Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

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unity in diversity
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von unity in diversity »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Dec 2017, 11:22)

Fällt die Schulz SPD nun um, oder nicht?
Der Grinsemartin ist so unglaubwürdig und er weiß das sogar.
Deshalb erstarrt sein Lächeln in jedem direkten Kontakt zur Grimasse und er lacht, ohne genau zu wissen, warum.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von CaptainJack »

yogi61 hat geschrieben:(09 Dec 2017, 10:23)

Jo, ich sagte ja, dass Lindner der neue Held der AFD Wähler ist. :)
... und der FDP-Wähler, der echten. Aber auch bald wieder der, die endlich mal ihren Grips einschalten.
Egal, eines ist aber für mich sicher, die SPD wird über kurz oder lang den Sozialisten Frankreichs und Hollands folgen. Nichts gegen die EU, aber wenn man so wahnhaft (und das innerhalb so kurzer Zeit .. 2025) sein eigenes Land von der Bildfläche stoßen will, dann wird man die Grenzen schnell erkennen.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von JJazzGold »

unity in diversity hat geschrieben:(09 Dec 2017, 11:59)

Der Grinsemartin ist so unglaubwürdig und er weiß das sogar.
Deshalb erstarrt sein Lächeln in jedem direkten Kontakt zur Grimasse und er lacht, ohne genau zu wissen, warum.
Je länger ich Schulz beobachte, desto mehr verstärkt sich mein Eindruck, dass er nicht so recht weiß, wohin er mit seiner SPD will und wenn er es dann mal weiß, dann ist unklar ob die SPD Basis auch dorthin will.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von think twice »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Dec 2017, 12:30)

Je länger ich Schulz beobachte, desto mehr verstärkt sich mein Eindruck, dass er nicht so recht weiß, wohin er mit seiner SPD will und wenn er es dann mal weiß, dann ist unklar ob die SPD Basis auch dorthin will.
Er hat sich die Situation auch nicht ausgesucht. Es war dein Schätzchen Linder, der erst jubiliert hat: "Hurra, wir machen Regierung" und dann gekniffen hat, weil nicht alles nach seinem Willen ging.

Wenn ich noch Mitglied bei der SPD wäre, wüsste ich auch nicht, wie ich stimmen sollte. Einerseits muss jemand Verantwortung übernehmen, andererseits hat es der SPD nur geschadet, wenn sie das getan hat.
Auf jeden Fall ist es unfair, der SPD den Schwarzen Peter zuzuschieben, weil andere ne grosse Klappe und nichts dahinter haben.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von JJazzGold »

think twice hat geschrieben:(09 Dec 2017, 12:36)

Er hat sich die Situation auch nicht ausgesucht. Es war dein Schätzchen Linder, der erst jubiliert hat: "Hurra, wir machen Regierung" und dann gekniffen hat, weil nicht alles nach seinem Willen ging.

Wenn ich noch Mitglied bei der SPD wäre, wüsste ich auch nicht, wie ich stimmen sollte. Einerseits muss jemand Verantwortung übernehmen, andererseits hat es der SPD nur geschadet, wenn sie das getan hat.
Auf jeden Fall ist es unfair, der SPD den Schwarzen Peter zuzuschieben, weil andere ne grosse Klappe und nichts dahinter haben.
Lindner hat, ebenso wie ich, ein eigenes Schätzchen.

Ob die SPD kneift, ist bis dato unbestimmt. Was sie der großen Klappe von Schulz zu verdanken hat.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von Rabauke »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Dec 2017, 12:39)

Lindner hat, ebenso wie ich, ein eigenes Schätzchen.

Ob die SPD kneift, ist bis dato unbestimmt. Was sie der großen Klappe von Schulz zu verdanken hat.
SCheuen wir mal ob Schulz Ei.. in der Hose hat und seinen Kurs der auf dem SPD PARTEITAG vor der WAHL von der Parteispitze und der Parteibasis festgelegt wurde beibehält oder lieber wieder, wie schon seit 150 Jahren viele SPD Funktionäre vor ihm,die SPD ins nächste Fettnäpfchen steigen läßt....... mal sehen aber ich denke die Gier nach Posten wird hier wieder obsiegen! :thumbup:
Wer seine Regeln stets dem Mainstream der von einigen wenigen bestimmten Medien anpasst hat das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung entweder diktatorisch unterdrückt oder aber völlig falsch verstanden.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von Agesilaos Megas »

Misterfritz hat geschrieben:(05 Dec 2017, 16:58)

Die SPD-Basis ist mehrheitlich gegen GroKo, die Anhänger/Wähler der SPD auch. Wie sollte die SPD denen eine GroKo erklären?
Hab Nachsicht. Es wurde in den letzten Tagen viel zu hysterisch berichtet. Das "öffentliche" Narrativ ist ein wenig verzerrt, teilweise wenig analytisch-objektiv. Einen Tag vor dem Parteitag verkündet der Spiegel, dass Schulz der Totengräber der SD sei, gleichzeitig widmet er dem Scholz mehrere Seiten; auch Gabriel tauchte überraschend oft als strahlender Macher auf, usw. - es kam dann doch alles anders (der Spiegel hätte es ja laut Civey besser wissen müssen). Nicht das erste Mal, dass die Außenperspektive Schulz und seine Bedeutung für die Partei unterschätzt. Der Wunsch war Vater der Artikel und Kolumnen. Und jetzt geht es eben in eine neue Runde: Das klare Nein fehlt, und schon wird die Groko an die Wand geschrieben, das, obgleich ja auch das klare Ja fehlt. Der Kurs sei richtungs- und führungslos, obgleich noch nichts angepackt worden ist oder die Motive erkannt worden sind. Jamaika wurde ja auch so entschieden ausgemalt, die Leitmedien bliesen stolz in die Siegestrompeten - das "Westdeutsche Wohlfühlbürgertum" erwähnte nur Augstein. Es kommen daher viele Leute zu dem Eindruck, eine Groko komme, die Sozis seien umgefallen. Es ist damit auch zu einer Frage des Vertrauens geworden: Uns sitzt ja 2013 noch im Rücken. Und ferner: Wer nicht zur SPD gehört, interessiert sich ja auch nicht für das langweilige Parteiengeschehen, sondern liest mal schnell eher die epitomierte Fassung. Es scheint, als treten in dieser Turbulenz Mythen, Verwirrung und Wünsche zu eng zusammen. Die deutschen Medien haben halt so ihre Probleme mit der Analyse der internen Parteienpolitik. Der AfD wurde oftmals schon das Zerwürfnis angedichtet (umso stärker ging sie dann hervor); eine Reflexion der internen Verhältnisse der CDU fehlt gänzlich. Ich denke, wir werden noch einige Überraschungen erleben, und die Medien werden uns nicht von der Pflicht befreien, uns selbst ein persönliches Bild der Dinge machen zu müssen.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von Agesilaos Megas »

think twice hat geschrieben:(05 Dec 2017, 19:57)

