Der langsame Tod der Rockmusik

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SpukhafteFernwirkung
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von SpukhafteFernwirkung »

Misterfritz hat geschrieben:(01 Dec 2017, 19:45)

Furchtbar :D
Man kann ja richtig froh sein, dass man früher geboren wurde und z.B. Wishbone Ash und ZZ TOP (die Anfänge) live erleben durfte :cool:
dann hättest du ja groupie von bon scott werden können..- :D
IT'S A LONG WAY TO THE TOP (IF YOU WANNA ROCK 'N' ROLL) - AC DC!!
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Misterfritz
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Misterfritz »

SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(01 Dec 2017, 19:58)

dann hättest du ja groupie von bon scott werden können..- :D
Kaum :p
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3x schwarzer Kater
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Progressiver hat geschrieben:(01 Dec 2017, 19:27)

Hallo!

Zuerst einmal freut es mich, dass ich so viele interessante Antworten erhalten habe. Ich habe damit wohl offensichtlich einen Nerv getroffen.

Und ja: Ich wurde in den 90ern musikalisch sozialisiert. Mit "Grunge", das später als "Alternative Rock" bezeichnet wurde, konnte ich damals noch nichts anfangen, da ich Guns N´ Roses-Fan war. Diese sind aber auch nur eine Art Übergangsband gewesen. AC/DC ist für mich Geschmackssache. Manche Sachen sind für mich erträglicher. Andere eher nicht. Bands wie Europe dagegen oder die Scorpions fand und finde ich eher peinlich. In späteren Jahren habe ich allerdings allmählich bemerkt, dass oben genannter Chris Cornell ein Ausnahmetalent war, der aber jetzt leider zu früh verstarb. Und wie soll man diese Lücke füllen?

Was mich betrifft, so hat sich mein Musikgeschmack schon früher diversifiziert. Ich fühle mich heute in den verschiedensten Musikstilen zu Hause. Das reicht von Bluegrass/ Americana bis Folk Rock und Punk Rock. Bei letzteren kenne ich vor allem Green Day und Billy Talent. Und natürlich gibt es auch heute noch Bands wie die Red Hot Chili Peppers oder Solokünstler wie Jack White. Aber welche der ganz neuen Bands kann die Fans schon die Fans mitreißen mit Musik, die alle möglichen Gefühlsebenen umfasst? Dass eine Musikbewegung, die auf verzerrte Gitarrenriffs steht, aber auch auf Akustikgitarren, mal eine ganze Jugendbewegung stellen wird, kann ich nicht erkennen. Und mir geht es auch um das Lebensgefühl, da sich wohl auch die Gesellschaft diversifiziert hat. Vielleicht irre ich mich aber auch in meiner Wahrnehmung? Schließlich waren die 90er auch die Zeit der Technojünger und ihrer Tanzparties.

In die Radiocharts scheint es aber kein Rocksong mehr zu schaffen, wenn man mal die größeren Sender einschaltet. Da kommt vielleicht bei uns zwischen vielen modernen Elektropop-Liedern ein Song des neuesten Albums der Red Hot Chili Peppers. Und manchmal, wie ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten, etwas von Green Day. Aber verzerrte Gitarrensounds von neueren Bands wie Billy Talent habe ich da noch nie gehört. Wenn ich mal die Radiosender für die ältere Generation begutachte, so höre ich hier in Baden-Württemberg vor allem etwas von dem Sender SWR1, wo man dann wohl solche Bands wie Queen, Bon Jovi, Pink Floyd oder anderen lauschen kann. Und wenn die "Top 1000 Hörercharts" wieder mal gespielt werden, gewinnt am Ende in der Regel "Stairway To Heaven". Aber diese Classic Rock Songs verkörpern jedenfalls für mich nicht die Gegenwart oder die Zukunft.

Natürlich bietet mir auch die Gegenwart klasse und talentierte Musiker. Als Anspieltipp würde ich da die Bluesrockerin Samantha Fish nennen. Hier ein Beispielsong, den ich für sehr gelungen halte:

[youtube][/youtube]

Aber in der Richtung, die man früher als "Alternative Rock" bezeichnete, sehe zumindest ich keine Nachwuchsbands, die von sich in größerem Umfang hören lassen. Zumindest zu mir ist noch keine vorgedrungen.

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Überhaupt könnte man natürlich auch darüber philosophieren, inwieweit Rockmusik -als Liebe zu verzerrten und unverzerrten E-Gitarrensounds gedacht- überhaupt hier in Europa Fuß gefasst hat. Die Ursprünge kommen ja aus den USA und sind im Blues und anderen Musikrichtungen verwurzelt. Die einzige deutsche "Rock"-Band, die mir da einfällt, die irgendwie größeres internationales Aufsehen erregen konnte, sind da irgendwie nur die "Scorpions" mit "Wind Of Change" oder wahlweise "Rammstein". Beim Blues Rock kann man immerhin auf Henrik Freischlader zurückgreifen, wenn dieser hier jemand etwas sagt. Aber das nur am Rande.

Ehrlich gesagt ... ich weiß immer noch nicht nicht worauf du hinaus willst. Wem bei Punkrock nur Green Day und Billy Talent in den Sinn kommt, der zeigt ja nur, wie sehr er sich selber im musikalischen Mainstream bewegt. Wann warst du denn auf deinem letzten Rockkonzert? Und welche Band war das?
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Progressiver »

Misterfritz hat geschrieben:(01 Dec 2017, 19:45)

Furchtbar :D
Man kann ja richtig froh sein, dass man früher geboren wurde und z.B. Wishbone Ash und ZZ TOP (die Anfänge) live erleben durfte :cool:
Was ist daran furchtbar?

ZZ TOP kenne ich im Übrigen. Die haben in ihrer Anfangszeit guten Bluesrock gemacht. Das Zeugs aus den 80ern finde ich nicht gut. Aber Billy Gibbons hat doch erst vor ein paar Jahren das Album "Perfectamundo" rausgebracht, das ich mir gekauft habe. Ebenso das ZZ TOP Album "La Futura". Aber ZZ TOP sind eben Bluesrocker, wenn man mal die guten Lieder nimmt. Genau so wie die von mir in meinem letzten Posting gebrachte Samantha Fish, welche sich jetzt aber auch mittlerweile musikalisch breiter aufstellt.

