Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

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Dark Angel
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Dark Angel »

pikant hat geschrieben:(09 Nov 2017, 14:59)

Kritik an der Politik Israel ist legitim wie auch Kritik an der Regierung Israels legitim ist und ja die Politik der Regierung in Israel ist die Politik Israels.
ich habe nichts unterstellt und Sie nur darauf hingewiesen, dass Kritik an der Politik Israels nicht automatisch Antisemitismus ist und ich erwarte von Ihnen immer noch einen Link, zu der Behauptung, dass die deutsche Bundesregierung die Hamas grosszuegig unterstuetzt, denn ansonsten waere das Hetze und eine glatte Luege.
Leider sind Sie bis heute jeglichen Beweis dieser schweren Anschuldigung schuldig geblieben, dass unsere deutsche Regierung eine Terrororganisation grosszuegig unterstuetzt.
Ich habe mitgeteilt, dass in der Doku, über die hier lang und breit diskutiert wurde, dieses Thema ausführlich zur Sprache kam.
Desweiteren solltest du mal darüber nachdenken WER die Regierung(en) in den autonomen palästinensischen Gebieten stellt und damit an WEN finanzelle Unterstützung aus Deutschland und der EU tatsächlich geht.
Kann doch eigentlich nicht so schwer sein!
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von pikant »

Dark Angel hat geschrieben:(09 Nov 2017, 15:05)

Ich habe mitgeteilt, dass in der Doku, über die hier lang und breit diskutiert wurde, dieses Thema ausführlich zur Sprache kam.
Desweiteren solltest du mal darüber nachdenken WER die Regierung(en) in den autonomen palästinensischen Gebieten stellt und damit an WEN finanzelle Unterstützung aus Deutschland und der EU tatsächlich geht.
Kann doch eigentlich nicht so schwer sein!
ich kenne diese Doku nicht, die ist auch in diesem Zusammenhang nicht wichtig , aber ihre Aussage, dass die deutsche Bundesregierung die Hamas eine terroristische Terrorbewegung grosszuegig unterstuetzt, ist skandaloes zu nenenn, denn dafuer haben Sie keinen Anhaltspunkt geliefert und ich habe im Netz darueber nichts aber auch rein gar nichts gefunden und die Regierung dementiert das aufs schaerfste, wenn sie sich mal die Muehe machen im Aussenministerium in der Pressestelle anzurufen.
Was sie da behaupten, ist, dass die Bundesregierung sich strafrechtlich schuldig macht, denn in Deutschland ist es verboten terroristische Vereinigungen (grosszuegig) zu unterstuetzen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ryu1850 »

Dark Angel hat geschrieben:(09 Nov 2017, 14:51)

Nur weil sich europäische Staatschefs anmaßen Israels Siedlungspolitik zu kritisieren, bedeutet das noch lange nicht, dass diese Kritik legitim ist, und nur weil europäische Regierunschefs Israels Politik kritisieren, bedeutet das noch lange nicht, dass es sich nicht um Antisemitismus handelt.
Warum sollte es Anmaßend sein Israel zu kritisieren? Jede Kritik ist erstmal legitim bis sie wiederlegt wird. Warum jemand etwas kritisiert ist von der Sachlage her erstmal belanglos, solange der Kritikpunkt objektiv belegbar ist.
Man kann nie ausschließen, dass es sich um Antisemitismus handelt. Man kann auch nicht ausschließen, dass z.b. Merkel oder Macron eigentlich Schauspielende Nazis sind, die intrinsischen Beweggründe von Menschen sind halt nicht ergründbar.
Jemandem Antisemitismus zu unterstellen um sich einer sachlichen Diskussion zu entziehen ist einfach nur lächerlich. Wie z.b. in den USA, man nennt jeden Demokraten einen Kommunisten/Sozialisten um sich jeder sachlichen Diskussion zu entziehen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Dark Angel »