56% sind nun nicht so eine grosse Mehrheit, dass man von politischem Selbstmord sprechen kann.
Ich verstehe auch garnicht, warum so viele so wild auf die Opposition sind. Die SPD ist zur Wahl angetreten, um zu regieren. Das sie das nicht allein tun wuerde, müsste dem letzten Trottel klar gewesen sein. Warum jetzt Opposition?
Noch weniger sind 27,9 eine Mehrheit, weshalb es fraglich ist, warum das Modell gewählt werden sollte, das 70% nicht zusagt. Und willst Du Dir auch wirklich zumuten, zu wissen, warum jeder Einzelne die SPD gewählt hat? Auch bezweifle ich, dass die vielen Neumitglieder um Angela Merkels letzter Kanzlerschaft willen eingetreten sind. Veränderung oder Stabilität, das ist der Grundkonflikt. Jeder nimmt eine Seite ein und wirft dem anderen Böses vor - ich will Dir übrigens nichts vorwerfen, ich stimme Deinen Argumenten ja teilweise zu: Ja, es ist richtig, dass die SPD regieren soll, Opposition ist scheiße, aber zum Verpartnern gehören mindestens Zwei, und ich sehe da ein großes rautenförmiges Problem - das könnte ja mal in einem eigenen Strang aufgearbeitet werden.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von jorikke »

Agesilaos Megas hat geschrieben:(10 Dec 2017, 02:25)

Hab Nachsicht. Es wurde in den letzten Tagen viel zu hysterisch berichtet. Das "öffentliche" Narrativ ist ein wenig verzerrt, teilweise wenig analytisch-objektiv. Einen Tag vor dem Parteitag verkündet der Spiegel, dass Schulz der Totengräber der SD sei, gleichzeitig widmet er dem Scholz mehrere Seiten; auch Gabriel tauchte überraschend oft als strahlender Macher auf, usw. - es kam dann doch alles anders (der Spiegel hätte es ja laut Civey besser wissen müssen). Nicht das erste Mal, dass die Außenperspektive Schulz und seine Bedeutung für die Partei unterschätzt. Der Wunsch war Vater der Artikel und Kolumnen. Und jetzt geht es eben in eine neue Runde: Das klare Nein fehlt, und schon wird die Groko an die Wand geschrieben, das, obgleich ja auch das klare Ja fehlt. Der Kurs sei richtungs- und führungslos, obgleich noch nichts angepackt worden ist oder die Motive erkannt worden sind. Jamaika wurde ja auch so entschieden ausgemalt, die Leitmedien bliesen stolz in die Siegestrompeten - das "Westdeutsche Wohlfühlbürgertum" erwähnte nur Augstein. Es kommen daher viele Leute zu dem Eindruck, eine Groko komme, die Sozis seien umgefallen. Es ist damit auch zu einer Frage des Vertrauens geworden: Uns sitzt ja 2013 noch im Rücken. Und ferner: Wer nicht zur SPD gehört, interessiert sich ja auch nicht für das langweilige Parteiengeschehen, sondern liest mal schnell eher die epitomierte Fassung. Es scheint, als treten in dieser Turbulenz Mythen, Verwirrung und Wünsche zu eng zusammen. Die deutschen Medien haben halt so ihre Probleme mit der Analyse der internen Parteienpolitik. Der AfD wurde oftmals schon das Zerwürfnis angedichtet (umso stärker ging sie dann hervor); eine Reflexion der internen Verhältnisse der CDU fehlt gänzlich. Ich denke, wir werden noch einige Überraschungen erleben, und die Medien werden uns nicht von der Pflicht befreien, uns selbst ein persönliches Bild der Dinge machen zu müssen.
Es ist klar, eine Presse die tagtäglich ihre Organe füllen muss, kommt zwangsläufig ins Schleudern, wenn ein klarer Kurs, ein klares Ziel nicht vorgegeben wird. Zwangsläufig ist man auf Mutmaßungen angewiesen, die dann, je nach Couleur ausgeschmückt werden.
Dabei kommt zwangsläufig wenig Konkretes raus. Die Einen schreiben halt so, die Anderen so.
Das den Medien anzulasten ist billig.
Bei starken SPD Vorsitzenden ( Schumacher, Brandt, Schmidt und Schröder ) wusste man wohin der Karren laufen sollte. Man konnte sich dafür begeistern oder dagegen anschreiben. Im Nebel tappte keiner rum.
Von Schulz wissen wir lediglich, er will erst mal mit der CDU reden, ausloten und dann feststellen ob er das dann seiner Partei vorlegen darf.
Wenn er dann mögen täte, werden sie ihm sagen ob er sich trauen darf.
Eine große Führungspersönlichkeit.
Irgendwie erinnert er mich immer an catweazle, diesem Schrat aus den 80. Jahren, der immer irgendwo verwirrt aus dem Unterholz auftauchte.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von Agesilaos Megas »

jorikke hat geschrieben:(10 Dec 2017, 17:02)

Es ist klar, eine Presse die tagtäglich ihre Organe füllen muss, kommt zwangsläufig ins Schleudern, wenn ein klarer Kurs, ein klares Ziel nicht vorgegeben wird. Zwangsläufig ist man auf Mutmaßungen angewiesen, die dann, je nach Couleur ausgeschmückt werden.
Dabei kommt zwangsläufig wenig Konkretes raus. Die Einen schreiben halt so, die Anderen so.
Das den Medien anzulasten ist billig.
Bei starken SPD Vorsitzenden ( Schumacher, Brandt, Schmidt und Schröder ) wusste man wohin der Karren laufen sollte. Man konnte sich dafür begeistern oder dagegen anschreiben. Im Nebel tappte keiner rum.
Von Schulz wissen wir lediglich, er will erst mal mit der CDU reden, ausloten und dann feststellen ob er das dann seiner Partei vorlegen darf.
Wenn er dann mögen täte, werden sie ihm sagen ob er sich trauen darf.
Eine große Führungspersönlichkeit.
Irgendwie erinnert er mich immer an catweazle, diesem Schrat aus den 80. Jahren, der immer irgendwo verwirrt aus dem Unterholz auftauchte.
Ich laste den Leitmedien nicht an, nicht zu wissen, was Sache sei; Schulz lastet übrigens den Medien die Misere auch nicht an, wie er jüngst sagte. Ich habe aber hier dezidiert darauf verwiesen, dass Analyse, Meinung, Wünsche und Spekulation schon im Vorfeld des Parteitages verschwommen sind. Ein Meinungsmedium kann das machen. Jemand jedoch, der eine politische Analyse anbieten will, entledigt sich dabei derselben, und sollte das auch so implementieren. Dass die Analysen und die Tendenz der Artikel des Spiegel völlig konträr zu den Ergebnissen des Parteitages waren, zeigt schon, inwieweit sich ein Medium seines kühlen Profils entledigen kann, wenn es Mission oder Affekt vor Fakten stellt. Übrigens ist es ja keine Schande, dem Nichtwissen Raum zu geben, das erhebt ja wenigstens über den Zweifel einer Mission oder eines Affektes. Und auch bei Deinem Beitrag verfließt da einiges. Wir fangen bei einer Medienkritik an, und es endet in einer Meinung über "Führungspersönlichkeiten". Die Schuld-Debatte mag ich nicht führen. Ein bisschen zu deutsch. Ich weiß aber wenigstens, dass Du hier subjektiv bist. Das liegt in der Form eines Forums: Für Dich ist eine "Führungspersönlichkeit", die man an Männern messen kann, die andere Generationen wiederum nicht mehr zum Maßstab nehmen (oder vllt. gar nicht mehr kennen). Ich könnte eine solche Kategorie beurteilen, aber dann käme ich ebenfalls von meiner ursprünglichen Beobachtung ab, die, bitte, nicht einfach mit "billig" abgetan werden kann. Da machst Du es Dir m.E. ein wenig zu einfach.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von jorikke »

Agesilaos Megas hat geschrieben:(10 Dec 2017, 18:57)