Was mir irgendwie weggebrochen ist, das ist der Bereich "Alternative Rock".
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Misterfritz »

Progressiver hat geschrieben:(01 Dec 2017, 20:40)

Was ist daran furchtbar?
Naja, musikalisch mussten ja erst die furchtbaren 80er überwunden werden, es wurde erst Mitte/Ende der 90er besser ;).
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Progressiver »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(01 Dec 2017, 20:05)

Ehrlich gesagt ... ich weiß immer noch nicht nicht worauf du hinaus willst. Wem bei Punkrock nur Green Day und Billy Talent in den Sinn kommt, der zeigt ja nur, wie sehr er sich selber im musikalischen Mainstream bewegt. Wann warst du denn auf deinem letzten Rockkonzert? Und welche Band war das?
Da musste ich kurz nachdenken. Das letzte größere Konzert, das ich besuchte, auf dem speziell Rockmusik lief, war wohl so 1996 oder 1997. Da hatten mich zwei Kumpels zu einem Konzert eines gewissen Tom Cochrane mitgenommen, der dort unter anderem folgendes Lied schmetterte:

[youtube][/youtube]

Musik ist sicher auch irgendwie Geschmackssache. Heute weiß ich nicht, inwieweit ich größere Menschenmassen gut vertragen würde.

Aber spielt das denn eine Rolle, ob man auch zu den Konzerten der Bands gehen kann? Billy Talent und Green Day jedenfalls füllen sicher auch noch größere Stadien oder können bei "Rock am Ring" die Massen begeistern. Aber ich habe bisher keinen Radiosender gefunden, der sie spielt, wenn man mal irgendwelche Internetsender oder Spotify weglässt. Vielleicht bin ich auch da etwas altmodisch? :?: Und mir ist ja auch nicht immer nur nach Punkrock, auch wenn mir ihr Lied "Louder than the DJ" sicher zusagt. Aber bei dem, was jetzt -immer noch- als "Alternative Rock" gehandelt wird, da sehe ich keine Nachwuchsbands, die zu mir vorgedrungen wären.

Und in den öffentlich-rechtlichen wie privaten UKW-Sendern höre ich immer nur Elektropop. Aus den Autos, die auf den Straßen herumfahren, höre ich nichts anderes heraus. Und die Fernsehsender ARD und ZDF kann man sowieso vergessen, denn die bringen nur Helene Fischer und Florian Silbereisen.

Richtig gruselig wird es zudem, wenn ich an das kommende Silvester denke oder mich so umhöre, was auf irgendwelchen 90er-Parties läuft. Dort kommen dann nämlich die gleichen Evergreens der Marke Eurodance-Pop aus den 90ern, die ich schon früher nicht mochte.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Kritikaster »

Misterfritz hat geschrieben:(01 Dec 2017, 20:03)

Kaum :p
Na ja, "können" vielleicht schon, Misterfritz, aber "wollen" ist eben noch mal eine gaaaanz andere Sache ... ;)
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Kritikaster »

Misterfritz hat geschrieben:(01 Dec 2017, 20:45)

Naja, musikalisch mussten ja erst die furchtbaren 80er überwunden werden, es wurde erst Mitte/Ende der 90er besser ;).
Ähmmm ... stimmt!
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Misterfritz hat geschrieben:(01 Dec 2017, 20:45)

Naja, musikalisch mussten ja erst die furchtbaren 80er überwunden werden, es wurde erst Mitte/Ende der 90er besser ;).
Das stimmt so nicht. Die 80er waren wegweisend in der Musik. Vieles was später in der breiten Masse populär wurde, hatte genau in dieser Zeit seinen Ursprung. Schlimm war nur der musikalische Mainstream.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Billie Holiday »

[youtube][/youtube]

Gänsehaut seit Jahrzehnten bei diesem Stück.


Sorry, wähnte mich in der Weinstube..... :s
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Kritikaster »

Progressiver hat geschrieben:(01 Dec 2017, 21:08)

Billy Talent und Green Day jedenfalls füllen sicher auch noch größere Stadien oder können bei "Rock am Ring" die Massen begeistern. Aber ich habe bisher keinen Radiosender gefunden, der sie spielt, wenn man mal irgendwelche Internetsender oder Spotify weglässt.
Ja, da magst Du vielleicht Recht haben (das oberflächliche Urteil einer Person, die für sich weder in Anspruch nimmt, die Playlists der Radioanstalten komplett zu kennen, die sie selbst konsumiert, noch sich gar ein Urteil über diejenigen Sender erlaubt, die sie nicht hört ;) ).
Nichtsdestoweniger lasse Dir von "einem alten Sack" (und das ist gut so! :) ) wie mir sagen, dass selbst mir mit meinen mittlerweile 56 Lenzen zumindest Green Day über den Austausch mit meinem Neffen ein Begriff sind ... und mir manches von denen tatsächlich GEFÄLLT! :thumbup:
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Kritikaster »

Billie Holiday hat geschrieben:(01 Dec 2017, 21:35)

[youtube][/youtube]

Gänsehaut seit Jahrzehnten bei diesem Stück.

Sorry, wähnte mich in der Weinstube..... :s
Wieso tritt beim Aufrufen Deines Links ständig ein Fehler auf? :(

Bitte gib mir (ob die anderen hier das gerne hätten, weiß ich nicht) noch mal den Titel samt Interpret(en) in Klartext an, damit ich danach suchen kann.

Danke im Voraus! :)
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Billie Holiday »

Kritikaster hat geschrieben:(01 Dec 2017, 21:47)

Wieso tritt beim Aufrufen Deines Links ständig ein Fehler auf? :(

Bitte gib mir (ob die anderen hier das gerne hätten, weiß ich nicht) noch mal den Titel samt Interpret(en) in Klartext an, damit ich danach suchen kann.

