Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von DarkLightbringer »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(23 Nov 2017, 10:49)

Maier, Hohmann, Brandtner... Nur so zum Beispiel. Und natürlich Gauland.
Und Weidel. Sie hat sich bislang nicht von Gauland distanziert.

Höcke droht mit eigener Kandidatur, wenn es Neuwahlen geben sollte. Als Grund gibt er eine Zeitenwende an, die Parteien seien nicht mehr in der Lage, eine Regierung zu bilden.

http://www.tagesspiegel.de/politik/im-f ... 18188.html
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von imp »

DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Nov 2017, 12:40)

Und Weidel. Sie hat sich bislang nicht von Gauland distanziert.
Und nicht von ihren antideutschen Schmuddelmails.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von pikant »

DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Nov 2017, 12:40)

Und Weidel. Sie hat sich bislang nicht von Gauland distanziert.

Höcke droht mit eigener Kandidatur, wenn es Neuwahlen geben sollte. Als Grund gibt er eine Zeitenwende an, die Parteien seien nicht mehr in der Lage, eine Regierung zu bilden.

http://www.tagesspiegel.de/politik/im-f ... 18188.html
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von Unité 1 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Nov 2017, 12:40)

Und Weidel.
Jens Maier fällt mir noch sofort ein.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von imp »

Unité 1 hat geschrieben:(23 Nov 2017, 12:48)

Jens Maier fällt mir noch sofort ein.
Der stand vorn in der Liste.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von Unité 1 »

JJazzGold hat geschrieben:(23 Nov 2017, 10:09)


Es hat wohl eher am Vertrauen auf die Partner gehapert.
Man vereinbart ja nicht ohne Grund einen Koalitionsvertrag. Mangelndes Vertrauen klingt nach einem vorgeschobenen Grund.
Sole.survivor@web.de hat geschrieben: Der stand vorn in der Liste.
Hatte ich überlesen.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von Selina »

Der Höcke muss sich doch erstmal durch die Steinblöcke kämpfen vor seinem Haus. Den hat seine ganz spezielle "Erinnerungskultur" nun selbst eingeholt :D
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von imp »

Ist ja egal, warum. Die FDP will Opposition sein. Ob ihre Wähler das lieben, wird sie schon merken.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von imp »

Selina hat geschrieben:(23 Nov 2017, 12:51)

Der Höcke muss sich doch erstmal durch die Steinblöcke kämpfen vor seinem Haus. Den hat seine ganz spezielle "Erinnerungskultur" nun selbst eingeholt :D
Hoffentlich ist das Dossier nicht nur heiße Luft. Landolf Ladig ist immerhin NPD-verbunden.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von Alexyessin »

garfield336 hat geschrieben:(23 Nov 2017, 12:35)

CDU-FDP und CDU-Grün haben keine Mehrheit
Ich weiß, hätten sie eine würde es die Frage nach einer Minderheitregierung gar nicht geben.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von imp »

Alexyessin hat geschrieben:(23 Nov 2017, 12:56)

Ich weiß, hätten sie eine würde es die Frage nach einer Minderheitregierung gar nicht geben.
Noch nicht.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von BlueMonday »

Minderheitenregierung kann doch mal ganz erfrischend sein. Die Mehrheiten holt man sich dann eben je nach Themenlage mal hier, mal da. Das kann u.U. sogar entspannter und unterhaltsamer sein als eine hauchdünne Regierungsmehrheit, wenn dann eins zwei Querulanten in den eigenen Reihen schon die Stimmung vermiesen.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von pikant »

BlueMonday hat geschrieben:(23 Nov 2017, 13:08)

Minderheitenregierung kann doch mal ganz erfrischend sein. Die Mehrheiten holt man sich dann eben je nach Themenlage mal hier, mal da. Das kann u.U. sogar entspannter und unterhaltsamer sein als eine hauchdünne Regierungsmehrheit, wenn dann eins zwei Querulanten in den eigenen Reihen schon die Stimmung vermiesen.
knappe Mehrheiten halten oft sehr gut - bei einer Minderheitsregierung ist die SPD immer im Vorteil, denn ohne SPD braucht die CDU/CSU immer 2 Fraktionen und ich kann mir nicht vorstellen, dass diese auf Linkspartei und AfD setzen bei einer Tolerierung und die FDP ist auf Merkel nicht mehr gut zu sprechen.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von imp »