pikant hat geschrieben:(09 Nov 2017, 15:03)
Wer aber in Steinmeier oder Gabriel Antisemiten sieht, der ist weit weg vom Verstaendnis wie eine deutsche Bundesregierung im Nahen Osten Politik betreibt und ja Israel ist Deutschland freundschalftlich verbunden und das ist auch in Ordnung so, und wird nicht dadurch geschmaelert, dass einige Rechte in Steinmeier oder Gabriel Antisemiten sehen.
die deutsche Bundesregierung betreibt seit Jahrzehnten eine israel freundliche Politik und das wird auch auf Jamaika so bleiben :thumbup:
Wer am Grabmal eines bekannten (wenn nicht des bekanntesten) Terroristen, der Israel jegliches Existenzrecht abgesprochen hat, einen Kranz niederlegt (Steinmeier) bekundet Antisemitismus, muss sich auch entsprechend bezeichnen lassen.
Wer Israel ein "Apartheit-Regime" nennt - O-Ton Gabriel - bekundet damit Antisemitismus und muss sich entprechend bezeichnen lassen. Gabriels Verhalten hat im Endeffekt dazu geführt, dass er bei seinem Antrittsbesuch in Israel von Netanjahu NICHT empfangen wurde.
Das hat mit räääächts absolut nichts zu tun, das sind schlichte Tatsachen - Tatsachen vor denen insbesondere verblendete Linke, die Augen verschließen, genauso wie sie vor dem weit verbreiteten Antisemitsmus in den eigenen Reihen, die Augen verschließen, nicht wahrhaben wolle. Schließlich sitzen sie ja moralisch auf sooo hohem Ross.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von pikant »

ryu1850 hat geschrieben:(09 Nov 2017, 15:21)

Warum sollte es Anmaßend sein Israel zu kritisieren? Jede Kritik ist erstmal legitim bis sie wiederlegt wird. Warum jemand etwas kritisiert ist von der Sachlage her erstmal belanglos, solange der Kritikpunkt objektiv belegbar ist.
Man kann nie ausschließen, dass es sich um Antisemitismus handelt. Man kann auch nicht ausschließen, dass z.b. Merkel oder Macron eigentlich Schauspielende Nazis sind, die intrinsischen Beweggründe von Menschen sind halt nicht ergründbar.
Jemandem Antisemitismus zu unterstellen um sich einer sachlichen Diskussion zu entziehen ist einfach nur lächerlich. Wie z.b. in den USA, man nennt jeden Demokraten einen Kommunisten/Sozialisten um sich jeder sachlichen Diskussion zu entziehen.
Trump hat doch Recht, dass ein weiterer Siedlungsbau im Westjordanland den Friedensgespraechen nicht forderlich sind und das Israel da mal stopp machen sollte.
kein Politiker auf der Welt laesst sich doch den Mund verbieten und schon gar nicht wenn die Antisemitismuskeule rausgehoft wird, wenn einem die Kritik nicht passt.
Das wird uns aber nicht daran hindern weiterhin Israel Waffen zu liefern und sie im Kampf gegen denTerrorismus zu unterstuetzen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von pikant »

Dark Angel hat geschrieben:(09 Nov 2017, 15:26)

Wer am Grabmal eines bekannten (wenn nicht des bekanntesten) Terroristen, der Israel jegliches Existenzrecht abgesprochen hat, einen Kranz niederlegt (Steinmeier) bekundet Antisemitismus, muss sich auch entsprechend bezeichnen lassen.
Wer Israel ein "Apartheit-Regime" nennt - O-Ton Gabriel - bekundet damit Antisemitismus und muss sich entprechend bezeichnen lassen. Gabriels Verhalten hat im Endeffekt dazu geführt, dass er bei seinem Antrittsbesuch in Israel von Netanjahu NICHT empfangen wurde.
Das hat mit räääächts absolut nichts zu tun, das sind schlichte Tatsachen - Tatsachen vor denen insbesondere verblendete Linke, die Augen verschließen, genauso wie sie vor dem weit verbreiteten Antisemitsmus in den eigenen Reihen, die Augen verschließen, nicht wahrhaben wolle. Schließlich sitzen sie ja moralisch auf sooo hohem Ross.
das ist eben keine Tatsache, dass Gabriel ein Antisemit ist, sondern ein Meinung von Ihnen, die ich zB. nicht teile.