Ich laste den Leitmedien nicht an, nicht zu wissen, was Sache sei; Schulz lastet übrigens den Medien die Misere auch nicht an, wie er jüngst sagte. Ich habe aber hier dezidiert darauf verwiesen, dass Analyse, Meinung, Wünsche und Spekulation schon im Vorfeld des Parteitages verschwommen sind. Ein Meinungsmedium kann das machen. Jemand jedoch, der eine politische Analyse anbieten will, entledigt sich dabei derselben, und sollte das auch so implementieren. Dass die Analysen und die Tendenz der Artikel des Spiegel völlig konträr zu den Ergebnissen des Parteitages waren, zeigt schon, inwieweit sich ein Medium seines kühlen Profils entledigen kann, wenn es Mission oder Affekt vor Fakten stellt. Übrigens ist es ja keine Schande, dem Nichtwissen Raum zu geben, das erhebt ja wenigstens über den Zweifel einer Mission oder eines Affektes. Und auch bei Deinem Beitrag verfließt da einiges. Wir fangen bei einer Medienkritik an, und es endet in einer Meinung über "Führungspersönlichkeiten". Die Schuld-Debatte mag ich nicht führen. Ein bisschen zu deutsch. Ich weiß aber wenigstens, dass Du hier subjektiv bist. Das liegt in der Form eines Forums: Für Dich ist eine "Führungspersönlichkeit", die man an Männern messen kann, die andere Generationen wiederum nicht mehr zum Maßstab nehmen (oder vllt. gar nicht mehr kennen). Ich könnte eine solche Kategorie beurteilen, aber dann käme ich ebenfalls von meiner ursprünglichen Beobachtung ab, die, bitte, nicht einfach mit "billig" abgetan werden kann. Da machst Du es Dir m.E. ein wenig zu einfach.
Du irrlichterst ein wenig durch den Text.
Beim Thema Führung ging es mir bei den Genannten um Vorsitzende der SDP, die unter Führung das Vorgeben eigener Ideen verstanden und diese vertraten.
Sie traten dies selbstbewusst und nahmen die Mitglieder mit, indem sie Stärke demonstrierten.
Persönlichkeiten, die so etwas auszeichnet, muss man heute nicht unbedingt mehr kennen, ihr Handeln ist aus ihrer Wirkungszeit heraus zu beurteilen.
"Führungspersönlichkeiten an Männern messen..." ist wohl etwas überholt. Wie unser bekanntes Beispiel der anderen Partei zeigt, es funktioniert unabhängig vom Geschlecht.
Eine Partei, die ihren Vorsitzenden mit 100% wählt, kann nicht verlangen das er sich bei jeder Entscheidung wieder "demokratisch" legitimieren soll.
Diese Verunsicherung und der ständige Versuch Verantwortung möglichst breit zu verteilen wird - außerhalb der SPD noch stärker - als Schwäche wahrgenommen.
So kann man beim Wähler nicht punkten.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von Agesilaos Megas »

jorikke hat geschrieben:(10 Dec 2017, 20:06)

Du irrlichterst ein wenig durch den Text.
Beim Thema Führung ging es mir bei den Genannten um Vorsitzende der SDP, die unter Führung das Vorgeben eigener Ideen verstanden und diese vertraten.
Sie traten dies selbstbewusst und nahmen die Mitglieder mit, indem sie Stärke demonstrierten.
Persönlichkeiten, die so etwas auszeichnet, muss man heute nicht unbedingt mehr kennen, ihr Handeln ist aus ihrer Wirkungszeit heraus zu beurteilen.
"Führungspersönlichkeiten an Männern messen..." ist wohl etwas überholt. Wie unser bekanntes Beispiel der anderen Partei zeigt, es funktioniert unabhängig vom Geschlecht.
Eine Partei, die ihren Vorsitzenden mit 100% wählt, kann nicht verlangen das er sich bei jeder Entscheidung wieder "demokratisch" legitimieren soll.
Diese Verunsicherung und der ständige Versuch Verantwortung möglichst breit zu verteilen wird - außerhalb der SPD noch stärker - als Schwäche wahrgenommen.
So kann man beim Wähler nicht punkten.
Du kannst Dir gern noch einmal Zeit nehmen, meine beiden Beiträge sorgfältig durchzulesen; bereits schon einmal ist darauf verwiesen worden, dass ich Ausführungen über die Leitmedien angestellt habe; andernfalls fürchte ich, dass wir uns in diesem seltsamen "große Männer/Frauen"-Sermon verlieren wie die Medien in parteiinternen Analysen. Was für Dich ein großer Sozi ist, und ob dieser dann überhaupt noch in unsere SPD passt, mag man gesondert behandeln.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von JJazzGold »

Agesilaos Megas hat geschrieben:(10 Dec 2017, 21:04)

Du kannst Dir gern noch einmal Zeit nehmen, meine beiden Beiträge sorgfältig durchzulesen; bereits schon einmal ist darauf verwiesen worden, dass ich Ausführungen über die Leitmedien angestellt habe; andernfalls fürchte ich, dass wir uns in diesem seltsamen "große Männer/Frauen"-Sermon verlieren wie die Medien in parteiinternen Analysen. Was für Dich ein großer Sozi ist, und ob dieser dann überhaupt noch in unsere SPD passt, mag man gesondert behandeln.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von jorikke »

Agesilaos Megas hat geschrieben:(10 Dec 2017, 21:04)

Du kannst Dir gern noch einmal Zeit nehmen, meine beiden Beiträge sorgfältig durchzulesen; bereits schon einmal ist darauf verwiesen worden, dass ich Ausführungen über die Leitmedien angestellt habe; andernfalls fürchte ich, dass wir uns in diesem seltsamen "große Männer/Frauen"-Sermon verlieren wie die Medien in parteiinternen Analysen. Was für Dich ein großer Sozi ist, und ob dieser dann überhaupt noch in unsere SPD passt, mag man gesondert behandeln.
Du hast recht mit der Feststellung, die Artikel der Leitmedien seien nicht erhellend und kontrovers.
Ich habe versucht darzulegen, dies sei das Resultat der in der SPD vorherrschenden Verwirrung und Führungsschwäche.
Da du offensichtlich nicht auf diese Gedanken reagieren willst, ist unser "Austausch" an dieser Stelle beendet.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von Agesilaos Megas »

jorikke hat geschrieben:(10 Dec 2017, 22:55)