BlueMonday hat geschrieben:(23 Nov 2017, 13:08)

Minderheitenregierung kann doch mal ganz erfrischend sein. Die Mehrheiten holt man sich dann eben je nach Themenlage mal hier, mal da
Und oft geht es nicht, dann kann man Kompromist suchen oder hinweisen, dass dazu leider die Partner fehlen, mehr Stimmen gebraucht werden. Dagegen muss die AfD erstmal anstinken. Allerdings muss eine neue Ministerriege her. Verkehrsminister Seehofer, Landwirtschaftsministerin Aigner - DeMaizere muss weg. Und die SPD muss sich zu Deutschland bekennen, Schulz abschütteln. Die Stunde des Carsten Schneider.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von imp »

pikant hat geschrieben:(23 Nov 2017, 13:11)

knappe Mehrheiten halten oft sehr gut - bei einer Minderheitsregierung ist die SPD immer im Vorteil, denn ohne SPD braucht die CDU/CSU immer 2 Fraktionen und ich kann mir nicht vorstellen, dass diese auf Linkspartei und AfD setzen bei einer Tolerierung und die FDP ist auf Merkel nicht mehr gut zu sprechen.
Linke und Grüne können in Umweltfragen helfen. Evtl erinnert sich sogar die FDP, was Politik ist und hilft bei Steuerthemen.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von pikant »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(23 Nov 2017, 13:13)

Und oft geht es nicht, dann kann man Kompromist suchen oder hinweisen, dass dazu leider die Partner fehlen, mehr Stimmen gebraucht werden. Dagegen muss die AfD erstmal anstinken. Allerdings muss eine neue Ministerriege her. Verkehrsminister Seehofer, Landwirtschaftsministerin Aigner - DeMaizere muss weg. Und die SPD muss sich zu Deutschland bekennen, Schulz abschütteln. Die Stunde des Carsten Schneider.
Seehofer wird sich schon heute erklaeren, bei den Anderen wird es noch dauern.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von pikant »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(23 Nov 2017, 13:14)

Linke und Grüne können in Umweltfragen helfen. Evtl erinnert sich sogar die FDP, was Politik ist und hilft bei Steuerthemen.
das stimmt auch wieder, aber FDP will Fundamentalopposition und Lindner hat sogar schon bei Neuwahlen weitere Gespraeche mit CDU, CSU und Gruenen ausgeschlossen - der schmollt
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von imp »

pikant hat geschrieben:(23 Nov 2017, 13:16)

das stimmt auch wieder, aber FDP will Fundamentalopposition und Lindner hat sogar schon bei Neuwahlen weitere Gespraeche mit CDU, CSU und Gruenen ausgeschlossen - der schmollt
Da kann er nur mit SPD, AfD und Linken versuchen, liberale Politik zu machen - oder nur Show.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von pikant »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(23 Nov 2017, 13:23)

Da kann er nur mit SPD, AfD und Linken versuchen, liberale Politik zu machen - oder nur Show.
er braucht alle 3, denn ansonsten ist FDP ohne Mehrheit
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von imp »

Das wird dann nationalsozial-liberale Politik. Arme Flüchtlinge.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von garfield336 »

Alexyessin hat geschrieben:(23 Nov 2017, 12:56)

Ich weiß, hätten sie eine würde es die Frage nach einer Minderheitregierung gar nicht geben.
Das Problem ist, wenn man sich wechselhafte Mehrheiten sucht reicht es eben nicht bei einem Thema nur mit grün oder nur mit FDP zu reden.
Da gerade die Komrpomissbereitschaft zwischen Grün und FDP ein Problem darstellt. FDP und Grün müssten dafür erst eine gemeisname Linie finden,

Es bleibt also bei vielen Themen fast nur noch die SPD. :|

Ich glaube nämlich nicht an ernshafte Gespräche mit der AfD :D
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von pikant »

garfield336 hat geschrieben:(23 Nov 2017, 13:35)

Das Problem ist, wenn man sich wechselhafte Mehrheiten sucht reicht es eben nicht bei einem Thema nur mit grün oder nur mit FDP zu reden.
Da gerade die Komrpomissbereitschaft zwischen Grün und FDP ein Problem darstellt. FDP und Grün müssten dafür erst eine gemeisname Linie finden,

