Belarus

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Europa2050
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Belarus

Beitrag von Europa2050 »

Heute mal ein Lesetipp:

http://deu.belta.by/president/view/luka ... 9510-2017/

Das offizielle Verlautbarungsorgan des Herrn Lukaschenka thematisiert die Beziehungen zu Russland.

"...Andererseits hat die Situation den Punkt erreicht, wo ich sagen muss: Ich habe kein Recht etwas zu verbergen“, bemerkte der Präsident..."

Auf der selben Seite wird ein Austritt aus der EAU und ein Eintritt in die NATO zurückgewiesen und die Freundschaft zu Russland/Putin betont. Gleichzeitig aber eine Klage wegen Öl angekündigt.

Wenn man im zwischen den Zeilen lesen solcher Verlautbarungsorgane etwas geübt ist, haut es einem schon die Fragezeichen raus. Soll da sowas wie eine öffentliche Diskussion über diese Themen vorbereitet werden?

BTW.: Die Artikel sind auch in der belarusischen und der russischen Übersetzung zu lesen, also nicht nur für die Westfasade.
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SirToby
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Re: Belarus

Beitrag von SirToby »

Ich muss sagen, ich hatte vor kurzem auch einige Artikel über Lukaschenko gelesen und wollte das auch mal thematisieren:

http://www.deutschlandfunk.de/weissruss ... _id=377841

"...

Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko hat den Krieg in seinem südlichen Nachbarland Ukraine bisher sehr verhalten kommentiert. Er gab sich neutral und lud die Konfliktparteien sogar zu Gesprächen nach Minsk. Über die Ukraine sagte er kein böses Wort. Das brachte ihm in der EU Pluspunkte ein, beim großen Nachbarn Russland dagegen kräftiges Stirnrunzeln. Schließlich gilt Weißrussland als einer der engsten Partner Russlands.
Zuletzt ging Lukaschenko noch einen großen Schritt weiter: "Wir haben die staatliche Unabhängigkeit sehr billig bekommen. Alle Nationen haben um sie kämpfen müssen, wie heute die uns brüderlich verbundene Ukraine."

Lukaschenko hat Stellung bezogen, aber nicht für Moskau, sondern für Kiew. ..."

Weissrussland hat von den Sanktionen gegen Russland stark profitiert, weil es als Zwischenhändler für Westprodukte, die nach Russland gelangen viel Geld verdient:

"Minsk: Es könnte das „Wunder von Weißrussland“ heißen: Seit gut zwei Jahren hat sich die frühere Sowjetrepublik zu einem Garten gemausert, in dem Ananas und Bananen wachsen, obwohl das Klima eher für Äpfel und Birnen geeignet ist. Weißrussland tritt als Hersteller von Garnelen und Austern auf, obwohl es keinen Zugang zum Meer hat. Parmesan und andere westliche Käsespezialitäten ziert das Siegel „Made in Belarus“ – beim Nachbarn Russland ein Zeichen für Qualität.

...

Doch in Moskau blicken Politiker mit Argwohn auf den „Bruderstaat“. Denn nicht nur weißrussische Waren gelangen verstärkt ins Land, sondern eben auch durch das Embargo illegale Westwaren, die es gar nicht geben kann in dem Land mit postsowjetischer Kommandowirtschaft.

„Weißrussland will die Situation aktiv ausnutzen, dass der russische Markt für Produkte aus der EU geschlossen ist. Dabei verhält es sich oft skrupellos“, meint Sergej Dankwert, Chef der Agraraufsicht in Moskau. Weißrussische Krabben seien das lustigste Beispiel. Aber auch bei anderen Produkten wirft Moskau dem Nachbarn Etikettenschwindel und Schmuggel vor. So soll die Lieferung von fast 600.000 Tonnen Äpfeln und Pilzen 2015 das Fünffache der Jahresernte betragen haben."

http://www.wiwo.de/politik/ausland/weis ... 10264.html

Zudem hat Weissrussland Moskau einen weiteren Nadelstich versetzt

"MinskWeißrussland hat die Visumspflicht für Bürger der Europäischen Union für eine kurze Reise in das Land aufgehoben. Wie das Präsidialamt in Minsk am Montag mitteilte, dürfen EU-Bürger erstmals für fünf Tage ohne Visum über den Flughafen der Hauptstadt Minsk einreisen.

Der Erlass des Präsidenten Alexander Lukaschenko gilt auch für die Schweiz, Norwegen und andere Nicht-EU-Mitglieder in Europa, sowie für die USA, Kanada, Japan oder Brasilien. Bürger aus China und einigen asiatischen oder afrikanischen Ländern müssen gültige Schengen-Visa vorweisen können. Nötig sind eine Auslandskrankenversicherung und ausreichend Geld, um den Aufenthalt in Weißrussland bezahlen zu können. Insgesamt betrifft die neue Regelung 80 Staaten, die Weißrussland als strategische Partner ansieht.

