, kann er. Weil er ein mit einem hierfür geeigneten "Organ" ausgestattet ist: dem Gehirn. Das ist Basis all seiner Leistungen. Und dass es davor etwas wie Freiheit geben soll, ist im Zweifelsfall einfach ein (unwissenschaftliches) Narrativ zur Bewältigung des Alltags wie andere Geschichten auch. Ohne Gehirn keine Freiheit.
… habe ich mich sorgsam bemüht, menschliche Tätigkeiten nicht zu verlachen, nicht zu beklagen und auch nicht zu verdammen, sondern zu begreifen. (Spinoza)
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

odiug hat geschrieben:(16 Dec 2017, 15:26)

Ja ja ja ... Sozialbilogie, Evolutionssoziologie ... nenn es wie du willst, es tut hier nichts zur Sache, erklärt nichts, bleibt eine nebolöse Spekulation, vor allem in den Händen von Laien, die mit ihrem abgelesenen Wikiwissen die Foren und Chaträume zumüllen. :rolleyes:
Das nennt sich nicht "Evolutionssoziologie" sondern Evolutionäre Psychologie.
Und wenn Naturwissenschaften keine Erklärung zu menschlichen Verhaltensweisen liefern können, dann kannst du sicherlich erklären wer bzw was Erklärungen liefern kann.
Lass doch eine Dumme an deiner Weisheit teilhaben.

Und nebenbei - weder Bischof-Köhler noch Campbell haben irgendwas mit Wiki zu tun. Ich bevorzuge Fachbücher und nicht Wiki!
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Dec 2017, 15:49)

Die Antwort auf die Frage, worin eigentlich der Sinn besteht, als Mensch in die Welt "geworfen" zu sein. Und die Antwort lautet, dass es einen solchen Sinn nicht gibt. Und die nächste Schlussfolgerung lautet, dass man damit vor dem Problem oder der Aufgabe oder der Möglichkeit (je nachdem wie mans sieht), seinem Leben selbst einen Sinn zu geben. Genau das meint "Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt". Die Aktualität dieses Ansatzes besteht darin, dass diese unabweisbare Freiheit auch darin gesehen werden kann, soziale Verantwortung zu übernehmen, Siehe das Beispiel Think Twice weiter oben.

Es gibt wahrscheinlich ein Missverständnis auszuräumen: Philosophie lässt sich nicht auf "Erkenntnis" (wie in den Naturwissenschaften) reduzieren. Philosophische Gedankengebäude enthalten in der Regel auch eine Art Lebensumgangsentwurf. Schon allein diese Fähigkeit, diese Möglichkeit, die Entwicklung einer solchen Kulturpraxis, schon seit der Antike zeigt: Der Mensch ist mitnichten durch seine biologischen Gegebenheiten eingeschränkt.
Der ganze lange Sermon beantwortet aber meine Frage nicht.
Was ist denn nun "der Kern des Menschseins"?
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von odiug »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(16 Dec 2017, 18:27)

Ja, kann er. Weil er ein mit einem hierfür geeigneten "Organ" ausgestattet ist: dem Gehirn. Das ist Basis all seiner Leistungen. Und dass es davor etwas wie Freiheit geben soll, ist im Zweifelsfall einfach ein (unwissenschaftliches) Narrativ zur Bewältigung des Alltags wie andere Geschichten auch. Ohne Gehirn keine Freiheit.
Ha jo ... natürlich im eigentlichen Sinn des Wortes.
Aber der Sandstein als Baumaterial erklärt nicht die architektonische Struktur des Kölner Doms und das Gehirn als biologische Maschine erklärt auch nicht den Begriff Freiheit.
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Re: Re:

Beitrag von schokoschendrezki »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(16 Dec 2017, 16:52)