die Antisemiten sind laut Zentralrat der Juden und Knesset in der AfD vermehrt zu suchen, wie ich Ihnen ja gestern und vorgestern es verlinkte.
das ist nicht die Meinung von Linken, sondern den Juden in Deutschland, dem Zentralrat der Juden und der Parlamentspraesident in Israel, auch Jude, hat ja nach der BTW auf diese Antisemiten hingewiesen, die nun rechts im Bundestag sitzen - das ist Fakt und Tatsache.
und als FDP Waehler wissen Sie ja auch, dass Lindner in der AfD Rechtsextreme , Rassisten und Antisemiten en masse sieht und er da mit den Juden in Deutschland dem Zentralrat uebereinstimmt.
das ist ja auch kein Linker :D
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Dark Angel »

pikant hat geschrieben:(09 Nov 2017, 15:18)

ich kenne diese Doku nicht, die ist auch in diesem Zusammenhang nicht wichtig , aber ihre Aussage, dass die deutsche Bundesregierung die Hamas eine terroristische Terrorbewegung grosszuegig unterstuetzt, ist skandaloes zu nenenn, denn dafuer haben Sie keinen Anhaltspunkt geliefert und ich habe im Netz darueber nichts aber auch rein gar nichts gefunden und die Regierung dementiert das aufs schaerfste, wenn sie sich mal die Muehe machen im Aussenministerium in der Pressestelle anzurufen.
Was sie da behaupten, ist, dass die Bundesregierung sich strafrechtlich schuldig macht, denn in Deutschland ist es verboten terroristische Vereinigungen (grosszuegig) zu unterstuetzen.
Schlecht wenn du die Doku nicht kennst, denn die IST in diesem Zusammenhang wichtig, sogar sehr wichtig.
Da kommt nämlich genau DAS zur Sprache - wie die Bundesregierung, die EU, die UNO und diverse NGOs Hamas und Fath unterstützen und wo die Gelder hingehen, sogar wie hoch die finanzielle Unterstützung ist.
Wie bereits sagte, diese Doku wurde hier im Forum lang und breit diskutiert.
Worum es in der Doku geht, ist hier nachzulesen und anschauen kann man sie im Original leider nicht mehr.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von pikant »

Dark Angel hat geschrieben:(09 Nov 2017, 15:40)

Schlecht wenn du die Doku nicht kennst, denn die IST in diesem Zusammenhang wichtig, sogar sehr wichtig.
Da kommt nämlich genau DAS zur Sprache - wie die Bundesregierung, die EU, die UNO und diverse NGOs Hamas und Fath unterstützen und wo die Gelder hingehen, sogar wie hoch die finanzielle Unterstützung ist.
Wie bereits sagte, diese Doku wurde hier im Forum lang und breit diskutiert.
Worum es in der Doku geht, ist hier nachzulesen und anschauen kann man sie im Original leider nicht mehr.
kein Wort in dem verlinkten Artikel, dass die deutsche Bundesregierung die Hamas grosszuegig unterstuetzt - Ihre Aussage ist leider reine Fiktion und Sie haben bis heute dies nicht mit einem Link unterlegt.
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Tom Bombadil
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

Dark Angel hat geschrieben:(08 Nov 2017, 09:15)

Kritik an der Politik Israels ist Antisemitismus.
Das ist in meinen Augen falsch. Selbstverständlich kann und darf man Israels Politik kritisieren, es kommt auf das WIE an. Wenn man Kritik ohne die drei D übt, nicht einseitig bleibt und auch andere Themen diskutiert, dann ist das imho völlig in Ordnung.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ryu1850 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Nov 2017, 16:02)

Wenn man Kritik ohne die drei D übt, nicht einseitig bleibt und auch andere Themen diskutiert, dann ist das imho völlig in Ordnung.
Die 3Ds an sich sind ja schon kritisch zu sehen weil sie nicht objektiv definiert sind.

Dämonisierung ist immer subjektiv.

Doppelstandards, da stellt sich die Frage mit welchen Standards will sich Israel messen? Wenn ein "Verteidiger von Israels Politik" sagt XY wird an Israel kritisiert, aber nicht an China oder Russland, dann stellt er Israel mit diesen Ländern auf eine Stufe und nicht mit den Westlichen Demokratien. Man muss sich erstmal einig werden in welcher "Liga" Israel spielt.

Und die Delegetimierung ist auch nicht klar definiert. Was ist damit genau gemeint?
Ist es schon eine Delegetimierung wenn man für eine (friedliche) Einstaaten Lösung plädiert, in der es keine Jüdische Bevölkerungsmehrheit mehr gibt?
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Tom Bombadil
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

ryu1850 hat geschrieben:(09 Nov 2017, 15:41)

Gabriel sagt etwas negatives über Israel ---> Antisemit ---> keine weitere Diskussion.
Warum sollte man eine antisemitische Aussage nicht auch als solche bezeichnen dürfen?
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Tom Bombadil
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

ryu1850 hat geschrieben:(09 Nov 2017, 16:15)

Die 3Ds an sich sind ja schon kritisch zu sehen weil sie nicht objektiv definiert sind.
Was wäre denn objektiv?