Es bleibt also bei vielen Themen fast nur noch die SPD. :|
richtig analysiert!
CDU kann sich aber auch Mehrheiten bei Gruene und Linkspartei suchen, die FDP schmollt und wird wohl nur beim Soli parat stehen.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von imp »

garfield336 hat geschrieben:(23 Nov 2017, 13:35)

Das Problem ist, wenn man sich wechselhafte Mehrheiten sucht reicht es eben nicht bei einem Thema nur mit grün oder nur mit FDP zu reden.
Da gerade die Komrpomissbereitschaft zwischen Grün und FDP ein Problem darstellt. FDP und Grün müssten dafür erst eine gemeisname Linie finden,

Es bleibt also bei vielen Themen fast nur noch die SPD. :|

Ich glaube nämlich nicht an ernshafte Gespräche mit der AfD :D
Ernsthafte Gespräche mit AfD-Vertretern führt meistens der Strafrichter.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von JJazzGold »

Unité 1 hat geschrieben:(23 Nov 2017, 12:51)

Man vereinbart ja nicht ohne Grund einen Koalitionsvertrag. Mangelndes Vertrauen klingt nach einem vorgeschobenen Grund.

Zu einem Vertrag gehört das Vertrauen, dass die Partner sich in der Durchführung an die gelisteten Punkte halten.

Welcher Aussage bezüglich der Sondierung vertrauen Sie, Habecks oder Özdemirs?

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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von JJazzGold »

pikant hat geschrieben:(23 Nov 2017, 13:16)

das stimmt auch wieder, aber FDP will Fundamentalopposition und Lindner hat sogar schon bei Neuwahlen weitere Gespraeche mit CDU, CSU und Gruenen ausgeschlossen - der schmollt
Das ist so formuliert nicht ganz korrekt wiedergegeben, Lindner hat Jamaika und ein Bündnis mit den Grünen ausgeschlossen.

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner schließt neue Verhandlungen über die Bildung einer Jamaika-Koalition auch nach einer möglichen Neuwahl des Bundestages aus. „Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Grünen auf Bundesebene ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ zur Begründung. „Die Steine, die sie uns jetzt hinterher werfen mit Verschwörungstheorien und Verunglimpfungen, wir seien eine rechtspopulistische Partei, bestätigen mich in dieser Bewertung.“

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 05957.html
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von pikant »

JJazzGold hat geschrieben:(23 Nov 2017, 14:00)

Das ist so formuliert nicht ganz korrekt wiedergegeben, Lindner hat Jamaika und ein Bündnis mit den Grünen ausgeschlossen.

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner schließt neue Verhandlungen über die Bildung einer Jamaika-Koalition auch nach einer möglichen Neuwahl des Bundestages aus. „Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Grünen auf Bundesebene ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ zur Begründung. „Die Steine, die sie uns jetzt hinterher werfen mit Verschwörungstheorien und Verunglimpfungen, wir seien eine rechtspopulistische Partei, bestätigen mich in dieser Bewertung.“

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 05957.html

da muss er schauen, dass die CDU staerker wird, denn ansonsten muss er sich an die SPD und Linkspartei wenden, wenn er nicht auf Jahre Opposition neben der AfD spielen will.
glaube aber, dass Frau Merkel auf eine kleinere FDP setzt bei Neuwahlen.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von imp »

Die FDP igelt sich ein. Wen wundert, dass alle auf Abstand sind?
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von Unité 1 »

JJazzGold hat geschrieben:(23 Nov 2017, 13:55)

Zu einem Vertrag gehört das Vertrauen, dass die Partner sich in der Durchführung an die gelisteten Punkte halten.

Welcher Aussage bezüglich der Sondierung vertrauen Sie, Habecks oder Özdemirs?

Ein Vertrag ist quasi die rechtliche Bestätigung bestehenden Misstrauens. Vertraute man sich, wäre ein Vertrag unnötig - das Vertrauen wäre Grundlage genug. Sicher, ein Koalitionsvertrag lässt sich nicht so erzwingen wie ein Kaufvertrag. Dafür bezahlte die den Vertrag brechende Seite mit erheblichem politischen Kapital. Wer wäre denn dann noch zu Koalitionen mit Vertragsbrechern bereit? Das ist eigentlich Sicherheit genug, 100% gibt es nicht. Wie gesagt, es klingt für mich nach einem vorgeschobenen Grund.