Was gibt es daran auszusetzen, außer dass der BP halt wie immer im Schwurbelmodus spricht? Er hat ja eine ganz konkrete Fahne gemeint, und er hat auf seine typisch verquaste Beamtensprechweise eben versucht zu sagen, dass zum "Deutschsein" die Anerkennung jener besonderen Beziehung zu Israel gehört. Den Zündlern fehlt es eben an diesem Stück des kollektiven Gedächtnisses, das ein Teil der verbindenden deutschen Kultur ist (bzw. sie sch*ßen halt wie Neonazis auch drauf).
Ich empfinde es so, dass er mir das Recht oder auch überhaupt die Möglichkeit abspricht, ganz genau so eine besondere Beziehung zu Israel zu haben, wie es sich eben daraus ergibt, dass ich in Deutschland geboren bin, deutsch meine Muttersprache ist, ich deutscher Staatsbürger bin und ich über die historischen Hintergründe einigermaßen Bescheid weiß ... nur: ich kann eben nicht "deutsch sein", weil meine familiären Wurzeln nicht nur in Deutschland liegen.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Sa 16. Dez 2017, 20:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(16 Dec 2017, 18:40)

Der ganze lange Sermon beantwortet aber meine Frage nicht.
Was ist denn nun "der Kern des Menschseins"?
Sich solche Fragen überhaupt stellen zu können und zu wollen. Sich absichtlich und ganz bewusst gegen seine biologischen Prägungen stellen zu können. Zu seinem eigenen Schaden handeln zu können. Gegen alle Vernunft, Optimierung und Rationalität handeln zu können. Mit aller Kraft und auch mit Erfolg seiner Herkunft als "Rudeltier" entkommen zu können.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(16 Dec 2017, 18:37)

Das nennt sich nicht "Evolutionssoziologie" sondern Evolutionäre Psychologie.
Und wenn Naturwissenschaften keine Erklärung zu menschlichen Verhaltensweisen liefern können, dann kannst du sicherlich erklären wer bzw was Erklärungen liefern kann.
Lass doch eine Dumme an deiner Weisheit teilhaben.
Es kann logischerweise keine "Erklärung" für etwas geben, was nicht Folge irgendeiner Naturgesetzlichkeit sondern bewusster Selbstentscheidung ist. Sonst wäre eine Selbstentscheidung nicht eine solche.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schokoschendrezki »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(16 Dec 2017, 18:27)

Ja, kann er. Weil er ein mit einem hierfür geeigneten "Organ" ausgestattet ist: dem Gehirn. Das ist Basis all seiner Leistungen. Und dass es davor etwas wie Freiheit geben soll, ist im Zweifelsfall einfach ein (unwissenschaftliches) Narrativ zur Bewältigung des Alltags wie andere Geschichten auch. Ohne Gehirn keine Freiheit.
Diese Frage des Verhältnisses von "Gehirn und Freiheit" ist in jüngerer Zeit ja häufig thematisiert worden. Es gibt zwei Pole: Entweder mein Gehirn determiniert vollständig meine Entscheidungen und ich bilde mir nur ein, einen freien Willen zu haben. Oder es gibt überhaupt keine Determiniertheit. Was dann aber heißt, dass ich
auch auf nix fokussieren kann. In beiden Fällen bin ich vollkommen unfrei und dieser logische Widerspruch lässt sich auch nicht auflösen. An dieser Stelle setzt die Notwendigkeit ein, sich eine Philosophie zu eigen zu machen. Das ist der einzige Ausweg aus dem Dilemma. Sich ein System von Anschauungen über sich selbst, die Welt und das gegenseitige Verhältnis zu schaffen. Zum Beispiel eine solche, die eine Absolute Freiheit deklariert.

Ich gebe es ganz ehrlich und offen zu: Ich habe eine Abneigung gegen die Schweiz, gegen die Schweizer. Man könnte meinen, ich könne nix dagegen machen. Das sei eben irgendwie tiefenpsychologisch oder meinetwegen auch flachpsychologisch so determiniert. Ich bin aber in der Lage, ganz bewusst darauf hinzuweisen, dass kaum jemand so klar und überzeugend über dieses Scheinproblem von Willensfreiheit und Gehirndeterminiertheit schreiben kann wie der Schweizer Philosoph Peter Bieri. Na Bitte: Ich kann mich durchaus über gehirnliche Prägungen hinwegsetzen. Nur als Beispiel von vielen vielen Äußerungen Bieris:Das Gehirn entscheidet gar nichts
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