Seit der Präsidentenwahl 2015 nähert sich der autoritäre Staatschef Lukaschenko der EU an. Brüssel hat nach der Freilassung politischer Häftlinge Sanktionen gegen Weißrussland gelockert. Die von einer schweren Wirtschaftskrise getroffene Ex-Sowjetrepublik benötigt zudem dringend Investitionen aus dem Ausland."

http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 30458.html

Das wäre für Russland normalerweise egal, nur gibt es da ein Problem: da zwischen Russland und Belarus eine Personenfreizügigkeit gilt, besteht die Gefahr, dass Personen auch nach Russland einreisen können.

"KIEW/BERLIN taz | Russlands Außenminister Sergei Lawrow hat Pläne des Nachbarlandes Weißrussland kritisiert, mit EU-Geldern Flüchtlingsunterkünfte zu bauen. Russland bilde mit Weißrussland einen Unionsstaat. Deswegen müsse man sich in der Migrationspolitik abstimmen, so Lawrow. Da die Grenze zwischen Russland und Weißrussland offen sei, werfe die Vereinbarung zwischen der Europäischen Union und Weißrussland „Fragen auf“, schaffe Spielraum „für Missbrauch."

http://www.taz.de/!5372976/

Deswegen hat Russland begonnen wieder eine richtige Grenze einzuführen, was dem Gedanken Putins, die ehemaligem Sowjetrepubliken wieder stärker an Moskau zu binden, aber diametral widerspricht.

"Migranten-Pakt mit Minsk: Russland ist gezwungen Grenze zu Zollpartner zu schließen

Russland will die Grenze zu Weißrussland stärker kontrollieren. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB richtet darum nun Grenzzonen in drei Verwaltungsgebieten ein, die an Weißrussland grenzen. Bislang gab es zwischen den Ländern gar keine Personen- oder Zollkontrollen.

Fehlende Grenzkontrollen zwischen Russland und Weißrussland sorgten bislang für eine Rechtskollision, da die Bürger von Drittländern die Grenze nicht rechtsgültig passieren konnten. Nun soll das Problem gelöst werden.
Weißrussland hatte im Januar eine visumfreie Einreise für Touristen aus 80 Ländern, darunter aus der EU und den USA, für fünf Tage über den Flughafen Minsk beschlossen. Moskau befürchte nun, dass mehr Ausländer illegal ins Land gelangen könnten."

https://de.sputniknews.com/politik/2017 ... staerkung/

Was mich mal interessieren würde, ist wie Trump und Lukaschenko sich verstehen würden, die schätze ich als weitgehende Brüder im Geiste ein, wesentlich eher auf jeden Fall als Putin und Trump.
Daniel Patrick Moynihan: "Sie haben ein Recht auf ihre eigene Meinung! Sie haben kein Recht auf ihre eigenen Fakten!"
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Europa2050
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Re: Belarus

Beitrag von Europa2050 »

SirToby hat geschrieben:(03 Feb 2017, 14:20)

Was mich mal interessieren würde, ist wie Trump und Lukaschenko sich verstehen würden, die schätze ich als weitgehende Brüder im Geiste ein, wesentlich eher auf jeden Fall als Putin und Trump.
Da bin ich jetzt mal komplett anderer Meinung.

Während Lukaschenka Putin strategisch schon um Meilen voraus ist, ginge Trump bei ihm nicht mal als Praktikant durch.
Und Trump würde Lukaschenka nicht achten, denn Chefs von Ländern, die er nicht kennt müssen Loser sein.
Während Trump "America Great again" machen will, will Lukaschenka, dass Belarus klein und unauffällig bleibt, dass ja keiner Interesse dran hat. Das "System" Lukaschenka hatte bei der letzten Wahl anerkannt Erfolge mit der Ausrichtung "Wir wollen nicht, dass es uns geht wie der Ukraine". Äußerer Frieden steht in Belarus tatsächlich ganz oben auf der Agenda, nach innen sieht es natürlich anders aus, wobei es auchdaruhigerwird.

Überhaupt fußt das System Lukaschenka auf drei Säulen: Den Nationalismus aus dem Osten, die Demokratie aus dem Westen fernzuhalten und den Bürgern Wohlstand zu ermöglichen.
Das hat in den letzten 15 Jahren ganz gut funktioniert, deshalb ist das System Lukaschenka auch stabil.

Doch seit der Wahl Trumps schrillen auch in Minsk die Alarmglocken, die belarusische Nische könnte verschwinden, wenn die USA Ostmitteleuropa abschreiben. So interpretiere ich die Reise Lukaschenkas nach China, die erneuten Worte pro Ukraine und den Flirt mit der EU - Belarus sucht Freunde.

Übrigens auch die jahrelang verschobene Einführung einer neuen Währung zum 1.7.2016 war eine klare Absage an den schon öfter geplanten Währungsraum mit Russland.