Hier findest du Antworten auf deine Fragen:
https://de.wikipedia.org/wiki/3-D-Test_ ... semitismus
https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/ ... schaft.pdf
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Dark Angel »

pikant hat geschrieben:(09 Nov 2017, 15:45)

kein Wort in dem verlinkten Artikel, dass die deutsche Bundesregierung die Hamas grosszuegig unterstuetzt - Ihre Aussage ist leider reine Fiktion und Sie haben bis heute dies nicht mit einem Link unterlegt.
Es ist keine Fiktion. Zum wiederholten Male - es wurde in der Doku, die hier im Forum diskutiert wurde, ausführlich dargelegt. Wenn du die Doku nicht kennst - in der Zusammenhänge genannt und offen gelegt wurden - dann ist das dein Problem.
Aus dieser Unkenntnis von Zusammenhängen heraus, kannst jedoch nicht unterstellen, dass Aussagen falsch sind, sie als Falschaussagen diffamieren, wenn du nicht in der Lage bist, diese Aussagen zu widerlegen.
Übrigens wurde - zwar nicht von mir, sondern von einer anderen Userin - verlinkt, dass meine Aussagen, den Tatsachen entsprechen.
Kann hier nachgelesen werden.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ryu1850 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Nov 2017, 16:16)

Warum sollte man eine antisemitische Aussage nicht auch als solche bezeichnen dürfen?
Weil man dazu erstmal erklären muss, warum diese Aussage antisemitisch seien soll. Und das anhand einer objektiven Argumentation.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Alexyessin »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Nov 2017, 16:02)

Das ist in meinen Augen falsch. Selbstverständlich kann und darf man Israels Politik kritisieren, es kommt auf das WIE an. Wenn man Kritik ohne die drei D übt, nicht einseitig bleibt und auch andere Themen diskutiert, dann ist das imho völlig in Ordnung.
Da geh ich mit dir konform.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

ryu1850 hat geschrieben:(09 Nov 2017, 15:41)
Gabriel sagt etwas negatives über Israel ---> Warum sagt er das? Gibt es objektive Gründe dafür? --> Diskussion gestartet.
Welchen objektiven Grund gibt es dafür, Israel, einen demokratischen Staat, ein Apartheidsregime zu nennen?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

ThorsHamar hat geschrieben:(09 Nov 2017, 16:39)

...die Frage zu beantworten:
1. Was wird als Kritik bezeichnet? ( also die tatsächliche Bedeutung )
Gabriel bezeichnet ein ganzes Land als "Apartheidsregime".

Deutlicher geht Antisemitismus nicht.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ryu1850 »

Liegestuhl hat geschrieben:(09 Nov 2017, 16:36)

Welchen objektiven Grund gibt es dafür, Israel, einen demokratischen Staat, ein Apartheidsregime zu nennen?
Das ist die Frage die sich jeder stellen sollte wenn Sigmar Gabriel so einen Kommentar von sich gibt warum macht er das.

Also mal sehen...... in dem konkreten Fall war er in Hebron, im WJL, und hat die Israelische Besatzungs und Siedlungspolitik (die in seinen Augen ein Apartheidsregime innerhalb des WLJ darstellt) so bezeichnet, nicht das "Demokratische Kernland".
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Vongole »

ryu1850 hat geschrieben:(09 Nov 2017, 17:23)

Das ist die Frage die sich jeder stellen sollte wenn Sigmar Gabriel so einen Kommentar von sich gibt warum macht er das.

Also mal sehen...... in dem konkreten Fall war er in Hebron, im WJL, und hat die Israelische Besatzungs und Siedlungspolitik (die in seinen Augen ein Apartheidsregime innerhalb des WLJ darstellt) so bezeichnet, nicht das "Demokratische Kernland".
Ach, und das macht es besser?

95% von Hebron stehen unter pal. Verwaltung. Dass dort überhaupt Palästinenser und kaum noch Juden leben, verdanken die Araber dem Großmufti von Jerusalem,
der 1929 durch ein Massaker die Juden vertreiben ließ.
Es ist ja nicht Gabriels erster Ausfall gegen Israel, aber was will man von einem Mann erwarten, der am Grab des Terroristen und Mörders Arafat einen Kranz niederlegt.
Ich stelle mir durchaus die Frage, warum er das alles macht, und hab nur eine Antwort: Er latscht in antisemitischen Stiefeln über isr. Juden hinweg..
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ryu1850 »

Vongole hat geschrieben:(09 Nov 2017, 17:41)

Ach, und das macht es besser?

