Das Geheimnis der gegenseitige Anerkennungen in der EU liegt also in dem englischen Begleittext für das jeweilige Zeugnis. Ohne hier irgendwelchem Dünkel den Weg bereiten zu wollen: Wer steht dafür, daß tatsächlich die erworbenen Titel ziemlich genau für eine gleichwertige Befähigung und gleichwertige Kenntnissefrems hat geschrieben:(23 Sep 2017, 19:38)
Na, dat löppt sick allens t'recht. Anfangsschwierigkeiten sind nie zu vermeiden, wenn man eine größere Reform auf den Weg bringt. Und solche Probleme lassen sich ja korrigieren ohne dass die gesamte Reform in Frage gestellt werden muss.
Und ja, vom Namen her. Was zählt ist aber nicht der Buchstabe auf dem Papier, sondern das Diplom. Und da steht genau, welches Niveau der Abschluss hat und welches nicht. Das war bei uns ja nicht anders, z.B. gab's (oder gibt noch immer?) das Diplom von Berufsakademien. Das hatte den Eindruck, als sei es ein akademischer Grad, aber war "nur" eine staatlich anerkannte Abschlussbezeichnung. Der "Diplom-Betriebswirt (BA)" war somit im Gegensatz zum "Diplom-Betriebswirt (FH)" kein Akademiker, auch wenn beide Absolventen gerne dazu neigen, das Ding mit den Klammern wegzulassen, damit es wie ein Uni-Abschluss erscheint.
Ebenso haben ja einige Hochschulen ihre traditionellen Titel fortgeführt. Wenn man bspw. ein Masterstudium an einer der drei TUs in Österreich absolviert, steht auf der deutschen Diplomfassung "Dipl.-Ing.", in der englischen "M.Sc.". Daran sollte kein Unternehmen in Italien, Schweden, Irland oder Ungarn scheitern. In Belgien gibt's hingegen die Abschlüsse Gradué, Licencié und Ingenieur industriel. Wer weiß aus dem Stehgreif, was die ersten beiden Abschlüsse bedeuten? Klar, manch einer tut's oder kann es sich denken, da man ja auch im deutschsprachigen Raum von postgradualen Studien spricht, wenn jemand für die Aufnahme bereits einen ersten Abschluss (Gradué) benötigt. Wer es nicht weiß, der schaut halt aufs Diplom und sieht: aha, EQR6, Uni-Studium auf Bachelorniveau, Umfang drei Jahre, Voraussetzung Hochschulreife. Ist damit auf der selben Stufe eines FH-Diploms. Licencié wäre dann die nächste Stufe nach mind. zwei weiteren Jahren (respektive insg. fünf) und somit der Master oder das Uni-Diplom. Der ingenieur industriel ist einfach nur der Abschluss für Industrieingenieure, die aus historischen Gründen einen eigenen Grad haben.
Will nun eine deutsche Behörden jemanden für den höheren Dienst einstellen, schaut sie natürlich bei allen Abschlüssen darauf, dass er dies entspricht. Die nicht-deutschen Europäer haben den Vorteil, dass sie somit keine weiteren Bescheinigungen der Gleichwertigkeit samt Übersetzungen benötigen. Sie haben ja ihr Zeugnis und den englischsprachigen Anhang, der in allen Ländern des Europäischen Hochschulraums gleich aussieht. Probleme hat man dann eher mit nicht-europäischen Abschlüssen, so wie es für deutsche Absolventen früher immer eine Lotterie war, wie ihr Abschluss im Ausland anerkannt bzw. eingestuft wird. Bei einem Master aus Polen muss niemand damit rechnen, dass der Abschluss in Frankreich als Bachelor, Berufsschulabschluss oder gar nichts angesehen wird. Ich kenne ja selbst manch Dipl.-Ing., der selbstbewusst dachte, ihm stünden in den USA alle Tore offen. Bei den Bildungsbehörden musste man erstmal lange in Unterlagen wühlen, weil man dachte, das Diplom entspreche einem "diploma" einer Fachschule, was mehr oder weniger einer Berufsausbildung gleicht und nicht einem Hochschulstudium. Mit Glück erhielt er einen Wisch mit Stempel, wonach es ein Master ist, vielleicht aber auch nur ein Bachelor. Und so war's früher innerhalb Europas auch, wenn man von einigen bilateralen Abkommen absieht. Heute nicht mehr.
Der Qualifikationsrahmen hat übrigens auch für alle anderen Bildungswege Vorteile, da es nicht nur um akademische Abschlüsse geht. Da stellt man auch fest, dass bspw. der Hauptschulabschluss auf Stufe 2 (von 8, Promotion), die duale Berufsausbildung 4 und der staatlich geprüfte Techniker auf 6. Also wenn ein Personaler daran scheitert, dann sollte man um den Laden eh einen großen Bogen machen.
stehen? Da verweise ich auf das gern gespielte nationale Ranking der Hochschulen, das in DIE ZEIT oft viele Seiten mit Tabellen füllt. Wie geht man damit europaweit um? Gibt es auch da ein Ranking dieser Art? Da treibt mich aber mehr die Neugierde!