Es bleibt spannend um Belarus - aber Minsk wird ein heißes Pflaster bleiben.
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Re: Belarus

Beitrag von SirToby »

Europa2050 hat geschrieben:(03 Feb 2017, 15:24)

Da bin ich jetzt mal komplett anderer Meinung.

Während Lukaschenka Putin strategisch schon um Meilen voraus ist, ginge Trump bei ihm nicht mal als Praktikant durch.
Und Trump würde Lukaschenka nicht achten, denn Chefs von Ländern, die er nicht kennt müssen Loser sein.
Während Trump "America Great again" machen will, will Lukaschenka, dass Belarus klein und unauffällig bleibt, dass ja keiner Interesse dran hat. Das "System" Lukaschenka hatte bei der letzten Wahl anerkannt Erfolge mit der Ausrichtung "Wir wollen nicht, dass es uns geht wie der Ukraine". Äußerer Frieden steht in Belarus tatsächlich ganz oben auf der Agenda, nach innen sieht es natürlich anders aus, wobei es auchdaruhigerwird.
Das mag schon sein, war auch nur ein Gedanke.

Belarus ist recht glücklich in seiner "Nische". Es stimmt schon, keiner will Verhältnisse in der Ukraine. Das ist das stärkste und auch berechtigte Argument Lukaschenko zu wählen.
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Yossarian
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Re: Belarus

Beitrag von Yossarian »

Weißrussland ruft Reservisten ein und befestigt Grenze mit Straßensperren und Bunkern... zu Russland.
Lukashenko wird langsam wohl nervös dass ihm das ukrainische Schicksal oder ähnliches drohen könnte

https://t.co/NQUlXi0LFj
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
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Re: Belarus

Beitrag von SirToby »

Klar ist auf jeden Fall, dass nicht nur Eitel Sonnenschein zwischen den "Bruderstaaten" herrscht und die Stimmung ist alles andere als gut:

"Belarus Prepares for Hybrid War as ‘Europe’s Last Dictator’ Knocks Russia

Belarusian president Alexander Lukashenko, often called “the last dictator in Europe,” had long kept his country aligned politically, economically and militarily close to Russia. But this relationship deteriorated after the Russian invasion of Crimea — and as Lukashenko began to hedge, albeit slowly and very cautiously, toward the West.
Given that context, several recent events have been disquieting.

In a more than seven-hour news conference on Feb. 3, 2017, Lukashenko blasted Russia for reimposing border controls — a response to Belarus relaxing visa rules for foreign visitors — and categorically rejected a Russian plan to build an air base on Belarusian soil.
Lukashenko also ordered the arrest of Russia’s top food safety official, and accused Russian president Vladimir Putin of “practically appointing Trump.” The strongman further criticized Russia for sharply cutting oil exports to Belarus.

...

TV Rain, a Russian independent news channel, described the row as the “worst crisis” between Belarus and Russia in their recent history."

https://warisboring.com/belarus-prepare ... .1r6k5t253
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Re: Belarus

Beitrag von Welfenprinz »

Wie gross ist das Erpressungspotential durch die Abhängigkeit von russischen Energielieferungen denn?
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Nomen Nescio
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Re: Belarus

Beitrag von Nomen Nescio »

Welfenprinz hat geschrieben:(06 Feb 2017, 22:10)

Wie gross ist das Erpressungspotential durch die Abhängigkeit von russischen Energielieferungen denn?
mahl bitte den teufel nicht an die wand.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Cobra9
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Re: Belarus

Beitrag von Cobra9 »

Welfenprinz hat geschrieben:(06 Feb 2017, 22:10)

Wie gross ist das Erpressungspotential durch die Abhängigkeit von russischen Energielieferungen denn?
Auf Weißrußland bezogen ? Massiv. Für die EU sieht das mittlerweile besser aus, dank LNG.

Der Gas Markt wird mit Trump eh lustig für Russland

https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... eigen.html
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
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Re: Belarus

Beitrag von Europa2050 »

Welfenprinz hat geschrieben:(06 Feb 2017, 22:10)

Wie gross ist das Erpressungspotential durch die Abhängigkeit von russischen Energielieferungen denn?
Belarus ist seit seiner Gründung in einer geopolitisch aussichtslosen Lage, dass es überhaupt noch existiert, ist einem geschickten lavieren zwischen den Blöcken zu verdanken (historisch am ehesten mit der Politik Finnlands während des kalten Krieges zu vergleichen.
Putin könnte Belarus relativ einfach:
- wirtschaftlich ruinieren (Stichwort Gas)
- militärisch besetzen (obwohl die belarusische Armee in einem besseren Zustand sein soll als die ukrainische 2014)
- politisch zersetzen (durch die Maßnahmen der Zaren und Stalins wurde das belarusische Nationalbewusstsein größtenteils ausgelöscht).