95% von Hebron stehen unter pal. Verwaltung. Dass dort überhaupt Palästinenser und kaum noch Juden leben, verdanken die Araber dem Großmufti von Jerusalem,
der 1929 durch ein Massaker die Juden vertreiben ließ.
Es ist ja nicht Gabriels erster Ausfall gegen Israel, aber was will man von einem Mann erwarten, der am Grab des Terroristen und Mörders Arafat einen Kranz niederlegt.
Ich stelle mir durchaus die Frage, warum er das alles macht, und hab nur eine Antwort: Er latscht in antisemitischen Stiefeln über isr. Juden hinweg..
Ja, was würden sie denn sagen, wenn von München nur 95% unter deutscher Verwaltung stünden und die restlichen 5% von Polen oder Ungarn besetzt wären?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Vongole »

ryu1850 hat geschrieben:(09 Nov 2017, 17:52)

Ja, was würden sie denn sagen, wenn von München nur 95% unter deutscher Verwaltung stünden und die restlichen 5% von Polen oder Ungarn besetzt wären?
Wenn ich die 5% durch einen von Deutschland initiierten Krieg verloren hätte, würd ich sagen, Glück gehabt, dass mir noch 95% gehören.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

ryu1850 hat geschrieben:(09 Nov 2017, 16:23)

Weil man dazu erstmal erklären muss, warum diese Aussage antisemitisch seien soll. Und das anhand einer objektiven Argumentation.
Du hast du links also nicht gelesen, denn mit den drei D kann man die Aussage als antisemitisch entlarven.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

ryu1850 hat geschrieben:(09 Nov 2017, 16:32)

Keine ihrer beiden Quellen sagt genau, was das Existenzrecht absprechen bedeutet.
Existenzrecht: "Das Recht zu existieren"
Absprechen: "behaupten, dass jemandem eine bestimmte Eigenschaft o. Ä. fehlt"
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

ryu1850 hat geschrieben:(09 Nov 2017, 17:52)

Ja, was würden sie denn sagen, wenn von München nur 95% unter deutscher Verwaltung stünden und die restlichen 5% von Polen oder Ungarn besetzt wären?
So war es sehr lange in Deutschland, sogar zu 100%. Nur hat Deutschland eben keine Raketen auf seine Nachbarn abgefeuert, dort Terroranschläge und SMA initiiert und auch nicht damit gedroht, "heiliges deutsches Land heim ins Reich zu holen", sondern massiv auf Dialog, Aussöhnung und Frieden gesetzt, ein Kniefall eines palästinensischen Politikers analog zu Brandt in Polen wäre ein starkes Zeichen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

ryu1850 hat geschrieben:(09 Nov 2017, 18:31)

Oh, also das Recht des stärkeren in letzter Konsequenz?
Nein, das Recht des Siegers in einem Abwehrkampf, Angriffskriege sind nicht umsonst geächtet und wer einen solchen führt und verliert, muss eben mit den Konsequenzen leben und daraus lernen. Musste Deutschlnd nach den beiden verlorenen Weltkriegen auch.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Moses »

Ich hab den Strang mal gereinigt - als wiederholter Hinweis:

weder die leidige Diskussion über den Islam noch persönlichen Pöbeleien gehören in diesen Strang

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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ryu1850 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Nov 2017, 22:54)

So war es sehr lange in Deutschland, sogar zu 100%.
Sehr lange? 4-10 Jahre je nachdem welche Definition man nimmt. Wie lange besetzt Israel das WJL schon?
Nur hat Deutschland eben keine Raketen auf seine Nachbarn abgefeuert, dort Terroranschläge und SMA initiiert und auch nicht damit gedroht, "heiliges deutsches Land heim ins Reich zu holen", sondern massiv auf Dialog, Aussöhnung und Frieden gesetzt, ein Kniefall eines palästinensischen Politikers analog zu Brandt in Polen wäre ein starkes Zeichen.
Hier geht es um den Kriegsgrund.

Dazu eine einfache Frage.