Du hast recht mit der Feststellung, die Artikel der Leitmedien seien nicht erhellend und kontrovers.
Ich habe versucht darzulegen, dies sei das Resultat der in der SPD vorherrschenden Verwirrung und Führungsschwäche.
Da du offensichtlich nicht auf diese Gedanken reagieren willst, ist unser "Austausch" an dieser Stelle beendet.
Okay, ich wiederhole gern nochmals meinen Kritikpunkt - die Medien als passiver Rezeptor der Politik: unrealistisch. Massen- und Leitmedien tragen zur Meinungsbildung bei - nicht nur in Antwort auf Ereignisse. Sie setzen agenda, personalisieren, skandalisieren, emotionalisieren, inszenieren. Wäre dem nicht so, dann hätte man doch die eigene Civey ernster nehmen können. Und da halt Medienkompetenz kein Steckenpferd der Menschen ist, meinen einige auch, es herrsche Chaos und Verwirrung - weil eventuell die Quellen, die ihnen das tisch- und mundfertig servieren, andere sind als die, die z.B. in Parteiarbeit involviert sind. Ich habe kein Chaos angetroffen. Martin wurde wiedergewählt, das hat mich nicht wirklich überrascht. Er hat beide Flügel zusammengehalten. Die Seeheimer sind klein wie die Jusos laut sind. Und wir haben 2013 in Erinnerung. Keiner vertraut der Union wirklich (eine schwere pol. Hypothek für Merkel). Der Druck von außen stärkte auch den inneren Zusammenhalt. Das waren auch bisher keine Funktionärsgeheimnisse. Es überrascht eher jemanden, der Martin halt nur von negativen Meldungen á la "Schulz-Zug abgefahren" etc. kennt und die Sozialdemokraten nur auf Grokos beschränkt. Warum aber große Blätter, denen all diese Infos zugänglich sind, im kritischen Moment irren, zeugt doch eher von der Verunsicherung auf einer höheren Ebene. Und das betrifft die Parteienberichterstattung auch generell. Man kann ja den Spieß umdrehen, und aus der Unkenntnis des Parteilebens eine Verwirrung innerhalb der Medien konkludieren - das aber wäre ja ein Eingeständnis verringerter Professionalität. Das wiederum wäre auch nicht so undenkbar: Ich wiederhole noch einmal gern das Verhältnis von Medien und AfD; keine Partei stärkten mediale Agendas mehr. Die Medien werden auch ganz orientierungslos im Parteileben der CDU herumstochern - schon jetzt wird herumgespahnt.
Noch eins hintendran: Ob Martin führungsschwach wird, wird sich erst jetzt zeigen, wo es konkret wird. Aber moderne Medien haben keine Geduld, da jede Minute Profit verspricht. Die Folgen könnten ziemlich fatal sein...
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von JJazzGold »

Agesilaos Megas hat geschrieben:(11 Dec 2017, 07:23)

Okay, ich wiederhole gern nochmals meinen Kritikpunkt - die Medien als passiver Rezeptor der Politik: unrealistisch. Massen- und Leitmedien tragen zur Meinungsbildung bei - nicht nur in Antwort auf Ereignisse. Sie setzen agenda, personalisieren, skandalisieren, emotionalisieren, inszenieren. Wäre dem nicht so, dann hätte man doch die eigene Civey ernster nehmen können. Und da halt Medienkompetenz kein Steckenpferd der Menschen ist, meinen einige auch, es herrsche Chaos und Verwirrung - weil eventuell die Quellen, die ihnen das tisch- und mundfertig servieren, andere sind als die, die z.B. in Parteiarbeit involviert sind. Ich habe kein Chaos angetroffen. Martin wurde wiedergewählt, das hat mich nicht wirklich überrascht. Er hat beide Flügel zusammengehalten. Die Seeheimer sind klein wie die Jusos laut sind. Und wir haben 2013 in Erinnerung. Keiner vertraut der Union wirklich (eine schwere pol. Hypothek für Merkel). Der Druck von außen stärkte auch den inneren Zusammenhalt. Das waren auch bisher keine Funktionärsgeheimnisse. Es überrascht eher jemanden, der Martin halt nur von negativen Meldungen á la "Schulz-Zug abgefahren" etc. kennt und die Sozialdemokraten nur auf Grokos beschränkt. Warum aber große Blätter, denen all diese Infos zugänglich sind, im kritischen Moment irren, zeugt doch eher von der Verunsicherung auf einer höheren Ebene. Und das betrifft die Parteienberichterstattung auch generell. Man kann ja den Spieß umdrehen, und aus der Unkenntnis des Parteilebens eine Verwirrung innerhalb der Medien konkludieren - das aber wäre ja ein Eingeständnis verringerter Professionalität. Das wiederum wäre auch nicht so undenkbar: Ich wiederhole noch einmal gern das Verhältnis von Medien und AfD; keine Partei stärkten mediale Agendas mehr. Die Medien werden auch ganz orientierungslos im Parteileben der CDU herumstochern - schon jetzt wird herumgespahnt.
Noch eins hintendran: Ob Martin führungsschwach wird, wird sich erst jetzt zeigen, wo es konkret wird. Aber moderne Medien haben keine Geduld, da jede Minute Profit verspricht. Die Folgen könnten ziemlich fatal sein...
Wie sollen Ihrer Meinung nach Medien reagieren, wenn in der SPD auf der einen Seite Gesprächsvorbereitungen zu einer eventuellen Neuauflage GroKo laufen, während Klingenbeil bereits mit Wahlkampfvorbereitungen für Neuwahlen laufen?

Da fragen sich nicht nur Medien, sondern auch der wählende Bürger, “ ja wohin laufen sie denn nun und mit wem?“
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von Agesilaos Megas »

JJazzGold hat geschrieben:(11 Dec 2017, 08:29)

Wie sollen Ihrer Meinung nach Medien reagieren, wenn in der SPD auf der einen Seite Gesprächsvorbereitungen zu einer eventuellen Neuauflage GroKo laufen, während Klingenbeil bereits mit Wahlkampfvorbereitungen für Neuwahlen laufen?

Da fragen sich nicht nur Medien, sondern auch der wählende Bürger, “ ja wohin laufen sie denn nun und mit wem?“
Ich wiederhole, erneut, erneut, erneut: Medien reagieren nicht. Sie inszenieren. Meinungsmedien können das. Aber wer die Analyse beansprucht, sollte auch analysieren. Und wenn Du Deine eigenen Zeilen liest, merkst Du ja schon, dass Deine letzte Frage mit dem, was Du ja bisher nur weißt, schon chronologisch nicht übereinstimmt. Die zeitlich-inhaltliche Differenz ist emotional aufgebläht, inszeniert, nicht faktisch, vom Newsticker und der Konfusion, in der sich eine Gesellschaft befindet, getrieben, ohne Geduld. Wohin es gehen soll, steht noch nicht fest, es wird vorbereitet. Am Ende entscheiden eh wir. Und dass Neuwahlen organisatorisch vorbereitet werden, falls Merkel unregierbar ist, ist ja nun eine wichtige Sache, zumal Du ja auch schon weißt, dass wir eine Groko mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ablehnen könnten. Ich werde es tun. Wie dem auch sei: Entscheidungen sind nicht gefällt. Wie kann also schon von einem Umfallen die Rede sein? Natürlich nur, wenn inszeniert, nicht analysiert wird. Mit demselben Sendungsbewusstsein, ich wiederhole es hier noch einmal, wurde die AfD schon mehrmals totgeschrieben, bis sie dann - unglücklicherweise - immer wieder hervorkam und noch lauter "Lügenpresse" skandieren konnte. Mehr Entschleunigung täte uns allen mal gut.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von JJazzGold »

Agesilaos Megas hat geschrieben:(11 Dec 2017, 09:10)

Ich wiederhole, erneut, erneut, erneut: Medien reagieren nicht. Sie inszenieren. Meinungsmedien können das. Aber wer die Analyse beansprucht, sollte auch analysieren. Und wenn Du Deine eigenen Zeilen liest, merkst Du ja schon, dass Deine letzte Frage mit dem, was Du ja bisher nur weißt, schon chronologisch nicht übereinstimmt. Die zeitlich-inhaltliche Differenz ist emotional aufgebläht, inszeniert, nicht faktisch, vom Newsticker und der Konfusion, in der sich eine Gesellschaft befindet, getrieben, ohne Geduld. Wohin es gehen soll, steht noch nicht fest, es wird vorbereitet. Am Ende entscheiden eh wir. Und dass Neuwahlen organisatorisch vorbereitet werden, falls Merkel unregierbar ist, ist ja nun eine wichtige Sache, zumal Du ja auch schon weißt, dass wir eine Groko mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ablehnen könnten. Ich werde es tun. Wie dem auch sei: Entscheidungen sind nicht gefällt. Wie kann also schon von einem Umfallen die Rede sein? Natürlich nur, wenn inszeniert, nicht analysiert wird. Mit demselben Sendungsbewusstsein, ich wiederhole es hier noch einmal, wurde die AfD schon mehrmals totgeschrieben, bis sie dann - unglücklicherweise - immer wieder hervorkam und noch lauter "Lügenpresse" skandieren konnte. Mehr Entschleunigung täte uns allen mal gut.
Meine Frage rekrutiert sich aus dem SPD Parteitag.
Den konnte man live verfolgen.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