Deshalb ist Lukaschenka darauf bedacht:
- diese Defizite peu á peú zu reduzieren,
- seinen Sozialismus als funktionierendes Gegenmodell zum umgebenden Kapitalismus bzw. Oligarchismus darzustellen,
- dabei Putin nicht soweit zu ärgern, dass dieser (vergleichbar Ukraine) interveniert.
- sein durch die autokratischen Maßnahmen im Westen ramponiertes Bild im Westen aufzuhübschem.

Das hat bisher ganz gut funktioniert, insbesondere die Ukrainekrise hat Belarus außenpolitischen Spielraum ermöglicht.
Jetzt aber ist Trump auch in Minsk die große Unbekannte, da Lukaschenkas sozialistisches Arbeiterparadies das erste Opfer werden könnte, sollten Trump und Putin Interessenssphären aufteilen.
Seine Lage ist viel hoffnungsloser als die der Balten oder der Ukraine, und Lukaschenka weiß das.
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Re: Belarus

Beitrag von Welfenprinz »

Cobra9 hat geschrieben:(07 Feb 2017, 06:08)

Auf Weißrußland bezogen ? Massiv.
Ja,ich meinte nur belarus.
Einfach nur aus der Verwunderung heraus,dass Lukaschenko -so weit man das beurteilen kann- “aufmuckt“.

Solange die Embargos gegen Russland dauern ,haben belarus und einige andere aber auch das Plus des “Brücken“(um nicht zu sagen Umgehungs)landes.
Sie werden von Russland in dieser Funktion gebraucht.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Belarus

Beitrag von schokoschendrezki »

Weißrussland hat Kurzaufenthalte (ich glaub bis 5 Tage) für Ausländer visafrei gemacht. Daraufhin mussten die Russen die (eigentlich offene) Grenze zu Weißrussland durch zusätzliche Kontrollen sichern. Ich musste gerade gestern daran denken, als ich zum erstenmal in Berlin-Lichtenberg einen der neuen schicken Hotelreisezüge der Marke "Mauersegler" (Strizh) zu Gesicht bekam, die die Strecke Berlin über Minsk nach Moskau in nur 20 Stunden bewältigen. Eine heftige Sehnsucht nach Eisenbahnfernreisen überkam mich. (Bin diese Strecke vor einiger Zeit schon mal gefahren).

Und politisch frage ich mich: Verfolgt Kasachstan aktuell einen ähnlichen Weg wie Belarus?
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Belarus

Beitrag von Welfenprinz »

Kasachstan ist vom Konfliktpotential eine ganz andere Kategorie ,weil die innenpolitische Auseinandersetzung ,spez das Verhältnis zu Russland,dort auch über einen instrumentalisierten Religionskonflikt (islamische Kasachen verdrängen christliche Russen) geführt wird.

Ähnlich ist die Brückenfunktion,wobei da noch ein näheres Verhältnis zu China (Interesse an der silk road) dazu kommt.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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harry52
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Re: Belarus

Beitrag von harry52 »

Europa2050 hat geschrieben: Überhaupt fußt das System Lukaschenka auf drei Säulen: Den Nationalismus aus dem Osten, die Demokratie aus dem Westen fernzuhalten und den Bürgern Wohlstand zu ermöglichen.
Das hat in den letzten 15 Jahren ganz gut funktioniert, deshalb ist das System Lukaschenka auch stabil.
Ja, da ist was dran,
aber mit der Stabilität von Diktaturen ist das so eine Sache. Der arabische Frühling kam auch ganz plötzlich und überraschend. Das Problem ist immer, dass es keine freien Medien gibt und man gar nichts darüber erfährt, ob es schon gefährlich im Kessel brodelt.

Aber Lukaschenka kann es vielleicht ähnlich wie Franco in Spanen schaffen,
bis zum Ableben zu regieren und damals hat Franco sich ja auch aus allem herausgehalten und sich nicht offen und aktiv auf die Seite der Achsenmächte gestellt und das war ähnlich klug. So klug wie Lukaschenka heute agiert. Wie her richtig gesagt wurde, versucht er weder die EU noch Russland zu ärgern bzw. sich auf eine Seite zu schlagen.

Kann funktonieren, aber kann auch schon morgen in einem Blutbad enden.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Yossarian
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Re: Belarus

Beitrag von Yossarian »

harry52 hat geschrieben:(07 Feb 2017, 09:55)

Ja, da ist was dran,
aber mit der Stabilität von Diktaturen ist das so eine Sache. Der arabische Frühling kam auch ganz plötzlich und überraschend. Das Problem ist immer, dass es keine freien Medien gibt und man gar nichts darüber erfährt, ob es schon gefährlich im Kessel brodelt.