Danke im Voraus! :)
Oh je, ich habe keine Ahnung, was ich falsch mache. :s

Ten Years After „Love like a man“ die 7 Minuten Fassung. Ab ca. 3. Minute bin ich hin und weg. Das Gitarrensolo finde ich einfach.....geil. :cool:
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Kritikaster »

Billie Holiday hat geschrieben:(01 Dec 2017, 21:50)

Oh je, ich habe keine Ahnung, was ich falsch mache. :s

Ten Years After „Love like a man“ die 7 Minuten Fassung. Ab ca. 3. Minute bin ich hin und weg. Das Gitarrensolo finde ich einfach.....geil. :cool:
Allerbesten Dank, Billie!
Mein Link dazu:
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Billie Holiday »

Kritikaster hat geschrieben:(01 Dec 2017, 21:54)

Allerbesten Dank, Billie!
Mein Link dazu:
Jupp, das hatte ich gepostet. :thumbup: Ein Klassiker, höre ich zu gerne. :cool:
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Kritikaster »

Billie Holiday hat geschrieben:(01 Dec 2017, 21:55)

Jupp, das hatte ich gepostet. :thumbup: Ein Klassiker, höre ich zu gerne. :cool:
KLASSIKER ... sagt doch eigentlich schon alles, oder? ;)

Recht hast Du!
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Brainiac »

[MOD] Für weitere thematisch wichtige Videos bitte ich den Wideo Sread in der Weinstube zu nutzen, danke im voraus. Hier läuft die inhaltliche Diskussion. Man kann da auch ggf mal ein Video einbetten, das sollte dann aber zur Untermauerung einer Aussage dienen.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Misterfritz »

Kritikaster hat geschrieben:(01 Dec 2017, 21:54)

Allerbesten Dank, Billie!
Mein Link dazu:
Aaaah, der erste Gitarrenlauf, den ich gelenrt hatte
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Billie Holiday »

Brainiac hat geschrieben:(01 Dec 2017, 22:19)

[MOD] Für weitere thematisch wichtige Videos bitte ich den Wideo Sread in der Weinstube zu nutzen, danke im voraus. Hier läuft die inhaltliche Diskussion. Man kann da auch ggf mal ein Video einbetten, das sollte dann aber zur Untermauerung einer Aussage dienen.
Tschulligung
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Brainiac »

Billie Holiday hat geschrieben:(01 Dec 2017, 22:25)

Tschulligung
KProb
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von ThorsHamar »

SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(01 Dec 2017, 14:38)

ich war jung und brauchte dass geld...- :p
...ok, das ist die einzige Rechtfertigung ... :D
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von ThorsHamar »

Alexyessin hat geschrieben:(01 Dec 2017, 15:23)

Nein, ich meinte wirklich Queen. Die hatten grad Mitte der 80er auch so eine übersythiphase. Schrecklich.
.... Queen war nur einmal richtig rockig, also gut, mit einem der besten Rocksänger, die es je gab: Paul Rodgers. Auf einmal stimmte Alles, sogar die Musik.
Die Tucke als Frontfrau ging mir immer auf den Sack ...
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Misterfritz »

ThorsHamar hat geschrieben:(02 Dec 2017, 14:50)

.... Queen war nur einmal richtig rockig, also gut, mit einem der besten Rocksänger, die es je gab: Paul Rodgers. Auf einmal stimmte Alles, sogar die Musik.
Die Tucke als Frontfrau ging mir immer auf den Sack ...
Deshalb war Bad Company ja auch immer besser als Queen - und vor allem eine Rockband :cool:
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Alexyessin »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(01 Dec 2017, 21:28)

Das stimmt so nicht. Die 80er waren wegweisend in der Musik. Vieles was später in der breiten Masse populär wurde, hatte genau in dieser Zeit seinen Ursprung. Schlimm war nur der musikalische Mainstream.
Dieser gruselige Sythipop...........brrr.......
Grade in der Rockmusik ist mir noch was eingefallen, warum die USA auch die Brücke mit dem Rock in die 80er Underground geschafft hat.
Kiss. Kiss als Band haben viele derer, die Anfang bis Mitte der Neunziger viel Gitarrenkrach, wie sie Kinder und frühe Jugendliche waren als Lieblingsband gehabt. Viele viele pickelicker Gittarerros.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Progressiver »

Sorry an die Moderation. Falls dieser Thread zu sehr weinstubenartig wird, trifft das ja irgendwie auch mich. Ich habe ihn aber absichtlich in dem Unterforum "Bildung, Kultur und Medien" eröffnet, weil Rockmusik und seine Ausprägungen ja irgendwie immer noch einen bestimmten kulturellen Ausdruck darstellt. Wenn also das Thema in der Weinstube weiterdiskutiert werden würde, dann hieße das ja, ich könnte mir genauso gut einen ansaufen gehen und Rockmusik als kulturelles Phänomen als beerdigt ansehen. :dead: ;)

Den Tipp mit Spotify kann ich eventuell mal nachgehen. Da kenne ich mich noch nicht aus. Mal sehen, ob ich längerfristig bereit bin, dafür Geld auszugeben. Not lässt einen ja neue Wege gehen. Bis jetzt bin ich ganz gut damit gefahren, bei Youtube, Amazon, irgendwelchen Zeitungen und Zeitschriften neue Musiker zu suchen, zu testen und mir ihre Alben zu kaufen. Irgendwie hatte ich aber auch den Eindruck, ich lebe da in meiner ganz eigenen Filterblase, was die neueren Bands betrifft. Und von daher betrachtet, hört sich der Mainstream, den ich in den konventionellen Radiosendern so mitkriege, doch zu wenig gitarrenlastig an. Da bleiben mir zunächst nur die Alternativen, entweder ältere "Alternative Rock" Sounds zu hören, oder aber ganz auf Bluesrock, Folk und andere Musikstile umzusteigen. Aber vielleicht finden sich ja auch noch irgendwelche jüngeren Bands, die ehrliche Rockmusik für alle Gefühlslagen bringen.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Tom Bombadil »

Rock ist nicht tot, dazu muss man sich nur mal die großen Festivals und vielen kleinen Konzerte ansehen, da sind junge Leute unterwegs. Allerdings ist das mittlerweile viel Metal und nicht mehr Hard Rock, der ist für mich gestorben, als die Leute mit blinkenden LED-Hörnern zum AC/DC-Konzert gegangen sind, das ist nur noch Mainstream. Die "Neue Deutsche Härte" ist ja jetzt auch noch nicht so lange her.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Ammianus »

Das ist jetzt zwar die blanke Werbung aber anders geht es nicht. Vor paar Jahren stieß ich auf einen Streeming-Anbieter und landete nach mehreren Tests bei spotify. Dort bin ich seit dem Abonnent. Die knapp 10 Euro im Monat sind es mir wert. Meine Plattensammlung ist zu mehr als der Hälfte verkauft und der Plattenspieler döst unter einer meterdicken Staubschicht vor sich hin.

Wenn ich irgendwo Plakate von Konzerten sehe merke ich mir die Namen teilweise und gebe sie bei Spotify ein. So stieß ich z.B. auf Gaslight Anthem. Auf den Spartenkanälen der Öffentlich Rechtlichen laufen immer wieder Konzerte. Interessiert mich da eine Band, dann mach ich das Gleiche. Fast immer sind die auch auf Spotify.