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JJazzGold hat geschrieben:(11 Dec 2017, 09:48)

Meine Frage rekrutiert sich aus dem SPD Parteitag.
Den konnte man live verfolgen.
Dort hat sich auch kein anderer Beschluss (Beschl. Nr. 1) abgezeichnet, der über o.g. Punkt schon hinausgegangen wäre...
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von JJazzGold »

Agesilaos Megas hat geschrieben:(11 Dec 2017, 14:26)

Dort hat sich auch kein anderer Beschluss (Beschl. Nr. 1) abgezeichnet, der über o.g. Punkt schon hinausgegangen wäre...
Ein gewisses Schwanken hat sich abgezeichnet, weshalb ich konstatierte:

Je länger ich Schulz beobachte, desto mehr verstärkt sich mein Eindruck, dass er nicht so recht weiß, wohin er mit seiner SPD will und wenn er es dann mal weiß, dann ist unklar ob die SPD Basis auch dorthin will.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von Uffzach »

Schulz soll auf jeden Fall alles gegen eine GroKo mobilisieren. Jetzt bloß nicht aufgeben! Jusos und Schulz!!! :cool:
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von JJazzGold »

Uffzach hat geschrieben:(11 Dec 2017, 15:39)

Schulz soll auf jeden Fall alles gegen eine GroKo mobilisieren. Jetzt bloß nicht aufgeben! Jusos und Schulz!!! :cool:
Weshalb?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von Uffzach »

JJazzGold hat geschrieben:(11 Dec 2017, 15:40)

Weshalb?
Weil eine Minderheitsregierung genau das Richtige ist. :cool:
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von Agesilaos Megas »

JJazzGold hat geschrieben:(11 Dec 2017, 14:48)

Ein gewisses Schwanken hat sich abgezeichnet, weshalb ich konstatierte:

Je länger ich Schulz beobachte, desto mehr verstärkt sich mein Eindruck, dass er nicht so recht weiß, wohin er mit seiner SPD will und wenn er es dann mal weiß, dann ist unklar ob die SPD Basis auch dorthin will.
Ich denke, Du hast es nicht beabsichtigt, aber schon die Formel "gewisses Schwanken" lässt durchaus relativere, größere Perspektiven zu: Das Scheitern von Jamaika hinterließ bundesweit ein "gewisses Schwanken", i.d.S. des Unbestimmten. Und diese Unbestimmtheit der Situation rührt ja nicht aus der SPD her - sie war ja an Jamaika nicht beteiligt. Aber sie wirkt sich auch auf alle Parteien aus, auch die SPD. Die CDU ist sich auch nicht ihres Kurses so sicher, ihre Flügel sind alarmiert. Aber sie ist eine andere Partei mit weniger basisdemokratischer Ausrichtung. Die Konflikte sind daher nicht so offen sichtbar. Die Linke z.B., die ja nicht einmal daran beteiligt ist, ist in ihren Aussagen auch nicht konsistent. Die einen warnen Schulz vor der Groko, die anderen sagen, sein zweites Nein sei ein Fehler gewesen etc. - und der Kurswechsel der FDP muss ja nicht erwähnt sein. Machtkämpfe im Södhofer-Stadl. Seehofer betont, es gebe keinen Richtungsstreit, aber gibt zu, dass man sich zukünftig verändern müsse (Meisterleistung!). Wirklich gefestigt sind m.E. nur die Grünen und die AfD hervorgegangen. Die Grünen haben sich "realo"mäßig profiliert und rücken evtl. nach rechts; und die AfD wildert jetzt auch links und hat einen Nimbus, von dem die anderen Parteien träumen. Aus dieser größeren Perspektive sieht man schon, dass eine Krise (im pos. Sinn) herrscht. Und Krisen sind Momente, in denen Medien nichts vorhersagen können; je mehr sie aber berichten, desto verzerrter, emotionalisierter und fremder die Entscheidungsprozesse. Die Flüchtlingskrise hat daher auch nicht zur Thematisierung von Geld- und Sozialfragen geführt, sondern zu öfftl.-rechtl. Showauftritten der AfD und Burkaverboten. Das Schwanken geht durch die gesamte Parteienlandschaft, sollte aber nicht so negativ betrachtet werden. CSU/CDU z.B. haben längst Erneuerung nötig.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von Agesilaos Megas »

Uffzach hat geschrieben:(11 Dec 2017, 15:42)

Weil eine Minderheitsregierung genau das Richtige ist. :cool:
Ja, aber warum, Deines Erachtens?
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von Teeernte »

Uffzach hat geschrieben:(11 Dec 2017, 15:39)

Schulz soll auf jeden Fall alles gegen eine GroKo mobilisieren. Jetzt bloß nicht aufgeben! Jusos und Schulz!!! :cool:
Soll er....es geht auch ohne ihn.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von Uffzach »

Agesilaos Megas hat geschrieben:(11 Dec 2017, 16:17)

Ja, aber warum, Deines Erachtens?
Weil sich so ein Umsturz in der CDU rascher vollziehen kann. :cool:
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von Teeernte »

Uffzach hat geschrieben:(11 Dec 2017, 16:44)

Weil sich so ein Umsturz in der CDU rascher vollziehen kann. :cool:
....mit der AfD als Koalitionspartner für Neuwahlen ??
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von Uffzach »

Teeernte hat geschrieben:(11 Dec 2017, 17:01)

....mit der AfD als Koalitionspartner für Neuwahlen ??
Gutes will Weile haben. So rasch geht das nicht.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von jorikke »

Agesilaos Megas hat geschrieben:(11 Dec 2017, 15:54)

Ich denke, Du hast es nicht beabsichtigt, aber schon die Formel "gewisses Schwanken" lässt durchaus relativere, größere Perspektiven zu: Das Scheitern von Jamaika hinterließ bundesweit ein "gewisses Schwanken", i.d.S. des Unbestimmten. Und diese Unbestimmtheit der Situation rührt ja nicht aus der SPD her - sie war ja an Jamaika nicht beteiligt. Aber sie wirkt sich auch auf alle Parteien aus, auch die SPD. Die CDU ist sich auch nicht ihres Kurses so sicher, ihre Flügel sind alarmiert. Aber sie ist eine andere Partei mit weniger basisdemokratischer Ausrichtung. Die Konflikte sind daher nicht so offen sichtbar. Die Linke z.B., die ja nicht einmal daran beteiligt ist, ist in ihren Aussagen auch nicht konsistent. Die einen warnen Schulz vor der Groko, die anderen sagen, sein zweites Nein sei ein Fehler gewesen etc. - und der Kurswechsel der FDP muss ja nicht erwähnt sein. Machtkämpfe im Södhofer-Stadl. Seehofer betont, es gebe keinen Richtungsstreit, aber gibt zu, dass man sich zukünftig verändern müsse (Meisterleistung!). Wirklich gefestigt sind m.E. nur die Grünen und die AfD hervorgegangen. Die Grünen haben sich "realo"mäßig profiliert und rücken evtl. nach rechts; und die AfD wildert jetzt auch links und hat einen Nimbus, von dem die anderen Parteien träumen. Aus dieser größeren Perspektive sieht man schon, dass eine Krise (im pos. Sinn) herrscht. Und Krisen sind Momente, in denen Medien nichts vorhersagen können; je mehr sie aber berichten, desto verzerrter, emotionalisierter und fremder die Entscheidungsprozesse. Die Flüchtlingskrise hat daher auch nicht zur Thematisierung von Geld- und Sozialfragen geführt, sondern zu öfftl.-rechtl. Showauftritten der AfD und Burkaverboten. Das Schwanken geht durch die gesamte Parteienlandschaft, sollte aber nicht so negativ betrachtet werden. CSU/CDU z.B. haben längst Erneuerung nötig.
Die AfD hat einen "Nimbus" (Nimbus lt. Duden = Ansehen ) von dem die anderen Parteien träumen.
Könntest du bei einigen Nachdenken, mir verzeihen, dass ich den Satz nicht kapiere?
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von JJazzGold »