Beide, Habeck und Özdemir könnten sogar die Wahrheit sagen, je nachdem wie flexibel man Wahrheit betrachten will, beispielsweise indem Habeck einzelne Punkte meinte und Özdemir vom Gesamteindruck sprach. Kann ich aber nicht beurteilen, da ich Lanz nicht schaue und Habecks Äußerung dahingehend nicht kenne. Im Spon-Interview von gestern ist sowas jedenfalls nicht zu finden.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von JJazzGold »

pikant hat geschrieben:(23 Nov 2017, 14:03)

da muss er schauen, dass die CDU staerker wird, denn ansonsten muss er sich an die SPD und Linkspartei wenden, wenn er nicht auf Jahre Opposition neben der AfD spielen will.
glaube aber, dass Frau Merkel auf eine kleinere FDP setzt bei Neuwahlen.
Oder die FDP wird stärker.
Eine Koalition mit der Union hat Lindner nicht ausgeschlossen, aber auch nicht befürwortet. Das wäre zu diesem Zeitpunkt auch völlig unsinnig.

Wenn man die Kommentare aus den Parteien betrachtet, dann hacken vorwiegend zwei auf der FDP rum. Die Grünen, weil sie die Fleischtöpfe des Mitregierens entschwinden sehen und die SPD, weil sie davon, dass der Ball sich plötzlich wieder in ihrem Spielfeld befindet, völlig überrumpelt wurde.

Die CDU/CSU hält sich in sinnvoller Vorausschau der Dinge, die da noch kommen könnten, dezent zurück.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von pikant »

JJazzGold hat geschrieben:(23 Nov 2017, 14:24)

Oder die FDP wird stärker.
Eine Koalition mit der Union hat Lindner nicht ausgeschlossen, aber auch nicht befürwortet. Das wäre zu diesem Zeitpunkt auch völlig unsinnig.

Wenn man die Kommentare aus den Parteien betrachtet, dann hacken vorwiegend zwei auf der FDP rum. Die Grünen, weil sie die Fleischtöpfe des Mitregierens entschwinden sehen und die SPD, weil sie davon, dass der Ball sich plötzlich wieder in ihrem Spielfeld befindet, völlig überrumpelt wurde.

Die CDU/CSU hält sich in sinnvoller Vorausschau der Dinge, die da noch kommen könnten, dezent zurück.
Zur Zeit hat die FDP bei Neuwahlen nur die Option CDU/CDU und das heisst mit grosser Wahrscheinlichkeit Opposition, oder man orientiert sich nach links mit SPD und Linkspartei.
Lindner hat seine Partei recht handlungsunfaehig gemacht und in der Opposition kann man den Soliabbau so richtig umsetzen und das sehr schnell :)
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von JJazzGold »

Unité 1 hat geschrieben:(23 Nov 2017, 14:07)

Ein Vertrag ist quasi die rechtliche Bestätigung bestehenden Misstrauens. Vertraute man sich, wäre ein Vertrag unnötig - das Vertrauen wäre Grundlage genug. Sicher, ein Koalitionsvertrag lässt sich nicht so erzwingen wie ein Kaufvertrag. Dafür bezahlte die den Vertrag brechende Seite mit erheblichem politischen Kapital. Wer wäre denn dann noch zu Koalitionen mit Vertragsbrechern bereit? Das ist eigentlich Sicherheit genug, 100% gibt es nicht. Wie gesagt, es klingt für mich nach einem vorgeschobenen Grund.

Beide, Habeck und Özdemir könnten sogar die Wahrheit sagen, je nachdem wie flexibel man Wahrheit betrachten will, beispielsweise indem Habeck einzelne Punkte meinte und Özdemir vom Gesamteindruck sprach. Kann ich aber nicht beurteilen, da ich Lanz nicht schaue und Habecks Äußerung dahingehend nicht kenne. Im Spon-Interview von gestern ist sowas jedenfalls nicht zu finden.
Bei mir ist in der Regel “die Flasche halbvoll“. Einen Vertrag schließe ich, wenn ich eine erkannt belastungsfähge gegenseitige Kooperation besiegeln will.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von JJazzGold »

pikant hat geschrieben:(23 Nov 2017, 14:28)

