Woppadaq hat geschrieben:(01 Dec 2017, 19:29)
Mit diesem Argument könnte man sich auch dem Rückbau unseres Schuldenberges verweigern - die Schulden haben ja nicht wir, sondern der Staat gemacht, soll er sehen, wie er da wieder rauskommt. Zudem hat der Verbraucher absolut null was davon. Da ist bei Subventionen schon anders, denn die sorgen oftmals dafür, dass gewisse Industrien und Gewerbe überhaupt überleben können. Was glaubst du, wie teuer unsere Bahn ohne Subventionen wäre ? Subventionen bringen sehr oft auch dem Verbraucher was.
Es gibt grundsätzlich nur eine Möglichkeit, für Brot und Wohlstand zu sorgen, das ist die gute Entwicklung der Auftragslage. Und die hängt ab von der Erschließung von Märkten und dem Absatz. Der Staat - und die Staatenunion - ist dazu da, den unlauteren Wettbewerb und Dumping zu verhindern, Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit zu ermöglichen.
Die klientschaftsorientierte Subvention ist problematisch und verzerrend. Für die SPD waren mal die Kumpels im Ruhrpott wichtig, als Wähler, für die CSU die Landwirte. Die Subventionen wurden entsprechend zugeteilt. Dieser Tradition folgen die Bündnisgrünen, bezogen auf ihre Wählerklientel im Beamtenstand und gut situierten Bürgertum.
Mag sein, dass das nur bei Strom anders ist. Das hat aber eben auch für einen bewussteren Umgang damit gesorgt - ausser bei der Industrie, die immer noch 3/4 unseres Stroms frisst. Und ja, das ist ein Problem für dass man langfristig Lösungen finden muss. Und die Lösung kann weder heissen, den Strom noch teurer zu machen, noch ihn billiger zu machen und damit den Pro-Kopf-Verbrauch auf amerikanische oder norwegische Verhältnisse zu bringen.
Der Energiebedarf ist unterschiedlich, die Grundlast ist im Stahlwerk völlig anders als etwa in einer Bank oder im Landratsamt. Die Umlage ist kritisch zu sehen, da sie einen künstlichen Markt schafft, der vermögende Anleger begünstigt, die mittleren und unteren Einkommensschichten aber belastet. Das heißt eben, vom Konto der Krankenschwester geht ein Betrag ab auf das Konto des Investors, der Arbeitslohn wird zugunsten einer Rendite entwertet.
Und das liegt woran? An den Windrädern? An den nicht gebauten AKWs ? An den Kat-Regelungen, den Fahrverboten bei zu hoher Konzentration? An dem Ausbau des Schienenverkehrs? An den Busspuren, den Fahrradwegen ?
Das liegt an der Politik, mit milliardenschweren Programmen den Preis zu treiben.
Vielleicht liegt es auch daran, dass diesbezüglich vieles bei uns schon ausgereizt ist. Vieles, was die Grünen wollten und weiterhin wollen, haben inzwischen auch die Chinesen für sich entdeckt:
Der Stromverbrauch pro Kopf ist in China deutlich niedriger als in Europa und den USA. Doch in der Summe ist das bevölkerungsreichste Land der Erde seit 2011 auch der größte Stromverbraucher der Welt. Mit der wachsenden Wirtschaft steigt auch der Stromverbrauch Jahr für Jahr. 80 % des Stroms stammt aus Kohlekraftwerken, die dicken Rauch in die Luft pusten. Das will die Regierung nun ändern und hat 82 Milliarden Dollar in neue Windparks, Wasserkraftwerke und Solaranlagen investiert.
(
ENTEGA )
China ist eine Diktatur mit Einparteienherrschaft, die eng mit Investoren und Unternehmen kooperiert, im Export auf Dumping setzt und im Innern auf Sozialdumping. Die zahllosen Wanderarbeiter, die nahezu rechtlos sind und in 12-Stunden-Schichten nicht mal Gähnen dürfen, können ein Lied davon singen.
Präsident Macron hat schon darauf hingewiesen, dass chinesisches Dumping ein Problem für Europa darstellt.
Angesichts der Tatsache, dass der Strompreis für den Kunden derselbe ist, ist das keinesfalls ein Nachteil. Denn genau das soll die Einspeisevergütung bewerkstelligen. Japan, das einen höheren Pro-Kopf-Verbrauch hat als wir, hat inzwischen unser System übernommen, weil das vorherige Bonus/Prämien-System nicht derartig effektiv bei Förderung erneuerbarer Energien war.
Die Umlage zahlt der Verbraucher, nicht der Investor, der ansonsten einen Preis unter Marktwert erzielen würde.
Das ist Unsinn. Die Nachfrage war vorher bestimmt auch schon da. Die Nachfrage nach benzinsparenden Autos ja auch - gerade bei uns eher aufgrund der weitaus höheren Benzinpreise. Ohne ein Mindestmass an Nachfrage setzt sich kein Produkt auf dem Markt durch - auch wenn die Amis nicht müde werden, uns genau das zu predigen und sich selbst darin als die Meister zu sehen. Manche Nachfrage kann aber eben erst durch staatliche Intervention erzeugt werden. Ich würd es mir auch anders wünschen, aber leider ist es so.
Der Bedarf an Wirkungsgrad war natürlich schon gegeben, aber Watts Dampfmaschine konnte gut verkauft werden. Schlechte Produkte setzen sich nicht durch, insbesondere, wenn sie technisch nicht ausgereift und teuer sind. Aber sicher, wenn der Staat in Produkte investiert, ist eine gewisse Nachfrage da, die ansonsten nicht da wäre.
Die Solaranlage auf dem Dach ist weniger das Problem, eher das Haus darunter.
Der Erwerb von Eigenheimen wird ja nicht subventioniert, im Gegenteil, die Grunderwerbssteuer kann 3, 4, 5 Monatsgehälter ausmachen.