Aber Lukaschenka kann es vielleicht ähnlich wie Franco in Spanen schaffen,
bis zum Ableben zu regieren und damals hat Franco sich ja auch aus allem herausgehalten und sich nicht offen und aktiv auf die Seite der Achsenmächte gestellt und das war ähnlich klug. So klug wie Lukaschenka heute agiert. Wie her richtig gesagt wurde, versucht er weder die EU noch Russland zu ärgern bzw. sich auf eine Seite zu schlagen.

Kann funktonieren, aber kann auch schon morgen in einem Blutbad enden.
..naja PPP pro Kopf Weißrusslands ist auf dem Niveau von Botswana
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
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Re: Belarus

Beitrag von Europa2050 »

Yossarian hat geschrieben:(07 Feb 2017, 11:02)

..naja PPP pro Kopf Weißrusslands ist auf dem Niveau von Botswana
Es ist und bleibt Sozialismus - Wohlstandsrekorde sind da nicht zu erwarten.

Dennoch steht Belarus nach den Balten, die sich klugerweise für die EU entschieden, und nach den Ländern mit Öl/Gas, unter den Ex-Sowjetrepubliken am Besten da. Und das in einem Land, in dem außer Sumpf und Wald und ein paar Kaligruben nix da ist.

Ich würde auch sagen dass vom PPP beim Volk mehr ankommt als in Russland, wo zwar ca.30% mehr erwirtschaftet werden, aber eine Oligarchenkaste finanziert werden muss.

Klar ist aber - wenn Russland den Öl/Gashahn abdrecht, dann ist Schicht in Minsk.
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Cobra9
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Re: Belarus

Beitrag von Cobra9 »

Welfenprinz hat geschrieben:(07 Feb 2017, 08:51)

Ja,ich meinte nur belarus.
Einfach nur aus der Verwunderung heraus,dass Lukaschenko -so weit man das beurteilen kann- “aufmuckt“.

Solange die Embargos gegen Russland dauern ,haben belarus und einige andere aber auch das Plus des “Brücken“(um nicht zu sagen Umgehungs)landes.
Sie werden von Russland in dieser Funktion gebraucht.
Der gute Luka hat Respekt vor Russland und es gibt daher auch Krach. Was Ich allerdings nicht auf dem Radar hatte ist das die Weissrussen aber durchaus eine wichtige Rolle als Transitland spielen.
Man könnte mit wenig Aufwand auch Gas beziehen.

http://gpf-europe.com/context/maps/?id=442

Es kracht aber echt

https://www.nzz.ch/international/spannu ... -ld.144195
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Belarus

Beitrag von ciesta »

Europa2050 hat geschrieben:(08 Feb 2017, 08:01)

Es ist und bleibt Sozialismus - Wohlstandsrekorde sind da nicht zu erwarten.

Dennoch steht Belarus nach den Balten, die sich klugerweise für die EU entschieden, und nach den Ländern mit Öl/Gas, unter den Ex-Sowjetrepubliken am Besten da. Und das in einem Land, in dem außer Sumpf und Wald und ein paar Kaligruben nix da ist.

Ich würde auch sagen dass vom PPP beim Volk mehr ankommt als in Russland, wo zwar ca.30% mehr erwirtschaftet werden, aber eine Oligarchenkaste finanziert werden muss.

Klar ist aber - wenn Russland den Öl/Gashahn abdrecht, dann ist Schicht in Minsk
.
Sieht ja vieles so aus, als würde Russland da keine große Lust auf weitere Versuche Lukaschenkos in Richtung austesten haben.
Grenzzonen, Gas-und Öldebatten - Das sieht zumindest stark danach aus, als ob sie Lukaschenko sehr deutlich machen wollen, dass er es nicht übertreiben soll.

Viele Freunde wird Lukaschenko in der EU derzeit sicher nicht finden (auch wenn Dtl. zumindest etwas unterstützt.), um einen ukrainischen Weg zu gehen.
China ist sicher eine theoretische Option, aber auch die müssen kalkulieren.
Zb. eine Bewegung Russlands auf die USA zu ist für die ein Worstcase und die Ukraine und auch Weißrussland dürfte ihnen dieses Risiko nicht wert sein.
Andersrum muss Russland auch aufpassen, dass Trump nicht mit seinen vorherigen Chinaaussagen den riesigen Bluff gestartet hat und es dort plötzlich eine Annäherung gibt, die dann wiederum der Worstcase für Russland wäre...

Die Welt ist derzeit in einem hoch spannenden Zustand. Es ist eigentlich kaum abzusehen, was kommt.
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Re: Belarus

Beitrag von Europa2050 »

ciesta hat geschrieben:(11 Feb 2017, 13:44)

1. Viele Freunde wird Lukaschenko in der EU derzeit sicher nicht finden (auch wenn Dtl. zumindest etwas unterstützt.), um einen ukrainischen Weg zu gehen.