Wäre es aus ihrer Sicht legitim gewesen wenn sich die Amerikanischen Ureinwohner, gegen die kommenden Siedler aus Europa verteidigt hätten?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

ryu1850 hat geschrieben:(10 Nov 2017, 00:24)

Sehr lange? 4-10 Jahre je nachdem welche Definition man nimmt. Wie lange besetzt Israel das WJL schon?
Deutschland war von 1945 bis 1991 von den Alliierten besetzt. Judäa und Samaria sind nicht von Israel besetzt.
Hier geht es um den Kriegsgrund.
Es geht um Völkerrecht.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ryu1850 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(10 Nov 2017, 00:21)

Was genau soll das sein? Um welche "Wissenschaft" handelt es sich?

Wann dämonisiere ich Schweden, den Kongo und Neuseeland?
Wenn man Israel dämonisieren kann, dann muss das ja auch mit jedem anderen Land gehen.

Also was genau bedeutet Delegitimierung eines Landes? Wann wird Schweden delegitimiert?
Welche Forderung ist gleichbedeutend damit Schweden das Existensrecht abzusprechen?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

Du stellst komplett unsinnige Fragen. Keines der von dir genannten Länder wird dämonisiert, weil es zB. keine "Kongokritiker" gibt. Es werden auch keine anderen Staaten delegitimiert, obwohl nahezu alle Staaten durch Krieg mit den Nachbarn entstanden sind. Israel ist die Ausnahme, Israel wurde völkerrechtlich legitim gegründet und musste erst dann Krieg führen, weil es Menschen gibt, die diese Art der Staatsgründung für illegitim halten. Dass diese "Kritiker" völlig abseits des Völkerrechts stehen, scheint nicht so ganz einleuchtend zu sein.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ryu1850 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(10 Nov 2017, 00:28)

Deutschland war von 1945 bis 1991 von den Alliierten besetzt.

Das ist nicht richtig, eine Besatzung ist gegen den Willen des Besatzers.
Deutschland hätte ab spätestens 1955 den Abzug aller Allierten Truppen aus Deutschland anordnen können.
Nein? Die Soldaten die illegale Israelische Siedlungen im WJL schützen sind keine Besatzer?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

ryu1850 hat geschrieben:(10 Nov 2017, 00:42)

Nein? Die Soldaten die illegale Israelische Siedlungen im WJL schützen sind keine Besatzer?
Quelle, dass es sich um "illegale israelische Siedlungen" handelt? Wurde das Land für die Siedlungen nicht gekauft?
Deutschland hätte ab spätestens 1955 den Abzug aller Allierten Truppen aus Deutschland anordnen können.
Quelle?
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ryu1850
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ryu1850 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(10 Nov 2017, 00:46)

Quelle, dass es sich um "illegale israelische Siedlungen" handelt? Wurde das Land für die Siedlungen nicht gekauft?
https://en.wikipedia.org/wiki/United_Na ... ution_2334

Un Resolution 2334

„(1) Mit dem Inkrafttreten dieses Vertrages werden [die drei Besatzungsmächte] das Besatzungsregime in der Bundesrepublik beenden, das Besatzungsstatut aufheben und die Alliierte Hohe Kommission […] auflösen. (2) Die Bundesrepublik wird demgemäß die volle Macht eines souveränen Staates über ihre inneren und äußeren Angelegenheiten haben.“

Ratifizierung der Pariser Verträge von 54. Seitdem hatte Deutschland jedes Recht alliiertes Militär aus Deutschland zu verweisen.
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Liegestuhl
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

ryu1850 hat geschrieben:(09 Nov 2017, 17:52)

Ja, was würden sie denn sagen, wenn von München nur 95% unter deutscher Verwaltung stünden und die restlichen 5% von Polen oder Ungarn besetzt wären?
Ich würde mich fragen, welche politischen Wege es gibt, diesen Zustand zu ändern.

Sich mit der flachen Hand auf den Kopf zu hauen, "Allahu Akbar" zu rufen und Raketen auf Juden zu feuern, gehört nicht zu den fruchtbringenden Strategien.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von schokoschendrezki »

Liegestuhl hat geschrieben:(10 Nov 2017, 09:35)
Ich würde mich fragen, welche politischen Wege es gibt, diesen Zustand zu ändern.
Das ist ja auch das Vernünftigste.