Und so finden sich jetzt in meiner virtuellen Plattensammlung neben Elvis, den Beatles, den Stones, den Pistols oder Nick Cave und FeelingB auch die Pretty Reckless, British Sea Power, The Go! Team und und und...

Es ist, als säße man in einem gigantischen Plattenladen mit Regalen bis zur Decke.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Dampflok94 »

Tod der Rockmusik? Ich weiß ja nicht. War ja gerade Alice Cooper wieder in Berlin. Und da waren nicht nur die alten Fans da. Auch viele junge Gesichter waren zu sehen. Rockmusik ist zeitlos. :)
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Billie Holiday »

Dampflok94 hat geschrieben:(02 Dec 2017, 20:40)

Tod der Rockmusik? Ich weiß ja nicht. War ja gerade Alice Cooper wieder in Berlin. Und da waren nicht nur die alten Fans da. Auch viele junge Gesichter waren zu sehen. Rockmusik ist zeitlos. :)
Ich trau mich kaum zu sagen, dass ich vor ein paar Wochen Lucifers Friend in Hamburg gehört habe. Tolle Show, die alten Daddys bringen es noch, nur beim Bassisten habe ich mir Sorgen gemacht, ob er das Konzert übersteht. :cool:
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Adam Smith »

Die Musik wird halt immer vielfältiger. Das wird jetzt auch aufhören, weil es leider keine Möglichkeiten mehr dafür gibt. Im Moment wird sie nur durch die arabische Musik vielfältiger. Die gefällt mir sehr. Die Rockmusik wird nicht sterben nur nicht mehr die Bedeutung haben die sie mal hatte.
Zuletzt geändert von Adam Smith am Sa 2. Dez 2017, 23:42, insgesamt 1-mal geändert.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von imp »

Alexyessin hat geschrieben:(01 Dec 2017, 12:44)

Naja, Volksmusik-Rock-Crossover könnte sich Europa mal gönnen :D
Rock ist doch Volksmusik immer gewesen.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von schokoschendrezki »

Rock is not dead. It just smells funny. In Abwandlung eines berühmten Zitats. Gerade zurückgekommen von einem entsprechenden (schönen aber auch sehr anstrengendem Event) ... kann ich das nur voll bestätigen. :p
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Kritikaster »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(02 Dec 2017, 23:36)

Rock ist doch Volksmusik immer gewesen.
Stimmt.

Und diese Volksmusik verkauft sich seit dem Aufkommen ihrer Vorfahren in den 1950ern von Generation zu Generation. Diejenigen, die bis heute noch dafür sorgen, dass z.B. die Beatles und Elvis nach wie vor die Liste der verkauften Tonträger anführen ( https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von ... n_weltweit ), sind ja nun bestimmt nicht mehr diejenigen, die zu deren aktiver Zeit die Konzerte besuchten.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Brainiac
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Brainiac »

Progressiver hat geschrieben:(02 Dec 2017, 20:14)

Sorry an die Moderation. Falls dieser Thread zu sehr weinstubenartig wird, trifft das ja irgendwie auch mich. Ich habe ihn aber absichtlich in dem Unterforum "Bildung, Kultur und Medien" eröffnet, weil Rockmusik und seine Ausprägungen ja irgendwie immer noch einen bestimmten kulturellen Ausdruck darstellt. Wenn also das Thema in der Weinstube weiterdiskutiert werden würde, dann hieße das ja, ich könnte mir genauso gut einen ansaufen gehen und Rockmusik als kulturelles Phänomen als beerdigt ansehen. :dead: ;)
[MOD] Das ist ein Mißverständnis. Dieser Strang ist völlig ok und gut so, 3x Schwarzer Kater hat nur sinnvollerweise den Parallelstrang in der Weinstube eröffnet, wo man passende Videos unterbringen kann - weil die Erfahrung zeigt, dass Sachstränge mit zu vielen Videos, die einem ja gerade bei diesem Thema einfallen können, schnell unleserlich werden.
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Maltrino »

Progressiver hat geschrieben:(30 Nov 2017, 22:49)

... Wer hat die Rockmusik getötet? ...
Ganz klar, die Rockmusik getötet haben irgendwelche Kiddies, die immer, sobald irgendwo eine Gitarre rumlag, das Gitarrenriff von "Smells like Teen Spirit" runterratterten, bis zum geht nicht mehr. Und spätestens ab da hieß "Rockmusik" dann, irgendwelche Powerchords oder auch mal Akkorde hoch und runter schieben. Die Beerdigung war dann übrigens das Gitarrenriff von "Song 2" von Blur. Und heute findet man in Internetforen, die fast alle von Thomann und Co. gekauft sind, und wo sich dann logischerweise auch keine Innovationen mehr einfinden, die die Produkte die die verkaufen gefährden können, aller Ernstes Themen wo User sowas schreiben wie "Hilfe, ich mag keine Gitarrensolis spielen! Da klingt ja immer nur ein Ton gleichzeitig! Wie öde!" (Echt wahr, kann ich euch raussuchen). Und da die Gitarre zwar irgendwie ein vielseitiges aber irgendwie doch ein sehr unflexibles Instrument ist, bestimmen solche Gitarristen dann wo es musikalisch in den Bands langgeht... Die Gitarrenmusik ist im Arsch. Das liegt daran, dass Fender, Gibson und co. alles daran tun die "gute alte Zeit" als Maß aller Dinge hinzustellen, und Gitarristen deshalb immer nur noch so klingen wollen "wie" irgendwas das sie von früher kennen. Das liegt natürlich auch daran, dass heute kaum noch ein junger Mensch so virtuos ein Instrument von klein auf lernt, ohne abgelenkt zu werden. Aber vor allem erdrückt die Vergangenheit das Neue. Als die ersten Leute Gitarre verzerrten, da war quasi "alles erlaubt", weil es sowieso "falsch" war. Eine verzerrte Gitarre war rauh, war hart, war subversiv... Wenn heute jemand eine Gitarre verzerrt, dann geht es nur noch darum ob sie "schön" verzerrt klingt. Und "schön" ist dann halt offenbar, wie damals. Ach keine Ahnung. Damit sowas wie "Rockmusik" wieder einen eigenen Status bekommt, müsste es Leute geben die akzeptieren, dass es nicht ständig nur darum gehen kann altbekanntes "schöner" zu spielen (das wird dann auf irgendwelchen Pockability Partys gemacht, wo Beamte mit 5000 Euro teurer Gitarre "Rock" Musik spielen) sondern dass es auch mal etwas wirklich neues geben muss, was dann auf den ersten Blick nicht unbedingt "schöner" klingt, aber eben im Kopf bleibt. "Früher" war es so, dass man im Radio auch mal Sachen gehört hatte, die zwar zuerst völlig gaga klangen, aber da es ja im Radio läuft muss es ja irgendwie gut sein, und so hat man sich dann "reingehört", bis es nicht mehr aus dem Kopf ging, bis auch die Komposition im Kopf war. heute muss immer gleich alles auf den ersten Schlag irgendwie "bekannt" klingen. Ach keine Ahnung, ja Rockmusik ist tod, und das ist auch gut so. Oder so. Schönen Tag noch.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Maltrino »