Zur Zeit hat die FDP bei Neuwahlen nur die Option CDU/CDU und das heisst mit grosser Wahrscheinlichkeit Opposition, oder man orientiert sich nach links mit SPD und Linkspartei.
Lindner hat seine Partei recht handlungsunfaehig gemacht und in der Opposition kann man den Soliabbau so richtig umsetzen und das sehr schnell :)
Ganz im Gegenteil, mit dem vorläufigen Gang in die Opposition hält Lindner die Variabilität seiner Partei offen. :)
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von Unité 1 »

JJazzGold hat geschrieben:(23 Nov 2017, 14:29)

Bei mir ist in der Regel “die Flasche halbvoll“. Einen Vertrag schließe ich, wenn ich eine erkannt belastungsfähge gegenseitige Kooperation besiegeln will.
Hätte die FDP von Anfang an Zweifel an der prinzipiellen Vertragstreue der Grünen, hätte sie sich gar nicht an den Sondierungstisch setzen dürfen. Warum überhaupt mit jemanden verhandeln, der als nicht vertrauenswürdig erachtet wird?
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von pikant »

Unité 1 hat geschrieben:(23 Nov 2017, 14:32)

Hätte die FDP von Anfang an Zweifel an der prinzipiellen Vertragstreue der Grünen, hätte sie sich gar nicht an den Sondierungstisch setzen dürfen. Warum überhaupt mit jemanden verhandeln, der als nicht vertrauenswürdig erachtet wird?
Lindner hat vor den Sondierungen gesagt, dass ihm die Fantasie fuer Jamaika fehle und dann verhandelt er 4 Wochen, sagt aber laufend, dass man sich weiter voneinander entfernt habe.
diesen Eindruck hatte er exclusiv, aber erst nach gut 4 Wochen um Mitternacht sonntags, wo die Einigungspapiere auf dem Tisch lagen, machte er sich von dannen.
ein Schelm, der da keine Strategie fruehzeitig dahinter sah.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von crycorner »

pikant hat geschrieben:(23 Nov 2017, 14:03)

da muss er schauen, dass die CDU staerker wird, denn ansonsten muss er sich an die SPD und Linkspartei wenden, wenn er nicht auf Jahre Opposition neben der AfD spielen will.
glaube aber, dass Frau Merkel auf eine kleinere FDP setzt bei Neuwahlen.
Lindner sagt doch aber selber, dass die Union eine Fortführung der Marschrichtung aus der GroKo wollte und speziell den Grünen ein paar Zugeständnisse gemacht hat.
Klingt für mich erstmal so, als hielte Lindner eine schwarz-grüne Minderheitenregierung für wahrscheinlicher, als eine schwarz-gelbe. Generell ist Lindner auch kein Fan von einer
Minderheitenregierung.
Ich wage die Prognose, dass es doch noch eine GroKo gibt und Schulz abgesägt wird. Ich wüsste nicht, wie Schulz noch zu halten wäre, wenn die SPD doch umkippt.
Sollte das nicht passieren, kann ich mir sogar vorstellen, dass die Union das alleine durchzieht. Hätte auch Vorteile. An Neuwahlen glaube ich nicht...
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von JJazzGold »

Unité 1 hat geschrieben:(23 Nov 2017, 14:32)

Hätte die FDP von Anfang an Zweifel an der prinzipiellen Vertragstreue der Grünen, hätte sie sich gar nicht an den Sondierungstisch setzen dürfen. Warum überhaupt mit jemanden verhandeln, der als nicht vertrauenswürdig erachtet wird?
Weshalb hätte die FDP nicht sondieren sollen? Es ist in Politik, wie Wirtschaft, wie auch vor privaten Verträgen ein gängiges Prozedere erst zu auditieren/sondieren, dann die Fakten zu betrachten und erst danach zu entscheiden, ob ein Vertrag geschlossen wird, oder nicht.

Würde sich jede Partei bei Zweifel am Erfolg gleich in die Oppositionsecke zurückziehen müssen, hätten wir des öfteren Neuwahlen ansetzen müssen. Es bestand immerhin die Möglichkeit, dass die Grünen sich als zuverlässig erwiesen hätten.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von crycorner »

pikant hat geschrieben:(23 Nov 2017, 14:37)

Lindner hat vor den Sondierungen gesagt, dass ihm die Fantasie fuer Jamaika fehle und dann verhandelt er 4 Wochen, sagt aber laufend, dass man sich weiter voneinander entfernt habe.
diesen Eindruck hatte er exclusiv, aber erst nach gut 4 Wochen um Mitternacht sonntags, wo die Einigungspapiere auf dem Tisch lagen, machte er sich von dannen.
ein Schelm, der da keine Strategie fruehzeitig dahinter sah.
Welche Einigungspapiere?