Selbstverständlich ist es allein Sache der Menschen in Israel und ihrer Regierung, darüber zu befinden, wie sie den Anspruch auf ihre Grenzverläufe begründen. Aber in der Außenwirkung auf andere Länder wäre es sehr viel positiver, wenn sie dies mit dem Argument täten, dass dort schlicht und einfach Menschen, Familien leben, die einen Anspruch auf friedliche Sesshaftigkeit haben und nicht mit Verweisen auf historisch weit zurückliegende Ereignisse.

Das ging mir durch den Kopf bei dem für mich ziemlich verstörenden ersten offiziellen Ungarn-Besuch eines israelischen Ministerpräsidenten 2017. Zur gleichen Zeit hingen (und hängen immer noch) im ganzen Land tausende von offen antisemitischen Hetzplakaten gegen George Soros im Stil solcher zur Nazizeit. Und Netanjahu lobt ausdrücklich Orbán für seinen "Einsatz gegen Antisemitismus". Der eigentliche Punkt mit der Außenwirkung ist jedoch der Anspruch Ungarns auf Siebenbürgen in Rumänien mit der Begründung, dies sei eben sozusagen "historisch angestammtes Ungarnland", von Gott persönlich den Ungarn übereignet. Eine solche Berufung ist absolut brandgefährlich.

Und ähnlich verhält es sich mit Serbien in Bezug auf Kosovo.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Vongole »

Was sollen eigentlich diese ganzen hinkenden Vergleiche mit Indianern & Co.?

Israel hat 1948 mit Zustimmung der UN-Vollversammlung einen Staat gegründet.
Das hat vielen arabischen Staaten einfach nicht gepasst, eben weil es ein jüdischer Staat ist, sie haben das Land angegriffen, den Krieg verloren, und Israel eroberte Land dazu.
Die arabischen Staaten hätten sich durchaus überlegen können, eine friedliche Koexistenz mit dem jungen Staat aufzubauen, das hätte alle Beteiligten viel Leid erspart.
Sie haben den falschen Weg gewählt und tun das bis heute.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ryu1850 »

Liegestuhl hat geschrieben:(10 Nov 2017, 14:44)

Das ist genau unser Palästinenserbeispiel. Juden werden getötet, weil sie Juden sind. Nicht, weil sie Israelis sind, denn arabische Israelis werden nicht gezielt von ihnen getötet. Es ist für die Terroristen völlig egal, ob sie für oder gegen die Besatzung sind.
Ok, warum werden die Juden denn getötet? Weil sie Besatzer sind nicht weil sie Juden sind. Natürlich werden die arabischen Israelis nicht getötet, sie sind ja auch keine Besatzer.
Als Russland die DDR besetzt hatte, gegen wen würde sich Gewalt aus Sicht der BRD eher richten? Gegen die Ostdeutschen oder die russischen Besatzer?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ryu1850 »

Vongole hat geschrieben:(10 Nov 2017, 15:03)

Doppelstandard ist's natürlich auch nicht.....
Welcher Doppelstandard?`
Es gibt ja wohl erhebliche Parallelen zwischen der kolonisierung Amerikas und der Gründung Israels.

Die westlichen Mächte haben sich ein Gebiet ausgesucht und dort Menschen zum siedeln hingeschickt, nicht um sich in die bestehenden Gesellschaften zu integrieren, sondern um einen "westlichen Herrschaftsbereich" zu errichten und das gegen den Willen der lokalen Bevölkerung.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Vongole »

ryu1850 hat geschrieben:(10 Nov 2017, 15:44)

Ok, warum werden die Juden denn getötet? Weil sie Besatzer sind nicht weil sie Juden sind. Natürlich werden die arabischen Israelis nicht getötet, sie sind ja auch keine Besatzer.
Als Russland die DDR besetzt hatte, gegen wen würde sich Gewalt aus Sicht der BRD eher richten? Gegen die Ostdeutschen oder die russischen Besatzer?
Isr. Juden sind Besatzer im eigenen Land?
Hören Sie sich eigentlich mal selber zu oder nur auf pal.-arab. Propaganda?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Moses »

Jungs, Jungs, Jungs . . . weder die indianische Großmutter noch das Kamel oder gar der Büffel sind hier Thema.

Ja, die Besiedelung Nordamerikas als Beispiel anzubringen kann in diesem Strang schon sinnvoll sein - sich dann aber seitenlang über Indianer, Büffel und Großmütter auszulassen ist es nicht.

Wenn Ihr Euch jetzt gleich den nächsten Irrpfad sucht um weiter zu machen, dann mach hier hier vorläufig dicht - klar soweit?