2. China ist sicher eine theoretische Option, aber auch die müssen kalkulieren.
Zb. eine Bewegung Russlands auf die USA zu ist für die ein Worstcase und die Ukraine und auch Weißrussland dürfte ihnen dieses Risiko nicht wert sein.

3. Andersrum muss Russland auch aufpassen, dass Trump nicht mit seinen vorherigen Chinaaussagen den riesigen Bluff gestartet hat und es dort plötzlich eine Annäherung gibt, die dann wiederum der Worstcase für Russland wäre...

4. Die Welt ist derzeit in einem hoch spannenden Zustand. Es ist eigentlich kaum abzusehen, was kommt.
Da ich's nicht besser kann, kommentiere ich Deine interessanten Ausfüfrungen mal absatzweise:

1. Wenn sich Lukashenka minimal westkompatibel gibt, wird er nicht nur in Deutschland sondern auch in Polen, Litauen und der Ukraine Freunde finden - siehe ULB-Doktrin. Allerdings gibt es zwischen Polen und Belarus noch mehr Ressentiments als PL-LT und PL-UA.

2. Wenn USA und Russland die Welt aufteilen wollen, braucht auch China mächtige Freunde um dem Schicksal des 19. Jhd. Zu entgehen = Hauptmotivation alles chinesischen Handelns. Warum also nicht in Europa, wo diese Verbindung auch zu Sorgen führt.

3. Das halte ich schlichtweg für unmöglich - Trump und fernöstliches Geistesleben sind inkompatibel

4. Gab es da nicht mal einen fernöstlichen Fluch: "Ich wünsche Dir interessante Zeiten ..."
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Re: Belarus

Beitrag von ciesta »

Europa2050 hat geschrieben:(11 Feb 2017, 16:54)

Da ich's nicht besser kann, kommentiere ich Deine interessanten Ausfüfrungen mal absatzweise:

1. Wenn sich Lukashenka minimal westkompatibel gibt, wird er nicht nur in Deutschland sondern auch in Polen, Litauen und der Ukraine Freunde finden - siehe ULB-Doktrin. Allerdings gibt es zwischen Polen und Belarus noch mehr Ressentiments als PL-LT und PL-UA.

2. Wenn USA und Russland die Welt aufteilen wollen, braucht auch China mächtige Freunde um dem Schicksal des 19. Jhd. Zu entgehen = Hauptmotivation alles chinesischen Handelns. Warum also nicht in Europa, wo diese Verbindung auch zu Sorgen führt.

3. Das halte ich schlichtweg für unmöglich - Trump und fernöstliches Geistesleben sind inkompatibel

4. Gab es da nicht mal einen fernöstlichen Fluch: "Ich wünsche Dir interessante Zeiten ..."
1.
Das mag im Status quo so sein, aber wenn Russland in Sachen Wirtschaftsdruck wirklich ernst macht, werden die alle abwinken.
Es ist ähnlich wie bei der Ukraine. Mal eben die Nachteile von Gasproblemen und teurerem Ölbezug usw. wird in der EU niemand auffangen können. (In der Ukraine hat man es ja versucht.) Selbst wenn sie wollten.
Damit setzt man sich derzeit eher innenpolitischen Problemen aus. Das große "Hurra wir helfen jemandem mit viel Geld auf den Westweg" kommt beim Wähle heute eher weniger an. Die Entwicklung in Sachen Ukraine dürfte daran nicht ganz unschuldig sein. :D

2.
Eben und so werden sie sicher Russland möglichst keinen Anlass geben wollen (zumal eben Ukraine und Weißrussland keine besonders wichtigen chines. Interessen betrifft), diese Option gesteigerte USA-Kooperation schmackhafter zu machen, indem sie da nun Russlands Interessen eher weniger beachten.
Russland hat heute die Option seine Haut in Sachen China und USA recht teuer zu Markte zu tragen.
Das hat sich im Vergleich zu 2014 geändert. Da hatten sie nur die Richtung China (was die auch gerne angenommen haben).

3.
Man sollte nichts für unmöglich halten.
Es gab mal ne EU, die hielt es für unmöglich, dass Russland Militärkarten zieht.
Diese Fehleinschätzung kam und kommt die EU teuer zu stehen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_N ... China_1972
Zum ersten Mal seit ihrer Gründung im Jahr 1949 besuchte ein Präsident der Vereinigten Staaten die Volksrepublik, obwohl diese die Vereinigten Staaten als einen ihrer erbittertsten Gegner ansah....

Die Chinesen sind Meister der Strategie und die Russen wären ziemlich am A..., wenn sie bei so einer Entwicklung keine guten Antworten haben würden und siehe 1972 immerhin hat die SU bei der Konstellation schonmal Probleme bekommen.
Aber ganz davon ab. Ich halte es auch für unwahrscheinlich. Aber auch 7/2 gewinnt auch manchmal gegen Ass/Ass.
Nicht umsonst pflegt Putin das Verhältnis zu China nicht erst seit 2013 besonders.
:D

4.
Wird gerne als solcher verkauft.
Genau genommen hat das aber westliche Wurzeln und wurde als chinesisches Sprichwort/Flucht ausgegeben.