Ich empfehle die Markus Lanz Sendung vom 21.11. mit Armin Laschet und Alexander Graf Lambsdorff.
Die waren weit von einer Einigung entfernt.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von pikant »

crycorner hat geschrieben:(23 Nov 2017, 14:38)

Lindner sagt doch aber selber, dass die Union eine Fortführung der Marschrichtung aus der GroKo wollte und speziell den Grünen ein paar Zugeständnisse gemacht hat.
Klingt für mich erstmal so, als hielte Lindner eine schwarz-grüne Minderheitenregierung für wahrscheinlicher, als eine schwarz-gelbe. Generell ist Lindner auch kein Fan von einer
Minderheitenregierung.
Ich wage die Prognose, dass es doch noch eine GroKo gibt und Schulz abgesägt wird. Ich wüsste nicht, wie Schulz noch zu halten wäre, wenn die SPD doch umkippt.
Sollte das nicht passieren, kann ich mir sogar vorstellen, dass die Union das alleine durchzieht. Hätte auch Vorteile. An Neuwahlen glaube ich nicht...
die SPD muss fuer Deutschland umfallen und zur Zeit halten sich hartnaeckige Geruechte, dass Schulz mit Ruecktritt droht berichtet Focus ua.
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JJazzGold
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von JJazzGold »

pikant hat geschrieben:(23 Nov 2017, 14:37)

Lindner hat vor den Sondierungen gesagt, dass ihm die Fantasie fuer Jamaika fehle und dann verhandelt er 4 Wochen, sagt aber laufend, dass man sich weiter voneinander entfernt habe.
diesen Eindruck hatte er exclusiv, aber erst nach gut 4 Wochen um Mitternacht sonntags, wo die Einigungspapiere auf dem Tisch lagen, machte er sich von dannen.
ein Schelm, der da keine Strategie fruehzeitig dahinter sah.
Wie lange dauerten noch mal die letzten Sondierungen zur GroKo mit ungewissem Ausgang? Helfen Sie mir mal auf die Sprünge, waren es zwei oder drei Monate?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von pikant »

crycorner hat geschrieben:(23 Nov 2017, 14:40)

Welche Einigungspapiere?

Ich empfehle die Markus Lanz Sendung vom 21.11. mit Armin Laschet und Alexander Graf Lambsdorff.
Die waren weit von einer Einigung entfernt.
dann haette man unterbrechen koennen mit Denkpause und nach einer oder zwei Wochen weiter.
Einseitig zu kuendigen ist kein guter Stil - wenn man nicht zusammenkommt, dann geht man gemeinsam vor die Presse - ja!
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von pikant »

JJazzGold hat geschrieben:(23 Nov 2017, 14:42)

Wie lange dauerten noch mal die letzten Sondierungen zur GroKo mit ungewissem Ausgang? Helfen Sie mir mal auf die Sprünge, waren es zwei oder drei Monate?
bei mir wurde Sorgfalt vor Schnelligkeit gehen!
Deutschland kann es sich leisten ueber Monate nur geschaeftsfuehrend regiert zu werden ohne dass man es gross merkt
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von JJazzGold »

pikant hat geschrieben:(23 Nov 2017, 14:43)

dann haette man unterbrechen koennen mit Denkpause und nach einer oder zwei Wochen weiter.
Einseitig zu kuendigen ist kein guter Stil - wenn man nicht zusammenkommt, dann geht man gemeinsam vor die Presse - ja!
Das wollten die Hinterbliebenen vermeiden. Die blieben auf Einladung Seehofers zurück im Raum.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von JJazzGold »

pikant hat geschrieben:(23 Nov 2017, 14:44)

bei mir wurde Sorgfalt vor Schnelligkeit gehen!
Deutschland kann es sich leisten ueber Monate nur geschaeftsfuehrend regiert zu werden ohne dass man es gross merkt

Mir reichten meist zwei Tage, um realistisch einschätzen zu können, ob weitere Verhandlungen noch sinnvoll sind. Da hat die FDP mit vier Wochen ihrer Sorgfaltspflicht reichlich Genüge getan.