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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

ryu1850 hat geschrieben:(10 Nov 2017, 15:44)

Ok, warum werden die Juden denn getötet? Weil sie Besatzer sind nicht weil sie Juden sind. Natürlich werden die arabischen Israelis nicht getötet, sie sind ja auch keine Besatzer.
Und warum werden dann Juden getötet, die gegen die Besatzung sind?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ryu1850 »

Liegestuhl hat geschrieben:(10 Nov 2017, 18:58)

Und warum werden dann Juden getötet, die gegen die Besatzung sind?
Wo werden denn Juden in Westeuropa die sich explizit gegen Israel aussprechen von Moslems getötet?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

ryu1850 hat geschrieben:(10 Nov 2017, 19:18)

Wo werden denn Juden in Westeuropa die sich explizit gegen Israel aussprechen von Moslems getötet?
Die Terroristen in Israel nehmen keine Rücksicht darauf, ob jemand für oder gegen die Besatzung ist. Die Menschen werden getötet, weil sie Juden sind.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ryu1850 »

Liegestuhl hat geschrieben:(10 Nov 2017, 19:51)

Die Terroristen in Israel nehmen keine Rücksicht darauf, ob jemand für oder gegen die Besatzung ist. Die Menschen werden getötet, weil sie Juden sind.
Die Menschen werden getötet weil sie Besatzer sind, nicht weil sie Juden sind.

Wenn ein Russe sich gegen den Willen der Deutschen in der DDR ansiedelt, dann ist er ein Besatzer. Er kann nicht die Besatzung ablehnen und trotzdem dort siedeln, das geht rein logisch nicht.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Adam Smith »

ryu1850 hat geschrieben:(10 Nov 2017, 19:56)

Die Menschen werden getötet weil sie Besatzer sind, nicht weil sie Juden sind.

Wenn ein Russe sich gegen den Willen der Deutschen in der DDR ansiedelt, dann ist er ein Besatzer. Er kann nicht die Besatzung ablehnen und trotzdem dort siedeln, das geht rein logisch nicht.
Die Schiiten im Irak wurden getötet, weil sie Schiiten sind.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von PeterK »

ryu1850 hat geschrieben:(10 Nov 2017, 19:56)

Die Menschen werden getötet weil sie Besatzer sind, nicht weil sie Juden sind.

Wenn ein Russe sich gegen den Willen der Deutschen in der DDR ansiedelt, dann ist er ein Besatzer. Er kann nicht die Besatzung ablehnen und trotzdem dort siedeln, das geht rein logisch nicht.
Die Hamas bemüht sich auch darum, Israelis zu töten, die nicht "dort (in den sog. Palästinensergebieten) siedeln".
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

ryu1850 hat geschrieben:(10 Nov 2017, 19:56)

Die Menschen werden getötet weil sie Besatzer sind, nicht weil sie Juden sind.
Wenn alle jüdischen Israelis Besatzer und arabische Israelis keine Besatzer sind, dann werden diese Israelis getötet, weil sie Juden sind.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ryu1850 »

Liegestuhl hat geschrieben:(10 Nov 2017, 20:20)

Wenn alle jüdischen Israelis Besatzer und arabische Israelis keine Besatzer sind, dann werden diese Israelis getötet, weil sie Juden sind.
Wenn die Westdeutschen gegen die Besatzung Ostdeutschlands durch Russen kämpfen, würden sie dann erwarten, dass die Westdeutschen versuchen die Ostdeutschen möglichst raus zu halten oder dass sie diese genau wie die Russen als Besatzer sehen und sie gleich mit bekämpfen?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von PeterK »

ryu1850 hat geschrieben:(10 Nov 2017, 20:29)
Wenn die Westdeutschen gegen die Besatzung Ostdeutschlands durch Russen kämpfen ...
Das täten sie heute vermutlich nicht mehr.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

ryu1850 hat geschrieben:(10 Nov 2017, 20:29)

Wenn die Westdeutschen gegen die Besatzung Ostdeutschlands durch Russen kämpfen, würden sie dann erwarten, dass die Westdeutschen versuchen die Ostdeutschen möglichst raus zu halten oder dass sie diese genau wie die Russen als Besatzer sehen und sie gleich mit bekämpfen?
Ich würde sicherlich keine pauschalen Urteile fällen und prophylaktisch töten.
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