Aber es passt ganz gut zum dem verbreiteten westlichen "Wissen", dass die Chinesen das gleiche Zeichen für Krise und Chance haben.
Das stimmt, wenn man es genau nimmt ebenfalls nicht. Aber da sieht man, dass das chinesische Image schon lange unsere Phantasie beflügelt.
Wobei die Chance/Krise-Aussage deutlich dichter an der Wahrheit liegt als der angebliche chinesische Fluch.
http://www.oai.de/en/56-ostasienlexikon ... krise.html

btw. auch an dich ein Merci für die bisherigen Diskussionen.
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Nomen Nescio
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Re: Belarus

Beitrag von Nomen Nescio »

wird heute im zentrum von minsk demonstriert, ja oder nein? die regierung hat es verboten. oppositionsleute aber finden den ausweichplatz (irgendwo am rande von minsk) ungeeignet und trotzen die regierung. sie haben aufgerufen doch zu kommen.
der katalysator des missfallens ist eine maßnahme der regierung: einer der weniger als die häfte einer woche oder monat inproduktiv ist (lese nicht arbeitet) hat minder anspruch auf krankenversicherung.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Nomen Nescio
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Re: Belarus

Beitrag von Nomen Nescio »

Nomen Nescio hat geschrieben:(25 Mar 2017, 08:19)

wird heute im zentrum von minsk demonstriert, ja oder nein? die regierung hat es verboten. oppositionsleute aber finden den ausweichplatz (irgendwo am rande von minsk) ungeeignet und trotzen die regierung. sie haben aufgerufen doch zu kommen.
der katalysator des missfallens ist eine maßnahme der regierung: einer der weniger als die häfte einer woche oder monat inproduktiv ist (lese nicht arbeitet) hat minder anspruch auf krankenversicherung.
was ich fürchtete wurde bewahrheit. es gab demonstrationen. viel straßen waren abgeschlossen. dennoch konnten vier verschiedene gruppen von demonstranten das zentrum oder die nähe davon erreichen und sich dort vereinigen.
nach kurzer zeit trat die polizei sehr hart auf. mehr als 100 verhaftungen gibt es. darunter mehrere journalisten.
Riot Police Arrest Hundreds At Minsk Protest, Beating Many

Riot police in Minsk have arrested hundreds of people, beating many of them, during a violent crackdown on a protest against Belarusian President Alyaksandr Lukashenka's government.

Tatsyana Revyako, an activist from the Belarusian human rights group Vyasna (Spring), said more than 400 people were arrested on the streets of the Belarusian capital on March 25.

Revyako said that "many of the arrested were beaten and are in need of medical assistance."

The Belarusian Journalists’ Association said 20 journalists who were covering the unauthorized demonstration were also detained by authorities.
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Europa2050
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Re: Belarus

Beitrag von Europa2050 »

Passt eher hierhin, weil die politische Dimension doch größer ist als die sportliche:

Über die Blöcke und Wirtschaftsverbünde hinweg werden Minsk und Riga gemeinsam die Eishockey-WM 2021 ausrichten. Vorbild sind Paris und Köln aus diesem Jahr (wobei das jetzt eher keine Sensation war).
So kann Sport verbinden !

PS.: Übrigens hat Belarus 2014, als man die WM zum ebenfalls austrug, relativ unbeachtet zum ersten Mal die Einreisebedingungen gelockert und Fans mit Karte ohne Visum ins Land gelassen, inzwischen ja auch in Belarus weitgehend möglich. Für Eishockey tat Lukashenka schon damals einiges, was sonst nicht ging ...
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Re: Belarus

Beitrag von imp »

https://mobile.nytimes.com/2017/10/05/w ... ology.html

Es geht aufwärts mit der Techbranche in Minsk.
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Re: Belarus

Beitrag von Flaschengeist »

Yossarian hat geschrieben:(06 Feb 2017, 13:00)

Weißrussland ruft Reservisten ein und befestigt Grenze mit Straßensperren und Bunkern... zu Russland.
Lukashenko wird langsam wohl nervös dass ihm das ukrainische Schicksal oder ähnliches drohen könnte

https://t.co/NQUlXi0LFj

Dann sollte Lukashenko aber lieber diverse "NGOs" im Augen behalten. Sonnst geht es ihm wie Gaddafi oder Janikowitsch.
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Re: Belarus

Beitrag von imp »

Flaschengeist hat geschrieben:(08 Oct 2017, 15:49)

Dann sollte Lukashenko aber lieber diverse "NGOs" im Augen behalten. Sonnst geht es ihm wie Gaddafi oder Janikowitsch.
NGOs finanzieren im Ausland ist böse. Sagt Özdemir.
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Re: Belarus