Agesilaos Megas hat geschrieben:(11 Dec 2017, 15:54)

Ich denke, Du hast es nicht beabsichtigt, aber schon die Formel "gewisses Schwanken" lässt durchaus relativere, größere Perspektiven zu: Das Scheitern von Jamaika hinterließ bundesweit ein "gewisses Schwanken", i.d.S. des Unbestimmten. Und diese Unbestimmtheit der Situation rührt ja nicht aus der SPD her - sie war ja an Jamaika nicht beteiligt. Aber sie wirkt sich auch auf alle Parteien aus, auch die SPD. Die CDU ist sich auch nicht ihres Kurses so sicher, ihre Flügel sind alarmiert. Aber sie ist eine andere Partei mit weniger basisdemokratischer Ausrichtung. Die Konflikte sind daher nicht so offen sichtbar. Die Linke z.B., die ja nicht einmal daran beteiligt ist, ist in ihren Aussagen auch nicht konsistent. Die einen warnen Schulz vor der Groko, die anderen sagen, sein zweites Nein sei ein Fehler gewesen etc. - und der Kurswechsel der FDP muss ja nicht erwähnt sein. Machtkämpfe im Södhofer-Stadl. Seehofer betont, es gebe keinen Richtungsstreit, aber gibt zu, dass man sich zukünftig verändern müsse (Meisterleistung!). Wirklich gefestigt sind m.E. nur die Grünen und die AfD hervorgegangen. Die Grünen haben sich "realo"mäßig profiliert und rücken evtl. nach rechts; und die AfD wildert jetzt auch links und hat einen Nimbus, von dem die anderen Parteien träumen. Aus dieser größeren Perspektive sieht man schon, dass eine Krise (im pos. Sinn) herrscht. Und Krisen sind Momente, in denen Medien nichts vorhersagen können; je mehr sie aber berichten, desto verzerrter, emotionalisierter und fremder die Entscheidungsprozesse. Die Flüchtlingskrise hat daher auch nicht zur Thematisierung von Geld- und Sozialfragen geführt, sondern zu öfftl.-rechtl. Showauftritten der AfD und Burkaverboten. Das Schwanken geht durch die gesamte Parteienlandschaft, sollte aber nicht so negativ betrachtet werden. CSU/CDU z.B. haben längst Erneuerung nötig.
Da die SPD nicht soviel Vorstellungskraft besaß sich vorzustellen, dass Sondierungsgespräche auch scheitern können, kam sie durch Schulzens Absichtserklärung am Wahlabend, sich in die Opposition zurückziehen zu wollen, ins Schwanken. Sie hat bis heute nicht aufgehört zu schwanken.
Jetzt will Schulz vielleicht, vielleicht auch nicht, wieder in eine GroKo und die SPD Basis vielleicht, vielleicht auch nicht, doch lieber in der Opposition bleiben, oder vielleicht, vielleicht auch nicht, der Union eine Minderheitsregierung andienen.

Kein Wunder, dass sich Bürger und Medien fragen, quo vadis Schulz, quo vadis SPD? Den Raum zur Spekulation hat die SPD und nur die SPD selbst eröffnet.

Einige notwendige Korrekturen,

- Sondierungsgespräche abzubrechen ist kein Kurswechsel, die FDP ist immer noch die liberale Partei
- die Grünen wollen linksliberal werden, das ist keine Orientierung nach rechts
- die AfD befindet sich anteilig in Auflösung und der Rest ist in der Tat gefestigt endgültig rechtsaußen angekommen, eindeutig nichts, wovon seriöse Parteien träumen.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von Dampflok94 »

JJazzGold hat geschrieben:(11 Dec 2017, 14:48)

Ein gewisses Schwanken hat sich abgezeichnet, weshalb ich konstatierte:

Je länger ich Schulz beobachte, desto mehr verstärkt sich mein Eindruck, dass er nicht so recht weiß, wohin er mit seiner SPD will und wenn er es dann mal weiß, dann ist unklar ob die SPD Basis auch dorthin will.
Die Frage ist doch, gibt es eine positive Option für die SPD. Und wenn Herr Schulz da keine sieht, dann würde ich ihm das nicht vorwerfen. Ich sehe nämlich auch keine. Jemandem vorzuwerfen sich nicht mit Volldampf ins verderben zu stürzen, hielte für ziemlich merkwürdig.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von JJazzGold »

Dampflok94 hat geschrieben:(11 Dec 2017, 18:26)

Die Frage ist doch, gibt es eine positive Option für die SPD. Und wenn Herr Schulz da keine sieht, dann würde ich ihm das nicht vorwerfen. Ich sehe nämlich auch keine. Jemandem vorzuwerfen sich nicht mit Volldampf ins verderben zu stürzen, hielte für ziemlich merkwürdig.
Ich auch, weshalb mich das kontinuierliche FDP Bashing durch die SPD und deren Vertreter höchst erstaunte.

Nichts desto trotz ist die Frage, wohin Schulz und die SPD jetzt geht, legitim. Denn dass man sich innerhalb der SPD nicht wirklich einig über den Weg ist, das war an den Parteitagen klar erkenntlich.

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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von Dampflok94 »

JJazzGold hat geschrieben:(11 Dec 2017, 18:31)

Ich auch, weshalb mich das kontinuierliche FDP Bashing durch die SPD und deren Vertreter höchst erstaunte.

Nichts desto trotz ist die Frage, wohin Schulz und die SPD jetzt geht, legitim. Denn dass man sich innerhalb der SPD nicht wirklich einig über den Weg ist, das war an den Parteitagen klar erkenntlich.
Die FDP hat die SPD in eine höchst unkommode Situation gebracht. Das macht sie jetzt nicht gerade sympathisch (für die SPD).

Und natürlich ist man sich nicht einig. Jede Option hat so ihre Tücken. Wobei ich meine, daß man erst mal jede klären muß. Wie soll man eine GroKo beurteilen, so lange inhaltlich nix geklärt ist? Wäre die CDU/CSU überhaupt zu einer Minderheitsregierung bereit? Das muß geklärt werden, bevor man was ausschließen kann.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von JJazzGold »

Dampflok94 hat geschrieben:(11 Dec 2017, 18:36)

Die FDP hat die SPD in eine höchst unkommode Situation gebracht. Das macht sie jetzt nicht gerade sympathisch (für die SPD).