Sie tun gerade so, als ob Deutschland in der Krise versinken würde, nur weil seit der Wahl vier Wochen mit einer handlungsfähigen geschäftsführenden Regierung verstrichen sind. Sollten sich Union und SPD tatsächlich zu Koalitionsverhandlungen zusammen setzen, empfehle ich Ihnen Baldrian, denn diese Gespräche werden weitaus länger als vier Wochen dauern und Deutschland wird trotzdem nicht untergehen.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von crycorner »

pikant hat geschrieben:(23 Nov 2017, 14:43)

dann haette man unterbrechen koennen mit Denkpause und nach einer oder zwei Wochen weiter.
Einseitig zu kuendigen ist kein guter Stil - wenn man nicht zusammenkommt, dann geht man gemeinsam vor die Presse - ja!
Das hätte ich gerne gesehen, wie man eine Sondierungspause medial begründet hätte, ohne dass die BILD titelt: "Deutschland ohne Regierung, und die Parteichefs machen Pause"....

Es gab für die Sondierungsgespräche eine Deadline. Donnerstag hätte Schluss sein müssen. Die Deadline wurde überschritten. Weit. Die FDP hat für sich selbst öffentlich eine Deadline gesetzt und auch diese immerhin ein paar Stunden überzogen. Und dann muss aber auch irgendwann mal Schluss sein. Ich bin mir sicher, dass die Parteien sich aufeinander zubewegt haben. Jeder war kompromissbereit. Aber niemand zum Preise des Verlustes seiner politischen Identität. Schon gar nicht die FDP, die ihre politische Identität schon allzu oft über Bord geworfen hat.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von pikant »

JJazzGold hat geschrieben:(23 Nov 2017, 14:53)


Sollten sich Union und SPD tatsächlich zu Koalitionsverhandlungen zusammen setzen, empfehle ich Ihnen Baldrian, denn diese Gespräche werden weitaus länger als vier Wochen dauern und Deutschland wird trotzdem nicht untergehen.[/color]
habe ich doch geschrieben, dass es sich Deutschland monatelang leisten kann mt einer geschaeftsfuehrenden Regierung auszukommen und keiner merkt es so richtig.

der Soli wird jetzt leider nicht abgebaut und das kreide ich der FDP an und es wird wohl auch keine Steuererleichterungen im grossen Umfang geben..
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von pikant »

crycorner hat geschrieben:(23 Nov 2017, 14:55)

Das hätte ich gerne gesehen, wie man eine Sondierungspause medial begründet hätte, ohne dass die BILD titelt: "Deutschland ohne Regierung, und die Parteichefs machen Pause"....

Es gab für die Sondierungsgespräche eine Deadline. Donnerstag hätte Schluss sein müssen. Die Deadline wurde überschritten. Weit. Die FDP hat für sich selbst öffentlich eine Deadline gesetzt und auch diese immerhin ein paar Stunden überzogen. Und dann muss aber auch irgendwann mal Schluss sein. Ich bin mir sicher, dass die Parteien sich aufeinander zubewegt haben. Jeder war kompromissbereit. Aber niemand zum Preise des Verlustes seiner politischen Identität. Schon gar nicht die FDP, die ihre politische Identität schon allzu oft über Bord geworfen hat.
das haben wir doch jetzt und ja Deadlines zu setzen ist nicht klug.

es bestand doch ueberhaupt keine Eile zu einer Entscheidung zu kommen und Finanzminister Altmeier hatte doch schon vor Wochen gesagt, dass man erst 2018 zu einer neuen Regierung kommen wird.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von relativ »

crycorner hat geschrieben:(23 Nov 2017, 14:55)

Das hätte ich gerne gesehen, wie man eine Sondierungspause medial begründet hätte, ohne dass die BILD titelt: "Deutschland ohne Regierung, und die Parteichefs machen Pause"....

Es gab für die Sondierungsgespräche eine Deadline. Donnerstag hätte Schluss sein müssen. Die Deadline wurde überschritten. Weit. Die FDP hat für sich selbst öffentlich eine Deadline gesetzt und auch diese immerhin ein paar Stunden überzogen. Und dann muss aber auch irgendwann mal Schluss sein. Ich bin mir sicher, dass die Parteien sich aufeinander zubewegt haben. Jeder war kompromissbereit. Aber niemand zum Preise des Verlustes seiner politischen Identität. Schon gar nicht die FDP, die ihre politische Identität schon allzu oft über Bord geworfen hat.
Jo die arme FDP.
"Das Gefühl" der Geborgenheit/Sicherheit hat nicht gestimmt"...mir kommen die Tränen
und ja der Soli!
Hilfe nach einer Legislaturperiode hätte die Klientel von der FDP immer noch Soli zahlen muessen und dies stand auch noch so im Programm der bösen CDU. Na dann muss ich natürlich gehen. :?:
Ich kann es drehen und wenden wie ich will, auch wenn ich versuche dies mehr zu Gunsten der FDP machen, komme ich immer wieder auf ein Wort. "UNNÖTIG"
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von imp »

relativ hat geschrieben:(23 Nov 2017, 15:03)