Ha! Und siehe da: https://de.wikipedia.org/wiki/Song_2
Zitat: "Der Song war als eine Parodie der US-amerikanischen Grunge-Musik gemeint."
Trotzdem wurde der Song berühmt und die "ganz harten Kerle" bei FC St Pauli usw. finden den alle total goil...
Wie soll da noch etwas "lebendiges" entstehen? Da setzt sich also der Gitarrist hin, parodiert das Riff hin und her geschiebe der Grunge Musik, und die Zuhörer sagen "Ey goil, krasser Song alder!" Die Parodie wird für Voll genommen. Und das Ende der politischen Kultur ist wahrscheinlich endgültig dann erreicht wenn sich Spaßvögel nen Anzug anziehen, ein bischen auf Politiker machen, und die Leute dann sagen "Den Lindner find ich gut, den wähl ich!".
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Maltrino »

Und vielleicht kann ich meinen letzten Beitrag sogar noch zu einer sinnvollen Schlussaussage drehen: Wenn die Parodie von den Zuhörern als Original verstanden wird, dann heißt das vielleicht auch, dass das Original, dass "Grunge" und andere Spielarten der Rockmusik immer schon "Quatsch" waren. Vielleicht ist es gerade die Ernsthaftigkeit, das Überhöhen, das die Rockmusik tötet. Wenn ein Typ aus Spaß ne Gitarre an nen Bass Verstärker anschließt, ein Gitarrensolo drauf spielt und sagt "Das klingt doch mal anders", dann ist das vielleicht viel mehr Rock als wenn ein anderer Typ dazu kommt und sagt "NEIN! für ein ordentliches Brett brauchst du zwingend einen Boss Treter und du musst die Gitarre doppeln und einen amtlichen Verstärker nehmen, zum Beispiel den Marshall XYZUZUEZE, der hat eine amtliche Zerre, alles andere macht man einfach nicht!"
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von yogi61 »

Maltrino hat geschrieben:(03 Dec 2017, 14:05)

Und vielleicht kann ich meinen letzten Beitrag sogar noch zu einer sinnvollen Schlussaussage drehen: Wenn die Parodie von den Zuhörern als Original verstanden wird, dann heißt das vielleicht auch, dass das Original, dass "Grunge" und andere Spielarten der Rockmusik immer schon "Quatsch" waren. Vielleicht ist es gerade die Ernsthaftigkeit, das Überhöhen, das die Rockmusik tötet. Wenn ein Typ aus Spaß ne Gitarre an nen Bass Verstärker anschließt, ein Gitarrensolo drauf spielt und sagt "Das klingt doch mal anders", dann ist das vielleicht viel mehr Rock als wenn ein anderer Typ dazu kommt und sagt "NEIN! für ein ordentliches Brett brauchst du zwingend einen Boss Treter und du musst die Gitarre doppeln und einen amtlichen Verstärker nehmen, zum Beispiel den Marshall XYZUZUEZE, der hat eine amtliche Zerre, alles andere macht man einfach nicht!"
Die Parodie wurde natürlich nicht verstanden. Frank Zappa wurde fast auch nie verstanden.Blur hatte zu der Zeit vor allen Dingen in Großbritanien eine riesen Fan Gemeinde und die Anhänger wollten einfach nur deren Musik hören. Es ist ja eigentlich auch egal, denn die Jungs haben daran ganz gut verdient, auch wenn die Message vielleicht nicht so rüber kam.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Progressiver »

Maltrino hat geschrieben:(03 Dec 2017, 14:05)

Und vielleicht kann ich meinen letzten Beitrag sogar noch zu einer sinnvollen Schlussaussage drehen: Wenn die Parodie von den Zuhörern als Original verstanden wird, dann heißt das vielleicht auch, dass das Original, dass "Grunge" und andere Spielarten der Rockmusik immer schon "Quatsch" waren. Vielleicht ist es gerade die Ernsthaftigkeit, das Überhöhen, das die Rockmusik tötet. Wenn ein Typ aus Spaß ne Gitarre an nen Bass Verstärker anschließt, ein Gitarrensolo drauf spielt und sagt "Das klingt doch mal anders", dann ist das vielleicht viel mehr Rock als wenn ein anderer Typ dazu kommt und sagt "NEIN! für ein ordentliches Brett brauchst du zwingend einen Boss Treter und du musst die Gitarre doppeln und einen amtlichen Verstärker nehmen, zum Beispiel den Marshall XYZUZUEZE, der hat eine amtliche Zerre, alles andere macht man einfach nicht!"
Gitarrenrock, den man auf Bassverstärkern spielt? Gibt es auch schon. Das nennt sich Stoner Rock.

https://de.wikipedia.org/wiki/Stoner_Rock
Laut Allmusic basiert der Stoner Rock auf Einflüssen des Punk und des Bluesrock, aber ebenso greifen die Interpreten auf Elemente des Doom Metal und des Psychedelic Rock zurück. Dabei werden Bands wie Black Sabbath[12], The Melvins, Saint Vitus, Blue Cheer, Blue Öyster Cult und Hawkwind als Vorbilder ausgemacht. Die Stoner-Rock-Gruppen ergänzen diesen Stil aus Doom, Punk, Psychedelic- und Acid Rock um den brummenden Klang der frühen Grunge-Interpreten des Labels Sub Pop.[13]
Als stilprägende Basis gilt der Bluesrock, dieser wird mit tief gestimmten Gitarren, die teilweise durch Bassverstärker gespielt werden, scheppernden Drums, entrückten bis rockigen Gesang, stark ausgeprägten Groove und ein allgemein sehr basslastigen Sound ergänzt. Vereinzelt sind aufwändig aufgebaute „20-Minuten-Stücke“ mit ausführlicher Aufbaustruktur und langen meditativen und jamartigen Abschnitten teil der Musik. Als typisch gilt ein dynamischer Kontrast von sehr sanften und harten Passagen. Musikalisch besteht eine Verwandtschaft mit dem Doom Metal, was sich vornehmlich auf das Gitarrenspiel insbesondere das Riffing und die Verzerrung beschränkt, während der Sound ansonsten eher an die härteren der Psychedelic-Rock-Bands der späten 1960er und frühen 1970er Jahre erinnert, die für viele Stonerbands als Quelle der Inspiration dienen.[4] Stoner-Bands greifen oft auf eine Vielzahl an Effektgeräten wie z.b Fuzz, Wah-Wah-Pedalen, Flanger und Distortion zurück.[4][14]
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von imp »

Kritikaster hat geschrieben:(03 Dec 2017, 09:17)

Stimmt.