Und natürlich ist man sich nicht einig. Jede Option hat so ihre Tücken. Wobei ich meine, daß man erst mal jede klären muß. Wie soll man eine GroKo beurteilen, so lange inhaltlich nix geklärt ist? Wäre die CDU/CSU überhaupt zu einer Minderheitsregierung bereit? Das muß geklärt werden, bevor man was ausschließen kann.
Die FDP hat nicht die Funktion, die SPD zu pampern. Jetzt bringt die SPD eventuell die Union in eine unkomfortable Situation, soll sie darauf Rücksicht nehmen?
Na also.

Es ist nur meine ganz persönliche Meinung, aber mit dem Zögern, inzwischen soll der Bürger mit irgendeiner Regierung nicht erst zu Ostern, sondern erst zu Pfingsten rechnen, wird die SPD mehr Zustimmung verlieren, als sie ggfls. durch die zügige Absichtserklärung nach Jamaika, "packen wir es an", in eine erneute GroKo einzutreten verloren hätte.

Too little - too late.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von Dampflok94 »

JJazzGold hat geschrieben:(11 Dec 2017, 18:48)

Es ist nur meine ganz persönliche Meinung, aber mit dem Zögern, inzwischen soll der Bürger mit irgendeiner Regierung nicht erst zu Ostern, sondern erst zu Pfingsten rechnen, wird die SPD mehr Zustimmung verlieren, als sie ggfls. durch die zügige Absichtserklärung nach Jamaika, "packen wir es an", in eine erneute GroKo einzutreten verloren hätte.

Too little - too late.
So ist das mit den persönlichen Meinungen. Andere sind da der Überzeugung, würde die SPD zügig in die GroKo gehen, dann würde sie rasant an Zustimmung verlieren. Und das schlimmste für die SPD ist doch, vielleicht sind beide Meinungen richtig.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von JJazzGold »

Dampflok94 hat geschrieben:(11 Dec 2017, 18:53)

So ist das mit den persönlichen Meinungen. Andere sind da der Überzeugung, würde die SPD zügig in die GroKo gehen, dann würde sie rasant an Zustimmung verlieren. Und das schlimmste für die SPD ist doch, vielleicht sind beide Meinungen richtig.
Wir werden nie wissen, welche Meinung letztendlich richtig war. ;)
Die SPD wird jetzt auf "no risk - no fun" setzen müssen.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von unity in diversity »

Im Rahmen einer Groko bevorzugt Schulz:

...Kooperationsmodelle mit festen Vereinbarungen nur in einigen Politikbereichen…

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 36502.html

Alle Themen, ohne feste Vereinbarungen, sind „nichts Genaues- weiß man nicht“, oder wahlweise „no risk-no fun“.
Über die offen gelassenen Politikbereiche, dürfe aber der Bundestag diskutieren.
Kernthemen unterliegen der Koalitionsdisziplin.
Ob die Basis von dieser reduzierten Taktik begeistert ist und auf eine Mitgliederbefragung verzichtet, muß man abwarten.
Es hängt wohl von den Kernthemen ab und von der allgemeinen Resignation und Politikverdrossenheit der Mitglieder.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von Polibu »

Bielefeld09 hat geschrieben:(25 Nov 2017, 19:38)

Schulz macht alles richtig.
Er hat am Wahlabend gesagt:
Keine GroKo mit uns.
Jamaika hat verhandelt und ist an der FDP gescheitert.
FDP hat mangels Masse sich aus der Verantwortung gezogen.
Nun ist aber eine Regierungskrise entstanden.
Und nun soll die SPD neu verhandeln.
Wie einfach ist das,
jetzt eigene Themen in einer Groko voranzubringen!
Nun macht doch endlich mal!
Die FDP hat sich nicht aus der Verantwortung gezogen. Sie wollte keine verantwortungslose CDU/CSU/Grünen Politik unterstützen.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von Agesilaos Megas »

jorikke hat geschrieben:(11 Dec 2017, 17:59)

Die AfD hat einen "Nimbus" (Nimbus lt. Duden = Ansehen ) von dem die anderen Parteien träumen.
Könntest du bei einigen Nachdenken, mir verzeihen, dass ich den Satz nicht kapiere?
Nimbus ist eine religiöse Metapher, kennst Du vllt. von den orthodoxen Lichtscheiben hinter Heiligen. Wurde später auch für Ruhm verwendet. Und wenn es darum geht, Stimmen zu gewinnen, und sich zu vergrößern, heimst die AfD halt allen Ruhm ein, während wir in den Volksparteien schmähliche Niederlagen verzeichnen. So ehrlich muss man sein. Wer als Sozialdemokrat den Untergang seiner eigenen Partei in Sachsen-Anhalt über die Jahre mitverfolgen konnte, während die AfD überall mobilisiert, den lässt das nicht kalt.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von Agesilaos Megas »

JJazzGold hat geschrieben:(11 Dec 2017, 18:24)
Kein Wunder, dass sich Bürger und Medien fragen, quo vadis Schulz, quo vadis SPD? Den Raum zur Spekulation hat die SPD und nur die SPD selbst eröffnet.

Einige notwendige Korrekturen,

- Sondierungsgespräche abzubrechen ist kein Kurswechsel, die FDP ist immer noch die liberale Partei
- die Grünen wollen linksliberal werden, das ist keine Orientierung nach rechts
- die AfD befindet sich anteilig in Auflösung und der Rest ist in der Tat gefestigt endgültig rechtsaußen angekommen, eindeutig nichts, wovon seriöse Parteien träumen.
[/color]

Ich wiederhole nochmals, da Du diesen Punkt kein einziges Mal aufgreifst: Medien sind kein passiver Beteiligter und gestalten aktiv mit; daher sind manche Blätter auch so aufrecht und nennen sich "Meinungsmedien". Und da Du schon über Kurse spekulierst, auch wenn die ergriffenen Maßnahmen deutlichst erkennen lassen, dass die Fragen erst in Zukunft geklärt werden können, das impliziert ja eine fast schon irrationale, eine emotionale Reaktion. Und ich denke nicht, dass es förderlich ist, eine emotionale Bresche aufzutun und für den täglichen Newsticker auszunutzen.

Und zu Deinen Anmerkungen (streng genommen sind Deine Worte keine Korrekturen, da es sich um subjektive Urteile handelt -> Meinung) setze ich mal meine Anmerkungen nach: Die FDP wird die Konsequenzen des Abbruchs händeln müssen, und das wird bei der Ein-Mann-Partei mit magerer pol. Bilanz in den letzten Jahren sichtbar werden (immerhin haben sie die Ehe für Alle mit freigemacht, also mal ein Lob meinerseits); dass die Grünen linksliberal werden wollen, muss mal mit Infos gefüttert werden, da bin ich noch skeptisch; zuletzt waren sie bei Jamaika sehr realo, was in Flügelkämpfe führen könnte (Habeck, Baerbock). Und zur AfD: Ich will Dir nichts vorwerfen, aber irgendwie suppt da eine gewisse Arroganz durch. Diese Leute sind kein Witz, sie haben Fuß gefasst und schon unsere Landesparlamente in arge Bedrängnis gebracht. Und von ihrem Erfolg träumen andere Parteien, die immer mehr marginalisiert werden und um ihr Überleben kämpfen. In S-A sind die Blauen stärker als die SPD. Ja, ich träume von 24% in Sachsen-Anhalt; und mir schaudert es vor Arroganz in den alten Parteien.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von Agesilaos Megas »

Uffzach hat geschrieben:(11 Dec 2017, 16:44)