Jo die arme FDP.
"Das Gefühl" der Geborgenheit/Sicherheit hat nicht gestimmt"...mir kommen die Tränen
und ja der Soli!
Hilfe nach einer Legislaturperiode hätte die Klientel von der FDP immer noch Soli zahlen muessen und dies stand auch noch so im Programm der bösen CDU. Na dann muss ich natürlich gehen. :?:
Ich kann es drehen und wenden wie ich will, auch wenn ich versuche dies mehr zu Gunsten der FDP machen, komme ich immer wieder auf ein Wort. "UNNÖTIG"
Vielleicht fühlte die FDP sich nicht bereit. Sie ist ganz neu im Spiel, quasi ihr erstes mal.
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von JJazzGold »

pikant hat geschrieben:(23 Nov 2017, 14:57)

habe ich doch geschrieben, dass es sich Deutschland monatelang leisten kann mt einer geschaeftsfuehrenden Regierung auszukommen und keiner merkt es so richtig.

der Soli wird jetzt leider nicht abgebaut und das kreide ich der FDP an und es wird wohl auch keine Steuererleichterungen im grossen Umfang geben..
Die CDU hat doch den Soliabbau im Programm, allerdings sehr langfristig und in sehr kleine Schritte unterteilt. Vielleicht erleben wir das Ende des Solis ja noch beide?
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Re: Jamaika ist gescheitert - Wie geht es weiter?

Beitrag von Unité 1 »

JJazzGold hat geschrieben:(23 Nov 2017, 14:39)

Weshalb hätte die FDP nicht sondieren sollen? Es ist in Politik, wie Wirtschaft, wie auch vor privaten Verträgen ein gängiges Prozedere erst zu auditieren/sondieren, dann die Fakten zu betrachten und erst danach zu entscheiden, ob ein Vertrag geschlossen wird, oder nicht.

Würde sich jede Partei bei Zweifel am Erfolg gleich in die Oppositionsecke zurückziehen müssen, hätten wir des öfteren Neuwahlen ansetzen müssen. Es bestand immerhin die Möglichkeit, dass die Grünen sich als zuverlässig erwiesen hätten.
Sie sagten, es haperte am Vertrauen in die Vertragstreue. Entweder ist eine Vertrauensbasis von vornherein nicht vorhanden. Dann hilft auch keine Auditierung, da Vertrauen in diesem Fall nicht durch etwaige Änderungen von Prozessabläufen plötzlich erwächst. Da bliebe die Frage, warum man sich mit einer Partei an den Verhandlungstisch setzen sollte, wenn man ihr nur so weit vertraute, wie Altmaier einen Pudding werfen kann.

Oder es kamen während der Sondierungen plötzlich Zweifel, dass die Grünen sich an einen zu vereinbarenden Koalitionsvertrag halten. Aber warum sollte das so sein? Grundlegend berühren Inhalte nicht das Vertrauen. Man einigt sich oder nicht. Kommt eine Einigung zustande, dann liegen bewertbare Ergebnisse auf dem Tisch. Davon auszugehen, dass eine Vertragspartei Punkte der Einigung von vornherein und vorsätzlich zu brechen gedenkt, führt wieder zum ersten Punkt und zur Frage, warum, wenn Lindner keinen Bock hatte, sich denn überhaupt getroffen und verhandelt wurde. (Weil eine Verweigerungshaltung schlecht aussähe, das ist mir schon klar.) Zweitens legen Sondierungen nur den eigentlichen Verhandlungsrahmen fest - ohne bestehenden Koalitionsvertrag zu erwarten, dass eine Vertragspartei sich nicht daran halte, wirkt entrückt.
Zuletzt geändert von Unité 1 am Do 23. Nov 2017, 15:17, insgesamt 2-mal geändert.
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