Und diese Volksmusik verkauft sich seit dem Aufkommen ihrer Vorfahren in den 1950ern von Generation zu Generation. Diejenigen, die bis heute noch dafür sorgen, dass z.B. die Beatles und Elvis nach wie vor die Liste der verkauften Tonträger anführen ( https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von ... n_weltweit ), sind ja nun bestimmt nicht mehr diejenigen, die zu deren aktiver Zeit die Konzerte besuchten.
Das sind teilweise die, die es aus politischen Gründen nicht konnten, deren Eltern es verboten oder die einfach einige Jahre jünger sind. Beatles auf Tonträger hat den Vorteil, dass es vorbei ist (selbst Projekte der Einzelbeatles wie Travelling Wilburys sind schon Geschichte). Da kauft oder downloaded auch der jüngere Musikinteressierte. Neue Scheiben von Rolling Stones oder U2 sind dagegen... weiß nicht, Gewohnheitskäufe?
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Progressiver »

Maltrino hat geschrieben:(03 Dec 2017, 13:33)

Ganz klar, die Rockmusik getötet haben irgendwelche Kiddies, die immer, sobald irgendwo eine Gitarre rumlag, das Gitarrenriff von "Smells like Teen Spirit" runterratterten, bis zum geht nicht mehr. Und spätestens ab da hieß "Rockmusik" dann, irgendwelche Powerchords oder auch mal Akkorde hoch und runter schieben. Die Beerdigung war dann übrigens das Gitarrenriff von "Song 2" von Blur. Und heute findet man in Internetforen, die fast alle von Thomann und Co. gekauft sind, und wo sich dann logischerweise auch keine Innovationen mehr einfinden, die die Produkte die die verkaufen gefährden können, aller Ernstes Themen wo User sowas schreiben wie "Hilfe, ich mag keine Gitarrensolis spielen! Da klingt ja immer nur ein Ton gleichzeitig! Wie öde!" (Echt wahr, kann ich euch raussuchen). Und da die Gitarre zwar irgendwie ein vielseitiges aber irgendwie doch ein sehr unflexibles Instrument ist, bestimmen solche Gitarristen dann wo es musikalisch in den Bands langgeht... Die Gitarrenmusik ist im Arsch. Das liegt daran, dass Fender, Gibson und co. alles daran tun die "gute alte Zeit" als Maß aller Dinge hinzustellen, und Gitarristen deshalb immer nur noch so klingen wollen "wie" irgendwas das sie von früher kennen. Das liegt natürlich auch daran, dass heute kaum noch ein junger Mensch so virtuos ein Instrument von klein auf lernt, ohne abgelenkt zu werden. Aber vor allem erdrückt die Vergangenheit das Neue. Als die ersten Leute Gitarre verzerrten, da war quasi "alles erlaubt", weil es sowieso "falsch" war. Eine verzerrte Gitarre war rauh, war hart, war subversiv... Wenn heute jemand eine Gitarre verzerrt, dann geht es nur noch darum ob sie "schön" verzerrt klingt. Und "schön" ist dann halt offenbar, wie damals. Ach keine Ahnung. Damit sowas wie "Rockmusik" wieder einen eigenen Status bekommt, müsste es Leute geben die akzeptieren, dass es nicht ständig nur darum gehen kann altbekanntes "schöner" zu spielen (das wird dann auf irgendwelchen Pockability Partys gemacht, wo Beamte mit 5000 Euro teurer Gitarre "Rock" Musik spielen) sondern dass es auch mal etwas wirklich neues geben muss, was dann auf den ersten Blick nicht unbedingt "schöner" klingt, aber eben im Kopf bleibt. "Früher" war es so, dass man im Radio auch mal Sachen gehört hatte, die zwar zuerst völlig gaga klangen, aber da es ja im Radio läuft muss es ja irgendwie gut sein, und so hat man sich dann "reingehört", bis es nicht mehr aus dem Kopf ging, bis auch die Komposition im Kopf war. heute muss immer gleich alles auf den ersten Schlag irgendwie "bekannt" klingen. Ach keine Ahnung, ja Rockmusik ist tod, und das ist auch gut so. Oder so. Schönen Tag noch.
Das ist jetzt schwierig. Ich habe mal ein Video auf YouTube gesehen, in dem ein berühmter Gitarrenverkäufer aus Nashville interviewt wurde. Es ging dabei um die Frage, ob die Gitarre als Instrument nicht mehr im Trend läge. Er verglich das mit dem Boom der Mandolinen- und später der Banjomusik zu Beginn bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts in den USA. Dieser schon ältere Herr meinte, dass die Trends zu einem bestimmten Musikinstrument immer dann zurückgingen, als der Markt voll war und es viele Leute gab, die dieses Instrument sehr gut beherrscht hatten. Da die Gitarre aber ein vielseitiges Musikinstrument sei, an der man sich viel besser musikalisch ausdrücken könne als an einer Mandoline oder einem Banjo, sah er für die Gitarre keine Gefahr.

Was den Ausbildungsstand betrifft, so gibt es bei den Meinungen zwei Richtungen. Auf der einen Seite sind da diejenigen, die die Position vertreten, dass insbesondere die besonders fähigen Gitarrenvirtuosen die Schüler entmutigen, es ihnen nachzutun, da dies mit einem enorm hohen Arbeitsaufwand verbunden ist, auch nur ein Lied von solchen Stars nachzuspielen. Und in Zeiten von allen möglichen Ablenkungen trifft das besonders zu. Als junger Mensch ist vielleicht ein teures Smartphone wichtiger als eine gute Gitarre. Und mit einem eigenen Heimstudio kann man sich viel leichter als DJ ausprobieren, während man als Gitarrist schon mehrere Jahre braucht, um passabel spielen zu können. Auf der anderen Seite gibt es die von dir genannte Meinung, dass es die Fans sind, die die Musikkultur mit ihrem Hang zu einfachen Powerchord-Liedern ruinieren. Aber beide Positionen müssen sich ja nicht widersprechen.