Weil sich so ein Umsturz in der CDU rascher vollziehen kann. :cool:
Klingt radikal, aber, mal ehrlich, ich fürchte, dass Merkel das pol. System nach 12 Jahren in eine Blockade gebracht hat. Links und Rechts gegen sie, ihr Zentrum (grün-gelb) ist mit Jamaika gescheitert. Es geht so nicht weiter. Jüngst im Bundestag, als Schneider (SPD) dazu aufforderte, der Kanzler müsse sich viermal im Jahr zur Rechenschaft bewegen lassen, da klatschten Linke, SPD, AfD (bis auf die beiden Führer) - ein gewisses Symbol. Ein Ende der Ära Merkel müsste auch endlich mal dazu führen, dass die Begrenzung der Amtszeit eines Bundeskanzlers ins Spiel gebracht wird.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von JJazzGold »

Agesilaos Megas hat geschrieben:(12 Dec 2017, 17:17)

Ich wiederhole nochmals, da Du diesen Punkt kein einziges Mal aufgreifst: Medien sind kein passiver Beteiligter und gestalten aktiv mit; daher sind manche Blätter auch so aufrecht und nennen sich "Meinungsmedien". Und da Du schon über Kurse spekulierst, auch wenn die ergriffenen Maßnahmen deutlichst erkennen lassen, dass die Fragen erst in Zukunft geklärt werden können, das impliziert ja eine fast schon irrationale, eine emotionale Reaktion. Und ich denke nicht, dass es förderlich ist, eine emotionale Bresche aufzutun und für den täglichen Newsticker auszunutzen.

Und zu Deinen Anmerkungen (streng genommen sind Deine Worte keine Korrekturen, da es sich um subjektive Urteile handelt -> Meinung) setze ich mal meine Anmerkungen nach: Die FDP wird die Konsequenzen des Abbruchs händeln müssen, und das wird bei der Ein-Mann-Partei mit magerer pol. Bilanz in den letzten Jahren sichtbar werden (immerhin haben sie die Ehe für Alle mit freigemacht, also mal ein Lob meinerseits); dass die Grünen linksliberal werden wollen, muss mal mit Infos gefüttert werden, da bin ich noch skeptisch; zuletzt waren sie bei Jamaika sehr realo, was in Flügelkämpfe führen könnte (Habeck, Baerbock). Und zur AfD: Ich will Dir nichts vorwerfen, aber irgendwie suppt da eine gewisse Arroganz durch. Diese Leute sind kein Witz, sie haben Fuß gefasst und schon unsere Landesparlamente in arge Bedrängnis gebracht. Und von ihrem Erfolg träumen andere Parteien, die immer mehr marginalisiert werden und um ihr Überleben kämpfen. In S-A sind die Blauen stärker als die SPD. Ja, ich träume von 24% in Sachsen-Anhalt; und mir schaudert es vor Arroganz in den alten Parteien.
Ach so, AfD Wähler.
Weshalb schreiben Sie nicht einfach "Lügenpresse", da hätte ich mir eine Antwort sparen können.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von Agesilaos Megas »

JJazzGold hat geschrieben:(12 Dec 2017, 17:50)

Ach so, AfD Wähler.
Weshalb schreiben Sie nicht einfach "Lügenpresse", da hätte ich mir eine Antwort sparen können.
Bitte, was? Hast Du Dir mal meinen Beitrag durchgelesen???
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von JJazzGold »

Agesilaos Megas hat geschrieben:(12 Dec 2017, 17:57)

Bitte, was? Hast Du Dir mal meinen Beitrag durchgelesen???
Was soll ich aus Ihrem Traum von 24% für die Blauen schließen?
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von Agesilaos Megas »

JJazzGold hat geschrieben:(12 Dec 2017, 18:02)

Was soll ich aus Ihrem Traum von 24% für die Blauen schließen?
Ich habe geschrieben:
Diese Leute sind kein Witz, sie haben Fuß gefasst und schon unsere Landesparlamente in arge Bedrängnis gebracht. Und von ihrem Erfolg träumen andere Parteien, die immer mehr marginalisiert werden und um ihr Überleben kämpfen. In S-A sind die Blauen stärker als die SPD. Ja, ich träume von 24% in Sachsen-Anhalt; und mir schaudert es vor Arroganz in den alten Parteien.
Quizfrage: Wer hat 24% in den LT-Wahlen in S-A erreicht? Die SPD oder AfD? Wer ist also Gegenstand meines Traumes? :rolleyes:
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von JJazzGold »

Agesilaos Megas hat geschrieben:(12 Dec 2017, 18:11)

Ich habe geschrieben:



Quizfrage: Wer hat 24% in den LT-Wahlen in S-A erreicht? Die SPD oder AfD? Wer ist also Gegenstand meines Traumes? :rolleyes:
Vielleicht drücken Sie sich zukünftig konkreter aus. Aus AfD Nimbus, Medien Kritik, Ihrem Traum und Ihrer Furcht vor der Arroganz der Altparteien, was die SPD einschließt, schloss ich, dass Sie einer der hier üblichen AfD Wähler sind.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von Agesilaos Megas »

JJazzGold hat geschrieben:(12 Dec 2017, 18:15)

Vielleicht drücken Sie sich zukünftig konkreter aus. Aus AfD Nimbus, Medien Kritik, Ihrem Traum und Ihrer Furcht vor der Arroganz der Altparteien, was die SPD einschließt, schloss ich, dass Sie einer der hier üblichen AfD Wähler sind.
Aber gerade mit solchen Reflexen drängt man AfDler in die Opferrolle und verhindert inhaltliche Diskussionen. Wo kommen wir da hin, wenn wir Themen, die die AfD für sich zu erobern sucht, nicht mehr diskutieren können? Vllt. haben ja die AfDler Schwächen entdeckt, die wir niemals zugeben wollen? Mit bloßem Abwehrverhalten kriegen wir die nicht klein. Das ist nicht die NPD. Und ich habe mich in Halle und Umgebung mit vielen ihrer Sorte auseinandergesetzt, von Moderaten bis hin zu Radikalos - selbst dem ehrsüchtigenden aufstrebenden Mario Müller der IB. Leute, unterschätzt die bitte nicht!
gentibus solidaritas, una fit humanitas.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von JJazzGold »

Agesilaos Megas hat geschrieben:(12 Dec 2017, 18:25)

Aber gerade mit solchen Reflexen drängt man AfDler in die Opferrolle und verhindert inhaltliche Diskussionen. Wo kommen wir da hin, wenn wir Themen, die die AfD für sich zu erobern sucht, nicht mehr diskutieren können? Vllt. haben ja die AfDler Schwächen entdeckt, die wir niemals zugeben wollen? Mit bloßem Abwehrverhalten kriegen wir die nicht klein. Das ist nicht die NPD. Und ich habe mich in Halle und Umgebung mit vielen ihrer Sorte auseinandergesetzt, von Moderaten bis hin zu Radikalos - selbst dem ehrsüchtigenden aufstrebenden Mario Müller der IB. Leute, unterschätzt die bitte nicht!
Diskutiert wird die AfD hier im Forum in dem dazu eröffneten Thread.
Ansonsten diskutiere ich AfD Inhalte auf AfD Veranstaltungen und an AfD Straßenständen.
Da ich vom AfD Wähler per se intellektuell nichts erwarte, erspare ich mir die zeitverschwendende Diskussion mit diesem.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Wie soll Schulz jetzt handeln (Scheitern Jamaika)

Beitrag von JJazzGold »

Erst die GroKo, jetzt die Koko, mangelnde Ausflüge ins Reich der Fantasie kann man der SPD nicht vorwerfen.

http://www.sueddeutsche.de/politik/sz-w ... -1.3788319
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