Beitrag von SirToby »

Die schleichende Entfremdung von Russland:

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... ruder.html
Daniel Patrick Moynihan: "Sie haben ein Recht auf ihre eigene Meinung! Sie haben kein Recht auf ihre eigenen Fakten!"
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Re: Belarus

Beitrag von imp »

SirToby hat geschrieben:(20 Nov 2017, 22:42)

Die schleichende Entfremdung von Russland:

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... ruder.html
Dir Prämisse des Artikels ist falsch. Lucky Luke pendelt seit jeher zwischen Ausgleich mit der EU, Kredit und Gas aus Russland und seinen autokratischen Bedürfnissen. Das kann noch ewig so weiter gehen, allein er wird alt.
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Re: Belarus

Beitrag von SirToby »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(21 Nov 2017, 08:45)

Dir Prämisse des Artikels ist falsch. Lucky Luke pendelt seit jeher zwischen Ausgleich mit der EU, Kredit und Gas aus Russland und seinen autokratischen Bedürfnissen. Das kann noch ewig so weiter gehen, allein er wird alt.
Und das macht er ja auch gut, das muss man ihm lassen.
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Re: Belarus

Beitrag von Europa2050 »

SirToby hat geschrieben:(21 Nov 2017, 10:06)

Und das macht er ja auch gut, das muss man ihm lassen.
Er ist wohl einer der begnadetsten Politiker, den die kommunistische Welt je hatte.
In einer geopolitischen und wirtschaftlichen Sch...Lage macht er aus Belarus das bestmögliche, hält Putin auf größtmöglicher Distanz (mehr geht nunmal nicht), hat die in den UdSSR-Nachfolgestaaten (außer Baltikum, aber die sind ja EU) übliche Korruption und das Oligarchentum eingedämmt. Mehr Wohlstand als inBelarus geht unter dem Vorzeichen des Sozialismus nicht. Mann muss sogar davon ausgehen, dass die Bevölkerung auch ohne Repressalien, die es natürlich zu Hauf gibt, in Mehrheit hinter ihm steht, was bei kommunistischen Regimen ja eher selten ist.

Warum die Linken nicht auf ihn abfahren, sondern auf den nationalistischen Putin ist mir völlig unklar.
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Re: Belarus

Beitrag von imp »

Europa2050 hat geschrieben:(21 Nov 2017, 11:23)

Er ist wohl einer der begnadetsten Politiker, den die kommunistische Welt je hatte.
In einer geopolitischen und wirtschaftlichen Sch...Lage macht er aus Belarus das bestmögliche, hält Putin auf größtmöglicher Distanz (mehr geht nunmal nicht), hat die in den UdSSR-Nachfolgestaaten (außer Baltikum, aber die sind ja EU) übliche Korruption und das Oligarchentum eingedämmt. Mehr Wohlstand als inBelarus geht unter dem Vorzeichen des Sozialismus nicht. Mann muss sogar davon ausgehen, dass die Bevölkerung auch ohne Repressalien, die es natürlich zu Hauf gibt, in Mehrheit hinter ihm steht, was bei kommunistischen Regimen ja eher selten ist.

Warum die Linken nicht auf ihn abfahren, sondern auf den nationalistischen Putin ist mir völlig unklar.
Welche Linken konkret?
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Re: Belarus

Beitrag von Europa2050 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(21 Nov 2017, 12:12)

Welche Linken konkret?
Naja, fangen wir mal bei Schröder und Gabriel an und arbeiten uns zu Wagenknecht und nahezu derganzen "Die Linke" (siehe angelehnte Anträge am Hannoveraner Parteitag im Juni) vor.
Auch viele eher links angehauchten Fiskutantwn hier neigen eher zu proputinschen Argumentationslinien. Dürfen Sie ja gerne, nur verstehe ichs nicht.

Ich würde als Linker eben eher Belarus als "funktionierendes" Beispiel nehmen, ich bin aber zum Glück keiner :D
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Re: Belarus

Beitrag von imp »

Europa2050 hat geschrieben:(21 Nov 2017, 12:49)

Naja, fangen wir mal bei Schröder und Gabriel an und arbeiten uns zu Wagenknecht und nahezu derganzen "Die Linke" (siehe angelehnte Anträge am Hannoveraner Parteitag im Juni) vor.
Auch viele eher links angehauchten Fiskutantwn hier neigen eher zu proputinschen Argumentationslinien. Dürfen Sie ja gerne, nur verstehe ichs nicht.

Ich würde als Linker eben eher Belarus als "funktionierendes" Beispiel nehmen, ich bin aber zum Glück keiner :D
Halte ich schon für sehr konstruiert, aus irgendwelchen abgelehnten Anträgen eine Anhängerschaft zu konstruieren. Ist doch eher Indifferenz. Belarus bietet ebenfalls kein interessantes Vorbild für SPD oder Linke.
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