Dass die alten Bands und Musiker immer noch ihre Fans haben, ist mir nicht entgangen. Aber bei der heutigen jüngeren Generation sehe ich keine großen Hoffnungsträger, die das Rad der Geschichte so weit umdrehen könnten, dass Rockmusik wieder eine breite Massenbewegung wird wie zuletzt bei "Grunge". Das beziehe ich auf die Musik. Aber auch die Einstellung, dass man als Jugendlicher doch ein Stück weit auch gegen die Welt der Erwachsenen rebelliert und sich als junger Mensch erst finden muss, finde ich in der Breite der Gesellschaft nirgends mehr.

Was den Einheitsbrei betrifft: Ja, irgendwann kann sich alles gleich anhören, wenn die Musiker sich keine Mühe geben. Nickelback finde ich, soweit ich die Band kenne, auch nicht besonders prickelnd. Aber meine Meinung ist: Mit Musik lassen sich Geschichten erzählen und eigentlich die verschiedensten Emotionen ausdrücken. Vielleicht geht es bei manchen Rockbands auch so zu, dass irgendwann auf emotionaler Ebene immer nur das Gleiche besungen wird. Aber wenn ich dann das Radio anmache, höre ich dann den gleichen Einheitsbrei, nur dass dort eben Elektropop gespielt wird. Musikalisch unterscheiden sich die Lieder in meinen Ohren kaum. Und thematisch, was die Inhalte betrifft, sehe ich da auch keine große emotionale Breite oder Tiefe.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Progressiver »

Adam Smith hat geschrieben:(02 Dec 2017, 23:35)

Die Musik wird halt immer vielfältiger. Das wird jetzt auch aufhören, weil es leider keine Möglichkeiten mehr dafür gibt. Im Moment wird sie nur durch die arabische Musik vielfältiger. Die gefällt mir sehr. Die Rockmusik wird nicht sterben nur nicht mehr die Bedeutung haben die sie mal hatte.
Der am häufigsten derzeit gespielte Popsong dürfte wohl "Despacito" sein. Und bei solchen Liedern sehe ich auch, dass die Musikkultur lateinamerikanischer wird. Nichtsdestotrotz bleibt es meiner Einschätzung nach, insgesamt gesehen, bei einem Einheitsbrei, den die konventionellen Radiosender bringen.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Tom Bombadil »

Progressiver hat geschrieben:(03 Dec 2017, 20:04)

Nichtsdestotrotz bleibt es meiner Einschätzung nach, insgesamt gesehen, bei einem Einheitsbrei, den die konventionellen Radiosender bringen.
Dahinter steckt ja auch eine riesige Industrie, die gigantische Umsätze macht und die Lieder promotet, mit denen sie viel Geld verdienen können. Dass sich da auf die junge Zielgruppe fixiert wird ist mMn. auch klar, weil die "Alten" ihren Musikgeschmack nur selten ändern.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von imp »

Das Radio ist heute ein viel speziellerer Ausschnitt der Populärmusik als noch in den 70ern. Das Radio ist als Maßstab nur noch bedingt interessant für viele Kreise.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Maltrino »

Progressiver hat geschrieben:(03 Dec 2017, 19:57)

...Dieser schon ältere Herr meinte, dass die Trends zu einem bestimmten Musikinstrument immer dann zurückgingen, als der Markt voll war und es viele Leute gab, die dieses Instrument sehr gut beherrscht hatten. Da die Gitarre aber ein vielseitiges Musikinstrument sei, an der man sich viel besser musikalisch ausdrücken könne als an einer Mandoline oder einem Banjo, sah er für die Gitarre keine Gefahr.

Hm. Vielleicht passt folgende sehr subjektive Anekdote dazu: Ich habe in meinem Leben in zwei Bands Bass gespielt, obwohl ich eigentlich jemand war der mit der Gitarre Lieder entwickeln wollte. Aber da nunmal die meisten Bands nen Bassisten suchen habe ich mir nen Bass ausgeliehen und den einfach wie ne Art tiefgestimmte Gitarre gespielt und so den Einstieg versucht.

In beiden Fällen war es eigentlich so, dass die Band jeweils dominiert wurde von einem "virtuosen" Gitarristen, der auf Kommando allerlei bekannte Riffs und sonstige bekannten Lieder runterrattern konnte. Die eigentlichen Eigenkompositionen der Bands stammten aber merkwürdigerweise fast nie von diesem Gitarristen. Nun möchte ich nicht sagen, dass Virtuosität die Kreativität tötet, es ist sicher etwas komplizierter, trotzdem hatte ich in beiden Fällen das Gefühl, dass es eigentlich schädlich für die Kreativität ist, dass die "Gitarrenmaschine" ganz selbstverständlich als "Authorität" anerkannt wird, und es eigentlich auch keine andere Lösung dafür gibt. Gegen den Willen der "Gitarrenmaschine" ging in beiden Fällen nichts, was bei der einen Band offenbar auch dazu geführt hatte, dass der eigentliche kreative Kopf (der vorherige Bassist) die Band verließ. Und vielleicht ist das ein Dilemma. Vielleicht ist es doch so, dass die "perfekte Beherrschung" der Gitarre alles andere Erdrückt. Und wenn dann da einer ist in der Band, der Riffs, Licks und Solis aus 50 Jahren Musikgeschichte rundernudeln kann, dann ist der erstmal die Authorität. Wenn dann aber von dieser "Gitarrenmaschine" keine Innovation kommt, dann siehst schlecht aus. Nur so ein subjektiver Eindruck.
Progressiver hat geschrieben:(03 Dec 2017, 19:57)

...

Dass die alten Bands und Musiker immer noch ihre Fans haben, ist mir nicht entgangen. Aber bei der heutigen jüngeren Generation sehe ich keine großen Hoffnungsträger, die das Rad der Geschichte so weit umdrehen könnten, dass Rockmusik wieder eine breite Massenbewegung wird wie zuletzt bei "Grunge". Das beziehe ich auf die Musik. Aber auch die Einstellung, dass man als Jugendlicher doch ein Stück weit auch gegen die Welt der Erwachsenen rebelliert und sich als junger Mensch erst finden muss, finde ich in der Breite der Gesellschaft nirgends mehr…..
Hm… Ich will das jetzt nicht ins Absurde führen, aber wenn man sich ansieht, dass der "junge deutsche Rockmusiker" Johannis Oerding eine 15 Jahre ältere Freundin hat… Dann ist das vielleicht ein Einzelfall, aber vielleicht doch sinnbildlich dafür, dass die junge Generation heutzutage erstmal der älteren Generation gefallen muss um erfolgreich zu sein. Warum singen so viele junge Musiker mit Udo Lindenberg? Vielleicht hat das auch mit dem demografischen Wandel zu tun, der safür sorgt, dass der Musikmarkt offenbar immer noch zu großen Teilen von der "Baby-Boomer" Generation dominiert wird. Es sind einfach zu wenig junge Leute da, als dass jemand der nur bei jungen Leuten beliebt ist, wirklich eine gesellschaftliche Stellung dadurch bekommt. Vielleicht gibt es einzelne Youtbe Stars, die nur junge Leute ansprechen, aber generell scheint es mir, dass auf dem breiten Markt eine Rebellion gegen die ältere Generation immer verbunden ist mit einem finanziellen Kahlschlag. Stattdessen überbieten sich junge Küntler darin zu betonen wie toll sie Udo Lindenberg oder eben Ina Müller finden… ^^ Wer auf dem breiten Markt Erfolg haben will muss die ältern ansprechen, da sie zahlenmäßig diesen Markt noch dominieren. Das ist genau wie in der Politik. Da wurde den "jungen" Parteien auch gesagt "Wenn ihr die älteren nicht ansprecht, die viel mehr Wähler stellen, dann wird das nichts mit dem Wahlerfolg". Rebellion gegen die Älteren ist heutzutage immer mit Verlust verbunden. Früher war das vielleicht anders. Die 68er konnten auf eine zahlenmäßig kräftige Generation der kurz vor dem Krieg geborenen bauen, die in Deutschland während der "Blütezeit" der Nazis geboren wurden waren und die noch zu jung war um im Krieg zu sterben. Diese "Kraft durch Freue Kinder" waren genug um eine Revolte gegen die Ältere zu tragen. Die Baby Boomer kamen später, in den 80ern ca. waren sie politisch aktiv und waren zahlenmäßig auch so stark um Aufmerksamkeit zu bekommen. Und so wie in der Politik die Politik der 68er und die Politik der Grünen (in den 80ern entstanden) Einfluss genommen hat, so ist in der Musik es eben auch so, dass die 60er und 70er heute als "cool" gelten, und die 80er Partys in den Clubs angesagt sind. Weil da wirklich Generationen erkennbar sind. Heutzutage sind die jüngeren zahlenmäßig so in der Unterzahl, dass sie nicht wirklich in der Lage sind eine massive Revolte gegen ältere, sei es in der Politik, oder in der Kultur und Musik, zu fahren. Revolte gegen die zahlenmäßig überlegenen Älteren ist heutzutage immer Verbunden mit dem Verlust an Followern.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von schokoschendrezki »

Die wirklich interessanten, kreativen und auch bleibenden Künstler des Genres hatten in den letzten 10, 20 Jahren noch nie primär etwas mit Instrumentenvirtuosität zu tun. Bright Eyes/Conor Oberst, Lambchop/Kurt Wagner, The Smiths/Morrissey, Eels/Mark Everett, Sparklehorse/Mark Linkous usw. usf. Immer waren/sind es schräg-kreative Einzelpersonen ... die dann auch noch das (diesem schrägen Einzelgängertum eigentlich widersprechende) Talent haben/hatten, Leute zu finden, die ihre künstlerischen Ideen dann auch praktisch umsetzen können.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Misterfritz »

Maltrino hat geschrieben:(04 Dec 2017, 05:28)

Hm. Vielleicht passt folgende sehr subjektive Anekdote dazu: Ich habe in meinem Leben in zwei Bands Bass gespielt, obwohl ich eigentlich jemand war der mit der Gitarre Lieder entwickeln wollte. Aber da nunmal die meisten Bands nen Bassisten suchen habe ich mir nen Bass ausgeliehen und den einfach wie ne Art tiefgestimmte Gitarre gespielt und so den Einstieg versucht.

In beiden Fällen war es eigentlich so, dass die Band jeweils dominiert wurde von einem "virtuosen" Gitarristen, der auf Kommando allerlei bekannte Riffs und sonstige bekannten Lieder runterrattern konnte. Die eigentlichen Eigenkompositionen der Bands stammten aber merkwürdigerweise fast nie von diesem Gitarristen.[.....]
Etwas sehr gut nachspielen zu können, ist eine Fähigkeit, etwas zu komponieren zu können, neue Ideen zu haben, eine andere.
Dass das eine das andere nicht ausschliesst, zeigen gute Gitarristen - wie z.B. Eric Clapton.
(Und wirklich gute Gitarristen spielen klassische Gitarre ;) )
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Alter Stubentiger »

Misterfritz hat geschrieben:(04 Dec 2017, 22:00)

Etwas sehr gut nachspielen zu können, ist eine Fähigkeit, etwas zu komponieren zu können, neue Ideen zu haben, eine andere.
Dass das eine das andere nicht ausschliesst, zeigen gute Gitarristen - wie z.B. Eric Clapton.
(Und wirklich gute Gitarristen spielen klassische Gitarre ;) )
Ja. Steve Hackett.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Alter Stubentiger »

Tom Bombadil hat geschrieben:(03 Dec 2017, 20:48)

Dahinter steckt ja auch eine riesige Industrie, die gigantische Umsätze macht und die Lieder promotet, mit denen sie viel Geld verdienen können. Dass sich da auf die junge Zielgruppe fixiert wird ist mMn. auch klar, weil die "Alten" ihren Musikgeschmack nur selten ändern.
Es ist auch so daß bis in die 80er hinein Leute in der Musikindustrie das Sagen hatten die Interesse an der Musik und den Musikern hatten. Das änderte sich mit dem Niedergang von Motown. Ab da gaben studierte Manager vor was in die Charts kam. Und die kannten nur Zahlen und möglichst keine Innovation. 90% von dem was ich heute so höre sind nur weichgespülte Abwandlungen von längst Bekanntem.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von garfield336 »

Andererseits können die alten Hasen immer noch ganze Fussballstadien füllen wenn sie auftreten, von daher ist deren Musik nicht wirklich tot.

Es kommt nur nix neues mehr.
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